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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 11 von 16
Datum: 30.11.1921
Umfang: 16
Mittwoch, den 30. November ISA. .Ser Tiroler' Welke Krieösln'eihen übernimmt JenWöi! erreich? Veulschci'lerrcichische Staatsbürger müssen ihre Sriegs- »Mhi öl, 2änner d. Z. von Deutschösterreich ab- slempeln lassen. Innsbruck, Ende November Der ursprüngliche Entwurf des Friedensveittages hatte bekanntlich vorgesehen, daß Deutschösterreich all« »om ebemalnien Oesterreich ausgegebenen Kriegsanlei hen übernehmen müsse, gleichgültig, wo sie sich befinden. gliichüiittiZ. wem sie angehören sollten

vorgenommen — keine Der» Pachtung für den „abstempelnden Staat, die Kriegs anleihe zu übernehmen — mit Ausnahme Oesterreichs. Dieses muß also die auf seinem Gebiete befindlichen Kriegsanleihen übernehmen. Dazu aber auch noch die jenige österreichische Kriegsanleihe, die sich im Besitze von VZrzern solcher Staaten befinden, welche kein Gebiet des ehemaligen Oesterreich bekommen haben. (Also Schweizer. Franzosen, Engländern, nicht aber etwa Jugoslawen. Altitalienern. Tschechoslowakei! oder Polen

.) Oesterreich muß also laut Friedensvertrag zwei Arten von Kriegsanleihebesitzern befriedigen: !. Die Besitz jener Kriegsanleihe, die sich auf seinem Gebiete befindet. Allerdings scheint dieses Territoriali tät -Prinzip oerlassen worden zu sein; an seine Stelle trat das Personalitätspranzip, so daß Oesterreich de facto die Kriegsanleihen setner Staatsbürger über nimmt. ?, Bürger solcher Staaten, die kein Gebiet des alten Oesterreich bekommen haben. Zu 1. Eine Reihe von Gesehen und Verordnungen regeln

der Optanten vorgeschlagen, J:alien möge mit Oesterreich vereinbaren, daß jene Optanten, denen die italienische Staatsbürgerschaft nicht zuerkannt wird, ihren Anspruch auf Uebernahme der Kriegsanleihe durch Oestsrreich auch nach erfolgter Entscheidung über ihr O?tions ,;esuch erheben können; die von Oesterreich geforderte eidesstattliche Erklärung, daß der Optant die Lasten ersehen werde, falls er die italienische Staats bürgerschaft bekommt, icheint uns eine genügende Si cherung ver Optanten

zu sein. Optanten müßten also ebenfalls sofort um bedingte Uebernahme ihrer Kriegs anleihe durch Oesterreich einkommen. Hier entsteht nun freilich eine andere Frage: wird Italien — vorausgesetzt daß es die Kriegsanleihe überhaupt einlöst — seinerzeit dann eine solche von Oesterreich gestempelte Kriegsan leihe eines Op:anlen. der die italienische Staatsbürger schaft erlangte, einlösen? Wir wissen keine Antwort aus diese Frage. Die Schristleitung.) Man sieht u.so: Oesterreich verlangt die Erfüllung einer ganzen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 28.06.1906
Umfang: 8
. Mit der Gemeinsamkeit zwischen Oesterreich und Ungarn ist cö bald aus. Es ist bereits die Anordnung getroffen worden, daß im nächstjährigen Hof- und StaatShandbuch bei der bisher üblichen Titelüberschrift „Gemein sames (Reich s-)M inistcrium' das in Klammern gesetzte Wort „Reich' gestrichen wird; für die Bezeichnung „Reichskriegsministerium' wird sonach „Gemeinsames Kriegsministerium' geschrieben werden. Einen. Reichssinanzminister' gab es seit dem Tode des Herrn v, Kallay nicht. Baron Burian wird iin Hof

^ und StaatShand buch von 1904 bereits als k. u. k. gemeinsamer Finanzminister bezeichnet. Weiters ist dem Verlangen der Ungarn nach Beseitigung dergem einsamen Regierung bereits entsprochen. Das Ministerium dcs Acuszern wird künstig niemals mchr „im Namen der österreichifch-ungurifchen Regierung', sondern nur „im Namen der Regierungen von Oesterreich und Ungarn' auftreten. Also gibt cs nun nicht mchr ein „österreichisch-ungarisches Reich'. Die Ungarn haben sonach abermals eine staatsrechtliche Errungenschaft

und sonst — auch noch jemand'? Z)r. Kramarz — Helandter in Belgrad? Ter „Naprzod' reproduziert eine in russi schen Blättern enthaltene Mitteilung, wonach Dr. Kramarz sich der polnischen Lausbahn zu wenden werde und zum Gesandten in Belgrad ernannt werden soll. „ Oer Gesandtenposten in Belgrad,' schreiben die russischen Journale, „ist die erste Stufe in der großen diplo.nati- schen Karriere. In späterer Zukunft ist Doktor Kramarz zum Botschafter in Petersburg anS- ersehen.' Das Huotenvkrhälttlis zu Oesterreich und Ungarn

, Frei herrn v. Schwege!, Rhomberg, Kaiser, Ritter v. Abrahamowicz, PovSe und Dr. StranSky gewählt. — Die österreichische Quote betrug bisher 65 6 Prozent, die ungarische 34 4. Pro zente der Gesamtbeoölkerung sind in der öster reichischen Reichshälfte 57 L, in Ungarn 42 4 ; das Rekrutenkontigent beträgt in Oesterreich 57-ij, in Ungarn 42 7 Prozent. Das quoten mäßig zu berechnende gemeinsame Erfordernis beträgt pro 1906 (nach Abzug der gemein samen Zolleinnahmen) 23027 Millionen, davon hätte

Oesterreich nach der biSherigenQuotelöl) 85, nach der neuen 1ö2 43 Millionen zu zahlen. Vom außerordentlichen Rüstungskredit (75 3 Millionen) undOkkupationskredit (7 öMillionen) hätte Oesterreich nach der alten Quote zusam men 54 38, nach der neuen 47 75 Millionen zu tragen. Die neue Quote würde also eine Gesamtentlastung Oesterreichs um 25'05 Millionen bedeuten. Den Magyaren steigen die^ Hravsöknen ans. Der Handelsminister Kossuth hielt bei der Enquete über den Donau-Theiß-Kanal eine Rede

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 06.05.1913
Umfang: 8
aber sind nur die Formcu Willi, Emmi, Addi, Lilli, Betti, Milli usw. Wollten es sich doch alle Träger uud Trägerin nen dieser Namen merken! Keinem Menschen wird es doch je einfallen, Loni und Trndi oder Rndi oder Bnbi mir h zu schreibe». Wesl>alb müssen denn all die anderen immer wieder verengländert werden? („Sprachecke des Allg. Deutschen Sprachvereine-?.') Noch eine Fristverlängerung. Montenegro kann sich wahrlich nicht beklagen, daß Oesterreich-Ungarn mit rücksichtsloser Eile vor geht. Deu verschiedenen

Fristverlängerungen, ist noch eine ueue hinzugefügt wordeu. Die Aktiou zur Ver treibung der Montenegriner aus Skntari und zu gleich zur „Entthronung' des unberufenen „Königs' Efsad von Albanien ist zwar zwischen Oesterreich- Ungarn nnd Italien eine bereits fest beschlossene Sa che, unb es wird auch amtlich und offiziös versichert, daß diese Aktion sicher erfolgen uud iu der kürzesten Zeit ihren Anfang nehmen werde. Trotzdem ist aber eilt abermaliger Aufschub erfolgt und damit deu Montenegrinern die Frist

zur Umkehr nochmals ver längert worden. Ueber die Gründe derselben gehen die Mittei- lmigen auseinander. Auf der einen Seite wird be hauptet, das; die Verhandlungen zwischen Oesterreich und Italien noch nicht vollständig abgeschlossen seieu. Auf der anderen Seite wird aber auch gesagt, daß die Zögerung nur darin ihren Grund habe, daß sowohl Oesterreich als auch Italieu für die iu Aus sicht genommene große Aktion erst genügend viel Soldaten und Kriegsmaterial heransck>afsen wollen, nm daun um so kräftiger

und rascher die Aktion durchführen zu köuueu. Es mag übrigens vielleicist beides nicht unrichtig sein. Tatsache ist einmal, daß dic Unterhandlungen zwischen Oesterreich und Ita lien nicht leicht siird. Italien wünscht bekanntlich, daß Oesterreich in Montenegro selbst nichts unter nehmen soll, während Oesterreich gerade in der Ak- tionsfreiheit hinsichtlich des montenegrinifcl>en Ge bietes ein tangliches Mittel znr Bestrafung des mon- tenegrinisck>en Trotzes hätte. Bis jetzt scheint es diesbezüglich

zwischen Oesterreich und Italien tatsäch lich noch nicht ganz zu eiuer Einigung gekommen zu sein. Daß die maßgebenden Stellen in Wien nnn selbst znm bewaffneten Vorgehen fest entschlossen sind, kann man, abgesehen von den verschiedenen Verfüh rungen, anch ans der Tatsache schließen, daß alle not wendigen militärischen Vorbereitungen im besten Gange sind. Auch Italien richtet sich her, in glei cher Weise wirksam vorgehen zu köuueu. Iu Brin- disi wird soeben eiu Expeditionskorps in der Stärke von Mann

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 09.03.1905
Umfang: 8
über das Ende des Dualismus. Hat der Steuerträger in Oesterreich eine Ursache, dieses Ende des Dualismus, wie er heute beschaffen ist, zu beklagen? Durchaus nich^ Wer der ganzen Sache näher tritt, kommt zu der Erkenntnis, daß dieser Dualismus einmal ein Ende nehmen muß. Das Werk vom Jahre 1867,'ein Machwerk eines Ausländers, hat ja schließ lich die -Wünsche der Revolütwnäre Ungarns vom Jahre 1348 realisiert. Auf dem Reichstag in Kremfier hat die magyarische revoluttonäre Partei für die Zweiteilung

genug diesen Gegenstand an das Tageslicht ziehen, damit das Publikum davon Kenntnis nehme. Die Ausgaben für das Jahr 1905 find folgende: Oesterreich Ungarn TotalauSgaben 1.776,326.654 T 1.237,681.438 L Man betrachte doch, daß die beiden ReichS- hälften bedeutende Kraftanstrengungen machen; jedes Jahr werden die Ausgaben erheblich vermehrt. Sine relativ so kleine Macht wie Oesterreich-Ungarn hat jetzt eine StaätSauSgave'von 3014 Millionen Kronen. Im Jahre 1850 waren die gesamten StaatS- auSgabeu

der ungeteilten Monarchie samt Venetien und Lombardei 269,033.643 Gulden KonventionS- münze, also ungefähr 538 Millionen Kronen. Man steht, daß die Steuerlast im Laufe von 55 Jahren sechsmal ^ größer geworden ist. ' Die steuertragende Bevölkerung aber hat sich nur ver doppelt. - ^ ^ Sehen wir uns nun die größten AuSgabeposteu an, das find die Ausgaben für das Heer und die ZkriegSslotte und dann die Zinsen für die Staats schulden. Oesterreich Ungarn Gemeinsame AuSlageu272,874.285 L-77,859.115 X Staatsschuld

. 5 375,014.038 IL 262,169.154 X Beachten wir diese beiden Ausgaben für das Jahr 1905. Oesterreich muß 647^/z Millionen Krönen aufbringen. Ungarn nur 340 Millionen Kronen. Die Steuerträger in Oesterreich haben' hier eine zweifach so große Last zu tragen und doch ist die Bevölkerung in Oesterreich 27 Millionen Menschen und in Ungarn nicht ganz 20 Millionen Menschen. Weil nun Ungarn fast frei ist von der Militärlast und der größte Teil der Kosten dafür Oesterreich aufgebürdet ist, darum kann es größere Summen

^ Ausgabe zur Förderung der Landwirtschaft aus dem Staatssäckel, als eS Oesterreich möglich ist! Dieses Mißverhältnis schreit doch förmlich von selbst. Dk ÄnSlagen des Handelsministeriums in Ungarn find 219 Millionen Kronen, die in Oesterreich für Post, Telegraphen und Staatseisenbahn 395 Millionen Kronem. Auch hier ist Oesterreich schlechter daran durch die riefigen Ausgaben für die passiven StaatS- bahnen, welche jährlich über 60 Millionen Kronen Zuschuß aus den Steuergeldern erfordern

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 27.09.1914
Umfang: 12
. Eine der sonderbarsten Erscheinungen im itali enischen Volksleben ist der Hunger auf Südtirol uud Trieft. Daß diese beiden Gebiete zu Italien gehö ren, ist eine Art Evangelium, namentlich in den unteren Bolksklassen. Hinzu kommt ein historischer Ha» gegen Oesterreich, der noch aus der Zeit her rührt, als Oesterreich die Lombardei und Venetien besaß und durch Seknndogenituren in Toskana und Parma auch Mittelitalien beherrschte. Das Haus Savmien ist im Gegensätze zu Oesterreich emporge kommen, Oesterreich bildete

jenes Frank reich, dieses Oesterreich zustünden. Man beachtet femcr nicht, daß uach der italienischen Auffassung des Tprachengradmessers Oesterreich, Ungarn und Rußland überhcnlpt keine Daseinsberechtigung ha ben, und daß z. B. England und Frankreich über keltische Gebiete herrschen, die erst allmählich die Staatssprache annahmen oder noch die Mundart ih rer Vorfahren verwenden. Staatlich betrachtet er scheint die irredeniistische Auffassung der Italiener mithin als barer Unsinn, aber sie ruht festgewur

mit un verkennbarer nnd unangebrachter Geringschätzung auf Italien blicken. Als Tatsache bleibt bestehen, daß bei der Masse ein Krieg mit Oesterreich popu lärer als irgendein anderer ist. Würde Oesterreich das heißbegehrte Trient um den Preis der Anteil nahme Italiens an den jetzigen Vorgängen aus händigen, so hätte die Regierung ein vortreffliches Schlagwort für Erfüllung ihrer Dreibundpflichten; da Oesterreich aber dies nicht tun wird, solange es glaubt, sich sonstwie helfen zu könnnen, so fehlt

der italienischen Politik der eigentliche Untergrund. Anderseits macht sich vielfach das natürliche Zusam mengehörigkeitsgefühl der lateiniselien Völker zu Gunsten Frankreichs geltend. Dies sind die Stimmungen. Sieht man hier von ab. blickt man bloß von der Warte der hohen Politik, so zeigt sich ein ganz anderes Bild. Da erscheint Oesterreich mit seiner Abgeschlossenheit in der Adria völlig ungefährlich für eine Weltstellung Italiens im Mitelmeere. Es hat auch nie Versuche gemacht, sie zu beschränken

Oesterreichs gegen die stammverwandten Franzosen zn fechten. Anderseits kann nns die Vergrößerung Italiens nnr angenehm sein, weil sie Frankreich schwächt. Mit der wohlwollenden Neutralität ist die Jr- redeuta vorerst zurückgestellt, und Oesterreich erhält seine Streitkräfte wesentlich zu freier Verfügung. Und damit können wir nns zufrieden erklären. Allerdings darf man nicht verkennen, daß Ita lien durch sein jetziges Verhalten auf eine Weltpoli tik verzichtet nnd Lokalpolitik treibt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 31.12.1919
Umfang: 12
«tt soll»« Zdn«i> Schristleitung und See» «Nft» e»r.«. Telephon Sir. M. Voze«. Mittwoch, dm ZI. Zezember MS. I Z8. Zchrgrn«. W«che«k»'e»»»r: Mww., gl. Sywest«. Donnerst, t. Sieujlchr. Freit.. 2. Martinlan. Samst.. 3. Daniel. Smmt» < Rigobert. Mont.. 5. Simon. Dienst., a. Hl. > «önige. Sie IsnMonsSderation. Die Ueberzeugung. daß sich Oesterreich' all ein nicht erhalten könne, ist nicht nur in öfter« reichischen und deutschen Kreisen, sondern all mählich auch bei den maßgebenden Führern der Entente

nicht nur eine Verstärkung seiner Bevölkerung brin gen, sondern auch die sehr bedeutenden Was serkräfte des Laibes — di« Oesterreich infoige Kapitalsmangel nicht vollständig auszunützen vermag — zur Verfügung stellen. Durch den Anschluß Oesterreichs hätte Deutschland auch wieder die Verbindung mit dem Osten herge stellt, di« für de« Abfluß der deutzchen lieber- völkerung. der deutschen Industrie und des deutschen Handels heute Wesentlicher ist als ja. Frankreich bietet alles auf, um eine solch« Stärkung Deutschlands

der Einflußsphäre auf dem Kon tinent. Nach diesem Verteilungsplane würde Oesterreich m die französische Einfwßzone fal len. Abgesehen von den starken geschichtlichen Banden, die Oesterreich vielmehr mit der Tschechoflovakei als mit Ungarn verbinden, spielt in den Erwägungen der sozialdemokrati schen MitKeder der Wiener Regierung vor allem auch folgender Umstand eine bedeutende Rolle: D^se Kreise fürchten nämlich für den Bestand des vorherrschenden Einflusses der So zialdemokraten. Sie fiirchten, daß die mon

archistische Bewegung in Ungarn auch auf Oesterreich übergreifen könnte und sind daher einem engeren Zusam mengehen mit denTschechen—die von derftlben Sorge bedrückt werden — nicht abgeneigt. Dr. Renner besuchte auf Anraten französischer Staatsmanner bei seinem Pariser Aufenthalt auch den tschechischen Außenminister Benesch. Und anfangs Janner begibt sich der Wiens» Staatskanzler nach Prag, vorerst um ein wirt schaftliches Ab!onunl.u zu treffen. Die «Deutsche Tageszeitung' in Berkn befaßt

sich mit dieser Entwicklung in den Staa ten der ehemaligen Doppelmonarchie. Nach diesem Blatte bedeutet der englische Plan eine geringere Bedrohung der deu^ schen Interessen als der französische. I» einer Konföderation, die nicht nur die Tsch» chen. Oesterreicher und Iugoslaven, sonder» auch die Ungarn und Rumänen umfassen wir» de. sei der slavische Einfluß jedenfalls nicht so siq Hojq soq 'sqlj<zsvus?vv?T msu» u; sim Tschechoflovakei, Oesterreich und Jugoslawien umfaßt. Die Nahrungs-, Kohlen- und Geldkrise w Oesterreich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 23.10.1906
Umfang: 8
»2 Ä ee. . . Mg Der.Tiroler' erscheint jedenLienstag.Donners tag und -s am-tag. Druck und Verlag: ..Torolta', Bozen. M»seumstraße ZZ. Bezugspreise: Für Oesterreich-Ungarn mit Postversendung: ganzjährig T halbjährig , bso vierteljährig . FürBozensamtZustellung ganzjährig ic lv — halbiährig . S-— viertcliährig . 2 ,0. Für alle anderen Länder unter Anrechnung der höheren Pougebührcii. Einzelne Nummern u? k,. Lausende Be^ugsanmel- dungcn gelte» bis zur Absage. Schriftleltnng und Aerwaktung: ZZozeu, Musenmllratze

, so hören wir zur Ant wort, daß die Differenzen, die Oesterreich mit Serbien hat, die Ursache waren. Die Ungarn betrachten die Serben schon lange als ihre zu künftigen Bundesgenossen, wenn die Scheidung von Oesterreich und Ungarn zur Tatsache ge worden sein wird. Nun ist Oesterreich — nicht Ungarn — ein treuer Abnehmer serbischer Exportartikel seit Jahrzehnten gewesen. Millionen Kronen wanderten von Oesterreich nach Serbien, die österreichischen Viehzüchter litten schwer durch die Einschleppung

den Viehexport nach Oesterreich zu unterbinden und weiters tausenderlei Schwie rigkeiten bei Abschluß der akut gewordenen Handelsverträge zu machen. ^ Die Ungarn sahen diesem Spiel der Kräfte zwischen der österreichisch-ungarischen Monarchie mit scheinbar verschränkten Armen zu. Tat sächlich hatten sie aber die Hände nicht müßig im Schöße liegen, sondern sie spannen gar seine Fäden gegen Serbien und hetzten dieses gegen Oesterreich zu energischem Widerstande auf, auf daß Oesterreich-Ungarn zu den Ver

legenheiten im Innern noch in Verlegenheiten mit seiner Außenpolitik komme. Die Ungarn haranMierlen die Serben zum Widerstände gegen die „Großmacht' Oesterreich inil der Ver sicherung, daß es ihrem Einflüsse auf die Krone schließlich gelingen werde, alle Widerstände im PalaiS des Ministeriums des Aeuszeren in Wien auszuheben, wenn der geeignete Zeitpunkt ge kommen sei. Die Serben denken nun, daß der Zeitpunkt schon da sei. daß die Ungarn ihr Versprechen einlösen sollen. Dle Viehherden, die immer

nach Oesterreich geschickt worden und für die Oesterreich alljährlich hunderttausende K-.onen nach Serbien gab, stehen unverkaasr und Frank reich zeigt wniig ^iebe, labendes serbisches Vieh über seine Grenzen zu lassen. Nun aber zeigen jene Männer, die die diplomatischen Verhandlungen mit Serbien bis jetzt mit ziemlichem Geschick geführt haben, durchaus nicht dm Willen, um der gnädigen Bewilligung einer allerhöchsten Allözeichnung ihre Erfolge üder Nacht aufzugellen. Golu chowski — ihr Chef — konnte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 23.03.1921
Umfang: 12
. Die Entente will Oesterreich die Aufnahme vonKrediten ermöglichen und zu diesem BeHufe auf die Ausübung eines Teiles ihrer aus dem Friedensvertrag hervorge henden Rechte „vorläufig' verzichten. So groß mütig das klingt, so egoistisch sind die Gründe dieser „Nettungsaltion'. Oesterreich ist derzeit so ausgeplündert und verarmt, daß beim besten Willen leine Reparationen von ihm erwartet wer den können. Es ist also ein gai^ geschäftlicher Ge danke, dem Lande zu seinem Wiederaufbau zu ver helfen

und dann wenn es sich wiederum zu einer gewissen Leistungsfähigkeit erhoben hat, die Dau menschraube der. Wiedergutmachung anzusetzen. Chamberlain hat im englischen Unterhaus den Rettungsplan für Oesterreich im wesentlichen so skizziert: Unter der Voraussetzung, daß Oesterreich die Anwendung des vom Völkerbund gutgeheißenen internationalen Kreditplanes auf Oesterreich wünscht und bereit ist, die Verwaltung bestimmter Aktiven in die Hand des Finanzkomitees des Völ kerbundes zu legen, haben Großbritannien, Frank reich

der österreichischen Mi nister in bezug auf die erforderlichen Kredite und die möglichen Sicherheiten vorzulegen. Die vier Mächte sind bereit, Oesterreich die auf Grund des Friedensvertrages geschuldeten Zahlungen sowie die Kapitals und Zinsenzahlungen für die Hilss kredite. die zur Vermeidung einer Hungersnot an Oesterreich gewährt worden sind, jene Schuldig keiten also, für welche jetzt alle Atiiven Oester reichs verpfändet sind, zu stunden. Das Finanzko- iniiee wird über den Goldwert der Vorschüsse ent scheiden

, die es Oesterreich nach dem der Meulen- scher Plan gewähren kann gegen Sicherstellung auf die Aktiven, die Oesterreich dann zu verpfän den in der Lage sein wird, wie z. B. Zölle, Ta bakmonopol usw. Diese Aktiven würden unter der Kontrolle des Komitees verwaltet werden und es würden auf diese Aktiven die der Äteulenschen Bons ausgegeben werden, so daß sich sowohl für den Schuldner wie sür den Gläubiger eine ver mehrte Sicherheit ergibt und die wesentlichsten Hindernisse für die Beteiligung des Privatkapi tals

aus dem Wege geräumt erscheinen. Das vielgenannte Projekt ter Meulen vier Meu len ist Chef des Bankhauses Hope in Amsterdam) bezieht sich nicht allein auf Oesterreich, sondern ist ein Vorschlag sür die Finanzierung der kreditbe- dürftigen Staaten, der vom Völkerbund als rich tunggebend erklärt wurde. Sein wesentlichster In halt ist: Das Rechtsgeschäft zwischen dem Käufer und dem Verkäufer wird grundsätzlich nicht berührt, sondern es wird dem Exporteur, der nach einem valutaschwachen Lande verkauft

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 17.09.1903
Umfang: 8
, daß Kaiser Wil- Um von seinem Reichskanzler nach Wien begleitet - Das innige politische Einvernehmen zwischen ^ Deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn, wie d»? k.^'ber die Kongruenz wichtigster Interessen Reiche bringt es mit sich, daß ihre Herr- y und Staatsmänner eine Reihe von Ängelegen- lick/^ erörtern haben, welche die große Oeffent- geringem Maße beschäftigen. Die st Uwe Stellungnahme Oesterreich-Ungarns zu den auf der Balkanhalbinsel ist vor der Zu- Menkunft Kaiser Franz Josefs mit dem Zaren

ve?n, ^ erwarten. Als sicher ist es jedoch anzu- irae»^'- ^ Oesterreich-Ungarn, bevor eS sich in NM 5'^ Aktion an Seite oder mit Zustimmung ^'!ößt, mit seinen engsten Verbündeten verlangt schon das den freisinnigen Kochschulkursen in Salzburg. schul/ ^ 5ür den Charakter der FerienHoch bein. s ^ Salzburg schr bezeichnend, daß uock ?^^ers das Bismarcklied (!) gesungen wurde, die dA^^nstischer, daß die deutschliberale Presse, ch'ria ^urse, weil sie antikatholische Spitze haben, ^eid-sdiese Tatsache unterschlägt

. ^ laßt tief blicken. „Kaisertum Ungarn'. gcir^ wurde eine Broschüre („Kaisertum Un- öage Wort zur Entwirrung der politischen iv heutigen Oesterreich-Ungarn') veröffentlicht, reiHsz^ als die einzige Rettung für das öster- A^s^ Neich die Etablierung eines ungarischen liaates gepriesen wird. Vorerst wird der „Be- ^^oler z Fordert und verbreitet L» weis' erbracht, daß in CiSleithanien nicht der deut schen, sondern der tschechischen Nation die dominierende Stellung zuerkannt werden müsse

, eS wird dir nichts helsen. Die Suprematie der Magyaren wirst du früher oder später — früher als du es ahnst — anerkennen müssen. Politisch klüger, als dieser Tat sache noch länger ohnmächtigen Widerstand zu leisten, wäre es, sie ruhig und besonnen ins Auge zu fassen. Dir erscheint, kurzsichtiges Oesterreich, das Erstarken des Ungartums heute noch als eine eminente Gefahr für den Gesamtstaat, die dich erzittern macht. Einige Schwächlinge «zögen darin für sich mit Recht eine Gefahr erblicken, aber für den Gesamtstaat

Magyaren die übrigen 33 Millionen Bürger der Monarchie würden befehlen können und und alle Nationen Oesterreich-Ungarns sich dem natwnalen Chauvinismus der Magyarember beugen würden. - Meuternde ungarische Militaristen. Am Sonntag fand in Budapest eine von der Unabhängigkeitspartei einberufene Volksversammlung statt, die gegenZnrückbehaltnng des drit- ten Iahrganges Einspruch erhob. Nach der Versammlung fand ein überwiegend von Studenten gebildeter Umzug statt, dem sich auch mehrere Sol- daten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 11.07.1922
Umfang: 8
und daher ist in ihnen auch nichr das Äesühl der Würde ent wickelt, dos den freien Mann zieri. wo Tschitscherin täglich seine Jause einnimmt und gewöhnlich den Abend verbringt, zu sprechen. Aber auch ihm gegenüber verhielt sich der russische Minister sehr zurückhaltend und die beiden sprachen nur über Tirol und über die Lebensverhältnisse in Oesterreich, lieber die Ermordung Raihenaus äußxlc -r seine Empörung. Tschitscherin ist von der Schönheit Tirol? entzückt-, er macht grosze Bergtouren, ge wöhnlich

Einteilung der Beam- le» in Oesterreich geschah »ach ihrer Schnl- bildül'g^ sie war gleich in allen Permak- lungszweigeii. Italien wirst alles durch einander: der Diener mit Vollsschulbildung ist ost i» der aleiclie» Kategorie wie der aka- deniüch E'ebildete, Die Vorschrislen. die Be zahlung wechjel» bei jedem Verwaltung;-- zweig, <zcin Mensch kenn: sich in dem Wust der gütige» und »»giltige» Verordnungen aus. Der Erfolg davon ist die allgemeine Sacl,- und Zuslä»digle!:s!!,itluldc der italie nischen

aller wirtschaftlich.» Sorgen ent hebt. Bezahlung während der aktiven Dienst- leistung. Oesterreich zahlte seine Beamten in dieser Zeit in allen Kategorien durchschnitt lich (Friedensgehälter!) N^mal soviel wie Italien. Gebühren und Gehaltsabzüge. Italien zieht seinen Beamten vom Rohgehalt IS bis 17 Prozent ab, Oesterreich 8.58 Prozent — S beim Kammergericht hat folgenden Beschluß gesagt: Die Ausführungen des angegriffenen Beschlusses (der Staatsanwaltschaft) sind nicht geeignet, den gegen die Beschuldigten ange

der Nattirtvissciischajte» und der ?!ediz'iii, einschließlich der .Hochschulen, 5>li- nile», .^la»ke»häuser, Heil- u»d Pslege-An- stolicii und Sanatorien umsaßi. Prozent, wobei Oesterreich aber sehr große Teile des Gehaltes unter bestimmte» Um stände» nicht besteuert. Der Peiisionsbeitrag war i» Oesterreich Z.l! Prozent und für Die ner -l.3 Prozent. Bei jeder Beförderung wurde ei» Drittel der Gehaltserhöhung 1 Jahr lang abgezogen. Gehaltsvorschüsse. Für de» Fall von Araüklieiten und üiigliickssüllen gab Oester reich eine» dreimonatliche

bis zu einem Drittel des Gehaltes, wenn er mehr wie 1s> Dienstjahre hat: von einem Drittel bis zu einem Viertel mit weniger Dienstjahre!!. Auch bei der Porrückung wird die Krankenurlaubszeit über zwei Monate nur halb gerechnet. Oesterreich behandelte seine krauten Beamten sich aus Grund einer Borschrist aus dem Jahre 187>2 auf moderne soziale Grundsätze stützend. Der Beamte konnte ein Jahr krankheitshalber vom Amte wegbleiben, ohnc irgendwie finanziell be einträchtigt zu werden. Erst nach einem Jahr wurde

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 27.11.1923
Umfang: 8
zur Folge heben kann. Seit unyesähr einem Bier«el.jahr fueßt sehr viel Kapital aus unserem He:ma: nach Oesterreich und zwar vorwieg'-nd nach Tirol ab. Die Ursache die- fer Erscheinung lie-zt n den sehr hohen Zins- füßcn, welche in Oesterreich für Leihkapi-tai der- zeii geboten werden. Oesterreich ist dermalen das Land des teuersten Gewes: kein Wunder. denn die Geldknappheit ist durch die S.illegung der Notenpress« eine beängstigend starke geworden. Dazu kommt noch die Tarsache, daß infolge der früheren

stelig fortschreitenden Valu^snitweriung die Spareinlagen bei den Geldinsmuren auf sin Minimum e>ipchrmnps:en und seit der StadM- sierung der österreichischen Krone nur langsam wieder in die Banken und Sparkassen zurück stießen. Aus diesen Ursachen heraus bilden sich ein g«zenwürtiger Zinsfuß van 12—15 Prozent. Es ist nun begreiflich, daß di^s^ hohe Lins fuß in Oesterreich «,« ein Saugapparat wirkt und das Kapiral, welches in den an grenzenden Landern flüssig ist, anzieht: denn die- jenigen

selbst nichr die »olle Tragweite ihrer Kapitalabgabe nach Oesterreich übersehen — am einige ernste Erwägungen aufmerksam z-u machen. Bei jeder Kapitalanlage sind zwei Haupt fragen entscheidend: 1. Ist das angelegte Kopital sicher? 2. Wieviel Hingen bringt da- angelszie Kapi tal ein? Ein weit schau ender Kapitalbesitzer müß te sich noch ein dritte Frage vorlegen: ,Hst die Kapitalsanlage trotz der Sicherheit des Kapitals und der hohen Zinsen für mich lehren Endes ein Vorteil oder schädige

'»n würden, durch seine kurzsichtige Eigeiinüizigkeit geschwächt IM. Dieselden Erwägungen gelten auch für die üvri-ien Lerufsstände. Diese drille Frage, welche sich jeder aar einer slapiialanl^e vorlegen sollte, ist also sehr wichr-g, aber wir wollen trotzdem nur die ose» geiurnn:?n zwei jiaiiptstagen kurz in Hinblil? auf den Kapilil- abiluß nach Oestsrreich behandeln 1. Die Sicherheit des Kapitals. Daz nach Oesterreich absließ ende Geld wird zuin größten Teil auf erste Hypotheken vergeben. Es ist also gewiß ein« relativ gute

werden kann, Ion- dern sehr gründlich überlgt werden muß, so 'si 'hr es mit der Beantwortung der zivesten Haupt frage vor jeder Kapitalanlage noch ungünstiger aus 2. Me steht « mit dem Zinsertrag? Wir ba den eingangs gesagt, daß die Ursache des Ka- piiaiabflusses nach Oesterreich der sehr hohe Zinsfuß da selbst ist. Wie lange wird der hone Zi.isfuh andauern? Schon bei der ersten Ueder- iegung sieht jedermann ein, daß ein so hoher Zinsfuß nur das Ergebnis abnormaler !Li-7l- l-ia^tsoerhältnisse

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 23.05.1915
Umfang: 8
Seite 2 Sonntag, den 23. Mai 1918 I M5 Berlin. 21. Mai (K.-B.) Die „^Norddeutsche Allgemeine Zeitung' schreibt! Der Dreibundvenrag bestimmte, das; der Bündnissall gleichzeitig für die drei Vertrags- mächte eintrete, wenn einer oder zwei der Ver tragschließenden ohne direkte Provokation ih rerseits von zwei oder drei Großmächten ange griffen und in einen Krieg verwickelt werden. Als nach dein Attentat von Sarajewo ! Oesterreich gezwungen war, gegen verdien vor zugehen, um der dauernden Bedrohung

seiner Lebensinteressen durch die großserbischen Umtriebe ein Ende zu bereiten, fiel ihm Rußland in den Ärm. Während noch Deutschland auf Anrufen des Zaren bemüht war, den zwischen Wien und Petersburg drohenden Konflikt friedlich zu schlichten, machte Nußland seine ganze Militär macht mobil und entfesselte so den Weltkrieg. Die Provokation lag also auf russischer Seite. Gleichwohl erachtete die italienische Negierung mit der Behauptung, dag Oesterreich aggressiv gegen Serbien vorgegangen sei und dadurch

sehe, den Status quo auf dem Balkan durch eine zeitweilige oder dauernde Okkupa tion zu ändern. Die Berufung auf Art. 7 wäre begründet gewesen, wenn Oesterreich auf einen Machtzu wachs auf dem Balkan ausgegangen wäre. Wien hatte jedoch schon «or Kriegsausbruch in Petersburg und auch in Rom erklärt, das; Oesterreich-Ungarn keine Eebietserwerbungen auf Kosten Serbiens anstrebe. Die beiden im Kriege stehenden Zentralmächle wären daher berechtigt gewesen, die Einwände Italiens ge gen

nichts nnversncht gelassen, nm eine Einigung zwischen Oesterreich-Ungarn und sei nem italienischen Bundesgenossen herbeizufüh ren. Die Verhandlungen nahmen langsam ih ren Gang. Erschwert wurden sie vornherein durch das Verlangen der italienischen Negie rung. das; die zu vereinbarende Gebietsabtre tung sofort in Kraft gefetzt werden müßte. Um den in diesem Verlangen liegenden Arg wohn zu zerstreuen, wurde am 1!!, März die Garantie der deutschen Negierung für die Ver einbarungen unmittelbar nach dem Kriege

der Armee und Marine sosort entlassen werden. Ferner bean spruchte Italien die volle Souveränität über Valona und Saseno mit Hinterland und völli ges Desinteressement Oesterreich-Ungarns in Albanien. Hingegen bor Italien eine Pauschal summe von 2M Millionen Franken als Ablö sung aller Lasten und die Uebernahme der Ver pflichtung, während der ganzen Dauer des Krie ges neutral zu bleiben. Auf Geltendmachung von weiteren Forderungen aus dem Art. 7 des Dreibundvertrages wollte es für die Dauer des Krieges

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 16
Datum: 12.12.1908
Umfang: 16
Der „Tiroler' erscheint jeden Dienstag, Donners tag und Samttag. Druck und Verlag: „Tzrolta'. Bozen, Museumftratze Z2. «ezugSpretse: Für Oesterreich-Ungarn mit Postversendung: zanziSbrig X u 2V halbiährig >, b kv vieneliührtg » — FürBo zen samtZustellung ganzjährig L i»— yalbiährig ,, S — vierteljährig ,, 2-80 Für alle anderen Länder unter Anrechnung der höheren Postgebühren. Sinzelne Nummern 10 k Lausende Bezugianmet- dungen gelten bil zur vbsage. Schrifiktitnug und AerwaNnug: Bozen

hier abgehaltene Versammlung war von Mals gut besucht. Für das nächstemal Die Wevokttion in Ungarn Anno 1848. (Von F. Walfried.) Wir wissen, daß Ungarn, das Pannonien der Alten, daS herrliche, fruchtbare Land, durch die glücklichen HciratSPläne Maximilian I. im Anfange des 16. Jahrhundertcs zu Oesterreich kam und seitdim immer bei demselben verblieb. Im 16., 17. und zum Teil auch im 18. Jahrhundert hatte Ungarn viel von den Einfällen der feindlichen Türken zu leiden und mußte daher froh sein, einen mächtigen

Schutzherrn zu haben. Im österreichischen Erbfolge- sowie im siebenjährigen Preußenkriege und auch in den Franzosenkriegen vor 10V Jahre» hat Ungarn stets treu zu Oesterreich gehalten; zumal das ungarische Reitervolk hat sich rühmlich in all den Schlachten dieser Kriege ausgezeichnet. Später aber kam es anders. Als überall Ruhe herrschte, als vom türkischen Erbfeind nichts mehr zu befürchten war, erwachten im ungarischen Volke — anfangs vereinzelt, bald aber allgemein — die Gelüste zur Selbständigkeit

, nach der Loslrennung von Oesterreich, das doch in so vielen Jahren so viele Opfer für das Land gebracht. Und als erdlich das ftmmbewegte Jahr 1648 anbrach, als es wogte und gährte, erblickten die Magyaren und unter ihnen besonders ein gewisser Kossuth, als daS Haupt der Empörung, den richtigen Zeitpunkt zur Ausführung ihrer ruchlosen Pläne. Oesterreich sollte aus Ungarn hinausgeworfen und das Land einer völligen Anarchie wäre zu wünschen, daß die Nachbargemeinden früher und eindringlicher auf stattfindende

. Die Re gierungsvertreter erklärten einfach, daß die gegenwärtig provisorische Regierung nicht in überantwortet werden. Die Regierung in Wien bewies gegen die Unruhestifter eine übergroße 'Nachsichtigkeit und Milde ^ aber waS hals's? Am 28. September 18-18 wurde Graf Lambert, der damalige Ober befehlshaber aller k. k. Truppen in Ungarn, auf gräßliche Weise ermordet. Nun waren aber auch die Würfel gefallen! Oesterreich wußte, was es zu tun habe — über das rebellische Magyarenland wurde der Kriegszustand verhängt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 31.12.1908
Umfang: 12
«cur L „D - r T i r o ! s r' Donnerstag, 31. Dezember 1SW zum Schützer der wternationalen Verträge auf werfen. Sie verstehen eS sehr gut, durch ein .einwandfreies'' Spiel den kleinen Balkan- staaten beizubringen, daß jetzt die Zeit ge kommen sei, um Oesterreich Verlegenheiten zu schaffen. Was haben die Engländer sür Ursache, gegen Oesterreich zu schüren? Die historische Vergangenheit spricht ja geradezu gegen ein solches Vorgehen. Wir wollen eS offen sagen: Oesterreich hat an England schwer

„gesündigt', eS wagt sich Deutschlands Freund, ja Deutsch lands einziger Freund zu nennen! Das allein genügt den Engländern, um Oesterreich demüti gen zu wollen. Wohin die englischen Quertreibereien führen, wer vermag es zu sagen? Unseren Diplomaten ist eine große und folgenschwere Ausgabe erwachsen. Wir können von Glück reden, daß jetzt ein Mann die Zügel der äußeren Politik in der Hand hält, der sich in der kurzen Zeit seiner Ministerschaft den Respekt Europas erzwungen hat. Wir sagen erzwungen

— Bescheidenheit unserer Diplomatie allein bildete schon einen Fehler, was sich jetzt, nach dem Oesterreich durch einen festen Ruck sich emporgcrafft hat, am deutlichsten zeigt. Doch der große Schweiger Aehrenthal scheint sich um dnS Gekläffe der Großen und Kleinen nicht viel zu kümmern. Er, der als Botschafter am russischen Hofe durch seine Schweigsamkeit den Eindruck eines wenig fähigen Mannes gemacht hat, er hat beobachtet — und aus der Geschwätzigkeit anderer gelernt. Nun bekommt die europäische Politik

von diesem Manne Rätsel, zu lösen, an deren Möglichkeit man vor kurzem > nicht gedacht hat. Will man die Feinde Oesterreichs gruppieren, so kann man sagen, daß heute unser gefährlich ! ster Feind England ist. Neben diesem trifft man > Nußland, das durch die äußeren und i.:nerm > Schäden augenblicklich und w?hl auch in der > nach der anderen beibrachte. Ihr Köuig, Ludwig XIV., kam an de» Rand dcs Verderbens. Oesterreich aber wurde eine der ersten Großmächte Europas. Nun folgt das denkwürdige Jahr 1809

- u. llsrmicstssslie, Kissen» unll liierenwlilön otc. Vorrktig üdsrsll. vi LL'kutLdilisiiler, hieran dsi ?. r Qoill. Vsiclross, 41ÄK-1K ferneren Zukunft an eine aktive Außenpolitik nicht denken kann. Mit tiefem Groll im Herzen muß es zusehen, wie Oesterreich trotz englischer Intrigen und des Kriegsgeschreies der kleinen Balkanstaaten ruhig auf dem Balkan sein Haus bestellt. Diesen beiden ungleichen Brüdern schließt sich Italien an. Der italienische König kann nicht mehr die seinem Hause am zuträglichsten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 31.05.1921
Umfang: 8
Veite S rem Vertreter gegenüber die Lage für Oesterreich durch die fortgesetzte Anschlußagitation als sehr ernst geworden bezeichnet und betont, daß es bei dieser Sachlage schwer sein werde, für Oesterreich günstige Resultate zu erzielen. In der weite ren Verfolgung dieser offiziellen Aeußerungen möchte ich anführen, daß im Foreign Office darauf hingewiesen wurde, daß Oesterreich mit Suszeptibiläten rechnen müsse, jenen Empfindlich keiten, die durch die Plebiszite hervorzurufen

nicht im Interesse Oesterreichs sein könne. Am 18. ds. wurde im Auswärtigen Amt in Rom darauf verwiesen, daß die Sanierungsaktion für Oester reich nicht mehr eine finanzielle, sondern eine p o- litis che Frage geworden sei. Seitens der fremden Vertreter wurde auch auf die Rede des serbischen Ministerpräsidenten aufmerksam ge macht, in welcher mit der Besetzung Kärn tens im Falle des Anschlusses gedroht wurde. Der englische Gesandte erklärte, seine Regierung werde keine direkte Aufforderung an Oesterreich richten

ich nochmals auf die Re de des Ministerpräsidenten Pasic zurückkommen, in welcher er auf die Notwendigkeit der Rückge winnung des Kärntner Abstimmungsgebietes bis zur Drau aus strategischen Gründen verwies und diese Forderung, die bei den Ententemächten jetzt neuerlich gestellt worden sei, damit begründete, daß Zugvslavien nach Norden zu eine feste Grenze haben müsse, weil sich Oesterreich an Deutschland anschließen wolle. Die serbische Presse geht aller dings viel weiter und verlangt als jugoslavisches

des Ausschusses und zeigte in ihnen Anhaltspunkte dafür, daß mit der konkreten Möglichkeit einer Besetzung österreichischen Ge bietes im Falle der Fortdauer der Ans6>lus;k«nd- gedungen gerechnet werde!« müsse, einer Möglich keit, die noch dadurch verstärkt werde, daß in Ver bindung mit der Anschlußbewegung so weit ge gangen werde, Oesterreich direkt als ein Element der Unordnung in Mitteleuropa zu bezeichnen. Was die Stellung des offiziellen Deutschland anbelangt, so erklären die deut schen amtlichen Stellen

Kreisen der Reichsregierung nahestehenden Berliner „Germa nia' anzuführen, deren Wiener Korrespondent über die Anschlußagitation folgende Sätze schreibt: „Wir haben des öfteren unsere Ansichten Aber die Unzweckmiißigkeit einer Anschlußegitation im gegenwärtigen Zeitpunkte dargelegt. Leider steht aber Oesterreich trotz der einleuchtenden Gründe, die zur Zeit gegen eine solche Agitation sprechen, noch immer im Zeichen einer solchen. Die Quelle der Bewegung ist die alldeutsch gestimmte Presse

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 10.12.1912
Umfang: 8
Sei!'' ^ „Der Tiro 1 e r.- Dienstag, den 1V. Dez«nbcr wt^ bessniiidet, i>i, wie iitau iuui weih. der' Proha s ka- Fa l I von einer Art isi, daß Oesterreich ->Z seinem Auschcn schuldig ist, von Scrvien Geru»gt^iun^ zu forden:, Die Negierunkssblötter schreiben, daß man die Vorfalls im österreichischen Konsulat iu Pri?rend, Sic eine schlimm.' Berletzmig des Völkerrechtes be- deiiteii, bald erfahren werde, Warrnn ist woi»l mit diesen Veröffentlichen noch nmirer gewarket worden? Siiid sie so schlimm

am legten Samstag das Gerücht verbreite., dcch scku>n für die Mausen de Woche „si'hr l>ede:',tsame Stritt''' der österr?'', el'iWen Regierniig in Serbien zu erwarten seien, lind di' „Etvnin.^ News' in Äondo« wollen aus Berlin dir Mitteilung erhalten !>,rben, !>as- Oesterreich Un gari, zwischen dem 10, i'. n d 12, Dezeinber ein U l i i m a t u m a n S e r b i e n richten werde, doch wird dieser Terniin hallxrmtlich als '.inrichtig i''ieiäinet, Einr Persönlichkeit, die derii österreichi schen Ministenum

iiahesiebt, sagre zu eilten» ZeitrmgH- korrespondentcn, der t^rnnd, irvirim! Oesterreich Un- gani noch zugnr>artet l>ah^, sei, das; die Lage v o l i t i l ch n o ch :, i ch t r e i f sei, Nn der Z^otschasterkonserenz werde Oesterreich so >iem!i<d authentis>u erfahren, wie sich die Mächte verl>al!en. und d a n n r a s ch h a n d e l n, ?liis all? Fälle ^ii^'tt es (ich, wie man also daraus er sieht, nur mehr um einige Tage, und dir Entscheidung kommt, Rundschau. Inland. Lenken dir Sozialdemokrattn

die Beuöllerimn seit Wixiic» mit wachsender ErbittcruM siesel^n hat, wurde „ unter dem DruiZe der Volk H nimm un 9 genötigt, umzustecken Ausland. Dir Erncueriinst des Dreibundes Äni 7, De^emlier ist die hochwichtige offiziöse Kiiiidninc!)U!i>i erfolg, das; der .iwisä>cn den Souver änen und den Regierung?» von Oesterreich Ungarn, Deulsciiliind und Italien besiandcne Bündnisvertrag u o n I, jede A e n d e V ii n g erneuert Wörde n - tt Die iLruruerung de^- Dri'idimdes, der ersl Ende >!>! > adgelausen wäre

, in eine Dnnonslration sür die sie.!-,ze Veit daiiili, daß Oesterreich Un^.rn, Deutsch land und I'.aüen in der g>geiuvärtigen ^risc unter keinen Uinüe.iiden vor d^n Ansprüchen von ausser- halb dx. Bündnisses stehenden Parteien -.urüclwei- chen werden, Uni^i de,, obnialtenden Umsräiiden tann diese Cnienerung in dem ?>ugenvlich wo die Boischaner!onseren,i in London .iusanimeiiireit',, soll, ui'd da ferner die Delegierien der Balkanverbündetcn sich anschielen, eticnsallS in London die Balkanfrage ,?n lereinigen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 14.01.1924
Umfang: 6
und Oesterreich be- ^oq. Die „Reichsposr' bei: nun anläß lich dieser Rede ?in?n in:er«ssan'en Aeil- «riksl üb.' die Trundlaaen und Ziele Z>?r öfterr. Außenpolitik, den wir unseren Lasern nichr oor«ml>al!en ivollen. Zie schreibi: v:e Erposees, mit denen vor zwei Zahr- xh^ien Agenor Graf Goluchowski als k. u. k. Minister des Aeußern die Berntungen oei ?.'lcgciionen zu eröfsnen pslegte, gleichen ':il auf ein Haar in Ausbau, sprachlicher ?:rs.'ellui:g und Inhal! dem außenpolitischen Zwchi. den hente der österr

einer -Ä,i und großen Tradition, ist dieselbe ge- Äber sie drückt heute dennoch ande- W aus als vor zwanzig Jahren. Die Frie- 'M5p?!ilik Oesterreich-Ungarns war sorgiain Ä^rzedn'.c hindurch aus die Erhaltung des niropZischen Gleichgewichtes abgestimmt, und das Mürzsteger Uebereinkommen, das die loyale Haltung Oesterreich-Ungarns gegen- über Rußland wahrend des russisch japan. Kiezes bestimmte, und ebenso die folgenden Zzikinkonvennonen bestätigten, dag die in ^'n Delegationen gesprochenen Friedenswor- ü kein leerer

. 4-ie ,;r!edenspolitik des heutigen Oester- 'eich Hai andere Grundlagen. Gewiß nicht weil die Erinnerung an die Vergnügen- schreck:, sondern weil diesem Lande auch »'e Züchanenen Tatsachen andere Wege wei- w. Das heutige Oesterreich ist kein Mil:>Z!-- mehr, es hat keine Jnteressensphär,»» ' > Nemden Gebieten zu oeneidizcn, ein ilei- und mühsam und stetig aus der erleb- >en Kaiastrophe sich herausarbeitender Staar. Ü ^^urch seine geographische und Wirtschaft-- ^ m ein ökonomisches und politische-' ^ltniugebier

sind, sich an 5 Frankreich zu binden. Dr. Benesch habe 5 darauf hingewiesen, daß ihn der Vertrag mit Frankreich nicht hindern könne, ein ähnliches Abkommen mit England und Italien abzu schließen. sind wir unbeteiligt, unseren Freunden köu neu wir nützen und haben schon erhebige u ilu — zumal in den letzten Monate'-, mehr als die groß? europäische Oesfemlichkeit weiß, gerade indem wir uns von der Teilnc,5- nie an den Gegensätzen fernhalten -ins be weisen, daß Oesterreich, so klein es ist. durch d.e Behauptung

seiner Unabhängiger an der friedlichen Gestaltung der Völterbezie- Hungen mitarbeiten will. Die Kritiker des Genfer Staatsvenrages haben besorgt oder wenigstens den Vorwurf erhoben, daß Oester reich damit seine Souveränität und seine Geltung als freier Staat aufgebe. Das Ge genteil hat sich als richtig erwiesen unh wird durch eins unbefangene Umschau auf die auch heute von Minister Dr. Grünberyer aufge zeigten internationalen Tatsachen dargetan-. Oesterreich ist es gelungen, sich als Staat wie der zur Geltung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 18.03.1913
Umfang: 12
:, Der Guadeuerlaß in ver öffentlichl lvorden, aber katholische (Geistliche befinden sich nicht darunter. Dir Sozialdemokraten als .Kriegshetzer. In Rom und Paris bildete sich ein frauzönflii. italienisches .Komitee mit der Ausgabe, „die ausge- zeichneten Beziehungen der Vergangenheit sortzu- setzen', d. h. Italien dnrch sortgesetzte Aufhepnng der Italiener gegen Oesterreich vom Dreibund abzu ziehen. Ehrenvorsitzender des römischen .Komitees ist Atarcheie Viseouti-Venosta, ehemaliger italienischer

sich tatsächlich ergeben mns;, dann ist jener Augenblick gekommen, der vielleicht weit schlimmer für Oesterreich ist, als alle vishe- rigen Phasen. .König Nikolaus von Mvnlenegro hat ertlärN „Wenn Skutari einmal gefallen ist. dann wird keine Macht mehr durch friedliche Vorstellungen die Montenegriner ans Skntari herausdringen.' So mit würde also jenen, die Skntari als eine Notwen digkeil für die Lebensfähigkeit des selbstständigen Al baniens betrachten, nichts anderes übrig vleiben, a>s die Montenegriner

mit dem Schwerte in der Hand aus Slniari hinaus',utreiben. Oesterreich Ungarn ha: sich seit jeher alle Mühe gegeben, die albauesinbe Abgrenznngssrage zu beschleunigen und die Mäo.ne zu bewegen, wenigstens bezüglich Skntari den Mon tenegrinern ein ganz entschiedenes Halt znznrns.'n. Oesterreich drängte diesliezüglich zur Eile, damit sich die Botschaslerkouserenz nicht etiva schließlich dnr.l? ein Ereignis von Seite Montenegros liberraschen >u lassen brauche. Oesterreich wollte es vermeiden, daß noch größere

, so ist für Oesterreich schon wieder eine ausgewachsene Niederlage im An füge, Nachdem sich die Montenegriner nicht meor tiegnemen werden, ans gute Worte der Mächte hin ihr uiiler den furchtbarsten Opfern erreichtes Ziel, das ihnen den dritten Teil ihres Heeres gekostet Hai und dessen Ausgalie uach Erreichung desselben umso eher eine Erhebung gegen die Dynastie zur ^olge haben könnte, freiwillig zn verlassen, müßte Oesterreich sein Militär gegen Nikita aufrücken lasse». Dabei würde aber Rußland sicher

nicht den ruhigen Zuschauer ma eben nnd Montenegro gegen Oesterreich im Stiche lassen. In einen .Krieg mit Rnßlaiid will aber Öster reich durchaus nicht verwickelt werden, nm so weniger, als anch Deutschland sich gegen einen solchen stränbt. Somit bliebe also nichts an- deres übrig, als Skntari schließlich doch seinem Schicksale zn überlassen. Anch die Serben werden 'icht umsonst nnd aus reinem Idealismus die 'gewaltigen Opfer der Unter stützung der Montenegriner mit AIKX>0 Mann gebracht haben. Sie hoffen wobl

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 12
Datum: 27.04.1901
Umfang: 12
, seiner Stimme in dem Beifallsorkane Geltung zu verschaffen.) ' Ich mochte chm sagen, fährt der Burgermeister unter erneuertem Beifallssturme mit erhobener Stimme fort: Bleibe hart, Erzherzog Franz Ferdinand, bleibe hart und unbarmherzig und schütze uns, die wir hier in Oesterreich leben, dass eS uns endlich vergönn- sei, in Oesterreich Oesterreicher.sein zu dürfen und auch zu bleiben. (Endloser Beifall.) Wenn Schönerer, Wolf und wie sie alle heißen, nur im zehnten Theil das in Deutschland und Preußen

gegen Deutschland und Preußen treiben würden, was sie hier in Oesterreich gegen Oesterreich treiben, sie wären längst unschädlich gemacht, Dieses preußisch stramme Regiment hat Preußen groß gemacht, und so verlangen wir hier in Oesterreich ein österreichisch strammes Regiment. Damit diese Leute ihre Schand- und Schmutz Interpellationen unterbringen können, haben sie dem Präsidenten mit der Obstruction gedroht, und er hat capituliert. Im österreichischen Abgeordnetenhause kann geschimpft

werden über den Erzherzog, über unser Vaterland Oesterreich, es rührt sich keine Hand zur Vertheidigung. Weil aber ich einmal dem kleinen Malik nicht schlecht auf seine Infamie geantwortet habe, hat man mich zur Ordnung gerufen und hat sich gedacht: Der Dr. Lueger ist ein guter Oesterreicher, der lässt sich das schon gefallen. Wir lassen uns das aber nicht mehr gefallen. Wir wollen dem Ministerium Muth geben, damit es endlich einmal gegen die Oesterreich feindlichen Elemente auftritt. Der erste, der diese Probe

. Und so werden wir auch weiter kämpfen, unbeirrt durch die Beschimpfungen unserer Gegner. Die Gegner haben nicht soviel Schmutz, dass sie den reinen Schild unserer Ehre zu beflecken imstande find. Wir werden stets rein dastehen, weil wir immer und nur bedacht waren aus.daS Wohl des Volkes. Ich schließe mit den Worten: Unser liebes Vaterland Oesterreich lebe hoch! (Brausende Hochrufe, nicht endenwollender Beifallssturm.) . E ZZilduug allein thut's nicht. Die 36 Personen umfassende Gesellschaft von Kölner Lebemännern s ja Sternberg7

Alexandrowna, der Schwester des Kaisers, zum Besten det Petersburger katholischen Vereine aufgeführt wurde. Beide Oratorien sind be reits im Verlage von dem berühmten Verlagshaus Ricördi in Mailand erschienen, welches alle Rechte daran erworben hat. Hoffen wir nur/ dass die Werke unseres'hochbegnadeten Landsmankes auch bald bei uns in Oesterreich Eingang finden werden, was ja durch die meisterhafte Uebertragüng ins Deutsche seitens des als Dichter rühmlichst bekannten „Bruder Willram' (Caplan Anton Müller

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 6
Datum: 30.04.1923
Umfang: 6
Seite 4 »Der Tiroler' Montag, den Al. April ISA. BolkswirtschaltliÄer Teil. Der ssterr.-ttal. Handelsvertrag. S0 Goldkronen österr. Aoll für ISprozenKge Weine. — 5S.0W Hektoliter Wew, S0.000 Hektoliter Most Kontingent für die ganze Provinz Trient zum Zollsatz von 30 Goldkronen. Die Agentur Stcsani meldet: Rom, 3V. April. Am Samstag um 6 Uhr abends wurde im Palazzo Chigi der ersre ordentliche Handelsvertrag zwischen Italien und Oesterreich in der Nachkriegszeit unter fertigt. Für Italien

, die Südtirol beson ders interessieren, seien hervorgehoben: a) Oesterreich gesteht eine Ermäßigung des Zolles für Wein in folgendem Ausmaße zu: alle Deine mit mehr als 13 Grad Alkoholge halt zahlen bei der Einfuhr aus Italien nur mehr 30 Goldkronen Zoll pro Ouintal. b) Eine besondere Erleichterung wurde für das Gebiet der veaezia Tridentiaa erzielt: dieses darf nämlich ein Kontingent von 50.000 Hektolitern Wein und außerdem von 50.000 Hektolitern Most zu dem obigen erniedrigten Zollsatz (also 20 Goldkronen

pro Ouintal) nach Oesterreich einzusühren, ohne daß da für die Mindest grenze von 13« Alkoholgehalt gelten würde. c) Für die Cinsubr von „Papierwaren' aus Oesterreich hat Italien das Zugeständnis gemacht, das; es aus die Anwendung des Mehrhcitskocsfizienlen zu dein Grundzoll sür diese Waren verzichtet. d) Für Packpapier wurde italienischerseits der Mehrheitskoessizient verkleinert. e) Hinsichtlich der Einsuhr von Siidsrüchten wurde das österreichische Einsuhrverbot aus gehoben

: Bekanntlich besteht zwischen Italien und Oesterreich der Zolltarif vom Jahre 1921, der sich «ms Grundzöllen und Zuschlagskoesfizien- ten zusammensetzt. Die von Italien in Han delsverträgen in der Regel gemachten Zuge ständnisse bestehen gewöhnlich in Ermäßi gungen des Zuschlagskoeffizienten. Im vor liegenden neuen Handelsvertrag wird der Zu- schlagskaeffizient bei Bier, landwirtschaftlichen Maschinen, Möbeln, anderen Holzworen. Papier, Galanterie waren, Kupferblechen usw. vollständig beseitigt. Es bleutet

sind die Waren zusammen gefaßt, deren Einfuhr zu kontingentieren sich Italien vorbehalten hat, falls durch diese Ein fuhr eine ernstliche Schädigung der Eigen» Produktion erfolgen sollte. Oesterreich ver pflichtet sich, nach Italien weiter ZS.YVU Ton nen Rundholz ausführen zu lassen und der diesbezügliche Zoll wird von 6 auf 4 Gold kronen herabgesetzt. Nunmehr liegen die ersten Meldungen über die Ergebnisse der österreichisch-italienischen Handelsoertragsoerhandlungen vor. Mit gro ßer Spannung haben gerade unsere Süd

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 21.01.1917
Umfang: 8
eingelegt werde: „Bon Lawinengefahr erlöse uns, o Herr!' — oder, wenn die Gebete lateinisch gebetet wer den: „Ab impetu nivium libera nos Domine?' Fb. Ordinariat Brixen, 18. Jänner 1917. Schmid, Vic. gen., m. p. Zur Gehaltstage der Geistlichen in Oesterreich und Deutschland. Vor kurzem schrieb ein befreundeter Herr aus dem Deutschen Reiche: „Hier sind die Ge- haltsverhältnisse (Kongrua) unserer Pfarrer: - Vis zum dritten Priesterjahre 1800 Mark (2400 Kronen); in Oesterreich 1400 Kronen oder 700 Kronen

als Kooperator. Bis zum sechsten Priesterjahre 2000 Mark (3000 Kronen); in Oesterreich 1500 Kronen oder 800 Kronen als Kooperator. Bis zum neunten Priesterjahre 2220 Mark (3300 Kronen); in Oesterreich 1500 Kronen oder 800 Kronen als Kooperator. Bis zum zwölften Priesterjahre 2500 Mk. (3750 Kronen); in Oesterreich 1600 Kronen. Bis zum 15. Priesterjahr 2800 Mark (4200 Kronen); in Oesterreich 1700 Kronen. Bis zum 18. Priesterjahre 3200 Mark (4800 Kronen); in Oesterreich 1700 Kronen. Bis zum 21. Priesterjahre

3400 Mark (5100 Kronen); in Oesterreich 1800 Kronen. Vis zum 24. Priesterjahre 3700 Mark (5550 Kronen) ; in Oesterreich 1800 Kronen. Vom 25. Jahre ab 4000 Mark (6000 Kro nen); in Oesterreich 1900 Kronen. Die Mark zu 1 Kronen 50 Heller gerech net. Die Jahre zählen vom Empfang der Prie sterweihe ab, vorausgesetzt, daß er da irgend wie beschäftigt wurde als Kooperator, Religi onslehrer, Anstaltsgeistlicher usw., was ja bei uns immer der Fall ist. Wenn also zum Bei spiel einer nach dem sechsten

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