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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 01.09.1924
Umfang: 6
, ausgenommen an Zonntagen und Feiertagen. Für die Schriftleitmlg verimt» örtlich: Dr. Josef Georz Oberkail er, Bozen. — Druck: Buchdrucker«! Lqralia Bozen ^ ^ilichtet zur Gablung der ZezugsgeöTh» xinzelpreis üb Cent. Iillnud mit?»st mmwtl «>.<»!>, ?li»sland L.11L», Oester?. ?!r. Zum Abholen inonall. L. S.—. Postscheck - >?o»to - Kummer l l/7t>. ^orllausende Ai»iat>:ne de» glitte» »«» 'Ah» Ar. M. 2S. Zahrg. Bozen-Merlm, Montag. 1. Tsytemdsr 1924 :WI!> lMWlö M !S M. Znterparlllmentarische Union

und Minderheitenfrage. vom Abgeordneten Dr. Karl Tiazl. Die dringendste Aufgabe der Union ist es, ihren Beschlüssen auch praktische Geltung zu verschaffen. Soeben ist m Genf, der Stadt des Völker bundes. die Tagung der Interparlamentari schen Union geschlossen worden, nachdem sie vorher ihre Arbeiten in Bern, der alten deut schen Stadt weiland der Herzoge von Zehrm- zen und heute Hauptstadt des freien Schwei- zsriandes begonnen und durchgeführt hatte. Es ist vielleicht manchem noch von dem Be richte

über die vorigjährige Tagung in Ko penhagen in Erinnerung, daß die Interpar lamentarische Union eine Vereinigung von Parlamentariern aus aller Herren Länder darstellt, welche den Zweck hat, die Botks- oenreter der einzelnen Staaten und durch sie die einzelnen Völker selbst einander näher zu bringen, das gegenseitige Verständnis und die Achtung vor einander zu fördern und die Mittel zu suchen, um die Ursachen internatio naler Konflikte und Kriegsgefahren, soweit als möglZch aus der Welt zu schaffen. Insbesondere

dient sie auch dem Amecke, den Gedanken der Austragung intevnatw- nÄer Streitigkeiten durch Entscheidung von Schiedsgerichten bestmögliche Geltung zu verschaffen. In den herzlichen Begrühu-ngsartiteln der Schweizerpresse wurde daher die Union auch als Pionierin des Völkerbundes, des VA- tersrilSens und der Bölkerversöhnung ge stiert. Es ist begreiftick, daß die große Politik in emfcheidender Weise ihr Licht oder ih-re Schat ten aus diese Tagungen wirst. So stand die diesjährige Konferenz

Möglichkeit hiezu war da- °ur y gegeben, daß ein ausführlicher Bericht «s Generalsekretariats der Vereinigung über °'cn bisherig Tätigkeit und die allgemeine ^ ^ vorlag, über den eine zwei- ^>ge Wechselrede anberaumt war, der sich der Tätigkeit der Union ver Minderheitenfrage befaßte. Es sprachen der ehemalige Minister Lukas für die ungarischen MiiÄierhoiten in '>en Nachfolgestaaten, von den Deutschböhmen, die Senatoren Graf Ledebur (christlichfozial) und Heller (SoziaödemokraN sowie der Abgeord nete

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 12.08.1921
Umfang: 8
unseres hart betrof fenen Landes durch militärische Maßnahmen zu Poren, die letzten Endes einen Schlag ins Wasser darstellen und eine Landflucht des jungen Nach»- »ouchses bewirken müssen.' Die Interparlamentarische Umon. Am 17. August versammelt sich in Stockholm die interparlamentarische Union. Die Interparlamen tarische Union verdankt ihr Entstehen den Bestre bungen nach Errichtung von Schiedsverträgen im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts. Ueber Betreiben des englischen Abgeordneten William

Rauda! Cremer und des französischen Abgeordne ten Frederic Pafsy fand am 29. Juni 1889 in Pa ris die erste Interparlamentarische Konferenz statt, an der 96 Parlamentarier verschiedener Länder teilnahmen. Eine Reihe weiterer Konferenzen folg te, darunter eine in Wien (1903), bei welcher Ple ner den Vorsitz führte. Späterhin wurde ein aus fünf Personen bestehender Rat gewählt. Als Prä sident trat an die Spitze der Union der belgische Ministerpräsident Beernaert, dann (1912) Lord Weardale, der 1894

der im Haag abgehaltenen Konferenz einen Bericht über die Frage eines in ternationalen Schiedsgcrichtshofes erstattet hatte, welcher den späteren Arbeiten der Union als Grundlage diente, und dessen Grundsätze im we sentlichen auch in dem Stawt des nach Artikel 14 des Völkerbundes geschaffenen ständigen internatio nalen Gerichtshofes zum Ausdruck kommen. Der Krieg hat den Arbeiten der Union ein jähes Ende gesetzt und sast schien es, als könnte dieses Ereignis das sie im innersten Kern traf

, nicht überdauern. Es ist sehr wesentlich ein Verdienst ihres gegen wärtigen Sekretärs, des norwegischen Universitäts professors Christian Lange, daß sie erhalten geblie ben ist und nun ihre bedeutungsvolle Arbeit wieder beginnen kann. Der Kreis der Aufgaben, welche die Interparlamentarische Union sich gesetzt hat, ist außerordentlich gewachsen. Die Konferenz von Genf 1912 erklärt noch als Hauptzweck der Union die Herbeiführung schiedlicher oder friedlicher Lö sungen internationaler Streitfragen, legt

ihr aber außerdem auf, alle Fragen zu studieren, die mit der Entwicklung friedlicher Beziehungen zwischen den Völkern in Zusammenhang stehen. Außerdem handelt es sich heute nicht mehr so sehr darum, für internationale Schiedsgerichte Propaganda zu ma chen, als an den konkreten Lösungen mitzuwirken. Außerdem wird die Konferenz Stellung nehmen zum Völkerbund. Dem Vernehmen nach wird den Bericht hierüber Lord Robert Cecil erstatten. Auch die Stellung der Union zum Internationalen Ar» beitsamt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 20.10.1924
Umfang: 8
. Die Sommeriaison des diesjährigen Flug- vctriebes neigt sich ihrem Ende zu. Ii» Sep tember ist wieder eine Zunahme der Fre quenz zu verzeichnen. Trotz der oft rech! schwierigen Wetterlage wurden im Monal September um 3l Flüge mehr als im August durchgosichn. nämlich 896 Flüge, für die rund IVOll Stunden, genau 998 Stunden und 39 Minuten, benötigt wurden. Die gesamte Strecke, die die Flugzeuge der Trans-Europa- Union im September im regelmäßigen Luft verkehr zurücklegten, betrug 121.003 Kilo meter, das kommt

einer viermaligen Umflie gung des Erdäguaiors gleich. Diese Gegen überstellung wird auch dem Laien vor Au gen führen, welche Flugleistung die Piloten der Trans-Europa-Union im Aponal Sep ieniber bemiiliigt haben. Bei den kursniäszi- gen Flügen der Trans-Europa-Union im September wurden zusammen 2849 Flug gäste befördert, um ca. Ä!) Passagiere mehr als im August. Diese im Flunjahr 1924 von Monat zu Mona! zunehmende Frequenz aus allen Li nien der Trans-Euiopa-Union, sowohl im Frachi- wie Post- und Passagiervel

-tehr. hat die leitenden Persönlichkeit».-!! veranlaßt, '«um erstenmal auch den Winter über den Luft verkehr aus den deutschen, österreich^chen und ungarischen Strecken der Trans-Europa- Union ansrechtzucrhaltcn. Der Fiugvcrlehr von Bdünchen nach Zü rich und Gens höri allerdings mit 15. Okto ber auf. Aus den Strecken Wien-München —Fürth—Nürnberg—Frantsuri a. M. und Wien—Budapest wird der Lus:verkehr der Trans-Europa-Union den ganzen Wini.r über täglich einmal durchgeführt

schlafen in der bequemen Passagier- kobine. Aber schon regt sich wieder der Mann in der Küche, um den Ablösungen um zwölf Uhr mitternachts und -I Uhr morgens eine warme Taste Nasser oder ölmlichcs vorzu setzen. Alles geht ohne Störung vor sich. Bc- Das Reiscbureau Schenker und Co. in Bozen als Agentur erteilt gerne kostenlos an Interessenten alle weiteren Auskünfte. t Hilter kein österreichischer Staatsbürger. Von unterrichteter Seile wird dem Lande^- dicnst der Telegraphen-Union mitgeteilt .Dos

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 19.12.1924
Umfang: 8
, wcn Evtl verderben wolle, den Wage er mit Blindheit' Unsere BöZkerbundliga. Um den Gedanken des Friedens und der Völkerversöhnung in die breiten Massen aller Vö.ker hmeinzutragen als Gegen gewicht zu dt>r seit Jahren erfolgten kriegeri schen Vcrhctzimg, haben sich gleich nach Ab schluß der Frieüensvewräge in allen Ländern Aölterb-uridligen gcviL>et, wclä>e in der Union aller Völkerbundliqen ihre Vereinigung fin den. Alljährlich ha.! diese Union wenigstens eine Plenartagung ab, an der stets

haben. Diese Ligen sind aileiÄings inoffizielle VeibönSe, aber da durch, daß sie in der Regel dusch Persönlich keiten vertreten werden, die in ihren Ländern Rang und Anseü>en haben 'ehemalige Mmi> ster, Senatoren irnZ> Abgeordnet«) reicht ihr Emstuß über d-en ge-wöhMcher Verbände r>a!urgemäs> weit hinaus. Und wenn auch der Völkerbund mit den Völkerbundligen in kei nem Zusammenhang sieht, !o hat die Ligen- union insolge il>rer guten Beziehungen doch schon so manchesmal Einsluß nehmen können aus dejscn Beschlüsse

. Au«i) die Deutsci^en iin Italien !>aben am 3. September 1923 ein« solche Liga, die deutsche Völkorbundliga in Italien, gegründet, die bisher wenig m die vesfent'ichleit getre- ien ist, weil sie sich vorerst die Anerken nung der Völkerbund! igen union sichern wollte. Oinnamr der deüt'lchsn Aölker- lnnMiga ist der Abgeordnete Dr. Tinzl, und war unsere Liga bereits im Zürich, im Haag und in Lyon vertreten, wo (Lyon) mich Ver treter der il2Üewiä>en Ligen erschienen waren. Heute bestehen in Italien crußer

der deutschen Liga noch drei italienische Ligen für Völkerbund, melrix? von den Herren Abgeord neten Baron Dianc (Rümerliga), Abg Mario Lerganro (Maiiäivderldga) und Universitäts- proscssor Peano (Turinerliga) vertreten wer ken. Der Vereinigungsproze jz dieser itolieni- sä>en Ligen dürste in nächster Zeit 511 gewär tigen sein, woraus dann «mich Italien durch eine italienische Liga in der Union vertreten sein wird. Die Gliederung der Union ist analog der des Völkerbundes, auch sie Hai einen Rat

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 29.08.1924
Umfang: 8
nicht die ihnen proportionclle Vertretung, wohl aber, wenn auch nicht vollkommen, in der parlamentarischen Union. Der tschechoslo wakische Slam zum Beispiel wird in Gens irreführend von Tschechen, eventuell Slowa ken vertreten, obwohl die elfteren nur S1, die letzteren nur 13 Prozent der Bevölkerung detrogen und die Deutschen, ein Vierte! der Bevölkerung, relativ mehr Steuern zahlen und 66 Prozent der Industrieunternehmen mit mehr als Hunden Arbeitern besitzen. Aibanesen haben in Gens drei Sitze und die dreieinhalb

Millionen Deutsche im tschecho-slowakischen Staate keinen. Ist das nicht absurd ? Diplomaten gehen großen Fragen immer scheu aus dem Wege und sind daher für sich allein steril. Sic brauchten srüher monarchi stische, sie brauchen jetzt parlamentarische Initiative und Kontrolle. Parlamentarische Gebilde allein sind ebenso unfruchtbar, denn es fehlt ihnen Sachkenntnis und Geschäftsge- wandthcit, kurz die Technik der Exekutive. Die Interparlamentarische Union könnte den Völkerbund und das Sekretariat nie

ersetzen, aber beide könnten sich prächtig ergänzen, denn die Vorzüge und Mängel beider sind komplementär. Ich appelliere an diesen hohen Kongreß, er möge sich ernstlich mit der Frage befassen, wie die Interparlamentarische Union auszu gestalten und in eine organische Verbindung mit dem Völkerbünde zu bringen wäre. Sie darf kein Konkurrenzunternehmen zu ihm fein, sondern muß ihn ergänzen. Sic muß als Hammer, er als Meißel dienen. Ihr Ziel muß fein, eine Art Weltunterhaus zu werden. Der ohnedies

ist erst halb vollendet. Es gilt ein Zweikammersystem zu errichten. Die Inter parlamentarische Union müßte dazu eine Art Rat bilden und in ihren Kommissionen ständig arbeiten, sie müßte in festen Kontakt mit dem Völkerbund treten, dem die Exekutive zufiele. Die Mandatsaufteilung aus die Miiglieds- staaten und auch die Abstimmungstechnik müßten reformiert werden, die qualifizierten Mehrheitsbeschlüsse müßten bindende Kraft erhlaten. Diese Reformen müßten von einer eigenen Kommission beraten

werden, die zu bilden ich hiemit empfehle. Es wäre gewiß nicht -um Schaden für den Völkerbund, wenn er auf diese Zusammenar beit mit der Interparlamentarischen Union einginge. Er würde dadurch Vertrauen und Macht in der Welt gewinnen. Wir halten in der Interparlamentarischen Union ein Werkzeug für den Frieden und den > Fortschritt der Menschheit in der Hand. Heute ! ist dieses Werkzeug noch stumpf und unhand- l lich. Wenn wir es nicht rechtzeitig schärfen, ! umgestalten und zur methodischen Zusam menarbeit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 03.02.1922
Umfang: 6
per Post monatl. 4.5,y, Auslanv L. ti.—. Für Bozen zum Abholen monatl. L. l.—. Zustellgebühr monatl. Bozen 50 Ceiu. iiir Gries. Rcntt'ch. IZozncrboZen l!0 Cen!. 41. Jahrgang Jer Welt SchnlLen an die Union. x. y. Bozen, 2. Februar. Der große Krieg hat die wirtschaftliche Machtstellung auf der Welt völlig oerschoben. Der ganze Osten Europas samt den ungeheu ren und an Naturschätzen so reichen Gebieten des asiatischen Rußlands ist aus dem wirt schaftlichen Weltverkehr völlig ausgeschaltet. Zentral

- und Westeuropa ist in einer Weise «rarmt, daß es heute mit wenigen Ausnah men schlechter lebt als irgend eine arme, von Pcrteikämpscn zerrissene südamerikanische Republik vor zehn Jahren. Dagegen hat sich die wirtschaftliche Stellung der Vereinigten Staaten so stark gefestigt, daß sie heute in vol lem Wettbewerb mit dem reichen und mäch tigen England treten können. Zwei Drittel des gesamten Goldvorrates häuften sich in ler nordamerikanischen Union an-, und über 1!> Milliarden Dollars beträgt heute die Ver

- solidierung der Auslandsforderungen Union zu beraten hat. Auch der Senat stimm- te diesem Gesetzentwurf bei. Inzwischen trat die Washingtoner Abrü stungskonferenz zusammen. Die europäiicien Mächte hotten gehofft, daß dabei auch die Frage der amerikanischen Forderungen zur Sprache käme. Eine offizielle Besprechung dieses heiklen Problems fand aber nicht st.m. Ja, die Weigerung Frankreich?, sein Lau> Heer herabzusetzen souzie seine Forderung. 90.000 Tonnen U-Boote bauen zu dürfen, löste

in den parlamentarische!', Dreisen der Union sofort eine starke Gegenbenngung aus, die zur schärfsten Waffe griff. w.'lche den Amerikanern augenblicklich zur Verfügung steht: Drohung mit der Schuldeinziehung. Mitte Jänner nahm der Senat eine Molion Mac Cornicks an, der eine Prüfung der mi litärischen Ausgaben der europäischen Schuld- ncrstaaten mit Rücksicht auf ihre Fähigkeit, ihre Schulden an Amerika zu zahlen verlang te Die Washingtoner Regierung soll darauf hin von Frankreich bereits für Februar

britannien auf seine Folgerungen gegen öie Alliierten verzichten würde. England würde damit ja seinerseits auch ein Opfir ^mgzn, da seine Forderungen an die Alli- höher seien, als seine Schuld an die Union. Beträgt doch z. B. Großbritanniens guthaben gegenüber Italien 476.800.000 W. Sterl., während unser Staat an Wa- Algton 1,648.034.000 Dollars, also etwa 400 Millionen Pfund Sterling schuldet. Auch Frankreich schuldet an England etwa 13^ Milliarden Govfranken. Mein die Vereinig BonomZ zurückgetreten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 27.01.1906
Umfang: 12
aus Serbien? Ein Mitarbeiter des „Pesti Naplo' hatte am 23. d. eine Unterredung mit dem Führer der radikalen Partei, Rod ano- v i c. Derselbe äußerte sich über den serbischen Konflikt wie folgt: Die serbisch bulgarische Zollunion hat zunächst eine politische Be deutung. Wir wissen das in Serbien genau und sind sogar bereit, hiefür eine gewisse Zeit wirtschaftliche Schäden zu leiden, nur um mit Bulgarien die Union aufrecht zu erhalten. Die bulgarische Freundschaft währt bereits seit drei Jahren

und ist in Serbien sehr populär, so daß die Union mit großer Freude begrüßt wurde. Wir wissen, daß die Union zunächst Bulgarien Vorteile bietet, klammern uns aber daran, weil wir hierin den ersten Schritt zur wirklichen Selb ständigkeit und Unabhängigkeit der Balkanländer erblicken, ohne jedoch hiedurch irgend eine Macht berühren zu wollen. Die große Majorität der Skupschtina wird sich auch für die Union erklären und die Re gierung in dieser Frage unterstützen, so daß die Stellung des Kabinetts durch die Union

als befestigt betrachtet werden muß. Wenn Oesterreich-Ungarn aus Retorsionsgründen die Einfuhr serbischen Viehes und der serbischen Schweine unmöglich macht, so werden wir uns hiedurch von der bulgarischen Union nicht ab wendig machen lassen. Wir glauben nämlich mit Bestimmtheit, das; die Grenzsperre bloß einige Monate dauern kann. Ungarn kann durch den Zollkrieg keinerlei Schaden er leiden, das wissen wir genau, aber Oesterreich wird desto stärker in Mitleidenschast gezogen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 29.08.1924
Umfang: 8
: Dr. Josef Georg Oberloiler. Bozea. — Druck: Buchdrucker«! Tqrolia Bozen „suchtet zur Zaklung ver Be,»q,gebühr Nr. M. 25. Fahrg. Bozeu-Meran, Freitag, 23. August 1324 M«!e M >s ssm. Zie interparlamentarische llmsn als Ergänzung des Völkerbundes. Don Dr. WilhelmMedinger. Mitglied des Prager Parlaments. Wir veröffentlichen im folgenden die wichtigen Anregungen des bekannten dcutschböhm, Politikers, die er soeben auf dem Kongreß der Interparlamen tarischen Union in Bern vorgetragen hat. Lern, 23. August

. Wenn wir auf unserer Reise hierher die Resolutionen wieder durchlasen, die die In- lerpalamemarüche Union im Vorjahre in Kopenhagen gefaßt hat, so fühlen wir uns ! rech! enttäuscht, denn die wichtigsten Beschlüsse von damals sind unausgeführt geblieben. Un- ?cr andenn wurde unser Entwurf zu einem allgemein gilligen Minderheitenrechte nicht realsiert. noch auch wurde nach dem Vor- jÄag des Bundesrates Usteri irgendwo eine p.^iiätische nationale Ausgleichskommission eingesetzt, noch auch die ständige Sachozr

- slöndigenkommission für Minderheitenfragen in Genf errichtet. Ebenso unberücksichtigt sind die Wunsche der Wiener Tagung 1!«22 ge blieben, die auf territoriale Autonomie und schweizer Sprachenrecht hii^zielten. Unseren diesjährigen Beschlüssen droht dasselbe Schick sal. falls die Interparlamentarische Union ?ichl besser als bisher für ihre Durchführung sorgt. Dag wir alljährlich einige Tage Reden Kalten, Beschlüsse formulieren, sympathische Parlamentarier anderer Nationen kennen lernen und in gastlichen Städten

Feste feiern, i't gewiß recht angenehm, und es wird dabei auch der internationale Geist gepflegt, der i'ür die friedliche Zusammenarbeit der Völker >l' wichtig ist. Tollen wir weiter mit Hingabe hier arbeiten, so mußte aber unsere Arbeit ron den Parlamenten und Regierungen ernst genommen werden. Wir müssen die Form finden, wodurch die Interparlamentarische Union praktische Wirksamkeit erhält. Unsere Union könnte als bloß gesellschaft liche Rcunionsgelegcnheit weiterbestehen, wenn der Völkerbund

Hat und unsruchtbar blieb. Diese Unfruchtbarkeit des Völkerbundes 'st nur die logische Folge seiner Konstruktions fehler. Diese gilt es zu beheben. Der wahre Völkerbundgedanke harrt noch seiner Ver wirklichung. und wir haben die große Aus gabe, an dieser Verwirklichung zäh zu ar beiten. Uns. der Interparlamentarischen Union, könnte dabei eine wichtige Rolle zufal len, wenn wir nur ernstlich wollten. Wir sind in der Lage, gerade das zu bieten, wa» dem Völkerbünde fehlt. Wir find bereits uni- oersa

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 16
Datum: 10.06.1905
Umfang: 16
man, daß die Auslösung her Union zwischen Schweden und Nor wegen eine unumgängliche Notwendigkeit sei. Sie könne jedoch nicht erfolgen, ohne daß die jetzige norwegische Königsmachtheseitigt od«e suspendiert jvkd. Am Mittwoch wurde König Oskar dur2h eins Wblutige Revolution abgesetzt und ihm eine Adresse übersendet, in der unter anderem gesagt wird: ' - »Die 1814 zwischen Schweden und Norwegen eingegangene Union ist bereits von der ersten stunde an ihrem Wesen und Inhält nach ooy den beidm Völker» verschiede

der Hnion hat yiel Mißverständnis zwischm den Völkern hervorgerufen und manche Reibungen veranlaßt. In der Auffassung, welche während der letzten Verhandlungen - zwischen den beiden Reichen von der schwedischen Negierung gegenüber Norwegen geltend gemacht wurde, hat das norwegische Volk ein? Kränkung seines verfassungsmäßigen Rechtes, seiner Selbständigkeit und nationalm Ehre sehen müssen. Die Union Hatte ihre Berechtigung, so lange sollten der Kirche die Hände gebunden, ihr beleben der Einfluß

» zu ermähnen mrd'ihnen zu erkläre», daß solche der katholisch« Kirche feind liche Schule» mit gutem Gewisse» nicht besucht «erden- können/ 5 tz? Papst PiuS IX: am 14. Juli fie dazu beitragen konnte, Wohlfahrt und Glück beider Völker zu fördern unter Wahrung ihrer Selbständigkeit als souveräne Staatm. Aber über der Union steht für uns Norweger unser norwegisches, für die Schweden das schwedische Vaterland, und wertvoller als die politische Verbindung find das SoltdaritätSgefühl und freiwillige Zusammenhalte

» der beiden Völker. Für dieses Solidaritätsgefühl zwischen dem nor wegischen und schwedischen Volke ist die Union eine Gefahr gewordm. Der Tag, an dem das norwegische Volk seinen eigenen König erhält, um den altm Thron Nor wegens zu besteigen, wird die Aera ruhigerer Ar beitsbedingungen sür Norwegm, eines guten, herz lichen Verhältnisses zum schwedischen Volk und des FriedmS, der Eintracht und des treue» Zusammen haltens im Norden zum Schutze der Kultur der Völker, ihrer Freiheit und ihrer Selbständigteit

für den norwegischett Thron in Be tracht: 1. OSkar Prinz von Schweden, Prinz Ber nadotte; 2. Karl Prinz von Schweden, Herzog von Westgotland - 3/ Eugen Prinz von Schweden, Herzog von Nerike. Die Union zwischen dm beidm nord- skandinavischm Reichen bestand seit 4. November 1814- früher war Norwegen mit Dänemark' ver- 1869 an dm greisen Erzbischof Hermann von Frei burg, der so standhaft, seinen Gläubigen voranging in den religiöse» Wirren. Das ist klar und deut lich gesprochen, und zwar vom Oberhaupte der Kirche

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 23.12.1909
Umfang: 8
Abgeordneten im Parlamente: eS bildete sich die „Slawische Union', die unter Führung der Tschechen .Rache für Prag' nahm und die Hintertreibung jeder positiven Arbeit im Parlamente auf ihre Fahne ge schrieben hatte. Die „Slawische Union' hatte einen in Oesterreich mächtigen Förderer im Rücken, der auch in Wiener Hofkreisen bedeutenden Ein fluß hat: de« Feudaladel. Besonders den tschechischen Feudaladel berührte eS angenehm, daß sich im .VoltSparlamente' eine Ob struktionSpartei bildete. Des Feudaladels Haß

gegen das auS dem neuen ReichSratS- wahlrechte hervorgegangene Parlament ist noch nicht erloschen und die Führer des böhmischen HochadelS schmerzt eS noch immer, daß fie die Rolle eines Züngleins an der politischen Wage im österreichischen Abgeordnetenhause durch die Erweiterung der Volksrechte verloren haben. Diese Bundesgenossen der „Slawischen Union' übernahmen die Rolle der schützenden Hand, daß die Regierung Bienerth die Ver hinderer der parlamentarischen Arbeit nicht züchtige. Nach dieser Rückendeckung brauchte

die „Slawische Union' auch ein Kampffeld außer dem Parlamente. „Praha', daS goldene Prag, wollte die Kampfstarke nicht mehr ab geben. Sowohl die Tschechen wie die Deutschen Prags lehnten eZ ab. daß die nationalen Kämpfe weiter in den Straßen der böhmischen Landeshauptstadt ausgetragen werden. Prags gesellschaftliche und geschäftliche Verhältnisse waren durch diese Kämpfe in den letzten Jahren schwer genug geschädigt. Tschechischer seitS beschloß man, den Kampfplatz nach Niederösterreich und womöglich gar

nicht. Diese Bewegung verlief im Sand. DaS war die erste Nieder lage der Tschechen in Wiens Mauern in dem letzten Jahre. Mittlerweile war eS der „Slawischen Union' gelungen, die Südslaven fester für den AktionSplan der Tschechen im Parlamente zu gewinnen. Nordslawen und Südslawen gebürdeten sich sehr barbarisch, fie gefielen sich in der Pose der .ParlamentSzertrümmerer'. Jahrgang Die Sozialdemokralie stand den Vorstößen der Slawen im Parlamente anfänglich gleichgiltig gegenüber, vielfach unterstützte fie

durch ihre Passivität sogar die Borstöße der Slawen. DaS hatte seinen Gruud darin, daß mehr als ein Drittel der sozialdemokratischen Abgeordneten slawischen Wählern ihre Mandate dankten und die slawischen Sozialdemokraten von der Internationale wenig angekränkelt find. Die „Slawische Union' war nun genötigt im Parlamente die Kämpfe weiter zu führen: ihre eigene Taktik hatte sie in die Obstruktion gedrängt! Ueber das, waS ihre Obstruktion eigentlich beabsichtigte, war das Parlament völlig im Unklaren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 27.07.1919
Umfang: 16
. Die Vereinigten Staaetn von Nordamerika, kurz die Union, hat wiederholt schon die Notwendigkeit empfunden, in anderen Staa - tengebilden die Ruhe herzustellen: In? spanisch- amerikanischen Kriege hat sie als Ruhestisterin ge waltet und sich dafür mit einem Großteil der spa nischen Kolonien entschädigt und im Weltkriege ist sie ihrer Politik der „Pacification' treu geblie ben und wer es noch nicht sieht, wird es bald ge wahr werden, daß der Nanke diese Arbeit keines wegs so selbstlos geleistet

hat, wie er vorgibt. In Mexiko, das der Union viel näher liegt als Kuba und Europa, scheint der Ernte eine Einmi schung nicht verlockend zu sein. In den bestündi gen inneren Wirren deses Landes kommen Leben und Vermögen nordamerikanischer Bürger häufig in Gefahr, nicht selten zu großem Schaden und selbst für die angrenzenden Teilstaaten der Union ist das U ebergreifen der mexikanischen Unruhen nicht ausgeschlossen. Wenn auch die Anlässe zur Einmischung als berechtigt erschienen sind, bislang! hat sich Nord

sich die Union gezwungen, ihre entbehrliche LcuÄ»- und Seemacht dem Nach bar an den Hals zu schicken. Der starre Earanza kümmerte sich nicht darum, auch dann nicht, als Nordamerika die mexikanische Stadt Vera Cruz besetzte. Er ließ die Nachbarn durch mehrere Mo nate in Vera Cruz sitzen und beantwortete keine einzige ihrer Anfragen. Schließlich sahen die Nordamerikaner ein, daß sie in Vera Cruz über flüssig waren, kehrten ohne weitere Umstände heim und de? schwere Fall war erledigt. Damals sah der friedliche

zu achten. ' Heute ist es anders. Heute regt man sich in New-Dork und in Washington über mexikanische Umtriebe auf, die vordem kaum mehr als Entrü stung für den Augenblick hervorgerufen hätten. In letzter Zeit sind aber Verbrechen von mexikani schen Banditen bekannt geworden u. darum wird in den Zeitungen und Versammlungen der Union nach Krieg gegen Mexiko gerufen. Merkwürdig! In Serajevo ist ein serbischer Amtsmord an dem Thronfolger non Oesterreich-Ungarn verübt wor den. Oesterreich-Ungarn hat darum

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 26.08.1924
Umfang: 8
Mnslllg, den 26. August 1924. .Der Landsmann' Seite 2 - .'.-j Aö!ertigunES?umme för die evthzbeuen Post- u. Telegraphen' beamten. (Teiephonüche Mitteilung unseres römi schen Vertreters.) Rom, 26. August. Die enthobenen Post- und Telegraphen- dcamlen erhalten eine Abfertigungssumme in der Hohe des sechsmonatlichen Gehaltes. Bis her hauen sie bloß einen Vorschuß von IlllZO n>re erhalten. Iie interparlamentarische Union. In der Geschäftsberichts-Debatte auf der mierparlamentarischen Union in Bern

, daß sich vor allem die zum Worte meldeten, die ihrem gepreßten herzen Lust verschaffen wollten. Nun klagten ja allerdings die Deutsch-Tschechen, die Deutsch- Italiener und der Slawe-Italiener, die das Thema variierten, nicht in lyrischen Melo dien, aber man fühlte es eben doch aus ihren Wünschen, Hoffnungen und Anregungen her aus daß für sie der Minoritätenschutz noch etwas mehr als nur ein Programmpunkt der interparlamentarischen Union ist. Was man am eigenen Leibe verspürt, ist Anschauungs unterricht, der sich einprägt

des Minoritätenproblems durch den Völkerbund jedenfalls erklärlich sind. Der objektive Be urteiler wird freilich nicht vergessen, daß diese Angelegenheiten mit zu den schwierigsten! in ternationalen Problemen gehören. Der f?sk Wille der Interparlamentarischen Union, sich für die Sache und ihre Ausgestaltung im Sinne des wahren Völkerfriedens zu verwen den. ist vorhanden» aber „Leicht beieinander wohnen die Gedanken, doch hart im Räume stoßen sich die Sachen.' Das wissen auch die Gruppen der Union

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 12
Datum: 05.03.1904
Umfang: 12
dies zu tun, jedoch erst um 6 Uhr abends. Als der „Abgesandte des Militärge richtes- kam, wurde er verhaftet. Man fand bei ihm gefälschte Amtsstücke über die angeblichen De likte des Mädchens, ja sogar einen gefälschten Hast befehl. In dem Soldaten wurde der Jude Kapper agnoSziert. Pas ßude der amerikanischen Wolkenkratzer. Man hat mit den überaus hohen Gebäuden in den großen Städten der Union bisher bittere Erfahrungen gemacht. Anstatt den Flammen ein Hindernis zu bieten, halfen sie noch vermöge

vor dem Abendsegen JosefnAndaHt, an den Mittwochen und Samötaqen verbunden mit einer kurzen Ansprache. — Am 6., abends s/z? Uhr, Prozession und Predigt (Eucharistische Union). Herz Jesu-Kirche. Samstag den 6. März, abends s/z? Uhr, Prozession und feierlicher Segen. Nachher Vortrag für die Mitglieder der Eucharistischen Union, zu dem auch Nicht- mitglieder eingeladen sind. Die ?. L. Mitglieder der Union und der nächtlichen Anbetung werden ersucht, das Allerheiligste mit brennenden Kerzen zu begleiten

. Eucharistische Union. Die ?. V. Mitglieder werden auf obige Anzeige speziell aufmerksam gemacht. Die VereinS- verh antliman» findtn nach 5cm Beitrag? in der ehemaligen Noi- kapelle dcr L äier vcm allcrleittgslrn Sakramente statt. Der Aürstvischof von Krisen langte am Diens tag abends in Innsbruck an und logierte sich bei den Kreuzschwestern ein. Wie. aus Innsbruck be richtet wird, ist sein Befinden ein solches, daß die Operation an den Augen nicht ratsam erscheint und daher nicht vorgenommen wird. Voraus

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 12.12.1914
Umfang: 8
zu einer Einigung gelangen. Der große Artikel des vor züglichen Politikers verrät die tiefste Enttäuschung über die fehlgeschlagenen russischen Hoffnungen. Die Stellung Deutschlands zum Burenaufstand. Von burischer Seite wurde die kaiserliche deutsche Regierung um die Abgabe einer Erklärung über die Stellung Deutschlands zur Südafrikanischen Union während des gegenwärtigen Krieges gebeten. Ter Staatssekretär des Reichskolomalamtes Dr. So? gab eine Erklärung ab, in der es heißt, daß die deutsche Regierung

niemals beabsichtige, das Territorium der südafrikanischen Union vorüber gehend oder andauernd zu besetzen und daß, soweit cZ der kaiserlichen Regierung bekannt geworden, das Territorium der Union, ehe die südafrikanische Re gierung den Angriff auf Deutsch-Siidwest-Afrika an ordnete, von dort weder zu Wasser noch zu Land an gegriffen worden ist. Deutschland wünscht die Feind seligkeiten, die ihm durch die Regierung der Süd afrikanischen Union aufgezwungen wurden, einzu stellen, vorausgesetzt

, daß auch die Regierung der Union von weiterem feindlichen Vorgehen gegen deutsches Territorium Abstand ninnnt und die be reits besetzten Gebiete wieder räumt. Sollte es dm Südafrikanern gelingen, einen unabhängigen Ttaat zu errichten, wird ihn die deutsche Regierung mrer kennen uttd seine politische Unabhängigkeit sowie ter ritoriale Integrität respektieren. Rußland erhebt Anspruch auf Spitzbergen. Die „Nowoje Wremja' fordert die sofortige An nexion von Spitzbergen. Begründet wird die For derung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 12
Datum: 03.10.1908
Umfang: 12
-» _^7_ ' 5. Tagesneuigkeiten. ' IAonfcrcn; der Antcrparlamcntarischcn Anion in ?.>erkin. .'juin crstennialc ist in diesem Jahre der Kongreß der Interparlamentarischen Union in Teutschland zusammengetreten. Mehr als Parlamente der Kulturstaaten haben ihre Verircter zu dieser Tagung nach Berlin entsandt. Die Kongreßteilnehmer wurden am ersten Abend durch den deutschen ReiciMags- abgeordneien Professor Eickhofs im Namen der deutschen Kruppe der Inierparlameniarischen Union begrüßi, Ter Abgeordnete P:inz Heinrich zu Schönaich

ist da der greise Mitbegründer der Union Jine;varlamcnlaire zu nennen, der Franzose Fr.'d>^n Passn, Passy, ocr jetzt im >!7 Lebensjahre steh: hat vor nahezu Jahren, gemeinsam mit dem inzwischen verstorbenen eng tische:. Parlamentarier Rauda! Wremer in Paris den Anstoß zu einer aus Ei Haltung de5 Frie den^ gerichreien sranko englischen Annäherung gegebnr Hierai: bai sich dann aümäh'lich die jetzt viele Hunderte vv:i Mitgliedern zäh' lende Union angegliedert, die auch die Anregung zur Einberufung der ersten

Haagcr Friedens konferenz gegeben bar Nack dem Tode Rai,dal Eremerß hat die Fühning de: engü chen Urion^ grnppe Lord Weardale ndernvmmen. der geboren ist ii?>d dem englischen Unlerhause leit angehört: auch ei ist ^-itbeg^ünder de: Ime'.parlan'nitarische!'. Union. — Tic öfter reichischr Tepniiertengrupps siehi seit dem Tode ihreö Begründers von Pirqnet inner der Führer schaft des !l>em.Uigen Ailiufiers und gegcnivär- tigen Präsidenten des obersten Rechnungshofes Ernst Freihcrrn v. Plener

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