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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 24.08.1922
Umfang: 6
Oester- ! reich, so wird ein Wirbel entstehen, so dessen ! Allen auch die Nachbarstaaten zu überflu- im drohen. Nicht um die Rettung Oester- j reichs allein handelt es sich, sondern um die Entscheidung in Prag und Rom und im «iteren Verlaufe auch in Paris und Lon don. ob die Lenker dieser Staaten einsichts- M genug sind, die Frage, die vom sterben den Oesterreich an sie auch um ihre Existenz gestellt wird, mit tatkräftigem Beistand zu beantworten. Und bräche Oesterreich zu sammen

, so hat es als Träger und Erbe mitteleuropäischer Kultur ein letztesmal Europa zur Selbstbestimmung aufgerufen. Ziach seinem Untergange wird niemand mehr > sein, der im wilden Umsturz eine europäische ^ llti' - er' bt. sondern es wc ^ n nur noch j die Kampf-, Hetz- und Vernichtungsrufe eines ! tollgewordenen Nationalismus durch Europa ! gellen. Oesterreich hat seine Mission erfüllt. Das zum Krüppel geschlagene, besiegte, aus gehungerte Oestereich, ruft die Siegerstaaten ' «r das Forum der ganzen Welt und sie wer

- j den antworten müssen — ja müssen — denn j ihr Schicksal und ihre Zukunft liegt bei ^ Oesterreich. Sollten das die Regierung?- ! mäimer in London. Paris. Rom und Prag ' nicht wissen? Sollten sie nicht bedenken. > daß Oestereich hiemit eine ethische und kul turelle Kraft aufzeigt, die im Verlaufe der Ereignisse über alle Gewalt siegen wird. Sol- ' len sie nicht erwägen, dag sie. die Oesterreich > biz in den Untergang hinein besiegt haben. ! eben durch diesen Untergang selbst besiegt »erden

— einmal in einer Zeit, die gar nicht ferne liegt. 5 Die Regierung Seipel hat erklärt: Sind ^ die Nachbarstaaten oewü 't. Oesterreich finan- > zielle Hilfe zu gewähren, oder sind sie ge- willt einer Neuorientierung Oesterreichs I durch Anschluß an einen Nachbarstaat oder s an eine Mächtegruppe keine Schwierigkeiten zu machen? Im verneinenden Falle werde Oesterreich die Regierung niederlegen. Es müssen also die unnatürlichen Schranken , Zwischen den Nachbarstaaten fallen. , Wird Oesterreich finanzielle Hilfe

ge- > vährt, oder behält sich Oesterreich die Be- j Mgungsfreiheit vor, Anschluß an einen ! der Nachbarstaaten zu suchen? Nach Meldun gen aus Prag scheint allerdings, al' ob Dr. Benesch — es nimmt nicht wunder — auf die Fragen Seipels nicht bestimmt antwor ten könne oder wolle und es macht den Ein druck. als wäre die Flüssigmachung des Re stes des tschechischen Kredites an Oesterreich eine Ausflucht aus der prinzipiellen Stel lungnahme. Wir vermögen in diesem Zu sammenhange die Kreditnachzahlung nicht uls

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 25.08.1922
Umfang: 6
. Zeipsls NsliemM. Wien, ZI. Auguit. Einen Eintritt Oester- reichs in die kleine Enlent« hat Bundeskanz- lcr Dr. Seipel in Berlin mit aller Offenheit abgelehnt. In Verlin waren Empfang und Beratung so herzlich aufrichtig, wie es >eder Oesterreich?! erwartet hat. Die größte Bedeutung komme aber wohl den Besprechungen des österreichischen Bun deskanzlers mit dem italienischen Minister für Auswärtiges Schanzcr in Verona zu. Ein großer diplomatischer Apparat ist aufgeboicn, um die Beratungen von Verona

zu sichern. Das bestätigt, d<ch Italien bestimm!« Vorschläge für Oesler reich im Plane hat, die offenbar wirtschastlicher Zlatur sind und politisch von jedem verdachte der ande ren itachbarn freigehalien werden sollen. Es ist in der gestrigen Berliner Meldung von einer Zollunion mit Oesterreich gesprochen worden, die Ilaiien im Auge habe. Line Zoll- union würde auch künftige Münzgeineinschajt bedeuten. Die ökonomischen Auswirkungen z-chen sehr weit. ?n Verona werden sich voraussichtlich die t^' tlsskn

Entscheid!!?:?.^ oorberei'.'n. vor denen Oesterreich in n^chst^r Zukuü-k stehen wird. Innsbruck, 21, Augln't. heule nochinittaz? pclssierie Bun')^.langer Lr. ,'e>pc! a:?f seiner 7>eise von Lerlin n ich Verona D:r Schnellzug, an dem «'<>» ^.k:«'Ä'!«,er 5<i- lo'uoayt'n sü? den Auni-cbkl»' -t-, r d !>me Begleitung an^>-s?äng? war. i>-!i!e ais eine Sl'N'.de Vers»'':! 'N?- Rom. ?5. An>?'ist. s'rntc- 'v,i7>!ui! in vera- na die ?>e'?re-<>Uiitje.: ?i!->;<n:i-.-.!ni!!-.'c Schanzer und dem kauzler Dr. Sei

ist und gekrümmt > im Stlavendienft für dich? Was ist's denn ' also, Poincare, mit den Kindern, die verhun gern? Was denn mit den Millionen Ruß lands, die verderben und denen geholfen werden könnte mit einer Summe, die deine Negermneen am Rhein in einer Woche ver saufen, verfressen und verHuren? Was ist's denn mit Oesterreich, das verstümmelt uiÄ zerrissen zu einem letzten Notschrei sich auf gerafft hat, aus dem du — was! — auch die Posaune des Gerichtes höre' solltest... Ja, Poincare, du bist kein Bismarck

le des offiziellen Frankreich, das Rheinland besetzen, so wahren sie ja nur ihr Hausrecht. Die Rede Poincares flackert wie eine Brandfackel über Europa. Aber sie wird nicht mehr zünden. Sie beleuchtet die Ber- o ilderung einer Weltpolitik, sobald dies« von keiner Vernunft mehr geleitet wird. Aber, es ist Herauszusehen, daß die» 'ielleicht MusssUni M Seipeis Italienreise. Er schreibt in, ..Popow d' Italia': Unter jedem Gesichlspunkl mutz Ztalien Oesterreich ernslhast und sofort helfen. Ita lien muß

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 27.09.1914
Umfang: 12
. Eine der sonderbarsten Erscheinungen im itali enischen Volksleben ist der Hunger auf Südtirol uud Trieft. Daß diese beiden Gebiete zu Italien gehö ren, ist eine Art Evangelium, namentlich in den unteren Bolksklassen. Hinzu kommt ein historischer Ha» gegen Oesterreich, der noch aus der Zeit her rührt, als Oesterreich die Lombardei und Venetien besaß und durch Seknndogenituren in Toskana und Parma auch Mittelitalien beherrschte. Das Haus Savmien ist im Gegensätze zu Oesterreich emporge kommen, Oesterreich bildete

jenes Frank reich, dieses Oesterreich zustünden. Man beachtet femcr nicht, daß uach der italienischen Auffassung des Tprachengradmessers Oesterreich, Ungarn und Rußland überhcnlpt keine Daseinsberechtigung ha ben, und daß z. B. England und Frankreich über keltische Gebiete herrschen, die erst allmählich die Staatssprache annahmen oder noch die Mundart ih rer Vorfahren verwenden. Staatlich betrachtet er scheint die irredeniistische Auffassung der Italiener mithin als barer Unsinn, aber sie ruht festgewur

mit un verkennbarer nnd unangebrachter Geringschätzung auf Italien blicken. Als Tatsache bleibt bestehen, daß bei der Masse ein Krieg mit Oesterreich popu lärer als irgendein anderer ist. Würde Oesterreich das heißbegehrte Trient um den Preis der Anteil nahme Italiens an den jetzigen Vorgängen aus händigen, so hätte die Regierung ein vortreffliches Schlagwort für Erfüllung ihrer Dreibundpflichten; da Oesterreich aber dies nicht tun wird, solange es glaubt, sich sonstwie helfen zu könnnen, so fehlt

der italienischen Politik der eigentliche Untergrund. Anderseits macht sich vielfach das natürliche Zusam mengehörigkeitsgefühl der lateiniselien Völker zu Gunsten Frankreichs geltend. Dies sind die Stimmungen. Sieht man hier von ab. blickt man bloß von der Warte der hohen Politik, so zeigt sich ein ganz anderes Bild. Da erscheint Oesterreich mit seiner Abgeschlossenheit in der Adria völlig ungefährlich für eine Weltstellung Italiens im Mitelmeere. Es hat auch nie Versuche gemacht, sie zu beschränken

Oesterreichs gegen die stammverwandten Franzosen zn fechten. Anderseits kann nns die Vergrößerung Italiens nnr angenehm sein, weil sie Frankreich schwächt. Mit der wohlwollenden Neutralität ist die Jr- redeuta vorerst zurückgestellt, und Oesterreich erhält seine Streitkräfte wesentlich zu freier Verfügung. Und damit können wir nns zufrieden erklären. Allerdings darf man nicht verkennen, daß Ita lien durch sein jetziges Verhalten auf eine Weltpoli tik verzichtet nnd Lokalpolitik treibt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 04.06.1923
Umfang: 6
25 Cent. Für da» Inland mit Post monatl. L. ZL», Aualand L.IOL0 Zum Abholen monatl. L. 5.—. Die Au»- trägergebtihr wird eigens berechnet. Fortlaufende Annahme des Blatte» ver- oslichtet zur Zahlung der BeWgsgebühr. U.M. ^ 4S.Zahrz. Moatas. 4. Zum IM. Pok-Sonw-Sone«. km Sahr Lehel. Mit Oesterreich geht es aufwärts, seit Seipel, ohne Zweifel einer der bedeutendsten Staatsmänner der Gegenwart, die Regierung übernommen hat, bsgrnt sich auf allen (Ze- dieten der Wirtschaft und der Politik >n Deutsch

-Oesterreich ein Umschwung zum Besten zu vollziehen. Wir lesen hierüber in i»er .Neichspost': End« Mai 1922. Die Uhr der Zeiten schien die letzte Stunde für die Republik Oesterreich schlagen zu wollen. Das Vertrauen auf v:e Bestand Fähigkeit des jungen Staates war m seinen Grundfesten erschüttert Seine eigenen Bürger glaubten nicht mehr an ihn, obwohl Bundeskanzler Schaber von der Konferenz in Genua neue und bindende Versprechungen von selten mächtiger Auslandsstaaten mitge bracht

des Staates: an diesem Tag — wer wagt es, nach den Erfahrungen des seit her vergangenen Jahres dem zu widerspre chen' — wurde der Ruf nach einem Mann, kr seit dem Umsturz von allen Lippen immer mderkehrt, erfüllt und mit ihm, der in feiner ersten Erklärung vor dem Nationalrat mutig öie Fahne des Optimismus hißte, zog das Vertrauen und der Glaube an sich selbst- wie der ein in das schon beinahe todkranke und wdmüde Oesterreich und neuer Lebensmut sloß durch dessen Glieder. Und das Vertrauen, das zunächst

habe. Nach diesen Behauptungen Cernins kam es zu LSrmszenen bei den Sozialisten, die ihn einen Lügner und Verleumder hießen. Ezernin er klärte. daß er seine Behauptungen beweisen werde. In den heutigen Morgenblättern veröffentlicht er nun einen Brief des Obersten Strutt. in dem es u. a. heißt, daß Renner flehentlich um die Entsendung englischer Trup pen nach Oesterreich gebeten habe. Doch habe ihn die Art der Bitte abgestoßen, da Renner nur um Truppen für Oeslerreich bat. damit ste feto und seiner Freunde Leben schützen

. Von einem Volksinteresse habe man nichts bemerkt. Dr. Renner erklärt in einer parteipolitischen offiziellen Mitteilung, daß seine Tätigkeit als Staatskanzler immer dahin gerichtet gewesen sei. Oesterreich möglichst bald von den frem den Besatzungen zu befreien. Er habe an Oberst Strutt niemals die Bitte um Besetzung Wiens oder anderer Teile Oeslerreichs gerich tet. Es müsse ein Mißverständnis vorliegen, denn Strutt habe die deutsche Sprache nicht verstanden. Ezernin dagegen erklärt, daß Strutt vorzüg lich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 02.11.1921
Umfang: 8
Mittwoch, den 2. November 1V21. «Der Tie«!««? Veit«, Abg. Dr. v. Walther sprach sodann über die Aeaersragen, die Kriegsanleihe und die Frage der oenetianischen Lire. Redner betonte, daß Deutschlüdtirol gegenwärtig eine Doppelbe steuerung erleide dadurch, daß die direkten Steuern des alten Oesterreich nicht ausgehoben worden seien, wohl aber die indirekten Steuern für die neuen Provinzen bereits eingeführt sind. Redner kam dann aus die Einlösung der Kriegs anleihe und hob die Bemühungen

in Ungarn schrieb »er nationalistische Bologneser „Progresio': „Säge König Karl in Unzarn, so wäre er der Anziehungs- puuir sür alle legitimistischen Träume in Oesterreich. Li die politische und wirtschaftliche Lage dieses C.'aates äußerst prekär ist, so wurde völlig Karl gar ins die Herrschaft über Oesterreich erlangen. Ler Kernpunkt sür das alte Donaureich wäre dann bereits gegeben und alle seine Teile, Kroatien, Bosnien. Herzegowina. Transsyloanien, die gegen wärtig von den kleineren Staaten

mit Gewalt fest gehalten und mehr mit dem Schwerte als mit dem Gesetze regiert werden, würden durch den alten Glanz des alten Kaiserhauses angezogen werden. Dazu träte noch die zwiespältige Haltung der Al liierten. Oesterreich war während des Krieges für Frankreich und England immer der syrnparhische Feind. Lord Robertson, der an dem Entwürfe des Cadornaschen Kriegsplanes teilnahm, vertrat an dauernd die Ansicht, man müsse Oesterreich rück sichtsvoll behandeln Aber auch das Eingreisen der kleinen Entente

wäre uns ungelegen. Zu gut kennen wir den Geist dieser Völker, weiche unfähig sind, sich selbst zu regieren, aber gerne mit allen Nachbarn Streit ansangen.' Das ist eine ganz netie Charakterisierung der aus dein sür die „Freiheit' geführten Kriegs entstandenen Verhältnisse. Tie n.an sich in Zellen -u den europäischen Fräsen stellt. italienische Pläne sür Oesterreich. Der „Resta del Carlino' gibt einen politischen -ituarionsberichi über die Haltung Italiens gegen über Oesterreich, Deutschland

und Rußland. Er schlägt vor, daß man trachten solle, Oesterreich und Aiigc-m zu einem Reiche unter Erzherzog Zosef zu ocreinigen. Gelinge das nicht, so müsse Italien Oesterreich wirtschaftlich an sich fesseln. Das durch Lindringen in die österreichische ^ususirie und eine geeignete Zollpolitik. Nachdem Oberschlesiens Schätze sür Deutschland verwren gegangen sind, habe Italien keine Hoss nung mehr. daß si-h deutsch-italienische Wictjchasts- wiiMne zur Ausbeutung der deutschen Nohstosfe bilden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 31.12.1908
Umfang: 12
«cur L „D - r T i r o ! s r' Donnerstag, 31. Dezember 1SW zum Schützer der wternationalen Verträge auf werfen. Sie verstehen eS sehr gut, durch ein .einwandfreies'' Spiel den kleinen Balkan- staaten beizubringen, daß jetzt die Zeit ge kommen sei, um Oesterreich Verlegenheiten zu schaffen. Was haben die Engländer sür Ursache, gegen Oesterreich zu schüren? Die historische Vergangenheit spricht ja geradezu gegen ein solches Vorgehen. Wir wollen eS offen sagen: Oesterreich hat an England schwer

„gesündigt', eS wagt sich Deutschlands Freund, ja Deutsch lands einziger Freund zu nennen! Das allein genügt den Engländern, um Oesterreich demüti gen zu wollen. Wohin die englischen Quertreibereien führen, wer vermag es zu sagen? Unseren Diplomaten ist eine große und folgenschwere Ausgabe erwachsen. Wir können von Glück reden, daß jetzt ein Mann die Zügel der äußeren Politik in der Hand hält, der sich in der kurzen Zeit seiner Ministerschaft den Respekt Europas erzwungen hat. Wir sagen erzwungen

— Bescheidenheit unserer Diplomatie allein bildete schon einen Fehler, was sich jetzt, nach dem Oesterreich durch einen festen Ruck sich emporgcrafft hat, am deutlichsten zeigt. Doch der große Schweiger Aehrenthal scheint sich um dnS Gekläffe der Großen und Kleinen nicht viel zu kümmern. Er, der als Botschafter am russischen Hofe durch seine Schweigsamkeit den Eindruck eines wenig fähigen Mannes gemacht hat, er hat beobachtet — und aus der Geschwätzigkeit anderer gelernt. Nun bekommt die europäische Politik

von diesem Manne Rätsel, zu lösen, an deren Möglichkeit man vor kurzem > nicht gedacht hat. Will man die Feinde Oesterreichs gruppieren, so kann man sagen, daß heute unser gefährlich ! ster Feind England ist. Neben diesem trifft man > Nußland, das durch die äußeren und i.:nerm > Schäden augenblicklich und w?hl auch in der > nach der anderen beibrachte. Ihr Köuig, Ludwig XIV., kam an de» Rand dcs Verderbens. Oesterreich aber wurde eine der ersten Großmächte Europas. Nun folgt das denkwürdige Jahr 1809

- u. llsrmicstssslie, Kissen» unll liierenwlilön otc. Vorrktig üdsrsll. vi LL'kutLdilisiiler, hieran dsi ?. r Qoill. Vsiclross, 41ÄK-1K ferneren Zukunft an eine aktive Außenpolitik nicht denken kann. Mit tiefem Groll im Herzen muß es zusehen, wie Oesterreich trotz englischer Intrigen und des Kriegsgeschreies der kleinen Balkanstaaten ruhig auf dem Balkan sein Haus bestellt. Diesen beiden ungleichen Brüdern schließt sich Italien an. Der italienische König kann nicht mehr die seinem Hause am zuträglichsten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 14.07.1914
Umfang: 8
ge wesen wäre. Für Serbien wie auch für Rußland ist Oesterreich erst dann gefährlich, wenn es den sla wischen Völkern Gleichberechtigung gewähr:. In Belgrad und in P e t e r s b n r g sieht man nicht gerne die Wiener Konkurrenz. Das Beispiel der Bombenaffäre in Cettinje beweist, das; nicht nur die Unterdrückung zum Motiv der serbisckien Attentate werden kann. Der Größenwahn der serbischen Politiker hält gleichen. Schritt mit der Uuterschätzuug der Macht Oesterreich-Ungarns. Das ist das gefährlichste

Moment in i>cm ganzen Kon flikte/' In Deutschland erwartet man, daß Oesterreich wenigsteus diesmal sesi und zielbewußt vorgeht. So schreibt man der „Reichspost' aus Deutschland: „Wie immer auch die Lage der Mon archie sei, heilte ist ganz Deutschland einer Meinung, Oesterreich-Ungarn würde die folgenschwerste Verminderung seines Ansehens erleiden, wem: es abermals davon abstünde, in Bel grad gründlich Ordnung zu machen. Belgrad sei ein Herd unausgesetzter Beunruhigung geworden

; es ist einmal notwendig geworden, die ses Feld von Sprengkörpern abzuinchen, in dem alle Augenblicke eine Explosion vorkommt und jedesmal die Sicl>erheit Europas bedroht. Oesterreich-Ungarn wird ein Werk sür die O r d n u n g E u r o P a s vollbringen und wie ein M a n d a t s t r ä g e r für d<ie Zivilisation Europas austreten, wenn es energisch eingreift. In Deutschland wird man mit tun so größerer Sympathie auf den Bun desgenossen blicken, je entschlossener uud tatkräftiger er sich zeigt.' Rundschau. Inland

eine Leiche. Es lieg: eine eigenartige Tra gik darin, daß der russische Gesandte von Hartwig, dieser wilde Hasser Oesterreichs, gerade bei einer Besprechung mit unserem Gesandten Plötzlich uud gerade in der gegenwärtigen an Aufregungen reichen Zeit, an welchen Ausreguugeu der Gesandte Ruß lands in Belgrad sein vollgerütteltes Maß Schuld trug, gauz plötzlich vom Tode hinweggerafst wur de. Dieser Todesfall wird bei uns wirklich als eine wahre Erlösung, als ein Nüven für Oesterreich, als eine Förderung

Freuud Serbiens verloren haben. Die Belgrader Blätter werb?^ schon nm Geldbeträge zur Errichtung eines Tenl-^ mals für Hartwig, der für eiueu serbischen National- Helden angesehen wird. — Hartwig war in de» Ick ten Jahren - 'eit er in Belgrad war — einer dir am meisten genannten Diplomaten. Alle entsch dendei! Wendungen in der Balkanfrage, iiisliewn- ders alle Aktionen, die sich gegen, Oesterreich rich:c- ten, hatten den russischen Gesandten von Hrrtwiz zum Vater. Er hat den Balkanbuud geschaffen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 12
Datum: 27.04.1901
Umfang: 12
, seiner Stimme in dem Beifallsorkane Geltung zu verschaffen.) ' Ich mochte chm sagen, fährt der Burgermeister unter erneuertem Beifallssturme mit erhobener Stimme fort: Bleibe hart, Erzherzog Franz Ferdinand, bleibe hart und unbarmherzig und schütze uns, die wir hier in Oesterreich leben, dass eS uns endlich vergönn- sei, in Oesterreich Oesterreicher.sein zu dürfen und auch zu bleiben. (Endloser Beifall.) Wenn Schönerer, Wolf und wie sie alle heißen, nur im zehnten Theil das in Deutschland und Preußen

gegen Deutschland und Preußen treiben würden, was sie hier in Oesterreich gegen Oesterreich treiben, sie wären längst unschädlich gemacht, Dieses preußisch stramme Regiment hat Preußen groß gemacht, und so verlangen wir hier in Oesterreich ein österreichisch strammes Regiment. Damit diese Leute ihre Schand- und Schmutz Interpellationen unterbringen können, haben sie dem Präsidenten mit der Obstruction gedroht, und er hat capituliert. Im österreichischen Abgeordnetenhause kann geschimpft

werden über den Erzherzog, über unser Vaterland Oesterreich, es rührt sich keine Hand zur Vertheidigung. Weil aber ich einmal dem kleinen Malik nicht schlecht auf seine Infamie geantwortet habe, hat man mich zur Ordnung gerufen und hat sich gedacht: Der Dr. Lueger ist ein guter Oesterreicher, der lässt sich das schon gefallen. Wir lassen uns das aber nicht mehr gefallen. Wir wollen dem Ministerium Muth geben, damit es endlich einmal gegen die Oesterreich feindlichen Elemente auftritt. Der erste, der diese Probe

. Und so werden wir auch weiter kämpfen, unbeirrt durch die Beschimpfungen unserer Gegner. Die Gegner haben nicht soviel Schmutz, dass sie den reinen Schild unserer Ehre zu beflecken imstande find. Wir werden stets rein dastehen, weil wir immer und nur bedacht waren aus.daS Wohl des Volkes. Ich schließe mit den Worten: Unser liebes Vaterland Oesterreich lebe hoch! (Brausende Hochrufe, nicht endenwollender Beifallssturm.) . E ZZilduug allein thut's nicht. Die 36 Personen umfassende Gesellschaft von Kölner Lebemännern s ja Sternberg7

Alexandrowna, der Schwester des Kaisers, zum Besten det Petersburger katholischen Vereine aufgeführt wurde. Beide Oratorien sind be reits im Verlage von dem berühmten Verlagshaus Ricördi in Mailand erschienen, welches alle Rechte daran erworben hat. Hoffen wir nur/ dass die Werke unseres'hochbegnadeten Landsmankes auch bald bei uns in Oesterreich Eingang finden werden, was ja durch die meisterhafte Uebertragüng ins Deutsche seitens des als Dichter rühmlichst bekannten „Bruder Willram' (Caplan Anton Müller

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 08.08.1914
Umfang: 12
uns aber auch, unseren Waffengesähr- len gegenüber zu heißem Danke. Von diesem Gedanken beseelt, können wir. so Gott will, über diesen uns aufgezwungenen Krieg hinweg in eine Zeit neuer Entwicklung sehen, in welcher die Völker Oestsrreichs einig und vereint wie jetzt, in der Stunde der Ge fahr, so auch fürderhin an den Werken des I Friedens arbeiten werden, zum Wohle des von ^ uns gleichgeliebten Vaterlandes. Und so rufen . wir denn alle erhobenen Herzens aus: Heil dem Kaiser, Heil dem Lande! Oesterreich wird ewig

steh'n!' Der Wortlaut der Depeschen zwischen dem deutschen Kaiser und dem Zaren. Berlin. 4. August. (K.-B.) Dem Reichs tage wurde heute ein Weißbuch vorgelegt. Unter den dem Weißbuche angeschlossenen Aktenstücken befindet sich eine Reihe zwischen Kaiser Wilhelm und dem Zaren gewechselter Telegramme. Am 28. Juli telegraphierte Kaiser Wil helm dem Zaren: Mit größter Beunruhigung höre ich von dem Eindruck, den Oesterreich-Ungarns Vor gehen in Serbien in Deinem Reiche hervorruft. Die skrupellose

wortlich sind, die verdiente Strafe erleiden. Andererseits übersehe ich keines wegs, wie schwierig es für Dich und Deine Re gierung ist, den Strömungen der öffentlichen Meinung entgegenzutreten. Eingedenk der herzlichen Freundschaft, die uns beide seit lan gem verbindet, setze ich daher meinen ganzen Einfluß ein, um Oesterreich-Ungarn zu bestim men. eine offene befriedigende Verständigung mit Rußland anzustreben. Ich hoffe zuver sichtlich, daß Du mich in den Bemühungen, alle Schwierigkeiten

kann ich. wie ich Dir in meinem ersten Telegramme sagte, das Vorgehen Oesterreich-Ungarns nicht als schmählichen Krieg betrachten. Oesterreich-Ungarn weiß aus Erfahrung, daß Serbiens Versprechungen, wenn sie nur auf dem Papier stehen, gänzlich u n z u- v e r l ä s s i g sind. Meiner Ansicht nach ist Oesterreich-Ungarns Vorgehen als ein Ver- suci? zn betrachten, die volle Garantie dafür zu erhalten, daß Serbiens Versprechungen auch wirklich in die Tat umgesetzt werden. In die ser Ansicht werde ich bestärkt durch die Er klärung

ist. eine V e r st ä n d i g u n g. die. wie ich Dir schon telegraphiert habe, meine Regierung mit allen Kräften zu fördern bemüht ist. Na türlich würden militärische Maßnahmen Ruß lands. welche Oesterreich-Ungarn als eine Dro hung auffassen könnte, ein Unglück beschleu nigen. das wir beide zu vermeiden wünschen würden. Auch meine Stellung als Vermittler, die ich auf Deinen Appell an meine Freund schaft und Hilfsbereitwilligkeit angenommen habe, wäre untergraben. Gezeichnet: Wilhelm. Am 3l). Juli telegraphierte Kaiser Wil helm an den Zaren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 31.08.1916
Umfang: 8
Einzelne Nummern 10 t>. Bezugspreise: Für Oesterreich-Ungar» mit Postversendung: ganzjährig . . Kr. iL.— albiährig . ... s.20 . 4.70 . . i.eo Zustellung Kr. ia.— . 4.20 . 1.40 Abholen: Kr. 14.— vierteljährig monatlich . . . Für Bozen samt ganzjährig . . halbjährig . . vierteljährig . . monatlich . . . Für Bozen zum ganzjährig . . halbjährig - . 7.— oierteiiährig . . , 3.S0 monatlich ... » l.M Saufende Bezugsanmcldungen gellen bis zur Absage. K-Sriktkettung uud A«rw<tttmr«i Wustumllraße

oerhielt, aus Angst, ein selbständiges Rumänien könnte Ge lüste aus Siebenbürgen geltend machen, war unsere Auslandspolitik unter dem Grasen An drassy von dem größten Wohlwollen sür das aufstrebende Rumänien ersüllt. In seinem po litischen System gönnte er demselben einen her vorragenden Platz. Hatte er doch die Ueber- zeugung, dag Rumänien, in- sich nicht stark ge nug, um allein zu bestehen, Anlehnung an Rußland oder Oesterreich-Ungarn suchen mü»e. Carol sagt, „von Eurer königlichen Hoheit

, das sich später durch den Eintritt Italiens zum Dreibund erweiterte, scheint Fürst Carol durch seinen nach Wien gesandten Ministerpräsiden ten Bratianu den Versuch unternommen zu ha ben, in den Bund einzutreten. Man sah aber davon ab, weil man besorgte, die Heranziehung eines dritten Staates könnte in Rußland als offensive Bedrohung ausgefaßt werden, ein Eindruck. d?r schon mit Rücksicht auf die russo- philen Neigungen Kaiser Wilhelms I. vermie den werden, mußte. Oesterreich-Ungarn hat dann am Anfang Ebenso

: „Nach meiner An- »ck't. die ich nun als Privatmann unumwunden aussprechen, kann, hat Rumänien sowohl in sei nem nationalen als im europäischen Interesse den gleichen Beruf wie Oesterreich-Ungarn — eine Wirksame Barriere zu bilden gegen die ^lawisierung eines Teiles von Europa und 'peziell des Orients. Es ist ihre gemeinsame Ausgabe, das'Zusammenfließen der nord- und ludslawischen Elemente zu verhindern. Eine Abweichung von dieser Richtung würde für ^e,terreich viel Gefahren,, für Rumänien den Untergang

und Oesterreich-Ungarn den größten wirtschaftlichen Nutzen gehabt hat. Kaum ein paar Stück der rumänischen auswär tigen Anleihen befinden sich in London. Die neueren Anleihen, denen Rumänien seinen ge waltigen wirtschaftlichen Aufschwung verdankt, sind fast ganz von Deutschland und Oesterreich übernommen worden. ^ König Carol war auch ein aufrichtiger Freund der Zentralmächte, obgleich bei der Durchführung des Blikajrester Friedens 1913 eine große Mißstimmung in Rumänien gegen unsere Monarchie sich bemerkbar

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 12
Datum: 28.10.1905
Umfang: 12
Seite 4 ,D er Tiroler' SaWLtag, 28. Oktober 1905 Opitz gehMm. Da sich voraussichtlich am heurigm Katholikentage das Hauptinteresse aus das Preß referat mit seinen praktischen Anträgen konzentrieren dürste, ist ein Rückblick auf die Behandlung der gleichen Frage auf den bisher allgemeinen Katho likentagen zweckdienlich. Bei ewem Vergleiche der bisher auf dm vier allgemeinen Katholikentagen in Oesterreich aufge stellten Preßresolutionen tritt die eine Tatsache stets wieder in den Vordergrund

der katholischen Presse in den einzelnen Königreichen und Ländern der Monarchie. Zugleich anerkennt er aber auch das Bedürfnis, daß zunächst wenigstens ein großes katholisches Blatt in Oesterreich bestehe, welches mehr und mehr dem über die Aus gabe der einzelnen Länderzeitungen hinausreichenden Berufe österreichischer katholischer Journalistik ent spreche und sich dadurch eine geachtete Stellung unter den großen katholischen Zeitungen Europas erringe. Dieses größere Organ soll in steter Verbindung

. Dasselbe ist uns geschehen von Tirol, Dalmattm, Böhmen ze. 2c., kurz, ich habe die Ueberzeugung, ew Blatt, das in Wien erscheint, kann eS nicht ganz Oesterreich recht machen.' Und in der Tat, der Redakteur müßte erst noch geboren werden, der in Wien ein Blatt redigieren sollte, das für ganz Oesterreich schreibt. Wmn man die Redaktion der „Germania' in Berlin oder die »Kölnische VolkSzeitung' samt dem Hause, wie es dasteht, hernehme und die gmtzeUnter nehmung nach Wien versetzte: eS wäre den Katho liken Oesterreichs

nicht gedient, man müßte auch die deutschen Verhältnisse nach Oesterreich versetzen und ganz Deutschland dazu. Ein Zentralorgan ist vor allem nicht denkbar ohne ew politisches Programm und daran scheitert der Gedanke eines solchen für Oesterreich. Es gibt eben w Oesterreich so ungeheuer verschiedene Ver hältnisse, die nicht wir selbst geschaffen haben, in denen wir aber stehen, so daß wir, ob wir wollen oder nicht, mit ihnen rechnen müssen. Die ganze Vergangmheit von Jahrzehnten besagt, daß der Aufschwung

zur theoretischen Einheit, wie ew Zen tralorgan sie erfordert, noch nicht möglich ist. In Deutschland gibt eS eme festgeschlossene Zentrums partei und im Reichsrate und im Landtage in Berlin z. B. gibt's sozusagen keinen ewzigen katholischen Ab geordneten, der nicht hinter dem Zentrumsprogramme stünde. In Oesterreich gibt es aber eine ganze Masse katholischer Abgeordneter, die dem einen oder andern oder auch gar keinem Klub angehören. Wie sollen z. B. nur die Herren aus Tirol durch ew Zentralorgan

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 16.01.1909
Umfang: 12
. Serbische Bischöfe als Kriegshetzer. , Der serbische Erzbischos von Belgrad, Dimitrije, hielt am ersten Weihnachtstage (die Orthodoxen seiern Weihnachten bekanntlich um ^4 Tage später, wie wir, da ihr Kalender um so viel zurück ist. Anm. d. Red.) in der Belgrader Kathedrale eine flammende Rede gegen Oesterreich-Ungarn und forderte die An dächtigen zur gemeinsamen Arbeit gegen den „Feind' Oesterreich Ungarn auf. Zu gleicher Zeit hielt der Bischof von Schabaz, Sergija, der dortigen Kirche eine Rede

, welche er mit den Morieni „Dole Austrija!' (Nieder mit Oesterreich!) schloß und in die alle Kir chenbesuch er begeistert einstimmten. England als serbischer Geldgeber. Die serbische Regierung hat in England eme kurzfristige Anleihe von 30 Millio nen Franken gegen Ausgabe von StaatS- bone abgeschloffen. Alle serbischen Munitions- und Waffenanschaffungen werden in London beglichen. Weiter unterhandelt das serbische Finanzministerium wegen Abschlusses einer größeren Anleihe in London und wird in diesem Bestreben

, mir das Heiraten versprach, mich . . . . „Geh' auf's Zimmcr mit der Dame', riet ein guier Freund Der österreichisch-türkische Ausgleich. Die nun zustande gekommene Vereinbarung zwischen Oesterreich und der Türkei übt auf Serbien eine sast unglaubliche Wirkung aus. Aus Belgrad wird eine geradezu verzweifelte Stimmung gemeldet. Die Blätter wenden sich wütend gegen die Türkei. Das Regierungs blatt „Samo uprava' macht der Türkei bittere Vorwürfe, daß die Regierung ihre Souveräni- tätSrechte für Geld verkaufe

und klammert sich an die Möglichkeit, daß die Jungtürken dies nicht zulassen werden. Dagegen ist das Blatt „Politica' völlig wütend, beschimpft die Türkei wegen ihres Vorgehens und bemerkt, daß 1^ Millionen Slaven in Bosnien verkauft werden sollen. „Wir geben uns damit nicht zufrieden, Oesterreich kann uns weder mit Geld noch mit Krieg unterwerfen.' Bei diesen Wutausbrüchen wird eS natürlich nicht fein Bewenden haben. Es ist jetzt sür Serbien der Augenblick der Entscheidung gekommen, wobei nicht anzunehmen

ist, daß man der Vernunft Gehör schenken werde. Das Volk ist aufgehetzt, die Waffen find verleilt. Entweder wird man mit den Drohungen ernst machen und den .Verzweis- lnngSkamps' gegen Oesterreich beginnen, oder die Leidenschaften entladen sich im Innern und das scheint uns bei weitem das Wahrschein lichere zusein. Der blutbefleckte Königs thron stehl auf schwankenden Grund lagen; es wäre kein Wunder, wenn er den Leidenschaften in der nächsten Zeit zum Opfer fiele. — Montenegro scheint seine Kriegs gedanken aufgegeben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 05.12.1915
Umfang: 8
zu erfüllen. Aber heute schon empfindet man es in ganz Europa, wie richtig er mir seinem ernsten profunden Blick alle Kräfte, die der Großen, wie die der Kleinen bewertete. Und er, aus dessen Schule — ich möchte sagen — die moderne bedeutende Staatskunst Oesterreich-Ungarns hervor ging, er wußte, Oesterreich-Ungarn hat einen einzigen sicheren und zuverlässigen Freund auf dem Balkan und das ist Bulgarien. Ich möchte sagen, des Grafen Kal noky Aufgabe war es, das, was Graf Andrassy so genial für Oesterreich

-Ungarn erworben hatte, mit sicheren po litischen Schutzwällen zu umgeben und immer pointierte er dabei auf Bulgarien. Sie wissen es, Graf Golu- chowski, der so redlich ein Einvernehmen mit Rußland suchre — und wie glücklich wäre Rußland heute, wenn es sich von diesem Einoernehmen nie entfernt hätte! — Graf Goluchowski sagte ebenso: Mein Kaiser ist der große Friedenskaiser und mein Oesterreich-Ungarn ist ein friedliebender, ein Kulturstaat, es will keinen Krieg, es niöchte mit Rußland gut leben

auf Oesterreich-Ungarns Leben absiebt. Da war es Ihr großer Aehrental, der es bewies und auch offen aussprach, daß Oesterreich-Un garn eine ungeheure Interessengemeinschaft mit uns hat. Aber es kommt vor, daß man mit jemandem ge meinsame Interessen hat, dieser jemand ist aber tük- kisch und treulos, oder er ist schwach und nicht leistungs fähig. oder er ist eine Beute seiner Nerven und Exzentri zitäten. Graf Aehrenthal sagte: Die Vulgaren sind nicht tückisch und treulos, sie sind nicht schwach

in diesen Tagen und Wochen ist die Zeit ge kommen, wo man die Gegner des Grafen Berchtold fragen darf: nun, wer hat Recht behalten, er oder ihr? Fraget euch selbst, ob er denn nicht Recht gehabt hat, als er. der einzige in ganz Europa, für uns Bulgaren eintrat und bei uns aushielt in unserem Unglück und immerfort sagte: Das ist für Oesterreich-Ungarn ebenso eine sittliche, wie es eine politische Notwendigkeit ist, nicht zu dulden, daß man das bulgarische Volk verkürzt. Zu dieser Schule gehörte

es von jeher erkannt haben, was der Sinn d« Politik König Ferdinands war. Die Aufgabe rvar, so lange als man noch die Erhaltung des Friedens n Europa für möglich halten konnte. Rußland keinen An laß zu einem Einschreiten, ob nun in Bulgarien oder anderswo, zu geben. Aber es wurde immer klarer: Deutschland und Oesterreich-Ungarn, die seit dem Jahre 1879 den Frieden in Europa erhielten, werden ihn nicht mehr erhalten können, weil die anderen wol len, daß der Krieg sein soll und da wächst denn auö

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 03.12.1904
Umfang: 12
, daß die deutsche Regierung vorläufig um jeden Preis auf dem ihr von den dortigen Agrariern diktierten Standpunkt verharren will. Schon werden Stimmen laut, die einen Zollkrieg zwischen beiden Reichen ankündigen. Wenn die Ver handlungen nicht wieder aufgenommen werden, so ist wenigstens ein vertragsloser Zustand in Aussicht, was für uns so viel heißt, als: die übermäßig hohen Zölle auf Vieh treten Oesterreich gegenüber in Gel tung und zudem behält sich die deutsche Regierung das Recht, unser Vieh

auch aus Veterinären Rück sichten nach Belieben hinauszusperren. Freilich kann Oesterreich der ungarischen Industrie gegenüber ähnlich verfahren. ES würde heißen: Aug um Aug, Zahn um Zahn. Vorausgehen müßte freilich deutscher seits die Kündigung des bisherigen Handelsvertrages; selbe wird auch als sehr wahrscheinlich bzeichnet. Man sieht also, welch' ungeheure Bedeutung die Abreise PosadowSkyS hat; und man erkennt zugleich die Hohlheit unserer Zeit, da der Ankunft eines Mörderpaares kaum weniger Raum in den TageS

nicht dem Nachbarstaate auslieferu will, so darf in Trieft keine Universität entstehen.' Die Verhandlungen zwischen Oesterreich und - Deutschland abgebrochen. ^ Es machte einen sonderbaren Eindruck, daß in der letzten Zeit die den beiden Regierungen nahe stehenden Blätter sich zu betonen bemühten, daß die Handelsoertragsoerhandlungen zwischen Oesterreich- Ungarn und Deutschland einen hoffnungsvollen Ver lauf nähmen, obwohl die lange Dauer derselben, sowie die wenigen Nachrichten, welche aus den Ver handlungen

in die Oeffentlichkeit drangen, das Gegen teil bewiesen. Deutschland wollte in ewigen sehr wichtigen Punkten nicht nachgeben und Oesterreich konnte von seinem Standpunkt ohne Preisgabe speziell der agrarischen Interessen nicht abgehen. Die^ österreichisch-ungarischen Vertreter erklärten in aller Form, daß die deutschen Vorschläge sür Oesterreich- Ungarn unannehmbar seien und so erfolgte am 29. v. M. in aller Form der Abbruch derVerhandlungen. Was daraus folgen wird, ist noch nicht abzusehen. Die deutschen

Re gierungsblätter drohen, daß Oesterreich-Ungarn, wenn es nun zu diplomatischen Handelsvertragsverhand- lnngen komme, keineswegs so günstige Bedingungen erhalten werde, wie vor Abbruch der Verhandlungen in Wien in Ausficht gestellt wurden. Bewahrheitet sich dies, so kommt es entweder zu einem Zollkrieg mit Deutschland — wenn Oesterreich stark bleibt —

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 8 von 20
Datum: 30.07.1921
Umfang: 20
noch doch Fee, wle meine Nage» Vorigen -» tun. Felicitas so umftöadvth' Tie»!«»« „Reaktion' mit Blut und Eisen vernichtet werden. Daß auch der Beste nicht im Frieden leben kann, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt, muß Oesterreich eben setzt wieder erleben. Der ungari sche FZnanzminister macht Oesterreich, das sich zur Uebernahme Westungarns vorbereitet, den Vor wurf, daß es dem niedergebrochenen Freund die goldene Uhr aus der Tasche stehle. In Wien ist man über diesen Vorwurf recht erbost und meint

, daß man in Ungarn nur deshalb in so bildhafter Weis« spricht, weil Ungarn augenblicklich auch recht schwere Sorgen über die kommenden Reparations zahlungen hat und sich die Frage vorlegt, woher man das Geld dazu nehmen soll, wenn man es nicht eben stehlen kann. Das „Wehe'-Ungarn sollte sich nicht gegen Oesterreich kehren, das in tiefe, eigene Sorgen verstrickt ist und gerne sehen würde» wenn Ungarn ihm ein guter Nachbar sein wollte. Die beiden Kleinstaaten hätten dazu um so mehr Anlaß, ols anscheinend eben

die Fäden für ein neues Dalkanbündnis zwischen Jugoslawien, Ru mänien und Griechenland gesponnen werden, na türlich unter französischer Schirmherrschaft, und diese Neugestaltung für Oesterreich und Ungarn manches Interesse haben dürste. Inzwischen hat Herr o. Hegedös, in die Enge getrieben durch diplomatische Schritte der ofterr. Regierung die Aeußerungen, die er zweifellos ge- tan hat, formell abgeleuanet und so die übliche Genugtuung geleistet. Natürlich dauert das Rätselraten über die Kredite fort

. Kürzlich wurden vom Volkerbund, dessen Sa« nierungsprogramm für Oesterreich bekanntlich auch von der Botschafterkonferenz genehmigt wur- - de, zum ersten Male konkrete Ziffern genannt. 5 Millionen Pfund Sterling, etwa 13 Milliarden österreichische Kronen, sollen zunächst als Vor schuß für mehrere Monate flussig gemacht werden; da das österreichische Staatsdefizit, auf den Mo« nat umgerechnet, 4^ Milliarden Kronen beträgt, wurde der Vorschuß des Völkerbundes in einem Bierteljahr erschöpft

hauptsächlich auf die direkten Steuern zu stellt- ein Besteuerungssystem, das allein ange wandt in einer Zeit rapider Geldentwertung na türlich versagen muß. Besser steht es mit dem Ab. bau der Zwangswirtschaft und mit den Verkehrs erleichterungen gegenüber den Nachbarstaaten.' hier geht Oesterreich mit gutem Beispiele voran. Die Steigerung des Warenaustausches brachte in den letzten Tagen beispielsweise eine Herabsetzung des Zuckerpreises und eine Verbilligung der Kar toffel. Auch sonst lockern

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 29.11.1922
Umfang: 8
le». Für Oestsrreich selbst beginnt die Zeit der Zusammenarbeit aller jener, die beru fen sind, an der Rettung ihres Vaterlandes mitzuwirken. Durch das Genserwerk ist aller dings ein Akt europäischer Solidarität ge- Ichossen worden, aber nicht auf Grund einer versöhnlichen Einsicht der beteiligten Staa ten selbst, sondern durch den Zwang der überaus geschickten Operationen des öster reichischen Bundeskanzlers. Oesterreich ging mit Riesenschritten seinem gänzlichen Unter-' gang entgegen, als Seipel

Delegation des Völkerbundes n^ich Wien, am 4. November wurde der endgülti ge Regierungsentwurs im Haufe eingebracht und am 6. November erfolgte die erste Le sung. Am 25. November wurde das Finanz- und Reformprogramm und das Wiederauf- imugescg erledigt. Es ist ohne Zweifel Seipels Verdienst, die Rettungsaktion für Oesterreich mit äußer ster Klugheit und Konsequenz durchgeführt zu haben. Er mußte die garantierenden Staaten nicht bloß von der Notwendigkeit des Bestandes, sondern auch von der Not wendigkeit

einer ausländischen Hilfe für Oe sterreich überzeugen. Er hatte überdies den scharfen Widerstand der Sozialdemokratie zu überwinden, aber auch das anfängliche Mißtrauen anderer großer Parteien gegen seine diplomatischen Reisen zu zerstreuen. Es ist ihm beides gelungen. Die garantierenden Elasten haben die Neberzeugung gewonnen, daß eine Auslandshilke unbedingt notwen dig sei. Daß man sich in Oesterreich selbst zunächst gegen das Genferwert wendete, ist daraus zurückzuführen, weil man nicht an seine Durchführung

glaubte. Es sind Anzeichen vorhanden, daß das Ausland Oesterreich nicht im Stiche lassen werde. Trotz des Wechsels der Regierungen in einigen der wichtigsten unter den garan tierenden Stantin. trotzdem in einem dieser Ziagen Staaten sich sogar auch das Parla ment durch Neuwahlen e7nsuert hat, kann angenommen w:rd?n. daß die St.iaten, die in Gens im österreichischen Komitee vereinigt waren, das erfüllen, was sie Oesterreich in Aussicht gestellt haben. Die österreichische Angelegenheit

hat auch eine besondere Er wähnung in der englischen Thronrede ich. mglischzn Parlamente gefunden.' Freilich werden durch die Annahme des Genfer ile- bereinkommens Oesterreich sehr schwere La sten auferlegt. Mehr als je ist daher die Disziplin und die Geschlossmheit jener not wendig, die den Weg gehen wollen, den der Abgeordnete MiNas gezeichnet hat als den »Weg zur Pflicht und Selbstverleugnung, den Weg des Opfergeistes und Opfermutes, den Weg der Arbeit und Sparsamkeit, den Veg des EottvZrtrauens und der Vater

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 12.11.1914
Umfang: 8
dieselben brachte. Und da war denu die furchtbare Tat in der ganzen höl lischen Grausamkeit dargestellt. Wessen Herz muhte sich nicht zusammenschnüren, besonders das eines Oesterrcichers, eines Tirolers. Ich verstehe um so besser die in Oesterreich, in Tirol hervorgebrochene Trauer um den allverehrten Erzherzog und seine liebe Gemahlin. Was stand denn nun in chinesischen Zeitungen? Unter anderem folgendes: „Oesterreich hätte ohne die Abneigung der Bevölkerung Bosniens zn beachten, das Land eingesackt. Bosnien

hätte früher zu Ser bien (!) gehört, daher die Ungerechtigkeit der An nexion; die Bewohner Bosniens hätten den Kaiser und den Thronfolger darob bis in den Tod gehaßt und durch die Mordtat sich von Oesterreich losmachen wollen/' (IN) Das Wort Annexion heißt hier wörtlich: ein Land „verschlingen'. Nun, in China hat man vor dem Begriff Annexion große Furcht schon seit Jah ren und die Revolution hatte gerade dieses Moment vorangestellt, nämlich: Unter den Mansch» wären die Europäer in China eingedrungen

ein Weltkrieg?' Auch Bewohuer meines Distriktes sragten mich ebenso. Stach der Schilderung.der Tat sache und Korngierimg der Zeitungsirrtümer ivaren sie dann sreilich überzeugt, daß der Gruud des Krie ges te.ne so geringfügige Sache war. Sie stimm ten t>ei, da ich sagte: Wenn in China ein Thronsol ger, ja ein Kaiser ermordet wird, da zwinkert kein Ange, rührt sich kein Mensch. Nicht so ist es aber in Europa, besonders nicht in Oesterreich, wo das Volk eine so hohe Verehrung vor dem Kaiserhaus

, vor dem Herrscher hat, wo der Thronfolger so gut ist mit dem Volke, sich sehen läßt, die Bedrückten tröstet und unterstützt, mit jedermann herablassend spricht und überall nur das Wohl des Volkes im Auge hat.' Daraus sagten dann die Zuhörer: „Ja, das ist schön, hier aber saugen die Hohen die Niedrigen ans, wes halb anch niemand danach fragt, wenn ein Hoher stirbt oder ermordet wird.' Weitere Frage der Chinesen: „Die Sache hätte doch friedlich beigelegt werden können? Warum hat Oesterreich

wird. Die Zeitungen sind jetzt alle am Futtertische der eng lischen, französischen und russischen Telegraphen - bureaus. Nur hier und da ein deutsches Telegramm ''chlüpst verstohlen und ungesehen unter die Seiten umfassenden „neuesten' Telegramme. Vou Oesterreich habe ich bis jetzt in den Blättern nichts anderes gesehen, als Mißerfolge und Verluste, abeu gar kein einziges Mal einen Vorteil. Wie wird doch dadurch die Meinung Chinas beeinflußt! Ich als Oesterreicher könnte angesichts dieser Tele gramme irr

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 23.05.1907
Umfang: 8
der Partei Staatslicferungen und hohe Beamten stellen zuschanzen können. Die nationalen Inter essen verriet einer nach dem anderen; denn die Führer der Deutschen Volkspartei hatten ja die Pflicht, einen nationalen Ausgleich nach dem anderen mit dm Slawen in Oesterreich zu machen. Jeder „nationale' Ausgleich, der die Slawen, wenn auch nur zum Teile, befriedigt, bedeutet aber in Oesterreich ein Zurückdrängen der Deutschen und ihres Einflusses in unserem Siaatengebilde. Wenn die Deutsche Volkspartei

habe und man auch im Ministerpräsidium sehr erstaunt war über die soziali stischen Wahlergebnisse. — Wmn das allgemeine Wahlrecht daran schuld ist, daß den Regierenden und Politisierenden die Augen darüber geöffnet werden, wie durchseucht heute Oesterreich schon von der jüdischen Sozialdemo kratie ist, dann find wir um die Schaffung de» allgemeinen Wahlrechte» recht froh, dmn nicht nur in der Nähe des Thrones und in den Ministerien, sondern — leider — auch in dm bürgerlichen Parteien hatte man keine Ahnung

, »ie eS um den Sozialismus in Oesterreich steht. Dr. Geßmann hat schon bei den Ver handlungen der Wahlreform das große An wachsen der sozialistischen Vertreter im künftigen ReichSrate wiederholt vorhergesagt, er fand aber taube Ohren. Nun liegt aber die große Gefahr für Oester reich weniger in den ttd sozialistischen Man daten, sondern in der Vergiftung der ganzen öffentlichen Mewung in Oesterreich, die durch die diesmaligen ReichSratSwahlen blitzartig aufgedeckt wurde. Einkehr und Umschau wird da für Oesterreich

waren es, die den Sieg brachten. Auch nicht einzel nen Beruss ständen dankt die christlichsozialc Partei ihr Wachstum, sondern der Verbreitung ihrer Ideen sowohl in Stadt und Land, wie bei Reich und Arm. wie auch bei hochgebildeten und einfachen Männern des Volkes. Wenn es in Oesterreich einer Partei gestattet ist, sich Volkspartei zu nennen, so ist rS die christlichsozialc. darüber ist sich heute Freund und Feind einig. Wir sehen neues Leben aus den Ruinen, die der 14. Mai geschaffen hat, erblühen. Die Gesundung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 16.12.1921
Umfang: 8
HtiwK. bea IS. Dezember 1S2t. BoltsWschast. in Nbftcmvelusg der Mr'riez»- n« e» imck Sekennck. Leieit» im „Tiroler' vom 1. Dezember haben wir chit Meldung der Wiener Blätter wiedergegeben, wo- ! ,ach Oesterreich die Frist zur Abstempelung resp. Pro- ^ testeryebung gegen die Abstempelung der in Oesterreich ! liegenden Vorkriegsrenten bis 31. Dezember l. I. oer- ^ Hilgert hat. Die bezügliche Finanzministerialverordnunz j »om 27. November 1921, Nr. 6S9. ist im 244. Stück de» j isterr

für Eisenbahnzwecke vom Jahre 191Z. Z. Die Verordnung führt eine Reihe von Gründen ruj. au» welchen der Protest erhoben werden kann. Wir führen jene zwei Gründe an, di« von den meisten Eüdtirolern angeführt werden können: ») Die Papiere befinden sich „aus Grund einer im perativen Verfügung der Gesetzgebung der Repu blik Oesterreich a^t dem Gebiete der letzteren'. Eine solche,.im?eral» Verfügung' ist ohne Zwei fel di« seinerzeit vor ^erreich erlassene Verord- mmg. wonach nicht «»gestempelte Vorkriegsrenten

nicht aus Oesterreich weggeführt werden dürfen, d) Dem Eigentümer der Papiere sind diese aus Grund de» Art. 2SS des Friedensverträge» »on St. Ger- main ungestempelt zurückstellen. Liese beiden Gründe dürften für die meisten Süd tiroler, «elche Lorkriegsrenten in Oesterreich liegen haben, zu treffen. E» müssen aber beide Gründe angeführt wer te». 4. Protest einlegen können auch jene Südtiroler, de nn in Oesterreich liegende Papier« »on Oesterreich be reit, früher abgestempelt wurden. 5. Protest kann nur eingelegt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 16.05.1915
Umfang: 8
wird, als selbstverständlich hinnehmen, alles anstau nen, was andere leisten, und darüber ^>ie Vor züge des eigenen Volkes vergessen, dagegen schwarz in schwarz auftragen, wo immer bei uns ein Fehlgriff geschieht, oder Zustände herrschen, die vielleicht nicht ganz ideal erscheinen. Außerhalb Oesterreich ist jedes Volk be strebt, die eigenen Errungenschaften und Lei stungen hervorzustreichen, immer von diesen, nicht von fremden zu sprechen: so wächst dort das Selbstbewußtsein und das Selbstvertrauen und das Bestreben

, immer Größeres zu leisten, während das Selbstverkleinern bei uns nach und nach lähmend wirken muß. Diese Zustände hatte jüngst mit Rücksicht auf die Leistungen der Oesterreicher im gegenwärtigen Krieg und deren Selbsteinwertung der Wiener Abgeord nete Dr. Mataja in seiner Rede, die er im christlich-deutschen Herrenklub Jung-Währing hielt, im Auge. Er führte aus: „Oesterreich hat in diesem Kriege etwas geleistet, was weder der mieselsüchtige Patriot, noch der wirkliche Optimist je vorausgesehen hätte

und ist unseren Feinden nicht jede Ver nunft abhanden gekommen, so werden wir in nicht zu ferner Zeit dem Frieden entgegenge hen. Jetzt ist für unsere Gegner keine Aussicht mehr, uns mit Waffengewalt niederzuringen. Jetzt ist auch die Hoffnung mit der Aushunge rung vorbei. Man hört leider selten Worte der Anerkennung über das, was Oesterreich in die sem Kriege geleistet hat. Wohin führt dieses System des Verkleinerns? Das Endergebnis ist, daß die schlechte, abfällige Kritik an den Leistungen Oesterreichs

hat sich auf geschichtlicher Grundlage herausgebildet, sie ist geschichtlich fest begrün det. Oesterreich hat diese Aufgabe durchgeführt mit einem Erfolg, von dem ich meine, daß an dere ihn noch nie übertroffen haben. Die große Machtprobe ist gelungen! Wir Oesterreicher müssen von unseren Er folgen und Verdiensten reden und nicht immer vom Rückzug in Serbien und vom Fall Prze- mysls! Reden wir von den Erfolgen in Ga- lizien, von der Karpathenschlacht, der größten Schlacht der Weltgeschichte! Die Oesterreichel müssen

den Weg zueinander, den Weg zum staatlichen Bewußtsein und österreichischen Selbstbewußtsein finden. Wir müssen als selbstbewußte, swlze, auf ihr Vaterland ver trauende Oesterreicher aus diesem Kriege her vorgehen! Und wenn die Zeit des Friedens wieder eintritt — dieses Miteinanderleben, wie es bisher in Oesterreich war, muß ein Ende haben! Wenn wir nicht die vereinigenden Punkte suchen, und die trennenden lassen, dann ist das österreichische Blut in diesem Kriege umsonst geflossen! Wir haben eine Hoffnung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 02.02.1915
Umfang: 8
die Donaumündung besetzen wollen, um in die Moldau (nördliches Gebiet Rumäniens) einzufallen. Die rumänische Regierung wies darauf ihre Gesandten in Wien und Berlin an, zu erklären, Rumänien schätze die Freundschaft Oesterreich-Ungarns und Deutschtands hoch — was so viel heißt, daß Rumänien einen russi schen Durchzug nicht freiwillig gestatten wolle. — Bezüglich die Türkei geht, wie aus P e- tersburg gemeldet wird, die Absicht Ruß lands nicht dahin, über die türkische Armee im Kaukasus zu siegen. Im Kaukasus

geltend mache. Rußland stehe ohne Geld da und drohe seinem Verbündeten, es werde gezwungen sein, Fij^ den zu schließen, wenn man ihm nicht genüge de Mittel leihe. England habe einen Vorschlag Rußlands zurückgewiesen und kategorisch ei> klärt, es werde nichts geben können. Ein türkisches Blatt über die Kraft Oesterreich- Ungarns. Konstantinopel, 30. Jänner. In einci- bemerkenswerten Leitartikel wendet sich ..Ze nin' gegen die von der Presse der Tripleentew te, insbesondere von angeblich ernsten sianzö

fischen Blättern verbreiteren ungeheuer lichen Lügen über OesterreichUn garn, das erschöpft sei. über Kundgebungen gegen den Krieg, die in Oesterreich-Ungar? stattfänden, und über angebliche Bemühungen Ungarns für einen Separatfrieden. Das Blat: führt aus, daß Oeslerreich-Ungarn, obwohl e- nicht aus einem einzigen nationalen Block bc steht, unrer Nebeneinanderstellung so gleich ge- stimmter Interessen und so alter Bande gl schassen wurde, daß daraus eine Einheil hei vorging, die durch den sechs Monate

andauern den Krieg ihre Probe abgelegt Hai, und alle- dies gegen die Behauptungen derjenigen, wcl che glaubten, daß der Krieg eine Lockerung der die verschiedenen Nationalitäten vereinigende!! Bande herbeiführen werde. Oesterreich-lln garn, die wohlorganisierte und zivilisierte Großmacht, besitzt unerschöpfliche mo ralische und materielle Hilss quellen. Wir wissen sie zu schätzen, und zw insbesondere wir. Wenn die Türkei, welche so viele Schicksalsschläge überwunden hat, noch derartige Schätze an Kraft

hat, daß man idi noch keine Anzeichen von Schwäche bemerlr, so ist Oesterreich-Ungarn ohne Zweifel no viel stärker. Bulgarien, die Türkei und Rumänien. Der Führer der bulgarischen Liberalen Abg. Radew, der zu Verhandlungen mit tür tischen Staatsmännern mehrere Tage in Km stantinopel weilte, erklärte vor seiner Rückreisi nach Bulgarien, er sei mit dem Ergebnis seinei Verhandlungen zufrieden. Es sei überflüssig zu wiederholen, daß Bulgarien mit der Türkei zusammenarbeite und mit ihr in guter Freund schaft lebe

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