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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 27.07.1911
Umfang: 8
amal zum Fenster knmmeu tat, daß s' siechte, daß bin ich da su ganz unverhofft', sagte der Schuster ungeduldig, als in dem dreistimmi gen Lobgesang eine kleine Pause eingetreten war. „Hm, i sollt' a schon wieder z'Hans' sein', be- merlte der Schneider. „Anch ich stehe schon wie aus Nadeln!' seufzte Schmacht. Sehnsuchtsvoll saheu alle drei zu den Fenstern des ersten Stockwerks des bewußten Hauses, ob sich den,, die Erwartete noch immer nicht zeige. Plötzlich gab eS jedem von ihnen einen Rnck

- hinter einem Fenster war eine weibliche Gestalt sicht bar geworden. „Annie!' ries Schmacht hochbeglückt aus uud schwenkte eifrig grüßend feinen Hut, um sich bemerk bar zu machen. „Anna!' rief aber ebenso freudig bewegt der Schneider aus und „Nettl!' jubelte der Schnsrer. „Erlauven Sie!' rief Schmacht entrüstet, als er das Benehmen der anderen gewahrte. „Wie können Sie sich unterstehen —das ist doch meine Annie!' „Ha, warum ner gar! mir scheint, Sö spinnen. Das is do' mei' Anna', versetzte in beleidigtem Ton

der Schneider. „Ode' was! Den ise nämlich m eine Nettl, meine anzige Nettl!' snhr der verliebte Schuster auf. Erregt saheu sich die drei Liebhaber gegenseitig an. „Ist das wahr?' ging es von einem zum andern. „Da war also meine Madl nit nur meine Madl, sondern a die Ihn'rige und die Jhn'rige?' fragte der Schuster iu komischer Verzweislnng. „Net nur das, sondern noch an vierten seine', bemerkte der Schneider, der im selben Augenblick hinter der angebeteten Annie, Anna oder Nettl, wie sie sich nannte

, am Fenster einen Soldaten gewahrte, der sie gerade zärtlich umschlang. „Meine Treu'!' rief der Schuster. „Das ise alsu deu G'sellschast, weg'u derer sie heuut kau' Zeit nit g'babt hat. Jekus, am End' geht sie gar mit den Snldat'n zum Annensest -- in meine Schlich!' „Und in mein' Klad!' lamentierte der Schneider. „Und in meiner schönen Jacke!' wehklagte Schmacht. „Blumen, die sie nicht erreichten', seufzte er nach einer Pause, aus deu schöueu Strauß iu seiner Hand blickend. „Dö Tort'n kann i jetzt selber

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 30.04.1914
Umfang: 8
Frank in Gries angestellter Arbeiter beim Entladen eines Heuwaggons so unglücklich vom Waggon herunter, daß er eine schwere Rückgratver letzung erlitt. Die vom Unfall verständigte freiw. RettnngSgesellschaft brachte deu Verunglückten ins Krankenhaus. Zum Schneiderstreik in Mcran. sozialdemo kratische Fälscher. Die sozialdemokratische Presse be richtet über einen angeblichen Streitbruch der christ lichen Schneider in Meran uud ärgert sich weidlich darüber, Laß die christlichen Gehilfen

>913 die 'Antwort eiulaugte, in welcher es wörtlich heißt: „Es geben die gesamten -.sozialdemokratischen ^ d. Red.) Kollegen niemals zn. falls der Tarif von unserem Verbände abgeschlossen, daß auch von christlicher Seite unterzeichnet wird.' Diese Antwort deckt zu deutlich die Mouopolbestri, billigen der Genossen auf, und die christlichen Schneider waren daher gezwun gen, selbständig vorzugeheu, 'Am U!. März traten mir den Genossen auch die christlichen Gehilfen in den Streik, um ihre Forderungen

durchzusetzen. Nach lltägigem Kampfe erreichte der christliche Verband eiuen Lohuvertrag, der eine >1- vis 7pro',einige Lohn erhöhimg für die ersten drei Jahre uud eine weitere 3prozentige für das letzte Jahr der vierjährigen. Ta- rifdaner vorsieht. Da und die Sache für den roten Verband verloren war, hetzte er die uubetciligten Damenschneider auf. unter Vertragsbruch die Arbeit niederzulegen, nm die Entlassung der christlichen Schneider zn erzwingen. Der christliche Verband kehrte aber den Svicß

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