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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 10
Datum: 13.12.1924
Umfang: 10
konnten, ob es sich um einen Verdächtigen handle oder nicht. Da die Gendarmen auch die Sprache der Bevöl kerung sprachen und sich nrit ihr auch gut Seidel-Mussolini. Im „Morgen', katholisches Tagbilatt in Ölten, Schweiz, lesen wir nachstehenden, einen interessanten Vergleich behandelnden Aufsatz: Seipel ist unstreitig die bedeutendste poli tische Persönlichkeit der Nachkriegszeit, nicht nur in Oesterreich, sondern weit über die Grenzen Visses unmöglichen Staates hinaus. Gewiß. es gibt politische

: „Nur einer be- l fiehlt, das kn ich.' Heute kracht Mussolinis Thron: sein Gewaltgebäude kracht in allen Fugen: wenn Mussolini gehen muß. steigt auch der Fascismus ins Grab. Msgr. Seipel ist der vollkommene Gegen satz zu Mussolini, nicht nur als Persönlich keit, sondern innerhalb der Bedingungen, un ter denen er seine staatsmännische Tätigkeit beginnen mußte. Als Seipel die Regierung übernahm, fehlte die Hauptsache für diese Regierung, ein seiner selbst bewußter Staat. Was war dieses Oesterreich? Ein bloßes

Ausbeutungsobjekt für die vereinigten Schie ber von Europa, ein verpfändetes Land, das nicht mehr so viel Kredit hatte, um Staats- hypotheken ausgeben ,zu können. Alle Laster waren wie tolle Hunde auf dos arme Wien losgelassen, und schrecklich stieg dos Bild des untergehenden Babylon aus diesem Ehaos empor. Dieses Oesterreich war kein Staat mehr, es war eine glänzende Räuberhöhle, ein Paradies sür ausländische Parasiten, eine Hölle für die versklavten Oesterreicher. Was war das Oesterreich des Friedensvertroges

von St. Germain? Eine Karikatur von einem Staat, ein lächerlicher Wechsel bcrlg, geschaffen durch die größte Dummheit eines Jahrhun derts. wie sich der französische Senator De Mansie über den Vertrag von St. Germain ausdrückte. Eine „hoffnungslose Unmöglich keit' nannte auch Lord Parnwor das neue Oesterreich. In der Tat. dieses Oesterreich war als Staat ein Zweckloser Kadaver, ein ausgehungertes Monstrum mit einem unge heuren Wasserkopf, Wen. Dani wütet« in denn «mch allsogleich der Hilfe der Bevöl kerung

ein Jammerbild, das seinesgi«. chen suchen mußte in der an Ianmrerbi^errr reichen Geschichte der Menschheil. Wer alaubte noch an dieses Oesterreich, ohne Aweck und Daseinsberechtigung? Die T«. zialdeinokratie. die in Oesterreich, in Wey eine Macht ist und über fähige Köp'e v«. fügt, machte den gigantischen Versuch einer Rettung: es gelang nicht: da forderten selber den Führer der chrisllichsoxalen Par tei heraus, den Staat zu retten und TeipH nahm die Herausforderung an. Was han« Seipel in Hängen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 6
Datum: 30.04.1923
Umfang: 6
Seite 4 »Der Tiroler' Montag, den Al. April ISA. BolkswirtschaltliÄer Teil. Der ssterr.-ttal. Handelsvertrag. S0 Goldkronen österr. Aoll für ISprozenKge Weine. — 5S.0W Hektoliter Wew, S0.000 Hektoliter Most Kontingent für die ganze Provinz Trient zum Zollsatz von 30 Goldkronen. Die Agentur Stcsani meldet: Rom, 3V. April. Am Samstag um 6 Uhr abends wurde im Palazzo Chigi der ersre ordentliche Handelsvertrag zwischen Italien und Oesterreich in der Nachkriegszeit unter fertigt. Für Italien

, die Südtirol beson ders interessieren, seien hervorgehoben: a) Oesterreich gesteht eine Ermäßigung des Zolles für Wein in folgendem Ausmaße zu: alle Deine mit mehr als 13 Grad Alkoholge halt zahlen bei der Einfuhr aus Italien nur mehr 30 Goldkronen Zoll pro Ouintal. b) Eine besondere Erleichterung wurde für das Gebiet der veaezia Tridentiaa erzielt: dieses darf nämlich ein Kontingent von 50.000 Hektolitern Wein und außerdem von 50.000 Hektolitern Most zu dem obigen erniedrigten Zollsatz (also 20 Goldkronen

pro Ouintal) nach Oesterreich einzusühren, ohne daß da für die Mindest grenze von 13« Alkoholgehalt gelten würde. c) Für die Cinsubr von „Papierwaren' aus Oesterreich hat Italien das Zugeständnis gemacht, das; es aus die Anwendung des Mehrhcitskocsfizienlen zu dein Grundzoll sür diese Waren verzichtet. d) Für Packpapier wurde italienischerseits der Mehrheitskoessizient verkleinert. e) Hinsichtlich der Einsuhr von Siidsrüchten wurde das österreichische Einsuhrverbot aus gehoben

: Bekanntlich besteht zwischen Italien und Oesterreich der Zolltarif vom Jahre 1921, der sich «ms Grundzöllen und Zuschlagskoesfizien- ten zusammensetzt. Die von Italien in Han delsverträgen in der Regel gemachten Zuge ständnisse bestehen gewöhnlich in Ermäßi gungen des Zuschlagskoeffizienten. Im vor liegenden neuen Handelsvertrag wird der Zu- schlagskaeffizient bei Bier, landwirtschaftlichen Maschinen, Möbeln, anderen Holzworen. Papier, Galanterie waren, Kupferblechen usw. vollständig beseitigt. Es bleutet

sind die Waren zusammen gefaßt, deren Einfuhr zu kontingentieren sich Italien vorbehalten hat, falls durch diese Ein fuhr eine ernstliche Schädigung der Eigen» Produktion erfolgen sollte. Oesterreich ver pflichtet sich, nach Italien weiter ZS.YVU Ton nen Rundholz ausführen zu lassen und der diesbezügliche Zoll wird von 6 auf 4 Gold kronen herabgesetzt. Nunmehr liegen die ersten Meldungen über die Ergebnisse der österreichisch-italienischen Handelsoertragsoerhandlungen vor. Mit gro ßer Spannung haben gerade unsere Süd

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 26.05.1925
Umfang: 8
die Botschasterkvnfe- miz am Samstag zur Fertigstellung der an Deutschland zu richtenden Abrüstungsnote Politische Phantasien. Personalunion ZlÄien- Oesterreich. Bozen. 26. Mai. Me gestrigen Jnnsbrucker BQtter bringen die wn der Korrespondenz Reichel' verbreitete Zzchricht über den Plan einer Personal- vwm zwischen Italien und Oesterreich, die «ljmi Lesern bereits bekannt ist, und fügen isrze Kommentare hinzu. Der „Allgemeine Lmler Anzeiger' schreibt unter anderem: ,?z schänt ziemlich glaubhaft, daß Italien

we Zoll- und Münzunion mit Oesterreich AÄuftg Äs genügenv betrachtet, um seinen KHuh sicherzustellen. Eine andere Frage L es, was etwa Oesterdeich zu einer solchen Zcslahtung mit Italien sagt. Sicherlich hö der Außenminister, auch wenn er Be- hrchMgen im oben angedeuteten Sinne ge- fihlt Hoden mag. keine Bindungen einHegan- ZA.' Der Kommentar der „Innsbrucker üichckhten' ist nicht nur scharf, wie es auch M des „Allgen«inen Tiroler Anzeiger' Dmoeise ist. sändom sogar höhnisch Er iW mit den Worten

Deflationspolitik emzu- einverstanden sei. Die Kehrseite. was der „Messaggero' alles sieht. (Telephoailche Mitteilung unseres römischen Vertreters.) Rom, 2ö. Mai. Der „Messaggero' befaßt sich eingehend mit den Nachwirkungen der Senatsrede Mussolinis im Auslande und stellt mit gro ßem Wohlgefallen fest, daß die Rede in den Ländern der Großen und Kleinen Entente eine freudige Stimmung ausgelöst habe, während sie in Deutschland und Oesterreich eine freundliche Ablehnung erfahren habe. Dann ergeht sich das Blatt

im Etschlande zu fabeln. Don den 100 und noch mehr Episoden sei folgende vielleicht interessant: Die Rekruten des Korps der freiwilligen Feuerwehr von Meran hätten als Jnstruktoren nicht weniger als 4» ehemalige Offiziere des österreichischen Heeres. Mit solchen neuartigen Entdeckun gen füllt das Blatt seine Spalten. Ein lebensfähiges aber ungefährliches Oesterreich! Das MittagSblatt Federzoms. „Tirreno'. befaßt sich mit dem Widerhall der Rede Mussolinis in Frankreich und bringt die vie len Lobreden

der französischen Blätter für Mufsott-ni. Auch Frankreich sei gegen d^n Anschluß Oesterreichs an Deutschland. Die französischen Blätter gehen noch weiter und verlangen die Errichtung einer DonauMera- tion, denn es sei ein ganz logischer Schluß, daß Oesterreich so nicht leben kann. Der „Tirreno' bemerkt aber, es wäre für Italien sin noch schlimmeres Uebel, statt Deutschland die Donaiikons öderation als Nachbarin zu haben, das wäre nichts anderes als Oesterreich-Ungarn in neuer Auflage. Um jede Gefahr

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 12.02.1923
Umfang: 6
gegen 2!) Stimmen oen Vertrag von S. Marghe rita an, und beschloß die Vertagung der par lamentarischen Arbeiten bis aus weiteres. Sesterreich.. Die Regierung Dr. Seipel hat in Paris einen unbestreitbaren Erfolg errungen. Ein Betrag von über einer Billion österreichischer Kronen wird der österreichischen Finanzver waltung in der nächsten Zeit als Interims- kredit ausbezahlt werden. Und fast hat es den Anschein, als ob die Machthaber in Pa ris an Oesterreich im Kleinen das gutmachen wollten, was sie zu gleicher

Zeit im Ruhige» biet verbrechen. Die Haltung Dr. Seipels in Paris hat übrigens jeden Zweifel darüber, als ob mit diesem Entgegenkommen ein Ab schwenken Oesterreichs von Deutschland er kauft werden könne, verscheucht. Es Handel: sich hier ausschließlich um ein Wirtschafts- problein. Der Schwerpunkt der Pariser Verhandlun gen mit Oesterreich lag in der Eröffnung von Kreditwegen zum privaten Finanzkapital auf den großen Plätzen des Westens. Es ist be reits offiziell Fühlungnahme mir der engli schen

und amerikanischen Hochfinanz erfolgt. Die österreichische Verwaltung bringt sür diese Verhandlungen tatsächlich eine gewisse Qualifikation mit. Der Abbau in allem und jedem, die Herabminderung des Desizits von S .2S auf 2.M Billionen Kronen in weniger als einem Vierteljahr lassen die Herstellung des Gleichgewichts in der vom Völkerbund vorgesehenen zweijährigen Periode als aus- sichtsvoll erscheinen. Und sohin hätte man in Oesterreich das Gefühl haben können, über den Berg zu sein. Zwei Momente verdüstern

jedoch diese Aussicht. Das eine ist die wahnwitzige Poli tik Frankreichs gegenüber Deutschland. Bon politischen Auswirkungen ganz abgesehen, wirkt dieses Vorgehen wirtschaftlich ruinös, so daß große Finanzoperationen auch in den reichsten Staaaten wenig Erfolgsaussichten bieten und daher das Privatkapital, das zig und allein für Oesterreichs Kredit in Be tracht kommt, mißtrauisch und scheu machen. Man hofft in Oesterreich, daß bis zum Hoch sommer sich der politische Horizont ausgeheM

hat und dann die Begebung der großen An leihe selbst durch reichlichere Kapitalzuslüise auf den Weltmärkten ermöglicht sein wird. Man hofft, daß auch bis dahin die Einstellung des Notendruckes in Oesterreich möglich sein wird, ungeachtet der geradezu unglaublichen Geldknappheil aus dem inneren Markte, die für die besten Kunden !l) bis ZV Prozent an Jahreszinsen erfordert. Ein anderes Moment der Unsicherheit bil det die innerpolitijche Lage in Oesterreich. Der weitgehende Ersparungsplan erfordert

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 29.11.1922
Umfang: 8
le». Für Oestsrreich selbst beginnt die Zeit der Zusammenarbeit aller jener, die beru fen sind, an der Rettung ihres Vaterlandes mitzuwirken. Durch das Genserwerk ist aller dings ein Akt europäischer Solidarität ge- Ichossen worden, aber nicht auf Grund einer versöhnlichen Einsicht der beteiligten Staa ten selbst, sondern durch den Zwang der überaus geschickten Operationen des öster reichischen Bundeskanzlers. Oesterreich ging mit Riesenschritten seinem gänzlichen Unter-' gang entgegen, als Seipel

Delegation des Völkerbundes n^ich Wien, am 4. November wurde der endgülti ge Regierungsentwurs im Haufe eingebracht und am 6. November erfolgte die erste Le sung. Am 25. November wurde das Finanz- und Reformprogramm und das Wiederauf- imugescg erledigt. Es ist ohne Zweifel Seipels Verdienst, die Rettungsaktion für Oesterreich mit äußer ster Klugheit und Konsequenz durchgeführt zu haben. Er mußte die garantierenden Staaten nicht bloß von der Notwendigkeit des Bestandes, sondern auch von der Not wendigkeit

einer ausländischen Hilfe für Oe sterreich überzeugen. Er hatte überdies den scharfen Widerstand der Sozialdemokratie zu überwinden, aber auch das anfängliche Mißtrauen anderer großer Parteien gegen seine diplomatischen Reisen zu zerstreuen. Es ist ihm beides gelungen. Die garantierenden Elasten haben die Neberzeugung gewonnen, daß eine Auslandshilke unbedingt notwen dig sei. Daß man sich in Oesterreich selbst zunächst gegen das Genferwert wendete, ist daraus zurückzuführen, weil man nicht an seine Durchführung

glaubte. Es sind Anzeichen vorhanden, daß das Ausland Oesterreich nicht im Stiche lassen werde. Trotz des Wechsels der Regierungen in einigen der wichtigsten unter den garan tierenden Stantin. trotzdem in einem dieser Ziagen Staaten sich sogar auch das Parla ment durch Neuwahlen e7nsuert hat, kann angenommen w:rd?n. daß die St.iaten, die in Gens im österreichischen Komitee vereinigt waren, das erfüllen, was sie Oesterreich in Aussicht gestellt haben. Die österreichische Angelegenheit

hat auch eine besondere Er wähnung in der englischen Thronrede ich. mglischzn Parlamente gefunden.' Freilich werden durch die Annahme des Genfer ile- bereinkommens Oesterreich sehr schwere La sten auferlegt. Mehr als je ist daher die Disziplin und die Geschlossmheit jener not wendig, die den Weg gehen wollen, den der Abgeordnete MiNas gezeichnet hat als den »Weg zur Pflicht und Selbstverleugnung, den Weg des Opfergeistes und Opfermutes, den Weg der Arbeit und Sparsamkeit, den Veg des EottvZrtrauens und der Vater

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 13.06.1925
Umfang: 10
nicht übertreiben. Die wahren Gefahren liegen in den Auswirkun gen und in dem sicher allmählich sich be merkbar machenden Druck auf die Adria sowie in der neuen Politik Deutschlands in den Balkanländern.' Für eine Zollunion mit Oesterreich. Der Eindruck des Vetos Mussolinis sei der gewesen, daß sich dahinter ein großzügiger Plan zur Lösung der österreichischen Frage Verberg«. Das Blatt hält den Augenblick für günstig, um einen Plan, der in den itauem- schen Aemtern fünf Jahre lang beraten wor

über Oesterreich konnten sie sich wirklich nicht viel Gutes versprechen. Tie kamen als Bittsteller, damit der größte TM der Resttvedite aus der seineyzertigen Völker» bundanleihe für produktive Investitionen vor wendet werden könne. Als sie das letztanal den Herren Kontrolloren ein cchnkches Er suchen stellten, wurden sie ziemlich glatt und ungnädig abgewiesen. Sollten sie es diesmot be^er treffen, nachdem nicht mehr das Gleich gewicht des österreichischen B»ü>gets, sonder» die Lebensfähigkeit Oesterreichs

der Restbestände aus der BAkerbunÄanteihe — dieser Rost beträK die nicht unansehnliche Summe von 42 Millionen Dollar — müsse als Reserve sür die eventuelle Stützung der österreichischen Währung dienen. Selbstver ständlich verlautet offiziell gar nichts über die / Gründe, weshalb Oesterreich in Genf diesmot verhältnismäßig gut abgeschnitten hat. Sie liegen allerdings aus der Hand. Die hohe Diplomatie kann das österreichische Probleim derzeit nicht Äsen. Aber Oesterreich muß. leben. Das Gleichgewicht

seines Staatshaus haltes wird durch die gewaltige Arbeitslosig keit, die wieder eine Folge der Industrietrise aus Mangel an Absatz ist, in Frage gestellt. Die Arbeitslosigkeit ist weiters ein Sauerteig der Revolution. Revolutionäre Unruhen i» Oestsrreich stellten die Nachbarmächte vor «ine große Verlegenheit. So war es wohl naheliegend, daß man Oesterreich die Fort setzung eines großzügigen Ekottvrfisiemmgs» programmes ermöglichte, umsomehr als dies eigentlich für die Gavanliisftaaten d«r Vülke-r- bundanleihe

ohne jedes Risiko »st. Hinter den Kulissen wurde lmgemsi» met darüber debattiert, wie man Oestorreich die nötige wirtschaftliche Weite schaffen könnte. Man nimmt es in Frankreich Herrn Benesch sehr iibei. daß er durch sein gehässiges Auf treten gegen Oesterreich die Lage »hettlch verwirrt hat. Der tschechoslowakische Minister besitzt in Ententetreisen nicht mehr jenes An sehen und jenes Vertrauen, mit dem er noch vor wenigen Iahren wie sin Schoßkind ver hätschelt wurde. Geschäftig wie immer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 09.11.1922
Umfang: 8
sein könnte. Ein Abgehen der italienischen Regierung vom bisher eingenommenen Standpunkte, daß die Annuitäten frage als letzt« zur Behandlung und Regelung gelangen solle, läßt sich vielleicht eben falls durch die Genfer Konserenz erklären, in welcher Italien mit anderen Staaten und dabei trotzdem unter einem gewissen Druck« zum Mit gläubiger des armen, zusammenbrechenden Oesterreich aoanziert«. Daß dieses Gläubigercum nur dem Nestreben zuzuschreiben wäre, einem verarmten Staate auf die Bein- zu helfen, daran glaubt

heute kein Kind wehr. Im Gegenteil wird sich jeder vernünftig Denkende darüber klar sein, daß die geleisteten nicht aus Staatsmitteln sondern aus den vollen Geldsäcken des privaten Großkapitals stammenden Kredite nur deshalb geleistet sind, um dabei wieder nur gute Geschäfte zu machen. Und zu einem solchen könnte neben den anderen von Oesterreich übernommenen Ver pflichtungen für das italienische auch an der Süd bahn beteiligt« und daher interessierte Kapital di« Südbahn werden, allerdings erst

dann, wenn auf Grund des für Oesterreich zur Bedingung geinachten Abbaues und der Sanierung in der Betriebführung de? Südbahn diese auch wieder in Oesterreich zu einem rentablen Verkehrsunter nehmen würde. Daß dieser SanierungsWeg in Oesterreich unter dem Drucke der Genfer Groß- sinanzverhandlungen heute schon beschritten wird, ist aus den letzten bedeutend zu nennenden Taris- erhöhungen zu entnehmen, wobei wir der eigen tümlichen Erscheinung Erwähnung tun zu müs sen glauben, daß das ansonsten bei den kleinsten

noch weiter als Gegenstand weiterer Verhandlungen beibehalten werden, nur mit dem «inen Unterschiede, datz die staatliche Ve- triebführung wegzufallen hätte. Der Standpunkt des an seine Gläubiger oerkauft->n Oesterreich dürfte dabei nicht mehr in die Wagschale fallen. Von Ungarn, das immer im französischen S^lepptau gondelte, hat inan niemals gehört, daß es auf die Verstaatlichung der auf seinem Gebiete laufenden Südbahnlinien besonderen B>ert gelegt hätte. Verblieb? somit nur noch Jugoslawien und Italien. Von ersterem

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 22.05.1925
Umfang: 8
Abschnitt der Rede des Minister» Präsidenten handelte vom Garantiepakt, von der Frage des Anschlusses an Oesterreich unÄ von Kriegsschulden Italiens. Mussolini er klärte: ^ Garantiepatt. «Gestern abends erhielt ich den von der französischen Regierung verfaßten Entwurf der Antwortnote für Deutschland. Es ist ein sehr wichtiges Dokument, das den französischen Standpunkt darlegt. Was für einen Stand punkt die italienische Regierung in der Frage einnimmt? Die Regierung ist für den Ein tritt Deutschlands

zn sichern, auch die auf dem Brenner muß garantiert werden Gegen den Anschluß. An dieser Stelle muß ich nun den italieni schen Standpunkt in der Frage der Propa ganda darlegen, die in Oesterreich und Deutsch land für die Annexion oder, wenn man es so nennen will, für den Anschuß gemacht wird. Ein sicher Anschluß ist unmöglich. Wahr ist. daß die deutsche Regierung selbst erklärt hat. daß sie keine solche Frage aufs Tapet briugen will, aber es ist ebenso wahr, daß eine sehr scharfe Propaganda am Werke

, daß die ein zige Macht, die ihr Gebiet vergrößert, die ihre Bevölkerung vermehrt und dadurch zom stärksten Block in Mitteleuropa wird, eben Deutschland wäre. Die Beziehungen zu Oesterreich. Und weil ich gerade bei der Sache bi». mächte ich vsch sagen, daß es «ein Wunsch wäre, daß das. was ich zu sagen die Ehre gehabt habe, in Oesterreich etwas b«d«ht würde. Die österreichische Regieruug ist in ihren Beziehungen zur italienischen Regierung sehr korrekt und macht eine freundschaftliche Poli- tik

. aber es ist peinlich — besonder» wenn man an die von Italien Oesterreich erwiesene Groß mut denkt — gewisse Preßkampaguen zu seheu, es ist peinlich, von Tagesordnungen zu hören, in denen das verlangt wird, was wir Oberetsch nennen und diese» auch bleiben muß. Me Brennergrenze. Ich erkläre daher, daß wir die Brenner grenze als unwiderrusvch betrachten und die italienische Regiernag sie um jeden Preis ver teidigen würde.' Bezüglich der Kriegsschulden betonte der Ministerpräsident, wenn Italien zahlen solle, so müsse

, daß zwischen Jtoüen und Deutschland das beste Einvernehmen be stehe. Die Wahl Hindenburgs zum deutschen Reichspräsidenten werde mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Oesterreich sei von Italien edelmütig unter stützt worden, sehr ansehnlich« Unter stützungs-Anleihen fei«l nach der Donaustadt gesandt worden. Es sei daher nicht anständig, von einem österreichischen und bayerischen Jr- redentismus zu sprechen. Das Etschland ist > kein Schlesien und Italien ist kein Polen. Die I österreichische Frage sei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 08.07.1925
Umfang: 8
Nr. 10. — Erscheint täglich, ausgenommea an Sonntagen und Feiertagen Für die Schristletuvg verantwortlich: Peter Aochsbrngger. Bozen. - Druck: Vnchdruckerei Tyrolia, Bozen Einzelpreis ZV Cent., auswärts ZS Cent... Samstags 40 Cent., ausw. 4S Cent. In land mit Post monatl. L. 8.—. Ausland L. lZ—, Oesterreich S. Z.SV. Abgeholt monatl. L. 7.S0, Postscheck ll,7I2. Fortl. Annahme d Blattes verpsllcht z. Zahlung Rr. 151. - 26. Fahrg. Bozeu-Meran, Mittwoch, 8. 3uli 132Z lMg «Ml« M IS WS WM« «MM öW«. Noch 800 Millionen

. Auf der letzten Genfer Tagung des Völ kerbundes wurde beschlossen, Experten nach Wien zu entsenden, um da zu sehen, was sich Oesterreichs Nachbarn, vor allem die einst maligen Tischgenossen, an wirtschaftlichen Bosheiten gegen Oesterreich leisten. Hoffent lich werden sie die Dinge nicht durch die Brille Benesch' betrachten, wie es Clemenceau noch zur Zeit tat. als die Friedensverträgs geschlossen wurden. Diese Gefahr ist heute nicht mehr so grotz, denn man weiß heute auch im Westen, daß der Friedensvertrag

Richtige darf nicht geschehen, weil man fürch te:. Wien und Oesterreich könnten durch Aus dehnung ihres wirtschaftlichen Wirkungskrei ses auch wieder an politischer Macht gewin nen. Demgegenüber gibt es nur ein Mittel. Da Oesterreich zu schwach ist. um diesem politi schen Druck zu widerstehen, braucht es eine Stütze, die dazu stark genug ist. Diese wcht es im Völkerbund. Aber auch diesem gegen- üöer geht es ohne fortwährende Aufklärung nichi. Das eine ist wohl schon allgemein zu gegeben

, daß Oesterreich unter den heutigen Verhäiinissen und in der heutigen Form nicht weiterleben kann. Die Industrie hat vor dem Zusammenbruch zu neun Zehnteln für das Inland gearbeitet und nur ein Zehn tel war für den Export bestimmt. Heute hat sich das Verhältnis umgekehrt. Das wäre an sich noch kein Verhängnis, wenn Oester reich nicht von turmhohen Mauern umgeben wäre, die kaum irgendwo ein Tor offenlassen für den ungehinderten Austritt der Waren. Die Zollsätze betragen im Durchschnitt 5V bis 100 Prozent

vom Werte der Waren. Dabei oergißt z. B. die Tschechoslowakei, daß ein Viertel ihrer Ausfuhr nach Oesterreich gehl und daher, soll da keine Stockung eintreten, wieder annähernd durch Einfuhr österreichi scher Waren gedeckt werden muß. Vielfach ist ein« Ausfuhr vollkommen unmöglich. So war es bis zum Abschluß des neuen Han delsvertrages undenkbar, feine Damenwäsche in die Tschechoslowakei zu bringen, also ein Artikel, in dem gerade Wien eine beherr schende Stellung einnimmt. Von Jugoslawien wurde

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 02.12.1922
Umfang: 10
, wo sich KV Prozent der Bevölkerung allen Gewalt taten zum Trotz für Deutschland erklärten. Trotz dem wurde der größte Teil von Oderschlcsien von der Entente Polen zugesprochen. „Die einzige Folge ist, daß ganz Europa heute ein bewaffnetes Lager bildet. Früher gab es ein Elsah.Lothringen. Jetzt gidi es ihrer viele, die vergiftenden Früchte der Gewalt' Früher gab es ein einziges Oesterreich-Ungarn, jetzt sind alle Staaten, die als Sieger aus dem Krieg hervor gingen oder als Sieger erklärt wurde», wahre Oesterreich

glauben, es könne Hunderte Milliar den bezahlen. „Es ist ein Axiom, daß niemand durch un mögliche Verpflichtungen gebunden ist! aber wenn Frankreich und Italien glauben, daß Deutschland und sogar Oesterreich ungeheure Entschädigungen bezahlen können, warum ge ben sie nicht das Beispiel, indem sie wrmgstens die Interessen ibrer anicrikonischen Anleihen bezahle»? Sie wissen, daß. wenn sie zahlen, ihre Währungen säst aus den Punkt des Wertes der Währungen der besiegten Völker von Eu ropa sinken

sich diese sranzösischen Rü stungen, wenn Deutschland inachtms ist? Ru mänien hat mehr Soldaten uiite» den Waffen a!s Deutschland, Oesterreich. Bulgarien und Ungarn zusammen. Das finanziell so schwache Polen jedoch hat eine Armee, doppelt so groß wie Rumänien,' Amerika werde kaum Kredite gewähren, wenn in Europa mehr Menschen unter Waffen sind als früher, trotzdem die Länder, die man des Mili tarismus ehemals beschuldigte, ohnmächtig und entwaffnet seien! wenn Europa balkanisiert sei und Ursachen

für einen Weltkonflikt aufhäufe. Alle Länder seien wirtschaftlich in der übelsten Lage. „Ganz Mitteleuropa, das früher der Haupt- inartt war, ist durch das Diktat der Friedens verträge geknebelt. Deutschland hat so gut wie leine Kaufkraft mehr, Oesterreich verhungert, Un garn ist in unbeschreidlichem Eiend und von Kämpfen durchschüttelt. Wenn wir unsere Schul den nicht zahlen, warum sollten wir von Deutschland Zahlungen erwarten? Europa ist in den ärgsten Zustand der Mit- telailerlichkeit zurückgefallen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 12.12.1922
Umfang: 6
Entwicklung fehlen die Voraussetzungen: Eine bestimmte Höhe und Zahlart der Reparationen, die Einheit lichkeit des Zollregimes, der Besitz einer Han delsflotte. der Besitz von Kolonien und Roh stoffen. „Mit Oesterreich kann es sich nicht vereinigen, von Ruhland ist es künstlich ge trennt. die Wege nach dem Orient sind ihm verschlossen, und im besetzten Gebiet ist es wie jeder moralischen Tortur.'so auch jeder ökonomischen Vergewaltigung ausgeliefert. Denn die dort stehenden Truppen dienen lediglich

- g-nz wird e«, zum Helle Europas und der Welt, wieder auferstehen. Kein anderes Volk hätte widerstanden!' Nitti entwickelt im Anschluß daran ein Bild von Italien und Frankreich, für den Fall, Oesterreich und Deutschland hätten ge siegt und die gleichen Kriterien des Germai- ner und Bersailler Vertrages angewendet. .Danach hätte also Italien an Oester reich die Provinzen von Ad ine und Treviso abtreten müssen, und da» wäre noch sehr bescheiden gewesen gegenüber den vier Millionen Deutschen Oesterreich

», die mit den deutscheste» Städten der Welt ande ren Völkern zugesprochen wurden. In an näherndem Ausgleich der dauernden Abtre tung des Saarbeckens hätte Italien minde stens die Hydro elektrischen Anlagen der Pro vinzen Como und Sontno abgeben müssen. Ii-gleich mit dem Recht, die Energie nach Oesterreich zu verlegen. Bei Ermangelung einer Verbindung mit dem Mittelländischen Meere hätte Oesterreich natürlich einen Ha fen am Ligurschen Meer und entsprechend dem Verfahren mit Dan',ig. einen Korridor verlangt, der Plemont

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 17.05.1925
Umfang: 8
Abkommens im Jahr« 1U22 hat Bundeskanzler Dr. Seipel darauf hingewiesen, daß zum Bestände Oesterreichs die Niederlegung der Schranken notwendig ist, die die Nachfolgestaaten in wirtschaftlicher Beziehung gegen Oesterreich ausgerichtet bat en. Diese jedoch stellten sich schcherhörig. Eifersüchtig auf die Wahrung ihrer wirt schaftlichen Souveränität bedacht, ließen sie sich bloß zu Handelsverträgen herbei. Mehr war nicht zu erreichen. Oesterreich hatte von diesen Verträgen nicht allzuviel. Sie tonnten

das einstige große, gemeinsam« Wirtschaftsgebiet nicht ersetzen. Darum hat Dr. Seipel, jetzt wo wir vor dem En-)« der ftaotsslnanziellen Sanierungsperiode steh«», noch einmal mit Entschiedenheit die Aufmerk samkeit daraus gelenkt, „daß die Enge des österreichischen Wirtschaftsgebietes erweitert werden müsse', wenn die an Oesterreich ge leistet« Hilfe Europas nicht oergeblich ge wesen se>n soll. Der Völkerbunds so meint» Dr. Seipel. habe die Aufgab«, dies« Frag« zu studieren. ' Diese Ankündigung

dieser verwirrten Zustände nur die Schonung einer Donau- söderation oder den Anschluß Oesterreich» an Deutschland gelten kann. Alks, was zwischen diesen beiden Möglichkeiten liegt, ist nicht von Bestand. Aber gerade aus dein Geiste der Friedensverträge erwachsen die Schwierigkeiten gegen die beiden genannten Auskunftsmittel. Die Donau-Föderation findet wenig Sympathien bei denen, die sie schlie ßen sollten und sie stößt auch mif die vollen dete Abneigung Italiens. Der Anschluß wird von der Kleine» Entente

, daß dieses „Entgegenkommen', wenn man es als solches auffassen will, nicht genügt, um die österreichisch«/Wirtschaft in de? nöti gen Weise zu stützen. Es ist überhaupt sehr d,e Frage, ob die großen Staaten sich um die Beschlüsse der Kleinen Entente sehr küm mern werden. Di« Gehässigkeiten, welche man in Bukarest gegen Oesterreich und Ungarn redete, entstammen der Konzeption des tschecho-slowakischen Außenministers Ben«Ich, der seine bisher betriebene Groß- inachtpol.nk schwer erschüttert steht. Jede Erinnerung daran

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 04.06.1925
Umfang: 8
der österrei chischen Bundesbahnen Dr. Günther und der Leiter der Elektrifizierungsaktion Direktor Dr. Dittes haben sich bereits gestern abend zu den Verhandlungen nach Genf begeben. Oesterreich wird bei den Beratungen des Finanzksmitees nur durch Sektionschef Dr. Schüller oertreten sein, und Außenminister Dr. Mataja wird erst an den Beratungen des Völkerbundes teilnehmen. Generalkonuniffär Dr. Wormermann begab sich gestern früh im Flugzeug nach Genf. Seine Sekretäre, die Herren Dr. Rost und Dr. Krabbe

, fuhren am Dienstag abend noch Gens. Benelch am Werl. Verhandlungen über Oesterreich und die Anschlußsrage. Berlin. Z. Juni. Nach Mitteilungen, die vom französischen Ministerium des Aeußeren ausgehen. HAte Benesch in seinen Konferenzen mit französi schen Staatsmännern in Paris besonders die Donaufrage erörtert und seine Ansichten über den Anschluß Oesterreichs an Deutschland dar gelegt. Me Tschechoslowakei könne diese Mög lichkeit nicht einmal in Betracht ziehen. Dieser Zusammenschluß bedeute

eine ernste Drohung für den Frieden, denn Deutschland würde da durch die führend« Macht Mitteleuropas wer den. Benesch will die wirtschaftliche Zukunft Oesterreichs durch eine enge Verbindung mit den anderen Donauländern sichern. Er will, nachdem er in Bukarest. Wien und Paris über diesen Gedanken gesprochen haben wird, seine Idee bei der nächsten Beratung des Völkerbundes auseinandersetzen und bean tragen, daß der Völkerbund eine Konunrifion nach Wien sendet, um die Lage Oesterreich« zu studieren

. Er will den Anschluß Oester reichs an Deutschland verhindern, indem er durch wirtschaftliche Vorteile Oesterreich zur BeteilZgung an der Einkreisung Deutschlands veranlaßt. Angrisssbesehl Abb el Srims. Paris, 4. Juni. (AB ) Nach einer Mewung aus Tanger hat Abd el Krim Befehl zum Angriff aus die franzö sischen Truppen erteilt. Mussolini in Audienz. Gestern wurde der Ministerpräsident vom König empfangen. Dieser Empfang hat des halb Aufsehen erregt, weil der König sonst nur am Donnerstag und am Samstag

boden entzogen hätte? D. Sch.) Belgien wäre in den Händen Deutschlands geblieben (?), und Italien, das im August 1914 mit Deutß land und Oesterreich nicht zusammengeh wollte, sorgte sich um sein Schicksal. Wie sich unter diesen Umstanden die Lage Großbritanniens gestaltet hätte, ist nach An sicht Greys nicht schwer zu beantworten. .Man hätte uns,' so heißt es in den Erin nerungen, „isoliert' (warum?), wir hätte» auch nicht einen Freund aus der Welt (war um?) und wir wären in Mißkredit gera ten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 16.09.1924
Umfang: 8
. Ein Lohntampf von jo großer Ausdehnung war in Oesterreich schon lange nicht mehr zu verzeichne». Die Forderungen der Metallarbeiter be treffen eine sün^ehnprozentige Erhöhung der Löhne. Seit dem Herbst sind diese Löhne ^verändert geblieben, aber im laufenden Zchr ist die Indexziffer der Lebenshaltung am einem Monat zum andern, im Monat Jim er um 4, im Februar. Mai und Juni uzi je 2, un August um k Prozent gestiegen. D>e Industriellen erklärten, Lohnerhöhungen inen nur dann möglich, wenn neben

nicht nur für ihre, sondern für die Interessen der gesam ten österreichischen Arbeiterschaft zu streiten, mn zu verhüten, daß ihre sozialen Errungen- ichaiten angetastet werden. Daß in Oester reich zuviel konsumiert und zu wenig pro duziert wird, kann niemand bestreiten; vor kurzem las man, daß in Deutschland KV Pro zent der Arbeiterschaft länger als acht Stun den im Tag arbeiten: aber in Oesterreich ist der Achtstundentag sakrosankt. Die Indu striellen sahen ein, dah an dem entschlos senen Widerstand der Arbeiterschaft ihre For derung

für sie in der über wiegenden Zahl der Fälle keinen Gewinn- entgang, vielfach ist er eine erwünschte Atem paus«. Die Arbeitgeber erklären, daß di« Produktionskosten in Oesterreich zu hoch fwd und die heimische Industrie infolgedessen ge genüber der auslandischen kaum mehr kon kurrenzfähig sei. Wenn die Löhne erhöht werden sollen, müssen ander« Produktions kosten herabgesetzt werden: Lohnerhöhungen ohne einen solchen Ausgleich mühten sehr bald jede industrielle Arbeit lahmlege». Di- Sanierung der Volkswirtschaft

ist viel schwie riger, als die der Staatswirtschaft. Wien, l«. Se>pt. (AB.) Die Einigungsoerhandlungen im Metall- arbeitevftreik haben sich zerschlagen. Es strei ken jetzt in gong Oesterreich (Tirol und Vor arlberg steht außerhalb der ganzen Bewe gung) rund lSO.VVV Arbeiter. Heule finden wieder Besprechungen statt. Sie Beerdigung Casalims. s Rom. 16. September. (AB.) > Ohne Zwischenfälle fand gestern die Beer digung des ermordeten Abgeordneten Ar mands Easalini statt. Am Portal der Kirche S. Giacomo

noch mehrere andere kle inere Angelegenheiten erledigt waren, wurde die Sitzimg geschlossen — Am Freitag sinket die nächste Kabinetts- fitzung statt. ßin neuer Sasienmgsvlan für Oesterreich. Genf, 16. September. (AL>.) Gestern wurde das Ergebnis der Beratun gen über die Sanierung Oesterreichs in Punkte .zusammengefaßt. Die Gesamtheit dieser Punkte ergibt einen ganz neuen Sa nierungsplan. Die wichtigsten neuen Be stimmungen. die heute entschieden und wahr scheinlich am Samstag erledigt «erden, lau ten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 18.09.1924
Umfang: 8
, welcher sie vor schrieb und mit welchem man sich leicht über die Ziffern und über die Bequemlichkeit der Bezahlung ins Einvernehmen setzen konnte. Das italienische System der Einhebungs- itelle, die von der Steueragentur vollständig getrennt ist, wurde noch nicht gut erfaßt. Es scheint unangenehm, auch wegen der Uner- ^ittlichkeit der Verfallstermine. Die viel grö ßer« Ehrlichkeit unserer Beaniten wird noch nicht entsprechend eingeschätzt. Es muß jedoch auch die andere Seite der Medaille angesehen werden. Oesterreich

ist noch nicht ganz gut in das Begriffsvermögen vie ler guter Talbewohner eingedrungen — un ter Oesterreich machte man alles unter der Hand aus). Dann Klagen wegen der Schwie rigkeit der Auswanderung nach Amerika: wegen der unduldsamen Undifzipliniertheit italienischen Touristen: sie haben eben keine Sympathie für die Prozessionen an den Bahnschaltern und für die numerierten Sitze der Automobil-Qmmbusse: sie geraten gleict über die Langsamkeit der Beamten und dei Kellner in Zorn. kurzum, über alle Siele oen

uns zur einzige und eigentlichen Frage van poli tischer Bedeutung, zur Schulfrage. Darüber werden wir noch weuersprechen. Morssenberichk. I Oesterreich vor Neuwahlen? j Ende der Diktats? in Spanien? Der Aktionsausschuß der Opposition hielt gestern eine längere Beratung über sein« Hal tung zur gegenwärtigen innerpolitischen Lage ab. Der Mehrheitssozialist Abg. La- briola hielt eine vielbemerkte Rede und brachte ein? Tagesordnung ein. die als Ant wort auf die Rede Mussolinis in Neapel dke absolut ablehnende

gesagt werden, daß es heftigste parlamenta rische Kämpfe absetzen wird, da die Sozialisten schon jetzt ihre schärfste Opposition ankündigen und erklären, nicht dulden zu können, daß Oesterreich noch mehr in die Sklaverei des internationalen Kapitalismus gebracht werde. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Folge die ser sozialdemokratischem Obstruktion die Auf lösung des Rationalrates und die Ausschrei bung oon Neuwahlen für das Frühjahr ist. Beilegung des Wiener Metall- arbeiterftreils. Wien

des Aufstand«? -n orgien Hai die Zowjeiregierung drel Jahr gänge einberufen, , Laut amerikanlschen Meidungen verliert die Reooluiion in dem genannten G.^bieie an Boden. Die Towjettruppen haben Hularis, wo die Aufständischen vor kurzer Zeit sine provisorische Regierung eingesetzt hotten, wieder zurückerobert. Keine Zollunion zwischen Oester reich und der Kleinen Kntent? Wien, 18. Sept. (AB.) Gegenüber verschiedenen BläÄermeldungen. daß sich Oesterreich m Genf verpflichtet habe, im die kleine Entente

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 21.01.1925
Umfang: 8
über mittelt. WllWWl UM II NU Dinghoser und Zcank bei der neue» Reich». regiernng. Berlin, 21. Jänner. (AB.) Präsident Dr. Dinghoser und der ehe- maiige Vizekanzler Dr. Frank, beide be» ! kennte Politiker der großdeutschen Volkspartei Oesterreich?, sind ze'lern m Beilin 'iilzetrosfer'. Zweck Ze-' Reite .st eine enge Fühlungnahm« mit allen deutschen Parieien und Polinkern zwecks gegenseitiger Aussprache über verschiedene wichtige wirt schaftliche und politische Fragen. Im Laufe des Nachmittags besuchten

der deutfchnationalen und der Volkspartei uns Österreicher besucht haben. Aber nicht nur diesen Zweck hat Mi sere Reise, sondern auch den einer engen Fühlungnahme und Besprechung oi «ter für uns Oesterreicher lehr wichtiger politischer und wirtschaftlicher Fragen. Oesterreich hat da» Genfer Abkommen unter,^ichnet, da» uns in eine Enge zwängt«, die nicht über lang eben zu eng werden muß. Es ist wahr scheinlich. daß wir wieder nach Genf gehen müssen und dort wird die Frage aufgeworfen werden, was soll geschehen

, wenn Oesterreich nicht lebensfähig ist? Der Völker bund wird sich zu entscheiden haben über dm Anschluß Oesterreichs an ein größeres Wer«» schastsgebiet. Uns ist es natürlich nicht gleich gültig. an was für ein grös^res Wirtschafts gebiet wir angeschlossen werden. Die Frage wird deshalb jetzt wieder akut, weil « nicht gar langer Zeit das deutsch -österreichische Wirtschaftsabkommen, das bekanntlich nur ein i Provisorium darstellt, abläuft. Wir möchte« nun wissen, wie man dann die Beziehimg

«« zwischen Oesterreich und Deutschland reget» will und welche Haltung die Entente dies« Frage gegenüber einnimmt. Außer dieser Angelegenheit möchten wir noch andere wirt schaftliche Fragen besprechen, so z. B. die F-°age des internationalen Kabels Verlin— Prag—Wien—Budapest. die Frage des Paß?wanges zwischen Oesterreich und Deutschland usw. Wir 'reuen uns — be merkte Dinghoser abschließend — über di, freundliche Aufnahme !»> allen politische» Kreisen Berlins, wo man unseren Angetege» heilen ein sehr gutes

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 31.03.1925
Umfang: 8
leben und sterben sozusagen mit der Vi«hausftchr nach unseren alten Absatzgebieten. Wenn auch im öster reichischen NaLonalvat gerade in jüngster Zeit kuch den Nationolvat uiÄ früheren Minister Haueis eine scharfe Kontrolle der N-hem-fuhr m Tirol geordert wurde, so sich niemand der Ansicht verschießen können, auch in Oesterreich rücht^ daß gutes mÄ erstklasfiges Vieh auch «rus dem Süden «n?e5ührt werden kann und auch die Be- wWgung dafür dürfte Kl erhatten fem. Für im? aber bedeutet d5ese Ausftchr

vom 1. bis 15. April gemacht werden und müssen bar bezahlt werden. — Oesterreich und England. London, 31. März. (AB.) Der österreichische Iinanz- minister Dr. Ahrer befand sich in den letzten Tagen hier und hatte mehrere Unterredun gen mit dem Gouverneur der Bank von Eng land. Man besprach die wirtschaftliche und finanzielle Lag« Oesterreichs, die Arbeits losigkeit. die Industriekrise und andere Fra gen. die sür Oesterreich von größter Wichtig keit sind. Die Reise Dr. Ahrers hotte nur den Zweck, die Meinung

des Gouverneurs ». Normann über die Lage Oesterreichs festzu stellen. — Internationale parlamentarische Kai», delskonferenz. Rom, 31. März. (AB.) B»m 17. bis 21. Avril findet in Rom eine inter nationale parlamentarische Handelskonsrrenz statt, zu der sich bereits folgende Staaten an gemeldet haben: Argentinien. Be'.gien, Oesterreich, Brasilien. Tschechoslowakei. Ko lumbien und San Salvador, Frankreich, Ja pan. England. Littauen. Lettland, Luxem burg, Mexiko. Neuseeland, Peru, Polen. Por tugal, Rumänien

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 16.09.1925
Umfang: 8
der Sanierungsaktion bilden, sind zwei Anen von Kontrolle über Oesterreich vorgesehen. Die Kontrolle über die staatliche Gebahrung, die der Generalkommisfär ausübt und die Kontrolle über jene Staatseinnahmen, welche für die Völkerbundanleihe verpfändet wor den sind. Diese letztere Kontrolle wird von einem besonderen Komitee des Völkerbundes ausgeübt. Diese eben genannte Kontrolle verbleibt bis die Anleihe getilgt ist, unab hängig davon, daß die erster« Art der Kon tvolle aufgehoben wird. Indessen die jüng sten

Genfer Beschlüsse haben auch hierin eine wesentliche Verschärfung gebracht, indem die Pfänderaufsicht ausgedehnl wird auf die Reste der Völkerbundanleihe, die noch nicht aufgebraucht sind. Von den MV Millionen Goldkronen, welche Oesterreich in Form der Völkerbundanleihe aufgenommen hat, sind nur zwei Dritteile zur Ausgleichung der Staatsfinanzen verwendet worden. Ein be trächtlicher Rest ist noch nicht verbraucht und die Versuche der österreichischen Regierung, diesen Rest zur Stützung

Gefühles nicht erwehren, daß die Verhältnisse in Oesterreich selbst an dem Mißtrauen, das in diesen verschiedenen Kontrollmaßnahmen zum Ausdruck gelangt, nicht ganz unschuldig sind. Man befürchtet einen Sturm auf das Budget, wenn nie mand mehr da ist, der einem solchen Unter nehmen mit Autorität wehren kann. Die Ausgaben des Staatshaushaltes sind mit 495 Millionen Goldkronen festgesetzt. Dieser Rahmen des sogenannten Normalbudgets ist sicherlich zu eng, selbst für die gerechtfer tigten Ansprüche

. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, drohten sie mit einem Demon- strationsstreik während der Zeit der Völker- bundtagung. Sie wurden aufmerksam ge mocht, daß eine solche Kundgebung unzweck mäßig sei, weil der Völkerbund dadurch den denkbar schlechtesten Eindruck über die Ver hältnisse im Oesterreich gewinnen werde. Die Vertreter der christlich organisierten Beam ten erwiesen sich diesen Vorstellungen zu gänglich und als der sogenannte 2Ser Aus schuß — eine Vertretung aller Beamten organisationen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 10
Datum: 08.04.1925
Umfang: 10
MtwoiH, Ken 8. April'WZ5. «De? Lannsmankn' «W» » Volkswirtschaft. Z« WMOM WM. Ein neuerlicher Maharvs. X Bozen. 7. ApM. Oesterreich ist dos Land mit dem teuer en <SÄ>. Der offizielle Diskontsatz der g^tsbonk beträgt 13?>: der Zinsfuß Kr zpmÄckrgen durchschnittKch 1S?>: für AchseltreÄit müssen 20—25 Prozent Ziiqen werden, ungerechnet die viertel- Provisionen, welche den effektiven Zdsftiß bis zu 3S^ und darüber arteigen »Hm! Diese enorme Geldteuevung «mit mtiirlich wie ein Swugapparat

aus die an- do«, Länder und entzieht diesen grvße Ka- Auch o»q unser hednHhes Gebiet diejtt^ Sauga-nxrrvt feit zwei Jahren ack, der Werlaß, den unsere ohnehin se^n «m»»z kapiwlarme Wkchschlcht erleidet, ist «vß. Wir haben Äs Erste schon vor ein- Hihi«, Jahren auf diese bedenkliche Erschoi» nur des GeZdaMHes nach Oesterreich aus- mervm, gemacht und derjenigen, nxÄhe «h Kapitaka-nlage suchten, einige emste Betrachtungen üder «ine Ka-pidÄantage in VHerwich gemacht (siehe „Landsinwim' »an 27. November 19Ä

sind zum großen Teile schr hoch!) aufgeredet werden, einige ernste Enräguwgen empfehlen. Erwägungen, die »irdW materielle Interesse derjenigen betreffen, welche ihr Geld mich Oesterreich verschicken wollen. Jeder Kapitalbesitzer legt sich — wenn er «cht leichtsimmq ist — Äe Frage vor: ist ter Betrieb, in den ich mein Geld jetzt stecken will, gesund? Ist er solid? Hält er einer Wrtschostsknse stand? Und Äamr: weiche Sicherungen werden mir gsbochen? Skche- amgen für das Kapital und Sicherungen sör

und «st nach doppelzen und dreifachen Ncherungen an österreichische Privatwirtschaften GeW> seihen. Nicht immer aber wird das hinausfließende Geld auf erste Hypotheken vergeben, es wird zmn Teil an industrielle, kommerzielle, an Bankbet riebe ausgeliehen, deren Sicherstel- kungen bei den oben geschilderten allgemei nen wirtschaftlichen Verhältnissen sehr mit Vorsicht abgewogen werden müssen. Die trau rigste Erscheinung aber beim Geldabfluß ist die. daß Einzelne nicht einmal ihr GeU» nach Oesterreich schicken

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 06.07.1923
Umfang: 8
, so kann ihm ein Zahlungsaufschub von höchstens <5 Monaten nach dem Inkrafttreten des Uebereintommens gewährt werden. Beschlagnahmte Güter. Der Artikel hat siir uns nur unwesentliche Be deutung: er behandelt die Frage der Rückstellung der von Oesterreich-Ungarn seinerzeit beschlag nahmten Güter, Rechte und Interessen italieni scher Staatsangehöriger und umgekehrt nunmehr tschechoslowakischer Staatsangehöriger in Italien. Staatsangehörigkeit. Wichtig ist Artikel k, der erNärt, daß die Tsche choslowakei ohne weiteres

,n Wirksamkeit gesetzt wird Der einzige Artikel Aeses Dekretes lautet: Vis zum Gesetzwerden und acht Tage nach Auswusch der Ratifikationen tritt der Handels- und Schiss- sahrlsvertrag, sowie das Abkommen über die wirtschaftlichen Beziehungen der Grenzbezirke, welche in Rom am 2S. April lSZZ zwischen dem Königreich Italien und Oesterreich abgeschlossen wurden, in Kraft. Das gegenwärtige Dekret wird dem Parlamenle zwecks Amwartdlung in ein Ge- seh vorgelegt werden. MrtschaWche Nachrichten

. Für die nächste Zeit steht der Abschluß einer weiteren Reihe von Handelsverträgen zwi schen Oesterreich und anderen Staaten bevor. So kommen nächstens einer mit Dänemark. Belgien, Jugoslawien und endlich auch mit der Tscheil>ei. Mit Japan und China sind auch bereits Ver handlungen im Gange. — Diskonterhöhung in England. London, k. Juli. Die Äanl von England hat den Zins fuß a<us 4 Prozent erhöhl. Tie Einfuhrzölle aus öftere. Waren. Wir haben Visher dir vcrtraysmäkiy festgeleg- ton AuQlu^zoUe aus ilaliemsctx

Waren nach Oesterreich vehand?!!. .heute beginnen wir mit einer auszuflsweilen Wic-dorqn'n der Aollermäki- ylmgen, die Awlien siir die Einfuhr österreichischer Waren zugestanden hol. Diese Ermahnungen Vosteen im wesentlichen in einer 5>erabsetzung des Mchv^ilL'tocsfizienten und belreffen — wie dies bei der winscha'tlichen Struktur Oesterreichs natürlich ist — hauptsächlich Invustrieartitel. Ob- wohl me ^>r minder die meisten Zölle den einen ck>er «mvern Südnroier Kauftnann interessieren würdel

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