36 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1907/13_06_1907/TIR_1907_06_13_2_object_160877.png
Seite 2 von 8
Datum: 13.06.1907
Umfang: 8
. Vereinigung der Konservativen mit der christlichsozialen Partei. Der 10. Juni bedeutet für das christliche deutsche Oesterreich, so^ie für die künftige Ent wicklung des österreichischen Parlamentarismus einen wichtigen Tag, brachte er uns ja die so langersehnte Einheit unter den deutschen I christlichen Parteien, den Anschluß der > ehemaligen ZentrumSpariei an die Christlich- I sozialen. > Schon seit längeren: wurden diesbezügliche! Verhandlungen gipflogen zwischen Dr. Lucger! alL Vertreter

der Chrisilichsozialen und Ver- > iretern des Zentrums, die endlich soweit ge-! diehen, daß für den 1(>. Juni eine Vollver-! sammlung der Chrisilichsozialen einberufen ^ werden konnte, bei der diese wichtige Frage j entschieden werden sollte. Für die Vereinigung > iraten mit aller Wärme besonders Dr. Lucger j und Prinz Lichtenstein ein. Ersterer wies ^ vor allem auf das unablässige Bestreben seiner ^ Partei, eine große, einflußreiche Körperschaft zu ! werden, um die großen Ausgaben, die die! Christlichsozialen

als Ziel vor Augen haben, j erfüllen zu können. Nun, sagte Lueger, der! Augenblick ist da.' ergreisen wir ihn. Prinz! Lichtenstein betonte die verwandte ja gleiche! Zielstrebigkeit beider Parteien, die Gleichheil ! der Nationalität, die große Gegnerschaft des l christlichen Gedankens, die Notwendigkeit groß« ! zügiger Organisationen, die eine einheitlich ge- ! schlossene große christliche Partei mit ganz! anderen Mitteln und Erfolgen durchführen > könne, als ein kleinliches Splittertum. Auch ^ wurde

betont, daß sich die blsnunmehrigen Zeit- trumSangehörigen bereu erklärt haben, sich voll ! und ganz den Christlichsozialen anzuglledern j und sich deren Führerschaft zu fügen. Nur in > agrarisch-wirtschaftlichen Fragen, insoweit sie die ! Sonderstellung und Sonderinteressen ihrer! Wähler betreffen, wollen sie frei sein. Auch > müssen die Institutionen, die die Konservativen ! m den Kronländern geschaffen haben, weiter! bestehen können und künftighin mit der Kraft ! der vereinigten Partei

weiter befördert werden. Mit diesen Bedingungen konnte die christ- lichsoziale Partei um so leichter einverstanden sein, als sie deren Mitgliedern überhaupt in agrarisch-wirtschaftlichen Fragen volle Freiheit täßt Daß die Institutionen von den Konser vativen gegründet und nun von den vereinigten Parteien weitergeführt, nur zum Stutzen des Ganzen sein können, versteht sich von selbst. So wurde denn einhellig die Aufnahme der aus bat ZentrumSprograuun Neugewählten be schlossen. Nur für ein Mitgtieo konnte

1
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1906/20_01_1906/TIR_1906_01_20_2_object_358585.png
Seite 2 von 12
Datum: 20.01.1906
Umfang: 12
werden. Inland. Die KHristlrchsoziale« in Mrok «nd die Reichsrats«vahlreform. Am 16. ds. M. hat in Bozen eine Partei konferenz von christlichsozialen Vertrauens männern aus dem unteren Eisaktal und dem Etschlande stattgefunden, an welcher die Abge ordneten Dr. Schöpfer, Dr. v. Guggenberg (Obmann des christlichsozialen Vereines in Tirol), Pfarrer Steck und Abg. Kienzl teilnahmen. Abg. Schraffl war durch eine Genossenschafts- vcrfammlung in Kaltern, zu welcher er einge laden worden, verhindert und traf erst

. Schrott, was sein Klubobmann Dr. Kathrein einige Tage nach der Rede des Ministerpräsi denten vom 28. November v. I. im „Fremden- blatt' veröffentlichen ließ: „Die Einführung des allgemeinen gleichen Wahlrechtes läßt sich nicht mehr aushalten, und jene Partei, die sich ihm entgegenstellen wollte, würde sich selbst aufreiben.' Hat Dr. Kathrein damit seine eigene Partei oder wenigstens den Tiroler Flügel derselben gemeint? Tr. Kathrein fährt fort: „Aber es ist Pflicht aller staatserhalrenden Elemente

als „nichtdentsche' oder als „radikale' Partei ausgeführt, da nur solche für die geplante Wahlreform sein sollen? — Wir glauben, es ist sür heute genug. Ent weder hat Abg. Schrott die guten Vorsteher in den geheimen Konventikcln irregeführt — dann verstehen wir, warum er das Tageslicht öffentlicher Versammlungen scheut, oder im Zentrum herrscht in dieser Frage eine geradezu erschreckende Konfusion — und das wäre freilich ebenfalls Grund genug, die Frage hinter Schloß und Riegel zu besprechen und auf das Inter

! sich den Namen „Deutsche Volkspanei' beigelegt hat. Wir haben schon öfters Gelegenheit gehabt, die Zerfahrenheit dieser Partei, deren Heilslehre in Tirol vom „Tiroler Tagblatt' verkündet wird, zu schildern, jetzt aber ist sie ganz außer Rand und Land geraten „Stolz lieb' ich die Voltspartei,' baben einmal ziemlich viele L'.iüe gesagt, die aber jetzt von dieser Aonfusionspartei nichts mehr wissen wollen, nachdem sie wahrgenommen, das; die Qualität derselben im umgekehrten Verhältnisse zur Quantität

ihrer Abgeordneten steht. Es geht anch wirklich ins Aschgraue, was diese Partei jetzt au tollem Wirrwarr zn Tage fördert, t^uot (.'»I'iui. t>>! ^Nlcuu.te (Wie viel Köpfe, so viele Meinungen)! Wenn es aber doch wenig stens auch Köpfe wären, die da ihre Meinungen zum besten geben, aber aus den Aeußerungen der diversen Volksparteiler geht hervor, daß sie r.ur aus eines bedacht sind, nämlich mög lichst viel Mandate für den „Freisinn' her auszuschinden. Andererseits jagt ihnen auch die Erkenntnis

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1907/11_06_1907/TIR_1907_06_11_2_object_160860.png
Seite 2 von 8
Datum: 11.06.1907
Umfang: 8
daran als die anderen. Die Tätigkeit eines Dr. Lueger in Wien ruft den Beifall der ganzen Welt hervor. Dr. Ebenhoch erklärt dann, daß er bei der Verhandlung des DringlichkeitSantrageS Dr. Pattai wegen der Nichtbestätigung Doktor LuegerS zum Bürgermeister von Wien für den Antrag gestimmt habe. Den Tag der Ver ewigung der christlichen Parteien bezeichnet er als einen der glücklichsten seines polnischen Lebens. ?ie christlichsoziake Partei — Laudespartei i« Salzönrg. Man schreibt der Korrespondenz

tirolischer Abstammung ist. So konnte eS ja gar nicht ausbleiben, daß in allen jenen Kreisen, welchen eS um Frieden im Lande und damit um eine gedeihliche Entwicklung der christlichen Volksbewegung ernstlich zu tun ist, die Besorgnis auftauchte, eS könnte auch im Kronlande Salzburg zum Bruderkriege kommen, zumal die christlichsozialc Partei nicht nur in den Städten und Märkten, sondern auch in der bäuerlichen Bevölkerung immer mehr Anhänger fand. Ein großer Teil der Geistlichkeit, politisch und sozial

, daß die Oberösterreicher beschlossen hätten, in die christlichsoziale Partei einzutreten, wurde überall der Wunsch laut, daß die Salzburger und Steiermark« diesem Beispiele folgen sollten. In der Wiener Konferenz am 1. Juni hatten die vier Salzburger Abgeordneten erklärt, sie würden auch in die christlichsoziale Partei eintreten, wenn ihre Parteigenossen damit einverstanden seien. In erster Linie kam da natürlich der mächtig aufstrebende katholische Bauernbund in Betracht. Dieser hielt am 4. Juni bei sewem Präsidenten

in Oesterreich recht böse gewirtschaftet. Gar mancher Abgeordneter der 70er Jahre würde sich in dem neuen hohen Hause absolut nicht zurecht finden. Nun ist der letzte Rest des konservativen Hohenwart -Klubs verschwun- 40-Mchen stezierunzÄubilgM (ies isSiSSrs fsAN^0§ej?k! König von Ungarn Lie königliche »N Kskssk' fnaniL XöiiZ von UnHst'n den und aus der oppositionellen, im Jahre 1891 nicht einmal ew halbes Dutzend zählenden äußersten Linken ist jetzt die christlichsoziale Partei mit ihren 96 Abgeordneten

lassen. Wer hätte daS noch vor zehn Jahren gehofft, daß kein Hebräer mehr die Reihen der deutschen Partei Oesterreichs mehr verunzieren würde. Nach unkontrollierbaren Gerüchten sollen die abgelehnten oder freiwillig gegan genen Hebräer die Abficht haben, ewe deutsch demokratische Partei zu gründen. Wir würden dieser neuen Verewigung, die nur auS Söhnen Israels besteht, ew spezielles Klubzeichen vor schlagen: den gelben Fleck. Danken wir, daß es so gekommen ist. Der blamierteste in der bisherigen

3
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1910/27_08_1910/TIR_1910_08_27_1_object_119595.png
Seite 1 von 12
Datum: 27.08.1910
Umfang: 12
Lehrcrgehaltsausbesserung, wenn auch mit einer Steuererhöhung auf Wein und Biec zustand: ge bracht; ferner wurde ein Alpschutzgefey geschaffen, wodurch einmal die rechtlichen Verhältnisse so weil geregelt werden, daß ein: Verbesserung durchführbar ist. Dem Redner wurde Dank und Lob gespendet und sein Arbnt-n als ehrlich, aufrichtig und gut willig anerkannt. Dann nahm Herr Kienzl daS Wort und sprach über den Parteizwist im Lande und von der Notwendigkeit des Friedens. Er er örterte kurz die Entstehung der christlichsozialen Partei

. Die Ab geordneten waren auch zufrieden und erklärten sich einverstanden, wenn eine einzige Panei gebildet würde, die man vielleicht „Katholische Tiroler Landes Partei' nennen könnte. Schließlich wurde auf Papst und Kaiser ein dreifaches Hoch ausgebracht. Diese obersten Führer dürften gewiß mit dem gleichen Wunsch und Auftrage einverstanden sein. An den Ariedensverhandlnngen in Airol. Der Obmann der konservativen Partei in Tirol, Dr. Josef v. Wackernell, hat an den Obmann- Stellvertreter der christlichsozialea

Partei, Herrn Dr. Otto v. Guggenberg in Brixen, folgendes Schreibe» gesandt: „Innsbruck, am 23. August 1910. Euer Hochwohlgeboren! Die von mir infolge des geschätzten Schreibens der christlichsozialen Partei leitung vom 4. August 1910 einberufene katholisch konservative Parteileitung hat folgenden Beschluß gefaßt: „Die katholisch konservative Parteileitung be grüßt den Antrag der christlichsozialen Landeskonferenz und Parteileitung, zur Beseitigung des parteipoli tischen Streites im Lande

Verhandlungen von Partei zu Partei einzuleiten, und erklärt sich, getreu ihren bisherigen Kundgebungen, bereit, in dieselben einzu treten. Nach den übereinstimmenden Meldungen ver christlichsozialen Blätter wurde auf der christlichsozialen Landeskonferenz zu Sterzing über daS ganze Detail der bei den Friedensverhandlungen in Betracht kommenden Fragen eine volle Einmütigkeit der An sichten erzielt. Die christiichsoziale Parteileitung ist demnach auf Grund der Beratungen ihrer Landes konferenz bereits

4
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1908/31_10_1908/TIR_1908_10_31_2_object_148915.png
Seite 2 von 12
Datum: 31.10.1908
Umfang: 12
ausgeführt, die der judenliberale Freisinn von ihnen forderte, dann wäre das Arbeitsprogramm der Christlichsozialen schon längst erledigt und damit allerdings die Partei vor ihrem Ende, denn eine Partei hat das natürliche Recht zum Bestände nur so lange, als sie Ideale und Ar beiten vor sich hat . ... Und das ist es, was den jetzt in den Winkel gedrückten, einst so unbezwingbar erschienenen Judenliberalismus schmerzt. Er sieht, daß die christlichsoziale Partei noch immer Arbeitsfelder entdeckt, aus denen

und den zu gewärtigenden Zusammen bruch mit künstlichen Mitteln hinauszuschieben, die vertrauten Kreise der Partei immer enger zieht und damit immer mehr die Fühlung mit der Bevölkerung verliert. Der Einblick in ihre „Arbeiten' und in ihre „Pläne' wird der Be völkerung immer mehr verwehrt und immer mehr macht man alles, was man plant, an runden Stammtischen ab, um von der Bevöl kerung sich „nicht kritisieren' zu lassen. „Muckt' aber ein Parteigenosse, so wird er natürlich sofort an die Luft gesetzt und die Gegner

der „Fortschrittlichen' haben sofort — einen Anhänger mehr. Immer, wenn eine Partei am Rande ihrer Herrschast angelangt ist, dann wagt sie die Mittel der Gewalt. Ter Judenliberalismus hat es in der Wiener Gemeinderatsstube so getan, der Judenliberalismus hat es in der niedervsterreichifchen Landstube so gehalten, als er schon sein Zügenglöcklein läuten hörte, und in der Provinz, da macht es der .Fortschritt liche', der vor jeder Volksstimme zittert und vor jeder Erweiterung der Volksrechte und jeder Kontrolle

5
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/15_03_1923/TIR_1923_03_15_2_object_1987190.png
Seite 2 von 6
Datum: 15.03.1923
Umfang: 6
'p„ D Kl! Seit« ? .Der Tiroler' Donnerstag, den 1ö. März ig>z MM' ' tz^R' - . j! .i K-j 5.' ?! ; Don Stürza wird als Friedensstifter mit einem Programm der Einheit auf dem Kon greß erscheinen, um die Partei vor neuen Absplitterungen und Verlusten zu bewahren, da ihr Zusammenhalt darunter schon gelitten I>at. Das sogenannte Einheitsprogramm Don Stürzas verfolgt dm Zweck, ein gewisses Gleichgewicht und eine gewisse Stabilität zwischen den verschiedenen Kräften, welche sie von rechts und links

angreifen und an ihr nagen, aufrecht zu erhalten. Die Richtung der Einheit wird nach der Aeußcrung eines Abgeordneten siegreich sein. Die Partei hat begriffen, daß jetzt nicht der Zeitpunkt für Streitigkeiten ist. Die Einheit ist die einzige Voraussetzung, welche unserer Parte, Macht u. Ansehen wieder geben kann. Nach den aus den verschobenen Gebieten des Landes eingelaufenen Nachrichten sind 80 desselben für die von Don Sturzo dargestellte Einheit der Partei.' Nach dem „Refto del Earlino

' ist es 'Ab sicht Don Sturzos, soweit als möglich den Zu sammenprall der verschiedenen Richtungen zu verhindern. Zwischen den Rechtsstehenden welche eine nationale Politik im engsten An schluß an die Regierungsr'uhtung verlangen und dem linken Flügel, der mW den sozialen Demokraten zusammenarbeiten möchte, sucht Don Sturzo mit einem Einheitsprogrcumn zu vermitteln, um die Partei so vor neuen Spaltungen und Verlusten zu bewahren politische Rundschau. -j- Mlna den Polen zugesprochen. Paris, IS. März

6
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1907/16_03_1907/TIR_1907_03_16_1_object_161482.png
Seite 1 von 12
Datum: 16.03.1907
Umfang: 12
und wir haben sie in den letzten Nummern mitgeteilt. Nun w ssen wir nicht bloß Genaueres, sondern alles. ES sollen die Gemeindevorsteher gegen die christ lichsoziale Partei mobllisiert werden. Es nimmt sicy wirklich aus wie .das lctzte Aufgebot'. ES ist das äußerste Miucl und der letzte Ver such, in die christlichsoziale Partei einen Keil hineinzutreiben und sie auseinanderzusprengen. Alles unter dem Vorgeben der Friedensliebe. Vom Landecker Bezirke aus werden die Ge meindevorsteher eingeladen, nachstehendes Schreiben

berufen, fiir den Frieden einzusieden, weil wir täglich in unserer Amlssührung ersahien, welch hohes Gut der Friede sür eine Gemei de ist und wie der Un friede das Zustandekommen der nützlichsten Unternehmungen hindert. Wie in der einzelnen Gemeinde, ist es auch im Lande, und urter dem Streue iin katholischen Lag>r leidet nicht nur die Religion und das Ansehen der ZÜirch? und ihrer Diener, der G>ist;iche», sondern auch d>-r wirtschaftliche Aufschwung, neil eine Partei der anderen keine Eisolge gönnt

,abgelehnt' und .wollen den Frieden nicht'. Abgelehnt haben sie nur ein Waqlkompro miß in de« Landgemeinden und sie haben dabei ausdrücklich erklärt, daß sie glauben, eben durch das selbst« ständigeVoigehen bei derRetchsraiSwahl einen festen uno dauerhaften Frieden zu machen. Also nur in Bezug u>f den Weg zum Frieden sind beide Parteien, die Ehrisllichsozialea und die Konservativen, anderer Ansicht. Dabet dürfen Sie mcht übersehen, daß gerade sie Führer unserer Partei Jahre hindurch den Ehnsilichiozialen

7
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/21_11_1922/TIR_1922_11_21_1_object_1985722.png
Seite 1 von 8
Datum: 21.11.1922
Umfang: 8
. Die endgültigen Zahlen über das englische Parlamentswahlergebnis haben den vorläu figen Eindruck bestätigt: Absolute Mehrheit der Konservaiiven. starkes Anwachsen der Arbeiterpartei, schwere Enttäuschung der Li beralen. Für die Beurteilung der den Wah len zugrunde liegenden Volksstimmung muß man freilich berücksichtigen, daß die für die konservative Partei abgegebene Gesamtzahl hinter der Gesamtstimmenzahl aller übrigen Parteien zurückbleibt, während sie dieselben nach der Zahl der Mandate um SO Sitzt

? überragen. Die Konservativen erhielten SZ50.000. die Arbeiterpartei 4,100.000, die Lloyd George-Liberalen 1,500.000, die As- quich-Grey-Partei 2,500.000 Unabhängige 650.000 Stimmen. Das Verhältniswahlrecht würde sonach eine wesentlich andere Grup pierung des Unterhauses zur Folge haben. Für das Spiel de? parlamentarischen Kräfte, das sich in England- bekanntlich als mehr oder weniger regelmäßige Ablösung von Liberalen und Konservativen als Regie rung» beZio. Oppositionspartei darstellt, gibt

es eine Verschiebung insofern, als jetzt die Arbeiterpartei die Rolle der stärksten Oppo sitionspartei zu übernehmen haben wird. Be kanntlich ist sie nur in ihrem linken Flügel marxistisch gesinnt, während ein beträcht- Lcher Teil au» bürgerlichen Elementen be steht. Die Arbeiterpartei veröffentlicht bereits eine Erklärung, in der sie sagt, daß der Wahl» gewinn der Arbeiterpartei größer sei als der jeder anderen Partei. Die eroberten Sitze feien auf eine weite Fläche verteilt, sodaß man heute nicht mehr sagen

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/21_10_1922/TIR_1922_10_21_1_object_1985324.png
Seite 1 von 12
Datum: 21.10.1922
Umfang: 12
Absichten äußern wird. Aus der Fahrt von London nach Leeds wird Lloyd George wet tere Reden hallen und zwar in den Statio nen Lonchester. kettering, Wollingborough. Nottingham und Sheffield. Bedingung Bonar Laws sür die Kabi nettsbildung. London. 20. Ottober. .Reuter' meldet, daß Bonar Law nur unter der Bedingung die Bildung der neuen Regierung übernommen hat, daß er oon der konservativen Partei znw Ehes gewählt wird. Am Sonntag oder Mon tag werden die Konseroatioen nun über diese Frage entscheiden

stattze- sunÄenen Versammlung seiner Partei, erlitt Chamberlain e5ne Niederlage, woraus Lloyd George seine Demission gab. Die Krise ist nicht leicht zu lösen. Ein Koa litionskabinett scheint ausgeschlossen und ein Parterministerimn hätte unverzügliche Neu wahlen zur Voraussetzung, da es bei der jetzigen Zusammensetzung der Kammer die Regierung nicht übernehmen könnte. Die Umonfften sind ebenso gespalten wie die Li beralen. Augeicklicklich jedoch ist eine Rückkehr Lloyd Georges nicht wahrscheinlich

, es sei denn, daß der König die Demissilm »«cht annimmt, und die Regierung einlädt, an das Volk zu appellieren. Bleibt das Ministerium proviso risch unter Lloyd George, so würde die Kam mer ausgelöst und Neuwahlen ausgeschrieben werden: Äoyd George müßte dann den Wahlkmnpf im eigenen Interesse sichren und für sich em« Partei konstituieren. Oder, Bo nar Law übernimmt die Regierungsbildung, was er aber nach einem Telegramm nur unter der Bedingung tun wird, daß ihn die Konservativen zu ihr?m Chef wählen

9