) 18. — Tel. 279. Anrer'rlaner ins Land! Warum keine Bemühungen um unseren Anteil? o Merano, 22. Februar. In den letzten Jahren ist mit der starken Zunahme der europäischen Fremdenver kehrsbewegung viel vom sogenannten „West verkehr', worunter der starke Gästezug von Amerika und überhaupt der Uebersee nach Europa verstanden wird, und seinem maß geblichen Einfluß auf den gesamten euro päischen Fremdenverkehr gesprochen worden. Und nicht zu Unrecht. Denn die Ein beziehung des Amerikaners in den euro
teilte sich auf die ver schiedensten übrigen Staaten des europä ischen Festlandes auf. Es ist bei diesem Riesenaufwand ohneweiters begreiflich, daß man überall kein Mittel unversucht läßt, den ..Amerikastrom' zu sich zu lenken oder ihn noch mehr zu verstärken. Darum kommt auch der Qualität der Propaganda-Arbeit in Amerika, die dort in ihrer massenpsycho- logischen Bedeutung eine ungleich höhere Wertungsstufe einnimmt als bei uns, ganz enorme, fast kann man sagen, ausschließlich entscheidende Rolle
entsprechend wünscht der reisende Amerikaner dann eben solche Großzügigkeit im Besuchslande, auf seinen Geschmack abgestimmte Bequemlich keit, ebensolche Veranstaltungen, sportliche Uebungsmöglichkeiten, reibungslose Ber kel, rsbedingungen u. dgl. Ein bemerkenswertes Vorbild für diese Arbeit gibt Oesterreichs Amerika- | Propaganda, deren Erwähnung sicher auch bei uns von Interesse sein dürfte, da sie bereits ansprechende Erfolge zu verzeichnen hat. Schon das Sängerfest war in einem Maße werbend ausgewertet
worden, wie keine Veranstaltung vorher und fand, bei dem Wesen des Amerikanertums ver ständlich, besonders durch die Häufung von Superlativen sofort starkes Interesse und E.zenliebe. Riesenhalle, Hunderltausend chor, mehrstündiger Festzug, ausgezeichnete Sonderzugsorganisation, alles in allem etwas Ganzes, das imponierte und darum auch richtig reklametechnisch für Amerika verwendet werden konnte. Oesterreich begnügte sich aber nicht mit diesem ersten Erfolge, sondern baute, groß zügig unterstützt
durch Bund, Land, Gemein den und Fremdenverkehrsknteressenten, wei ter. Der Kameramann von Weltruf La Barre produzierte Worbeaufnahmen und Films von Oesterreich und Burt on Hol mes reiste dann mit diesen durch ganz Amerika und vermittelte in glänzend be suchten Vorträgen den Amerikanern an Hand der prachtvollen Bilder Oesterreichs, so wie er es gesehen und erlebt hatte, mit den Augen und dem Sinn dos Amerikaners, in genauer Kenntnis der Psyche seiner Lands leute, so daß die Wirkung unausbleiblich