550 DRITTES BUCH, DEUTSCHES HELDENGEDICHT. führte sie auf einen hohen felsen und hielt sie dort bis ins vierte jähr, daß sie keinen menschen sah. darüber weinte und klagte sie sehr, der drache legte sein haupt in den schooß der Jungfrau ; aber seine stärke war so groß, daß, wenn er athmete, der stein unter ihm erzitterte. An einem ostertage wurde der drache zu einem manne, da sprach die jungfrau zu ihm: 'wie 5 habt ihr so übel an mir gethan und an meinen eitern, die ich samt meinen brüdern
so lange nicht gesehn habe, könnte es gescheht!, ich würde euch danken, wollt ihr mich heim laßen und wieder zurückführen, so geb ich euch mein haupt zum pfände, daß ich wieder auf den stein komme. 3 da sprach der ungeheure, du siehst vater und mutter nie wieder, und auch keine creatur wirst du wiedersehn, du must mit leib und seele zur hölle gehn. du brauchst dich iomeiner nicht zu schasmen, schoenes msegdlein; leib und leben werde ich dir nicht nehmen, von heut über fünf jähre werde ich zum manne
noch nicht tho tröste de keyserlieke mägt im niederd. druck 37, 4.) nun hatte Seyfrid seine jähre g ar ,iy ritterlich gefochten, darum dienten ihm 5000 zwerge, die gaben ihm willig ihr gut. er hatte einen wurm erschlagen, vor dem sie sich nicht hatten schützen können, als er vor den drachen-. stein kam, waren ross und mann müde geworden, da er den drachen ansah, klagte er zu gott wer ihn her gebracht und daß ihn der teufel betrogen habe, es begann finster zu werden ; nahm seine bracken an den arm
und wollte davon reiten, als er auf einem kohlschwarzen rosse 35 einen zwerg, Euglein (Ogel nd. dr, 42, 3) geheißen, jagen sah, der trug ein gewand pfelreyne (all reine nd. dr.) mit gold und zobel besetzt und ein herlich gesinde (es b o , gesynde nd, dr. 43, 2). es war nie ein keenig so reich, in seiner krone lag manch edler stein, als der zwerg den helden erblickte, sprach er: 'mm sagt, herr, was brachte euch in den tann? 3 'nun dank dir gott, sprach Seyfrid; deiner tagend und treue, du kleiner mann, sollst
: 'hier ist ein riese G'uperan geseßen, dem das weite gefild und tausend riesen unterthan sind, derselbe hat den schlüßel zum stein. 'den zeig mir, sprach Seyfrid, so wird der jungfrau rat und du behältst dein leben. der zwerg sprach : ' du must um das weih bald so heftig streiten, wie ich nie es einen streiten sah. ^ ich freue mich, sprach Seyfrid, daß ich es geheert habe. 3 da wies ihn der zwerg zu des rissen hause. Seyfrid rief ihn heraus und verlangte die jungfrau von ihm