der Mittelmeerländer fand in Südamerika, besonders in Brasilien, so vorzüglichen Boden, daß es dort fast ohne Mühe von Seite des Menschen gedieh. So kam es, daß 20 Jahre nach der Entdeckung schon amerikanischer Zucker in Spanien verkauft wurde. Und dieser Kolonialzucker, wie man ihn nannte, war trotz des Transportes noch billiger als der einheimische, so daß der mittelländische Zuckeranbau einging. Die Türken machten den einst blühenden Pflanzungen in Nord- afrika den Garaus, worauf trie amerika nischen Kolonien
ganz Europa mit Zucker versorgten. Je größer die Zuckerernten wurden, je tiefer sein Preis sank, desto höher stieg dessen Verbrauch. Amerika selbst half dazu mit, indem es den Kaffee, den Tee und den Kakao nach Europa schickte, oder dessen Ausnützung als Getränk förderte. Denn hiezu brauchte es oben wieder Zucker. In der Zeit, als die Alchimisten fleißig Gold M machen suchten, hatte derDerliner. Goldmacher Marggraf, als er einmal fo blind daranflos experimentierte, und zwar mit einer Runkelrübe
machte Politik gegen England und schuf die Kontinentalsperre. Damit blieb unversehenerweise auch der Kolonialzucker aus Amerika aus. So mußte Frankreich die Zuckerrübe zu Hilfe nehmen und Frankreichs Beispiel wurde auch im übrigen Europa nachgeahmt und die Zucker rübe ausgewertet: besonders Deutschland tat dies in solchem Maße, daß es bis znm Welt krieg das erste Zuckerland wurde. Hertte gilt in Europa der Sah: • Jedes Land ein eigenes Zuckerland. Der größte Zuckerverbraucher ist Australien