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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 23.03.1921
Umfang: 12
. Die Entente will Oesterreich die Aufnahme vonKrediten ermöglichen und zu diesem BeHufe auf die Ausübung eines Teiles ihrer aus dem Friedensvertrag hervorge henden Rechte „vorläufig' verzichten. So groß mütig das klingt, so egoistisch sind die Gründe dieser „Nettungsaltion'. Oesterreich ist derzeit so ausgeplündert und verarmt, daß beim besten Willen leine Reparationen von ihm erwartet wer den können. Es ist also ein gai^ geschäftlicher Ge danke, dem Lande zu seinem Wiederaufbau zu ver helfen

und dann wenn es sich wiederum zu einer gewissen Leistungsfähigkeit erhoben hat, die Dau menschraube der. Wiedergutmachung anzusetzen. Chamberlain hat im englischen Unterhaus den Rettungsplan für Oesterreich im wesentlichen so skizziert: Unter der Voraussetzung, daß Oesterreich die Anwendung des vom Völkerbund gutgeheißenen internationalen Kreditplanes auf Oesterreich wünscht und bereit ist, die Verwaltung bestimmter Aktiven in die Hand des Finanzkomitees des Völ kerbundes zu legen, haben Großbritannien, Frank reich

der österreichischen Mi nister in bezug auf die erforderlichen Kredite und die möglichen Sicherheiten vorzulegen. Die vier Mächte sind bereit, Oesterreich die auf Grund des Friedensvertrages geschuldeten Zahlungen sowie die Kapitals und Zinsenzahlungen für die Hilss kredite. die zur Vermeidung einer Hungersnot an Oesterreich gewährt worden sind, jene Schuldig keiten also, für welche jetzt alle Atiiven Oester reichs verpfändet sind, zu stunden. Das Finanzko- iniiee wird über den Goldwert der Vorschüsse ent scheiden

, die es Oesterreich nach dem der Meulen- scher Plan gewähren kann gegen Sicherstellung auf die Aktiven, die Oesterreich dann zu verpfän den in der Lage sein wird, wie z. B. Zölle, Ta bakmonopol usw. Diese Aktiven würden unter der Kontrolle des Komitees verwaltet werden und es würden auf diese Aktiven die der Äteulenschen Bons ausgegeben werden, so daß sich sowohl für den Schuldner wie sür den Gläubiger eine ver mehrte Sicherheit ergibt und die wesentlichsten Hindernisse für die Beteiligung des Privatkapi tals

aus dem Wege geräumt erscheinen. Das vielgenannte Projekt ter Meulen vier Meu len ist Chef des Bankhauses Hope in Amsterdam) bezieht sich nicht allein auf Oesterreich, sondern ist ein Vorschlag sür die Finanzierung der kreditbe- dürftigen Staaten, der vom Völkerbund als rich tunggebend erklärt wurde. Sein wesentlichster In halt ist: Das Rechtsgeschäft zwischen dem Käufer und dem Verkäufer wird grundsätzlich nicht berührt, sondern es wird dem Exporteur, der nach einem valutaschwachen Lande verkauft

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 25.03.1909
Umfang: 8
und derselbe als baldiger König gefeiert. Der montenegrinische Gesandte in Konstan- tinopel äußerte sich zu einem ZeitungSkorre- spondenten: ML Privatmann kann ich eS Ihnen nicht verschweigen, daß die vielen Konferenzen mit einem Kriege enden werden. Sicher an zunehmen ist, daß, wenn in der neuen Note Oesterreich-Ungarns klar und deutlich die Ab rüstung verlangt wird, Serbien mit einer ausweichenden Antwort erwidern wird. Ich glaube, daß dann das Ultimatum in acht bis zehn Tagen gestellt werden wird. Auf die Frage

des Korrespondenten, ob Serbien aus die Hilfe Rußlands rechnen dürfe, antwortete der Gesandte: Wenn Oesterreich- Ungarn angreift, so wird Rußland Serbien unbedingt unterstützen. Die öffentliche Meinung Rußlands wird einen so starken Druck aus die Regierung ausüben, daß sie uns ihre Unterstützung nicht werde versagen können. Wie man bei der Pforte aus Wien er fahren haben will, soll ein Ultimatum Oesterreich-Ungarns an Serbien unmittelbar bevorstehen und das Verlangen betreffs des Verzichtes aus territoriale

Kompensationen und bezüglich der Anrufung deS Tribunals der Großmächte in der bosnischen Frage enthalten. Oesterreich wird sich sehr entschieden dagegen verwahren, daß die europäischen Mächte schützend weitere Frechheiten Serbiens zulassen. Oester reich will nicht eine in anderen Hauptstädten zweideutig abgegebene Erklärung, Oesterreich verzichtet auf eine diplomatische DerkleisterungS- arbeit, die nach kurzer Zeit schon wieder in die Brüche gehen würde, es will entweder von Serbien eine ehrliche

russische Kreuzer sind mit zehntausend Ge wehren und Munition sür Montenegro nach Anti- vari unterwegs. Um diese an der Landung in Anti- vari zu hindern, sind zwci österreichische Kriegsschiffe nach Antivari abgedampft. Oesterreich-Ungarn hält sich hierzu durch den Berliner Vertrag, mit dem der Monarchie die Polizeiaufsicht über die montene grinische Grenze übertragen wurde, berechtigt. Jeden falls dürfte diese Angelegenheit wieder zu einem diplo matischen Konflikt führen. Rundschau. parlamentarisches

eine Resolution betreffend die Ausnahme der Verhandlungen zur Verstaatlichung der Süd bahn. — Zu Beginn der Sitzung präzisierte der Ministerpräsident Baron Bienerth neuerdings den Standpunkt Oesterreich-Ungarn in der Balkan frage, indem er sagte, Oesterreich-Ungarn lege gegenüber Serbien die größte Geduld an den Tag in der Hoffnung, daß man in Serbien doch noch zur Ueberlegung kommt. Doch werde Oesteireich- Ungarn mit allem Nachdrucke auf die baldige Be endigung des unhaltbaren ZustandeS an unserer Grenze

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 18.01.1920
Umfang: 16
unterstützen. Die Besprechun gen hatten auch die Ablehnung Zeder politischen oder wirtschaftlichen Neubindung der beiden Staaten ergeben. Die unmittelbaren Ergebnisse der Reise befriedigen wenig. (Natürlich: Die Staatsform ist gerettet, aber die Oesterreich-? Lehen dabei zugrunde.) Reichsbauernkag. Wien, 16. Jänner. Am 13. Janner 6e » Uan der Reich?bauerntag in Wien seine Ver handlungen. Abg. Gruber sprach über die west ungarische Frage. Westungarn bestehe noch im» mcr auf dem Anschluß an Oesterreich

vnd Amerika für Oesterreich. Wien. 16. Jänner. Das „Neue Wiener Tagblatt' veröffentlicht eine Unterredung mit dem franzosischen Gesandten Allize. in der dieser die Hilfe der Entente tn Aussicht stellte, a.ber nur unter der Bedingung, daß sowohl von rechts wie von links kein Versuch unternom men werde, die gegenwärtige Staatsform zu verandern. Das Blatt bemerkt dazu, daß es Oesterreich nicht mehr sehr lange aushalten könne. — Der französische Minister« rat beschloß, der Kammer sofort einen Gesetz

entwurf über die Ratifizierung des Friedens mit Oesterreich vorzulegen. — Hoover griff die Politik Englands und Frankreichs gegen über Oesterreich an. Diese Mächte seien schuld, daß es so weit kommen konnte. Amerika werde Oesterreich. Polen und Armenien in der näch sten Zeit einen Kredit von 150 Millionen Dol- lars gewähren. Raken. DK Streikwelle. Rom. 16. Janner. Jin Streik 5er Post, angestellten ist ein Abflauen zu bemerken. Zahb reiche Bürger boten sich an. als Briefträger. Telegrammträger

und damit aus der Abtrennung vom Mutterverein die einschneidendsten Fol gerungen zu ziehen. Der Vorsitzende. Vorstand Dr. Hermann Mumclter, hob in seiner Einleitungssprache mil dem Ausdruck des tiefsten Bedauerns hervor, daß die Sektion Bozen, statt ihren 50jährigen Bestand mit Jubiläumsfestlichkeiten begehen zu können, gezwungen sei, den schmerzlichen Schritt der Loslosung vom Hauptverein vorM nehmen, da sich infolge Lostrennung Südtirols von Oesterreich die Notwendigkeit herausstelle, die Sektion zu einem selbständigen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 16
Datum: 25.04.1908
Umfang: 16
Der ..Tiroler' ericheint jeden Dienstag. Donners tag und Samstag. Druck und Verlag: ..Trirolta'. Bozen, Museumstrage S2. Bezugspreise: Für Oesterreich-Ungarn mit Postverjendung: ganzjährig T tl'2v halbjährig S'60 vierteljährig .. FürBo>eniamiZustellu.lg ganzjälirig IL l0 — haldnihrig ,. S'— vierleljührig .. Für alle anderen Länder unter Anrechnung der höheren Postgebühren. Einzelne Nummern lb k Laulende BezugSanmei- düngen gellen bis zur Äbsage. Schriltl>itung und -Verwaltung: ?.'.o>cii

zu beachten, was in und um Oesterreich in dieser Beziehung ! vorgeht. ^ Italien hat cin Zwei-Milliarden Budget und ^ verwendet davon 4W Millionen, also mehr als ^ ein Fünftel, für das Heer und die Kriegsvor- bereitungen. Tie Präsenzziffer des italienischen ' Heeres hat die des österreichischen weit über- schritten. Tie italienische Murine übertrifft - die österreichische um das Treifache und in der Adria baut Italien einen neuen Kriegs Hafen. In Bosnien existiert eine großserbische Be iveauug

, ein förmlicher Revolutionsherd. der zweifellos von Serbien aus geschürt wird. Mvutenegro rüstet gleichfalls und sucht in Ruß land wieder nach Hilfsmitteln. In Oesterreich wird hingegen nicht nur die Entwicklung des Heeres, sondern selbst der Bestand desselben unterbunden und in Frage gestellt. Ungarn bewilligte zwei Jahre hindurch keine Rekruten Tie Kanonen und Haubitzen sind ohne Bedienungsmannschast. Die Erhöhung Ses Rekrntenkomingents, die in Oesterreich vor mehreren Jakren bewilligt wurde, fand

in Un garn eine Ablehnung, die Gleichstellung der Osfiziere Oesterreichs mit denen Italiens in materieller Beziehung wird von den Ungarn verhindert. Italien baut Sperren aus der ganzen Linie, wv dasselbe Oesterreich berührt, in Oesterreich werden die Truppen an der Grenze vermehrt. Die Ausgestaltung des Heeres Oester reichs ivird jedoch von den Ungarn uud den Sozialdemokraten gemeinsam verhindert. Die dadurch geschaffene Situation ist eine kritische zu nennen. Tie in letzter Zeit den Grenzländern

, be sonders Dalmatien, Jstrien und Südtirol zu geivendeten großen Summen zum Zwecke wirr^ schaftlicher Investitionen haben einen ganz klar ausgesprochenen Zweck. Klar ist der Zweck der Erbauung der Sandschakbahn und der dal matinischen Linie, noch klarer der Zweck der Hau delSverträge mit den Balkanstaateu, Man fühlt es in Oesterreich, daß es gegenüber den Rüstungen Italiens ein förmliches Verbrechen ist. in bezug I auf die Ausgestaltung des Heeres nicht zu kon ^ kurrieren, und man versucht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 19.12.1908
Umfang: 16
Seit» 2 „D z r X i r o I s r' SamStag, 19. Dezember 1SL8 so langsam erstarkt. Aber wer da weiß, wie schwer daS Parlament erkrankt war, so daß immer wieder der Paragraph 14 als Doktor Eisenbart aufrücken mußte, der muß zugeben, daß dieser schwer kranke Patient nicht in Mo naten zur vollen Kräfteentfaltung kommen konnte, besonders, wenn mächtige Leute in Oesterreich — ein Teil des Hochadels und die Juden — sich zu einem Bunde vereinigten, die Gesundung des Parlamentes zu verhindern. ^Die letzten

Anstürme, die dadurch kompli zierter wurden, weil Oesterreich von äußeren Gefahren bedroht ist, haben aber den Heilungs prozeß bedeutend gefördert. Gegenüber den Baterlands verrätereien eines Klofac haben sich Gegensätze überbrücken lassen, die früher un überbrückbaren Klüften glichen. Klofac und Genossen haben somit gerade das Gegenteil von dem erreicht, ivaS sie wollten. Die Schwächung Oesterreichs im Innern ist ihnen nicht gelungen. Wenn es wahr ist, daß Klofac von Serbien bestochen und bezahlt

hat, was das Volk in Oesterreich unausgesprochen s chon lange in der Brust herumtrug. Daß aber der Herr Ministerpräsident im Parlamente keinem beachtenswerten Widerspruche begegnete — die Opposition von Staatsverbrechern ä Is Klofac kann man nicht ernst nehmen —, das beweist nur auch wieder, daß Beck sich in seiner Regierungszeit immer auf falsche Kräfte verließ. Beck glaubte, wenn er den Bock zum Gärtner mache, dann werde der parlamentarische Garten vor Verwüstung bewahrt bleiben. Bienerth, den man schon

Ministern jetzt schon den Weg zeigen würde, den sie im Interesse des Volkes und des Staates zu wandeln haben. Die Bestechungspolitik eines Körber und die Politik der widersprechendsten Versprechungen, mit der sich Beck, dieser vor zügliche Jongleur, Jahre hindurch halten konnte, haben schließlich Oesterreich auf jene schiefe Ebene gebracht, die die Schüsse in der Wiener Universität lösten, in Prag die antiSsterreichi- schen Demonstranten großzog und Katilinarier, wie Klofac, zu gefeierten Männern

in — Serbien machen konnten. Wer in Oesterreich unter den jetzigen über nommenen traurigen Verhältnissen mit Erfolgen für die Völker und den Staat regieren will, der muß die Wege des Gesetzes zu wandeln wissen, der Staatsautorität Respekt verschaffen und mit ruhiger sicherer Hand die Geschwüre aus schneiden, die sich in unserem öffentlichen Leben, im Parlamente und nicht zuletzt an unseren Hochschulen gebildet haben. Wenn diese Bemühungen aber dazu dienen werden, die Rechte dem Volke zu bewahren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 12
Datum: 13.12.1902
Umfang: 12
, in welcher Ab geordneter Schreiter sprach und zu welcher Ab geordneter Wolf eine Depesche geschickt hatte, in welcher er die Gründung einer neuen all deutschen Partei ankündigte. Die Börsenblätter lassen sich aus Berlin melden, daß in dortigen wohlinformierten diplomatischen Kreisen versichert werde, daß der Handelsvertrag zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn nicht gekündigt sei und wohl auch nicht gekündigt werden dürfte. Von Seite Oesterreich-Ungarns werde die Kündigung sicherlich nicht, von Seite

Schiffe weg. Castro rief seine Landsleute zu den Waffen. Es wird der Aus bruch eines Krieges erwartet. Inland. Keine Verminderung der Zuckersteuer. Am 10. ds. wurden dem Abgeordnetenhaus der Entwurf über den Beitritt zur Brüsseler Zucker konvention und das neue Zuckersteuergesetz unterbreitet. Die Zuckerindustriellen, welche im ge heimen noch immer gehofft haben, daß Oesterreich im Vereine mit Rußland die Brüsseler Zuckerkon vention zum Falle bringen werde, haben eine große Enttäuschung erlebt

. Die Vorgeschichte der Brüsseler Zuckerkonvention ist bekannt. England hat im vorigen Jahre aus finanziellen Gründen zur Deckung der Kriegskosten in Südafrika einen Zuckerzoll für sich eingeführt und drohte, diesen Zoll gegen jene Staaten zu erhöhen, welche ihre Zuckerausfuhr prämiieren. Zu diesen Staaten gehört auch Oesterreich. Man mag denken wie man will über diese Prämie, aber Tatsache ist, daß die 18 Millionen Kronen, die bisher jährlich vom Staate für die Zucker industrie gezahlt wurden, den Effekt gehabt

haben, daß der Zuckerpreis in Oesterreich sehr hoch war und daß die Engländer den österreichischen Zucker billiger kauften und denselben sogar zur Mästung und Fütterung verwenden konnten. Die Zuckerindustriellen in Oesterreich waren bisher in der angenehmen Lage, ganz willkürlich den Konsumenten im Inlands den Preis zu diktieren, während sie mit dem Riesenprofit, den sie im Jnlande machten, und mit den 18 Millionen an Ausfuhrsprämien die Preise für das Ausland möglichst tief herabdrückten. Durch die Brüsseler Konvention

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 30.03.1907
Umfang: 12
Seite 2 „Der Tiroler' SamStag 30. März 1907 Welch ein Weg von VilagoS bis Czegled, wo > kürzlich Kossuth der Sohn als Sprecher Un garns, daL man ihm am SchmerzenSfreitag 1900 ausgeliefert hat, Oesterreich die Bedin gungen diktierte, unter denen cS einen Frieden, nein, nur ein en vorläufigen Waffenstillstand von Ungarn haben könnte. Der Tagesbefehl von Czegled dürfte Oester reichs führende Politiker endlich zum vollen Bewußtsein der schmachvollen Abhängigkeit ihre« Vaterlandes gebracht

haben, die das dualistische System verschuldet hat. Und darum wird der Dualismus vor dem künftigen Abgeordneten hause keine Gnade mehr finde». Mit Aus nahme weniger Offiziösen, die keine Meinung haben, wohl aber Meinung zu machen bemüht find, gibt eS in Oesterreich keine Stimme mehr, die sich für daS unglückliche System erhöbe. Aber so ewig Oesterreichs Parteien in der Ab« lehnung des Dualismus find, so widersprechend stird die Anschauungen darüber, was an dessen Stelle zu setzen sei. Gar viele wollen gar

nichts an dessen Stelle setzen, Oesterreich und Ungarn einfach als zwei verschiedene Reiche, die einander nichts angehen, fortcxistieren lassen, bis von außen her .Ordnung gemacht' wird. Nicht viel besser und kaum patriotischer find jene, die auf eine Personalunion lossteuern. DaL eine wie das andere bedeutet das Ende der Monarchie. Die Patrioten endlich wünschen eine Erneuerung der habsburgischen Monarchie auf einer BafiS, die möglich ist. Darum ist der 14. Mai von so großer Wich tigkeit, weil er bestimmen

wird, ob über das Schicksal unserer Monarchie ewe patriotische oder eine »«patriotische Mehrheit entscheiden wird. Die Frage, für welche BafiS sich ge gebenenfalls die Patrioten entscheiden werden, ist heute nicht aktuell: wohl aber die Frage, ob jene, die am 14. Mai siegreich aus der Urne hervorgehen, den Glauben an Oesterreich besitzen, oder ob ihnen das Schicksal ihres an Ehre» imd Siegen reichen Vaterlandes gleich gültig geworden ist. Patrioten werden sich über die Frage der Form des noch dualistische« Oesterreich

bald verständigt haben. Vor allem ist notwendig, daß die Gewählten ein Oester» reich überhaupt wollen. Wenn ja, so ist die kommende Wahlschlacht ein Kampf zwischen den Soldaten des ReichSgedankeuS und dem „inneren Feind'. Möge der Osterglaube an ewe Auferstehung des alte» Oesterreich am Tage der Wahl ge rechtfertigt werden! Der Bauernkrieg in Wumänien. Der Verlauf derBauernreoolte in Rumänien zeigt klar, daß es sich hier um einen sozialen Kampf handelt; denn nicht allein gegen die jüdisch

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 29.07.1902
Umfang: 6
der Sprachenerlässe entstanden. Die Krise kann nur durch die Beseitigung der Ursache aufhören. Ohne Wiedereinführung der inneren Amtssprache find die tschechischen Abgeordneten nicht auf den Weg einer normalen Opposition hinüberzuleiten. Das „Wie' ist Sorge der Exekutive und der Deutschen.' Ausland. Das Weryatten Italiens wird Oesterreich gegenüber immer ungereimter. Die Art und Weise, wie der König von Italien durch Tirol reiste, als er den Zar besuchte und wieder nachHause zurückkehrte, hat Aufsehen erregt

es einen ernsten Konflitt mit Oesterreich heraufbeschwören könnte. Oesterreich kann schon aus Reichsinteressen nie und nimmer dulden, daß der status yuo in Albanien verändert werde.' Gerade kommt die Meldung aus Rom, daß eine Ab teilung deS italienischen MittelmeergeschwaderS eine Fahrt an die albanische Küste unternehmen werde, und zwar, um Vorbereitungen zu treffen, dort festen Fuß zu fassen. Italien weiß lange genug, daß eS dadurch mit Oesterreich in Konflikt geraten könnte, trotzdem scheut eS solcheK

Berg mann zu Statthalterei-Konzipisten ernannt. Letzterer wurde gleichzeitig der Bezirkshauptmannschaft Trient zur weiteren Dienstleistung zugewiesen^ Der Statt- Halterei-Konzipist Karl Liebe, Edler von Kreutzner, in Borgo ist aus dem Staatsdienste ausgetreten. >k »re», Aetznatron/tZ^jz . ^ Weis« Oesterreich., weiß. Ung«., wtiß/vtt: H« Galizi'schn. » gthtche Roher, je nach Ls Geläuterter . . Schleuderhonig. Wien Bienemoachs. gek« Cerefin, weiß,^ » » Il>» . halbwch . . Vele m» ^ Rüböl, inländische

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 06.04.1909
Umfang: 8
unter den Großnichten hergestellt und die Kriegsgefahr abgewendet wurde. Ebenso gebührt auch Danl der wahrhaft deutschen Bundestreue der deutschen Rcichsregicrung und des Deutschen Kaisers. Ursprünglich war ein Fackelzug geplant. Die Hul digung der Wiener Bevölkerung soll aber nun in Schönbrunn oder auf dem Heldenplatz vor der Hof burg stattfinden. Oesterreich und das Ausland. Der frühere französische Minister des Auswär tigen, FlourenS, schreibt im „Univers': Während die russische Armee in den Ebenen

der Mandschurei verblutete, während die französische Armee in Dreh- suSiSmuß ihre Einheit und daß Vertrauen in ihre Führer verlor, arbeiteten die Mächte Zentraleuropas still und methodisch an den Ausbau ihrer militäri schen Macht. Seit mehr als 30 Jahren hat Oester reich sich gesammelt. Als der Balkankonflikt aus brach, da fragten sich viele unserer Publizisten: „Oesterreich —, was ist das und was will es? Kaiser Franz Josef sollte lieber trachten, seine Völker besser zusammenzuhalten!' — heute weiß die Welt

, was Oesterreich ist. Und die Zukunft wird lehren, was Oesterreich kann. Während Fra' kreich und Rußland durch die Revolution geschwächt Wurden, brachte Oesterreich feine Finanzen in Ordnung und organisierte seine Verwaltung .... Der Drei bund ist heute der herrschende Faktor der kontinen talen Politik und die Hoffnungen auf die „Triple cntcnte' zerflossen wie Schnee bei der ersten Probe, welche dieselbe „Triple enteilte', England, Frank reich und Rußland, zu bestehen hatte. Härung in Serbien. 72 in Nifch

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 23.05.1911
Umfang: 10
-t D«r .Tiroler' erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag. Druck und Verlag: .Tyrolia', Bozen, Museum straße 42. Bezugspreise: Für Oesterreich-Ungarn mit Postversendung: ganzjährig ... X 12-— halbjährig .... S20 vierteliährig . . , 3 20 Für Bozen samt Zustellung: ganzjährig . . . k it 20 halbjährig .... s«0 vierteliährig . . , 3.- Aür alle anderen Länder unter Anrechnung der höheren Post gebühren. Einzelne Nummern 10 K. Lausende Bezugsaiimeldungen gelten bis zur Absage. Schrifiteitung

Staate, wie es unser Vaterland ist, hat jedermann in erhöhtem Maße die Pflicht und das Recht, über der gerechten Stellungnahme den anderen Volksstämmen gegen über sein eigenes Volkstum im privaten nnd im öf fentlichen Leben nach Kräften nnd mit allen erlaub ten Mitteln zu fördern. Daher hat jeder deutsche Wähler in Oesterreich, der auf dem Boden der soeben ausgesprochenen gut christlichen Grundsätze steht, am Wahltage die Pslicht, solche Männer mit seinem Vertrauen zu beehren

, die ihm ihrer Parteizugehörigkeit nach die Gewähr bie te», daß sie die Interessen des Volkes in Oesterreich gerecht, energisch und vernünftig vertreten. Daher keine Stimme einem Sozial demokraten. Die deutsche Fraktion dieser Pro grammatisch internationalen Partei ist bei uns oft genug im Parlamente den deutschen Abgeordneten in den Rücken gefallen, wenn es galt, das Deutschtum gegen die Uebergriffe anderer Nationen zu schützen. Jni Gegensatze zn den anderssprachigen Genossen sind die deutschösterreichischeu Sozialdemokraten

na tional geschlechtslos nnd im höchsten Grade unzuver lässig. Sie habeu ihren Berns als „Bringer des Völ- kerfriedens in Oesterreich', den sie sich so oft an maßten, nicht zu ersülleu vermocht. Die Völkerversöh- nnng, die im Interesse aller Nationen Oesterreichs gelegen ist, kann nicht von einer Partei herbeigeführt werden, in der die einzelnen Nationen untereinander im bittersten .Kampfe liegen. Die erst vor einigen Tagen erfolgte gänzliche Trennung der tschechischen von den deutschen Genossen

. Sobald der Alarmrnf der Judenpresse erschallt, bildet sich sosort im Parlament nnd anch in den national gemischten Landtagen eine geheime, aber nm so festere Koalition von Kirchen feinden, Freidenkern, „Kulturschützern' >e,. eine Koa lition, bei welcher nie die dentschfreisinnigen Abge ordneten aller Riten schien. Das ärgste uud schmach vollste, was der deutsche Freisinn in Oesterreich schon wiederholt aufgeführt hat, ist sein Znsammengehen mit der internationalen Sozialdemokratie bei den Wahlen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 4
Datum: 26.07.1916
Umfang: 4
. Dieses drückte zahlreiche der Verunglückten ins Wasser hinein und machte die Rettung völlig unmöglich. Land- und Bollswirtschaft. Die Ernte Oesterreich-Ungarns. Die heurigen Ernteaussichten ^in. Oester reich-Ungarn sind bedeutend günstiger als im Vorjahre. Die größten Schwierigkeiten für die Ernährung verursachten im vergangenen Jahr die fehlenden Futtermittel. Auch Gerste und Hafer hatten versagt, wie die Grünsütterung alles zu wünschen übrig ließ. Heuer ist letzte res glücklicherweise nicht der Fall

. Und auch die Sommerfrüchte: Gerste und Hafer verspre chen gute Ernteerträgnisse. Wiesen und Wei den haben glänzende Erträge geliefert und stellen auch für die zweite Mahd ebensogute in Aussicht. In dieser Ernteperiode wird es also nicht notwendig sein, die Edelfrüchte zu ver füttern, denn für das Vieh steht anderes Futter in Hülle und Fülle zur Verfügung. Im allge meinen kann man in Bezug aus das Brotge treide in Oesterreich wie in Ungarn auf eine gute Mitielernte rechnen. Dies entspräche in Oesterreich einer Ernte

von 16 bis 18 Mill. Meterzentner Weizen, in Ungarn von 40 bis 42 Mill. Für Roggen würde die Zahl in Oesterreich 23 bis 27 Mill., in Ungarn 12 bis 14 Mill. Meterzentner betragen. Für Gerste schätzt man das heurige Ernteergebnis in Öster reich und in Ungarn auf je 18 Mill., für Hafer in Oesterreich auf ungefähr 27—28 und in Un garn auf 15—17 Mill. Meterzentner. Dazu kommen noch die Ernteertragsüberschüsse in den besetzten Gebieten Serbiens und Russisch polens. Die Sicherung der Gerste zur Volks ernährung! ginge

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 10
Datum: 28.03.1925
Umfang: 10
88 des Friedensver- traZ^s die Rede ist, und fährt fort, wenn es Oesterreich gelungen sei — dank dem Völker bund gelungen fei — sich vor dem Zusammen bruche zu retten, so HÄ>e man sich doch zu sehr beeilt, die österreichische Frage als gelAt z« betrachten. Oesterreich werde gewiß noch schwierige Augenblicke durchzumachen haben. Man könne es zwar unterstützen, doch müsse sich das Land vor allem selbst Helsen. Es sei begreiflich, daß viele Oesterreicher ihre Bkckc unbewußt nach Deutschland richten, wenn sie leiden

. Es seien da psychische Fak toren im Spiel, die mit politischen Erwägun gen abwechseln. Die Oesterreich?? fassen gewiß gerne die Vorteile ins Auge, die der Anschuß bringen könnte, doch können die Oesterreicher auch die zahlreichen Nachteile nicht vergessen, die damit verbunden wären. Das Blatt be tont, daß dem Anschlußgedanien in Öster reich auch auf alliierter Seite Verständnis entgegengebracht werde. (?D. Sch.) Weiter werde von mancher Seite auch her vorgehoben, daß eine Vereinigung des katho lischen

Oesterreich mit dem katholischen Sü den Deutschlands ein großes Gegengewicht gegen den protestantischen Norden bilden würde. Der „Temps' erklärt, dieser Ansicht nicht beitreten zu können. Einbruch bei der Spar- und Borschutzlasie in ßppau. Geldbetrag von 20.0V0 Live gestohlen. St. Michael in Eppan, 28. März. In der vergangenen Nacht wurde in das Kastaloka' de? Spar- und Bovschußkaffa m Eppan. gegenüber dem Postamte, ein verwe gener Einbruch verübt. Infolge eines Knbcl- I'ru-Yes in Gorgazon war heute Nacht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 06.07.1923
Umfang: 8
, so kann ihm ein Zahlungsaufschub von höchstens <5 Monaten nach dem Inkrafttreten des Uebereintommens gewährt werden. Beschlagnahmte Güter. Der Artikel hat siir uns nur unwesentliche Be deutung: er behandelt die Frage der Rückstellung der von Oesterreich-Ungarn seinerzeit beschlag nahmten Güter, Rechte und Interessen italieni scher Staatsangehöriger und umgekehrt nunmehr tschechoslowakischer Staatsangehöriger in Italien. Staatsangehörigkeit. Wichtig ist Artikel k, der erNärt, daß die Tsche choslowakei ohne weiteres

,n Wirksamkeit gesetzt wird Der einzige Artikel Aeses Dekretes lautet: Vis zum Gesetzwerden und acht Tage nach Auswusch der Ratifikationen tritt der Handels- und Schiss- sahrlsvertrag, sowie das Abkommen über die wirtschaftlichen Beziehungen der Grenzbezirke, welche in Rom am 2S. April lSZZ zwischen dem Königreich Italien und Oesterreich abgeschlossen wurden, in Kraft. Das gegenwärtige Dekret wird dem Parlamenle zwecks Amwartdlung in ein Ge- seh vorgelegt werden. MrtschaWche Nachrichten

. Für die nächste Zeit steht der Abschluß einer weiteren Reihe von Handelsverträgen zwi schen Oesterreich und anderen Staaten bevor. So kommen nächstens einer mit Dänemark. Belgien, Jugoslawien und endlich auch mit der Tscheil>ei. Mit Japan und China sind auch bereits Ver handlungen im Gange. — Diskonterhöhung in England. London, k. Juli. Die Äanl von England hat den Zins fuß a<us 4 Prozent erhöhl. Tie Einfuhrzölle aus öftere. Waren. Wir haben Visher dir vcrtraysmäkiy festgeleg- ton AuQlu^zoUe aus ilaliemsctx

Waren nach Oesterreich vehand?!!. .heute beginnen wir mit einer auszuflsweilen Wic-dorqn'n der Aollermäki- ylmgen, die Awlien siir die Einfuhr österreichischer Waren zugestanden hol. Diese Ermahnungen Vosteen im wesentlichen in einer 5>erabsetzung des Mchv^ilL'tocsfizienten und belreffen — wie dies bei der winscha'tlichen Struktur Oesterreichs natürlich ist — hauptsächlich Invustrieartitel. Ob- wohl me ^>r minder die meisten Zölle den einen ck>er «mvern Südnroier Kauftnann interessieren würdel

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 05.10.1901
Umfang: 10
„Der Tiroler' erscheint jeden Dienstag, Donners tag und Samstag. Bezugspreise: Für Oesterreich-Ungarn mit Post Versendung: ganzjährig fl. 5 6V — X1120 halbjährig „ 2 80 — „ 5 60 vierteljähr. „ 150 — „ 3 — Für Bozen sammt Zuf ganzjährig fl. 5 — — halbjährig „ 2 50 — vierteliähr. „ 140 — Für alle anderen Länder unter Anrechnung der höheren Post- gebüren. Einzelne Nummern 5 kr. — 10 Heller. Laufende Bezugsanmeldungen gelten bis zur Absage. 10 — 5— 280 stüher „Tiroler Sonntagsbote' und „Tiroler

. Mit ganz dem gleichen Rechte verlangt heute aber auch der Arbeiter, der Handwerker und Bauer Bestimmungen, die ihn vor Sorge und Noth im Alter schützen sollen. Von seinem Lohne, der sich, wie statistisch nach gewiesen ist, zwischen 570 und 648 X durchschnitt lich in Oesterreich bewegt, kann sich der Arbeiter nichts ersparen. Wir geben zwar zu, dass es ein zelne Arbeiter gibt, die mehr verdienen. Es muss (Michaek Wntner, ein Tiroler Aünstler. Gestorben am December !9vo. aber auch in Erwägung gezogen

werden, dass es in Oesterreich noch Gegenden gibt, wo ein Taglohn von 1 X durchaus nicht zu den Seltenheiten gehört, so dass die Annahme der Statistik ziemlich zutreffen dürste. Von seinem Lohne muss der Arbeiter die theuren Lebensmittel kansen, muss für sich und seine Familie Kleidung, Wohnung und hundert andere kleinere Bedürfnisse besorgen, die Beiträge sür Bruder laden, Krankencassen leisten u. s. w. Dass dann vom Lohne nichts übrig bleibt, ist klar. Dem Hand werker, dem Bauer geht es bei den schmalen

getrieben. Wie steht es heute mit der Altersversorgung in Oesterreich? 3wr derjenige Arbeiter, der durch einen Betriebsunfall arbeitsunfähig wird, ist berechtigt, eine Rente in Anspruch zu nehmen. All die tau fende aber, die infolge ihres Mters arbeitsunfähig werden, werden einfach von den Unternehmern er barmungslos auf die Straße gestellt und fallen ihrer Heimatsgemeinde zur Last. Glücklich derjenige, der in einer Stadt, einem größeren Orte heimatsberech tigt ist. An solchen Orten befinden

sich in der Regel Armenhäuser oder sonstige Versorgungsanstalten, wo. der Arme seine Tage ruhig verbringen kann. Nun ist aber statistisch nachgewiesen, dass von den 28.000 Heimatsgemeinden, die wrt in Oesterreich haben, circa 68 Percent Gemeinden unter 2000 Einwohner sind. Dass nun diese Gemeinden sür ihre Armen keine schönen Armenhäuser bauen können, ist selbst redend, denn wo kämen denn da die Gemeinden mit ihren Umlagen hin, die ja heute bereits eine schwin delnde Höhe erreicht haben. Die Armenversorgung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 16.05.1905
Umfang: 8
sich alle Anwesenden ein stimmig für dieselben ans. Abgeordneter Schraffl sprach dattn über die Zoll- und Hand elSv ertr ä ge, sowie über die Ereignisse im Parlamente am 11. und 12. ds. Er erwähnte, daß der Zolltarif unverändert angenommen wurde, daß damit den Ungarn ew 60 Millionen geschenk gemacht wurde und daß die Ungarn sür dieses Geschenk von 60 Millionen nicht nur nichts zugesagt oder als Entschädigung angeboten haben, sondern daß Ungarn sogar die Unverschämtheit ge habt hat, von Oesterreich

noch zu verlangen, daß dasselbe im Falle eweS ungünstigen Erntejahres, also im Falle einer Hungersnot auf die Herab setzung der künstigen ungeheuer hohen Getreidezölle ohne Einverständnis der Ungarn verzichte. Es sei bekannt, daß die Ungarn jedes Recht dazu benützen, um von Oesterreich Zugeständnisse, besonders auf militärischem Gebiete, zu erpressen. So habm dieselbm die Erhöhung des Rekruten kontingentes. ja die Bewilligung der einfachen Re krutenzahl benützt, um Zugeständnisse zu erpressen und haben beräts

erreicht/? daß man ihnen eigene Fahnen, eigene Kriegszeichen, ja sogar eine eigene Artillerie und eine Reihe militärischer Schulen be willigt hat. 'All das geschieht aus Kosten Oester reichs oder wenigstens zu 70 Prozent aus unsere Kosten und wir riskieren dabei, daß, wenn es so geht wie im Jahre 1848, mit den von uns selbst bezahlten Waffen auf unsere Kinder geschossen wird. Trotzdem das in Oesterreich jedes Kind weiß, hat das Parlament die Erhöhung der Getreidezölle ' um durchschnittlich drei Kronen

zölle neuerdings zu erhöhen, ebenso die Maschwm zölle. Damit hat das Abgeordnetenhaus bewiesen, daß w Oesterreich das Volk -rechtlos ist und mw Kapital und Wucher beschützt wird. Ueber Anregung aus der Versammlung wurde einstimmig beschlossen, die Regierung aufzufordern, dmLandtageinzuberusen, und zwar zu dem Zwecke, Straßen- und Wasserbauten, und Not- standSgefuche, hauptsächlich aber ewe Wahlresorm zu beraten. Die Anwesenden erkannten, wie auS ihrem stürmischen Beifalle zu entnehmen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 10 von 16
Datum: 22.03.1913
Umfang: 16
«crtsch, k. u, k. Nousular-Nanzleirat, zu letzt in Bozen, haben ihre Ansprüche bis April beim Be zirksgerichte Bozen geltend zn machen. Dir Versteigerung wurde bewilligt vetreffend die Vie Nenschaftei! der Eheleute Karl und .^äziüe Mauerlech-i^r beim .vaas in Äüihlen. ^lnuieldungen bis 7. April beim Bezirksgerichte Täufers. Klage wurde angebracht ivider ^ranz ^ares^o .veien ,'>»g Iv. Tagsatzung am ^l'>, Älärz. vorinittags !' Uhr. veim Bezirksgerichte Bozen. Letzte Nachrichten. Oesterreich-Montenegro

Oesterreich-Ungarn wolil kaum vor Ende der nächste» Woche treten ^ auf alle ^älle ivird die ossi- zieUe Antwort auf die !l1!ote atigeivartet werden. Sollte diese jedoch nnliefriedigenv ausfallen, ivird Oesterreich-Ungarn zu schärsercn diplomatischen Mit teln zu streifen genvttgt sein. In diesem ^alle würde der Konflikt eine Wendung nel>men, deren ^onse- nuenzen die denkliar entschiedeiuieir sein konnten. Dao Borgelieu Oeslerreich-Ungarns geschieln im Einverständnis mit Italien. Der Wiener italienische

. SchieMandsnachrichten. K. k. Hauptschicßstand Bozen. liebwerte Sch ü tz e n b r ü d cr! Wenn wir, wie schon seit einer Reihe von Jah ren, auch lieuer wieder zur Osterzeit, zu einer Zeit, in welcher unsere südlich gelegene Talserftadt, bereits voit der ^rühliugssonne durchwärmt, iu voller Blü- tenpracht Prangt, unsere herzlichste Einladung zum Besuche unseres Jubiläums-Fcst- und ^reischiehens an alle Schützen uud Sä?üvenfreuude ergehen lassen, feiern wir damit die 5N. Wiederkehr des Jahres, iu welchem Tirol mit Oesterreich vereinigt wurde

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 16
Datum: 04.01.1908
Umfang: 16
herrschende politische Richtung, welche ! die Vereinigung dieser ^!andesteilc mit dem Königreiche Italien wünscht nnd deshalb sich die „Irredenta', die Partei der von Oesterreich uvch Unerlöslen, heim, hat die Trennung schon vollzogen und stellt das ^and „Trentinv' in vollem Gegensatz zum ^'ande Tirol. Die Staats , und ^andesverwaltnng jedoch kennt nur ein ! ungeteiltes Tirol, nicht aber auch ein „Trentinv'. ^ Ter mit Bezug ans die gekennzeichneten ^ Treunnngsbestrebttngen erst im ^anfe

von tapferen Tirolern umsonst geflossen. Nirgends stand ein Ausweg offen, kein Hoffnungsstrahl war vorhanden, der die Größe des Vaterlandes wieder herzustellen erwarten ließ, Bozen war nun italienisch und sollte eS bleiben. Herr von H> pxerger schildert die Stimmung, die damals die biederen Bozner beherrschte, folgendermaßen : „So ist nun unser Los entschieden nnd der ganze blntige Aufstand in Tirol geendet! Oesterreich hat das gute ^aud zur Empörung aufgefo»dert i aus An hänglichkeit gegen Oesterreich nnd

geworden, eS hat seinen Namen verloren und ist in der Gefahr, ebenso seinen Wohlstand, seinen Nationalcharalter, seine geraden Sitten nnt Religion zu verlieren, wenn Gott, der die Schicksale der Nationen in Händen hat, sich nnser nicht erbarmt.' Diese Worte klingen vielfach wie eine Anklage gegen Oesterreich und doch wieder ringt sich oie Liebe znr heimatlichen Scliollc, die Treue nnd Ergebenheit an den „guten Kaiser Franz' durch. Ist es sür ein Land äußerst schmerzhaft, nach rühmlichem Kampfe niiler

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Seite 1 von 12
Datum: 08.09.1906
Umfang: 12
werden. ! Napoleon l. ! Die ^tärüe Hlngarns gegenüber Oesterreich. Vom Reichsral-zabgeordnelen Tr. 2 ch li v i e r Zn dem „Tie Zukunst unserer Monarchie' überschriebenen Aufsatz („Ter Tiroler' 00m ). Lcpicwber 5ir. li-')» tiacc ich die Frage gestellt: „Wie ivar es möglich, ?a-j der Tcennungs- gedanke in Ungarn, fast möchle man sagen, siegreich werden konnte?' ^ch will nun ver suchen, an der Hand des dvrr er.-vähnren Buches von Rutwls Springe daraus Antwort zu geben. Ter Trennungsgedanke ist in Un garn so mächtig

geworoen, daß heule schon viele, auch gute Testerreicher die Trennung mr unaufhaltbar ansehen, sie auch als das geringere Uebc! betrachten, weshalb sie, wie so manche Mitglieder der Deutschen Volkspartei, die Per sonalunion aus ihr Programm schreiben. Wer ist nun der Uebermächtige, der in Ungarn die Trennung von Oesterreich anstrebt, und worin liegt die Kraft seines Einslusses? Tie Geschichte gibt uns Antwort darauf. Zn Ungarn benennt sich ja eine Partei darnach, die U n- abhängigkeitSvartei. Deren

getrieben, daß sie den Kaiser Franz Josef 1. absetzten, die österreichische Dynastie auf weltewige Zeiten des ungarischen Thrones verlustig erklärten und die volle Selbst ständigkeit, also die gänzliche Trennung von Oesterreich, aussprachen. Diese Partei ist end lich zur politischen Herrschast in Ungarn gelangt, Tuch wiederum geöffnet und darin den blutigen Abdruck einer Kindesgestalt gefunden. Voll Reue und Entsetzen eilte sie nun zum Beicht vater und bekannte ihm den ganzen Vorgang. Auch daS Tuch

der Nichtmagyaren. - Zieht ^ man genauer zu, so erscheint einem diese Unter- drückung der Nichtmagyaren als nouv.'ndiger ^ 'Ausgangspunkt der Entwicklung Ungarns ium > magyarischen Nationalstaat. Dieser ist j.i ganz i undenkbar, wenn alle Nationen gleichberechtigt ! nebeneinander stehen. Dazu kommt noch, das; > die anderen Nationen durch vielfache Bande mit Oesterreich und der h^bsbnrgischen Tu ^ nastie verkettet sind. Alle anderen Nationen ' wok'.Johannesgewohnthatte,eineilTannendanm sällen. Da hörte

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Seite 2 von 8
Datum: 24.04.1906
Umfang: 8
Seite 2 .Der Tiroler' Dienstag, 24. April 1906 Monarchie geradezu eine Lebensfrage. Trieft muß unter allen Umständen ein österreichischer Hafen bleiben, daS liegt auch im deutschen Interesse. ES ist daher begreiflich, daß man in Oesterreich mit steigendem Mißtrauen nach Italien blickt, seitdem dort Bestrebungen her- vortreten, deren Verwirklichung zu einer cm- pfindlichen Schwächung der Mittelmeerstellung Oesterreichs führen müßte. Augenscheinlich werden Italiens Aspirationen aus die westliche

Balkanhalbinsel von England begünstigt. Darum erscheinen die erhöhten Befürchtungen Oester reichs für Trieft und Dalmatien nicht un begründet, und sollte Italien einmal Albanien besitzen, um den Eingang zur Adria von beiden Seiten aus zu beherrschen, dann würde aller dings Oesterreichs Mittelmeerstellung ernstlich gefährdet sein. — Gelegentlich der Eröffnung der Konferenz von Algeciras haben wir eben falls diese Momente hervorgehoben, die ein aktives Interesse Oesterreich-Ungarns an der Marokko-Frage

als einer Mittelmeerfrage be gründeten. Deutschlands und Oesterreich- Ungarns Interessen waren und sind in diesem Falle durchaus identisch und die italienische Presse befindet sich in einem Jrrtume, wenn sie dem Beileidstelegramme des Kaisers Franz Josef an den König von Italien eine Deutsch« land feindliche Auslegung gibt. Daß diese „Vermutung' in dem notorisch Oesterreich feindlichen „Corriere de la Sera' austauchte, qualifiziert sie im vorhinein als eine Hetzerei. Tages-Neuigkeiten. ' Äerüchte iiber AupLßlichkeit

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