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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 16.07.1914
Umfang: 8
des Zn- und Auslandes hervor, die an der Macht und Größe Oesterreichs ein Interesse haben. Eine solche Zauderhaftigkeit, eine Schwäche und Ziel- und Plan losigkeit, wie sie sich gerade jetzt wieder bei den maß gebenden Regierungsstelle!! Oesterreich-Ungarns be- vierkblir macht, hätte man gewiß in keinem anderen Gwßstaate gegenüber einem Aleinstaate, der sich der art gegen den innersten Lebensnerv des erstcren ver gangen hat und fortgesetzt vergeht, wie Serbien ge gen Oesterreich, beobachten können. Die Wogen

der Erregung über eine solch schlappe Haltung steigen in der Bevölkerung des ganzen Reiches immer höher, ws auch gar kciu Wunder ist, da ja gerade diele Feigheit der zur Entscheidung berufenen Kreise die schul-, daran trägt, daß Oesterreich-Ungarn nnn seit Jahren nnter den fortgesetzten Beunruhigungen sei tens eines wahnwitzigen Gernegroß jenseits der schivarz-gelben Grenzpfähle schwere wirtschaftliche Schäden zu ertragen hat. Hätten die maßgebenden stellen nicht fortgesetzt aus Schwachheit uud falscher

Friedensliebe immer wieder nachgegeben, so wäre es nicht dazu gekommen, daß ein erbärmlicher Klein staat es wagen könnte, mit Oesterreich-Ungarn un ausgesetzt sein Hetzspiel zu treiben uud geradezu auf einen K r i eg mit Oesterreich h i nz ua r b e i- t e n. Die Bevölkerung Oesterreichs ist gewiß nicht kriegerisch und wünscht durchaus keinen Krieg, aber Energie verlang! mau. weil mau sich vollkom men bewnßt ist, daß durch kein anderes Mittel mehr Friede und Ruhe zu erlangen ist, als dadurch

gegen die Belgrader Mitschuldigen an die serbische Regierung gestellt werden soll! Die Bel grader „Politika' höhnt denn auch bereits, daß „es aller Wahrscheinlichkeit nach überhaupt zu keiner Demarche kommen werde'. Aus der bisher geübten rückgratschwachen Hinzieherei seitens der österreichi schen Regierung nimmt der serbische Geschäftsträger in Konstantinopel sogar den Mut zn erklären, daß sich Oesterreich-Ungaen. wem. es in Belgrad wirklich eiue Note überreichen sollte, die die Unterdrückung der großserbischen

Propaganda fordert, einer A b- l e h n n n g aussetzen werde. Die öffentliche Mei nung in Serbien sei gegen die österreichisch-ungari schen Behörden sehr erregt (Warum ?). Serbien sei zwar friedlich (!) gesinnt, aber wenn Oesterreich-Un gar» einen Streit anfangen (!) wolle, so werde Ser bien seinen Mann stellen. Wenn Oesterreich seine Truppen an der serbischen Grenze zusammenziehe, werde Serbien ebenfalls militärische Maßnahmen treffen. Und noch kecker drückt sich die Belgrader Presse

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 21.11.1912
Umfang: 8
die Verschärfung der L-agc auf der geradezu unerhörten, allen vernünfti gen Erwägungen unzugänglichen Starrköpfigkeit der B<lgrader Regierung. Die ausgesprochene Friedens liebe Oesterreichs wird in Belgrad als Schwäche ge deutet und unsere Langmut und Geduld wird von der übermütigen serbischen Politik verhöhnt und miß braucht. Allerdings, Oesterreich hat sich auch schon allzulange die serbisciien Provokationen und Belei digungen gefallen lassen, wir haben allzulange zu geschaut, wie die Serben internationale

unseres auswärtigen Amtes über den Verbleib und das Schicksal des Kon suls in Prizrend hat die serbische Regierung nur ausweichende Erklärungen, die mehr eine Verhöh nung als eine Antwort bedeuten. Man nnrß deshalb die Frage aufiverfen, wie lange noch will Oesterreich-Ungarn eine .Haltung einnehmen, die nns vor der ganzen Welt zum Ge- spötte macht? In Paris, London und Petersburg belächelt man mit inneren? Behagen diese Lander- Politik unseres auswärtigen Amtes, in Rom nnd Berlin sieht

man diese untätige Politik mit »wachsen dem Befremden nnd Unbehagen. Wie schon zu wie- derholtenmalen, so muß eS auch heute noch erklär! werden, daß es in Oesterreich niemand gibt, der für den Krieg schwärmt, der den Krieg herbeiwünscht. Aber ebensoivenig, wie wir den Krieg wollen, wollen wir noch länger von Serbien verhöhnt und verlacht werden. Eine Verschleppnngspolitik, das haben wir gesehen, häuft Gefahr auf Gefahr nnd kann jeden Tag zu den gefährlichsten Komplikationen führen. Oesterreich

. Die Monarchie kann sich durch die Absicht der beiden Königreiche, die Monarchie vor vollendete Tatsachen zu stellen, kei nesfalls davon abbringen lassen, seinett Weg zu ver folgen. Man wird daher mit allen Eventua litäten rechnen müssen, um so mehr, als der ser bische Ministerpräsident Pasitsch nenerdingS einem ZeitnngSvertreter erkläre, daß Serbien u n- b e d i n g t n i ch t n a ch g e b e n werde. Anch ein bervorragender Funktionär des montene grinischen Hofes erklärte. Oesterreich-Ungarn werde feine

, was ein kleiner Staat sich gegen seilten großen Nachbarn herausnehmen kann und zweifellos eine bedenkliche Verletzung des Völker rechtes. Oesterreich kann nicht mehr zö gern, energische Schritte zu tun. Es ist diealler- letzte Stunde gekommen. Wenn aber Serbien im Vertrauen auf einen Mvaigen Aufstand in Oesterreich und auf Gehor samsverweigerung slawischer Truppen imd aus die nissische Hilfe die letzte Karte spielen sollte, dann kann die Lage gar nicht ernst genug beurteilt werden. Es ist mit hinreichender

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 28.06.1906
Umfang: 8
. Mit der Gemeinsamkeit zwischen Oesterreich und Ungarn ist cö bald aus. Es ist bereits die Anordnung getroffen worden, daß im nächstjährigen Hof- und StaatShandbuch bei der bisher üblichen Titelüberschrift „Gemein sames (Reich s-)M inistcrium' das in Klammern gesetzte Wort „Reich' gestrichen wird; für die Bezeichnung „Reichskriegsministerium' wird sonach „Gemeinsames Kriegsministerium' geschrieben werden. Einen. Reichssinanzminister' gab es seit dem Tode des Herrn v, Kallay nicht. Baron Burian wird iin Hof

^ und StaatShand buch von 1904 bereits als k. u. k. gemeinsamer Finanzminister bezeichnet. Weiters ist dem Verlangen der Ungarn nach Beseitigung dergem einsamen Regierung bereits entsprochen. Das Ministerium dcs Acuszern wird künstig niemals mchr „im Namen der österreichifch-ungurifchen Regierung', sondern nur „im Namen der Regierungen von Oesterreich und Ungarn' auftreten. Also gibt cs nun nicht mchr ein „österreichisch-ungarisches Reich'. Die Ungarn haben sonach abermals eine staatsrechtliche Errungenschaft

und sonst — auch noch jemand'? Z)r. Kramarz — Helandter in Belgrad? Ter „Naprzod' reproduziert eine in russi schen Blättern enthaltene Mitteilung, wonach Dr. Kramarz sich der polnischen Lausbahn zu wenden werde und zum Gesandten in Belgrad ernannt werden soll. „ Oer Gesandtenposten in Belgrad,' schreiben die russischen Journale, „ist die erste Stufe in der großen diplo.nati- schen Karriere. In späterer Zukunft ist Doktor Kramarz zum Botschafter in Petersburg anS- ersehen.' Das Huotenvkrhälttlis zu Oesterreich und Ungarn

, Frei herrn v. Schwege!, Rhomberg, Kaiser, Ritter v. Abrahamowicz, PovSe und Dr. StranSky gewählt. — Die österreichische Quote betrug bisher 65 6 Prozent, die ungarische 34 4. Pro zente der Gesamtbeoölkerung sind in der öster reichischen Reichshälfte 57 L, in Ungarn 42 4 ; das Rekrutenkontigent beträgt in Oesterreich 57-ij, in Ungarn 42 7 Prozent. Das quoten mäßig zu berechnende gemeinsame Erfordernis beträgt pro 1906 (nach Abzug der gemein samen Zolleinnahmen) 23027 Millionen, davon hätte

Oesterreich nach der biSherigenQuotelöl) 85, nach der neuen 1ö2 43 Millionen zu zahlen. Vom außerordentlichen Rüstungskredit (75 3 Millionen) undOkkupationskredit (7 öMillionen) hätte Oesterreich nach der alten Quote zusam men 54 38, nach der neuen 47 75 Millionen zu tragen. Die neue Quote würde also eine Gesamtentlastung Oesterreichs um 25'05 Millionen bedeuten. Den Magyaren steigen die^ Hravsöknen ans. Der Handelsminister Kossuth hielt bei der Enquete über den Donau-Theiß-Kanal eine Rede

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 06.03.1909
Umfang: 12
Vorliebe. Die Korgänge am Aalkan. Schwierigkeiten über Schwierigkeiten. Serbien verschmäht eS also, mit Oesterreich in» Reine zu kommen; es will nicht seine ungerechten, direkt beleidigenden Forderungen nach Abtretung von Gebieten, auf die es nie den geringsten Anspruch hatte, zurückziehen; eS will keine direkte Verständigung mit Oesterreich, sondern cS erwartet, daß die euro päischen Großmächte auf die habsburgifche Monarchie einen Zwang ausüben. Von russischer Seite wird bereits die Einberufung

einer Mächtekonfcrenz urgiert. Doch ist eS ausgeschlossen, daß sich Oesterreich dazu hergeben würde, von einer Konferenz sich diktieren zu lassen, was eS zu tun habe. Die serbische Frage muß genau so gelöst werden, wie eS mit der türkischen und bulgarischen geschehen ist. Eine Konferenz kann nur den Zweck haben, die direkten Abmachungen einzelner Staaten zu notifizieren. Oesterreich wird sich daber an keiner Konferenz beteiligen, welche sich in interne Angelegenheiten derhabLburgifchen Monarchie einzumengen

beabsichtigt. Deutschland steht in engster Gemeinsamkeit mit seinem österreichischen Friedens- genossen und nimmt bezüglich der Konferenz dieselbe Haltung ein. Rußland benützt nun die neuen Schwierigkeiten, um in Belgrad gegen Oesterreich zu Hetzen. Mit Rußland geht bereits Frankreich vor und auch in der englischen Presse machen sich An zeichen geltend, daß man in London ebenfalls auf uns einen Druck ausüben möchte. Die französischen Zeitungen aller Parteirichtungen greifen den habS- burgischen Minister

deS Aeußern auf daS leidenschaft lichste an. Oestirreich wird der Intoleranz und deS verbissenen Hochmutes bezichtigt, obgleich eS seit dem S. Oktober v. I. keine andere Haltung eingenommen hat. Serbien hofft, unsere Monarchie in Konflikte mit den übrigen Großmächten zu bringen, aber eS ist ganz ausgeschlossen, daß Oesterreich diesen Ver suchen gegenüber, die Krise auf längere Zeit zu verschleppen und eine klare Verständigung zu ver eiteln, eingehen werde. Wir wollen keinen Krieg und eS fällt

. Wir wünschen nicht, Serbien zu demütigen und seine Entscheidung zu erpressen. Wir gaben vielmehr Serbien Zeit zur Ueberlegung in der Hoff nung, daß es sein Wunsch sein wird, normale Be ziehungen zu der Nachbarmonarchie anzubahnen. Wir wollen Zugeständnisse machen, aber nicht, um eine an Serbien von uns geschuldete Kompensation zu leisten, sondern weil wir ein Interesse daran haben, daß Serbien sich wirtschaftlich entwickle. ES handelt sich hier um Zugeständnisse, welche die Hoheitsrechte Oesterreich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 29.08.1922
Umfang: 6
selsch waren. Nun beginnen die — o Ironie! — so wie damals einen Wett lauf zur Zerstörung Zentraleuropas nun mehr einen Wettlaus zu seiner Neugestal tung. Die Zerstörer wollen die Erbauer Än. Oesterreich ist die Warte, von der aus sie Plan und Situation überschauen müssen. Zwei Mächte werden in Zukunft ihre Pro jekte entwickeln müssen. Italien und die kleine Entente mit ihrem Protektor Frank reich. Die Frage, ob diese beiden aus natür lich gegebenen Grundlagen dazu berufen sind, ist müßig

, denn sie mutz ohne weiteres schon semeint werden, weil jener Staat, der vorbe stimmt zum Aufbau Zentraleuropas, nämlich Teutschland, in der Jetztzeit zufolge seiner schweren Lage ausgeschaltet ist. Mögen sich die Beziehungen zu den beiden nichtdeut- schen Nachbarstaaten gestalten wie sie wol len. Mitteleuropa wird ohne Deutschland ewig ein Balkan bleiben und Oesterreich ein Zankapfel. Deutschland allein ist be stimmt. im Verein mit Oesterreich Bau führer zu sein. Jetzt aber hat es als Außen stehender

Urteilen für den Po- linker wird es sein, nicht haftend an den Krampferscheinungen unserer Tage, sich von der Unterströmung stetig und nach bestimm ten Gesetzen sich vollziehender Historie tra gen zu lassen. Italien verfolgt mit der „Rettung' Oesterreichs weitgehende politische Pläne, die es zunächst durch das Projekt einer Zoll union wohl zu verbergen weiß. Es ist sich klar, dag einer wirsck)aftlichen Durchdrin gung Oesterreichs auch die politische folgen wird. Es ist sich klar, daß wenn Oesterreich

sich der kleinen Entente anschließt, immerhin die Möglichkeit einer Donaufödsration ins Auge gefaßt werden muß- es geistert in den italienischen Staatsmännern wie im Volke noch immer das Gespenst des ehemaligen Oesterreich-Ungarn. Hätte Italien freie Hand — aber eben die Friedensmacher ha ben sich selbst gebunden — so hätte es nicht nach Belgrad versichert, es stehe streng auf dem Standpunkt der Verträge — eine Ver sicherung, die ein pro für die kleine Entenie enthält aber auch ein contra gegen Oester reich

und Deutschland, dag sich Italien nicht Wird um die Früchte seines nationalen Sie ges bringen lassen. Die mitleidigen Stim men also aus der ital. Presse mit der Laqe Oesterreichs klingen fast wie: Helft dem Sterbenden um seiner — Erbschaft und sei nes Nachlasses willen! Hier zeigt sich leine ^ösung — sondern nur eine Auflösung. Wie sich Italien die Lösung seiner Auf- Labe vorstellt, einerseits Oesterreich an sich Zu ketten — um es vor dem Sturz in die kleine Entente zu bewahren, aiQerseits Oesterreichs

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 12
Datum: 28.11.1912
Umfang: 12
Seite 'i „Der Tiroler.' Donnerstag, den W. November !!>>.!. Wachsende Gefahren. Dir „Südslawisch? Korrespondenz' meldet aus Belgrad: Die Hossnungen auf friedliches Einlenken Serbiens in dem Konflikt mit Oesterreich Ungarn srl^incn sich nicht 511 erfüllen. Die Politik des serbischen Offizierskorps gewinnt allmählich die Ot»erhaud, was eine bedenkliche Verschärfung der Lage bedeutet. Die Rückkehr König Peters »ach Belgrad hal nicht die erwartete Entspannung der ,^rise gebracht. Das serbische

mit den Waffen eintreten werde. In gut unterrichteten Kreisen verlautet, die Antwort der serbischen Regie rung werde eine höfliche Ablehnung der Forderungen der Monarchie sein. Diese Ansichten wurden in Kreisen laut, die Beziehungen zu dem russischen Gesandten v. H a r t- w i g haben, um dessen Person sich jetzt alles dreht. Ein weiteres Moment, das eine friedliche Lösung hemmen muß, ist das Vorgehen mancher Minister selbst, die es sich angelegen sein lasten, scharfe Er klärungen gegen Oesterreich-Ungarn

zu veröffentli chen, Besonders befremdend wirken die heftigen Ausfälle des .Haudelsministers Trifkovie, der die Kampagne einzelner Blätter nur ermutigt, die seit der Rückkehr des Königs und den hiebet gewechselten Ansprack?cn, in denen die Adriafrage eigentlich be reits inoffiziell im serbischen Sinne entschieden er scheint, von der Monarchie Nachgiebigkeit verlangen oder den Krieg androhen. Derzeit bemüht sich die serbische Regierung uoch, die Antwm't an Oesterreich in Angelegenheit Alba niens und des Adria

-Hafens hinauszuzögern. Am ^1. November beschloß der Ministerrat, dem öster reichischen Gesandten einstweilen die Antwort zu er- reilen, daß vor der endgültigen Beendigung der Kriegsoperanonen nnd ohne Zusammenwirken und Zustimmung aller verbündeten Balkanstaaten vor läufig noch keine endgültige Antwort er teilt werden könne. So rückt denn der Augenblick, wo Oesterreich-Ungarn in Belgrad eine ebenso ener- guctie Sprache führen wird, wie in der Konsulfrage, naher. Was die Angelegenlmt des seit vier

die Manier, mit welcher Serbien sowohl in dieser Angelegenheit wie auch in der alba- nesisch-'n, Hafenfrage Oesterreich behandeln zu kön nen glaubt, daß es der serbischen Regierung durch aus nicht darum zu tun ist, mit Oesterreich eine fried liche Lösung der Streitfragen zu suckien. Das bis zum Wahnwitz gesteigerte Selbstgefühl der Serben sieht sich durch den Rückhalt im Bankanbunde gesi chert nnd glaubt, im Hinblick auf den Balkanbund Oesterreich die Spitze bieten zu können, um so mehr, da der große

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 25.07.1924
Umfang: 8
. Die .Reichspost schreibt anläßlich des Fe stes: Die großen Dichter haben die Gabe des Helschens. IS 17, als wenige noch den Uni- oersilätsprofe-ssor Dr. Jgnaz Seipel kannten, schrieb Hermann Bahr in fein Tagebuch: ! »Ein vermittelter Mann, Äs den wir , Seipel schon aus feiner tüchtigen Schrift I über .Nation und Staat' kennen, ein Mann, i dem. bei größter Klarheit «chig messenden und wägenden Verstandes, doch nicht vcrbor- ! gen bleibt, daß Oesterreich nicht anzumessen und abzuwägen, daß dann immer

.' Es. war ein anderes Problem, das damals vor si. -en Iahren das österreichische hieß. Ein bisher noch von keinem Volke seit dem Untergänge Pol-N'- erlebtes Schicksal fiel auf das neue Oesterreich und gestaltete dieses neue österreichische PrMom in der regen Verschlungenheit seiner politischen und wirt schaftlichen Kreuzungen zu einem so unbe kannten. rätselvollen, daß viele an seiner Lö sung verzweifelten. Oesterreich, dem man die C dmaßen abgehauen hatte, sollte das j Kunststück vollbringen, doch wieder ein zan- ! zer

Organismus zu werden. Oesterreich, mit knapper Not dem Bolschewismus entgangen, i aber von schweren Uinvuhen erschüttert, ohne > alle Mochtnüttel der Staatsautorität, sollte j Ordnung im Innern schassen. Niemand >.u- ! vor im modernen Europa hatte einen Va- lutasturz, das Ertrinken der staatlichen Wirt- i schaft in den Sturzseen der Inflation mitge- ' macht, aber Oesterreich sollte erfinden, wie , man damit fertig werden müsse. Man hat ! viel Oesterreich zugemutet, so viel, daß sich die l wenigsten heute

noch daran «viimem, wie viel ! es war. j Das Wichtigste ist geschehen. Es war Pfad- finderarbeit in Europa. Äe knüpft sich an den Namen Dr. Seipel. Wer sonst in der Welt nichts von Oesterreich weiß, der weiß doch das eine, daß es durch diesen Mann gerettet wurde. * Es ist das Los derer, die auf die größte Dankbarkeit Anspruch haben, daß auf sie die größte Undankbarteil gefaßt sein müssen. Die Kugel des Iaworek, die Dr. Seipels Brust durchbohrte, hätte »inen anderen wenigstens iv der Seele tödlich

verloren ge gangen ist. Dr. Seipel wäre nicht der Staats mann, der er ist. wenn er nicht einen so echt priesterLchen Geist hätte. In diesem Staate, der so viel Wunden erlitten hat, darf die Kunst des Staatsmannes sich nicht auf das Körperliche beschränken, muß auch Seolen- sorge sein. Immer wieder hämmert deshalb Dr. Seipel in das Gedächtnis unseres Volkes die Erinnerung ein, daß Oesterreich zu seiner wirtschaMchen auch der geistigen Wiederge burt bedarf. In einem Schreiben, das ungewöhnlich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 07.02.1915
Umfang: 6
«»ziigtpreil e: »Sr Oesterreich-Ungarn mit Poftversendung: -lmzjihrig . . . ic 1».— ialbiübrtg . . , ».20 viertel,ährig . . , 4.70 wonatlich .... 1.S0 GSr Lozen samt Zustellung: »-»«jährig . . . ic is.— ZalbjSbrig ... . vierteljährig . . , «,sg sonatltch 1.40 Für Bolen ,um Abholen- -«ujShrig ...» lt.— halbiährig .... 7.— vierteliShrig . . . z .so monatlich .... i.zo >rinur wSchenttich dreimaliger Postversendung: ganzjährig ... X i, — halblährig .... e.20 rierteljährig ... I.20 S4ristr«iluus

aus dem dann folgenden Depeschen- und Noten wechsel zwischen Oesterreich-Ungarn, Deutsch land, Rußland, Frankreich und England den unwiderleglichsten Beweis zu erbringen, daß die Petersburger Regierung im Bunde mit der Selbstsucht Großbritanniens und der Rachebe gierde der französischen Republik gegen Deutsch land beharrlich eine Politik getrieben habe, de ren Cchlußergebnis nur der europäische Krieg sein konnte. Serbien bildete den Handlanger, und es kann keinem Zweifel unterliegen, daß der kleine serbische Staat

arbeitete Ruß land schon seit langem mit skrupelloser Hand daran, die Fäden seiner Politik zu einem Netze über dem Haupte der Monarchie zu verdichten, das dieser Luft und Licht und jede Bestands- Wglichkeit für alle Zukunft abschneiden sollte. Ae verschiedenen Balkanbünde und Balkankrie- ge bildeten nur Vorbereitungen auf diesem We ge. — Und als sich nun Oesterreich-Ungarn nach den, blutigen Attentate in Sarajewo endlich, notgedrungen und nur dem Gebote der Selbst- erhaltung gehorchend, entschloß

, diese Fäden zu ^reißen, hat Rußland versucht, unserer Re gierung in den Arm zu fallen und die Monar- M zu demütigen. . Erst im letzten Augenblicke der höchsten Ee- >°hr, als es sich förmlich nur mehr um Sein oder Nichtsein handelte, haben Oesterreich-Ungarn und Deutschland energisch den nunmehr unaus weichlichen Weg betreten, den ihnen Ehre und Pflicht, aber auch schon der bloße Selbsterhal tungstrieb wiesen. Von Serbien und Rußland ganz zu schwei gen, stehen besonders England und Frankreich im Lichte

, daß auch nur bei einem Schimmer von sachlicher Be urteilung selbst bei gegnerischen Staaten dar über kein ehrlicher Zweifel herrschen konnte. Es mußten alle jene Forderungen an Serbien gerichtet und die bindende Verpflichtung ver langt werden, welche die Bestrafung der Mit schuldigen an dem schändlichen Attentate und die Unterdrückung der großserbischen Bestrebun gen zu gewährleisten imstande waren. Da die beispiellose^Geduld Oesterreich-Ungarns serbi- scherseits als Schwäche angesehen worden war, mußte der Belgrader

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 20
Datum: 07.12.1912
Umfang: 20
, Ellbogen und anderer hervorragender Männer ans dem Bezirks amt Jerusalem ist eine netto Gesellschaft; das muß ihr der Neid lassen. Oesterreich steht schon seit Wo chen unmittelbar vor der Gefahr eines .Krieges, indem seine Existenz als Großmacht aus dem Spiel s'cht. D<nn nicht um einen Konflikt mit Serbien huidelt es sich, sondern um einen .Konflikt mit N u ß- !ünd, von dem Serbien nur vorgeschoben ist, das Serbien nur mißbrauch t, um am Balkan s?ine eigenen Pläne zu sördern. Wenn man weiß, isie Riiül

Märtyrer, als eine Elite-Garde von Pionieren der Freiheit und Kultur Meiert wurde, so hätte man annehmen müssen, daß bei der Kriegsgefahr, die jetzt dasselbe Ruß land über Oesterreich-Ungarn heraufbeschworen hat, die österreichische Sozialdemokratie, wenn man nun schon von ihr teine vaterländische Begeisterung envarten darf, doch so viel Neutralität übe, dah sie nicht dem eigenen Vaterland ständig P r ü g e l Nviscix'n die Füße werfe. Diese Erwartung ist gründlich getäuscht worden. Es zeigt

sich jetzt, daß der .Haß der von Ittden ange führten „k. k. Sozialdemokratie' gegen, das katho lisch e Oesterreich, gegen die katholi s ch e Dyna stie der .Habsburger größer ist als ihre Abneigung gegen das tyrannische Moskowitertum. Während z. B. die polnische n Sozialdemokraten der Aion- archie sosort bei Beginn der gegenwärtigen Wirreit erklärten, auf alle Fälle bei Ausbruch eines enropäi- scheu .Krieges mit ganzer Krast Oesterreich unter stützen zll wollen, wiegeln die de n t s ch e u Ge- nossenftihrer

in Oesterreich die Arbeiterschaft auf, um für den Fall eines .Krieges gegen das eigene Vaterlaird zn mobilisieren, im.Kriegsfälle Lsterreich- Ungani durch eine Revolution im Innern zugrunde zu richteil. WaS in diesen Tagen von be kannten österreichischen Genossensührern geschrieben und geredet wurde, grenzt nicht mehr erst an Hoch verrat, sondern ist schon Hochverrat, für die diese Herren allerdings vom Schicksal nicht blutiger hätten gestraft werden können, als durch das wohlverdiente Danktelegramm

Abgeordnetenhauses, entsandt, um dort die Ver sicherung abzugeben, daß die österreichische Sozial demokratie ihrer Aufgabe, das Deutsche Reich von Oesterreich „zurückzuhalten', mit Eifer obliege. Wenn es der österreichischen Sozialdemokratie e h r l i ch um die Erhaltung deS Friedens zu tun wäre, so würde ne die Agitation ganz anders betrei ben. Sie würde vor allein auf den >k önig P e t e r einwirken, daß er nachgeben soll. Das müßte den Sozialdemokraten um so leichter sein, da dieser seiner zeit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 31.05.1921
Umfang: 8
Veite S rem Vertreter gegenüber die Lage für Oesterreich durch die fortgesetzte Anschlußagitation als sehr ernst geworden bezeichnet und betont, daß es bei dieser Sachlage schwer sein werde, für Oesterreich günstige Resultate zu erzielen. In der weite ren Verfolgung dieser offiziellen Aeußerungen möchte ich anführen, daß im Foreign Office darauf hingewiesen wurde, daß Oesterreich mit Suszeptibiläten rechnen müsse, jenen Empfindlich keiten, die durch die Plebiszite hervorzurufen

nicht im Interesse Oesterreichs sein könne. Am 18. ds. wurde im Auswärtigen Amt in Rom darauf verwiesen, daß die Sanierungsaktion für Oester reich nicht mehr eine finanzielle, sondern eine p o- litis che Frage geworden sei. Seitens der fremden Vertreter wurde auch auf die Rede des serbischen Ministerpräsidenten aufmerksam ge macht, in welcher mit der Besetzung Kärn tens im Falle des Anschlusses gedroht wurde. Der englische Gesandte erklärte, seine Regierung werde keine direkte Aufforderung an Oesterreich richten

ich nochmals auf die Re de des Ministerpräsidenten Pasic zurückkommen, in welcher er auf die Notwendigkeit der Rückge winnung des Kärntner Abstimmungsgebietes bis zur Drau aus strategischen Gründen verwies und diese Forderung, die bei den Ententemächten jetzt neuerlich gestellt worden sei, damit begründete, daß Zugvslavien nach Norden zu eine feste Grenze haben müsse, weil sich Oesterreich an Deutschland anschließen wolle. Die serbische Presse geht aller dings viel weiter und verlangt als jugoslavisches

des Ausschusses und zeigte in ihnen Anhaltspunkte dafür, daß mit der konkreten Möglichkeit einer Besetzung österreichischen Ge bietes im Falle der Fortdauer der Ans6>lus;k«nd- gedungen gerechnet werde!« müsse, einer Möglich keit, die noch dadurch verstärkt werde, daß in Ver bindung mit der Anschlußbewegung so weit ge gangen werde, Oesterreich direkt als ein Element der Unordnung in Mitteleuropa zu bezeichnen. Was die Stellung des offiziellen Deutschland anbelangt, so erklären die deut schen amtlichen Stellen

Kreisen der Reichsregierung nahestehenden Berliner „Germa nia' anzuführen, deren Wiener Korrespondent über die Anschlußagitation folgende Sätze schreibt: „Wir haben des öfteren unsere Ansichten Aber die Unzweckmiißigkeit einer Anschlußegitation im gegenwärtigen Zeitpunkte dargelegt. Leider steht aber Oesterreich trotz der einleuchtenden Gründe, die zur Zeit gegen eine solche Agitation sprechen, noch immer im Zeichen einer solchen. Die Quelle der Bewegung ist die alldeutsch gestimmte Presse

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 27.01.1906
Umfang: 12
mit verwickelte Thronprätendent trat an die Spitze deL Reiches. Konnte auf einen solchen König und eine solche Regierung ein Verlaß sein? Jetzt hat Serbien Oesterreich das auf genötigt, was unsere Landwirte verlangt haben; und es muß sich zeigen, wer mehr geschädigt wird und wer den Zollkrieg länger aushalten kann. Was soll nun das kleine Serbien mit dem Viehüberschuß machen, wenn es denselben nicht nach Oesterreich-Ungarn absetzen kann? Im Jahre hat die Monarchie aus Ser bien 194.705 Stück Vieh bezogen

hat. der Fleischbedars aber sehr in die Höhe getrieben wurde. Dies war ein Glück sür uns beson ders deshalb, weil der neue Zollvertrag mit Deutschland der Viehanssuhr sehr ungünstig ist. Ost wurde erklärt: Ter neue deutsche Zollvertrag macht die Sperrung der serbischen Grenze zur notwendigen Folge, soll unsere Viehzucht nicht unsäglichen Schaden leiden. Oesterreich wollte sich zu diesem Schritt nicht erschwingen; nun ist es von Serbien selbst dazu gezwungen worden. Welchen Eindruck macht nun der Zollkrieg

als befestigt betrachtet werden muß. Wenn Oesterreich-Ungarn aus Retorsionsgründen die Einfuhr serbischen Viehes und der serbischen Schweine unmöglich macht, so werden wir uns hiedurch von der bulgarischen Union nicht ab wendig machen lassen. Wir glauben nämlich mit Bestimmtheit, das; die Grenzsperre bloß einige Monate dauern kann. Ungarn kann durch den Zollkrieg keinerlei Schaden er leiden, das wissen wir genau, aber Oesterreich wird desto stärker in Mitleidenschast gezogen

wir jedoch an der Zollunion fest. Diese ist sür uns ein politisches Interesse ersten Ranges. So nähern mir uns der Ver wirklichung unserer alten Wünsche und sind davon überzeugt, das; Oesterreich-Ungarn nach geben wird, weil ebenso, wie wir ein Interesse daran haben, unser Vieh nach Oesterreich-Ungarn zu sühren, auch dieses das Interesse hat, durch unsere Viehaussuhr billiges Fleisch zu erhalten und sich überdies den Jndustrialienabsatz in Serbien zu sichern. Man sieht daraus, das; das kleine Serbien

von der Großmacht Oesterreich einen Eauossa- gang erwartet. Da müßte man bei uns in Oesterreich ad er schon klassisch naiv sein, wenn man die Erwartungen der an Größenwahn leidenden Serben erfüllen würde. Kundschsu. Kurze Nachrichten. Am 2-'>, ds. ist in Walterskirchen in Nieder- österreich der Reichsratsabgeordncte Johann Schreiber gestorben. Schreiber, der im Reichs rate den Laudgemeindenbczirk Mistel- bach und im Landtage den Landgemeinden- bezirk FcldSberg vertrat, war Mitglied

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 14.01.1924
Umfang: 6
und Oesterreich be- ^oq. Die „Reichsposr' bei: nun anläß lich dieser Rede ?in?n in:er«ssan'en Aeil- «riksl üb.' die Trundlaaen und Ziele Z>?r öfterr. Außenpolitik, den wir unseren Lasern nichr oor«ml>al!en ivollen. Zie schreibi: v:e Erposees, mit denen vor zwei Zahr- xh^ien Agenor Graf Goluchowski als k. u. k. Minister des Aeußern die Berntungen oei ?.'lcgciionen zu eröfsnen pslegte, gleichen ':il auf ein Haar in Ausbau, sprachlicher ?:rs.'ellui:g und Inhal! dem außenpolitischen Zwchi. den hente der österr

einer -Ä,i und großen Tradition, ist dieselbe ge- Äber sie drückt heute dennoch ande- W aus als vor zwanzig Jahren. Die Frie- 'M5p?!ilik Oesterreich-Ungarns war sorgiain Ä^rzedn'.c hindurch aus die Erhaltung des niropZischen Gleichgewichtes abgestimmt, und das Mürzsteger Uebereinkommen, das die loyale Haltung Oesterreich-Ungarns gegen- über Rußland wahrend des russisch japan. Kiezes bestimmte, und ebenso die folgenden Zzikinkonvennonen bestätigten, dag die in ^'n Delegationen gesprochenen Friedenswor- ü kein leerer

. 4-ie ,;r!edenspolitik des heutigen Oester- 'eich Hai andere Grundlagen. Gewiß nicht weil die Erinnerung an die Vergnügen- schreck:, sondern weil diesem Lande auch »'e Züchanenen Tatsachen andere Wege wei- w. Das heutige Oesterreich ist kein Mil:>Z!-- mehr, es hat keine Jnteressensphär,»» ' > Nemden Gebieten zu oeneidizcn, ein ilei- und mühsam und stetig aus der erleb- >en Kaiastrophe sich herausarbeitender Staar. Ü ^^urch seine geographische und Wirtschaft-- ^ m ein ökonomisches und politische-' ^ltniugebier

sind, sich an 5 Frankreich zu binden. Dr. Benesch habe 5 darauf hingewiesen, daß ihn der Vertrag mit Frankreich nicht hindern könne, ein ähnliches Abkommen mit England und Italien abzu schließen. sind wir unbeteiligt, unseren Freunden köu neu wir nützen und haben schon erhebige u ilu — zumal in den letzten Monate'-, mehr als die groß? europäische Oesfemlichkeit weiß, gerade indem wir uns von der Teilnc,5- nie an den Gegensätzen fernhalten -ins be weisen, daß Oesterreich, so klein es ist. durch d.e Behauptung

seiner Unabhängiger an der friedlichen Gestaltung der Völterbezie- Hungen mitarbeiten will. Die Kritiker des Genfer Staatsvenrages haben besorgt oder wenigstens den Vorwurf erhoben, daß Oester reich damit seine Souveränität und seine Geltung als freier Staat aufgebe. Das Ge genteil hat sich als richtig erwiesen unh wird durch eins unbefangene Umschau auf die auch heute von Minister Dr. Grünberyer aufge zeigten internationalen Tatsachen dargetan-. Oesterreich ist es gelungen, sich als Staat wie der zur Geltung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 14.07.1914
Umfang: 8
ge wesen wäre. Für Serbien wie auch für Rußland ist Oesterreich erst dann gefährlich, wenn es den sla wischen Völkern Gleichberechtigung gewähr:. In Belgrad und in P e t e r s b n r g sieht man nicht gerne die Wiener Konkurrenz. Das Beispiel der Bombenaffäre in Cettinje beweist, das; nicht nur die Unterdrückung zum Motiv der serbisckien Attentate werden kann. Der Größenwahn der serbischen Politiker hält gleichen. Schritt mit der Uuterschätzuug der Macht Oesterreich-Ungarns. Das ist das gefährlichste

Moment in i>cm ganzen Kon flikte/' In Deutschland erwartet man, daß Oesterreich wenigsteus diesmal sesi und zielbewußt vorgeht. So schreibt man der „Reichspost' aus Deutschland: „Wie immer auch die Lage der Mon archie sei, heilte ist ganz Deutschland einer Meinung, Oesterreich-Ungarn würde die folgenschwerste Verminderung seines Ansehens erleiden, wem: es abermals davon abstünde, in Bel grad gründlich Ordnung zu machen. Belgrad sei ein Herd unausgesetzter Beunruhigung geworden

; es ist einmal notwendig geworden, die ses Feld von Sprengkörpern abzuinchen, in dem alle Augenblicke eine Explosion vorkommt und jedesmal die Sicl>erheit Europas bedroht. Oesterreich-Ungarn wird ein Werk sür die O r d n u n g E u r o P a s vollbringen und wie ein M a n d a t s t r ä g e r für d<ie Zivilisation Europas austreten, wenn es energisch eingreift. In Deutschland wird man mit tun so größerer Sympathie auf den Bun desgenossen blicken, je entschlossener uud tatkräftiger er sich zeigt.' Rundschau. Inland

eine Leiche. Es lieg: eine eigenartige Tra gik darin, daß der russische Gesandte von Hartwig, dieser wilde Hasser Oesterreichs, gerade bei einer Besprechung mit unserem Gesandten Plötzlich uud gerade in der gegenwärtigen an Aufregungen reichen Zeit, an welchen Ausreguugeu der Gesandte Ruß lands in Belgrad sein vollgerütteltes Maß Schuld trug, gauz plötzlich vom Tode hinweggerafst wur de. Dieser Todesfall wird bei uns wirklich als eine wahre Erlösung, als ein Nüven für Oesterreich, als eine Förderung

Freuud Serbiens verloren haben. Die Belgrader Blätter werb?^ schon nm Geldbeträge zur Errichtung eines Tenl-^ mals für Hartwig, der für eiueu serbischen National- Helden angesehen wird. — Hartwig war in de» Ick ten Jahren - 'eit er in Belgrad war — einer dir am meisten genannten Diplomaten. Alle entsch dendei! Wendungen in der Balkanfrage, iiisliewn- ders alle Aktionen, die sich gegen, Oesterreich rich:c- ten, hatten den russischen Gesandten von Hrrtwiz zum Vater. Er hat den Balkanbuud geschaffen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 06.04.1919
Umfang: 16
Seite 2 Sonntag, den 6. April. diesem ZeitpulSte wurde der Brief Kaiser an Prinz Sixtus veröffentlicht, der in Deutsch land und Oesterreich so großesÄufsehen machte.' Die Deutschen waren zum Ausharren entschlossen^ sollten auch die Oesterreicher niM l^hr mittM wollen. Es wurde sogar der Plan erwogen, für- den Fall, daß Oesterreich abspringt. fÄf Divisio nen der Westfront nach Oesterreich M werfen! Als Einfallstore betrachtete man Tirol mid Böh men. Ein eventueller Einmarsch hätte wohl

und zögerte. Hätte man sogleich den Frieden aew)mmn, wäre Oesterereich vielleicht noch ziemlich Heil davon - gekommen. Da man den entkleidenden Schritt aber auf die lange Bank schob, kam es zum Zu - sannnenbruch. — So der deutsche Diplomat. Zivei Bündnisverträge zwischen Oesterreich- Ungarn und Bulgarien. Das „Journal de Debats' veröffentlicht zwei Bündnisverträge zwischen Oesterreich-Ungarn und Bulgarien, wovon der eine im August-Sep tember 1914 und der zweite gerade ein Jahr darauf abgeschlossen wurde

. Im ersteren garan tiert Oesterreich die Integrität Bulgariens, falls letzteres von irgend einer Macht angegriffen wer- lctzteres von irgend einer Macht angegriffen wird. Der Vertrag wurde auf sechs Jahre geschlos - den Aiächte einen militärischen Angriff auf Ser bien. Oesterreich garantiert Bulgarien die Er werbung und Annexion von Serbisch-Mazedo - nien. Sollte Rumänien Bulgarien und die Zen tralmächte angreifen, werden Bulgarien jene ru mänischen Gebiete?»'-r;chert, welche es im Ver trag von Bukarest

an Rumänien verlor. (Dob- rudscha). Für den Fall, daß auch Griechenland den Bulgaren und ihren Verbündeten den Krieg eruärt, wird von den Zentralmächten keine Ein wendung erhoben gegen die Annexion jener grie chischen Gebiete, die Bulgarien im-Vertrag von Bukarest an Griechenland verlor. Oesterreich - Ungarn und Deutschland gewähren Bulgarien außerdem einen Kriegskredit von 2W Millionen in vier Raten, wovon die erste Rate von 50 Mil lionen bei der Mobilisierung verabfolgt wird. Some der Krieg länger

den Spezialkorrespondenten des „Petit Parifieri' lind machte ihn: folgende interes sante-Mitteilmrgen: ,Mn Teil Europa^', fagte^der. Kardinal, „befindet sich tatsächlich m vollster Un ordnung Die Gefahr des Bolschewismus wird innner bedrohlicher, diese Epidemie scheint sich immer mehr auszubreiten. Die Zer st ü ck e l u n g Oesterr e i^h s ist ein Irrtum. Befreit von den früheren Bündnissen, konnte Oesterreich eine Macht der Ordnung darstellen, die fähig gewesen wäre, dem Wirrwarr kräftigen Widerstand zu leisten. Der Heilige Stuhl

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 12.06.1906
Umfang: 8
und heute, Montag, wird Graf GoluchowSki sein Expos<5 vorlegen. Man erwartet in der unga rischen Delegation stürmische Vorgänge. Für Oesterreich ist somit die Zeit derT at gekommen. BestehtUngarn — was als sicher angenommen werden kann — auf tum ungarisch-autonomen Zolltarife, dann wird über den Abschluß eineS Handelsvertrages verhandelt werden. Die öster reichische Regierung muß sofort jene Bestim mungen die ausschließlich im unga rischen Interesse gelegen sind, außer Kraft setzen. Dazu gehören

vor allem die Be stimmungen, über den Diehverkehr und die bisherige Verwendung der Zolleinnahmen. Die erste Handlung der österreichischen Regierung im Falle der Beschießung des autonomen ungarischen TarifeS wird es deshalb sein müssen, die Abfuhr der österreichischen Zolleinnahmen an daS ReichLfinanzministerium einzustellen, so daß der ganze gemeinsame Haushalt bis auf weiteres nach dem Ouotenverhältnisse gedeckt werden müßte. Für Oesterreich würde daraus ein monatliches Ersparnis von rund zwei Millonen Kronen

resultieren, ein Betrag, für den Ungarn auf zukommen hätte. Ebenso wären auch hinsichtlich des ViehverkehreS alle bisher Ungarn gewährten Begünstigungen einzustellen und auch eine ent sprechende Revision unserer Eisenbahntarife vorzunehmen. Oesterreich darf nicht einen Augenblick mit Repressalien zögern und damit etwa warten, bis die Verhandlungen über ewen Handelsvertrag gescheitert sein werden; denn nur dann, wenn die ungarische Regierung spürt, daß auch Oesterreich nicht säumt, von seinen Rechten

Gebrauch zu machen, nur dann, wenn die Herren fühlen, daß die Schlinge, die sie Oesterreich legen, sich automatisch um ihren HalS zusammenzieht, nur dann wird ein für uns günstiges Resultat erzielt werden. Per Z>reivuud und der Wiener Kaiservesuch. Den Depeschenwechsel des Kaisers Franz Joseph und des Kaisers Wilhelm mit dem König Viktor Emanuel beurteilt die „Vossische Zeitung' sehr kühl. „Der Auffassung, als sei durch diesen Depeschenwechsel der gesicherte Fortbestand des Dreibundes vor aller Welt

abzuwarten, ehe man wieder Vertrauen in die Sicherheit und Tragkraft des Dreibundes setzt. Auch nach dm gestrigen Kundgebungen der Monarchen wird man daher die wesentliche Bedeutung der Zu sammenkunst darin sehen, daß die treue Bun- deegenossenschaft zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn, die den Interessen und Wünschen beider Völker entspricht, die Grund lage und Richtschnur ihrer auswärtigen Politik bleibt.' Kom katholischen Zentralkomitee für Heller- reich. Am 5. Juni sand in Wien im Saale

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 06.01.1903
Umfang: 6
Blätter, besonders die jüdischen, zeigen über das Ende des Ausgleichs- d^olnans die größte Befriedigung. Ob nun die rück- Waltlosett AeußerIMgen der Freude am Platze sind, e'me ganz andere Frage. Wir haben vielen Grund z»« Zurückhaltung, ja zu Sorgen, daß Oesterreich wiederum nicht so gut abkam, da die ungarischen Watter in einer! nähren Freudentaumel verfallen Wild. Sie wissexrzwar noch nicht zu melden, auf traielche Weise der Kampf das Ende erreichte, be- W^nden aber ih^m Jubel

, der sich ein unvergängliches Verdienst um den Aus gleich erworben und dank der Geschicklichkeit KörberS, der sür die Interessen Oesterreichs mit Zähigkeit kämpfte, gelungen, de^ModuS dasür zu finden, daß Ungarn eine volle Kompensation für die Oesterreich gemachten Zugeständnisse erhalte und umgekehrt.' Ebenfalls meldet das „Neue Pester Journal': „Die österreichische Regierung hat einige ihrer über triebenen Forderungen, und zwar betreffend die Leistung von Garantien fallen ge lassen.' Nach diesen Aeußerungen, sowie

überhaupt nach dem ganzen Verlaufe des Konfliktes gibt es keinen Zweifel mehr darüber, daß Herr von Körb er derjenige war, der schließlich nachgeben mußte. Zu den wichtigsten Konzessionen dürfte, wie man jetzt schon hört, gehören, daß seitens Oesterreich die Be freiung der ungarischen Staatsrente von der Rentensteuer in Oesterreich und die Auf hebung des Tiroler Getreide-Aufs chlages von 1906 an zugestanden worden ist: ersteres Zu geständnis würde das weitere Eindringen der un garischen Papiere

in unseren Geldmarkt zugestehen, letzteres Oesterreich indirekt verpflichten, den zirka 20 Millionen betragenden Kapitalwert des Tiroler Getreide -Aufschlages dem Lande Tirol abzulösen. Dieses kann für Tirol höchst gefährlich werden und es ist Pflicht des Landtages, sein besonderes Augen merk auf diese Angelegenheit zurichten. Diese Zu geständnisse sind aber sicher noch nicht alles. Es mußten indessen allerdings auch von Seite Ungarns Zugeständnisse gemacht werden. So hat, wenn man der „Freien Presse

' glauben darf, Ungarn Kontrollmaßregeln zugesagt, durch welche die Einschleppung der Seuchen aus Ungarn nach Oester reich auf ein Minimum eingeschränkt werden soll. Diese Reform würde für Oesterreich den Vorteil haben, daß sich das Zutrauen auswärtiger Staaten zu den Viehprovenienzen der Monarchie heben und die Sperrung fremder Staaten gegen die Grenzen von Oesterreich-Ungarn, welche für die Viehzucht der Monarchie mit schweren materiellen Nachteilen ver bunden war, nicht mehr so häufig angeordnet

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 18.08.1921
Umfang: 8
regt döher an, einen Teil der deutsche« bdÜMtionen auf den Veltmariten zu verkaufen. Voiiiisch sei es vorleilhaft, die deutschen Lriegsschul» dkniitres im Ausland unterzubringen, da sie so eine mkernat:<m«le gewöhnliche Schuld werden. Der Be richt hö - die Veräußerung von 5 oder ö Mliiarden öeulsch^ Obligationen in Amerika Nr 1SZ2 kür ^ ^ W>. Bruch zwischen Oesterreich und llngarn'l Ludcipesi, 18. August. Die hiesige Presse, die bis- ^ in der westungarischen Frage einen gemäßigten Standpunkt

eingenommen hat, schlagt scharfe Töne iom Tage. de» .Tirole»-. gegen Oesterreich an und einzelne Zeikungen, wie der in deutscher Sprache erscheinende „Lloyd' schreiben bereits von einem Bruch mit Oesterreich. Es wird mit einem wirtschaftlichen Boykott Oester reichs gedroht, der in der Weise betrieben werden soll, daß die überschüssigen landwirtschaftlichen Produkte, die bisher an Oesterreich abgegeben wur den. anderwärts vertauft werden. « « » Scheitern des deutsch-amerikantschea Friedens» Paris

vom 21. Juli 1321, das den ersten Schritt bedeutet zur Regelung der gegenseitigen Schuldoerhältnisse zwischen den Bewoh nern der von Italien neu erworbenen Gebiete und den im nunmehrigen Oesterreich wohnhaften Perso nen. Wenn man den bereits letzthin veröffentlichten Wortlaut des kgl. Dekrets genau durchsieht, so kann man folgendes herauslesen: Bom Dekrete be troffen werden Geldverpflichtungen in österreichi scher Krouenwahrung. die oor dem 3. Nooein - der 1918 entstanden

sind, wenn von den an der Verpflichtung als Forderungsberechtigter und Schuldner beteiligten Personen — physischen oder juristischen Personen — am ö. August (am Tags der Kundmachung des Dekretes) der eine Teil seinen ordentlichen Wohnsitz in den neuerworbenen Gebie ten Italiens und der andere seinen ordentlichen Wohnsitz im Bundesstaate Oesterreich hatte. (Be merkenswert ist also, daß es nicht auf die S t a a t s- bürgerschaft des Gläubigers oder Schuldners, sondern auf den Wohnsitz ankommt). Alle derartigen

, daß das Dekret auch aus die in di sem Gebiete wohnhaften Gläubiger, soserne der Schuldner in Oesterreich wohnhaft ist, Anwendung siirdet. Alle wogen derartiger Geidschuldnerbind» lichkeiten bei einem Gerichte in den neu erworbenen italienischen Gebieten anhängigen Streitsn. en wer den bis auf weiteres von amtswegen eingestellt, d. h. das Verfahren hat zu ruhen, wobei die Zeit des Ruhens in die gerichtlichen Fallfristen und Verjährungsfristen nicht eingerechnet wird. Exeku- tionsakte zur Hereinbringung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 05.01.1922
Umfang: 8
Gemeinden der neuen . Provinzen. i c. Rom, S. Jänner. Am Samstag findet hier eine Sitzung der Spezialkommifsion der Spar- nnd Darlehenskassa statt: sie wird sich mit der Frage de» Kredites an die Gemein den der neuen Provinzen befassen. Meran soll ein Darlehen von weiteren S Millionen erhalten. Neue Abkommen zwischen Oesterreich und der Tschechoslowakei, y. Prag, 4. Jänner. Un Verfolg der poli tischen nnd wirtschaftlichen Vereinigungen wird zwischen Oesterreich und der Tschecho slowakei

ein Zusatzabkommen zu dem Han delsvertrag vereinbart werden. Oesterreich hat erreicht, dich alle Prozesse wegen der Vorkciegsschulden bis Ende dieses Jahres ruhen und Inzwischen ein Übereinkommen zum Zwecke des Ausgleiches dieser Schulden getroffen wird. Ein kohlenabkommen beseitigt die doppel te Besteuerung der Steinkohlen, die aus Oberschlesien nach Oesterreich durchgeführt werden nnd bringt für Oesterreich einen günstigeren Transitverkehr. Oesterreich und Jugoslawien, y. Wien. S. Jänner. Die »Neue Freie

presse' erfährt aus Belgrad: In polltischen Kreisen Belgrads hält man den Abschluß eines Uebereinkommens mit Oesterreich nach dem Muster des tschechischen für rötlich und wahrscheinlich. Dem Umstände. daß der ehe- malige Vertreter im Außenamte. Popovic, nach den orthodoxen Feiertagen seinen Po- sten In Wien antreten wird, wird besondere Bedeutung beigelegt. Die österreichische Re- gierung hat der jugoslawischen Regierung prinziell bekannt gegeben, daß sie bereit sei. mit Jugoslawien In ein ähnliches

aus, daß Oesterreich zu einem baldigen Zusannnenbruch verur teilt sei, für welchen Fall das Land sich oor Ueberraschungen sichern müsse. Am o?r- breitetsten ist die Vorstellung, das; Tirol im Vereine mit den übrigen Alpenlcindern eine gewisse Anlehnung an Bayern sinken tonn te. Freilich hat der tirolische Plan in Salz burg und Kärnten wenig G'gonli.be gesun den und es wird daraus zurückzuführen sein, daß einige Kreise In Tirol eine Zeitlang da ran dachten, im Pinzgau und in Kärnten eine Bewegung für den Anschluß

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 16.01.1909
Umfang: 12
. Serbische Bischöfe als Kriegshetzer. , Der serbische Erzbischos von Belgrad, Dimitrije, hielt am ersten Weihnachtstage (die Orthodoxen seiern Weihnachten bekanntlich um ^4 Tage später, wie wir, da ihr Kalender um so viel zurück ist. Anm. d. Red.) in der Belgrader Kathedrale eine flammende Rede gegen Oesterreich-Ungarn und forderte die An dächtigen zur gemeinsamen Arbeit gegen den „Feind' Oesterreich Ungarn auf. Zu gleicher Zeit hielt der Bischof von Schabaz, Sergija, der dortigen Kirche eine Rede

, welche er mit den Morieni „Dole Austrija!' (Nieder mit Oesterreich!) schloß und in die alle Kir chenbesuch er begeistert einstimmten. England als serbischer Geldgeber. Die serbische Regierung hat in England eme kurzfristige Anleihe von 30 Millio nen Franken gegen Ausgabe von StaatS- bone abgeschloffen. Alle serbischen Munitions- und Waffenanschaffungen werden in London beglichen. Weiter unterhandelt das serbische Finanzministerium wegen Abschlusses einer größeren Anleihe in London und wird in diesem Bestreben

, mir das Heiraten versprach, mich . . . . „Geh' auf's Zimmcr mit der Dame', riet ein guier Freund Der österreichisch-türkische Ausgleich. Die nun zustande gekommene Vereinbarung zwischen Oesterreich und der Türkei übt auf Serbien eine sast unglaubliche Wirkung aus. Aus Belgrad wird eine geradezu verzweifelte Stimmung gemeldet. Die Blätter wenden sich wütend gegen die Türkei. Das Regierungs blatt „Samo uprava' macht der Türkei bittere Vorwürfe, daß die Regierung ihre Souveräni- tätSrechte für Geld verkaufe

und klammert sich an die Möglichkeit, daß die Jungtürken dies nicht zulassen werden. Dagegen ist das Blatt „Politica' völlig wütend, beschimpft die Türkei wegen ihres Vorgehens und bemerkt, daß 1^ Millionen Slaven in Bosnien verkauft werden sollen. „Wir geben uns damit nicht zufrieden, Oesterreich kann uns weder mit Geld noch mit Krieg unterwerfen.' Bei diesen Wutausbrüchen wird eS natürlich nicht fein Bewenden haben. Es ist jetzt sür Serbien der Augenblick der Entscheidung gekommen, wobei nicht anzunehmen

ist, daß man der Vernunft Gehör schenken werde. Das Volk ist aufgehetzt, die Waffen find verleilt. Entweder wird man mit den Drohungen ernst machen und den .Verzweis- lnngSkamps' gegen Oesterreich beginnen, oder die Leidenschaften entladen sich im Innern und das scheint uns bei weitem das Wahrschein lichere zusein. Der blutbefleckte Königs thron stehl auf schwankenden Grund lagen; es wäre kein Wunder, wenn er den Leidenschaften in der nächsten Zeit zum Opfer fiele. — Montenegro scheint seine Kriegs gedanken aufgegeben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 25.03.1909
Umfang: 8
und derselbe als baldiger König gefeiert. Der montenegrinische Gesandte in Konstan- tinopel äußerte sich zu einem ZeitungSkorre- spondenten: ML Privatmann kann ich eS Ihnen nicht verschweigen, daß die vielen Konferenzen mit einem Kriege enden werden. Sicher an zunehmen ist, daß, wenn in der neuen Note Oesterreich-Ungarns klar und deutlich die Ab rüstung verlangt wird, Serbien mit einer ausweichenden Antwort erwidern wird. Ich glaube, daß dann das Ultimatum in acht bis zehn Tagen gestellt werden wird. Auf die Frage

des Korrespondenten, ob Serbien aus die Hilfe Rußlands rechnen dürfe, antwortete der Gesandte: Wenn Oesterreich- Ungarn angreift, so wird Rußland Serbien unbedingt unterstützen. Die öffentliche Meinung Rußlands wird einen so starken Druck aus die Regierung ausüben, daß sie uns ihre Unterstützung nicht werde versagen können. Wie man bei der Pforte aus Wien er fahren haben will, soll ein Ultimatum Oesterreich-Ungarns an Serbien unmittelbar bevorstehen und das Verlangen betreffs des Verzichtes aus territoriale

Kompensationen und bezüglich der Anrufung deS Tribunals der Großmächte in der bosnischen Frage enthalten. Oesterreich wird sich sehr entschieden dagegen verwahren, daß die europäischen Mächte schützend weitere Frechheiten Serbiens zulassen. Oester reich will nicht eine in anderen Hauptstädten zweideutig abgegebene Erklärung, Oesterreich verzichtet auf eine diplomatische DerkleisterungS- arbeit, die nach kurzer Zeit schon wieder in die Brüche gehen würde, es will entweder von Serbien eine ehrliche

russische Kreuzer sind mit zehntausend Ge wehren und Munition sür Montenegro nach Anti- vari unterwegs. Um diese an der Landung in Anti- vari zu hindern, sind zwci österreichische Kriegsschiffe nach Antivari abgedampft. Oesterreich-Ungarn hält sich hierzu durch den Berliner Vertrag, mit dem der Monarchie die Polizeiaufsicht über die montene grinische Grenze übertragen wurde, berechtigt. Jeden falls dürfte diese Angelegenheit wieder zu einem diplo matischen Konflikt führen. Rundschau. parlamentarisches

eine Resolution betreffend die Ausnahme der Verhandlungen zur Verstaatlichung der Süd bahn. — Zu Beginn der Sitzung präzisierte der Ministerpräsident Baron Bienerth neuerdings den Standpunkt Oesterreich-Ungarn in der Balkan frage, indem er sagte, Oesterreich-Ungarn lege gegenüber Serbien die größte Geduld an den Tag in der Hoffnung, daß man in Serbien doch noch zur Ueberlegung kommt. Doch werde Oesteireich- Ungarn mit allem Nachdrucke auf die baldige Be endigung des unhaltbaren ZustandeS an unserer Grenze

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 20.10.1908
Umfang: 8
voraus und es ist sehr leicht möglich, daß es wirklich zu kriegerischen Ereignissen kommt. Ter russische Minister des Aeußern, ZswolSki, hat in London, woselbst er mit seinem englischen Kollegen Brey konferierte, eine Allianz gegen Oesterreich geschassen. Das Programm, das England und Rußland sür die Balkankonserenz vorschlugen, hat die Zustimmuug Frankreichs und, wie es scheint, indirekt auch Italiens ge sunden. Dieses Programm richtet sich ossen gegen die Habsburgische Monarchie. Ter russische

Vorschlag lautet nämlich wörtlich: „Es ist wünschenswert, daß man suche, Serbien und Montenegro eine Kompensation^!) durch die Berichtigung der Grenzen aus den dem Zand- schak von Novibazar benachbarten Teilen des Gebietes von Bosnien und Herzegowina zu geben.' Rußland hatte also die Kühnheit, zu verlangen, Oesterreich möge einen Teil der neuen Reichsländer Serbien und Montenegro abtreten. Der russische Minister des Aeußern ist sich vollkommen klar, daß sein Vorschlag von Oesterreich nie und nimmer

. Die Wehrfähigen werden aus dem Ausland heim berufen. DaS Ministerium verfügt über 1 !)0.0i)0i ?) Gewehre. Die von Rußland geschenkten 120 Schnellfeuerkanonen neuesten Systems werden täglich erwartet: ebenso 40 Maxim-Maschinen gewehre. Frauen werden zur Proviant- und MunitionSbeförderung verwendet. Zwischen Ser bien und Montenegro ist der Aktionsvlan aus gearbeitet. .- ^ Daß Oesterreich diesen Provokationen gegen über nicht gleichgültig zusieht und auch sich ! ? zu rühren beginnt, ist erklärlich. So macht

im Hafen von Antioari vor Anker und mehrere andere österreichische Kriegsschiffe kreuzen in der Nähe, welche bereils aus Anti oari kommende Telegramme aufgefangen haben. Hat Oesterreich mil Serbien und Monte- negro einen Strauß auszufechten, so kann der Erfolg ja nicht zweifelhaft fein. Sehr bedenklich ist jedoch der aniiösterrei ch i- sche Boykott, den jetzt die Türkei durch führt. Zuerst glaubte man. daß die Jung- türken in Konstantinopel blos ein taktisches Manöver ausführen, allein nur zu bald

er kannte man die enorme Gefahr der türkischen Bookottbewegung. Oesterreich hat einen großen Export in die Länder des SultanS! der ganze Handel in der Türkei ist nun in Frage ge stellt. Der Boykott österreichischer Waren wird sowohl auf dem Schiffsverkehr, wie auf dem Landwege rücksichtslos durchgeführt. Der Ver kehr deS österreichischen Exportes in die Le vante ist gef^./.det, der Handel vollständig lahmgelegt. Die Schiffe können die Fracht nicht ans Land bringen, die Kausleute, die die Waren bestellt

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