von der Gründung des Süd tiroler Schiitzenbundes im Jahre 1958 bis heute - das ist eine ge wisse Vorliebe für alles Militäri sche. Für das Marschieren, für Waffen und für Sprengstoff. Die ses Odium ist auch im deutsch sprachigen Ausland da, wegen der Verbindungen mit der rech ten bis rechtsradikalen Szene. Das kann man nicht leugnen. Piock: Ich würde meinen, seit 1994, als ich Landeskommandant geworden bin, hat sich das geän dert. Ich kann Ihnen garantie ren, daß es eine solche Verbin dung nicht gibt
. Ich war einer, der ersten, zum Beispiel, der sich nicht für den Tiroler Frei heitskommers einspannen ließ. Stecker: Es gibt genügend an dere Beispiele, wo Schützen sich bei rechtsradikalen Veranstal tungen im Ausland einspannen ließen. Das geht vom Burger bis zur Deutschen Volksunion von Frey. Mit diesem Odium sind die Schützen nun einmal belastet. Piock: Mit diesem Odium müs sen Sie dann aber auch die SVP belasten, weil auch dort Politiker Verbindungen zu diesen Grup pierungen hatten. Es stimmt, daß ein Jörg Pireher
und andere öfters in Passau waren und sol che Kontakte unterhalten haben. Da gibt es nichts zu leugnen. Aber seit ich Landeskomman dant bin, gibt es das nicht mehr. Heißt das Programm des Lan deskommandanten Piock: Pro vokation? Piock: Nein, ich glaube nicht. Ich definiere die Aufgabe der Schützen, wenn ich sage Tiroler Identität zu erhalten, als dreifa che Aufgabe. Es ist eine politi sche. Das heißt, sich überall dort äußern, wo gesellschaftspoliti sche Fragen volkstumspolitische Themen berühren. Es gibt kultu
, dann verstehe ich schon, daß viele glauben, das ist eine paramilitärische Formation, die mit MP herumrennen und wo jeder eine Waffe im Schrank hat. Stecker: Und Sie glauben, das Waffentragen ist ein wesentlicher Bestandteil der Tiroler Identität? Piock: Nein, es ist ein Bestand teil der Schützentradition. Stecker: Wenn Sie von der Sehützentradition reden, dann ist es doch lächerlich. Sie wissen ge nau, daß längst ein großer Funk- tionswandel stattgefunden hat. Piock: Ich rede nur von der Tra dition
, daß heute bei der Jugend eine gewisse Orientierungslosigkeit da ist. Und, daß die Schützen versuchen diesen Jugendlichen eine Antwort zu geben. Herr Piock, wäre es nicht an der Zeit, daß auch Italiener endlich den Schützen beitreten dürfen? Piock: Nein, das passiert sicher lich nicht. Stecker: Warum nicht? Piock: Weil es eine Tiroler Tra dition ist und die Italiener, die hier wohnen, sind für mich keine Tiroler... STECKER: Also können Sie auch keine Tiroler werden. Piock: Sagen Sie mir doch, wie viele