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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 25.01.1906
Umfang: 8
In Treuen halten, Am kräst'gen Neuen Sich stärken und freuen, Wird niemand gereuen. Beikel. Versammlung des Bauernbundes. Am Sonntag den 28. Jänner findet in Andrian um halb 5 Uhr nachmittags beim „Schwarzen Adler' eine Versammlung sta t. in weltzer die Avgerrdneten Schrasfl und Kievzl über die Wahlreform im Landtag und im Reichsrat sprechen werden. Zollkrieg mit Serbien. Das winzige Serbien bietet Oesterreich- Ungarn die Stirne und pfeift auf die handels politischen Forderungen unserer Monarchie

. Bekanntlich hat Serbien die handelspolitischen Zugeständnisse, welche eS von unserer Mo narchie erhalten hätte, heimlich auch dem Fürstentum Bulgarien zuschanzen wollen, indem es mit Bulgarien eine Zollunion schuf, ohne dies Oesterreich-Ungarn mitzuteilen. Als man dann davon doch erfuhr und von Serb en die Lösung deS Vertrages wir Bulgarien verlangte, da erlaubte sich Serbien, Oesterreich-Ungarn durch eine protzige Ablehnung lächerlich zu machen und wiederholte die kecke Antwort

auch noch am 2V. dS., indem eS durch dessen Mi nister des Aeus ern dem öster'eichisch ungarischen Gtsandien Finderin v. Cz'kann eriläien ließ, daß die serbische Regierung es ablehne, die von Oesterreich-Ungarn aufgestellte Bedingung zu erfüllen, da sie die felbemit ihrer Würde(?) für nicht vereinbarlich halte. Infolgedessen sind die Handelt Vertragsverhandlungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien abgebrochen worden. ES ist geradezu erstaur lich, wie das winzige Serbien Oesterreich herauszufordern wagt, und zwar noch dazu mit Berufung

Tone Serbiens der — Magyare. Jene Politiker, welche sich mit der Politik im Südosten des Reiches befassen, behaupten nämlich, daß die Magyaren die Serben gegen Oesterreich aufgestachelt und oeranlaßt haben. Oesterreich zu rei;en, um dadurch Konflikte herbeizuführen, wobei die Magyaren dann im Trüben fischen zu können hoffen. ES ver lautet, Serbien hätte seitens der Magyaren die Zusicherung, daß eS aus Ungarn bei Kon flikten rechnen könne und daß eS dann, sobald Ungarn selbständig

sein würde — waS nach der Versicherung der Magyaren nicht mehr lange dauere, besonders dann, wenn es zu ernsten Konflikten zwischen Oesterreich und Serbien käme —, auf die allerbeste Behandlung durch das freundnachbarliche Ungarn rechnen könne. Wir müssen gestehen, daß e? gar nicht so unwahrscheinlich klingt, was die Politiker da als Sensation austischen. Denn, wie käme das Ländchen Serbien dazu, gegen eine Groß macht so provokatorisch vorzugehen und das trotz der Kenntnis, daß die europäischen Staaten schon aus gegenseitiger

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 9 von 20
Datum: 29.09.1900
Umfang: 20
Samstag, 29. September I9V0 „Der Tiroler' Seite 9 Donauwörther katholische Aalender für das Jahr 19V1. Monika-Kalender. strationen, einem prächtigen Farbendruckbild: „Die leiblichen Werke der Barmherzigkeit von M. Fuhr mann, mit kernigen Erzählungen und kurzen Be lehrungen aus dem Leben und für das Leben, Märkte- Verzeichnis usw. usw., sowie mit einem Gratis- Wandkalender. preis 5l> Pfg. oder 65 Cts., in Oesterreich-Ungarn 60 Heller. AonauwSrlher Heilig - Kren? - K l PN 5 Jahrgang. 17 Bogen

stark, F» »»», ! » vl. t.. mit emem prächtigen Titelbild in lithographischem Farbendruck, schönen Erzählungen u. Illustrationen, ferner einem Gratis-Wandkalender, Märkte-Verzeichnis usw. Preis 50 Pfg. oder 65 Cts., in Oesterreich-Ungarn 60 Heller. Kalender für katholische Lehr amtskandidaten. Taschenbuch für alle, die sich auf den Lehrerberuf ' vorbereiten. In eleg. Leinwandband, preis Mk.1.— oder Fr. 1.25, in Oesterreich-Ungarn Kr. 1.20. Kinder-Kalender. Märchen/Gedichten, Rätseln usw., vielen

Textbildern und emem farbigen Titelbild, preis 20 Pfg. oder 25 Cts., in Oestereich-Ungarn 24 Heller. Katholischer Lehrer-Kalender. XXHI Jahrg. Illustriert. Mit Lehrer-Biographien und Abhandlungen für und über den Beruf. In eleg. Leinwandband, preis Mk. 1.— oder Fr. 1.25, in Oesterreich-Ungarn Kr. 1.20. Nalburga-Kalender besonders für Dienstmädchen. XXIII. Jahrg. Mit lehrreichen Erzählungen, vielen Textbildern und einem hübscheü Farbendruck-Titelbild, preis 20 Pfg. oder 25 Cts., in Oesterreich-Ungarn

24 Heller. Kaphael-Kalender einem farbigen Titelbilde, schönen Erzählungen und lehrreichen Abhandlungen, preis 20 Pfg. oder 25 Cts., in Oesterreich-Ungarn 24 Heller. Der Soldaenfreund. Ä-uA-T daten. XVI. Jahrgang. Enthält hübsche Bilder, sowie nützliche Schilderungen aus dem Soldatenleben und für dasselbe, preis 20 Pfg. oder 25 Cts., in Oesterreich-Ungarn 24 Heller. Taschenkalender für die stu dierende Jugend. Studierende äußerst belehrend und wertvoll. Der Kalender kann zugleich als Notizbuch benützt

werden. Einband in Leder-Imitation, preis 40 Pfg. oder 50 Cts., in Oesterreich-Ungarn 48 Heller. Deutscher Tierschutz-Kalcndcr. XIX. Jahrgang. Mit unterhaltenden und belehren den Geschichten aus der Thierwelt und vielen Bild chen. preis 10 Pfg. oder 13 Cts., in Oesterreich- Ungarn 12 Heller. Her;-Iesu-Kalender. 15 Farben ausgeführt, mit verschiebbaren Monats tafeln mit Raum für kleine Notizen, preis 50 Pfg. oder 65 Cts., in Oesterreich-Ungarn 60 Heller. Nonatstafeln des Herz-Jesu-Wandkalenders könnm

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 14
Datum: 22.02.1920
Umfang: 14
uns, daß die italienische Ne gierung der nationalen Hetze, die leider auch von Regierungsorganen betrieben wird, nicht endlich einmal Pas. Handwerk legt. Mr lsoff-n, NmerassamnMar Cre- d'aro endlich einmal einsieht, daß es im Inter esse des italienischen Staates liegt, mit den Deutschen sich gut zu stellen. Seiierreich. Die weskungarische Frage. Wien. 2V. Feber. Au der bereits gestern Im Auszuge mitgeteilten Rede Dr. Renners über die westungarische Frage wäre noch nach zutragen: Oesterreich treibe keine Imperialist

! - sche Politik, es verlange kein einziges nicht- deutsches Dorf. Es habe weder historische noch wü-tschastliche und andere Notwendigkeiten gel tend gemacht. Oesterreich wolle nichts sein als ein sreier. deutscher, nationaler Staat. Die ungarische Regierung erkenne ja auch an. daß das strittige Gebiet durchaus von Deutschen bewohnt sei. Oesterreich wolle, daß das Burgenland zunächst sich eine freie Vertre tung — völlig unbeeinflußt von Oesterreich und Ungarn wähle und dann entscheide

. Dr. Mataja. christlichsozial stellt sich auf den Standpunkt, daß Oesterreich auf dem Friedens vertrag von Saint Germain stehen bleiben müsse. Dr. Bauer wünscht, mit den Ungarn in freundschaftlichsten Beziehungen leben zu können. Bauer erzählt alle möglichen Geschich ten über eine ungarische Ochrana in Oesterreich und beklagt es vor allem, daß die Ungarn sich angeblich mehrerer Kommunisten bemächtigt haben, um sie vor ihre Gerichte zu führen. Mit Ungarn dürfe über das Burgenland nicht ver handelt

werden, sondern nur mit der demnächst auszustellenden eigenen Regierung Deutschwest- ungarns und dem Landtag in Oedenburg. Dr. Nenner stellt fest, daß sämtliche Redner der Ansicht sind, daß die westungarische Frage für Oesterreich entschieden sei. Oesterreichs Antwort auf die ungarische Note. Wien, 20. Feber. Die österreichische Ant wort auf die ungarische Note wurde heute dem ungarischen Gesandten übergeben. In ihr wer den zunächst die Grundsätze dargelegt, von de nen sich Oesterreich in seiner inneren und äu ßeren Politik leiten

lasse. Oesterreich stelle sich auf den Standpunkt des ausgesprochenen Na tionalstaates. Nie werde es anderssprachige Bevölkerungsteile in sich eingliedern. Die Note verweist dann darauf, daß der Friedensver trag dieses Prinzip zwar in vielen Punkten verletzt, doch in Hinsicht auf die uralten deutschen Siedlungen der Haidbauern und Heanzen im Osten Oesterreichs aner kannt habe. Westungarn sei bald im Besitze Oe- sterreichs, bald in dem Ungarns gewesen und erst vor dreihundert Jabren durch einen Akt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 21.03.1905
Umfang: 8
Seite 2 ,Der Xiirole Dienstag, 12. März 1905 ist, begibt sich von selbst des maßgebenden Einflusses in der äußeren Politik. Wenn das schon in dm Siebzigerjahren, und zwar sogar von hingebungs vollen Verehrern des Dualismus erkannt und aus gesprochen wurde, wie viel mehr wird es heute gelten, wo die Selbständigkeit Ungarns, die ebm das Hindernis einer zielbewußten äußeren Politik ist, sich noch viel weiter ausgebildet hat. Ein die Verhältnisse Oesterreichs sehr gut kennender und für Oesterreich

hätten, wenn sich Ungarn her beilasse, von Zeit zu Zeit mit uns ein Zoll- und Handelsbündnis zu schließen. (Zustimmung.) ES ist heute schon wiederholt betont worden, daß gerade Hiese Unsicherheit der Handelsbeziehungen zwischen Oesterreich und Ungarn eine reiche Quelle von Verlegenheiten, Verwickelungen und Gefahren in sich schließt. So etwas ginge ja an, wenn Oesterreich- Ungarn eine Monarchie wäre, eine Insel bildend, im fernen Ozean, auf Hunderte von Meilen nur vom Wasser umgeben. Dapn

könnte man ja sagen, die sollen sich ihre gegenseitigen wirtschaftlichen Bezieh ungen von Zeit zu Zeit regeln. Aber Oesterreich- Ungarn ist ja im Mittelpunkt der Staaten Europas. Wenn ein solches Doppelreich seine handelspolitischen Beziehungen der Kündigung jeden Teiles preisgibt, auch zu einer Zeit, wo die Wirtschaftspolitik, wie heutzutage, alles, auch die äußere Politik beherrscht, so ist damit tatsächlich eine Monarchie auf Kündigung eingeführte Eine solche Monarchie kann in der äußeren Politik keinen Wert

habm, sie muß auch im Reiche selbst die Wertschätzung verlieren. Darum ist es auch bereits, wie auch der Herr Antragsteller betont hat, schon so weit gekommm, daß selbst jene, die aus die Erneuerung des wirtschaftlichen Aus gleiches das größte Gewicht zu legen hätten, näm lich die Vertreter der Industrie, daran heute fast gar keinen Gefallen mehr finden. Es ist auch be zeichnend genug, daß in Oesterreich fast allenthalben schon die Parole „Los von Ungarn' erschallt, gewiß ein Beweis dafür

hat allen aus der Seele gesprochen, wenig stens den Abgeordneten, wenn er erklärte, das dürfen wir nicht mehr tun. Wir müssen hier aus den Schäden der VergangenheMernen, daß wir wenigstens für die Zukunft das größte Uebel abwenden. Es ist daher die Einsetzung eines Ausschusses und die ernstliche Beratung dieser Angelegenheiten eine Sache höchster Dringlichkeit. ^ Hegen die „Personalunion'.^ Was nun daS staatsrechtliche Verhältnis zwischen Oesterreich und Ungarn anbelangt, so wird die Frage herantreten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 30.01.1906
Umfang: 8
Serbiens nach Oesterreich-Ungarn erreichte in den fünf Jahren 1839—1303 jährlich die Höhe von durchschnittlich dö 1 Millionen Kronen oder 33'6U Prozent der Gesamtausfuhr, die einen Wert von durch schnittlich 66 Millionen Kronen erreichte. Also rund 84 Prozent der Gesamtaus fuhr Serbiens sind auf Oesterreichs Ungarn angewiesen. Was die Viehaus- suhr, welche Lö Prozent des Gesamtexportes Serbiens ausmacht, allein anbelangt, so stellt sich das Verhältnis noch ungünstiger für Ser bien, indem sogar

37 Prozent des ausge führten Viehes nach Oesterreich-Un garn importiert wurden. Da nun Serbien wegen seiner geographischen Lage für sein Vieh einen anderen Abnehmer als unsere Monarchie nicht finden kann, so ist es klar, daß der Schaden der Grenzsperre sür Serbien unge heuer sein muß. In fachlichen Kreisen Ser biens selbst hält man einen Schaden von 16 bis 29 Millionen im ersten Jahre der Grenzsperre sür wahrscheinlich. Tie Folge- Erscheinungen machen sich sür Serbien denn auch schon bemerkbar

, indem das Agio aus Gold münzen (Franksstücke) auf 25 Centimes stieg. Die Maßregel der Grenzsperre beantwortete Serbien mit der Ausweisung der österreichisch- ungarischen Reisenden und es drohte auch mit der Grenzsperre sür österreichische Industrie- Erzeugnisse. Da aber Oesterreich im ganzen um über 2V0O Millionen Kronen jährlich aus führt. davon aber nur um 27 Millionen Kronen nach Serbien, so riskiert Oesterreich- Ungarn nur anderthalb Prozent der Gesamt- ausfuhr durch den Konflikt mit Serbien, Oesterreich

-Ungarns Schaden ist also gegen über dem Serbiens im Prozentverhältnisse ausgedrückt I V-l!O. Da ist es also nicht mehr als lächerlich, wenn man in Serbien glaubt, Oesterreich-Ungarn werde den ersten Schritt zur Verständigung unternehmen, da unsere Monarchie Serbien in dieser Frage tat sächlich ganz in der Hand hat. Wir hatten in der letzten Mittwoch-Num mer ausgeführt, daß es gar nicht so unwahr« scheinlich sei, daß hinter dem unbegreiflichen, von Größenwahn zeugenden Verhalten Ser biens der — Magyare

mit der — mindestens moralischen —Unterstützung der magyarischen Oesterreichfeinde gegen Oesterreich, um sein langersehntes Ziel zu erreichen. ES hat ein mal eine Zeit gegeben, wo di« Serben ihre Zukunft und Rettung von Oesterreich erwar teten und, wenn wir uns recht erinnern, im Jahre 1815 ihre Führer Oesterreich sogar baten, Serbien in den österreichischen Staats- verband auszunehmen, und zwar mit der un möglichen Bedingung, daß sie aber ja nicht mit Ungarn vereint werden, sondern unmittelbar

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 06.09.1919
Umfang: 8
über die österrei chischen Einwendungen bezieht. In einem dieser Akten wird folgendes über die Grenzen zwi schen Oesterreich und Italien gesagt: „Die Al liierten und assoziierten Mächte legen Wert da rauf. daß an den. im ursprünglichen Friedens verträge gezeichneten Grenzen zwischen Italien и. Oesterreich keinerlei Aenderungen vorgenom men werden. Wie aus den deutlichen Erklärun gen der italienischen Minister im Parlamente zu Rom hervorgeht, ist die italienische Regie rung gewillt, gegen ihre neiren Bürger

deutscher Rasse eine weitgehend freie Politik anzuwen den, insoweit es ihre Sprache, ihre Kultur und ihre wirtschaftlichen Interessen betrifft.' Im BeSeitschreiben, das wir auszugsweise hier folgen lassen, will Clemenceau die Gründe darlegen, welche die Friedenskonferenz bei Abfassung des Friedensvertrages glei tet haben, und der österreichischen Delegation den Irrtum nachweisen, auf Grund dessen sie in ihren Einwendungen behauptet, daß die Re publik Oesterreich mcht mehr als feindliches Land

zu betrachten sei und in Folge dessen nicht sämtliche Kriegslasten auferiegt Merken können, zumal sie nicht allem für den Krieg verantwort lich gemacht werden kann. An dem Ausbruche des Weltkrieges ist Oe- ' und Ungarn durch das Ultimatum an schuldig geworden. Trotzdem Serbien die geforderten Erklärungen abgegeben hat. wollte Oesterreich auch mich, daß Serbien auf seine Selbstäi^WÄt verzichte. Oesterreich-Un garn wies alle Zustimmungserklärungen und' versöhnlichen AMrSge Serbiens zurück und er- Mete sofort

auf M Habsburger und ihre Begleiter falle und va» das Oesterreich von heute sich der Verant wortlichkeit entziehen könne. Das österreichische Volk habe nichts'getan, um den Militarismus und die Herrschaft ihrer Regierungen einzu dämmen und sich von deren Politik zu trennen. HÄ nicht gegen den Krieg protestiert, sich nicht geweigert, ihm zu unterstützen. DasVolt hat dem Krieg bei seiner Erklärung zugestimmt und war bis zum Ende dessen feuriger Anhänger. Aus diesen Umständen und nach den heiligen Re geln

in den Grenzgebieten und ist eine der tiefsten Ursachen des Krieges. Es brachte Oesterreich in Abhängigkeit von Deutschland, dessen pangermamstischen Plänen es sich dienst bar machte. Die Grundsätze, auf denen der Friedensvertrag aufgebaut ist, müssen daher aufrecht bleiben und das österreichische Volk muß bis zur Unterfertigung des Friedensver trages als das feindliche Volk angesehen wer - den. Nach der Unterfertigung des Friedensver trages wird Oesterreich ein Staat sein, mit dem die alliierten und assoziierten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 28.06.1906
Umfang: 8
. Mit der Gemeinsamkeit zwischen Oesterreich und Ungarn ist cö bald aus. Es ist bereits die Anordnung getroffen worden, daß im nächstjährigen Hof- und StaatShandbuch bei der bisher üblichen Titelüberschrift „Gemein sames (Reich s-)M inistcrium' das in Klammern gesetzte Wort „Reich' gestrichen wird; für die Bezeichnung „Reichskriegsministerium' wird sonach „Gemeinsames Kriegsministerium' geschrieben werden. Einen. Reichssinanzminister' gab es seit dem Tode des Herrn v, Kallay nicht. Baron Burian wird iin Hof

^ und StaatShand buch von 1904 bereits als k. u. k. gemeinsamer Finanzminister bezeichnet. Weiters ist dem Verlangen der Ungarn nach Beseitigung dergem einsamen Regierung bereits entsprochen. Das Ministerium dcs Acuszern wird künstig niemals mchr „im Namen der österreichifch-ungurifchen Regierung', sondern nur „im Namen der Regierungen von Oesterreich und Ungarn' auftreten. Also gibt cs nun nicht mchr ein „österreichisch-ungarisches Reich'. Die Ungarn haben sonach abermals eine staatsrechtliche Errungenschaft

und sonst — auch noch jemand'? Z)r. Kramarz — Helandter in Belgrad? Ter „Naprzod' reproduziert eine in russi schen Blättern enthaltene Mitteilung, wonach Dr. Kramarz sich der polnischen Lausbahn zu wenden werde und zum Gesandten in Belgrad ernannt werden soll. „ Oer Gesandtenposten in Belgrad,' schreiben die russischen Journale, „ist die erste Stufe in der großen diplo.nati- schen Karriere. In späterer Zukunft ist Doktor Kramarz zum Botschafter in Petersburg anS- ersehen.' Das Huotenvkrhälttlis zu Oesterreich und Ungarn

, Frei herrn v. Schwege!, Rhomberg, Kaiser, Ritter v. Abrahamowicz, PovSe und Dr. StranSky gewählt. — Die österreichische Quote betrug bisher 65 6 Prozent, die ungarische 34 4. Pro zente der Gesamtbeoölkerung sind in der öster reichischen Reichshälfte 57 L, in Ungarn 42 4 ; das Rekrutenkontigent beträgt in Oesterreich 57-ij, in Ungarn 42 7 Prozent. Das quoten mäßig zu berechnende gemeinsame Erfordernis beträgt pro 1906 (nach Abzug der gemein samen Zolleinnahmen) 23027 Millionen, davon hätte

Oesterreich nach der biSherigenQuotelöl) 85, nach der neuen 1ö2 43 Millionen zu zahlen. Vom außerordentlichen Rüstungskredit (75 3 Millionen) undOkkupationskredit (7 öMillionen) hätte Oesterreich nach der alten Quote zusam men 54 38, nach der neuen 47 75 Millionen zu tragen. Die neue Quote würde also eine Gesamtentlastung Oesterreichs um 25'05 Millionen bedeuten. Den Magyaren steigen die^ Hravsöknen ans. Der Handelsminister Kossuth hielt bei der Enquete über den Donau-Theiß-Kanal eine Rede

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 25.08.1922
Umfang: 6
. Zeipsls NsliemM. Wien, ZI. Auguit. Einen Eintritt Oester- reichs in die kleine Enlent« hat Bundeskanz- lcr Dr. Seipel in Berlin mit aller Offenheit abgelehnt. In Verlin waren Empfang und Beratung so herzlich aufrichtig, wie es >eder Oesterreich?! erwartet hat. Die größte Bedeutung komme aber wohl den Besprechungen des österreichischen Bun deskanzlers mit dem italienischen Minister für Auswärtiges Schanzcr in Verona zu. Ein großer diplomatischer Apparat ist aufgeboicn, um die Beratungen von Verona

zu sichern. Das bestätigt, d<ch Italien bestimm!« Vorschläge für Oesler reich im Plane hat, die offenbar wirtschastlicher Zlatur sind und politisch von jedem verdachte der ande ren itachbarn freigehalien werden sollen. Es ist in der gestrigen Berliner Meldung von einer Zollunion mit Oesterreich gesprochen worden, die Ilaiien im Auge habe. Line Zoll- union würde auch künftige Münzgeineinschajt bedeuten. Die ökonomischen Auswirkungen z-chen sehr weit. ?n Verona werden sich voraussichtlich die t^' tlsskn

Entscheid!!?:?.^ oorberei'.'n. vor denen Oesterreich in n^chst^r Zukuü-k stehen wird. Innsbruck, 21, Augln't. heule nochinittaz? pclssierie Bun')^.langer Lr. ,'e>pc! a:?f seiner 7>eise von Lerlin n ich Verona D:r Schnellzug, an dem «'<>» ^.k:«'Ä'!«,er 5<i- lo'uoayt'n sü? den Auni-cbkl»' -t-, r d !>me Begleitung an^>-s?äng? war. i>-!i!e ais eine Sl'N'.de Vers»'':! 'N?- Rom. ?5. An>?'ist. s'rntc- 'v,i7>!ui! in vera- na die ?>e'?re-<>Uiitje.: ?i!->;<n:i-.-.!ni!!-.'c Schanzer und dem kauzler Dr. Sei

ist und gekrümmt > im Stlavendienft für dich? Was ist's denn ' also, Poincare, mit den Kindern, die verhun gern? Was denn mit den Millionen Ruß lands, die verderben und denen geholfen werden könnte mit einer Summe, die deine Negermneen am Rhein in einer Woche ver saufen, verfressen und verHuren? Was ist's denn mit Oesterreich, das verstümmelt uiÄ zerrissen zu einem letzten Notschrei sich auf gerafft hat, aus dem du — was! — auch die Posaune des Gerichtes höre' solltest... Ja, Poincare, du bist kein Bismarck

le des offiziellen Frankreich, das Rheinland besetzen, so wahren sie ja nur ihr Hausrecht. Die Rede Poincares flackert wie eine Brandfackel über Europa. Aber sie wird nicht mehr zünden. Sie beleuchtet die Ber- o ilderung einer Weltpolitik, sobald dies« von keiner Vernunft mehr geleitet wird. Aber, es ist Herauszusehen, daß die» 'ielleicht MusssUni M Seipeis Italienreise. Er schreibt in, ..Popow d' Italia': Unter jedem Gesichlspunkl mutz Ztalien Oesterreich ernslhast und sofort helfen. Ita lien muß

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 12.12.1912
Umfang: 12
Seite 2 „Der Tir ole r.' Donnerstag, den 12. Dezember töl^ uuchtt, imd FML. Scheniua zu seinem Nachsolger crimnnt wurde. war man in Oesterreich allgemein der Überzeugung, das; Schemua mir als Platzl>altrr fiir den General v. Hötzendo'.'f fungieren solle. Im Falle der Älvt sollt.- dieser, d^r inzwischen zum Armee-Jn- sv-ekror ernannt war, die Leitung der Geireralstabs- gesäMr wieder in die Hand tuchmen. Die Schluß- folgenmgen t-er jetzigen Wicdervetrauung v. Hötzcn- dorfs mi: der Leitin

ein Übereinkommen getroffen, demzufolge 1?2/^'ge Schatz sc: >ei n e mit einer Laufzeit von 1!/ bis 2 Jahren im Betrage von l25> Millionen Kronen ausgegeben werden Wozu Oesterreich und Ungarn so rasch solche Summen ?ine Viertelmilli - nrde l'rmichen, in klar Südslawisch? Stimmung, Zettungssrimmungen und sonstige Äußerungen baben den Ansck>ein erweckt, als od ein Teil der süd slawischen Bevölkerung die monarchische Gesinnung in den letzten großen. Umwälzungen der slawischen Nachbarschaft verloren

Interessen. Die Frage ist ganz siei>er: Oesier-reich will keinen >irieg, eS ver steht sich aber auch Vau selbst, das; Oesterreich nicht um jeden Preis für den Frieden sein kann. Jeder, wer immer er ist. wird unsere Shntpaibien, seien sie noch so lebbaft. einbüßen, wenn er einen Krieg mit unserer Monarchie verschulden würde. Was ins besondere Serbien anlangt, so muß festgestellt wer den, daß es niel>t wahr ist, daß ein territorialer Be sitz an der allxinesiselien Küste für Serbien eine Le- bensbedeutung

Frankreich Italien oder Deutschland an, so werden alle Streit kräfte Deutschlands, Oesterreichs und Italiens ins Feld ziehen. ->) Der Dreibund steht zusammen, wenn der Zn<ibtmd sFrantreich tmd Rußland) gegen Oesterreich und Deutsshland oder gegen Deutschland allein kämpft, Greift Frankreich Deutschland an, so lnstct Italien Deutschland Hilfe. Oesterreich ist in diefem Falle gegenüber Deutschland mindestens zu wohlwollender Neutralität verpflichtet. > ) Greift Frankreich Italien an, so unterstützt

Deutschland Ita lien: Oesterreich in d-ann wohlwollend niiitral. «t? Grein Rußland Deutschland an, so steht Oester reich bei. Italien ist wohlwollend neutral gegen O-estermch. Mit Deutschland nnd Italien ist für die sen Fall nichts vereinbart. >-'i Greist Rußland Öster reich an, dann rreten analoge Verhältnisse ein wie bei l > Bei nnem Verteidigimgskr-iege Deutsch land:- oder O-nerreiclvs gegen eine andere Macht als Frantreich oder Rußland verpflichten sich beide Staa- ten ni irolilwollender Neutralität

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 09.03.1905
Umfang: 8
über das Ende des Dualismus. Hat der Steuerträger in Oesterreich eine Ursache, dieses Ende des Dualismus, wie er heute beschaffen ist, zu beklagen? Durchaus nich^ Wer der ganzen Sache näher tritt, kommt zu der Erkenntnis, daß dieser Dualismus einmal ein Ende nehmen muß. Das Werk vom Jahre 1867,'ein Machwerk eines Ausländers, hat ja schließ lich die -Wünsche der Revolütwnäre Ungarns vom Jahre 1348 realisiert. Auf dem Reichstag in Kremfier hat die magyarische revoluttonäre Partei für die Zweiteilung

genug diesen Gegenstand an das Tageslicht ziehen, damit das Publikum davon Kenntnis nehme. Die Ausgaben für das Jahr 1905 find folgende: Oesterreich Ungarn TotalauSgaben 1.776,326.654 T 1.237,681.438 L Man betrachte doch, daß die beiden ReichS- hälften bedeutende Kraftanstrengungen machen; jedes Jahr werden die Ausgaben erheblich vermehrt. Sine relativ so kleine Macht wie Oesterreich-Ungarn hat jetzt eine StaätSauSgave'von 3014 Millionen Kronen. Im Jahre 1850 waren die gesamten StaatS- auSgabeu

der ungeteilten Monarchie samt Venetien und Lombardei 269,033.643 Gulden KonventionS- münze, also ungefähr 538 Millionen Kronen. Man steht, daß die Steuerlast im Laufe von 55 Jahren sechsmal ^ größer geworden ist. ' Die steuertragende Bevölkerung aber hat sich nur ver doppelt. - ^ ^ Sehen wir uns nun die größten AuSgabeposteu an, das find die Ausgaben für das Heer und die ZkriegSslotte und dann die Zinsen für die Staats schulden. Oesterreich Ungarn Gemeinsame AuSlageu272,874.285 L-77,859.115 X Staatsschuld

. 5 375,014.038 IL 262,169.154 X Beachten wir diese beiden Ausgaben für das Jahr 1905. Oesterreich muß 647^/z Millionen Krönen aufbringen. Ungarn nur 340 Millionen Kronen. Die Steuerträger in Oesterreich haben' hier eine zweifach so große Last zu tragen und doch ist die Bevölkerung in Oesterreich 27 Millionen Menschen und in Ungarn nicht ganz 20 Millionen Menschen. Weil nun Ungarn fast frei ist von der Militärlast und der größte Teil der Kosten dafür Oesterreich aufgebürdet ist, darum kann es größere Summen

^ Ausgabe zur Förderung der Landwirtschaft aus dem Staatssäckel, als eS Oesterreich möglich ist! Dieses Mißverhältnis schreit doch förmlich von selbst. Dk ÄnSlagen des Handelsministeriums in Ungarn find 219 Millionen Kronen, die in Oesterreich für Post, Telegraphen und Staatseisenbahn 395 Millionen Kronem. Auch hier ist Oesterreich schlechter daran durch die riefigen Ausgaben für die passiven StaatS- bahnen, welche jährlich über 60 Millionen Kronen Zuschuß aus den Steuergeldern erfordern

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 20
Datum: 25.12.1915
Umfang: 20
A — Pflege des Staatsgedankens und des Patrio tismus als Kriegshetzerei zu verschreien suchte. Vom staatlichen Gemeinwesen Oester reich sprach man überhaupt selten, als Binde glied galt höchstens der greise Kaiser, das Oberhaupt der Dynastie. Man wird in der ZuKunst bei der politischen Erziehung des Volkes, ebenso wie es in Deutschland schon seit Jahrzehnten ge schieht, den Gedanken der Zugehörigkeit zum Staate und der staatlichen Zusammengehörig keit pflegen müssen. Wir in Oesterreich

haben wahrlich keinen Grund mit den Zeichen der Trauer an der Totenbahre des Nationalis mus zu stehen. In gewisser Hinsich! sind wir ja die glücklichen Erben oder vielleicht besser gesagt, diejenigen, die ihm das Schwert des Welteroberers aus der Hand gewunden haben. In der deutschnationaleu Wiener Wochenschrist „Deutsch-Oesterreich' schreibt der Universitätsdozent Dr. Walter Schmied- Kowarzik, daß der Krieg uns die Aus erstehung. so man kann sagen, die Geburt eines neuen österreichischen Slaatsgefühles

gebracht habe. In Oesterreich war das Staats bewußtsein nicht bloß eingeschlafen, sondern ,os war in weiten Kreisen ganz erstorben. So wird es die Ausgabe zukünftiger österreichi scher Politik sein, die Völker der Monarchie, welche die gemeinsame Gesahr unter die Fittiche des Heeres und der Dynastie scharte, auch in den Werken des Friedens zu ver einen, d. h. nationale V ersöhn u n g s- politik zu treiben, die nationale Streitaxt HU oergraben, nach dein Gemeinsamen zu suchen und so die Völker

, daß. wie immer der 'Krieg enden werde. Oesterreich-Ungarn, wie eivHt in den glorreichen Türken- und Fran zosenkriegen, nnt in die erste Reihe der Kriegsgewaltigen der Welt gehören werde. Und nachdem der gelehrte Verfasser mit der lodernden Fackel feines Geistes und seiner Kenntnis der Weltzusammenhängo in. die ^Schächte der Kriegshetzer hineingeleuchtet. Proklamiert er den reinigenden Kamps gegen den Völkerhaß als die große Ausgabe der Menschlichkeit. als !die Kriegslehre, die dnrch nichts an Wichtig- jkeit

überboten werden könne. Er läßt dann diese seine Lehre gipfein in dein schönen Satz: „Wenn nach dem Kriege dnrch die Welt zein N ingen u m die n atio n a l e Ge rechtigkeit gehen wird, dann werden 'wir die Lehr in e i st e r E u r o uas sei n .können.' Oesterreich hat doch der Welt schon vor dem Kriege bewiesen, das; es mög lich ist, auch viele Völker in einem Staate klug und weise zu führen. Daß im großen und ganzen klug und weise geführt, d. i. regiert worden ist, das haben die für die Gegner

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 24.02.1906
Umfang: 12
, das; alles das, was wir vorbringen, schön und recht ist, daß er eL anerkenne, das; er zugebe, daß cs beseitigt werden solle, das; aber nicht er das ändern könne, sondern das: er es nur beim Kriegs» minister vortragen, anregen, ihm vorlegen könne. Sehen Sie, meine Herren, in dieser ganz merk würdigen Einrichtung, die außer in Oesterreich, wie ich glaube, in keinem Staate besteht, ist der Grund zu suchen, warum leiner von den vielen Abgeordneten, warum keine der hier ver tretenen Parteien es sür nützlich gefunden hat, ein Wort

der Anerkennung gegenüber der Regie rung und der Militärverwaltung auszusprechen. Z>as ««gesunde Verhältnis ia Ungar«. Ein weiterer Grund, warum niemand ein solches Wort hier gesunden hat, liegt in unserem Verhältnisse zu Ungarn. Wir wissen, daß man in Oesterreich alles das, was wir als wünschens wert anerkennen, das; man in Oesterreich das, was in anderen Staaten, wie zum Beispiel in Teulschland, schon längst durchgeführt ist, nicht machen, daß man bei uns vernünftige Reformen nicht einführen

, deren Notlage wir ja alle anerkennen, nicht gesorgt werden. Meine Herren! Dieses ungesunde Ver hältnis zu Ungarn ist einer jener Gründe, warum lein Abgeordneter dazu gekommen ist, sich in B>,zug auf den Militarismus zu cxpo- nieren, für den in Oesterreich bestehenden Mili tarismus irgendeine Verantwortung durch Worte der Anerkennung zu übernehmen. Ein weiterer Grund ist auch folgender: Ein Abgeordneter, der heute sür Bewilligungen zu Gunsten des Militärs, für Anschaffung von Waffen u. f. w. eintritt

die Einheit des Heeres vorausgehen. Ein „Bis daher und nicht weiter!' muß endlich einmal über die Leitha ertönen, dann wird man auch in Oesterreich die immer ge übte Opserwilligkeit wieder finden. (Abg. Doktor Schcicher: Befehl von Ehlopy!) Der Befehl von Ehlopy hat bewiesen, daß man noch nicht die nötige Energie gefunden hat, endlich Idas zu tun, wozu wir ja doch gelangen müssen. Auf dem Wege, auf dem wir uns gegen wärtig befinden, werden wir zu einer Auf lösung Oesterreichs gelangen. Ich glaube

aber, daß ein Staat Oesterreich eine europäische Notwendigkeit ist und daß daher eine Ge sundung von selber eintritt und durch die For derung der Völker erzwungen werden wird. Der militärische ßhrenrat. Meine Herren! Ich anerkenne den guten Geist, der in der Armee noch herrscht. Ich achte die Offiziere, ich kenne viele persönlich, und ich glaube auch, im Namen aller Oester reicher sprechen zu können, wenn ich sage, daß die österreichische Armee heute noch geachtet und geschätzt ist von dem ganzen Reiche

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 01.05.1906
Umfang: 8
um Regierungswechsel und Parieiengruppierungen, ihre Wirkung tun. Der Redner behandelte sein Thema in schritt weiser Entfaltung: Unhaltbar ist das gegen wärtige Gesüge der Monarchie, der Dualismus, unhaltbar sind die Zustände in Oesterreich und in Ungarn. In beiden Reichshälften sind die Nationen, in beiden die arbeitenden Berufs stände durch die immer grös;er werdende Kluft der Zwietracht getrennt. AlleS ist auss höchste unzufrieden. Wenn es Aufgabe des Staates ist, die allgemeine Wohlfahrt zu begründen

und zu fördern, dann habe Oesterreich und Ungarn und die Monarchie ihre Aufgabe gänzlich verfehlt. Ter Redner zog daraus den Schluß, das, die Monarchie auf andere Grundlagen gestellt werden müsse. Ihr Los könne nur sein: Zerreißung oder st ärk e re E i n i g u » g; die erstere bedeutet ihren Untergang, die letztere Verjüngung der Monarchie. Man höre oft, die einheitliche Krone werde die Monarchie zusammenhalten. Tic verschiedenen Völker können aber nur durch die gemeinsame Wohlfahrt zu sammengehalten

werden: in der Krone gipfelt, in der gemein'amen Wohlfahrt wurzelt der staatliche Bau. Der Redner zeigte sodann, das, die heutige Behandlung der nationalen Frage sowohl in Oesterreich noch mehr als in Ungarn die Nationen unzustieden machen müsse. Seitdem einmal die Konstitution eingesülirt ist und dadurch das Volk Teilnahme an der Lenkung des Staates erhalten Hai, geht der Zug der Völker ganz von selbst und mit Naturnotwendigkeit zu einer größeren und mehr selbständigen Entfaltung des nationalen Lebens

hin. Diesem Naturtriebe setzt sich die in Ungarn herrschende Partei zwar mit aller Kraft, aber ohne Aussicht auf Erfolg entgegen. Dieselbe chauvinistische Richtung ist es auch, die aus die Lösung von Oesterreich oder aus dessen Beherrschung es abgesehen hat. Darin gründet die .Krise der Monarchie und die Krise des ungarischen Staates. In Oesterreich wollte der DcuifchliberaliömuS dasselbe Spiel aufführen, ist aber damit schon lange aufs Trockene gekommen. Dieses selbe von der magyarischen Herrschsucht ausgehende

unter den Magyaren nicht bloß für Ungarn, sondern auch für Oesterreich die ärgsten Feinde des allgemeinen gleichen Wahl rechtes- und es ist kein Zufall, daß die Ein führung des allgemeinen gleichen Wahlrechts bei uns gerade jetzt an Aussicht verliert und zu fallen droht, nachdem in Ungarn Wekerle, Kossuth und Apvonyi ans Ruder gekommen sind. Die Wahlreformfeinde in Oesterreich haben am neuen ungarischen Ministerium eine Schützenhilfe für ihre Minierarbeit er- langt. Gelingt es den Polen, Konservativen, Adeligen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 26.09.1905
Umfang: 8
.D« Tiroler' erscheint jedm Druck und Lerlag: ^Thrslia', Bozeu, Sdlsmmstraß« V »ez«g»Pr«tse F« Oesterreich-Ungarn mit Post» ersendung: ' gcayjSirig ^ ll'20 halbjahrig . » Kl »ierteljahrig , S — Für Bozen samt Zustellung: ganzjahr^ X10'— halbjährig » s — vierteljährig, 2°S0. ?»r alle anderes Länder mrter Anrechnung der höher« Postgebühren. Sinzckte Nummern lo Heller. Laufende Bezugsamneldungen gelten bis zur Absage. ^ Hchristteituug m»d Uensalwng Bozen, Museumstraße Nr. 32 Verantwortlicher

ist nicht ohne eine Weltregierung, verständlich. Humboldt. Dr. Lueger — Dr. Derfchatta — Dr. Lueger. Die in Ungarn herrschende Halbrevolntwn drängt Oesterreich immer energischer, sewe wirt schaftlichen und politischen Rechte für die Zukunft zu wahren. Die Ungarn leisten heute dem Reiche die sogenannten Staatsnotwendigkeiten nicht. Ungarn stellt keine Rekruten, Ungarn zahlt keine StaatS- stenern. Man versichert, daß dadurch der öster reichisch-ungarische Staat nickt aus dem Gleich gewicht komme. Die Steuern, die die Ungarn

nach ew bis zwei Jahren auch auf dem Wege der Exekution nicht einbringlich sein werden und somit von dm „braven' Steuerzahlern werden erlegt werden dürsen. Eine zweite Tatsache ist, daß in Oesterreich auffällig viele Stellungs pflichtige assentiert wurden, so daß die normalmäßig Heuer im Herbste zur Ausbildung berufenen Reser visten erst im Frühjahr zur Ablichtung einberufen werden können. . Dr. Lueger hat die jetzt in Ungarn herrschen den Verhältnisse seit Jahren kommen gesehen. Er war der erste

, der in Oesterreich sewe warnende Ctiwme erhob. Die Ungarn sahen ihr Spiel, das sie mit Oesterreich und der Dynastie treiben wollten, durchschaut. Namenlose Wut ergriff sie und aus Rache dasür wollten sie cS beim österreichischen Hose hintertreiben, daß Lneger je Bürgermeister von Wien werden dürse. Nur wenn Dr. Lucger seinen Kamps gegen die Gelüste der von Juden geführtm Ungarn aufgeben würde, sollte die Wiener Hofkamarilla Dr. Lueger den Weg zum Bürgermeisterstuhle frei geben. Lange tobte der Kampf

für ganz Oesterreich werden. Darum intriguierte man bei Hof gegen dm Bürgermeister von Wim sowohl über Budapest wie auch aus dm österreichischen Finanzkreisen weiter. Dr. Lueger wurde manche Demütigung von der Hof kamarilla bereitet und trotzdem er sehr gut er kannte, daß die deutschliberale Partei in die Be wegung gegen Ungarn nur darum eintrat, um ihn, den erstey Mahner, kalt zu stellen, überließ er der deutschen Volkspartei die Führerschaft im AuS- gleich streite gegen Ungarn. Wie immer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 31.12.1919
Umfang: 12
«tt soll»« Zdn«i> Schristleitung und See» «Nft» e»r.«. Telephon Sir. M. Voze«. Mittwoch, dm ZI. Zezember MS. I Z8. Zchrgrn«. W«che«k»'e»»»r: Mww., gl. Sywest«. Donnerst, t. Sieujlchr. Freit.. 2. Martinlan. Samst.. 3. Daniel. Smmt» < Rigobert. Mont.. 5. Simon. Dienst., a. Hl. > «önige. Sie IsnMonsSderation. Die Ueberzeugung. daß sich Oesterreich' all ein nicht erhalten könne, ist nicht nur in öfter« reichischen und deutschen Kreisen, sondern all mählich auch bei den maßgebenden Führern der Entente

nicht nur eine Verstärkung seiner Bevölkerung brin gen, sondern auch die sehr bedeutenden Was serkräfte des Laibes — di« Oesterreich infoige Kapitalsmangel nicht vollständig auszunützen vermag — zur Verfügung stellen. Durch den Anschluß Oesterreichs hätte Deutschland auch wieder die Verbindung mit dem Osten herge stellt, di« für de« Abfluß der deutzchen lieber- völkerung. der deutschen Industrie und des deutschen Handels heute Wesentlicher ist als ja. Frankreich bietet alles auf, um eine solch« Stärkung Deutschlands

der Einflußsphäre auf dem Kon tinent. Nach diesem Verteilungsplane würde Oesterreich m die französische Einfwßzone fal len. Abgesehen von den starken geschichtlichen Banden, die Oesterreich vielmehr mit der Tschechoflovakei als mit Ungarn verbinden, spielt in den Erwägungen der sozialdemokrati schen MitKeder der Wiener Regierung vor allem auch folgender Umstand eine bedeutende Rolle: D^se Kreise fürchten nämlich für den Bestand des vorherrschenden Einflusses der So zialdemokraten. Sie fiirchten, daß die mon

archistische Bewegung in Ungarn auch auf Oesterreich übergreifen könnte und sind daher einem engeren Zusam mengehen mit denTschechen—die von derftlben Sorge bedrückt werden — nicht abgeneigt. Dr. Renner besuchte auf Anraten französischer Staatsmanner bei seinem Pariser Aufenthalt auch den tschechischen Außenminister Benesch. Und anfangs Janner begibt sich der Wiens» Staatskanzler nach Prag, vorerst um ein wirt schaftliches Ab!onunl.u zu treffen. Die «Deutsche Tageszeitung' in Berkn befaßt

sich mit dieser Entwicklung in den Staa ten der ehemaligen Doppelmonarchie. Nach diesem Blatte bedeutet der englische Plan eine geringere Bedrohung der deu^ schen Interessen als der französische. I» einer Konföderation, die nicht nur die Tsch» chen. Oesterreicher und Iugoslaven, sonder» auch die Ungarn und Rumänen umfassen wir» de. sei der slavische Einfluß jedenfalls nicht so siq Hojq soq 'sqlj<zsvus?vv?T msu» u; sim Tschechoflovakei, Oesterreich und Jugoslawien umfaßt. Die Nahrungs-, Kohlen- und Geldkrise w Oesterreich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 16
Datum: 22.10.1904
Umfang: 16
Seite 6 .Der Tiroler' 22 Oktober Mittel fand in Oesterreich einen bereits vom Man- chestertum und dem wirtschaftlichen Liberalismus zu sehr geschwächten Organismus vor. Im Anfang Mai 1870 wurde die Weltausstellung eröffnet und am gleichen Tage brach die wirtschaftliche Krisis herein, die in ganz Oesterreich taufende bürgerlicher Existenzen vernichtete, Hunderte großkapitalistische Schwindelunternehmungen, bei denen die Juden die Hauptmacher waren, mit einem Federstriche hinweg fegte und große

— hatte man doch auf den politischen und wirtschaftlichen Liberalismus alle Hoffnungen gesetzt, ihm alle Vollmacht gegeben, sich in Oesterreich einzunisten und hoch und nieder vor seinen Triumphwagen zu spannen. Aene Wemiihungen, dem siech gewordenen Liöeratis- mus auf die Weine zu helfe«. Als man die zahlreichen Ruinen wirtschaftlicher Existenzen nach dem Jahre 1873 nicht mehr dem Auge der Oeffentlichkeit verschleiern konnte und derLauf der Zeit auch jenen Recht gab, die prophezeiten, die wirtschaftliche Krise werde ein halbes

Menschenalter sich geltend machen und nicht in wenigen Jahren behoben sein, da lenkte der Judenliberalismus in neue Bahnen, um seine Vorherrschaft im Staate zu erhalten. Um die Oeffentlichkeit vom inneren Elend ab zulenken, konstruierten die österreichischen Staats politiker die Frage von Bosnien und Herzegowina. Es hätte nicht viel gefehlt und die Inszenierung dieser Aktion hätte Oesterreich in eine neue ver« Heerende Verlegenheit gestürzt. Ter Tapferkeit unseres Heeres war es beschieden, die Fehler

unseres Diplomatenkorps auszumerzen. Ob in Zukunft Bosnien und Herzegowina uns aber zurückersetzen wird, was Oesterreich an Gut und Blut für diese Provinzen geopfert hat, das werden unsere Kinder und Kindeskinder erfahren. In der Gegenwart sehen wir nur, daß das Volk Israel an der Okkupation von Bosnien und der Herzegowina seinen Rebbach macht. Die Völker Oesterreichs aber auch im Innern zu beschäftigen und sie vom Allernächstliegenden ab zuhalten — mit dem Judenliberalismus gründlich aufzuräumen

und sich die manchesterliberale Welt anschauung aus dem Kopse zu schlagen —, inszenier ten die Preßjuden und politisierenden Juden den Nationalitätenkampf in Oesterreich. In Böhmen waren es tschechischsprechende Juden, die die Angriffe gegen die Deutschen formulierten. In Wien waren es die deutschsprechenden Juden — meist Einge wanderte aus Ungarn und Galizien —, die die Abwehr markierten. Juden da und Juden dort als Rufer im Streite und man sah hochadelige Tschechen und hochadelige Polen, — oie dem deutschen Adel in Oester

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 10.10.1905
Umfang: 8
Seite 2 „Der Tiroler' Dienstag, 10. Oktober 1905 Magyarische Zkrechyetteu. Bevor ich über diesen Gegenstand noch weiter spreche, will ich auf die Frage antworten: Was geht gegenwärtig in Oesterreich vor? Dean ohne Berücksichtigung gewisser Dinge ist das, was in Oesterreich gegenwärtig geschieht, überhaupt nicht verständlich. Die Debatte dreht sich um eine Er klärung des Ministerpräsidenten bezüglich unseres Verhältnisses zu Ungarn. Auf der Tagesordnung steht nämlich gegenwärtig die Frage

etwas anderes, als was Lassalle empfohlen hat? . Sind selbe nicht eben damit beschäftigt, den Besiegten, den Staat Oesterreich, zu entwaffnen ? Das muß gesagt werden, damit eS.hinausklinge in alle Gaue Oesterreichs, damit man es dort höre, wo man Mit falschen Karten ein falsches Resultat erzielen will. Nachdem eS so klar ist wie Maien sonne, was die Ungarn wollen, darf es niemand überraschen, wenn ganz Oesterreich aufatmete, als die Vertreter der ungarischen Revolution, die be kannten Füns, vor kurzem in Wien endlich

einmal in solcher Weise empfangen wordm find, wie fie es wirklich verdienten. Was ist seit dem Jahre 1867 geschehen? Seit 38 Jahren swd die Vertreter der Ungarn wiederholt, Hundertemale, nach Wien ge kommen, aber niemals find fie ohne neue Zugeständ nisse zurückgekehrt. Erst vor einigen Tagen find die Ungarn wieder einmal in Wien gewesen und diesmal find fie zurückgekehrt — ohne neue Zuge ständnisse. Das war in Oesterreich ein Ereignis. Ich kann Sie versichern, meine Herren, die Nachricht über den Empfang der Fünf

in Wien hat draußen in der Bevölkerung ewm Schrei der Erlösung ausgelöst. Bei uns in Oesterreich ist eS üblich, sich über Schwäche der Krone zu beschweren und über die Nachgiebigkeit in Oesterreich zu raunzen. Und in dem Momente, wo das erstemal, den Vertretertl der ttngarischen Revolution gebührend geantwortet wor den ist, wo dieselben entsprechend ihrer Frechheit empfangen wordm find, hatte' man hier im Hause der österreichischen Volksvertreter den Mut, der Kro n e in den Rücken z u fal

endlich das erstemal dm gebührenden Empfang gefunden haben? Warm das Volksvertreter? New! Wir alle werden sagen: Das warm niemand anders als die Knechte der 50 Kreuzer-Magyären, die mit Hilfe österreichischer Bajonette gewählt wordm. Leute, die im Falle der Einführung des allgemeinen und gleichen .Wahl rechtes wahrscheinlich niemals mehr den ungarischen Reichstag von innen sehen würden, darf man nicht in Oesterreich als Volksvertreter hinstellen. Der Herr Ministerpräsident hat in seiner Rede

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 26.01.1905
Umfang: 8
nur süns Granaten für jedes Ge schütz gebliebm. Die von den Japanern gefundene Munition sei meist für kleine Kaliber passend ge wesen. Bei der Zurückwerfung einzelner japanischer Angriffe feien oft mehr als eine Million Patronen verschossen worden. Die Pferde hätten kaum genügt zum Transport der Geschütze. Oesterreich und Ungarn. Wir haben in unserer vorletzten Nummer die Rede, die der Herr Reichsratsabgeordnete Doktor Schöpfer in der neulichen Versammlung in Jen bach gehalten hat, erwähnt. Wegen

schon arg zerklüfteten Reiches führen. Die Bande, welche uns mit Ungarn verbinden, werden von Jahr zu Jahr lockerer, die Kluft zwischen Oesterreich und Ungarn wird immer größer. Aus Schwäche hat man dies so geschehen lassen und Schwäche werde gewiß nicht ausreichen, um den Zerfall aufzuhalten. Redner verwies darauf, daß in Ungarn jene Partei, welche die Losreißung von Oesterreich auf ihr Programm geschrieben hat und zu diesem Zwecke die Wiederbelebung des Achtundvierziger-GesetzeS anstrebt, bereits

um Hie Majorität ringt. Auf politischem, militärischem und wirtschaft lichem Gebiete trete Hie maßlose Gier nach voller staatlicher Selbständigkeit nnd LoSlösung seitens der sübrenden Kreise Ungarns immer maßloser hervor. Hinsichtlich des letzten Zieles stimmen in Ungarn auch die Ministeriellen und die Minister selber mit der UnabhängigkeitSparLei überein; nur ziehen die ersteren eS noch vor, ans sehr eigensüchtigen Gründen nicht ein so rasches Tempo einzuschlagen. Die Los- trennnng von Oesterreich

nnd die volle staatliche Selbständigkeit Ungarns auch nach außen, wollen drüben aber alle. Zunächst steht das einheitliche Wirtschaftsgebiet, wie eS im Zoll- und Handels- bündnis festgestellt ist, in Frage. Wie die Entwicklung jetzt läuft, ist die Zoll- trenuung nicht mehr aufzuhalten und gewiß will . ^ ? j- , man, ist diese erfolgt, einen weitern Schritt zur Auflösung der Monarchie folgen lassen.. Und doch müssen Oesterreich und Ungarn beisammen bleiben. Diese Verewigung zu einem Reich ist ans

der 'Ge schichte hervorgewachsen. Die ganze Staatengliede rung Europas, die Gefahren von außen, die topo graphische Lage, die wirtschaftliche Entwicklung, alles weist die Kronländer der Monarchie auf ein ander an und verlangt deren ungeschmälerten Fort bestand. Trotzdem darf Oesterreich nicht darin sewe Aufgabe im Dienste der Gesamtmonarchie erblicken, daß es dem Ausgleich mit Ungarn, wie er gegen wärtig ist, immer neue Opfer bringt und so die endgültige Trennung mit vorbereiten und an bahnen hilft

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 6
Datum: 16.10.1900
Umfang: 6
- Wandkalender. preis 50 Pfg. oder 65 Cts., in Oesterreich-Ungarn 60 Heller. Donauwörlhrr Heilig-Kren?- >11 Jahrgang. ' 17 Bogen stark, «zvt. ^ » mit einem prächtigen Titelbild in lithographischem Farbendruck, schönen Erzählungen u. Illustrationen, ferner einem Gratis-Wandkalender, Märkte-Verzeichnis usw. preis 50 Pfg. oder 65 Cts., in Oesterreich-Ungarn 60 Heller. Kalender für katholische Z'ehr- amtskaiididatcn. Taschenbuch für alle, die sich auf den Lehrerberuf vorbereiten. In eleg. Leinwandband, preis

Mk. 1.— oder Fr. 1.25, in Oesterreich-Ungarn Kr. 1.20. Kinder-Kalender. VZ-A! Märchen, Gedichten, Rätseln usw., vielen Textbildern , nnd einem farbigen Titelbild, preis 20 Pfg. oder 25 Cts., in Oestereich-Ungarn 24 Heller. Kolholicher Mrcr-Kalendrr. XXIH. Jahrg. Illustriert. Mit Lehrer-Biographien und Abhandlungen für und über den Beruf. In eleg. Leinwandband, preis Mk. 1 — oder Fr. 1.25, in Oesterreich-Ungarn Kr. 1.20. i!allmrga-Katender besonders für Dienstmädchen. XXIH. Jahrg. Mit lehrreichen Erzählungen, vielen

Textbildern und einem hübschen Farbendruck-Titelbild, preis 20 Pfg. oder 25 Cts., in Oesterreich-Ungarn 24 Heller. Kaphacl-Kalender 5 einem farbigen TitelbUde, schönen Erzählungen und lehrreichen Abhandlungen, preis 20 Pfg. oder 25 Cts., in Oesterreich-Ungarn 24 Heller. Alle verehrten Leserinnen und Leser dieser Zeilen werden herzlichst gebeten, sich der Verbreitung obiger Kalender eifrigst anzunehmen. Jeder, wessen ^Standes er auch sei, vermag doch wenigstens den einen oder den andern Donauwörther

., in Uesterreich-Ungarn 24 Heller.. Taschenkalender für die Ilu - dierende Jugend. Studierende äußerst belehrend und wertvoll. Der Kalender kann zugleich als Potizbuch benützt werden. Einband in Leder-Imitation, preis 40 Pfg. oder .50 Cts., in Oesterreich-Ungarn 48 Heller. A ttischer Tierschutz-Kalender. XIX. Jahrgang. Mit unterhaltenden und belehren den Geschichten aus der Thierwelt und vielen Bild chen. preis 10 Pfg. oder 13 Cts., in Oesterreich- . Ungarn 12 Heller. Her^-Iesu-Kalender. 15 Farben ausgeführt

, mit verschiebbaren Monats tafeln mit Raum für kleine Notizen, preis 50 Pfg oder 65 Cts., in Oesterreich-Ungarn 60 Heller. Monatstafeln des Herz-Jesu-Wandkalenders können jedes Jahr die Monatstafeln hierzu eigens nachbeziehen, preis 15 Pfg. oder 20 Cts., in Oesterreich-Ungarn 60 Heller. Kalhol. Abre. Malender Legenden auf der Rückseite der Tagesblätte-.' und 12 Einsteckbildern. in ff. Farbendruck. Bis herige Verbreitung 132000 Exemplare. Der Preis muß als beispiellos billig bezeichnet werden, preis

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 05.10.1922
Umfang: 8
habe auf die Reparationsforderun- gen gegenüber Oesterreich verzichtet: sie habe die ganze österreichische Frage auf den Völ kerbund abgeschoben: sie hätte den italieni schen Interessen besser gedient, wenn sie gesterreich in irgendeiner Weise zoll- und währungstechnisch dem italienischen Staate eingegliedert hätte. Darauf antwortet das Natt: 1. Italien habe auf die Reparationen nicht verzichtet. „Man müßte aber verrückt sein, anzunehmen, Oesterreich könnte sie in seiner gegenwärtigen Lage bezahlen.' Darum

in der Lage gewesen, für diesen Zweck einen Konflikt zu ertragen?' Zudem hätte man müssen die wirtschaftliche Aufrichtung des Landes allein übernehmen: und zudem sich g Millionen Deutsche, also Andersspra chige, eingliedern. Oesterreich fallen lassen hätte aber den An schluß an Deutschland bedeutet, „den niemand will': oder die Donaukonföderation. welche Gefahr des alten Habsburgerreiches mit absoluter Vorherrschaft der Slawen wieder heraufbeschworen hätte'. Daher sei es für Verhandlungen in Mudania

. Der Völkerbund hat ge stern seine Arbeiten beende«. Das Kreditab kommen für Oesterreich wurde genehmigt und von allen garantierenden Mächten, das sind England. Frankreich, Italien, Schweiz. Bel gien und Tschechoslowakei, unterzeichnet. Das ganze Abkommen ist in drei langen Prokokol len abgefaßt, die sich wieder in verschiedene Punkte gliedern, in denen die gegenseitigen Verpflichtungen niedergelegt sind. Die Einzel- Heiken der Prolokolle sind aus den Meldun gen der letzten Tage und Wochen bekannt

. Es ist nichts neues dazugekommen. Die Kre ditsumme betrank 65Z Millionen Goldkronen. Die Pfänder für diese Summe sind genau festgelegt. Hlesür kommen vor allem die Ein- ^ nahmen aus dem Zoll und dem Tabakmono- , pol in Zekracht. Oesterreich muß sich verpslich- ine. hierin keine Tarifänderunncn ohne Zu- ' slimmung der Ainanzkontroll?ommils!on vor- ^ zunehmen. Die Mächte verpflichten sich feier- > lich, keine Makr.nhmen zu treffe», wodurch direkt oder indirekt die Selbständigkeit und ^ Unabhängigkeit Oesterreichs

gefährdet wer den könnte, wogegen Oesterreich gleichfalls die Verpflichtung übernimm?, unter keinen Umständen seine Unabhän^ gkeit aufzugeben. Dr. Seivel gab in seiner Rede der Freude Ausdruck, daß endlich ein Der? geschaffen worden sei. das die Rettung aus dem Thaos in Aussicht stelle. Sozialiftenkongreß in Rom. ! Rom, 3. Oktober Zn der gestrigen Sitzung i der in der Mehrheit gebliebenen Fraktion der sozialistischen Partei Zkaliens wurde beschlos sen. sich bedingungslos an die dritte Inter nationale

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 23.10.1906
Umfang: 8
»2 Ä ee. . . Mg Der.Tiroler' erscheint jedenLienstag.Donners tag und -s am-tag. Druck und Verlag: ..Torolta', Bozen. M»seumstraße ZZ. Bezugspreise: Für Oesterreich-Ungarn mit Postversendung: ganzjährig T halbjährig , bso vierteljährig . FürBozensamtZustellung ganzjährig ic lv — halbiährig . S-— viertcliährig . 2 ,0. Für alle anderen Länder unter Anrechnung der höheren Pougebührcii. Einzelne Nummern u? k,. Lausende Be^ugsanmel- dungcn gelte» bis zur Absage. Schriftleltnng und Aerwaktung: ZZozeu, Musenmllratze

, so hören wir zur Ant wort, daß die Differenzen, die Oesterreich mit Serbien hat, die Ursache waren. Die Ungarn betrachten die Serben schon lange als ihre zu künftigen Bundesgenossen, wenn die Scheidung von Oesterreich und Ungarn zur Tatsache ge worden sein wird. Nun ist Oesterreich — nicht Ungarn — ein treuer Abnehmer serbischer Exportartikel seit Jahrzehnten gewesen. Millionen Kronen wanderten von Oesterreich nach Serbien, die österreichischen Viehzüchter litten schwer durch die Einschleppung

den Viehexport nach Oesterreich zu unterbinden und weiters tausenderlei Schwie rigkeiten bei Abschluß der akut gewordenen Handelsverträge zu machen. ^ Die Ungarn sahen diesem Spiel der Kräfte zwischen der österreichisch-ungarischen Monarchie mit scheinbar verschränkten Armen zu. Tat sächlich hatten sie aber die Hände nicht müßig im Schöße liegen, sondern sie spannen gar seine Fäden gegen Serbien und hetzten dieses gegen Oesterreich zu energischem Widerstande auf, auf daß Oesterreich-Ungarn zu den Ver

legenheiten im Innern noch in Verlegenheiten mit seiner Außenpolitik komme. Die Ungarn haranMierlen die Serben zum Widerstände gegen die „Großmacht' Oesterreich inil der Ver sicherung, daß es ihrem Einflüsse auf die Krone schließlich gelingen werde, alle Widerstände im PalaiS des Ministeriums des Aeuszeren in Wien auszuheben, wenn der geeignete Zeitpunkt ge kommen sei. Die Serben denken nun, daß der Zeitpunkt schon da sei. daß die Ungarn ihr Versprechen einlösen sollen. Dle Viehherden, die immer

nach Oesterreich geschickt worden und für die Oesterreich alljährlich hunderttausende K-.onen nach Serbien gab, stehen unverkaasr und Frank reich zeigt wniig ^iebe, labendes serbisches Vieh über seine Grenzen zu lassen. Nun aber zeigen jene Männer, die die diplomatischen Verhandlungen mit Serbien bis jetzt mit ziemlichem Geschick geführt haben, durchaus nicht dm Willen, um der gnädigen Bewilligung einer allerhöchsten Allözeichnung ihre Erfolge üder Nacht aufzugellen. Golu chowski — ihr Chef — konnte

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