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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 23.04.1907
Umfang: 8
Parteien Oesterreichs geschult und diszipliniert find und bei den Stichwahlen — man hat berechnet, daß 20 Prozent der Man date erst in den Stichwahlen zur Besetzung gelangen — wird vor der Oeffentlichkeit gezeigt werden, welche politische Parieren jetzt schon ihre Geheimpakte für die Zukunft geschlossen haben, um sich ihre Mandate zu sichern. Mit beispiellosem Mut tritt die christlich- soziale Partei in ganz Österreich in den Wahl kampf. Trotzdem ihr Führer, Bürgermeister Dr Karl Lueger, schwer krank

in Loorana weilt, setzt die Partei zum Sprunge an. dte gefestigteste und verbreitetste Partei tn Oester reich zu werten. Me», was glauben»feindlich ist, alles, was offen oder stillschweigend das Volk als bequemes Ausbeutungsobjekt betrachtet, alles, was die Grundfekte des Thrilles der Habsburg-Lothringer erschüttern will, stürmt heute schon gegen die christlichsoziale Partei an. Nach dem 14. Mai, bei den Stichwahlen, wird der Ansturm noch heftiger werden und trotzdem sagen heute schon die Einsichtigeren

vom Wiener Rathaus ins Parlament zu verpflanzen. Ter Liberalismus, der in den Siebziger jahren Oesterreich durchseuchte, wurde durch di« Juden prostituiert, und die Deutsche Volks partei, die den SemiusmuS in Oesterreich bekämpfen wollte, hat sich mit dem Judengifte infiziert, so daß sie sich heute im großen und ganzen von den Judenliberalen, die sie in der pvlmschen Arena erschlagen wollte, in nichts mehr unterscheidet. ES .jüoelt' heule so stark in den Reihen der Deutschen Volkspartei, daß ein Rabbi

Bloch im Klubzimmer der Deutschen Vvlkspartei seinen Knoblauch ver- zeh-en könnte, ohne daß sich die Mitglieder der Deutschen VolkSpariei die Nasen zuhalten würden. Die zweite Partei in Oesterreich, die in der politischen Arena noch eine Rolle spielen will, i't heuie — trotz ihrer jungen Jahre — auch schon bronchitisch oeranlagt, wir meinen dte Sozialdemokratie. Tie Sozia demo- kratie ist schamlos genug — bewahrheitei sit, das. maS Dr. 0 G>'abmayr auf seiner Rand- reise durch dte Südtiroler Kurorte

behauptete —, den Erzgegner der Wahlreform, den Tokior v. lRrabmayc schon am 14. Mai, gewiß a!ier bei der Ziichwahl zu wählen. Die Sozialisten wissen, daß ohne dte Energie Dr. lAegmannS — de« Christlichsozialen - Oesterreich ge>:>iß nicht schon jetzt daS allgemeine und gleiche Wahlrecht hätte, sie wissen auch, daß di? Partei des Großgrundbesitzes, dessen Haupliprecher Dr. 0. Grabmayr war, dem Vvlke nie daS politische Recht erweitert hätte, aber das macht nichts, die Juden wollen, daß dte Christlich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 21.11.1903
Umfang: 12
macht. Wir erinnern daran, daß schon bei den letzten Gemeinde ratswahlen aus Beamtenkreisen sich eine Agitation gegen die offiziellerseits aufgestellte Kandidatenliste geltend machte. Die Gegenkandidatur war zu spät — erst am Tage der Wahl — bekannt geworden und somit konnten die offiziellen Kandidaten damals noch die ersehnten Gemeinderatssitze einnehmen. So wie wir unterrichtet find, haben sich die Ansichten im zweiten Wahlkörper nicht geändert, da die derzeit im Gemeinderate herrschende Partei

Wahl körper zur Neubesetzung kommen soll, die Wahlbe wegung gerade aus diesem Wahlkörper ihre Inspi ration bekam. ^ ^ Die derzeit herrschende Partei im Bozener Rats saale legt aber ihr Hauptgewicht auf die Nieder ringung der Unzufriedenen im dritten Wahlkörper. Es ist dies ein Beweis dafür, daß man im Bozener Ratssaale endlich einsehen gelernt hat, welche Be deutung diesem Wahlkörper eigentlich zu schenken wäre. Leider kümmert man sich um diese wisers, xlebs erst dann, wenn sie zur Wahlurne

Einsichtnahme in die Gemeindegeschäfte und die Finanzlage der Stadt, all das und manches andere, hat die sonst so gutmütigen und nicht leicht zu erregenden Wähler kreise des zweiten und dritten WahlkörperS zur Ab wehr herausgefordert. Gerade vom Standpunkte des Liberalismus kaun aber nichts eingewendet werden, wenn sich der dritte Wahlkörper der Bevormundung der Rathaus partei entzieht. Was anderwärts selbstverständlich ist, daß die abtretenden Gemeinderatsmitglieder einen Rechenschaftsbericht geben

auf die Fahne geschrieben haben, so sagen wir, daß wir keinen Moment darüber zweifelten, daß die Herren kein Mittel scheuen werden, um ihre Partei am Ruder zu erhalten. Die Flucht zur Ge walt war stets der letzte Schritt einer finkenden Herrschaft — — Volksbewegungen wurden aber nie durch Gewaltmittel unterdrückt. Die diesmalige Wahlbewegung steht im Zeichen wiedererwachten Bürgerfinnes und wenn keiner lässig ist bei Ausübung des Stimmrechtes, dann werden die diesmaligen Gemeinderatswahlen uns Männer

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