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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 15.08.1908
Umfang: 12
der Weltgeschichte aufgenommen hat? Doch hören wir die weitere Darlegung. Da nun die Verhältnisse in Tirol so! find, so folgert der Verfasser weiter, daß in Tirol eine besondere politische Partei bestehen muffe,! die sich nicht mit der anderer Kronländer, ^ speziell nicht mit der christlich-sozialen Partei , Wiens und Niederösterreichs verbinden dürse. ^ Er bezeichnet die Vereinigung der kath. Abge- von Toni. Hermann sollte im Bozner Gymnasium studieren. Toni blieb in Meran. Für Toni kam nun ein glücklicher Tag

Kartenhaus (!) in Tirol früher oder später zusammenstürzen werde'. Diese Prophetengabe des Verfassers in allen Ehren, wir erlauben uns gleichwohl, seine Ansichten eingehend zu prüfen. Kurz zusammengefaßt, ist also feine Meinung folgende: Tirol als spezifisch katho lisches Land braucht eine eigene politische Partei, welche diesem Charakter des Landes entspricht, eine Partei, welche den katholischen Charakter des Landes markant zum Ausdruck bringt — und dies ist nur dadurch möglich, daß die Führung

der politischen Partei dem Klerus und zuhöchst dem Bischof zueBannt wird. Und da nun eine solche bischöfliche Partei, eine Partei, welche die bischöfliche Führung programmäßig aus spricht und fordert, nur die konservative Partei ist und sie nur die Partei ist, welche „die katholischen Grundsätze hochhält und jede Verdunkelung abwehrt', deshalb kann sie nur allein die katholische Tiroler-Partei sein. Katholisch und deshalb bischöflich und deshalb konservativ das ist demnach Tiroler-Politik

. Die christlichsoziale Partei! hingegen ist nicht die bischöfliche Partei, deshalb nicht eine wahrhaft katholische Partei und nicht jene Partei, welche das katholische Volk von Tirol auf die Dauer vertragen kann. Was weiter daraus noch gefolgert wird, wie man Priestern deshalb, weil sie der christlich sozialen Partei angehören, Vorwürfe macht, als ließen sie es an dem der kirchlichen Obrigkeit schuldigen Gehorsam fehlen, als fei ihr Verhalten tadelnswert und einer kirchlichen Zensur be dürftig, ist zu bekannt

, als daß es hier vor gebracht zu werden brauchte. Wir wiederholen auch nicht das oft gehörte Wort, daß die christlichsoziale Politik zum Radikalismus führe, oder gar der Weg zum Protestantismus in Tirol sei. Dem allen gegenüber wagen wir es nun, die Behauptimg aufzustellen, daß die christlich soziale Partei den richtigen Weg in der Politik einschlägt, den Mittelweg zwischen den beiden früher erwähnten Übertreibungen, und daß deshalb die angeführten Beschuldigungen unzu treffend sind. Wir sagen weiter, daß auch sür Tirol

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 14.03.1907
Umfang: 8
. ES war dieser 1t). März ein Tag von höchster Bedeutung für unsere Partei, denn dies war das erstemal, daß die chrtstiichioziale Partei einen Reichsparteitag abhielt. AuS ewem kleinen Sa ^enkörnchen in Wien emporgesproßt, wuchs die christlich'oziale Partei zu einer mächtigen Eiche empor, aus dem kräf tigen Stamme in Wien breiteten sich dann die Zweige aus nach Niederösterreich; größer und mächtiger wurde die christlichioziale Elche, die nur um so kräftiger und wttterharter wurde, je heftiger der Sturm

vom Judenliberalismus und von der Sozialdemokratie her gegen sie tobte. Die großartigen Taten und Siege unter dem Führer Dr. Lueger führten der Partei immer mehr Anhänger auch außerhalb der Grenzen NiederösterreibS zu. Es zeigt sich immer mehr, daß die christlichsoziale Partei die Partei der Zukunft sein wird und in dieser Erkenntnis schließen sich immer mehr die christ lichen Elemente ihr an. Die klar Sehenden erkennen, daß die christlichsoziale Partei es fem werde, die den Hauptstoß der Judenliberalen and

Sozialdemokraten werde auszuhaken haben. Für die weitschauenden christlichen Parieipoli- tiker bestand aber auch kein Zweifel, daß die christlichsoziale Partei ror allem befähigt sei, diesen Ansturm zurückzuschlagen. D-eS -st denn auch der Grund, warum sich die Anschluß bewegung zur christlichsozialen Partei in allen Kronländern immer mehr und mehr bemerkbar macht. Um die Anhänger nun für die Hauptschlacht zu einer schlagfertigen Armee zu sa-nmeln and zu organisieren, veranstaltete die Partei am 10. März

in Wien ewe Heerschau, bei der die Kampsparole ausgegeben werden sollte. AuS allen Kronländern waren die wackeren Kämpen hingeeilt nach Wien, um — wie ein Teilnehmer anS Kärnten treffend sagte — Pulver zu fassen. Der Geist der Einig keit. der Geist der KampseSsreudigkeit hatte aus allen Kronländern, vom Bodensee bis zu dm östlichen Grenzen Oesterreichs, die Partei führer und Vertrauensmänner zusammenge führt. Es waren LandtagSabzeordnete, Bür germeister, Gemeinderäte, Vertrauensmänner auS den Städten

erbringend, daß die chrisUichsoziale Panei olle Berufsstände gleit;mäßig interessiert und zu ihren Stützen zählt. Im Lause von etwa drei Standen zeiche neten die Redner mit meisterh ifter Kürze und Deutlichkeit in großen, klaren Strichen 0aS Btld der Arbeit, welche die christlichioziale Partei sich zur Aufgabe macht. Nicht Klassen politik, welche rücksichtslos die J-lteressen eines einzelnen Standes verficht, ohne sich um den Niedergang der übrigen zu kümmern, nicht eine Potttlk der Unterdrückung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 24.06.1911
Umfang: 12
, wenn ein Priester für einen freisinnigen Kandidaten entweder direkt oder indirekt Stellung näme. Indem auch wir selbst unsere unverhohlene Genugtuung über die Mit- ^ teilung des Expositus Thaler zum Ausdrucke bringen, j erübrigt uns noch, mitzuteilen, daß der Bäckermeister i Josef Landerer von Rentsch am Wahltage (2V. Juni) ' im Agitationslokale der christlichsozialcn Partei in ^ Anwesenheit von mehr als einem Dutzend Zeugen, > die das beeiden zu können erklären, erzählt hat, daß ! Expositus Thaler

bergs schadete. Er sagte nämlich, daß Guggenberg k ja doch nicht gewählt werden würde. Dadurch nützte l er dem freisinnigen Kandidaten, da eine solche Aeuße- z rung die Wirkung haben konnte, daß Personen, die ^sich von der Wahl doch nicht den Sieg erwarteten, k von der Wahl ferne blieben. Und dann müssen wir ^ auch daran noch erinnern, daß der Herr Expositus x gelegentlich der Wahl im Jahre 1907, wo doch Gug- r genberg der gemeinsame Kandidat der christlichsozialen ^und konservativen Partei

; Südslawen 35 gegen 37; Galizische Ruthenen 3 gegen 26, bisher 1 Verlust. Ausständig sind noch 3 Stichwahlresultate, außerdem 8 Stich wahlen und 58 ersorderliche neuerliche Wahlgänge in Galizien. Nach einer Wiener Meldung soll der Reichs rat für den 11. Juli einberufen werden. Die Lehre von Wien. Der Mißerfolg der christlichsozialen Partei in Wien muß unbedingt das Hanptereignis der ver flossenen Reichsratsmahlen genannt werden, nicht, weil es selbst den Jndenliberalen unerwartet kam, sondern besonders

dieser Niederlage nach. Ein Wiener Christ lichsozialer gibt in der „Mähr.-schles. Post' einige Gesichtspunkte, die wir auch unseren Lesern mitteilen, da man sich in Tirol allgemein fragt, wie ein solches Wahlresnltar in Wien, dem Emporium der christlich- sozialen Partei, möglich sein konnte. Eine Hauptursache ist nun die allgemeine Lage. Daß sich das Volk, das unter dem Steuerdruck seufzt, bei der Teuerung bittere Not leidet und vergeblich eine Gesundung unserer parlamentarischen Verhält nisse erwartet

, schließlich enttäuscht gerade gegeu die stärkste Partei als die vermeintlich Schuldigen kehrt, ist ungerecht, jedoch natürlich, und es ist kein Wun der, wenn es sich einer Partei zuwendet, die nie etwas Positives leistet, aber der Unzufriedenheit den lante- steu Ausdruck verleiht. Die Wiener Teuerungs-De- monstratioii hat gezeigt, wie die Sozialdemokratie aus dieser Volksstimmung für sich Kapital schlägt, eine genügende Aufklärung ist in Wien leider unter blieben. Es hieße aber sich selbst täuschen, sähe

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 06.10.1900
Umfang: 10
. Es ist auch, wie jetzt die Verhältnisse liegen, sicher, dass die Candidaten, die von einer Partei ausgestellt würden, nicht ohne Widerspruch von der anderen Partei bleiben würden, und ohne Zweifel wäre es sehr traurig, wenn zuletzt die besten Männer des Volkes als Candidaten nominiert würden und man darauf gegen sie von einer katholischen Seite zu Feld zöge. Auf solche Weise müsste der Rest aller AuctorLtät schwinden und das „katholische' Tirol zum Gespötte der Feinde werden. Daher muss man sich voraus mehr

einigen und dazu ist nothwendig, dass man die Ursache der Uneinigkeit entferne durch ehrliche Aufklärung. Diese Ursache liegt eigentlich offen da: Ein Theil der Wählerschaft neigt mehr der christlich- socialen Partei zu, weil diese viel eisriger erscheint durch Abhaltung von Versammlungen, durch wirt schaftliche Reform-Anträge u. f. w., und besonders weil die Haltung im Parlamente mehr den Wün schen zu entsprechen scheint, die man einst verband mit der Wahl der Abgeordneten der Katholischen Volkspartei. Wir sprechen

nun der Katholischen Volks partei keineswegs den guten Willen oder den Eifer für wirtschaftliche Reformen ab, aber dass sie nicht rührig „erscheint', wie die christlich-sociale, kann auch Niemand leugnen. Wir brechen auch nicht den Stab über die Haltung der Katholischen Volksparlei, können jedoch die Bemerkung nicht unterdrücken, dass diese vielleicht darum so geschmäht wurde, weil man die Gründe sür diese Haltung nicht offenbarte und sich zuviel in das Geheimnisvolle einhüllte. Gegen den Führer der Katholischen

hoch gehalten und hochzuhalten versprochen hat. Was speciell die Gegnerschaft gegen Baron Dipanli und die Katholische Volkspartei hervorgerufen hat, dürf ten hauptsächlich folgende Punkte sein: Der Eintritt der Katholischen Volkspartei in die Majorität mit den Jungtschechen und ihr Verweilen in diese Majorität. Ktwas von der Hründung der Katholischen Wolks- Partei. Es hatte sich die Katholische Volkspartei gebildet, weil das Volk der beständigen Regie- rungs-Freundlichkeit des Hohenwart-Clubs müde

und seiner Regierungsfreundlichkeit und Nachgiebigkeit, so musste es sehr überraschen, als dieselbe gleichfalls sich anschickte, als Regierungspartei sich zu binden und in die Majorität einzutreten. Ja das musste umso mehr überraschen, da die Jungtschechen eine nationale Partei bilden, welche ihrem Principe nach Ungerechtes verlangt, als „Partei' die Nation höher stellt, als die Religion und nie den Titel „katholisch' bean spruchen kann und nie beanspruchen will. Wir geben gerne zu, dass auch unter den Jungtschechen gute Katholiken und brave

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 07.10.1909
Umfang: 8
sein. Unsere Gegner behaupten immer, daß sie mit dem Vorwurfe des .KlerikalismuS' durchaus nicht die Ueberzeugungen der Katho liken, tr«ffsn wollen. „Klerikal' soll, wie sie sagen, eine Partei sein, deren Leitung durch den KleruS besorgt wird, d. h. de^en Führer unter dem unmittelbaren Einflüsse der Bischöfe stehen. In diesem Sinne kann von einer „kle rikalen' Partei in Oesterreich nicht die Rede sein. Ein liberales Blatt konstatierte dieser Tage selbst, daß der hohe KleruS „den Aufstieg der Partei

nicht gerade freudig begrüßte'. Die einz»lnen Geistlichen aber, die in die Par tei eintraten, taten dies nur für ihre Person und haben nie den Versuch gemacht, auf die Führung maßgebenden Einfluß zu gewinnen oder innerhalb der Partei eine besondere Gruppe zu bilden. Sie i^aren einfach Mitglie der, wie die anderen, zum Teil sehr ausge prägte Individualitäten, die manchmal zu der Parteileitung in einen gewissen Gegensatz ge kommen find aber niemals aus diesem Anlasse eine „klerikale' Opposition gemacht

haben. ES handrlte sich dabei immer nur um sachliche Differenzen, wie sie im Schöße einer jeden Partei Der Hirofer und die Zarin. (Schluß.) Ein Schießen war aber doch Franzls Haupt vergnügen. Er beredete daher seinen Paten, das Fest Wenigstens noch abzuwarten. Scichis fuhr beide nach dem Schießplatze. Da schaffen nun recht viele, die meisten aber schrecklich ungeschickt, nach einer mächtigen Scheibe, wie sie unsere zwei Tiroler, die doch schon in manche Scheibe Löcher gebohrt, noch nie gesehen hatten. Wie unsere

. Auch die Unterstützung, welche die Christlichsozialen beim niederen KleruS gefunden haben, könnte somit die An wendung der Bezeichnung „klerikal' auf die Partei nicht rechtfertigen. Aber die Katholisch-Konferoativen, sagt man, die Ebenhochgruppe, die sind es, die den „klerikalen' Flügel bilden, die in der christlich sozialen Partei die „klerikale' Fronde darstellen. Direktion seitens der Bischöfe hat weder Ex zellenz Ebenhoch noch Baron Morsey noch Dr. Schlegel empfangen: das ist Tatsach?. Sie haben ihren Eintritt

ohne Reserve vollzogen, wie aus den Erklärungen erhellt, die damals von ihnen abgegeben wurden, sie sind Partei mitglieder geworden auf Grund der Anerken nung des christlichsozialen Programms, und sie haben ein Recht zu verlangen, daß man ihre Aufrichtigkeit in dieser Hinficht nicht in Zweifel ziehe. Dte christlichsoziale Partei ist ein einheitlicher Organismus, kein Parteienbünd nis wie die Slawische Union; sie besitzt auch keine autonomen Unterverbände wie die Sozial demokratie. (Von der Gliederung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 11.02.1902
Umfang: 8
. . .' Die Feinde der Wristkichsocialen. Es ist in unserer Zeit, wo die Christlichsocialen so vielfach bekämpft werden, sehr heilsam zu wissen, wer denn eigentlich d'» aeborenen und erbittertsten Feinde der Christliä . en find. Nicht die Alt- conservativen sind's, sondern dieJuden, diejüdi- schen Millionäre und überhaupt die Vertreter des jüdischen Großcapitals. Wer geistige und materielle Volksausbeutung im Schilde führt, der ist in jedem Fall Gegner der christlichsocialen Partei

, weil er von ihr und nur von ihr wirk same Legung des für ihn höchst einträglichen, für das Volk ebenso verderblichen Handwerkes fürchtet. Das sollen sich jene wohl merken, die, ohne gerade zur Judenschutztruppe gehören zu wollen, dennoch professionelle Hetze gegen die christlichsociale Partei betreiben. Wie richtig und beherzigenswert das Ge sagte ist, ergibt sich wieder einmal sonnenklar aus dem Inhalte einer Interpellation, welche die christ lichsociale Partei in der Sitzung des Abgeordneten hauses vom 8. d. Mts. eingebracht

hat. Sie lautet: Anfrage der Abgeordneten Dr. Lueger, Dr. Gessmann, Leopold Steiner und Genossen an Seine Excellenz den Herrn Ministerpräsidenten Dr. v. Koerber als Minister des Innern: In den letzten Tagen wurde — zumeist an die Angehörigen des jüdischen Großcapitales — folgender Aufruf versendet; „Central-Wahlcomits der deutschfortschrittlichen Partei in Wien. Höchst vertraulich. Euer Hochwohlgeboren! In wenigen Wochen finden in sämmtlichen Be zirken Wiens die Gemeinderathswahlen aus dem dritten Wahlkörper

, dann in einzelnen Bezirken Er- satzwahlen für vacant gewordene Mandate, sowie Bezirksausschusswahlen statt und ist mit Sicherheit anzunehmen, dass auch die Wahlen für den nieder österreichischen Landtag in Bälde vorzunehmen sein werden. Die deutsch-fortschrittliche Partei muss es für ihre unabweisliche Pflicht halten, diesen Wahlen ihr Augenmerk zuzuwenden und darf nicht kampflos den Gegnern das Feld räumen, was gleichbedeutend wäre mit dem Berichte darauf, die Herrschaft der am Ruder befindlichen Partei jemals

zu brechen,' einer Partei, welche nicht nur politisch reaktionär ist, sondern auch ihre Feindschaft gegen Capital, Unternehmungsgeist und freie wirtschaftliche Ent wickelung in den gehässigsten Formen zum Ausdrucke bringt. Bei den Gem einderathswahlen wird eS sich wohl empfehlen, nur in jenen Bezirken den Wahl kampf mit aller Kraft aufzunehmen, in welchen bei den letzten Wahlen die Stimmenzahl der Fortschritt lichen hinter derjenigen der Gegner nur um ein Ge ringes zurückgeblieben ist, sowie

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 10.10.1905
Umfang: 8
« Partei, die den Freisinn auf ihre Fahne geschrieben hat, hat sich hier im Hause öffentlich für das allgememe, gleiche und direkte Wahlrecht, für die Gleichheit der Menschen, für Menschenrechte auSgesplvchen. Ein Fortschrittler hat also hier ungefähr dasselbe aus- gesprochen, was weit vor hundert Jahren ein Fran zose, Rousseau, für die ganze Welt ausgesprochen hat, er hat einen Gedanken ausgesprochen, der längst die Runde um die Erde gemacht hat und dieser Fortschrittliche

ist für diese fortschrittliche Idee, die er auSzusprechen wagte, auch sofort von seiner ganzen Partei, von der ganzen fortschrittlichen und frei sinnigen Presse desavouiert worden und man hat ihn darauf aufmerksam gemacht, daß der Fort schritt längst schon auf anderen Bahnen angelangt ist, lro eS nicht mehr als freisinnig gilt, sich für Menschenrechte und für die Gleichheit aller Menschen auSzusprechen. öss -«künftige Qidl-slssr- Oslssiens Das ist das zweite wichtige Moment in dieser Debatte. ^ 5 < Ein drittes Moment

ist noch inter essant er: ^ Die Sozialdemokraten: be haupten, daß eigentlich nur sie allein es sind, welche wirklich offen, ehrlich und zielbewußt für das allge meine, gleiche und direkte Wahlrecht eintreten. Sie haben auch hier in dieser Debatte wieder für dieses Wahlrecht gesprochen, haben aber gleichzeitig etwas getan, was uns beweist, daß W o r t e rmd Täten bei dieser Partei nicht immer genau über einstimmen. Wir alle wissen sehr gut, daß man gerade während der gegenwärtigen Debatte in einem an deren

befreit, geknechtet werden könntm, daß die Völker dadurch nur den Despotm wechseln würdm. Ein viertes wichtiges Mommt, das w der Debatte zu Tage getreten ist, besteht darin, daß der Vertreter, der Obmann einer angeblich urklerikalm Partei, der „Partei der Finsterlinge', wie man sie nmnt, der Obmann der Christlichsozialen, Dr. Lueger im Namm der ganzen Partei ganz offen und ehrlich für das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht mit einigen not wendigen Einschränkungen eingetreten

ist und die Christlichsozialen haben nichts getan, wäS mit dm Worten ihres Parteiführers in Widerspruch gestanden wäre. Aber nun kommt etwas noch Interessanteres' Auch der Vertreter einer anderen katholischen Partei hier in diesem Hause ist gestern in einer Rede nicht gegen das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht, eingetreten, sondern er hat sich vielmehr so aus gesprochen, daß man annehmen kann, er sei eigent- ? lich dafür. Das war der Herr Abgeordnete Baron Morse y. Derselbe hat bedauert, daß seinerzeit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 30.05.1923
Umfang: 10
Volkspartei. Hierauf erstattete er den Tätigkeitsbericht. Zaseinsrecht und Tafsius- nottveMgM 5m Partei. Er führt aus, daß die Tätigkeit der Partei Zufolge der politischen Lage nicht mehr so sehr nach außenhin in Erscheinung trat, wie in früheren Jahren, sondern daß sich dieselbe mehr in der Stille, aber nicht weniger inten siv vollzog. Es wurden 130 Versammlungen abgehalten. Die Inanspruchnahme des Se kretariates wurde reger, die Korrespondenz umfangreicher. Bon grundsätzlicher Wichtigkeit

der Erde zurückgehallen, wie wir alle hoffen, durch den Wandel der Zeiten zu neuer Entfaltung gebracht werden. Ohne diese unsere Partei wäre unser Land brach und unser Volksleben lahmgelegt. ZÄnn wir sie erhalten und pflegen, beschützen wir in ihr die Wurzeln einer besseren Zukunft. Ich richte daher den Appell' an alle Lands leute. wie bisher unserer Partei die Treue zu halten und mit aller Kraft zur wirksamen Vertretung ihrer Grundsätze beizutragen. Niemand möge sich etwa durch den Zwei fel beirren

dieser Rechte und um die bleibende Sicherung unseres Volkstums wird die Volkspartei, ferne von jeder Ungesetzlichkeit und gehässigen Verhetzung, aber zähe festhaltend an den er erbten Grundsätzen, auch weiterhin ver trauensvoll ausharren.' üassabericht. Der Parteikassier Ing. Bruno Frick be richtet über die auch dieses Jahr mit Erfolg i durchgeführte Finanzierung der Partei und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß Mitglieds beiträge. Spenden, Beiträge zum Wahlfond auch weiterhin den Bedürfnissen der Partei

entsprechend einlaufen. Er dankt allen jenen, die ihm im ganzen Lande zur Seite standen und bittet sie, auch weiterhin unermüdlich tätig zu sein. Der Bericht wurde mit Beifall zur Kenntnis genommen. Man schritt nun an die Wahl des Partei- vorstandes. Abg. Dr. R e u t - N i ko l u s f i wurde nun einstimmig abermals zum Obmann der Partei gewählt. Die einmütige Wahl und der Beifallssturm, der das Ergeb nis begleitete, bewies, wie. sehr sich Dr. Reut das Vertrauen Südtirols gewonnen hatte. Dr. Reut erklärte

aber, die Wahl aus beruf lichen Gründe, nicht annehmen zu können und dankte für das ihm entgegengebrachte unbedingte Vertrauen der Tiroler Bvlks- partei. Beim neuen Wahlgange erfolgte e i n- stimmig die Wahl des Abgeordneten Dr. Karl Tinzl zum Partei-Obmann. Mit lautem, freudigem Beifall wurde das Resultat begrüßt. Nach der nun erfolgenden Wahl des Par- teivorftandes. in der Dr. Reut als 1. Ob» mannstellvertreter erscheint, erklärte derselbe, sich wie bisher in Stellvertretung des Ob mannes der Partei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 29.01.1901
Umfang: 8
haben. Die christlichsociale Partei hat keine Wahlbündnisse geschlossen, gegen sie richtete sich aber die Wut und der Hass der vereinigten Gegner; der erbitterte Kampf, welche Radicaluationale im Bunde mit der internationalen verjudeten Socialdemokratie im Bunde mit den Iudenliberalen gegen uns führten, ist der beste Beweis dafür, dass die christlichsociale Partei die einzige Partei ist, welche unentwegt ihrem Programme treu ge blieben ist: Gut deutsch, gut österreichisch, gut christlich und daher

zur unaufschiebbaren Nothwendigkeit geworden sind. Unsere Stellung zum „österreichisch ungarischen Ausgleiche' ist bekannt; war doch unsere Partei die 'erste, welche den Kampf gegen die judäomagyarische Clique eröffnete und das Losungswort ausgab: „Ent weder ein gerechter Ausgleich -oder keiner!' Bekannt ist auch unsere Stellung zu all den übrigen Fragen, welche für das sociale und wirtschaftliche Leben aller Stände des christlichen Volkes in Oesterreich -von Wesenheit find. So hoffen wir, aus diesem Wege

eine gedeihliche Thätigkeit im Interesse unserer Wähler zu entfalten und das in uns gesetzte Vertrauen voll und ganz zu rechtfertigen. Wien, am 23. Jänner 1901. Die christlWociale Vereinigung im Abgeordnetenhause des österreichischen Reichsrathes. Wiener Yrief. —I— Wien, 25. Jälmer. Ein schöner Traum derer um RinM uyd Dr. Jehly ist vorgestern ins Wassev gefallen. Schraffl und Dr. Schöpfer wurden in der vorgestern ftatt- gefundenen eonstituierenden Sitzung der christlich- socialen Partei einstimmig gls

Mitglieder auf genommen! Also wieder um eine schöne fryMM ^Hoffnung betrogen. Nach emem solchen Durchfalle noch eine bittere Enttäuschung! Das ist doch zu viel des Schlimmen auf einmal. Ja uoch'mehr. Die drei Vorarlberger Abgeordneten Loser, Fmk und Turnherr, Ne Man isn DipauliMahlkHypse so gern gegen die Südtiroler Christlichsocialen ausgespielt hätte, gehören nun auch formell der christlich- socialert Partei an. Die Partei ist nun 25 Mann stark. Fünfundzwanzig! O du ominöses 'Wort! ES klingt fast

, als ob die Jehly-Rimbl-Partei durch den einstimmigen ClnbbeschlnsS der Christlichsocialm betreffs der.Aufnahme Her Tiroler Abgeordneten so nebenbei ihre moralischen wohlgeylessenen „Fünfund zwanzig' bekommen hätten.' Doch die Wedeutuug der Sache liegt tiefer. Die christlich sociale Partei hat durch ihren Beschluss vom 23. d. M. für jeden, der's hören will, -deutlich erklärt, dass sie von nun an Tirol und Vorarlberg für ihr Parteigebiet betrachtet pnd sich in emem etwa folgenden Wahlkampfe auch >officiell

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 14.02.1907
Umfang: 8
die Schriftstücke zur Einsicht vorzuzeigen. — Wieder ein „Ehrenmann' mehr. Stein ist be kanntlich der Leiblakei Schönerer». Zusammeuschlnk der tschechischen Parteien. Am 10. Februar fand in Prag eine Ver-> sammlung der Vertreter der jungtschechischen, alttschechischen, radikal fortschrittlichen, radikal staatsrechtlichen und national-sozialen Parteien statt, in welcher der Zusammenschluß vollzogen wurde. Nicht beteiligt waren die Realisten, die tschechisch-katholische Partei, die Agrarier und die Sozi

, weil nicht eingeladen. Die Ver treter erklärten, sich den Weisungen des Zu- fammenfchlußprogrammes bei den Wahlen unter zuordnen. Von den tschechischen Städte mandaten erhalten die Alttschechen drei Man date, die Jungtschechen 22, die übrigen zu sammen zehn Mandats. Bezüglich der Kan didaturen in den Landgemeindenbezirken wird jeder Partei sreies Spiel gelassen. Von den vereinigten Parteien wird ein gemeinsamer Wahlaufruf an das tschechische Volk ergehen. Wie lange mag der Kitt halten

RachtraStellung für untauglich. Einem schon im Alter von 17 Jahren gut entwickelten Burschen gan der gewi-nisüchtige Rabbiner ein Zeugnis, laut dem vieser Mann schon als Säugling gestoben sei. Zerklüstungswäasche. Huudsrteuiale konnte man in Judenblättern Nachrichten über Uneinigkeit in der chriülich- sozialen Partei lesen und eben so oft war alles frech erlogen. Anläßlich der Krankheit Doktoc Lue^erS rauchen die Lügen wiederum auf. Au4 Prag wird uns unterm II. d. geschrieben: Das „Prager Tagblatt

', eine judenliberale Zeitung, biloet sich großartige Kenntnisse über die christlichioziale Partei ein. Es wittert schon die schrecklichsten Dinge im christlich- sozialen Lager. Man höre, was es über die Zukunft der christlichsozialen Partei zu saseln versteht: „In chris'lichsozialen führenden Kreisen rechnet n:an auf das ernsthafteste mir dem Ableben Dr. Luegers und der hiedurch entstehenden Situation im christlichsozialen Lager. Daß die Partei von dem Tage an, wo Dr. Lueger durch seine Krankheit verhin dert

war, in die großen politischen Ereignisse der letzten Zeit einzugreisen, an innerer Zer klüftung zugenommen hat, ist sicher. Die schwere, unheilbare Krankeit Dr. LuegerS warf eben ihre Schalten voraus und die Autorität, die dieser Mann allein auf die aus den hetero gensten Elementen zusammengesetzte Partei ausüben konnte, begann bröcklig zu werden in dem Momente, wo man mit seinem Tode rechnen mußte. Der bis zum Exzeß ehrgeizige Jesuit Geßmann (!!) und der mehr sozial ange hauchte Steiner traten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 07.10.1913
Umfang: 8
- mrpartci, au deren starrsinnigem Verhalten die Landtagswahlreform zu scheitern droht, findet sei tens aller Parteien einstimmige Verurteilung. So schreiben die „Zt. T. St.': „Ueberall nur das Streben nach Mandats» er sich eruug für die Partei. Die Redensart, momii das maskiert wird, lautet „Interessen der Städte'. Die ,N. T. St.' betonen, daß alles nur mehr von den liberalen Städtevertretern abhängt, und stellen fest, dag der Statthalter bei der Delegiertenkonferenz am Donnerstag darauf hinwies

. Parteiegoismus einerseits und andererseits mit seiner Angst vor einem Verzicht, die Tätigkeit des Landtages lahm legen zu können, einzig und allein die Schuld. Sehr bemerkenswert ist, was !>as Organ der Sozialdemokraten in Innsbruck, die „Volkszeituug', über das Verhalten der Teunchfremnnigen schreibt. Tas Blatt macht den Freisinnigen recht unverblümte und sehr scharfe Vorwürfe über Kaprice, Partei egoismus, nackten Terrorismns, reaktionäre Volks - seindlichkeit usw., was deshalb doppelt beachtenswert

, daß im Unterinntal, im Oberinntal, im Pnstertal Nied im Eisaktal je ein Wahlkreis einen Abgeordneten wählt, mnß auch die Teilung von Innsbrnck in sieben, von Bozen in zwei Wahlbezirke verlan gen, Wenn eine Partei die Forderung erhebt: ein Wahlkreis — ein Abgeordneter, dann hat diese For derung nnr Sinn, wenn sie für alle Bezirke gilt. Tvppelwal,lbe;irk für Bozen lind ein sievenmandati- ger Wahlve;irk in Innsbruck legitimieren ja die übrigen vorgeschlagenen Tvppelwahlbezirke. — Der, gc-linde ge'ag

:, i n k o » s e g u e n t e Vorschlag der Demschkreih^llichen in natürlich vom Partei- egoismus diktiert. Wenn Innsliruck sieveu und Bo-,en -,wei Abgeordnete in einem Wcchlbeurke wälilt. soffen sie even alle ;u eroveni; im Uuler- iunral und Plisierral glaliven sie wieder, daß ihneii nur einmännige Wahlkreise Errolg sichern. Tie er- hoveice Forderung e n t l> e li r t zn>ar jede r L o g i k. aber sie entspricht Sem P a rte i i n : e r e s s e. Also wird sie ohne Bedenken erhoben'. Tie Ehrin- lichsozialen erklären

volksfeindlich nnd re a k t i o n ä r. Wenn sie die Wahlreform ob struieren, iveil ihre ganz unlogische und nnr dem Parteibedürsnis angepaßte WahlkreiSgeometrie nnd die nolksseindlichen Zeitsnsivüniche nicht den Beifall der Mehrheit finden, dnnn wird man sie mit Fng und Nrcht für das lZcheitern der Walilreforin ver antwortlich machen! Bei ruhiger Ueberlegung müssen die Dentsch- freiheitliä>en bekennen^, daß ihre Haltung einfach iln- möglich ist. . . . Wenn der Bürgermeister von Inns bruck jede Forderung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 14
Datum: 23.09.1920
Umfang: 14
, daß die Anhänger der oppositionellen Gruppen nicht zu gleich Mitglieder der sozialdemokratischen Partei sein könnten. Demgegenüber beschlossen die opposi tionellen Gruppen, sich eigene Organisationen zu schaffen und sie nannten ihre neue Partei Unab hängige sozialdemokratische Partei Deutschlands. In den revolutionären Stürmen, die dem Welt kriege folgten, ging auch die so mächtige politische Weltorganisation des Sozialismus ganz aus den Fugen. Der seinerzeit auf dem Kongreß zu Paris 1889 gegründeten zweiten

nen, ganz nach marxistischem Muster, den kommuni stischen Zukunftsstaat nach reinstem Wasser aufzu bauen. Bon Rußland ging und geht nun die neue kommunistische Welle über ganz Europa, rief neue Spaltungen hervor. In Deutschland und Oesterreich bildeten sich selbständige kommunistische Parteien, die sich mit Rußland zur dritten Interna tionale zusammenschlössen. Bald schloß sich der kommunistischen Internationale auch die sozial demokratische Partei Italiens — au ßer dieser gibt es dort noch zwei

andere sozialisti- sche Parteien — Spaniens und Portugals an. In Frankreich bestehen derzeit drei sozialistische Par teien. In der sozialdemokratischen Partei, die seit ihrem Parteitag zu Straßburg im Feber dieses Jahres aus der zweiten Internationale austrat, drängt der linksradikale Flügel zum Anschlüsse an Sowjetrußland. Die deutschen Unabhängigen ma chen jetzt infolge der Moskauer Anschlußbedingun gen, wie eingangs erwähnt, eine schwere Krise durch, in der sich Rechts und Links wild befehden und die gar

leicht neue Parteigründungen zur Folge haben kann. Daneben gibt es in Deutschland noch zwei kom munistische Arbeiterparteien. Nicht viel besser sieht es mit den auch ohne internationalen Anschluß be stehenden sozialdemokratischen Parteien der Schweiz und der Vereinigten Staaten aus. Auch in Oesterreich blüht das sozialistische Sektenwesen ganz gut. Neben der kommunistischen Partei, die die Sozialdemokratie wild bekämpft, den Anarchi sten oder Herschaftslosen Sozialisten, gibt es einen stark

bolschewikisch angehauchten Flügel innerhalb der sozialdemokratischen Partei, dessen linkester Teil sich in der Sara, der Arbeitsgemeinschaft re volutionärer Sozialdemokraten Oesterreichs, gesam melt hat. Als diese Vereinigung gelegentlich des dritten Kongresses der dritten Internationale Le nin in einem Drahtgruße ihrer Treue u. Ergeben heit versicherte, wurde sie von diesem aufgefordert, sich der österreichischen Kommunistenpartei anzu schließen. Doch damit noch nicht genug. Die Arbei terschaft

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 08.10.1901
Umfang: 8
Partei in Tirol. 2. Berathung und Beschlussfassung über die Aus gestaltung und Förderung der Presse. 3. Freie Anträge. Zahlreiches Erscheinen aller Mitglieder und Freunde unserer Partei dringend geboten. Mit christlichsocialem Treugruß die Parteileitung: Ar. Johann Schorn in. i>., Obmann. Die Laienapostel der Werkstätte.») In der Octav des Xaveriusfestes 1853 kam nach dem Abendsegen ein einfacher Schlossermeister von Brüssel zur Pforte des dortigen Jesuitencollegs und verlangte Pater van Caloen

machen.' ) / . . „Ja, und der Gedanke — dass ich's nur gerade sage. Wie wär's denn, wenn wir einen Männer verein grü^eten?' ^ ^ , . .. > »Oho, Freund,' unterbrach ihn Pater van Caloen, »das Ding geht nicht so schnell.' *) Aus: „Das Laienapostolat' von F. T. Wetzel. Jürgermeister Dr. Lueger üöer die politische Lage. Am 2. d. Mts. wurde durch eine Versammlung des Wählervereines der Vereinigten Christen in Margarethen der Versammlungsfeldzug der christlich socialen Partei für den kommenden Winter eröffnet. Bei dieser Versammlung

Volkspartei und die All deutschen. Die Deutsche Volkspartei, so sührte der Redner aus, erntet die Früchte ihres bisherigen Verhaltens. Die Herren von der Deutschen Volks partei haben gegenüber den Alldeutschen immer nach gegeben. Wenn sie den Wolf gesehen haben oder ihm begegnet sind, haben sie sich sofort demuthsvoll niedergekniet, und wenn ihnen gar der Herr von Schönerer in den Weg kam, dann sind sie sofort am Bauch gelegen, wie es regelrecht eigentlich der sogenannte Sühneprinz Tschnn, der Chinese

, hätte thun sollen. Eine derartige Demüthigung und eine solche Selbstentäußerung des eigenen Machtbewusst seins bringt es mit sich, dass die Gegenseite über müthig wird und derartig mit der anderen Partei umspringt, wie dies in der letzten Zeit mit der Deutschen Volkspartei geschehen ist. Man hätte übrigens glauben sollen, dassdieAnhängerder Deutschen Volkspartei in Steiermark, Nieder österreich, Oberösterreich, Kärnten und Salzburg, soweit sie ein gerades Rückgrat haben und wirkliches Mannesblut

Männer beim sonntäglichen Gottesdienst seien. Er habe es bei seinen Gesellen beobachtet. Wenn sie bei ihm ein ständen, sei von einem Kirchgang keine R?de; ja, wenn sie ihn, den Meister, am^Sonntag oder gar an einem Werktag z^.jMich^elS^cche ' gehen', .sehend dann., gebe es ein Spp^el^.und Witzel^ dass.man glauben könnte, WMnze.Religion gfhöre bei diesen Burschen zum alten Eisen dort hinten .in der Ecke. Und bei der Arbeit selbst, sei das ein Reden? Da Partei, die den Schönereanern und den Wolfianern

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 03.02.1925
Umfang: 8
und Sozialisten bestand. Diese Mnisterprä söhnten Braun m-d des prvußi jihen Innenministers Seoorin-g, welcl)er der- siidm Partei Migehärt, Kalt bei den Deutsch- und der Deutschen Volkspari?! als vi« zwangsläufige Folge nichi mir des Er- KÄnisses de? preußischen Landtagswahlen oom 7. Dezember, sondern auch dsr im Reichs- g eingetretenen Rechtswendung. Solan»?« ui dem bei weitem größten deutschen Staate «Ä Lmkskvbinst am R^iÄer und insbesondere dospreußische Innenministerium m sozialistischen Händen

- sie möglichst baD vorgenommen. Für den j Reichspräsidenten Cbert konnten sich die A Zkchtsparteisn freiilich nicht erivävmsn, da er > der sozialistischen Partei angehört ltnd ihr , M wäre daher sein Sturz gewesen. So schritt man im preußisä>en Landtag zum > Angriss. Es kam zu ragelangen heißen Kämpfen. wobei die preußische Regierung ^ außer von den Rechtsparteien auch von den ^ Aorimmnisten bekämpft wurde, die msbeson- . der« dem Innenminister Severing mindestens ! «bei?so feindlich

- MträK blieb das Ministc<ri>um in der Min- > ^chsii. Zwar erklärte der Landisgspräsidsnt j ÄaNcls, die Anträge seien formell abgelehnt, ^ der' NMh der Geschästsordn-u^g die An- ! pa-ttei mit den DoutschnotionÄen geht. Ging es nach streng parlamentarischen Grundsätzen, so mutzte der Ministerpräsident aus der Mehr heit hervorgehen, die den Sturz des Kabinetts Brmm herbeiFeWhri hat. Diese Mehrheit wäre: Deutschnationaie flll), Voitspartsi (SO), Nationalsozialisten NZ), Mrtschafts- Partei

. Suvich befindet. Heute rr»tt der Opposilionsmisschuß zu stimmen. Für Donnerstag ist eine Satzung der Ma^nnatislischen Parteileitung an^e^gt. Die Frvße Mehrheit der Marimalistischen Abgeordneten ist sür d'iL Schaffung eines Arbeiterwahlblockes, de? Mariüialisten. Re publikaner und eventuell Kommunisten mn- fajzt. Der Abgeordnete Eduard Torre gab am Samstag bekannt, daß er famt seinen Freunden, den Abg. Boido und Rebora. <ms der faustischen Partei ausgetreten sei. Dsr Fall ist interessant, weil Torre

decken zu können. Als ihm dies nüUa«g, beschloß er den Austritt aus der Partei. Er beabsichtigt mit seinen An hängern die Errichtung autonomer Folcisten- gruppen. Zur Beilegung der ZivWgkeilen. die infÄge der Haltung des Abgeordneten Torre unter den Freisten von Mefsandria ent standen sind, wu-rde M«n Nationalrat der Partei dsr Abg. Äbonfe-iari als Bevoll ll-ächibgt«r doiKa ÄMsandt. Dießor e^ich Der vzrbU«e Herriot. Paris, 3. Februar. <AB > Das französische Parlament setzte in den letzten Tagen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 27.03.1902
Umfang: 6
, Hugo B. . . Mittwoch. 2. Franz v. Paula Ordst. „Der Abfall von der katholischen Kirche hat seinen Grund vielfältig und zumeist in der Unwissenheit. Man kennt die katholische Religion nicht, sondern sieht in ihr nur ein Zerrbild, wie es unsere Feinde und Gegner an die Wand malen.' ?. Hamerle. KokomM von Tisza gestorben. Die liberale Partei in Ungarn hat ihren lang jährigen Führer verloren, und eS wird auch nicht an Trauer um ihren ewstigen „General' fehlen. Doch tief wird der Schmerz nicht sem

, weil ja der alte Tisza seit seiner Niederlage m Großwardein sür seine Partei, der er Festigkeit gegeben, schon langst politisch todt war. Wie man den Verräth lieb t, a ber dm VeÄäther verachtet, so liebt' mcU?^ch 6m ungarischen Liberalismus, der durch Corruption, durch MckfichtSlofigkeit zum Staatsprincip erhoben wurde, aber der Mann, welcher dem Liberalismus in Ungarn das Staätsbürgerrecht verschaffte, verlor von Jahr zu Jahr an seiner Popularität. Die eigenen Leute fürchteten den Mann, der gewaltsam die Bahn

, war auch Tisza als Politiker ein todter Mann. Einem TiSza war. kein Mittel zu schlecht, um semer Partei zu neuer Macht zu verhelfen, wes halb man sich nicht wundern darf, dass dieser selt same Mann zum erstenmale, als er ohne die An wendung dieser Mittel ein Reichstagsmandat erlangen sollte, emen schlimmen Durchfall erleben musste. Von den finanziellen Raubzügen, welche die Freunde Tiszas mit großem Erfolge unternommen haben, wollen wir nicht reden. Wir wollen zwar annehmen, dass der ungarische „Bismarck

', wie ja Tisza gerne genannt wird, für seine Person nichts gebraucht hat, ja dass er gegen sich selbst sehr strenge war, doch von dem Vorwurf ist er nicht freizusprechen, dass seine Freunde nach dem Sprichworte Noa olet gearbeitet und dabei reich, sehr reich geworden find. Man wird es begreifen, dass die verjüngte liberale Partei, die jetzt das Scepter sührt, an ihre Ver gangenheit nicht gerne erinnert werden wollte und daher froh war, dm alten Tisza abschütteln zu können. In Tisza verliert der alte

in seinen Ausfällen gegen die Christ- lichsoeialen Tirols - abgeschrieben wird, schreibt in seiner jiwgstm Nummer: „ES macht in der That -keine», besoyWM.gHKgm^WndmA..das^ Mer, Zeit, wo'fich so viele gehäsfige Augen auf das katho-. lische Centrum richten, diese Partei sich so widerspruchsvoll gehakteu hät. Wir haben nie ein Hehl daraus gemacht, dass wir die Inter essen der Religion hoch über Politik und Nationalität stellen und müssten es deshalb nur löblich finden, wenn deutsche Katholiken zur Verhin derung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 19.08.1905
Umfang: 10
stets geeinte nationale Feind Vorteil um Vorteil erringt. Der Deutsche ist immer zuerst der Politiker semer Richtung, dann kommt das nationale Prinzip. Bei dem Tschechm ist eS gerade umgekehrt. Zuerst ist er national und dann erst Jung- oder Altschech oder dgl. Deswegen find auch die Tschechi- fierungsvereine so mächtig und stark. Sie umfassen alle. Unterschiede der Partei; und wenn es fich um nationale Sachen handelt, dann fitzen Sozialisten, Geistliche, Radikale und Liberale ruhig nebeneinander

ihres Nationalen Besitzstandes einigen. Aber erst, :rmn Intelligenz und Volk zusammenarbeitet, dann kommt was rechtes heraus. Es war einmal eine lecht mächtige Partei, die liberale Partei, aber fie ging zu Grunde; fie hat über eine Unmenge Intelligenz verfügt, aber das Volk hat eigentlich nie ihr gehört. Heute fitzt nur mehr ein Peines Häuflein von dieser Partei im Reichsrat, sie hat eben das Volk zu seh? vernachlässigt. Intelligenz und Volk gehören eben zusammen. ^ ^ In Tirol ist glücklicherweise soeben

eintreffm wird, um dem Mouachm Bericht zu erstatten, der weitere Maß nahmen zur Folge habm dürste. Im „Az Ujsag' veröffentlichte Graf TiSza ewm Artikel, welcher großes Aussehen in politischen Kreisen hervorgerufen hat, besonders, da aus ihm hervorgeht, daß. Tisza der Auflösung der liberalen Partei dadurch ver hindern will, daß er zu einer schärferen Stellung nahme gegen die Regierung, zu einer halben Schwen kung nach links rät. Die Liberalen, welche gestern, den 1.7. ds., eine Vorbesprechung

zu ihrer für den 23. dS. einberufenen Konferenz abhielten, werden ja bald Gelegenheit babm. ihre Entscheidung zu treffen- Wie eS heißt, wird ein Antrag vorgelegt werken, welcher die Auflösung der liberal.en Par t e i vorschlägt und' ein zweiter,- welcher die Beschlußfassung des g emei n f am e n A u.S- tritteS aus der Partei verlangt. Wie ferner verlautet, werde Graf T i Kz a in der Konferenz am 23. dS. einm Beschlutzantrag ewbringen^ die liberale Partei soll entschiedener als bisher gegen da 5 Kabin ett Fejervary Stellung nehmen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 14.03.1901
Umfang: 8
zu veröffentlichen. 1. In diesem Artikel wird die christlichsociale Partei eine „Wiener Partei' und „eine Advo catenpartei' genannt. Auch wird von der christ lichsocialen' Partei gesagt: „Von diesen Wienern . kümmert sich ein großer Theil nicht um die Messe am Sonntag; und um Ostern darf man sie nicht um den Beichtzettel fragen.' Aus der Kerz Jesu-Aundesstadt. (Systematische Untergrabung von Sitte und Lebensglück.) Wir mussten es vor kurzem rügen und be klagen, dass man an gewissen Schaufenstern in Bozen

berichten wir thatsächlich: Es . ist unwahr, dass die christlichsociale Partei eine Wiener- wder Wiener Advocatenpartei ist. Sie ist keine „Wiener Partei'. In. ihr sind Abgeordnete von vier >Kronländern, nämlich: aus Stadt und Land von Niederösterreich, ein Abgeordneter der sünsten Curie aus Steier- m ark, alle drei aüf das christliche Programm gewählten Abgeordneten aus Vorarlberg und zwei Abgeordnete ans Tirol. Sie ist auch keine- Advocatenpartei. Wahr ist, dass sie unter ihren 25 Mitgliedern Ver

treter aus den verschiedensten Berufsclassen — da runter auch Bürger und Bauern, sowie drei Priester, nämlich einen päpstlichen Hausprälat, einen Decan und einen Professor der Theologie und nur — einen.einzigen Advocaten zählt. ' Unwahr ist ferner, dass von der christlich socialen Partei ein ' großer Theil sich nicht um die Messe am Sonntag kümmert, und dass man sie um Ostern nicht um den Beichtzettel fragen darf. - Wahr ist hingegen, dass die christlichsociale Partei zur Förderung des religiösen

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