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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 18.05.1910
Umfang: 12
.°Angestellter. P arischins-Töll, 1K. Mai lölu. Heute wurden hier zwei Plauderstuben des katholischen BauernbundeS abgehalten, die recht gut besucht waren. Der erste Redner, ReichS- ratS- und Landtagsabgeordneter Gratz besprach die Entstehung und Weiterentwicklung der christlichsozialen Partei, legte klipp und klar ihre Existenzberechtigung und Notwendigkeit dar und setzte in fachmännischer und ruhiger Weiss den Wählern aufeinander, warum Hölzl und nicht Schör.hcrr gewählt w:rden soll. Auch führte

an haben', sondern wählet den Obmannstellvertreter des Bamrubundes Josef Hölzl» Bürgermeister in Untermais! Waßtgedaukeu. Rum!atsch, Mcuschenal, IL, Mai, Hier, wie überall im Lande, ist man er bittert über die skandalösen Wahloorgänge von Seite der Altkonservativen. Hoffentlich macht diese aogzhauste Partei, die aus Ehrgeiz unter Anwendung der niedrigsten Mittel wieder em- vorkommsu Aöchte, die letzten verzweifelten LsbenSzuckungW. ES wäre ja ganz gegen den Gang der Zeil, es wäre unsinnig, unpoli tisch und unvernünftig

, auf sine Partei, über die daL Volk bereite bei den früheren Wahlen sein Urteil abgegeben, wieder zurückzugreifen. Tie altkonservativen „Schnöller''mögen sich nun an dm Gedanken gewöhnen, daß eZ Wahnsinn wäre, zu hoffen, nochmals ans Ruder zu kommen, und sich zu Gemüte führen, daß sie hoffentlich bei den Störungen der christlichsozialsn Wahl versammlungen auk dem letzten Lochs „gepfiffen'. Auch die blilldfanatischen oder verhetzten An hänger der Konservativen zeigen wenig politisches Verständnis

, daß sie einer Partei anhangen mögen, die nie und nimmermehr Aussicht hat, ans Ruder zu kommen. Warum nicht der jungen, frischen und kräftigen chriftlichsozialen Partei sich anschließe», wie man es in anderen Kronländern getan, und iN festen Zusammen^ schluß hinrer ihnen stehen zu fester und freudiger Schaffenskraft? Unverantwortliche Torheit wäre es, di« stärkste Partei im Lande und im ReichZrate zu zersplittern und die Sozial demokratie obenauf kommen zu lassen, wie dies durch einen Ersolg der Konservativen

geschehen müßte,- wehe dann dem armen Oesterreich- daher weg mit der altkonservativen Partei, die schon in der Lust hängt und keinen Abgeordneten mehr im Parlamente hat und deren Wahlvorgehen in die ungarische Pußta gehört; sonst wird der so unglückselige Unftiede und der daS Land um Gluuden und Ansehen briuamd- Streit, den wir nun bis zum Ekel satt haben, nicht endeu. Warum sich umsonst im häßlichen Kampfs zer fleisch?'!? Schließlich — das muß doch jeder vernünftig? Mensch lü'sehe^ — muß doch nach dc:n

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 07.11.1901
Umfang: 8
. V. Die Mittel und Wege zur Erhaltung der Wohl^ sahrt des Volkes, Gemeinfinn, Berufsgenossen schaften, Organisationen u. s. w. VI. Stellung unserer Partei zu anderen politischen Parteien und zur Regierung. Das also ist in nuee d. h. in größte Kürze zu sammengefasst, was die Katholisch-Cönservativen dem Volke in Tirol zu sagen haben. — Das Programm hat wohl allgemein enttäuscht, man hatte von dieser Man kommt und geht. Man kommt und geht — Das Leben ist ein kurzes Grüßen Und wieder Abschiednehmen-müssen

; Doch zum Verweilen ist's zu ^pät — Man kommt und geht. einzig „sesshaften' katholischen Partei des Landes, die sich selbst so hoch einzuschätzen pflegt, zum-min desten erwartet, sie werde in ihrem Programm mit größter Umficht die Bedürfnisse des öffentlichen Lebens der Gegenwart genau abwägen und planvoll, hell und klar die Umrisse der künftigen politischen Entwickelung der katholischen Partei des Landes her stellen und dabei denn doch auch die mittlere Linie der Verständigung, die allein den Weg zum Frieden

markiert, ziehen. Wie blutwenig nach all diesen Rich tungen hin geschah, wie wenig geeignet das Ster zinger Programm ist, der Gegenwart, der Zukunft und vor allem dem Frieden und der Eintracht, ohne welche es keine Zukunft gibt, dienlich und förder lich zu sein, um d as in ruhiger, schlichter und durchaus sachlicher Weise darzuthun, wollen wir nun die ein zelnen, voll ausgeführten Punkte des Programm-Ent wurfes besprechen. Der erste Artikel des Sterzinger Programmes gliedert sich in vier Punkte. Davon

lautet der erste Punkt, wie folgt: „Sowie die katholische Glaubens- und Sitten lehre für den einzelnen Menschen jene Normen auf stellt, deren Beobachtung ihn seinem ewigen Ziele entgegenführt, ebenso ist dieselbe auch die bindende Richtschnur sür die Gesammtheit der Menschen, für alle socialen Formen -derselben, für den Staat. Wir betrachten es daher als die erste und vorzöge lichste Aufgabe der katholisch - konservativen Partei, mit aller Kraft dahin zu wirken, dass das ganze öffentliche Leben

und die gesammte Gesetzgebung dem katholischen Sittengesetze entsprechen und demselben nicht widerstreiten.' Schon dieser erste Punkt enthält einen so argen Trugschluss, wie wir ihn den Politikern der katho- lisch-conservativen Partei, die sich auf ihren Verstand, aus ihre Sesshastigkeit, auf die Fülle ihrer politischen Erfahrung und Klugheit soviel einzubilden pflegen, unmöglich zugetraut hätten. Denn das Parteiprogramm der Conservativen hat ja seine Normen nicht für die einzelnen Menschen Man kommt und geht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 12.11.1908
Umfang: 8
Kirchweihe TdoA. Am Schlüsse dcs Landtages. Die Tiroler Laudtagsabgeordneten sind wieder heimgekehrt. Man hat ihnen, ohne Unterschied der Partei, das Zeugnis zugeben, daß sie mit großem Eifer an den Sitzungen teilgenommen und die Interessen ihrer Wahl kreise und Wähler zu vertreten sich bemüht haben. Tie Tätigkeit war eine intensive. Wie ein Platzregen brachen die Anträge über den Tiroler Landtag herein. Man hat schon beklagt, daß alles in fliegender Eile erledigt wurde. Tie Klage ist gewiß nicht ganz

unberechtigt. Nicht nur Leute außer dem Landtage hätten ge wünscht, daß ein etwas ruhiger? Tempo einge schlagen worden wäre, sondern auch die Herren LandtagSabgeordneten waren nicht sonderlich erfreut, daß alles in Automobilgeschwindigkeit erledigt werden mußte. Schuld an dieser Fixig keit trugen aber nicht die Abgeordneten, sondern einerseits die gewaltige Anhäufung der Arbeiten durch die langjährige Nichttätigkeit des Land tages und dann daS Bewußtsein, daß man bei unseren desolaten politischen

bewilligt. ES ist hiebei charakteristisch, daß auch die bäuer lichen Vertreter diesen Anträgen Verständnis entgegen brachten, ja in vielen Fällen sogar selbst die Antragsteller waren. Man sieht, was da die Schulung der bäuerlichen Bevölkerung, die sich iir Tirol die christlichsoziale Partei in erster Linie angelegen sein ließ, bereits geleistet hat und daß die Tiroler bäuerliche Bevölkerung sehr gern den Weg der Vernunft und dcs Rechtes geht, wenn man ihr denselben nur zeigt und nicht etwa

^uute in der Hand, um den Landtag in die Luft zu sprengen, weil ja doch keine der beiden Parteien eine Herzens freude daran haben konnte, daß die christlich- ! soziale Partei zur wirtschaftlichen Arbeit gelange, die unter der ehemals bestandenen konservativ- liberalen Herrschast nicht geleistet werden konnte. Man sieht aber, wie zwingend heute der soziale Gedanke geworden ist. Sowvhl die Herren der liberalen Partei wie anch die Kon servativen — an Vorstößen hat es von dieser Seite nicht gesehlt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 14
Datum: 23.09.1920
Umfang: 14
, daß die Anhänger der oppositionellen Gruppen nicht zu gleich Mitglieder der sozialdemokratischen Partei sein könnten. Demgegenüber beschlossen die opposi tionellen Gruppen, sich eigene Organisationen zu schaffen und sie nannten ihre neue Partei Unab hängige sozialdemokratische Partei Deutschlands. In den revolutionären Stürmen, die dem Welt kriege folgten, ging auch die so mächtige politische Weltorganisation des Sozialismus ganz aus den Fugen. Der seinerzeit auf dem Kongreß zu Paris 1889 gegründeten zweiten

nen, ganz nach marxistischem Muster, den kommuni stischen Zukunftsstaat nach reinstem Wasser aufzu bauen. Bon Rußland ging und geht nun die neue kommunistische Welle über ganz Europa, rief neue Spaltungen hervor. In Deutschland und Oesterreich bildeten sich selbständige kommunistische Parteien, die sich mit Rußland zur dritten Interna tionale zusammenschlössen. Bald schloß sich der kommunistischen Internationale auch die sozial demokratische Partei Italiens — au ßer dieser gibt es dort noch zwei

andere sozialisti- sche Parteien — Spaniens und Portugals an. In Frankreich bestehen derzeit drei sozialistische Par teien. In der sozialdemokratischen Partei, die seit ihrem Parteitag zu Straßburg im Feber dieses Jahres aus der zweiten Internationale austrat, drängt der linksradikale Flügel zum Anschlüsse an Sowjetrußland. Die deutschen Unabhängigen ma chen jetzt infolge der Moskauer Anschlußbedingun gen, wie eingangs erwähnt, eine schwere Krise durch, in der sich Rechts und Links wild befehden und die gar

leicht neue Parteigründungen zur Folge haben kann. Daneben gibt es in Deutschland noch zwei kom munistische Arbeiterparteien. Nicht viel besser sieht es mit den auch ohne internationalen Anschluß be stehenden sozialdemokratischen Parteien der Schweiz und der Vereinigten Staaten aus. Auch in Oesterreich blüht das sozialistische Sektenwesen ganz gut. Neben der kommunistischen Partei, die die Sozialdemokratie wild bekämpft, den Anarchi sten oder Herschaftslosen Sozialisten, gibt es einen stark

bolschewikisch angehauchten Flügel innerhalb der sozialdemokratischen Partei, dessen linkester Teil sich in der Sara, der Arbeitsgemeinschaft re volutionärer Sozialdemokraten Oesterreichs, gesam melt hat. Als diese Vereinigung gelegentlich des dritten Kongresses der dritten Internationale Le nin in einem Drahtgruße ihrer Treue u. Ergeben heit versicherte, wurde sie von diesem aufgefordert, sich der österreichischen Kommunistenpartei anzu schließen. Doch damit noch nicht genug. Die Arbei terschaft

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 24.08.1925
Umfang: 6
auf alle Handelsschiffahrts zentren der Welt. Paris. 24. August. (AB.) Die kommunistische Partei fordert in einer undgebung die sofortig« Beendigung des uxarotkofeldzuges, die Allerkennung der Un- hangig.eit des Rifstaates und die Räumung Marottos. Das französische Proletariat mu„e diese Forderungen eventuell auch durch «»en Generalstreik durchfetzen. W Weil Ml! MIM». »Durch den Strang.- Kairo, 24. August (AB.) Die Mörder des Svrdar wurden am Sams tag gehängt. »Die Wege Sloas trauern...' Wien, 24. Aug

Braches teilte mit. daß die französische soMaKstische Partei durch den Austritt aus dem Kartell nur stärker gewor» den sei. Der Italiener Buratti sprach über die Störte des Fascismus und erklirrte, daß fei« Genossen vom Auslände keine Hiye erwarb«. Die italienischen Sozialsten könnten sich «e allein Hey«. Die Politische Rote. Bozen, 24. August. Am 22. d. abends reiste der Ministerpräsi dent nach Nettuno ab, wo er auf Castel S. Gallo abstieg. Er beabsichtigte, sich tags dar» aus nach Ailzw zu begeben

, darüber dem Generaldirektor zu berichten. Mit Vergnügen stellen wir fest, daß man im Finanzministerium beginnt. Ernst zu machen. Bravo, Exzellenz D'Ales sio!' So das fascistische Blatt. Strengste Disziplin. Mailand. 24. August. (AB.) Farinacci hat gestern oor den Fascisten Mailands ein« Rede gehalten, in der er zu nächst forderte, daß alle Fascisten strengste Disziplin einhalten, denn di«se sei die Stärke dei Partei. j Er erklärte weiter, daß der Fascismus den ! Gegnern keinen Waffenstillstand

gewähren wird. Es sei auch nicht wahr, daß die Teue rung in Italien auf den Fascismus zurückzu führen sei. Die Teuerung sei vielmehr eine Erscheinung, die in der ganzen Welt auf- ^ trete. > Der nächste Absatz der Rede des Partei sekretärs galt „einer dummen Zeitung, die sich damit befaßt, irgend eine kleine Episode ! von Gewalttätigkeit gegenüber einem Katho liken herauszustreichen, anstatt die wahres Feinde der Katholiken zu bekämpfen, die auch unsere Feinde sind. Wenn der Katholizismus heute ruhig

bekannt werden kann, so ver dankt er das dem Fascismus.' Es sei endlich einmal Zeit, mit der Zwei- 5 deutigkeit der Gewalt aufzuhören. „Was wir tun.' sagte Farinacci, „ist nicht Gewalttätig keit. es ist vielmehr Machtanwendung zur Verteidigung der Nation. Wenn die Gewalt tätigkeit blödsinnig war, hat die Partei nicht gezögert und sie unterdrückt und bestraft! Wir haben die Interessen der Kirche, des Kul tus, des Klerus verteidigt. Wir wollen, daß die Religion oberhalb der Parteien stehe

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 21.08.1913
Umfang: 8
»o- gebung dec- karholisch-deui',hcn Volke-? nir i<»otl, .^ai- >er und Vaterland, zu'aiiüneü und sej)!os! dann den Katholiken lag. Tic Vislizöfe und die (5lirist!ichso;!nlrn. ^lm Samc-rag, den I> 'elugnü, abend? fand eine Versammlung der wrisrlianozialeu 'Abgeordneten Natt, die sich zu einer seieriicheu Vnindgelning der iLinigkeit der Partei mit dem (5'piskovai und de? Verrraueu? der Partei au? die ^übruiitt der Viühöse in religiösen Tingen genallere, -;u derseltien erkckie- nen ^lirNerzliischos

- ..ir?alig.?ne:e>i dur,1> ilire Teilnalime .nn ^atbo- .-teina.i ab'.v.'aeben baveu. X'iu-:-dru,k nnd dankte dem Pv.-i.'uen .^ari'er nir die an den d'vi'lovar gerichtete d i^z. i!e!i.'e!'?k!!ndg. lning der Partei. Ter le rzbischof erklalt. er >e: kein fremder in der Partei, denn er i?.'.0e >'chon vor r.'n Satiren inii dein elien verstoedenen ^.'.'l. Zclmeid-er an der ^irundüeiniegnng der el,ri''r- !ia 'l ''ozialen Partei !>> i^>eiverv. l> ei>>ii n'nrg. .ii deiiet und er 'aabe aii'o ictwn zu einer .,eit

. wo Si-' .'vörde- ruü.? de? .!'r !'«li '-!'>v '>-alei! !'>edanken? viel iclnvieri- zer g.:vv''en ''-ei al? nnnniebr. Z '-ir ?^aln:e Fliegers ge halten. Ter (5'viskovnt freue sich, die vom Priilnteir smuser an.'-gesprochenen ^!eiigrdanken der christlich sozialen Politik zur Kenntni? nennen ',n können nnd die Vischäse Härten auch die Ueberzriinung, die die Partei stramm liinter den Biscliöfen stellen werde, wenn es gelte, Freiheit und Nectit der Kirche '>il schirmen. Gr hält die innigen Beziehungen

zwischen- Episkopat und Partei sä e überall? wertvoll und er - heor in diesen: Zinne >ein <^>Ia? zu eiiiem Hocli auf dv cl'r>srl:ci''oziale Panei. in da? alle Anwesenden mit Vi-gei'-ternu-t einstim'iiren. ^'ie ka.'liolis^ie Ztlidentenschaft ver.iu'rair.'re .iniaszlich Ze? Winzer .Uatliolileiilage? cinen ^esrko.nmer?. Terielbe erhöh >icl> über die Vedenkung derartiger xu'.ndgebllngen Snrcli die de- inonstearive '^.nicilnahnie der hocliivürSigilen .'iNr- cliensürsien :ii>d der l5!ite der >iat!>ol!kentag?i>esuclier

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 05.03.1907
Umfang: 8
strcmme Parteidisziplin zu halten und ausnahmslos für die Kandidaten der christlichsozialen Partei einzutreten. Ter Parteitag fordert die Presse auf, im Sinne der heutigen Beschlüsse vorzugehen. In den noch übrigen drei Bezirken ist die Stimmung und der Wille eingehend zu erforschen und dann jener als Kandidat auszustellen, für den die überwiegende Mehrheil der Wählerschaft sich ausgesprochen hat.' .Der Parteitag ladet die Konservativen Tirols ein, der christlichsozialen Partei bei zutreten

und zu be obachten.' „Ter Parteitag erklärt : Die christlichsoziale Partei ist nicht ausschließlich Partei eines ein- zelnen Standes; sie ist nicht Bauernpartei, nicht Arbeiterpartei allein, sondern eine Partei deS ganzen Volkes, aller von ehrlicher, körper licher oder geistiger Arbeit lebenden Berufs stände ; sie betrachtet cS als eine ihrer wich tigsten Ausgaben, die Arbeit deS christlichen Volkes und dadurch den Staat selbst vvn der wucherischen Ausbeutung durch daS meist jüdische Großkapital zu befreien

. Die Partei verlangt darum von ihren Abgeordneten, daß sie in und außer dem ReichSrat für die berechtigten Interessen aller Berussständc eintreten und die im Rahmen dcS christlichsozialen Programme? lernt und wenn euch das im Zivil von Nutzen ist, so soll eS uns Vorgesetzte freuen, wenn unsere Arbeit nicht umsonst war. Und wenn ich manchen von euch auch hie und da strafen mußte, glaubct mir, so war das etwa nicht auö persönlicher Abneigung oder aus Haß ge schehen, im Gegenteil, zur Wahrung der Dis ziplin

Em.BoScarolli in Schönberg, Johann Kathrein, Bauernrat in WennS, Pitztal, die Bauernbündler von Axams, die Mitglieder der christlichsozialen Partei in Oderpersuß, Benedikt Rainer, Pfarrer in Lberpeifuß, Pfarrer Raaß in Vomp, Anton Äiechl jun., Schlossermeister in Schwaz, Alois Grießer in Grinzens, Bauernbündler Alois „So, meine Herren, jetzt psüat enk Gott!' und will jedem noch die Hand reichen. „SerouS, laß dir's gut geh'n! Schreib amal!' „EchmeißiSu aussi, den Zivilisten!' scherzt ein anderer. .Du, i tät

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 26.07.1904
Umfang: 8
Seite 6 ' ' Herren ist mit der kirchlichen Auktorität gar nicht ernst, sonst würdm sie die Gesetze Gottes ohne Aus nahme doch mehr ernst nehmen. Nr. 2: „Der Reim- michl schneidet auf.- < Womit denn? Mit seinen eigenen Verdiensten prahlt er nicht, obwohl er sich unschätzbare Verdienste erworben hat. Die christlich soziale Partei in Wim hat sich überaus große Ver dienste erworben um Religion, Staat und Volks- wohl. Und der Bauernstand, der dem Reimmichl besonders am HÄ^en liegt

, ist nicht der letzte, um den sich die christlichsoziale Partei in Wien und Niederösterreich angenommen hat. Und wenn die Christlichsozialen in Tirol noch nicht so viele Erfolge auszuweisen haben, so haben sie daran gar keine Schuld, aus dem Grnnde, weil sie noch wcht zur Majorität und zum nötigen Einfluß gelangt find. Sie wollen aber das Beste für Religion, Staat und Volk und haben dies auch gezeigt. Und mehr be hauptet der Reimmichl nicht. Wenn nun der Reim michl sagt, daß die Herren Schöpfer und Schraffl

; du bsst das dir selbst und auch ihr schuldig.' „Ich glaübe, Ned, daß du dich gar nicht in die Lage eines arznen Teufels, wie ich einer bin, hinein zudenken vermagst,', entgegnete mew Freund, ge zwungen lächelnd. „Ich bin nicht der glückliche Be sitzer von Mount-Chavasse und einem jährlichen Ein kommen von zehntausend Pfund.' Deine Leidenschaft muß doch ziemlich ruhiger Natur sew, wenn du so leicht aus deine Erkorene Verzicht leisten und sie dem Herrn Fräser Fronde überlassen kannst,' versetzte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 12
Datum: 30.12.1905
Umfang: 12
hat, mit dem man rechnen muß,' ist klar. Begreiflich ist eS, wmn ein solches Blatt von Juden, Sozialdemokraten und Liberalen bekämpft wird. Wie kommt eS aber, daß ewe katholische Partei dieses Blatt bekämpft? Auf dem Katholikentage in Wim wurde per Beschluß gefaßt, die gute Presse bett MenVärtWn Beryältniffen entsprechend A HMt 5 man «achte AnterfWb zwischen dÄt konservativst und chrlstlichsozlckfen Pttffe j gemein sam sollte für beide Richtungen gearbeitet Werden. Viele Bischöfe haben ayl KathokkkeNtage teil genom

men, ohne gegen diese« Beschluß Stellung ztt neh men. Und in Tirol wirb unmittelbar nach dem Katholikentage das verbreiterte christliche Matt von konservativer Seite bekämpft ! Da zelgt sich so'recht bte Parteileidensch»ft; das ist „politisch', in dein ^wne nämlich, in welchem dieses Wort von Battertt Nicht seltm gebraucht wird. Dieser Kampf zeigt deutlich, baß den Konservativen die eigene Partei die Hauptsache ist. WaS nicht für diese Partei ist, das wird bekämpft, mag es anch sonst Gutes stiften

. K rt damit, weil es nicht für die Partei ist; daS ist der niedrige Parteistandpunkt, der etwaS Gutes am Nebmmmschm nicht anerkennen will, de« nur die eigene Partei etwas gilt. Tiroler, haltet fest an dem .Tkol4r Volksboten-, leset ihn fleißig — bis man euch etwaH Besseres dafür in die Hand gibt. Gossewfaß, 26. Dezember. (Sine n<tte Irr efü h^ u n g) Heute und gestern kämm viele Freunde des RoVelsporteS mit ihren kleinen Schlitten und Rodeln hieher, l um bet« Preisrodeln, welches von den .JnnSbrucker Nachrichten' vom letzten Sams tag

erfreut und nicht wmig frequmtiert wird. Die zentrale Lage desselben, die Nähe des Land hauses u. a. eignen ihn als Sammehmnkt der in Innsbruck zerstreuten und nicht wenigen christlich^ sozialm Freunde ganz vorzüglich. ES ist hiemit ewem dringenden Wunsche vieler Freunde der christlichsozialm Partei entsprochen wordm und eS darf doch gehofft werden, daß das neue Kafino die OperationSdasis reformatorischer Agitation in Inns bruck werdet Hiefür können die aus Donnerstag angesetzten GesellschastSabende

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 10
Datum: 11.01.1902
Umfang: 10
des Redners nicht ohne eine gewisse Absichtlichkeit gewählt worden sei. Denn derselbe ist von der GründungS-Versammlung des Brnnecker Bauern- Vereines her als eifriger Anhänger der katholisch- , konservativen und Gegner der christlichsocialen Partei bekannt. So konnte man einerseits dem Vorwurfe der Religionsfeindlichkeit vorbeugen und daS ist nothwendig, um mehr Mitglieder zu gewinnen, anderseits aber doch gegen die christlichsocialen Ab- geordneten und ihre Partei Propaganda machen. Denn letzteres

konnte Herr Grimm trotz seiner an fangs gegebenen Versicherung, nicht Politik machen zu wollen, leider an mehreren Stellen nicht unter lassen, wenn eS auch nur in versteckter Weise geschah. Dadurch wird nun zwar der christlichsocialen Partei geschadet, dem Volte das Vertrauen zu seinen Ab geordneten genommen und so vielleicht, wenn es öfters geschehen sollte, bei zukünftigen Wahlen auch in unserem Bezirk eine größere Uneinigkeit und Ver wirrung hereingebracht. Aber gar sehr täuschen

würde sich jeder, der etwa glauben wollte, der katholisch.conservativen Partei würde daraus ein namhafter Nutzen erwachsen. Denn solange der Bauernbund die Bauernzeitung des Baron Rokitansky gleichsam als ihr Bundesorgan betrachtet und zu verbreiten sucht, wie eS leider gegenwärtig der Fall ist, solange Kalender und Flugschriften unter das Volk geworfen werden, welche von Glaubenshass und Unsittlichkeit triefen, solange die geistige Ober- leitung in solchen Händen ist, wie bislang, so lange können wir an eine Bekehrung

zur katholisch-conser- vativen Partei nicht glauben und dürste es auch kem objectiver Beurtheiler können. Wir ziehen die gute Gesinnung des Herrn Fachlehrers Grimm nicht m Zwetfel. wrr find im Gegentheile fest überzeugt da,s er das Wohl des Bauernstandes im Auge hat' Aber dreien Rath müssen wir ihm geben, in Zukunft streng bei seinem Fache zu bleiben und durch fach gemäße Aufklärung und Anregungen an der Ver- der Sage Bauernstandes mitzuwirken m,d -S zu unterlagen, das Voll gegen ew° Partei °^°mm emmal

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 05.11.1901
Umfang: 6
ist die. Üöckstqelegenc Stadt Tirols, ein Thalcentrum, das als solches der natürliche Mittel punkt des Touristenverkehrs geworden ist und. weil es beiläufig in der Mitte zwischen Bozen und Jnns- liegt, wohl besonders geeignet erschien, als Ver sammlungsort für die Mitglieder der altconser- vativen Partei zu dienen, die denn auch von Nord und Süd, von Ost und West in Sterzing zusammen strömten, um von dieser centrälen Hochwarte des heiligen Landes Tirol aller Welt ihr politisches Credo zu verkünden. Zwar errachtete

-conservativen Partei Tirols nur mit zögerndem Widerwillen ab- gefasst und publiciert wurde. Manche Leute-haben nun schon einmal einen gewissen Horror vor allem Geschriebenen — denn Lorixta ivanent, sagt der Lateiner: Das Geschriebene bleibt. Und da, wie aus einem merkwürdig und recht unanständig aufgebauschten Vorkommnisse hervor zugehen scheint, die politische Versammlung im großen Saale des Hotels Stötter in Sterzing ganz unter sich war, und man daher lediglich aus Zeitungs berichte angewiesen

klar und deutlich her vor, dass man wieder mit den alten Recrimi- nationen anrückte und der christlichsocialen Partei, die in aller Ergebenheit und Bescheidenheit ihr volks- thümliches Programm vor die vornehme politische Versammlung im Hotel Stötter hinlegte und in doch haben zweiselloS, wie dies bei solchen Gelegen heiten schon der Fall zu sein pflegt, manche Herren eigentlich aus unzutreffender Bescheidenheit das Pro gramm trotz ihrer Anwesenheit auf dem Parteitage nicht unterzeichnet

und rend die Presse, welche hinter dem Sterzinger Partei-! Steuern leisten ließ, ss aber von der Theilnahme tag steht, fortgesetzt und, nur gestützt aus die von! an der Regierung völlig ausschloss, weil man dachte, Feindseligkeit triefenden Berichte sreimanrerischer i ja das Volk versteht nichts von solchen Dingen, eS Zeitungs-Blätter, unsere verehrtesten Führer an-ist eine inferiore Masse, die wohl dazN da ist, im angreift — von uns selbst schweigen wir gerne — um uns in Harnisch zu bringen

mit aller Bestimmtheit und Entschieden- selbstsüchtigen, agitatorischen und demagogischen Mo heit, dass wir weiteren Verunglimpfungen unseres Führers, des Retters und Führers des christlichen Volkes in Oesterreich, und seiner Partei, nie und nimmermehr gefallen lassen. Eben weil es uns aus schließlich um die Sache und lediglich um den Frieden zu thun ist, um einen rechtschaffenen natürlich, nicht um einen saulen Frieden, so wollen wir nun sine ira et stuäio, ohne Vorurtheil, ohne Parteileidenschast

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 15.10.1907
Umfang: 8
Seite 2 „Der Tiroler Dienstag, 15 Oktober 1907 machen. Lei uns war das nicht der Fall, und wir werden daher erst den fertiggestellten Ausgleich zu beurteilen haben. Wir werden diese Beurteilung vornehmen, zwar gewiß im Vorgefühl unserer Verantwortung, aber vor allem getreu unserem Programm. Schließlich ! iuc ich Sie, mit aller Deutlichkeit auszusprechen, 5cß jene RekonstruktionLgerüchte, in denen von der chrifilichsozialen Partei die Rede ist, nicht im mindesten auf Tatsachen beruhen

der Konservativen sei aus deren sreiem Willen erfolgt, ohne Einflußnahme seitens der Christ lichsozialen, die sie natürlich mit offenen Armen ausgenommen haben. Tie neuen Klubmit- glicder haben voll und ganz unser Pro gramm angenommen und es hat sich ein so intimer Verkehr zwischen den alten und neuen Klubmitgliedern heraus entwickelt, daß man nicht unterscheiden könnte, wer früher konser vativ war und wer der christlichsozialen Partei schon ehedem angehört hat. Zur christlich sozialen Idee halten

aber auch Angehörige an derer Nationen, so daß sich insgesamt über 140 Abgeordnete zum christlichsozialen Pro gramm bekennen. Unsere Partei, führte der Herr Abgeord nete weiter aus, ist unabhängig in jeder Rich tung, von der Regierung und von den anderen Parteien, aber fest geschlossen unter sich. Die Frage, wie sich die christlichsoziale Partei gleich anfangs zur Regierung stellen werde, ist durch die Thronrede selbst erleichtert worden, indem dieselbe eine ganze Anzahl gerade der wich tigsten unserer

in der Schule, Verstaatlichung der Eisenbahnen, Aen derung deS WehrgesetzeS u. s. w. Da also die Regierung die christlichsozialen Forderungen gerade in den wesentlichsten Punkten berück sichtigt, se: auch kein Grund zu einer Opposi- tionsstellung vorhanden gewesen, doch hält sich die Partei unabhängig. Außer der Bewilligung des Budgets hat das Parlament trotz der kurz bemessenen Zeit noch zwei Gesetze in Beratung ge zogen, nämlich bezüglich Erhöhung des Me- liorationSfondeS von vier auf acht Milli onen

Entwicklung und deS inneren Wesens deS Ausgleiches sagte er: Wir wollen einen großen und mächtigen Staat und hätten gewiß nicht gerne, wenn eine Aen derung in der Gemeinsamkeit der Monarchie eintreten würde. Aber wir könnten und dürften die Zusammengehörigkeit nicht um jeden Preis bezahlen. Von diesem Gedanken werde sich die christlichsoziale Partei leiten lassen. Allerdings liege eS im Sinne deS Wortes .Ausgleich', daß keiner der beide Teile sämtliche Forder ungen durchbringe. Ueber ewe gewisse Grenze

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 12
Datum: 16.12.1905
Umfang: 12
sahen, im letzten Momente noch eine besondere Kandidatenliste zirkulieren, die, wie schon gemeldet, bei der Wahl 60 Stimmen auf sich verewigte. Darob geriet der .A. A.', das Organ der herrschenden.liberaldemo kratischen Partei, in nicht geringe Wut und über schüttete in zwei Artikeln die Beamten, insbesondere die Proponenten jener Kandidatenliste, mit Jnvek- tiven. SamStag abends versammelten sich an 90 Beamten der verschiedenen Kategorien beim ,Car- loni' und erhoben energischen Protest

gegen die unqualifizierbarm Vorwürfe und gegen die Ueber hebung und den TerroriSmuS jenes Blattes und seines Leiters, welcher seit langem schon systematisch jeden, der nicht mit ihnen in dasselbe Horn des JrredentiSmuS und Radikalismus bläst, sofort als Feind der Nationalen und als »Klerikalen' zu stem peln sucht. ES mag als Tatsache mitgeteilt werden, daß mit dm protestierenden Beamten, die doch zum Großteil liberal find, auch zahlreiche liberale Partei gänger besonders in dm .Borgattz' auf dem Lande draußen schon seit

geraumer Zeit mit der Haltung des .Alto Adige' höchst unzufrieden find. — Diese Unzufriedenheit mag wohl auch mit den vielm an deren Ursachen beitragen, daß die liberale Partei im Rückgange, dagegen die katholische, christlich demokratische Partei im steten Aufschwünge begriffen ist. Dies und das allgemewe Wahlrecht jagt den Herrm Liberalen große Fwccht Än für ihre Zukunft. Die elf liberalen ReichSratS- und LandtagSabgeord- neten versuchen ihre morsche Partei im Lande zu sammenzuleimen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 29.09.1905
Umfang: 8
Ungarns unmöglich zu machen. Die Nation stehe v o r großen Ereignissen, die 'Führer der Mehrheit hätten widerstanden und wür den auch fernerhin widerstehen. Hierauf begab sich Kofsuth in den Klub der Unabhängigkeitspartei und hielt dort wiederum eine Rede, in welcher er der Hoffnung Ausdruck gab, daß nunmehr sich die „ganze Nation' in einem Lager verewigen werde. Die Kofsuth-Partei setzt alles daran, die Leute durch die heftigste antidynastische Agitation zur Fieberhitze zu bringen

, um ihre revolutionären Ziele leichter zu erreichen. Auch in der Banffy« und Andrassy Partei herrscht dieselbe Stimmung. Die erstere erklärte, die einzige richtige Ant/vort auf die Abweisung der Forderungen wäre der sofortige Uebertritt zur Kofsuth-Partei. Andrassy will, wie es heißt, seine Partei ebenfalls zu Kofsuth überführen. Am Mon tag abends kam es in Ofenpest sogar zu Straßen krawallen, wobei sieben Personen schwer und dreißig leicht verletzt wurden. — Die Auf regung wird noch eifrig durch die judäomagyarifche

gesprochene Worte eines Bauern bei seinesgleichen vermögen. Er führte aus, der Bauer solle vor allem lesen und sich auch um die Politik kümmern, denn dort heiße es, wer schafft, der läßt andere zahlen. Die sehr drastisch angeführten Beispiele, welche die alte, morsche Partei kennzeichnete, gefielen besonders gut. Die langen Waffenübungen find nur geeignet, das Volk zu erbittern. Die Steuern wurden den Herren mit Glacehandschuhen angeboten, den Bauern aber mit glühenden Zangen aufgebürdet. Das ungerechte

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 07.02.1905
Umfang: 8
Seite 2 Hiundschau. Kurz« Nachrichten. Graf Julius Andrassy konferierte am 2. dS. mit Weckerle und Kossuth. Auch w den Kreisen der bisherigen Regierungspartei beginnt man sich mit einer Annäherung an die Kossuth- Partei zu befreunden. Sogar Khuen-Hedervary er- Lärte, daß, nachdem Franz Kossuth den Treueid abgelegt habe, er kein ernstliches Hindernis sehe für die Berufung Kossnths zum Monarchen. Im Hafen von Marseille wurden zwei Italiener verhaftet, welche Dokumente besaßen, aus denen

, daß Seine Majestät noch andere Persönlichkeiten in Audienz empfangen werde, doch ist über eine Reise des Monarchen noch keine Verfügung getroffen. Nach der Audienz stattete Z!> ^ ^ „Der Xtrolser^ Graf Andrassy dem demissionierten imgarischen Mi nisterpräsidenten Grasen TiSza einen Gegenbesuch ab. Graf Andrassy hat auch dem Grafen Goln- chowski einen längeren Besuch abgestattet. Der Niedergang der liberalen Partei i« Angarn. Für den allmählichen Niedergang der liberalen Partei und die Erstarkung der' Opposition

find fol gende Ziffernreihen von Bedeutung, von denen die erste das Stimmenverhältnis am Schlüsse des Reichs tages 1896 bis 1901, die Weite das Verhältnis nach den Szell'schen Wahlen von 1901, die dritte den Stand am Schluß deS verflossenen Reichstages und die vierte das voraussichtliche'Endergebnis der Neuwahlen vom laufenden Jahre andeutet: Liberale ..... . . 320 276 328 161 Dissidenten . . . . . . ^ — — — 2K Unabhängigkeitspartei . . 67 94 120 170 Volkspartei.... . .16 24 20 26 Banffy-Partei

.... . — — 5 14 Nationalitäten. . . . . .5 6 10 Parteilose . . . . . . 1 10 14 7 3 KossntH und die Fschechisch-Wadikale». Den Tschechisch-Radikalen gereicht es begreif licherweise zu großer Freude, daß Kossuth mit seinen anti-österreichischen Gelüsten den Sieg errungen hat und sie versäumten es nicht, sich allsogleich ihm in einem Telegramm anzubinden. Franz Kossuth beantwortete diese Huldigung mit einem Telegramm nachstehenden Inhalts: „Meine Partei hat eS stets mißbilligt, daß die große historische Vergangenheiten

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