unbändige Freude im konservativen Blätter walde. Die .Neuen Tiroler Stimmen' vergossen ihre Krokodilstränen sogar an leitender Stelle und meinten hochweise, daß sie es ja schon lange prophe zeit hätten, die bösen Christlichsozialen würden noch soweit kommen — nämlich daß sie vom Staats anwalt wegen Beleidigung der katholischen Kirche konfisziert werden. x Der „Tiroler' konstatierte dagegen, daß er das Feuilleton der „Katholischen Volksschule' (Jahr gang 1896) entnommen habe, welche damals
eine konservative Redaktion gehabt und daß das Feuilleton vom hochw. ?. Vigil Angerer versaßt sei, der ob seiner stramm konservativen Gesinnung und ob semer entschiedenen Gegnerschaft gegen die Christlichsozialen bereits in zwei Kronländern be rühmt ist. Das „Tiroler Volksblatt' war durch diese Kon- Die Volksschule auf dem Lande. In der Presse Tirols wurden wiederholt Klagen laut, daß die heutige Volksschule nicht im stände sei, den Vereinen Schriftführer, Kassiere und tüchtig geschulte Obmänner zu liesern
. Es ist gewiß sehr bedauerlich, wenn dem so ist, man muß aber be denken, mit welchen Hindernissen die Volksschule auf dem Lande zu kämpfen hat. Unsere Volksschule hat eine sehr abgekürzte Unterrichtszeit. Die größeren Kinder besuchen die Schule nur vom 3. November bis 30. April. Man ziehe von dieser Zeit die Sonn- und Festtage, Ferialtage, die Tage, an denen die Kinder wegen Ungangbarkeit der Wege, Lawinen gefahr, Schneegestöber, Krankheit der Kinder oder der Eltern derselben, -c. die Schule nicht be suchen
veröffentlicht worden; es gibt auch stillschweigend zu, daß ?. Vigil Angerer der Verfasser ist. Bezüglich der Veröffentlichung in der „Katholischen Volksschule' schreibt das Blatt: Eine Schiefertafel muß oft sieben bis acht Schul jahre herhalten, Lesebücher und Rechenbücher mit verschiedenen Texten müssen beibehalten werden, von Sprachbüchern, Atlanten zc. gar nicht zureden; alles Hindernisse, die einem gedeihlichen Unterricht gewaltig Eintrag tun. Und doch ist die tirolische Volksschule