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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 27.06.1923
Umfang: 8
hatten die Rechtsanwälte vr. Kerschbaumer und Dr. Tessadri inne. Mrd M GoMrieÄ v. Föckl. Bozen, 27. Juni. Heute, Mittwoch, begann vor dem Schwur gerichte der auf zwei Tage anberaumte Prozeß gegen I. Icchann Hinteregger. geboren I8S8 »Innsbruck, nach Villnöß zuständig, Taglöhn«r, Z. Karl Mayr, geboren ISS! in Feldthurns, nich Ritten zuständig, 5)ändler, und Z. Anton Nayrl, in Kollmann 189S geboren, nach Teis dti Klausen zuständig. Bauernsohn und Händler, die des Mordes an ihrem Kameraden Sottfried », Fäckl angeklagt

sind. Tatgeschichte. Der 1899 in Bozen geborene Gottfried v. Fäckl ichtüete im Mai bis Juni 1919 zeitweise auf der Sshnstrccke Villnöß—Klausen. Während dieser Zeit oerkehrte Gottfried o. Fäckl hauptsächlich mit »in heutigen Angeklagten Hinteregger, Mayr und Henri. Die vier Burschen trafen sich hauptsäch- w Gasthause zum „Nößl'. auch beim Putzer ge meint, in der Hallestelle Villnöß. Das letzternol »ur«n die vier Freunde am Abende des 2V. Juni WZ doct beisammen und verliehen das Gasthaus pzen 11 Uhr nachts. Spurlos

nach Hause schrieb. Mordgerücht. Im Sommer 19ZI, also zwei Jahre nach dem Verschwinden Fäckls, wurden in der Villnößer EezenZi herum gesprochen, daß Gottfried v. Fäckl miiordet worden sein soll. Der vorgenannte Jo- hcim Hinteregger soll seinem Vormunde Josef ?5mnsohler und dessen Frau, sowie dem Sera- sin Pirscheider in Villnöß erzählt haben, daß SottfriiÄ v. Fäckl von ihm, Amon Mayrl und Karl Mayr gewaltsam ums Leben ge bracht worden sei. Die drei hätten im Verein« mit Fäckl verschiedene Diebstähle

und einige Tage später dessen Leich« in den Ei sack geworfen Von diesem Gerüchte erhielt bald auch die B«- HZrde Kenntnis und Johann Hintererer wurde am 1. Oktober 1921 in Stilfes verhastet. Anton Mayrl und Karl Mayr halten sich bald noch dem Verschwinden Zäckls ins Ausland geflüchtet. Mayr wurde in Garching bei München, wo er unter dem falschen Namen Johann Rieser als Kutscher eine Anstellung gefunden hatte, am A. Februar 1922, Mayrl in München am 1. März IS22 verhaftet. Am 26. Juni 1SZ2 erfolgte

die Auslieferung der Beiden an das Tribunal in Bozen. Nu Geständnis. Johann Hinteregger gab bei semer Verhaftung den Carabinieri an, daß sowohl Mayr als auch Mayr! ihm erzählt hätten, daß sie in einer Nacht vom Samstag auf den Sonntag im Juni ISIS den Gottfried v. Fäckl in den Villnößerbach ge worfen hätten, daß Fäckl durch den Sturz nur leicht verletzt, aber von ihnen durch Stein würfe getötet worden sei. Ein oder zwei Nächte später hätten sie die Leiche des Fäckl am Tatorte geholt, zum Eisack geschafft

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 19 von 20
Datum: 29.09.1900
Umfang: 20
. Auf einem Rechteck aus Arko-Sandstein erhebt sich, wie aus dem Bilde dieser Festschrift zu ersehen ist, ein gothischer Thürmchenaufsatz, in dessen Nische sich die Kreuz gruppe, leicht gefärbt, befindet. Unten an der Nische sind drei Wappen angebracht: rechts das der Stadt Bozen, links das von Tirol, in der Mitte das Wappen der Fa milie Mayr, wie es dieser von Kaiser Karl V. im Jahre 1555 war verliehen worden, darstellend einen Löwen, der die Hellebarde in den Pranken hält. In der Mitte des Aufsatzes befindet

sich ein Hochrelief aus Untersberger Marmor, die Scene versinnbildend, wie Peter Mayr im Kerker angesichts seines Weibes, seines Bruders und seiner Kinder die Feder zurückweist, mit welcher er sich durch einen lügenhaften Zug retten und sich den Seinen wieder geben könnte. Die Höhe des Monuments be trägt fi Meter. Der architektonische Theil des selben stammt vom rühmlichst bekannten Pro fessor Georg Hauberißer in München, der figurale Theil ehrt in dem akademischen Bild hauer Heinrich Ueberbacher, einem geborenen

wird sich der Groß theil der Festtheilnehmer auf dem k. k. Hauptschießstande zu einem Freischießen vereinigen; wie Peter Mayr und seine Zeitgenossen, so sind auch die Tiroler der Gegenwart Freunde des edlen Schützenhandwerks. In dem Garten^ wirtschaften der Stadt werden inzwischen die verschiedenen Musikkapellen ihre elektrisierenden Weisen ertönen lassen und im Jubeln und Jodeln die Landsleute von fern und nah zu einer Familie vereinigen. Ein anderer Theil der Theil- nehmer wird hinwieder seine Stunden

der Besichtigung des Museums widmen, wo der Museumsvcrein zahlreiche an Peter Mayr gemahnenden Erinnerungsgegenstände, unter denen das große Oelgemälde unseres Landsmanneü Ferdi nand Schmutz er mit der Sceue, in welcher der Held den größten Sieg, den Sieg über sich selbst und sein Herz gewinnt, den ersten Platz einnehmen dürfte, zn einer Peter Mayr-AuSstelluug vereinigt hat. Abends 7'/g Uhr: Festvorstellung im Stadttheater. Zur Darstellung gelangt das Volksschauspiel „Peter Mayr, der Wirt an der Familie Mayr

von Nord und Süd einander nahe bringt! Wenn die Hülle dann gefallen ist vom Denkmal, das eine dank bare Nachwelt ihm, dem Wirt an der Mahr, und sich selbst zum Ruhme aufgerichtet, daun mögen alle herantreteil an des Standbilds umkränzte Stufen uud im Treugedenken an Peter Mayr uud seine gewaltige Zeit den Vätern zum frommen Andenken und der Nachwelt zum ewigen Zeugnisse den heiligen Eidschwur leisten, das Kreuz zu lieben und aus Gott zu hoffen, wie es Peter Mayr gethan. Der Alpen Sohn, fest

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 07.03.1922
Umfang: 8
Jahren schweren Kerkers verurteilt. Ein Totschlag in Meran. Die Folgen fortgesetzter Stänkere!. Heute, Dienstag, verhandelte das Schwur gericht über den Marktfahrer Franz Mayr geb. 1887 in Brixen, dort zuständig, zuletzt in Untermais wohnhaft, welcher des Ver brechens des Totschlages und Vergehens des Tragens verbotener Waffen angellagt war. Am Sonntag, den 4. Dezember 1921. ge gen !j Uhr abends kam der Gelegenheitsar beiter Alois Zeschgi in die Gaststube des Gasthofes zum „Roten Adler' in Meran

, Nennweg, und setzte sich an einem Tisch, wo der Wirt Josef Pranter mit einigen Gästen Karten spielte. Al. Zeschgi nahm ebenfalls am Spiele teil. Da er aber verspielte, geriet er mit dein Wirte alsbald m einen vorüber gehende!'. 'Wortwechsel. Unterdessen waren die Marktfahrer Franz Mayr — der heu tige Angeklagte — und Alois Wilhelm in die Gaststube getreten und hatten an einem Tische Platze genommen. Alois Zeschgi trat nun an den Tisch, wo sich Mayr und Wilhelm niedergelassen hat ten und Wilhelm

, der der Meinung war, Zeschgi wolle sich eine Zigarette anzünden, wollte diesem in bereitwilligerArt einZünd- holz reichen. Zeschgi verbat sich diese Gefäl ligkeit und beschimpfte den Alois Wilhelm und Franz Mayr in ordinärer Weise und verstieg sich, obwohl Wilhelm und Mayr ihn zu beschwichtigen suchten, sogar zu Drohungen t7.it SileiScr-chießen. Da Alois Zeschgi fortgesetzt Lärm machte und stänkerte, schaffte ihn der Wirt vc: die Tür und damit u?ar nieder Nuhe. Am näch ste» Tage, Montag, ebenfalls um V Uhr

abendc erschien Alois Zeschgi wiederum in der vorerwähnten Gaststube und zwar in Gesellschaft des Maurers ^eter Mischi snd des Obersägers Matthias Parth. Bald dar auf erschien cruch Franz Mayr und Alois Wilhelm im GastlckaZe und setzten sich zu Zeschgi, Mischi und Parth, welche am Erksr- tische Platz genommen hatten. Mar,r und Wilhelm sprachen mit Mischi und Parth, ohne sich mit Alois Zeschgi irgendwie einzu lassen. Alois Zeschgi verhielt sich einige Zeit ru hig, nannte aber dann den Mayr und Wil

helm Schufte u. dg!., zog aus seiner rechten NoStasche einen geladenen Revol ver hervor, hielt ihn dem Mayr und Wil helm vor ui.d inachte hiebe! drohende Aeu- ßerungen. wie: „Schant'L, dag ihr h-naus- lomnit, sonst ?rachts: eine? mug heute noch hin werde?: usw. Parth und Mischi redeten beschwichtigend auf Zeschgi ein und dieser teiiiie.ster sür Sie, wenn Sic diese Tat sache nicht zur öffentlichen Kenntnis bnn- gon, denn das Normuitdschaftsgericht wiiide .Ihnen jedenfalls nur eine geringe

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 24.09.1920
Umfang: 8
Areiiag. den 24. September 1V2Ü. .Zentralwirtschaftsamte Geschäfte gemacht; sie hat vom Zentralwirtschastsainte, das über Einkaufs möglichkeiten verfügte, wie sie der übrigen Kauf- rncinnswelt .'H^>zeitem nicht zu Gebote standen, im großen Stile '^Zaren flaust, in einem Zeitab- , schnitte, während dessen der nicht begünstigte Bozner Kausmann sich diese Waren überhaupt nicht oder nur zu ungünstigeren Bedingungen be schaffen konnte. Herr Forcher-Mayr mag hierzu berichtigen

, in deren Magazin der Reis lagerte. Die Stadigsmeinde Bruneck hatte kein Einfuhr zertifikat und stand die befristete Ausfuhrbewilli gung unmittelbar vor dem Ablause. In dieser Si> tuation faßten Herr Forcher-Mayr und ich, um die Uusfuhrerlaubnis nicht verfallen zu lassen, den ge meinsamen Entschluß, den Re°s unter Benützung der Ausführe:laubnis der Gemeinde Bruneck auf unsere Rechnung nach Innsbruck zu liefern, dort gewinnbringend zu verkaufen, welche Aufgabe mir zufiel, und hernach den Gewinst

zu teilen. Darüber geht Hcrr Forcher-Mayr mit den Worten hinweg, sein Versehen habe darin bestanden, daß er mir dzs Ausfuhrzertifikat übergab: schon richtig, er übergab es mir, nämlich mit dem Auftrage, es zur Firma Gondrand zu tragen, welche sodann den Neis aus dem Magazin der Firma Moar holte und nach Innsbruck verfrachtete. Der Reis wurde von mir in Innsbruck für unsere gemeinsame Rechnung mit Gewinn Zerkaust. Nun kam die Gemeinde Bruneck daher, behauptete, sie hätte eine Verlän gerung

des Ausfuhrzertif.kates durchsetzen können und bedrohte die Firma Moar mit Prozeß. Herr Forcher-Mayr zog es vor, sich mit der Gemeinde Lruneck auszugleichen; zunächst habe ich darüber nichts Genaues erfahren. Nur fand ich eines Tages In einem mir übersandten Buchaiiszuge unter an deren Posten eine Belastung von Lire kvvt).—. und als ich mich erkundigte, hieß es. das sei mein Be trag. die Hälfte, zum Ausgleiche Bruneck. ! Dieser Ausgleich mit der Gemeinde Bruneck scheint nicht glücklich ausgefallen zu sein. Nachdem

die Gemeinde Bruneck für die Ausfuhrerlaubnis entschädigt war, verlangte sie von der Fa.Moar auch noch den Reis, der unterdessen im Preise gestiegen ^ war. Die Firma Moar hatte aber keinen Reis. ! Daß doch Herr Forcher-Mayr mir rechtzeitig Mit- ^ ieilung gemacht hätte, die Gemeinde Bruneck ver- l EriseZdis. Roman von H. Courths - Mahler. (9. Fortsetzung.) „Du hattest in dieser Zeit das schwere Ämt. In Treuensels auf Ordnung zu halten. War es dir zuviel? Du siehst sehr leidend aus, Beate. Ich er schrak

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 18 von 20
Datum: 29.09.1900
Umfang: 20
Seite 6 „Der Tiroler' Samstag, 29. September 1S00. gut, dass Frau v. Giovanelli bei dem französischen Obercommandanten viel galt, dass sie eine Freundin seiner Frau sei und durch ihre Fürbitte auch An dreas Hoser die Gefangenschaft erleichtert hatte. „O vergelt's Gott,' stammelte die schwergeprüfte Gattin des Gefangenen, „vergelt's Gott,' riefen und jubelten die Kinder. Nun trat der Adjutant vor Mayr. „Ich bitte,' sprach er, „noch diese Formalität zu erledigen und ihren Namen

unter dies Schriftstück zu setzen.' Da mit zog er eine Rolle Papier, Tintengefäß und Feder aus der Tasche seiner Uniform. Raschen Blickes durchflog der Mahrwirt das Schriftstück. Dann erblasste er. Und wieder schaute er aus die von Baraguay verfasste Erklärung und ein dumpfes Stöhnen entrang sich seiner Brust. Mit Schreck gewahrten die Anwesenden die mächtige Gemüthsbewegung des Mannes. „Was ist's denn, das geschrieben steht?' fragte Maria, doch Mayr antwortete mit keinem Wort. Neuerdings fien-, gen die Kinder

v. Giovanelli ein, Mayr jedoch unterbrach sie. „Weib, Kinder, Bruader,' sprach er. „i sollt do uuterfchreib'n, dass i von Fried'nsfchlnfs nix g'wüßt Hot! Moidl du woast selber, i hob's g'wüßt, ober der Kolb Hot miar sövle (soviel) zuagrödt (zugeredet) und i hons nöt geglabt (und i hab' es nicht ge glaubt). Jaz soll i lüag'n (Jetzt soll ich lügen)! I soll unsern Herrgot a Schnöllpatzl (Schnippchen) schlog'n? Was that'n oll die Mander (Männer) sog'n, dö g'fall'n sein (die gefallen sind), weil sie a nöt

(auch nicht) on an Fried' glabt hob'n, wie i, wos soget'n sie in der Ewigkeit, wenn ihr Hauptmoun a poor Jahrln dersrött'n thät. durch a Lug? Na, ua, — schiaßt's mi zom (zusammen) Franzos'n, — in Gott's Nomen, wenigstens stirb i eahrlich! — Ober a Schnrk.werd der Mahrwirt nimmer!' Erschöpft hatte Mayr sich auf sein Strohlager niedergelassen. Es war ein erschütternder Augenblick, ein Augenblick, der selbst dem Franzosen ein inneres Grauen vor sich selber, vor seinem Lügenkaiser, vor dem Gang der damaligen Politik

verursachte. Es drangen Weib, Kinder, Bruder auf den Helden ein, — er blieb fest. Frau v. Giovanelli bat und flehte, die Antwort war: „Es ist Sund ! Um a Sünd' rött' i (rette ich) nöt mei Leb n!' Der Adjutant erschöpfte seine Erfindungs krast an Vernnnstgründen, Mayr aber sagte einfach: ,,^s könnt's mit oll entern Röd'n (all euren Reden) nöt 's (nicht das) achte Gebot aufhöb'n (aufheben)!' Als die älteren Kinder verzweifelnd des Vaters Kniee umfassten und herzzerbrechend schluchzend an seinen Ketten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 14 von 20
Datum: 29.09.1900
Umfang: 20
zurückgekehrt. Dort wartete sein die Bäuerin und ein herziges Knäblein, der kleine Peter, dem Vater wie vom Leibe geschnitten. Nachdem der „Kohl', oder, nennen wir ihn von jetzt an mit seinem wirklichen Namen, nachdem Mayr sich seiner Amtstracht entlediget hatte, nahm er den Kleinen auf seinen Schoß. Das scharfgeschnittene Gesicht überzog eine unbeschreibliche Wehmut. „Woast du,' so redete Mayr den etwa siebenjäh rigen Peter an, „dass miar iatz der Moidl haben müaßen den Kopf obschlogen?' Der Knabe fieng

Gottes in sich, denn nochn Bild Gottes ist der Mensch gschoff'n und Gott ist die höchste Wahrheit. Und a so nimbt der liabe Herrgott an Lugner die Gnad und ear hat koa rechts Glück mehr. A Lugner werd von Tag zu Tag lötzer und stirbt oft öled — wenn nöt gar as wia heint die orme Moidl. Peater,' mit diesen Worten nahm der alte Mayr den Kleinen, der wohl nicht alles von des Vaters Rede verstanden hatte, vom Schoße herab und führte ihn vor das Kruzifix der Stube. „Peater, versprich miar do, vorm Bild

des ge kreuzigten Heilands nia za lüagn und sollt's a dei Löbn kost'n!' Schluchzend stammelte der Knabe ein: „Ja,' und Gottes Engel trug sein „Ja' empor zum Throne des Allerhöchsten Jahre sind seit dem Erzählten verflossen. Die Re formen Kaiser Josephs II. hatten bald nachher den Rittnern ihre eigene Gerichtsbarkeit genommen und sie dem Gerichte von Bozen unterstellt. Auf dem Friedhofe zu Lengstein ruht Peter Mayr, der alte Kohl, der letzte Richter vom Rittnerberge. Die Zeichen seines Amtes kamen in fremde

Hände, bis sie endlich pietätvolle Gesinnung der Verschleppung außer halb des Landes entriss. Noch gegenwärtig zeigt man im Museum von Bozen den Stab, welchen Mayr brach und der vernrtheilten Moidl vor die Füße warf. — Mayrs Sohn, der kleine Peter, war ein stämmiger Bursche geworden. Eine kühn gebogene Adlernase, scharf gewölbte Augenbrauen, unter welchen ein Paar blitzende graue Augen hervorlugten, der braune Schnurrbart um den feingeschnittenen Mund, gaben dem Richterssohne

etwas Charakteristisches und machten ihn im ganzen Eisackthale bekannt. Mehr aber noch als die schöne Körperform kennzeichneten Mayr seine uubezwingliche Redlichkeit, welche aus einer tiefen Religiosität entspross. „Peter Mayr hat es gesagt,' das war genug, um etwas als unumstößliche Thatsache zu bezeichnen. Nie kam aus seinem Mund eine Lüge. Der Schwur am Kruzifixbild in der Stube des Kohlenhofes war in die That umgesetzt worden. Nahe der freundlichen Stadt Brixen, in der Rich tung gegen Bozen hin, liegt ein Gehöfte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 4
Datum: 08.04.1919
Umfang: 4
ia Bozen; v Franz VitzanY, geboren l>>»t in Wien, dort zuständig, wohnhaft in Bozen; 7. Judith Hub er. geb. Binaute, gebo ren 1865 in Tesero. nach Kalter« zuständig, wohnhaft in Bo zen: 5. Stanislaus Aichner, gebore« 1882 i« Bozen, dort zuständig, Hausmeister in Bozen; «. Anton Mayr, gebore« 187» in Ritten, wohnhast ia Bozen; I». Timo« Mahr, gc boren in Sissian, wohnhaft in Gries; 11. Bigil Sepp, geboren 15V8 in Bozen, nach Kalter» zuständig, Lehrling i» Boze«; IS. Franz Mayr, geboren 187» in Ritten

, Bauer in Leitach bei Bozen, und Iii. dessen Äatti« Theres Mayr geb. vrschbaumer, geboren 1864 i« Oberbozen. Die von 1 bis 7 benannten sind des Verbrechens des Tier, stnhlrs l »ind auch wegen Uedertretnng der boshaften Sach beschädigung, dann 4 und 7 auch wegen Verbrechens der Dieb stahlsteilnehmung; die von 8 bis IS Genannte« Wege» Ber- brechen» der Mitschuld am Diebstahle und das Verbreche« der Diebstahlsteilnehmung^ Theres Mayr wegen Verbrechens der Diebstahlsteilnehmung «ngellagt. Der Anklage

der Ochs stammte. Einige Tage nach dem Diebstahl in Planitzing vereinbar ten Fischer und Gallmetzer einen nenen Diebstahl bei einem Bauern im Tors, wo Gallmetzer srüher wohnte. Sic wollte» sich jedoch früher eines Abnehmers versichern. Anton Mayr war einverstanden, daß sie ilnn etwas bringen. Er händigte dem Fischer den Schlüssel ein, dauiit das Bich gleich versorg« sei, nud sagte: „Schaut's, daß ihr glücklich durchkommt und nicht aufkommt!' Am 2i». Novembrr um Mitternacht stahlen Gallmetzer, Fischer

uud Maria Ruedl aus dem Stall des Perl» dauern Joses Mumelter in Tors-Bozen eine Kuh im Werte von !««»» K und brachten sie in das Glashaus de» Antou Mayr. Anto» Mayr und sei» Bruder Simon Mayr besichtigten die Äuh und da erklärte Anton Mayr, daß er die Kuh behalte, obwohl er sich kaum getraue, vo» diesen Burschen sortwährenZ Biel, zu kaufe». Ter Kaufpreis wurde mit !XX> I< vereinbart. Am Nachmittage erklärte Anton Mayr ober, er werde die Kuh nicht kaufen. Die Kuh wurde in der folgenden Nacht

durch die Diebe und.Mathias Apollonia auf den Hos des Franz Mayr in Leitach getrieben. Dieser hatte die Kuh um 15V» K gekauft. Er schlachtete sie am nächsten Tage. Die Haut wurde versteckt. Für den 2. Dezember littx vereinbarten Fischer, Maria Ruedl, Ferdinand Brunner in Gegenwart der Judith Huber, drr Geliebten des Brunner. einen Diebstadl beim Kodlcrbauer Johann Unterdofer in St. Justin«. Fischer ging am Borabende zum Anton Mayr, verständigte diesen und den Stanislaus Aichner, daß i» der Nacht „Bich komme

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 15 von 20
Datum: 29.09.1900
Umfang: 20
. Du, Peaterle,' wandte .r sich an sein Söhnlein,' geahst as die Straß ausi wenn d' an Bo arisch'n siegst, nochher lasst (laufst) .Uei (sofort) einer (berein) und sogst's uns (sagst es uns)! Nu, Mander (Männer) fuhr Peter Mayr fort, iazt geaht's los (geh'ts los)! Aufu (Auf den) 14. will da Sondwirt ba (bei) Störzing die Bocnn und Fran- zos'n ungreif'u (augreifen) und miar foll'n longsom nochi- ruck'n inachrücken), dass miar bis asn 25. in Innsbruck sein, — dös hoaßt, Wenn's ba Störzing guat geath.' „Muss gut

, da donnerte der erstere weiter uud vollführte eine« solchen Lärm, untermischt von Anklagen wegen Majestäts beleidigung, Hochverrath u. dgl., dass Mayr endlich die Geduld risS: „Euer Gestrengen,' begann er, — — „Der Teu'el ist gestreng,' wetterte der AmtSdiener, „ich bin ein königlich bayrischer Beamter und als solcher gnädiger Herr zu titulieren. Ha, wartet ihr tirolischen Bauernlümmel, wir werden euch beugen. Heu fressen sollt ihr, ihr verdient nicht mehr. Und er,' wandte er sich an Mayr

, „er hat hier eine Vorladung zum könig lich bayrischen Amtsgericht in Bozen, weil er das Ge such um Abhaltung eines Freischießens nicht abgestem pelt hat. Na, er kann sich freuen. Zehn Theresienthaler wag er wenigstens zahlen können.' „Stempl?' that Mayr verwundert. „Dös muaß a (eine) Jrrüng (Irrung) sein. Die T'roler hob'n unter der österreichisch'n Regierung um viel Geld si (sich) Stempelsreiheit gekaft (gekauft) für ewige Zeit'n und wia (als) 's Tirol boarisch g'word'n ist, Hot (hat) der boarische Kinig sKönig) g'sogt

historischen Hinter- Überredungskunst Mayrs und Haspingers, um die aufgeregte Menge zu beruhigen. Schließlich entfern ten sich die einzelnen Personen bis aus Mayr und Haspinger. Der Vorsteher von Aicha gieng als Ge fangener mit dem Amtsdiener, aber nur um ihm auf dem Wege im Dunkel der Nacht zu entspringen. Die Unterredung der Patrioten war nun frei lich gestört worden, doch es bedürfte einer solchen nicht weiter mehr. Sie wussten genug: Am 14. April will Hofer den Bayern bei Sterzing ein Treffen liefern

, da sollen sie dann zu ihm stoßen, um im Verein mit ihm die Hauptmacht der Bayern und Franzosen bei Innsbruck anzugreifen. „Obsie'sgnna (genug) verstand n hob'n?' meinte Peter Mayr, als er sich von Haspinger verabschiedete, der noch dieselbe Nacht in sein Kloster im nahen Klausen zurückkehren wollte. „Seid unbesorgt, Mayr,' erwiderte der Kapn- ziuer, „es braucht nichts mehr. Wir halten zusammen wie Anno 1703; da genügen dann ein paar Worte, — im übrigen gilt: Alle sür einen und einer sür

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 10.04.1919
Umfang: 8
von« S8. aus den SS. Dezember be stimmt. Dir Ochsen sollten bei Anton Mahr in Bozen einge stellt und dann an Franz Mohr oder Simon Mayr, weiter deröußcrt werden. Tie begaben sich deshalb zum Anton Mahr, um diesen von ihrem Borhaben zu verständige«, tra fen aber ihn nicht an, weshalb sie mit dem Hausknecht Sta- »islaus Aichner, verhandelten. Auch Franz Mayr, wurde in den Plan eingeweiht und dieser erklärte sich damit einverstanden, «r werde beide Ochse» nehmen und sie gleich schlachten, weil das Behalten gefährlich sei

Mayr ans den Handel ein und verlausten den größrrrn Ochsen dem Heinrich Nirider um IS00 K. Bieider wollte nun den Ochse» au Ort und Stell« schlachten, Anton Mayr verweigerte hiezu die Erlaub»,?, weil dies die Leute bemerken könnten. Bieider und Georg Aichner, die sich klar waren, daß die Ochsen von einem Dieb stahl stammten, suchten nun den Metzger Leopold Neulich-dl «ms Welschnofen, der in Bozen anwesend und ihnen bekannt war, auf, und boten ihm den Ochse« zum Kaufe a«. Dieser kaufte de» Ochsen

um Lvoo K und lieh ihn nach Eggentil treibe»,. Simon Wahr, der die Ochsen ebenfalls besichtigt hatte «ad auch wußte, woher dieselbe» stammten — am Wochcn- markt wurde der Ochsendiebstahl bereits lebhaft besprochen — sagte zu Franz Bitzany, er soll dir Ochsen zu seinem Bruder Kranz bringen, sie — dir Diebe — bekämen für die Ochse« VVOV ic. In der Nacht zum S». Dezember brachten Fisch r und Bitzany den zweiten Ochsen dem Franz Mayr und er. Hielten von diesem auf den Kaufpreis von lovo K eine Rate

von KV« ausbezahlt. In der Nacht zum »«. Dezember führte Franz und Simon Mayr den Ochsen in den Keller «nd schlachteten ihn dort. Die Haut wurde vergraben, das Mrffch im Keller verwahrt. Einen kleineren Teil davon er. Hielt Simon Mayr und dessen Frau. Am L». Dezember abends fuhren Fischer und die Rucdl, BiKaah und Huber nach Ueberetsch, um in Oberplanitzing vei Josefa Sölva einen schon seit längerer Zeit geplante« Vieh, diebstahl ansznsühren. Sie schlichen sich durch die Wein gärten zum Hofe der Sölva, sprengte

» tzas Stallschloß und entwendeten einen Ochsen, »ovo X wert, und eine Kuh im Werte von ISW lv. Das Bieh trieben sie in der Rächt nach Gries zum Hof des Simon Maw' «nd stellten es dort im Pferdestall ein. Als sich Maria Ruedl am Nachmittage des Iw. Dezember bei Mayr wegen des BieheS erkundigte, sagte ihr dieser, er wolle es nicht, es sei ihm zu mager, er brau, che fettes; sie möge veranlassen, daß das Bieh wegkomme. Gegen Sigmnndskron zu seien leere Schupfen genug, wo ta» Sieb eingestellt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 23.05.1922
Umfang: 8
. t.—. >^i!i:o!lPt>!!kr nwnutl. Po^c» 7,0 Cc:u. 'Ü7 Voinorl>a0eii tZO^ent. r. 1L7. - 41. Jahrg. Bozen, Dienstag, den 2Z. Mi 1822 Po.-RoMü-Kmreut. Wuudeslanzler Ir. Michael Mayr ZestNden. Linz, 22. Mar. Bundeskanzler a. D. 2r. Michael Mayr ist gestern, Sonntag, um 10 Uhr abends in seiner Heimat Wald- owkirchen, Oberösterreich. wohin er sich am Samstag zur Erholung begeben hatte, infolge eines Schlaganfalles plötzlich ge storben. Die Leiche wird nach Innsbruck Sbersührt und dort beerdigt

werden. M Altbundeskanzler Dr. Mayr ist eine kr hervorragendsten politischen Persönlich- leiten Tirols und des derzeitigen Oesterreich dahingeschieden. Auf seinem Tode liegt ein tragischer Schritten, siel er ihm doch anHeim, nachdem ihm die Gewißheit geworden, dag ü in allernächster Zeit zum zweiten Male w die Spitze des Staates treten sollte. Alz die Christlichsozialen im Sommer 1920 d>! Nczierung ''''-nehmen ' hien. stellten ßi den aus der früheren Lausbahn im Par lamente und im Tiroler Landtag als ge sandten

und fähigen Diplomaten bewähr en Dr. Mayr an die Spitze des Kabinettes. Wt der inneren Politik hat er sich wenig be laßt. wohl in der Erkenntnis, daß der Er- dlz innerer Maßnahmen in erster Linie be dingt ist durch das Vorhandensein einer Exe- ktivgewalt, die in Oesterreich derzeit nicht besieht. Um so wichtigere Ersolge erlangte er in der Außenpolitik. Das gegen Oesterreich bestehende Mißtrauen abzubauen und ein «genehmeres Verhältnis zu allen für Oesterreich wichtigen Mächten anzubahnen, hielt Mayr sür

Tirols. Als verantwortlicher Kita des Außenministeriums ließ er die Kicksicht auf Südtirol bei all seinen Ver edlungen nie außeracht. Seinen Wählern N>r er der beste Abgeordnete, seiner Partei «Nt der wertvollsten Kräste, seinem Lande Wd Volke ein treuer Diener. So wird das des aus kleinen Ansängen heroorgegan- SMn, zur höchsten Ehre, die die Republik N vergeben hat, emporgestiegenen Altbun deskanzlers Dr. Mayr fortleben. Altbundeskanzler Dr. Michael Mayr wur- « alz Cohn eines wohlhabenden Gutsbesit

- Ns am 10. April 1864 '.n Adelwang in Ober- Mlreich geboren. Der talentierte Knabe vierte am Gymnasium in Kreinsmünster dann in Wien Geschichte und insbeson dre die Hilfswissenschaften Am 1. Juli WZ trat der junge Doktor am Jnnsbrucker ^vtHalterei-Archio ein, nachdem er das ^erreichische Institut sür Geschichtsforschung 'ucht und auch mehrere Monate am Isti- austriaca in Rom gearbeitet hatte. Al? Leiter des Ctatthalterei-Archivs Schön- sich gestorben war, bewirkte Dr. Mayr, ?^tätig vom damaligen Statthalter

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 10 von 10
Datum: 14.07.1900
Umfang: 10
von Ober- bozen, tief- und warmempfunden vorgetragen. Sagten uns die begeisterten Verse, welch' Geisteskind der Held des Stückes war, so deutete die schmucke alte Rittnertracht der Declamatorin bereits an, dass nun ein Sohn unseres schönen Berges wegen seiner Gottes- und Kaisertreue geehrt werden soll. (Siehe Anhang des Prologes.) Und sürwahr die Haupt figur, Peter Mayr, der sonst an gewöhnlichen Tagen im Geburtsdörfchen des historischen Mayr als fleißiger Weber wirkt, machte seine Sache vortreff lich

begeisterte, für die biedere Tirolertreue eingenommene Armand allgemein durch fein vom Herzen kommen des und darum auch herzbewegendes Spiel. Als er Frankreichs Dienst quittierte wegen des von seinen Kriegskameraden erschossenen Mayr, hatte das Spiel seinen Höhe- und Schlusspunkt erreicht und man gieng sehr befriedigt, religiös und patriotisch gehoben, nach Hause. Schließlich erwähnen wir noch die mustergiltige Leistung unseres Tischlernleisters Herrn Alfons Oberrauch, Per die Bretter, die die Welt

bedeuten uud früher schlanke Tannen waren, zum Schauplatze unseres Helden als Bühne gestaltete. ' Prolog. Ein Blümlein blüht bei Schnee und Eis Auf hohen, steilen Berggeländen: Das Blümlein heißt das Edelweiß; Nie welkt's und stirbt's in unsern Händen. Dies Blümlein biet' zum Gruß ich dar: Dem Peter Mayr, dem Wirt zur Mahr. Zum farbenbunten Wiesenplan, . Zum dunklen Grün der dunklen Wälder, Hat Gott der Traube Blau gethan. Gleichwie das Gold der Saatenfelder. So Muth und Glaube sind ein Paar Bei Peter

Mayr, dem Wirt zur Mahr. - Viel Gemmen birgt und kostbar Erz Der Berg in seinen tiefsten Gründen, So ist auch oft im Menschenherz, Der Tugend reichster Schatz zu finden. An Tugend glänzet hell und klar Der Peter Mayr, der Wirt zur Mahr. Als Held der Wahrheit hoch er steht In emer Welt voll gleißend Schimmer; Es droht der . Feind, der Freund er fleht, Er bebt, doch wankt und fällt er nimmer. Der starken Eiche gleicht fürwahr Der Peter Mayr, der Wirt zur Mahr. Ein unwahr's Wort, es wär genug Statt

Tod ihm Gnade zu erwerben; Er aber will durch Lug und Trug Nicht lebm, lieber will er sterben. Zum Himmel schwingt sich wie ein Aar Der Peter Mayr, der Wirt zur Mahr. Das ist des braven Mannes Bild, Der für die Wahrheit Blut vergossen, Von Liedern ist er rings umhüllt, Von Ehre und von Glanz umfloffen; Verklärt steht auf Tirols Altar Der Peter Mayr, der Wirt zur Mahr. ^ Im Spiele nun erneuern wir Sein Sterben auf der Ruhmesbühne; Er war ja unsres Berges Zier Als Kind, der Tugendheld, der kühne

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 05.05.1922
Umfang: 8
mit der Kellnerin zu streiten an. Der Sohn der Besitzerin, Hans Mayr, klärte ihn dann r.uf. daß das Bockbier eben teurer sei. Da jedoch der Finanzer fortfuhr zu schimpfen, :tun Mayr die zwei Gläser mit dem Vier weg. Als Mayr von Schank zurück kam. versetzte ! der Finanz?r dem Mayr eine Ohrfeig?, der ^ gleich eine zweite folgte. Marir wehrte sich > und nun nahm ihn der Finanzer in Zivi! t beim Kragen -^nd drängte ihn gegen die Maucr, während der andere Finanzer auf ,> Mayr !o?hie5, Die Taste

, die sich in der i Gaststube befanden, (zirka Iii) erhoben sich > hierauf und wehrten ab. Mayr ging aus ^ der l-iasrstube. um das Licht vor dem >?ause i und im Gang auLzuloichen, woraus er die 5>ausschtiisiel holte und dann in der >vast- stitbe die Polizeistunde ansagte. Dann ging ^ er neuerdings hinaus, woraus ihm sofori der > Finanzer in Uniform nachging und ihn wie ! der anpackte. Mcmr wehrte sich und warf ! iW zu Vöde», hierauf kam die Köchin, die im BcHrisfe war nach Hause zu gehen, da ! sie bei ihren Eltern wohnt

. Der Finanzer ging jetzt auf diese los und ri>; ihr den Man^ tel weg. Sie versetzte dem Finanzer aber einen Stoß, so difi er mit dem Kops auf die Abgt!s;sä>aZc dl>s Brunnen? bei der Küchentür flog und dabei eine Üv.'.'wundung am Hopse erlitt. Der Finanzer in Zinil holte jetzt einen seiner Vorgesetzten, welci'ier mit Mayr über den Vorfall sprach und diesen dann ersuchte, ihm ans? Finanz-Kommando zu soigen, und den Sachverhalt auszunehmen. May: ging gleich mn ohne Hu: und Mantel. Es wurde 12 Uhr, Mayr kam

nicht zurück, da wurde dir Mutter desselben !>eso:^t und ging um ,2 Uhr nachts auss Kommando um die Frei gabe ihres Sohnes zn verlangen. Mit höhni. schein Lallen wurde sie aber abgewiesen. Ihr Sohn hatte die Schlüssel bei sich ui«d so sonn ten daher nicht einmal Hausliire und Tust- zimincr gesperrt werden. Frau Mayr holte jct-! die Carabinieri und ging mir denselben wieder aus? Finanzieri Kominando um zu errciä^n, daß nran ihr wenigsten,!? die Schlüs sel ausfolgte, Sie ließ ihren Mantel dort und ersuchte

, kelben ihrem Sohn zu über geben. !>amii er über Nacht nicht friere. Doch erhielt dieser den Mantel nicht., so daß er elendig fror. Am nächsten Mergen versuch ten Herr BüiA?rmei?.vr Wild, sowie ^zerr Vahichosrestaurateur aUev, den Eingesperr ten freizubekommen, jedoch vergeblich. Der Kommandant der Finanziert verteidigte nur seine Untergebenen und beschuldigte Mayr die Verwundung des einen Finanzers durch emen Schlag mit eitlem Glase verursacht zu haben. Am Ostermontag um L Uhr abends wurde dann Moni

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 04.06.1916
Umfang: 8
der Talferbrücke, j der Mahrwirt Peter Mayr, der Mann, der ^ sein ^eben nicht durch eine Lüge erkaufen woll- - te, durch ein Piquet französischer Grenadiere ^ standrechtlich erschossen wnrde. Das Schicksal ^ des Helden aus der großen Zeil Tirols iü be- ^ kann:. Er, der Ilntertominandanl Andreas Hose:s, Halle sich am Berg bei Oberau und in der Mühlbacher Klause ausgezeichnet, und nahm auch noch an den Kämpjen teil, wel che zu Ende des Jahres 18l>9 in der Brirener Gegend stattfanden. Es war ihm wohl de launl

! werden, wenn Peter Mai,! sich zu sagen bereit gesunden, daß er die Kundma chung des Bizekönigs nicht gekannt habe. Es wäre dies sreilich eine Unwahrheit gewesen, aber wer würde sie dem Mahnvirt zum Bor- wurj gemachl haben, um dessen Leben es sich handelte! Peter Mayr brachte jedoch die Un- ' wahrheil nicht über seine Lippen. Er erklärte, die Kundmachung gekannt, sie abei nicht ge glaubt zu haben. Seine ^ran war. von verziveiselnder Angst gepeitscht, mit den Kindern in das Gefängnis gekommen. Aber weder

das Bitten und Bei teln des armen Weibes, noch der Ncu einiger freunde konnten Peier Mayr dazu bewegen, seine Erklärung zu ändern. Und so ging der Held in den Tod. Sein Berhalten zwingt ei- ! nein Bewunderung ab. das Schicksal seiner Frau und seiner Kinder, die nochmals in tiefes - Elend gerieten. UM einem das Auge feucht l werden. Anläßlich eines Aufenthaltes in Briren ^ hahe ich letzthin an einem sonnigen Maientag das Gasthaus Peter Mahrs in der Mahr be sucht und das dort errichtete schöne Denkmal

besichtigt. Und da wurde mir vom Schicksal der derzeitig e n Mahrwirtin erzählt, dein Schicksal einer Soldatenwitwe, wie sie der Weltkrieg so viele geschaffen, der den grauen zu taufenden das schwarze Tranerkleid anfnö- ligel. Das Mahrwirtshaus ift nach dem Tode des Wahrheitshelden in die Hand verschiede ner Besitzer übergegangen. Aber erst etwa ein Jahr vor Ausbruch des Krieges taufte es wie- i der ein Mayr, ein kerniger Pustertaler: Jo hann Mayr aus Bruneck. Derselbe, ein jun ger, tüchtiger

, Schein der scheidenden Sonne herüberleuchte ten und rückwärts um die Berge von Brixen sich ein leichter Dämmerschleier legen wollte, da saß der neue Mahrwirt, den Arm um sein Weib geschlungen, aus der Bank vor dem ^ Hause und erzählte von all' seinen Zukunsks- plänen und die junge Frau wurde stolz im > Gedanken an die Tatkraft, die aus den Wor- ^ len ihves Mannes sprach .... i Da brach der Krieg aus und Johann ; Mayr mußte als Patrouillesiihrer, zu den Ti- ! roier Kaiserjägern einrücken. Der Abschied

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 26.02.1918
Umfang: 8
ihm die Salvot- üni sofort mittÄlte, daß der Schlosser Mayr aus Bozen, der am vorhergehenden Nachmit tage mit seiner Tochter in ihrer Gesellschaft ge^ Wesen sei, auf. der Wiese unter dem Wiesenvü> te eine Geldtasche vom Fußsteige aufgehoben und dqbei gesagt habe: „Schaut s her, ihr zw« geht's bei den Briestaschen vorbei, statt sie auf^ zuhaben,' Salvottini erzählte weiter, daß Mayr dmm Vre Brieftasche geöffnet habe und daß in der Brieftasche Papiere und eine grö bere Anzahl Geldnoten war. Elisabeth Sawor

- tini sprach iroch am gleichen Tage abends dar über nnt der Tochter des Beschuldigten, weich letztere selbst zur Ueberzeugung kam, daß ihr Bater die Geldtasche des Höller gefunden habe. Sie, Mayr, schrieb noch am selben Tageihrem Vater ein«, Brief nach Bozen, worin sie frag te, ob er die Brieftasche gefunden habe, worauf sie als Antwort ein Schreiben vom 3V. IM erhielt, in welchem ihr der Vater mitteilte, er habe nur einen .Witz' gemacht und feine ei gene Geldtasche vom Boden aufgenommen

. Die Tochter glaubte nicht recht de» Angaben ihres Vaters, da sie die Geldtasche des Vaters kannte und wußte, daß dieselbe anders aus sah. als die gefundene. Sie ging daher nach Bozen, um dem Vater ins Gewissen zu rÄZen, falls er die Briestasche wirklich gefunden haben sollte. Josef Mayr stellte den Fund in Abrede und behauptete nochmals, er habe nur mit sei ner eignen Geldtasche einen Witz gemacht. Nun wurde der Fall der Behörde angezeigt und Mayr in Hast genommen. Er so wie cmch die Zeugen blieben

bei ihren Angaben. Mayr gab fernere an, daß w seiner eigenen Geldtasche, et was mehr als 400 k in Bantnoten verwahrt waren Am 2. August 1917 ging Anton Höller wie der nach Bozen und als er beim Stegerbauer Johann Pichler in St. Georgen oorbeikam> sagte ihm dieser, er müsse gestern vor dem Hau se etwas verloren haben, er habe am Morgen auf der Bank, in einem Papier eingewickelt, seine Brieftasche gefunden. Dabei überreichte Anton Zichler dem Höller die am 28. Juli in Jenesien verlorene Brieftasche. In der Brief

tasche waren die Papiere des Höller, die Note zu 1000 K und 8 Noten zu 100 km enthalten-, es fehlten daher 6 Noten zu 100 k und eine Anzahl 10 und 20 K-Noten. Da Mayr am Z. August 191? vormittags verhastet wurde, konn te er am Borabende oder in der Nacht immer hin in St. Georgen gewesen sein, um die Geld tasche beim Sieger wegzulegen! er bestreitet jed«h dies. Bei der Verhaftung hatte Viayr Änen Geldbesitz von 441 K. Mrrch Erhebungen wur de festgestellt, daß er nach seinem Einkommen- nicht eiire

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 16 von 20
Datum: 29.09.1900
Umfang: 20
war's in Tirol, — still, wie auf dem Friedhof in der Mitternachtsstunde! Im gleichen Mo nat, bald nach der un glücklichen Schlacht am Berge Jsel, saßen Mayr und der be kannte Herr v. Kolb eines Tages in der Stube des Mahrge höftes. Kolb schien heute in besonderen Eifer versetzt zu sein, denn das kleine Herr- chen^fuchtelte mit den Händen in der Luft herum und sprach so laut und eindringlich, dass Mayrs '.Gattin, Maria, ihn in Heller Angst mehrmals zur Vorsicht mahnte. Das war aber auch nöthig

, denn wenn wir auf den Inhalt des Ge spräches lauschen wol len, so hören wir, dass nichts anderes als ein neues Losschlagen der Bauern gegen die verhassten Fremdlinge im Plan lag. „Ich versichere euch, Mayr,' begann Kolb wieder, „es ist kein Friede geschlossen, alles nur Lug und Trug. Erzherzog Johann steht bereits zu unserer Hilfe im Pusterthal und jeden Augenblick kann ein neuer Aufruf des Sandwirts eintreffen. „Ach, da ist er ja schon', rief er, als ein Vauern- burfche in die Stube trat und Mayr vorsichtig ein Schreiben

überreichte. Thatsächlich war es ein Brief Andreas Hofers, der, durch falsche Rathgeber bethört, nochmals das Volk unter die Waffen rief. „Nun, nun, hab' ich nicht recht?' fragte der fanatische Kolb den Mahrwirt, welcher mit leisem Kopfschütteln das Schreiben durchflog, „ist es nicht Lug und Trug mit dem Friedensschluss? Ein neues Losschlagen', Kolbs Stimme sank bei diesen Worten zu einem geheimnisvollen Flüstern herab, „ein neues Losschlagen liegt im Befehle des Allerhöchsten. Als ich, — euch, Mayr

Gemüth wohl kannte, „du werft do nöt wieder unhöb'n wölln (anfangen wollen)? Die Geistlich'« olle hob'n g'sogt, dass Fried' sei; Peater, sei do g'scheid, i bitt' di.' „Ober Host nöt g'heart (gehört), wos der Hear Kolb g'sogt Hot?' versetzte Mayr. „Geah, geah, glab do den Holbnorr'n nicht (geh', geh', glaub' doch dem Halbnarren nichts)'' war der Gattin ärgerliche und um Kolbs Anwesen heit unbekümmerte Antwort, „seine Erscheinungen sein decht (doch) nicht onderst as Norrethein (als Narrheiten

)!' Jetzt aber war es an Mayr, zornig zu werden. „Pfui, schäm di, Weib, fürchtest nit die Sünd ? Moanst denn, a so a frnmmer Hear, wia der Hear Kolb ist, a Tiroler, dear that lüag'n in aner a so wichtig» und heilig'n Soch!' „Gewiss nicht', erwiderte der Fanatiker schein heilig, „seht, Frau Wirtin, hier sind so gar Briefe ansPuster- thal, welche das He rannahen eines öster reichischen Heeres zu unserer Hilfe bestä tigen.' Die Wirtin wollte noch Einwendungen machen, Mayr jedoch schnitt sie mit den Worten ab: „Es ist guat

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 15.04.1919
Umfang: 8
- und 9 Nebenfragen zur Beantwornmg vorlagen — wurden die Angeklagten Vigil Sepp und The res Mayr geb. Erschbanmer gänzlich frei gesprochen. die übrigen Angeklagten — bei Verneinung einzelner Schnldfragen hinsichtlich der Maria Ruedl, der Judith Huber, des Sta nislaus Aichner, Anton, Simon und Franz Mayr — schuldig erkannt und verurteilt: 1. Leo pold Fifche'r zu fünf Jahren schwerem Ker ker, 2. Maria Ruedl zu drei Jahren schwerem Kerker, 3. Vikwr Nockerzu 15 Monaten schwe rem Kerker. 4. Josef Gall metzer zu 6 Iah

- reu schwerem Kerker. 5. Ferdinand Brunner zu 2'/2 Jahren schwerem Kerker: 6. Franz V i tza- ny zu 3 Jahren schwerem Kerker. 7. Judith H n- ber zu 3 Monaten Kerker. 8. Stanislaus A i ch- ner zu 15 Monaten schwerem Kerker. 9. Anton Mayrzu 2 Jahren schwerem Kerker, 10. Sim-v; Mayr zu 18 Monaten schwerem Kerker, 11. Franz Mayr zu 12 Monaten schwerem Kerker. Anton, Simon und Franz Mayr meldeten die Nichtigkeitsbeschwerde an. Fischer, Rued Gallmetzer, Brunner und Vitzany wurden vz Dr. Schlesinger

, Nocker und Simon Mayr von Dr. Marchesani, Huber und Anton Mayr von ^.^chbaumer, Aichner und Franz Mayr von Dr. Pobitzer, Vigil Sepp und Theres Mayr von Dr. Dmkhauser verteidigt, welcher für beide ei nen vollen Freispruch erzielte. Am Urteilstage wurde die Verhandlung vor 9 Uhr vormittags an ununterbrochen bis mich dur^'esührter Urteilsverkündigung 6 dreiviene! Uhr abends — ohne Mittagspause — weiterq? führt. Trau, schau, wein! Heute, Montag, vormittags hatte sich vor den Schwurgerichte Bozen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 20
Datum: 29.09.1900
Umfang: 20
kunterbunt, aber harmonisch-friedlich durcheinander. Auch der Herr Curat wurde herbeige rufen. Sonst ist dieser eifrig mit linguistischen Stu dien beschäftigt. Er hatte nämlich fast 7 Jahre auf dem deutschen Grenzposten Lusern geweUt und hat da jenen eigenthümlichen, der Hauptsache nach ale- Endlich hat das Tiroler-Volk eine Dankesschuld abgetragen und dem Märtyrer sür die Wahrheit ein Denkmal errichtet, daS morgen unter großer Feier lichkeit enthüllt werden wird; es ist das Denkmal für Peter Mayr

, den Wirt an der Mahr, der seine Heldenbrust den feindlichen Kugeln entgegen stellte und lieber das Leben opferte, als eine Nothlüge über seine Lippen gelangen zu lassen und eine Lüge zu unterschreiben. Wer weiß es nicht, dass gerade die Helden des Freiheitskampfes und nicht am aller wenigsten der Märtyrer für die Wahrheit — Peter Mayr — dem Namen „Tiroler' in der ganzen Welt einen so guten Klang errungen haben!? Und insbe sondere Peter Mayr stellt sich das Ausland als den Typus des Tiroler-CharakterS

vor, einen Mann, dessen Lippen nur Wahrheit sprechen und nie durch eine Lüge entweiht werden. Tirol kann aber auch stolz sem auf seinen^ Wden und Märtyrer der Wahrheit! Zu unserm Wolze und zu unserer Freude über solche Helden gesellt sich aber auch die beinahe wehmüthige Frage, haben wir noch solche Männer unter uns, ist der Tiroler-Charakter so geblieben, wie unsere Helden, und besonders Peter Mayr ihn gezeigt und durch die That bewiesen haben? Unser Peter Mayr war ein Wirt und gerade die Wirte spielten

. Das Gleiche gilt auch von den Eltern und Erziehern, die sich eine noch größere Verantwortimg aufladen, wenn sie den Wahrheitstrieb ihrer Kinder verletzen, weil dieser noch viel zarter ist als der der Er wachsenen. WaS war es, daS den Peter Mayr diesen stau nenswerten Mannesmuth verliehen? Die Antwort könnten wir uns. ersparen, es war die Religion, es waren die tief ins Herz geprägten, in Fleisch und Blut übergegangenen Lehren des katholischen Kate chismus. mannischen Dialect kennen gelernt

„Kirchtag' gewesen, und gleich darauf am Mittwoche (Fest Maria Himmelfahrt) wird solcher in Obersennberg sein. *) Wir hoffen noch näher hierauf zurückkommen zu können. D. R. Alle, die wir morgen vor dem Denkmale stehen und alle die das Fest auch nur im Geiste mitfeiern, werden im Herzen geloben, dass wir unsren Hel den Peter Mayr als Vorbild der Wahrheitsliebe nehmen wollen. Wir werden geloben, immer wahr zu reden und wahr zu handeln, nie anders zu schei nen, als wir sind. Besonders alle Tiroler

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 17 von 20
Datum: 29.09.1900
Umfang: 20
Samstag, 29. September 1900. „Der Tiroler' Seite 5 Ober Feldthurns, nah' dem Gehöfte des Mahr wirtes, lag ein kleines, von Weingeländen umschattetes Häuschen, das sogenannte „Leiterhäusl'. Dort hatte Mayr mit einigen seiner Getreuen ein sicheres Versteck gefunden. Dort weilte er in steter Hoffnung auf bessere Zeiten, dort vernahm er, dass sein Freund Andreas Hofer in Franzosenhände gekommen sei, dort wurde er, gleich ihm, verrathen. Ein milder Januartag hatte sich über das Eisack- thal

der brave Mann, indem er Pichler die 300 Goldgulden vorzählte. Noch eine gebieterische Handbewegung nach der Thür, und der Verräther war entlassen. Im Hof der Wohnung fand Pichler ein Deta- chement Soldaten aufgestellt, welchem er als Weg weiser dienen sollte. Im raschen Schritt gieng's gegen Feldthurns. Noch wäre der Mahrwirt zu retten gewesen. Ein Freund desselben, der um sein Versteck wusste, bot den Soldaten Wein an, um sie auszu halten und inzwischen Mayr zu warnen. Doch der elende Verräther

, obwohl er sonst einen guten Trunk nicht verschmähte, drang mit Ungestüm vorwärts. Nun hatten sie Mayrs Versteck erreicht. Die Soldaten pflanzten die Bajonette aus ihre scharfgeladenen Gewehre, ein Theil umzingelte das „Leiterhäusl', „Ich will mein Leben durch keine Luge erkaufen.' Hochrelief am Peter Mayr-Denkmal in Bozen. ein anderer drang unter Pichlers Führung in das selbe hinein. Sie fanden den Mahrwirt mit zwei Genossen beim Kartenspiele. So plötzlich und über raschend war der Ueberfall gekommen

, dass keiner der Uebersallenen sich zur Wehr setzte. Ruhig bot Mayr seine Hände dar. um sich sesseln zu lassen, nur einen einzigen, wehmüthigen Blick warf er auf den elenden Verräther, welcher, froh ob des gelungenen Streiches, hohnlächelnd in einer Ecke stand. Die Gefangennahme Mayrs gieng unter empörenden Roheiten vor sich. Die Soldaten schnürten die Stricke mit solcher Gewalt um seine Handgelenke, dass die hellen Blutstropfen von ihnen niederträufelten. Die zwei Genossen Mayrs wurden ebenfalls

am 19. Febrnar 1810 vor seiner Gemahlin und einer edlen Dame Bozens, Frau v. Giovanelli, welche ihn um das Leben Mayrs angefleht hatten. „Er thut mir selbst leid, der gute Mann,' sprach er, „aber ich kann nicht anders. Dem Gesetze muss ich freien Lauf lassen, und das Gesetz lautet: Wer nach Bekanntgabe des Friedensschlusses noch mit den Waffen in der Hand getroffen wird, wird als Rebell angesehen und erleidet den Tod durch Pulver und Blei.' „Halt!' fuhr Baraguay plötzlich auf, „ein Mittel gäbe es, Mayr

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 24.09.1920
Umfang: 8
ni?>I drrgiiig und mehrere Eisenbahnbrücken wegrih und sogar den Bahndamm auf große Strecken »ntcr-! wühlte, so daß es längere Zeit brauchen wird, bis die betreffende Strecke wieder brauc^A geworden ist. Inzwischen wird für den noiwendi' sten Personen- und Güterverkehr obgcnannit Strecke beniitzt und ist am 21. September d» Schnellzug Wien—Rom iiöe? diese Linie mit eincr ^ Sltttiindigen Verspätung grleitet worden KsLwlMN MtterZ Mtwsx! auf die Erwiderung des Herrn Forcher-Mayr Ä j ..Tiroler' Nummer 210

vom 15. Seplcnibcc So unliebsam es nur auch ist, mich auf ei« Pressepoiemik einlassen zu müssen, die Aussäüe des Herrn Johann Forcher-Mayr gegen »i.-itt Person dürfen nicht unerledigt Kleiden. Die vm Herrn Forcher-Mayr gegen mich angeschia^e Tonart läßt erkennen, daß er mich für seinen L«' lenmder, für den Urheber des Artikels in 5» „Liberia' hült. Wenn ich nun in Erkenntnis nes Starrsinnes darauf verzichte, ihn von diew fixen Idee abzubrmoen, w lege ich dock Ml darauf, der Oefsentlichkeit gegenüber zu eriiattn

, daß ich den bisherigen Angrissen gegen Johann Forcher-Mayr ebenso fern stand wie der „W«' ta' an und für sich. Die Informationen dir „Liberia' mögen eher auf die gegen die ehemalige Leitung des Zentralwlr,ch'.ftsamt?z von her anhängig geinachte Untersuchung hindeuten', ich für meine Person gedachte nur. meine TaA niit Herrn Forcher-Mayr und dem Zeniralwir!' schaftsamte im Zioilgerichtssaale auszutragen >»' ich werde es auch noch tun. » Ich konnte doch nicht behaupten, daß Herr Forcher-Mayr Mittel

des Zentralwirtschailc.miite- veruntreut habe, da ich ja weiß, daß es nicht wW ist; ich weiß ja auch, daß Herr Forcher -Mayr an! ein Gehalt verzichtete und daß er in schwieriger Zeit für die Ernährung des Bezirkes Bozen!vo^ Bedeutendes geleistet hat. Aler Herr Forchcr Wc?' sollte sich nicht in die Pose der vollkommenen eigennützigkeit setzen, sie steht ihm nicht an: Johann Forcher-Mayr hat am Zentrolwirtschas^ amte verdient. Herr Johann Forcher -Mayr V Alleininhaber der Firma Johann Baptist Moo' die Firma Johann Baptist Moar hat mit de

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 04.09.1920
Umfang: 8
zu bekommen, für welche ein dringendes Bedürfnis bestehe. Tatsächlich war aber Kohle im Ueberfluß vorhanden, man mußte sie nur bezahlen. Nachdem die verlangte Ausfuhc- erlaubnis erteilt worden war. versandte der Leiter des Amtes, Herr Forcher-Mayr, einen großen Te>? des Reises heimlich nach Innsbruck und Salzburg, wo er ihn verkaufte Der Verkaufspreis mar na türlich höher als der Einkaufspreis und so erzielte er für sich und seine Genossen einen Reingewinn von -ivO.eov Lire. Foicher-Mayr sandte

aber nicht nur die 25 Waggons Reis, für welche er die Ausfuhr, erlaubnis bekommen hatte, über den Brenner, son dern er verschaffte sich auch helmlich weit.re lt) Waggons, die er mit den andern 25 hinans- j.lnn'i^-leite. Das ist aber nicht alles, Forcher-Mayr machte noch ein weiteres „Reisgeschäst' im Oktober 19l9. Die Gemeinde Bruneck brauchte damals dringend 5?en und hatte mit einer Innsbrucker Gesellschaft Behandlungen angeknüpft, die sich bereit erklärte, 25 Waaaons Heu. aber nur gegen Komoenscition von 5 Waggons Reis

, zu liefern. Der Brnnecksr Magistrat inandte sich, um diesen Reis zu bekom men. an Herrn Forcher Mayr. der die Lieferung dcr Ware versprach. ?>ie Gemeinde verschaffte sich eine regelmäßige Ausfuhrerlaubnis und über mittelte diese dem Herrn Forcher-Mayr. Um sich den Reis zu verschaffen, verband sich Forcher-Mayr mit rincm Bonier Kn-fmann. der das terlcmak Oi.antum heimlich aus dem Innern des König- reickks k'.'zog und es Herrn Forcher-Manr um den Preis cc>n 11k Lire per Zentner lieferte. Die Inns brucks

Firma bekam die Ausfubrerlaubnis s!'»' das Heu seitens der österreichischen Behörden nicht und ^ ließ daher die Absendung des Reises aus Südtirol Hintanbalten. Die G>'mei»de Brn'-ck beauftragte daher ihrerseits Herrn Forcher-Mayr, den Reis ?ur Ver'igung der Gemeinde zu halten. Trotz dieses Ai.ftrages bediente sich Forcher-Mc.yr der Ausfuhrerlaubnis, sandte den Reis über de,»Bren ner und verdiente dabei -twa 80.000 Lire. Auf di» Vorhaltungen des Brunecke? Bürgermeisters hin be stritt Forcher-Mayr

. fremdeWare verschmuggelt zu Huben und behauptete, daß der Reis sich noch >n Bozen befinde. Seinen Versicherungen wurde je. doch nicht geglaubt und die Gemeinde Bruneck be auftragte ihren Rechtsbeistand, die Anzeige zu er statten. Die Angelegenheit wurde dann gütlich beigelegt. Forcher-Mayr mußte jedoch versprechen, die 5U0 Zentner Reis nach Bruneck zu liefern und einen Schadenersatz von 14.450 Lire SV Cent, zu zahlen. Und tatsächlich kamen die Waggons Reis regel mäßig nach Bruneck, doch stammten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 24.10.1905
Umfang: 8
des konser vativen Pusch die Stifter einer neuen JnnLbrucker Partei, genannt der .allgemeine Tiroler Wähler verein', und zwar die Herren Professor Mayr, Baumeister Mayr und der bekannte Dr. Stern aus dem 'Orient. Auch das konservative Kasino war vertreten durch die Herren Baron Riccabona jun, Baron Biegeleben jun, Hur. Gufler und andere. Vor Beginn der Versammlung, die anfänglich ziemlich schwach besucht war und in einem Zimmer Platz hatte, verteilte ein Bauer der Gegend, der, nach seinem Benehmen

zu schließen, geistig nicht normal war, die Jmster Rede Jehlys und brachte durch konfuse Ansprachen ewige Verwirrung in die Versammlung. Infolge der dadurch entstandenen Unruhe bestritten die Konservativen die Wahl des Bauers Bauhofer zum Vorsitzenden mit der Be hauptung, daß die Mehrheit für einen gewissen Mayr gestimmt habe. Die Christlichsozialen über ließen, um den Beginn der Versammlung zu ermög lichen, obwohl fie in der Mehrheit warm, den Geg nern den Vorfitz, vorauf sich der gewählte Mayr

als Professor Mayr vorstellte und die Versammlung durch eine Ansprache eröffnete, in der er objektive Leitung und volle Redefreiheit versprach. Als erstem wurde dem Abgeordneten des OrteS, Dr. Pusch, das Wort erteilt. Derselbe sprach vom Frieden, warf dm Anwesenden vor, daß fie sich wie in einer Judenschule benommen haben und forderte zu ruhigem Verhalten auf. Nach dieser Einleitung erstattete der christlich soziale Abgeordnete Kienzl sew angekündetes Referat unter steigendem Beifall der Versammlung

, die inzwischen sich auf die doppelte Anzahl der Teilnehmer vermehrt haben dmfte. Kienzl sprach als echter Sarner Bauer ruhig und sachlich, wurde aber trotzdem von konservativer Seite, allerdings gegen stürmischen Widerspruch der Bauern, beschimpft, wcs ein gerichtliches Nachspiel haben dürste. Nach Kienzl sprach ein Unbekannter, offenbar ein'Sozial demokrat, der sich samt seinen Gesinnungsgenossen bei der Prästdiumswahl auffallend für die Wahl des Professors Mayr a?s Vorsitzenden angenommen

hatte, über das allgemeine gleiche und direkte Wahl recht, und zwar nicht ohne Beifall. Hierauf sprach der Abgeordnete Haueis von Zams, der sich in lang atmiger Einleitung als Wirt und Vollblutbauer einzuführen bemühte. Sewe ersten Hiebe galten den Salonbauern, worunter Haueis wahrscheinlich die Korona des Herrn Pusch gemewt haben dürfte, denn der Vorsitzende Prcf.fsor Mayr hat in feiner Ein leitung betont, daß auch er einmal Ochsen geleitet habe. Ein Bauer machte dazu dm Zwischenruf! „Die Ochsen aber warm wir Bauern

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