4.887 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1909/02_09_1909/TIR_1909_09_02_2_object_135399.png
Seite 2 von 8
Datum: 02.09.1909
Umfang: 8
gestorben ist, und zweitens weil die armen Verwandten nicht in der Lage waren, die Taxe für die Grabrede auf einmal zu erlegen und deshalb den Pastor baten, den Betrag in drei oder vier Raten bezahlen zu dürfen. Die wiederholten Bitten lehnte der Pastor mit den Worten ab: „Zch bin weder ein Jude, noch der Besitzer eines Ab zahlungsgeschäftes.' — Watum wohl die Znroleranz- Chronislen der „LoS von Rom'-Presse hierüber schweigen? Aer Kaiser in Vorarlberg. Die Fahrt des Kaisers von Innsbruck nach Bregenz

(Vorarlberg) am Montag glich wiederum einem wahren Triumphzuge. Alle Stationen an der vom Kaiser befahrenen Strecke zeigten sich mit Fahnen, ^aubgewinden, Emblemen usw. reich dekoriert. Der Hoszug durchfuhr die Sta tionen, an welchen sich die Bevölkerung überall in Massen angesammelt hatte, in langsamerem Tempo. Die Person des Kaisers, der grüßend und dankend an den Fenstern des Salonwagens stand, wurde allenthalben durch begeisterte, stür mische Hochrufe begrüßt. Der Hofzug hielt in Jmst, Landeck

, Bludenz, Feldkirch und Dornbirn. In allen diesen Orten nahm der Kaiser Meldungen entgegen und beehrte die anwesenden Honoratioren durch Ansprachen. die Bauern und infolge des unmenschlichen WütcnS des Generals Severoli schrecklich zu leiden hatte, ^0 Wagen mit Zwieback, Kleidung, Verbandzeug u. s. w. Auch in Bozen zeigte sich die Mildtätigkeit der Bewohner nach wie zuvor im günstigsten Lichte. Am 11. Dezember befanden sich im Spital über 5VV Kranke, die sämtlich auf den wohltätigen Sinn der Bürger

, war ungeheuer. DaS Schauspiel, das Innsbruck geboten, wiederholte sich in kleinerem Maßstabe, jedoch unter dm gleichen Merkmalen stürmischer Begeisterung und Anhänglichkeit an den Monarchen auch in Bregenz. Nach einer Begrüßung Sr. Majestät durch den Landeshauptmann und einer kurzen Er widerung aus dieselbe, trat der Kaiser, von einer lausendköpfigen jubelnden Volksmenge stürmisch begrüßt die weitere Fahrt zum Ge bäude der Bezirkshauptmannschaft an. Fünf Mädchen in der Tracht des Landes begrüßten

dort den Kaiser durch Überreichung von Blumen sträußen und durch poetische Ansprachen. Nach der Ankunft im Absteigequartier, begab sich der Kaiser in den großen Salon, wo ein Empfang der Hof- und Staatswürdenträger, der LandtagS- abgeordneten, sowie der höheren Staatsbeamten und einer Abordnung der LandeSverteidiger von 1859 stallfand. Hier hielt der Landeshaupt mann eine Huldigungsansprache an den Kaiser, die dieser erwiderte. Der Rede folgte brausender Beifall. Hierauf dankte Abgeordneter Pfarrer Fink

1
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1909/07_09_1909/TIR_1909_09_07_5_object_133940.png
Seite 5 von 12
Datum: 07.09.1909
Umfang: 12
werden. * Von den großen Kaifermauövern. Die großen österreichischen Kaisermanöver dieses JahreS, denen bekanntlich auch der Deutsche Kaiser beiwohnen wird, finden, wie >'?ni?ldet, bei dem mährischen Städtchen Groß-Meseritsch östlich von Jglau statt. DaS Manöverterrain liegt im Gebiete der „böhmisch-mährisch-n Land- schwelle', eines Hügellandes, das auch größere Plaie. u? ausweist. Der greise Kaiser Franz Josepq und sein hoher Gast werden in dem gräslich Hurrachschen Schlosse Groß-Msseritsch Wohnung nehmen

hin eine Katholikin. ?er Kaiser unter den Ciroler Jauern. Als der Kaiser nach der Feldmesse auf dem Berge Jsel Cercle hielt, zeigte eS sich neuerdings, wie sehr die Tiroler im Kaiser ihren geliebten, gütigen LandeSvater schätzen. Das Fremden-- blatt weiß über den Cercle des Monarchen mit den Bauern folgende Einzelheiten zu be richten: Links vom Kaiserzelte standen einige alte Bauern, Besitzer der Tapferkeitsmedaillen und der KrisgSmedaille, auf die der Kaiser nun zuschritt. Statthalter Freiherr v. Spiegelfeld

stellte die Leute vor und der Kaiser erkundigte sich mit teilnehmenden Worten nach ihren Ver hältnissen. DaS strenge Zeremoniell, daS sonst bei derartigen Feierlichkeiten beachtet wird, blieb diesmal ganz beiseite, die Bauern bildeten dichte Gruppen, in deren Mittelpunkt der Kaiser stand, mehrere sprechen zugleich auf den Kaiser ein, sie warten gar nicht, bis er das Wort an sie richtet, und der Kaiser gibt allen freundlich Antwort und hat für jeden ein gütiges Wort. Es ist bezeichnend, daß viele

der alten Leute die Gelegen heit benutzten, um den Kaiser eine Bitte vor zutragen. Einer will dies, der andere will jenes, und die Bittsteller denken sich offenbar, man dürfe eine so seltene Gelegenheit, den langen Instanzenweg zu umgehen, nicht unbenutzt ver streichen lassen. Statthalter Freiherr v. Spiegel feld hat einen Beamten an seine Seite gerufen und diktiert diesim die Wünsche und Bitten der einzelnen Petenten, so wie sie der Kaiser ihm mitteilt. Nur schwer kann sich der Kaiser von den alten

Leuten losmachen, mit der Red seligkeit des Alters erzählen sie von den Ge fechten, an denen sie teilgenommen haben, und wenn der Kaiser einen oder den anderen srägt, bei welcher Gelegenheit er die Auszeichnung, die er trägr, verdient hat, fühlt sich der alte Mann gleich verpflichtet, seine ganze Lebens- geschichte zu erzählen. Von den streng höfischen Formen, in welchen sich sonst eine Cercle deS Kaisers abspielt, ist die Szene heute wesentlich verschieden, manchmal ist der Kaiser so dicht umringt

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1915/18_08_1915/TIR_1915_08_18_7_object_115055.png
Seite 7 von 12
Datum: 18.08.1915
Umfang: 12
Mittwoch, den 18. August Seite o Schichte mit cin paar passenden Worten aus der Wcll zu schaffen. Tie Hausfrau bemerkte dies und fragte ibren gatten halb scherzend, bald ernsthasr, ob er noch immer daran denke, gegen Herrn Joses Franz eine Klage beim Kaiser anzubringen. Bevor aber der Hausherr diese Frage beant worten konnte, trat der Postbote ein, der einen Brief überbrachte. Ter Edelmann erbrach densel ben und als er ikn las, malten sich neuerdings Aerger und Verdruß in seinem Gesichte

. „Na, also, da hast du es —' wandte er sich an seine Gattin, „schreibt da unser Gutsnachbar, daß er nächsten Sonntag die Patenstelle bei unserem Bübchen nicht vertreten könne, da er wieder mehr denn je vom Zipperlein geplagt sei. Wir sollen, meint er, mir der Taufe weiter einige Wochen zu warten. Ta könnte der kleine Schlingel da Zeit seines Lebens cin richtiger verstockter Heide bleiben.' Nach einer kleinen Unterbrechung fuhr er dann gegen den Kaiser gewendet fort: „Was aber Ihre Sache anbelangt, mein Herr

, wollen wir die Ge schichte ruhen lassen. Ich bin überzeugt, daß der Kaiser schließlich ebensowenig Zeit haben werde, sich mir derartigen Kleinigkeiten zu befassen, geradeso wie auch ich immer weniger Lust verspüre, der Polizei in ihr Handwerk zu pfuschen.' Ter jugendliche Monarch dankte nnd fügte lä chelnd hinzu: „Ta Sic mir denn doch die Geschichte nicht nachtragen wollen, so hoffe ich, daß Sie mir auch eine kleine Bitte nicht abschlagen werden.' „Wenn ich dieselbe erfüllen kann, gewiß nicht!' „Tann

in allen österreichischen Landen ein gebürgert und während der langjährigen Re gierung des geliebten Kaisers ertönte es in gu- Mi und schlimmen Tagen von den Lippen jedes eckten Oesterreichers. -'cim Regierungsantritte Kaiser Ferdi nands I.. nach dem am März erfolgten Ableben Kaiser Franz > . erhielt der vaterlän dische Diciuer Freiherr v. Zedlitz den Auftrag, de: Yaydn'jchen Melodie einen durch die geän derten ^-.rhällnisse nötig gewordenen neuen zu unterlegen, der, in die verschiedenen ^enoessprachen übersetzt

, bis zu der im Jahre 18-!^ cnolaten Thronentsagung Kaiser Ferdi- '»Nds im Gebrauche stand. ^ Bald nach der im selben Jahre ersolglen ^yronbestei.qung Kaiser Franz Josefs I. wurden Wie m-hr^ren Schriftstellern neue Teile zum -^2:>er!iede verfertigt, was vielfache Unzu- lömmli-^eiien bei der Absingung der Bolks- zur Folge hatte. Um diesen willkürli- men Teriunterstellungen sür die Zukunft vor- ^^'uqen, stellte im Jahre 1853 der damalige --uniiler des Innern Freiherr v. Vach an meh- vaterländische Dichter

3
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1906/09_06_1906/TIR_1906_06_09_3_object_354916.png
Seite 3 von 12
Datum: 09.06.1906
Umfang: 12
, und Gott gebe, daß es uns gelinge, durch gemeinschaftliche Zu sammenarbeit den Staat diesem Ziele näher zubringen.' Seuheruugeu des Kaisers. Anläßlich der Beeidigung der neuen Mi nister am Pfingstmontag bezeichnete der Kaiser dem Minister Dr. Pacak gegenüber dm Eintritt der Vertreter des böhmischen Volkes in das neue Kabinett als eine patriotische Tat, wofür er ihnen Dank wisse. Er bleibe dem böhmischen Volke in Gnaden gewogen. Ferner erklärte der Kaiser dem Minister Doktor Pacak auf das bestimmteste

, daß er im Herbst nach Prag kommen werde und dort längere Zeit verbleiben zu können hoffe. Gelegentlich der Reise nach Reichenberg gedenke er sich auch in Kuttenberg aufzuhalten, um daselbst die restaurierten Baudenkmäler zu besichtigen. Gegenüber dem Minister Prade drückte der Kaiser den Wunsch aus. daß es baldigst zu einer Verständigung zwischen den beiden Nationalitäten in Böhmen kommen möge. Die Hauptpunkte »es Aegierusgsprsgrammes. In einer am v. Juni statt gefundenen Klub- fitzung der Deutschen

. Kaiser ZSilHel« in Wien. Kaiser Wilhelm ist am Mittwoch um V «9Uhr auf dem Nordbahnhose in Wim ein getroffen, wo er vom Kaiser Franz Josef allein erwartet wurde. Als der Hoszug einfuhr, oer ließ Kaiser Wilhelm und sein Gefolge dm Waggon und eilte auf dm auf dem Bahnsteig ihn erwartenden Kaiser Franz Josef zu. Die beiden Monarchen entblößten die Häupter und begrüßten sich mit Handschlag imd dreimaligem Kuß. Sodann begrüßte Kaiser Franz Josef den im Gefolge Kaiser Wilhelms befindlichen Staatssekretär

o. Tschirsky tmd vögendorff. Die beiden Monarchen bestiegen sodann wieder den Zug, der sie nach dem Penzinger Bahnhof brachte. Dort hatten sich zum Empfang die Erzherzoge Franz Z.Uvator, Friedrich. Josef August und Rainer eingefunden. Der Thron folger Franz Ferdiuand war nicht anwesend, da er aus Madrid noch nicht zurückgekehrt ist. Das Kaiservaar entstieg dem Wagen. Kaiser Wilhelm begrüßte die Erzherzoge und die übrigen Erschienenen und schritt sodann die Front der Ehrenkompagnis ab. Vom Bahnhos begaben

sich die beiden Kaiser und ihr Gefolge nach dem Schönbrunner Schloß. Im Blauen Saal begrüßten Kaiser Wilhelm die Erzherzoginnen. Dort waren zum Empfange auch Graf Golu^ chowski und die beiden Ministerpräsidenten Freiherr v. Beck und Weierle erschienen. Bald darauf begav sich Kaiser Wilhelm zu Wagen in die Stadt, um den Mitgliedern des Hofes seine Besuche zu machen. Er wurde überall von der Bevölkerung äußerst herzlich begrüßt. Dann begab er sich in die Kapuzinergruft, um dort am Sarge des Kronprinzen Rudolf

4
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1917/03_11_1917/TIR_1917_11_03_4_object_1959448.png
Seite 4 von 8
Datum: 03.11.1917
Umfang: 8
, ebenfalls 35jährigen Klimaperiode zusammenfällt. Dr. M. Der Kaiser in Görz und Jstrien. Wie bereits kurz gemeldet, ist der Kaiser am 29. Oktober in Görz eingezogen. Schon auf dem Wege nach Görz, den der Kaiser über Cer- nizza-Aisovizza nahm, entrollten sich grauen hafte Bilder der Verwüstung, die den Kaiser traurig stimmten. Von Aisovizza gibt es keine Häuser, überhaupt keine Felder und Wälder mehr. Der Kaiser nahm diese Bilder voll Er griffenheit in sich aus. Bei der Villa Starken fels verließ

der Monarch mit seinem Gefolge die Autos, um nicht die Truppen- und Train bewegungen zu stören und ritt durchs Rosen tal nach Görz. Die am Wege stehenden Trup pen jubelten dem Kaiser in stürmischer Begei sterung zu. In Görz ritt der Kaiser auf den Hauptplatz, wo er die Meldungen der mi litärischen Beamten und bereits eingetroffenen Verwaltungsbeamten entgegennahm und die Huldigungen der zurückgebliebenen Bevölke rung empfing-, es mögen 20 Menschen gewesen sein. Das war das Schmerzende an diesem Einzüge

, daß dieBewohnersehlten. Dec Gegner hat sie ihre Treue zur Scholle und zum Reich schwer büßen lassen. Die Bevölkerung wurde kurz vor dem Einzüge unserer Truppen vom Feinde v e r s ch l ep p t, der außerdem die Häuser plünderte und in einige Feuer legte. Das Görz, das ob seiner Schönheiten so sehr geliebt wurde, exi st iert nichtmehr. Fast jedes Haus trägt Wunden dieses Krieges. Der Hau ptplatzi st einRuinenfeld. Hierauf ritt der Kaiser zu den Ruinen der Villa Starkenfels zurück, um von dort über das Plateau von Comen

nach Trieft zu fahren, wo er spät abends eintraf. Obgleich der Besuch nicht angesagt war, standen Hunderte von Leuten in den Straßen und bereiteten dem Monarchen spontane Ovationen, die ihm herz liche Freude bereiteten. Am 30. Oktober begab sich der Kaiser trotz der Bora und des strömenden Regens über Prosecco-Nabresina und Duino nach Mon- falcone. Während der Fahrt rißeinOr- kan das Dach vom Leibwagen des Monarchen. Trotz des schlechten Wetters fuhr der Kaiser im offenen Auto weiter. Von Nkbresina

an waren wieder die Spuren der erbitterten Kämpfe sichtbar. Die Fahrt führte an den zerstörten Adriawerken von San An tonio und an unserer Schiffswerft an der Porto Rofega vorüber, deren sämtliche Objekte entweder eingestürzt oder leergebrannt sind. In Monfalcone, wo kein Haus un versehrt ist, begab sich der Kaiser zu Fuß aus den Hauptplatz, über den eben eine Mili tärkapelle marschierte, die im nächsten Augen blick die Volkshymne intonierte. Inzwischen strömten aus anderen Straßen einige Trup- penobteilunaen herbei

5
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1916/24_11_1916/TIR_1916_11_24_2_object_1955491.png
Seite 2 von 8
Datum: 24.11.1916
Umfang: 8
als Jüngling von 18 Jahren, im Sturmjahr 1848, mutzte er mit der Kaiser krone den ftrrchtbareN Ernst des Lebens auf sich nehmen, dann muhte er die Ungluckstage von Solferino und KönigWätz schonen, dem Erschossenen Bruder, dem auf -tragische Weise ums Leben gekommenen Sohne und der von dem Mordstahl emes fanatischen Buben^ getrof- fenengeliebten Gemahlin ins Grab blicken, um «M Ende eines von Weh und Leid angefüllten langen Lebens schließlich noch den zu den schönsten Hoffnungen berechtigten Neffen nnd

Erben in der strotzenden Kraft der Mannes- jahve, von den Kugeln serbischer Meuchelmörder getroffen, das kostDare Leben Aushauchen und einen Kriiieg von Nie dagewesener Furchtbar keit über fein Reich uM ganz Europa herein brechen sehen zu müssen, — er der königliche Dulder, der Märtyrer auf dem Throne, der Mann der Pflicht, ein Kaiser und König wirk lich von Gottes Gnaden. Ein Trost blieb dem Kaiser in allen Wir ren mrd Bedrängnissen seines Lebens: Die treue Anhänglichkeit -und begeisterte Liebe

. Das hat sich bei jedem Vest'^ des Kaisers in Tirol gezeigt. Wie groß war? doch der allge- Meil« Jubel, als er diie große Jahrhundert feier im Jahre 1909 in Innsbruck m>i-t seinem Besuch auszeichnete. Und auch der Kaiser selbst hatte die Tiroler besonders gern, und immer wieder zeichnete er das Land und die Bevölkerung durch besonders warme Worte der Zuneigung und Liebe ans. Uns Tirolern ist -der Kaiser daher besonders nahe gestanden nnd darum ruft dienn auch der Tod des hoch- edlen Monarchein im Lande Tirol besondere

Trauer hervor. Diese TÄvesknnde wird aber mich über die Grenzen des Reiches hinaus aufrichtiW Trau er, oder, wo man nnserem Reiche heute feind lich gesinnt ist, wenigstens einen tiefen Ein druck hervorrufen, denn Kaiser Franz Josef stalnd in der ganzen zivilisierten Welt in höch ster Achtung: zu diesem greisen Monkvchen hat alle Welt ehrfurchtsvoll ausgeblickt. Mit 86 Jahren war Kaiser Franz Josef der älteste Fürst der Welt, und mit einer Regieru-ngszeit von 68 Jahrein hat er die.Regierungszeit

jedes Herrschers i>n allen Zeiten an Dauer übertrof- fen. Wenn ein die Geschicke- eines großen Rei ches. lenkender Herrscher von so banger Rcgie- lrungszchh dahinscheidet, sso bleibt d!as nicht ohne gewaltigen Eindruck auf die ganze Mit welt. Die ganze katholische Welt, auch die unse rer Feinde, soweit sie nicht der unchristliche Haß hiezu unfähig gemacht hat, trauert an der Bahre des greisen, heimgsqanienen Monar chen. Denn Kaiser Franz Josef war nicht nur ein Fürst von seltener Ritterlichkeit

6
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1915/18_08_1915/TIR_1915_08_18_4_object_115025.png
Seite 4 von 12
Datum: 18.08.1915
Umfang: 12
Teile 4 T>!ittwoch, den 18. August 1915 ?lus 6ern lieben unseres Kaisers. )5LSr- 'M W 'A Die pflichtgetreue Schild- wache. Im Herbste des Jahres 1^5) wurde nächst Ralos eine große Fuchsjagd abgehalten. )1iach dem Schluße der Jagd kehrte die gauze Gesellschaft nach dem Gödöllöer Schloß zurück. Ter Kaiser mottle den Weg abkürzen und rill querfeldein über ciu dem Militärärar gehöriges Gebiet an einem Tepot vorüber. Vor dem Tore dieses Depots stand ein Iusau- terist Schildwache

: als dieser den ihm im Iagd- au;uge uubekauuieu Reiter gewährte, sällle er das Bajonett uud rief: „Zurück!' ..Ich will nnr vorüberreiieu', sagle begütigend der 5iaüer, der sosor: bemerkte, daß ihn der Soldat imo'.ac seiner Iägeriracht nicht erkannte. „Ta hat lein Zivilist etwas zu suchen!' ent gegnete die Schildivache energisch und der Kaiser war genötigt. Kehrt zu machen, um aus weitem Umwege nach Gödöllö zu gelaugeu. Am nächsten Tage wurde der Soldat zum Re- gimenlsrapport besohlen, wo sein Liierst, brummiger

als sonst, ihn anherrschte: „Sic haben gestern dein .Kaiser mit dem Bajo- nett den Weg versperrt! Tamil das küuftig nicht mehr vorkomme, befördere ich Sic zum Korporal, so das; Sic von nun an nicht mehr Posten stehen werden.' „Herr Oberst ...' — stotterte verlegen der Infanterist „Schweigen Sic! donnerte der Oberst von nenem. Ter Soldat dncktc sich, während der Oberst in gleich strengem Toue fortfuhr: „Und damit Sie künftighin unseren Allerhöchsten Kriegsherrn erkennen, wie das die Pflicht eines jeden ordentlichen

drnntcn im Banal lebt ein Bauersmann aus seinem wohlbewirtschaflelen Gnle. Er ist wohl habend und hat ein gnles Slück Geld in der Sparkasse liegen. Sein größter Schatz sind jedoch die zehn Silbergnlden, die ihm damals sein Kaiser gespendet haue. Ter Kaiser pirschte, nur von einem Offizier bc gleite!, ans einen Auerhahn: es war ein etwas bedenklicher Fall, denn man befand sich aus srem- dem Reviere. Zum Uuglück mußle der Edelmann, dem das Revier gchörle, gerade dazukommen, wie die beiden Fremden

, die Büchse iu der Hand, dem Auerhahn auslauerten. Erbittert uud zoruig ging er aus die Offiziere los, um sie mit den hestigen Worten anzureden: „Gibt es denn leine Gesetze hier zu Lande, daß der Nächstbeste ungestraft auf fremdem Reviere jagen darf?' Dann wandle er sich an den Kaiser: „Wer sind Sie, junger Mann?' „Offizier.' „Tas sehe ich: aber ich mochle auch Ihren Namen wissen.' „Ich heiße Franz.' „Nur Frauz? Ich bitte um Ihren ganzen Namen.' „Nun. so sügen Sic meinetwegen noch Josef dazu.' „Also Joses

7
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1903/22_09_1903/SVB_1903_09_22_3_object_1945230.png
Seite 3 von 10
Datum: 22.09.1903
Umfang: 10
sich keine Kuhhaut und noch weniger eine Kuh erhandeln). MundHau. Kurze Nachrichten» 55.^^ Kaiser hat den Fürsten Alois von vch 0 nburg - H art e n st ei n an Stelle des ver dorbenen Grafen HoyoS zum Vizepräsidenten es Herrenhauses für die Dauer der laufenden «eichsratssesfion ernannt. 5.6? ist nicht unwahrscheinlich, daß im Wege eines v ^guchkeitsantrages das Rekrutenkontingents- la». durch ein neues ersetzt wird. In par- 5, ?^.arischen Kreisen ist man sich darüber einig, Bevölkerung so rasch als möglich

, die in gotischem Stil erbaute Burgpfarrkirche/ in der alle Festgottes dienste, an denen der Hof teilnimmt, abgehalten, werden. Der alte Schweizerhof zeigt noch den Burg graben. Aus dem 18. Jahrhundert stammt derLeopold- dinische Trakt. In diesem Gebäude befinden sich die großen Fremdenappartements, welche Kaiser Wilhelm bewohnt. Der Rittersaal ist im Jahre 1804 erbaut worden. In dem Gebäude des AmalienhoftS befanden sich die Gemächer der verewigten Kaiserin Elisabeth. Die glänzendsten Bauten der Hofburg

aber find die Reichskanzlei, wo Kaiser Franz Josef wohnt, »die Winterreitschule, die Redoutensäle und die Hofbibliothek. Diese letzteres Gebäude find sämtlich von Fischer von Erlach erbaut. — Das Schloß Schönbrunn hat 1441 Gemächer und zählt zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten WinS. Besonders hervorzuheben find das Schönbrunner Schloßtheater, die älteste Bühne der österreichischen Kaiserstadt, und die Schloßkapelle, welche zur Zeit Maria Theresias errichtet wurde. SchönbruNü bietet

einen entzückenden Aufenthalt. > Der deutsche Kaiser i« Wien. Am 18. ds. traf Kaiser Wilhelm in Wien ein und würde am Südbahnhof von Kaiser Franz Josef und Mitgliedern des Hofes empfangen. Kaiser Wilhelm trat mit entblößtem Haupte auf Kaiser Franz Joses zu, der ihn dreimal küßte. Während der deutsche Kaiser die Erzherzoge begrüßte und von der Gräfin Wedel ein Rosenbukett entgegennahm, begrüßte Kaiser Franz Josef den Reichskanzler Grafen Bülow. Kaiser Wilhelm begrüßte sodann den Grafen Goluchowski und dön

Botschafter Szögenyi und schritt die Ehrenkompagme ab. Unter den außerordentlich lebhasten Ovationen der aus der ganzen Strecke vom Südbahnhof bis zur Hofburg ein dichtes Spalier bildenden Menschen menge fuhren die beiden Kaiser im offenen Wagen nach der Hofburg. Auf dem ganzen Wege waren die Straßen reich geschmückt, die Garnison bildete Spalier, die Kavallerie zu Pferde, die Artillerie mit bespannten Geschützen. Abends fand ein Galadiner statt. Bei demselben brachte Kaiser Franz Josef einen Toast

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1916/26_11_1916/TIR_1916_11_26_2_object_1955514.png
Seite 2 von 8
Datum: 26.11.1916
Umfang: 8
Seite 2. SoMrwg, idew 26. November Schon am 21. Oktober desselben Jahres folgte dw Ve-ranählung, Aie der Major-Domus des Papstes Msg. Bisletti vornahm. Der Vermäh lung Wohnten untier anderen Gästen Kaiser Fronst Josef und der Königs von Sachsen bei. Die ersten Wochen ihres Ehestandes Ver brachten die Jungvermählten auf Schloß Brandeis an der Elbe. Als der Erzherzog sein Regiment niach Kolomsa geleitete, ließ es sich 'auch seine hohe Gemahlin nicht nehmen, ihn dahin zu begleiten

herzog Franz Joses Otto, der nunmeh rige Kronprinz. Die Geschwister des Kron prinzen sind Erzherzogin Adelheid, geboren am 3. Jänner 1914 in Schloß Hetzeildorf, Erz herzog Robert Karl Ludwig, der am 8. Fe bruar 1915 im Schönbrunner Schloß zur Welt kam, und Erzherzog Felix Friedrich August, dessen Geburt am 31. Mai 1916 im Sanato rrum Löw ersolgche. Die Huldigung des Landes Tirol an Kaiser Karl I. Der- LanÄesausschuß hat am 23. November ein TeleMaimm an die Hof- und Kabinetts- kanzlei gerichtet

, in welchem er dem neuem Herrscher auf HÄbsburgs Throne die Huldigung des Landes darbringt Md den, Ausdruck der tiesstew Vevchrung, der opferfreudigen Hin gabe, kindlicher Anhänglichkeit und aufrichti gen Berü-vauens im Nanien^ des Landes und semer kaisertreuen Bewohner dem Allerhöchsten Herrn zu Füßen legt. In dem Telegramm heißt es rvÄiter: Der Landesausschuß kann den unbeugsamen Entschluß der Tiroler oerbürgen!, mit ihrem Kaiser den Kampf durchzukämmen, bis ein ehreiwoller Friede errunigen und die uirzertrennliche

Verbindung des Wnzen Lan des Tirol mit Monarchie für alle Zukunft ge sichert ist. Die Thronbesteigung. Die Frage der Krönung als Kaiser Karl I. von Oesterreich — König Karl IV. von Ungarn. Der neue Akonarch hat Äs Kaiser von. Oesterreich den Titel und Namen Karl I. an genommen. Eine Krönung als österreichischer Kaiser hat seich der Einführung dieses Titels (1866) nkcht stattgefunden-, obgleich die Bestim mungen voni Jahre 1864, sowie die Verfassung vom 4. März 1849 eine solche ermöglichten

. Eine Bestimmung über den Regierungsantritt des Kaisers enthält das Pavent vom 26. Febr. 1861, demzufolge der neue Monarch verpflichtet wird, die die Verfassung enthaltenden Normen „unverbrüchlich zu befolgen, zu halten und dies auch bei der Thronbesteigung in dem darüber zu erlassenden Manifeste anzugeloben.' Die ser Verpflichtung ist Kaiser Karl bereits in dem Thronbesteigungsmanifest nachgeibommen. Auf Grund des Artikels 8 des Schaatsgrundgesetzes ist der Kaiser verpflichtet, beim Antritt der Re gierung

9
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1905/02_09_1905/SVB_1905_09_02_4_object_1950878.png
Seite 4 von 12
Datum: 02.09.1905
Umfang: 12
den jüdischen Dialekt sprechen, darunter 2451 Orthodoxe. 2054 Katholiken und 562 Protestanten und 125 Moham medaner. Nachrichten aus Stadt und Land. Per Kaiser auf der Wückfayrt. Am Mittwoch abends sammelte sich am Perron des Bozener Bahn hofes eine große Volksmenge, um den Kaiser auf seiner Durchfahrt nach Jschl nochmals zu sehm und zu begrüßen. Der Hofzug langte mit einer zirka halbstündigen Verspätung hier ew und hatte kurze Zeit Ausemhalt. Sowohl beim Eintreffen, wie auch M der Abfahrt des ZugeS

erschollen stürmische Hochrufe, aus welche der Kaiser salutierend und Rundlich kopsvickend tankte. Während dieses kurzen Aufenthaltes blieb der Kaiser im Salonwagen, in welchem er die Verabschiedung dcS Statthalters ent gegennahm; dort überreichte der Monarch dem Statthalter ein Handschreiben folgenden Inhaltes: .Lieber Freiherr von Schwartzenau! Bei Meiner Anwesenheit in Meinem Lande Tirol hat die Bevölkerung eine in jeder Hinsicht loyale und patriotische Haltung betätigt und Mich an allen Orten

mit einer wohltuenden Herzlichkeit empfangen, die Mich innigst erfreut hat Ich fühle Mich daher veranlaßt, der Be völkerung Meines Landes Tirol für diese wieder holt srwohl auf Meiner Reise als während der Manöver bekundete patriotische Gesinnung Meinen herzlichsten Tank auszusprechen und beauftrage Sie. dies kundzutun. Franz Joses m v. KaHrt des Kaisers durchs Wovstat »ach Wyzo- komöardo. Am Mittwoch nachmittags fuhr der Kaiser von Romeno durch das Nonstal nach Mezzo- lombardo, um von dort mit'dem Hofzuge

nach Jschl zurückzukehren. Die Fahret durch das NonStal glich einem förmlichen Triumphzuge; die bei der Fahrt berührten Orte Malgolo, Sanzeno, Der mullo und Tajo hatten reichen Fahnen- und son stigen Schmuck angelegt, überall wurde der Kaiser mit lebhaften „Evviva'-Rufen begrüßt. In Mezzo- lombardo waren für den Kaiserbesuch die um fassendsten Vorbereitungen getroffen wordm. ES waren mehrere Triumphpforten errichtet worden, in der Hauptstraße zogen sich Guirlanden von einer Häuser reihe

zur anderen. Auf dem Hauptplatze war für den Kaiser ein hübscher Pavillon errichtet worden, bei welchem Feuerwehrmänner die Ehrenwache hielten. Die drei Kilometer Nange Straße von Mezzolombardo bis zum Bahnhof S. Michele war Mit Fahnen geschmückt, dazwischen immer wieder Ehrenpforten mit dem Kaiser huldigenden Inschriften. Am Bahnhofe war für den Kaiser ein mit roten Plüschbänken versehenes Zelt aufgeschlagen. Eine riesige Menschenmenge, geistliche und weltliche Würden träger, Gemeindevertreter fast aller Orte von Welsch

10
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1916/30_11_1916/TIR_1916_11_30_2_object_1955554.png
Seite 2 von 8
Datum: 30.11.1916
Umfang: 8
Seite 2. Donnerstag, dem 30. Novembev 1916. des Gefolges des Deutschen Kaisers mit An sprachen aus, während der Deutsche Kaiser die Herren der deutschen Botschaft und das Gefolge des Kaisers Karl begrüßte. Dann fuhren die Majestäten im Leibiautomobil des Kaisers Karl in die Hofburg. In den Ströhen, in denen man die Monarchen erkannte, war die Begrüßung durch die Bevölkerung ungemein Herzlich. In der Hofburg angelangt, stattete der Deutsche Kaiser der Kaiserin Zita einen län geren Besuch

üb, wovimf die beiden- Kaiser sich in die Hosburgpfarrkiirche begaben, wo sie am Sarge des Kaisers Franz Josef längere Zeit in frommer Andacht verblieben. Kaiser Wilhelm legte aar der Bahre einen prächtigen Kranz in seinem und im Namen der Kaiserin nieder. MWags nahm Kaiser Wilhelm das Frühstück bei dem Kaiserpaar. Um 3 Uhr stat tete er den Angehörigen des verblichenen Mon archen Besuche ab, worauf er in der deutschen Botschaft der Witwe nach dem deutschen Bot schafter v. Tschirsky einen längeren Besuch

machte. Hierauf begab sich der Deutsche Kai ser ins Palais des Vizepräsidenten des Herren hauses Fürsten Fürstenberg. In die Hofburg zurückgekehrt, empfing Kaiser Wilhelm dem Besuch dies Königs von Bulgarien mit dem Kronprinzen Boris und dem Prinzen' KyM. Bald darauf erschien Kaiser Kar-k in den Gemächern des Kaisers WWHelm, um den hohen Gast Mr Abendtasel abzuholen. Die drei verbündeten Monarchen verweilten noch einige Zeit in angeregtem Ge- späche, worauf sie sich gemeinsam zur Tafel be gaben

, die bei dem Kaiserpaare an intimem Kreise stattfand. Nachdem der Deutsche Kaiser in der Hof burg von der Kaiserin Zita Abschied genom men, der nngemeini herzlichen Charakter trug, und sich anch in gnädigster Weise von den Hof- Würdenträgern verabschiedet Hatte, fuhr er im Automobil mit Kaiser KaÄ zum Nochbahnhof, wo sich vorher die Herren der deutschen Bat schaft eingestanden hatten. Die Bevölkerung, die von der Anwesenheit des Deutschen Kaisers Kunde erhielt, benützte den Anlas;, um dem Freund und Bundesgenossen

die Sympathien «auszudrücken. Namentlich in der Praterstraße und vor dem Nochbahnhofe erwarteten dichte Menschenmassen d!ile Monarchen und begrößten diese still, aber herzlich. Am Bahnhof erfolgte ein ungemein herzlicher uhd warmer Abschied der beiden Majestäten durch wiederholten Kuß und Händedruck. Noch vom Fenster des Hof- sa'lonwaMvns richtete der Deutsche Kaiser herzliche Ab'schiedsworte an Kaiser Karl. Um ^>10 Uhr setzte sich der Zug in BeweMNg, wor aus Kaiser Karl nach Schönbrunn fuhr! Der König

11
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1905/29_08_1905/SVB_1905_08_29_2_object_1950836.png
Seite 2 von 8
Datum: 29.08.1905
Umfang: 8
Seite 2 5? „Der Tir-v»e^ TicnLtüg, 23. August 1905 . AIS der Kaiser nach der Begrüßung und Ab- schreitung der Ehrenkompagnie dem Ausgange zu schritt, erschollen stürmische Hochrufe, die zu einem brausenden Jubelsturme anschwollen, als der Monarch am Portal des Bahnhofes erschien. Die Klänge der Volkshymne, gespielt von mehreren Musikkapellen, mischten sich in die tausendfältigen Hochrufe und aus der dichtgekeilten Menschenmenge wurden dem Kaiser Hüte und Tücher wie einem lang erwarteten Vater

zum Gruße entgegengeschwenkt. Dieser brau sende Jubel des Volkes, als der Monarch in die Hofequipage stieg und durch die Straßen zur Herz Jesu-Kirche fuhr, bezeugte die begeisterte Ver ehrung und Liebe des Tiroler Volkes zum Kaiser. Auf diesem Wege wurde der Zug der Equipagen durch ein Banderium von 53 Haflinger Pferden, geritten von Bauern in alter Tracht, bis zum Muster platze geleitet; eine Abteilung des Banderiums ritt voraus, während die zweite den Zug abschloß. Die feurigen, gelenkigen Pferde warm

mit schwarzgelben Bändern geschmückt und nahmen sich sehr hübsch aus. Das Lob über die Haflinger Kavallerie war allgemein und der Kaiser selbst war darüber hoch erfreut. Der Bürgermeister, der Statthalter und der Bezirk Shauptmauu fuhren dem Hofwagen Seiner Majestät zur Herz Jesu Kirche voraus, während das kaiserliche Gefolge nur bis zum Hotel „Kaiserkrone' fuhr. Am prachtvoll dekorierten Vorplatz bei der Herz Jefu-Kirche erwartete Fürstbischof Attenweisel den Kaiser und geleitete ihn dann in die mit Guir

, wo dann sofort die Empfänge Md Audienzen begannen. Der Kaiser empfig den Kardinal-Fürsterzbischof Dr. Johanues Katschthaler, den Fürst-Großmeister des souveränen Maltheser-Ritterordens, Fra Galeazzo Thun-Hohen- stein, die Hofwürdenträger und zwar die Geheimen Räte, die Kämmerer, den Fürsten Heinrich von Campofranco, die Geistlichkeit: Dr. Cöleftin Endrici, Fürstbischof von Trient mit einer Abordnung des Trient er Domkapitels, Msgre. Josef Trenkwalder, Propst von Bozen mit dem Ehren domherrn des' Äozener

. Dr. Franz Egger und Domdechant Dr. Theodor Friedle, ?. Ambros Steinegger, Abt von Muri und Prior in Gries, mit einer Abordnung des StiftSkapitelS, bestehend aus dem ?. AlfonS Maria Augner, Dekan, ?. Vinzenz Gasser, Subprior, und ?. Bonaventura Ettel, Präfekt des LehrerbildungSinternates, dann daL Offizierskorps, die Landesvertretung und die tirolischen Reichsratsabgeordneten. Zum Landes hauptmann Dr. Kathrein sagte der Kaiser bei dem Empfang des Landesausschusses: „Ich hoffe, daß eine friedliche Arbeit

12
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1909/31_08_1909/TIR_1909_08_31_4_object_135336.png
Seite 4 von 8
Datum: 31.08.1909
Umfang: 8
Seite 4 .Der T i r o!?e r- Dienstag 31. August 1309 Hundert-Gedenkmünze geziert worden waren, stand am Platze vor dem Eingange des Schießstandes. Eine Musikkapelle intonierte die VolkShymne und die Riesenmasse der Stand schützen und andere Leute, die bereits lang vorher herbeigeeilt waren, brach in stürmische Hochrufe auS. Nachdem der Kaiser den Wagen verlassen hatte, trat der Oberschützenmeister Freiherr oon An der Lan aus ihn zu und > richtete folgende Begrüßungsansprache an den selben

: »Eure Majestät! Allergnädigster Kaiser und Herr! Zum zweitenmale wird beule dem den allerhöchsten Namen führenden k, k. Landeshaupilchicszstande das hohe Glück zuteil, dem allerhöchsten Protettor und Schirmherr» an seinen Toren huldigen zu dürfen, Ter erstmalige aller höchste Besuch gilt der Eröffnung des neuerbamen Landeshauptschießstandes und in Marmor haben wir mit goldenen L-ttern das Ereignis eingegraben zum Gedächtnis für die nachwachsende Jungmannschaft der Verteidiger des Vaterlandes- Die heulige

allerhöchste Anwesenheit Eurer Majestät gilt der Erinnerung an die große Zeit, in welcher vor hundert Jahren unsere Voreltern gekämpft und gesiegt, gestritten und gelitten haken für ihr Teuerstes: Weib und Änd, Thron und Altar mit Gott für Kaiser und Baterland. Wir empfinden rief die Weihe des Augenblickes, wie wir hier stehen zwischen Kaisersäule und Martinswand, dem erhabensten Denkmal von Habs- burgfcher Fürsienliebe und lirolifcher Ilmerlanentreue. Es erheben sich im Kreise die Schatten der Helden dcs

Jahres 1805», um mit uns dem heißgeliebten Kaiser und Herrn zu huldigen und den mit Blut getauften Bund der Treue zu erneuern für immerdar. Es mögen sich die Kriegs- und Schützensahnen, die stummen Zeugen der großen Vergangenheit unseres Heimatlandes, soeben geschmückt mit der bedeutsamen Erinnerungsmedaille, lief verneigen vor dem allerhöchsten Knegsherrn zum Zeichen unserer Ergebenheit und unverbrüchlichen Liebe und Treue ldie Fahnen senkten sich) und sie sollen sich stolz flatternd wieder erheben

, wie zum Sturme gegen die Feinde des Baterlandes. In diesem Geiste, Tiroler und Borarlberger Schützen, werie Gäste aus der Monarchie und de« freundnachbarlichen Ländern, die wir versammelt sind zu friedlichem Wetilampfe aus der geheiligten Stätte de Patriotismus, rufen wir alle so laut, datz das Echo der Felswände es hinaustrage weit über das schöne Aipentand: Gott erhalte, Gott segne Seilte Majestät unseren geliebten Kaiser und das allerhöchste Herrscherhaus! Hoch! Hoch! Hoch!' (Stürmische Hochrufe, Volk

13
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1917/23_09_1917/TIR_1917_09_23_3_object_1958959.png
Seite 3 von 12
Datum: 23.09.1917
Umfang: 12
M? In Flandern nachmittags sich steigernder Ar- lilleriekampf: abends örtliche Znfanteriegefechte. Auf dem linken Düna-llfer durch brachen unsere Truppen die russi schen Stellungen nordwestlich von Zakobstadt. Bisher sind über 1000 Gefangene und mehrere Geschuhe als Beute gemeldet worden. Westlich des Ochridasees in Mazedonien schei- terle ein französischer Angriff. Der Erike Deneralguartiermeister: o. LudsudorsZ. Verschiedene Nachrichten siehe Seite 10 Aus Stadt «Ad Lasd. Kaiser Wilhelm

in Budapest. Auf der Durchreise am 20. September traf der deutsche Kaiser in Budapest ein. wurde am Bahnhofe vom Präsidenten der Staatseisenbahnen, vom Oberstadthauptmann und vom deutschen Gene ralkonsul sowie mehreren hohen Beamten emp fangen und durchfuhr dann im Auto die Stadt. Der Kaiser äußerte den Wunsch, den Minister- präsiendten Wekerle zu sprechen, der vor der Abreise des Kaisers auf dem Bahnofe erschien. Der Kaiser unterhielt sich über eine Viertel - stund vertraulich mit ihm. Militärische

Auszeichnung nach dem Tode. Der Kaiser hat verliehen.' den Orden der Eisernen Krone 3. Klasse mit der Kriegsdekoration und den Schwertern in Anerkennung tapferen und erfolg reichen Verhaltens dem vor dem Feinde gefallenen Landsturmoberleutnant Othmar Michalek beim Sturmbaon einer Infanteriedivision. Zum Besuch Kaiser Karls am 15. September am Mendelpaß schreibt man uns. Seine Majestät kam um 5.15 Uhr nachmittags auf der Mendel an. wo sich eine größere Volksmenge zur Begrüßung des hohen Herrn aufgestellt

hatte. Mit freudigen Hochrufen wurde der Kaiser begrüßt und ihm Blu mensträuße überreicht. Sodann begab sich Seine Majestät in Begleitung des Generalstabes auf die Terrasse des Hotels „K a l t e r e r h o f' und dann ins dritte Stockwerk, um vom Balkon aus die herrliche Aussicht zu genießen. Der Kaiser ließ sich von der Geschäftsleiterin Frau Marie Sandri die Umgebung erklären. Seine Majestät verab schiedete sich in liebenswürdigster Weise, mit dem Ausdrucke der vollsten Zufriedenheit über die Lage der schönen

Mendel und prachtvollen Aussicht auf die Gebirgskette, welche durch die besonders gün stige Witterung herrlich war. Um k Uhr fuhr der Kaiser nach Bozen weiter. Eine Bitte an den Kaiser um Belassung einer Glocke. Als der Kaiser am Sonntag abends den Valnihof von Wörgl im Unterinntal passierte, traten aus dem Kreise der zur Begrüßung des Monarchen anwesenden Honoratioren Bürgerniei ster Hörhager und der Ortspsarrer vor und stellten an den Kaiser die Bitte, um Belassung der großen Glocke. Der Kaiser

14
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1907/27_04_1907/TIR_1907_04_27_7_object_161159.png
Seite 7 von 12
Datum: 27.04.1907
Umfang: 12
legen in Aca- pulco an. ' ßiu schwerer Anfall des H'riozeu Hitel Kritz. Prinz E'tel Friedrich, der Zweitälteste Sohn Kaiser W lhelms, stürzte bei einer Truppenübung vom Pferde und wurde durch einen Husschlag bedeutend verletzt. Prinz Euel Friedrich steht im ^4. Lebensjahr und iit seit Februar 19>>6 mit der Herzogin Sophie Char lotte von Oldenburg vermählt. * Araud im Arseuale von Fouloa. In der Nacht auf den ^6. April ist im Arsenale von Toulon F^uer ausgebrochen. Trotz aller Anstrengungen

der in der Nähe des Ar senals gelegenen Bewohner haben bemerkt, daß die Flammen an mehreren Stellen zugleich emporschlugen. Auch der Saal, in dem seiner- s Kaiser Kranz Jos f I. uns der blinde Pfarrer von Gönit. Im März d.J.brachten die -erschiedenen Zei jungen die Na-dricht vom ToZe des blinden Pfarrers von Ebnit in Vorarlberg, deS hoa>w Herrn Karl Joses Zwickle. Das Leben eines blinden Piarrers hat mr die heutige Welt wenig Interesse, so sollte man glauben. Doch der blmde P'arrer von Ebnit ist in Lied

und sehnsüchtig wünschte er sich für ewige Minuten seine gesunden Augen. Das war im August des Jahres 138 l, alS Kaiser Franz Josef I das Land Vorarlberg besuchte. Die ganze Bevölkerung war in FesttagSitim- mung. Von den Bergen und auS den Tälern zogen die Bewohner in großen Scharen herbei, um den geliebten Monarchen zu sehen und ihn zu begrüßen. Alle, alle konnten dm Kaiser sehen, nur nicht der blinde Pfarrer von Ebnit, der doch im Jahre 1L59 freiwillig der Inns bruck«: Studentenkompagnie sich angeschlossen

, um Blut und Leben für seinen Kaiser zu zeit die Untersuchung?kommisnon über den Untergang der .Jena' tag'e und die ganzen Akte dkponiei t waren, ist ein Raub der Flammen geworden. Im selben Augenblick, als das Feuer im Arsenal ausbrach, entstand eine große F.uer?bsunst am anderen Ende der Stadt, in dem Viertel Manon neuve, * Hegen die Schmutzliteratur. Ter Mün- chener Buchhändler (Äaiß naier, der in seinem (Reschäfieloka! and in der Auslage obszöne Binder und Schmutzliteratur au^aest>'llt HNte, wurde

Meschützbatrerieftstung^verke in Tunis, Segel boot, auf ruhigem Äcere auslausend, malerisches Panorama der Siadt Kairwan, Araber aus dem Markivlatz in Kairwan. beim arabischen Schuhmacher, Arabertypen in Kairwan, ein Schlangenbcsch vörer produziert sich vor der - ! opfern. Ten Anblick der Sonne und Sterne, der blauen Berge und grünen Wälder zu ent behren, war ^r längst gewohnt. Doch seinen Kaiser nicht sehen zu können, das machte ihm sein Unglück doppelt schwer. War es ihm un möglich, den Kaiser zu sehen

15
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1917/14_02_1917/TIR_1917_02_14_2_object_1956411.png
Seite 2 von 4
Datum: 14.02.1917
Umfang: 4
Seite 2 Mittwoch, den 14. Februar 1057. Verschiedene Nachrichten. Kaiser Wilhelm zum Besuch unseres Kaisers in Wien. Wien. 12. Februar. Se. Majestät der deutsche Kaiser und König von Greußen traf heute Vormittag in Erwiderung des von Cr. Majestät dem Kaiser und König Karl kürzlich °im Standorte des Armeeoberkommandos abge- staiteten Besuches hier ein. Als die Kunde von der bevorstehenden Ankunft des deutschen Kaisers im Volke ver breitet wurde, füllte sich der Weg vom Nord bahnhof

bis zur Hofburg mit dichtem Menschen- spaiier. Mit jubelnder Begeisterung wurde Kaiser Karl aus dens Wege zum Bahnhof be- griifit. Kaiser Karl erwartet?, vor den Erz herzogen stehend und salutierend den heran führenden kaiserlichen Wagen. Kaiser Wilhelm grüßte Kaiser Karl aufs herzlichste schon von de: Plattsorm des Salonwagens aus. Nach dem er den Salonwagen verlassen hatte, er folgte die innigste Begrüßung der beiden Mon archen. Nach der Begrüßung der beiden Mon archen wandte sich Kaiser Wilhelm an die Erz

herzoge, um sie zu begrüßen, worauf die gegen seitige Vorstellung der Würdenträger erfolgte. Pann begaben sich die beiden Monarchen im Auto zur Hofburg. Auf dem ganzen Weg wur den die beiden Kaiser mit begeisterten Huldi gungen begrüßt. Am Plateau der Treppe er wartete die Kaiserin den kaiserlichen Gast, um ihn willkommen zu Heiken. Auch die Begrü nung zwischen Kaiser Wilhelm und der Kaise riii Zita gestaltete sich überaus herzlich. Um > ^.1 Uhr fand ein Famileindejeuner statt, woran außer Kaiser

Wilhelm und dem Kaiser paare auch die hier weilenden Mitglieder des Allerhöchsten Kaiserhauses, darunter Erzherzog Max. Erzherzog Friedrich. Erzherzog Leopold Salvator, Franz Salvator und Karl Stefan mit Gemahlin teilnahmen. Gleichzeitig fand einx Marschalltafel für das Gefolge des deut schen Kaisers und die Hofwürdenträger statt. Die Wiener Abendblätter begrüßen Kai ser Wilhelm in ungemein herzlichen Artikeln und verweisen darauf, daß der einen neuen Beweis einzig dastehenden Freundschaftsver

hältnisses der beiden Kaiser erbringende Be such in einem wichtigen Augenblicke des Welt krieges erfolge, da die Tätigkeit des Tauchboot krieges in voller Kraft einsetze und die Hal tung der europäischen Neutralen gegenüber der Einladung Wilsons klar geworden ist. Die Blätter betonen die vertrauensvolle und auf richtige Verehrung, die der deutsche Kaiser, der in furchtbarer Schicksalsstunde des Weltkrieges sich als fester Hort unerschütterlicher Treue be währte, in der ganzen Monarchie genieße

16
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/04_04_1922/TIR_1922_04_04_1_object_1982667.png
Seite 1 von 8
Datum: 04.04.1922
Umfang: 8
Kroatiens gefordert Man weiß in Belarad recht gut. dak Kaiser Karl ein grünes Reis aufs frische Grab von feinem ehemaligen Minister Grafen Toggenbnrg, AbgeorSneken der römischen Sammer. In Verbannung und Not hat Kaiser Karl die Augen geschlossen, die so oft über das weite Meer hinweg nach der geliebten Heimat schauten. Und wenn der Verbannte auch nur in Schmerz und nagender Sorge von Gattin und Kindern scheiden konnte, so mag ihm doch die heiße Sehnsucht nach der unerreich baren Heimat vielleicht

die härteste Todes qual bereitet haben. Niemand in den weiten Landen des alten Oesterreich-Ungarn hat seine Heimat inniger geliebt, als der letzte Kaiser und König, nie mals hat ein Herrscher fester an sein Volk geglaubt, treuer sein Volk geliebt, als Kaiser Karl; kaum jemals wurde aber auch einem Fürsten so begeisterte, jubelnde Liebe ent gegengebracht, wie ihm als Thronsolger und während des ersten Jahres seiner kurzen Herrscherzeit. Dann trat der Wechsel ein. Die Unzufrie denheit

, welche dem Kaiser Schuld und Laster an dichtete, wohl wissend, daß, wenn dem Oesterreicher die Liebe zu seinem Kaiser aus dem Herzen gerissen, der Zerfall der Mon archie von selbst eintreten werde. Und so nahm das Unheil seinen Lauf! Der diese Zeilen schreibt, hat das Ver trauen des verstorbenen Herrschers in un verdient reichem Maße genossen, er kann deshalb auch vernehmlicher als andere es immer und immer wieder nur hinausrufen gegen alle jene, welche auch heute noch in irrigen Meinungen besangen

sind, daß alles Schlechte, was Kaiser Karl vorgeworfen wurde, wissentliche, schändliche Verleuindung war. Der Kaiser war als Mensch sromm und sittenrei». ohne Heuchelei, beseelt von edler Menschenliebe, mähig, schlicht und taps^r, als Herrscher von strengster Pflichttreue, un ermüdlich arbeitsam, leutselig, gerecht und milde. — vielleicht manchmal zu milde. Ich habe so manche Stunde bei Tag und Nacht mit dem Kaiser gearbeitet, er kannte keine Müdigkeit, und wenn alle Wege ver sperrt schienen, die aus den Sorgen

der schweren Tage herausführen sollten. Kaiser Karl ließ seine jugendliche Hossnung nicht sinken und sucht- weiter nach dem Ausweg, der seinen Völkern die Rettung bringen sollte, der all sein Mühen und Ringen galt. Die gegen ihn gerichteten Verleumdungen blieben ihm nicht fremd, er achtete aber nicht daraus, weil sein Gewissen rein war. und er nicht glauben konnte, daß mehr, als bei einzelnen — beim Volke als solchen, die Lüge über die Wahrheit siegen könne. Als er sich dann überzeugen mußte

17
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1909/11_09_1909/TIR_1909_09_11_6_object_134078.png
Seite 6 von 16
Datum: 11.09.1909
Umfang: 16
Seite 6 „Der Tiroler' SamStag, 11. September 1S0S Groß-Meseritsch nach Trebirsch ziehenden Straße führen sollte. Demgemäß etablierte sich die Oberleitung nordöstlich von Trnapa, wohin sich unser Kaiser mit Kaiser Wilhelm samt Gefolge um 9 Uhr vormittags mittels Automobil be gaben. Der Thronfolger verfügte sich schon um 6 Uhr früh mit dem Chef d?S Gcneral- stabeS in die Gegend von Großmesentsch, wo die großen Kavalleriekörpcr zusammentreffen dürften. In dieselbe Gegend ging um halb 6 Uhr

der Chef des preußischen GeneralsLabeL voraus. ^ Kaiser Kranz AoscpH und Kaiser Wik- Helm bei den Kaiscrmanövern. Am 8. Sep tember traf Kaiser Franz Joseph in Groß- mehreren Stellen eine Erhöhung des Straßen bahngeleises vorgenommen. Nach dem Regen wetter konnte man nämlich bemerken, daß der Bahnkörper stellenweise mit Wasser überflutet war. — Seit 1. September ist das Hotel „Germania' auf der Erzherzog Heinrichsprome- nade wiederum eröffnet, was die dort aufge hißte schwarz-gelbe Fahne den Fremden

an deutet. In den letzten Tagen sah man recht viele Touristen die Promenade durchwandern. — Nach kurzer Krankheit verschied in Wien der hier bestens bekannt gewesene gräft. Marzan'sche Dieser, namens Löscher, im schönsten ManneS- alter. Lana, 8. September. (Patroziniu m. Mcseritsch zur Teilnahme an den großen Ma- > Veteranense st.) Heute am Festtage Maria nöoern e:n. Uiucr den enthusiastischen Huloi- ! Geburt, wurde in Oberlana das Patroziniums- gungen der Bevölkerung fuhr der Kaiser in! sxst

in üblicher Weise feierlich begangen. Die sein Absteigequartier, da? grast. Harrach schc ! Beteiligung der Bevölkerung war eine sehr große Schloß. Um 4 Uhr nachmittags tras der ^ und auch ans der Umgebung, von Meran und deutsche Kaiser in Jglau cm. En ivurd? ovm ^ selbst von weiterher wäre?! zahlreiche Personen Erzherzog Franz Ferdinand, dem SwUhalter erschienen. An der Prozession beteiligte sich außer i ?on Mähren und dem Bürgermeister der Stadt ^ ^er hochw, Geistlichkeit, und den Honoratioren « Jglau

begrüßt. Mit Kaiser Wilhelm trafen ^ unter anderen auch der Konvent deS Deutschen ! der deutsche Botschafter m Wien und der Chef ^ Ordens, ferner die ?. ?. Kapuziner, der ! deS deutschen Generalstabes Graf Moltke c:n. > katholische Arbeiterverein, der Reichsbund- j Der Kaiser suhr vom Bahnhof in Begleitung veteranenverein von Lana in der Stärke von i deS Erzherzogs F^nz Ferdinand per Auto- - Mann, die hiesige Reservistenkolonne, und die! mobil unter den stürmischen Ovationen der Be- ! Bevölkerung

18
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1915/01_12_1915/TIR_1915_12_01_1_object_109182.png
Seite 1 von 4
Datum: 01.12.1915
Umfang: 4
dieser Freu denkundgebung ist diesmal nicht ein Tieg aus einem unserer Kriegsschauplätze, und doch ist es ein Ereignis, das gerade in Verbindung mit dem so hoffnungsvollen, ja glanzvollen Stand der allgemeinen Kriegslage vielleicht mehr noch als ein neuer Einzelsieg die Festes freude begründete: Es ist der Besuch des Kai sers Wilhelm bei unserem Kaiser, der erste Besuch des treuen Bundesbruders seit dem Ausbruch des großen Weltbrandes. Ist es schon nicht bloßer Zufall. dag dieser ganz Oesterreich-Ungarn

freuende und ehrende Besuch gerade im Augenblick ersolgt, da Ser- bien, das durch seine verruchte Politik den er sten Anstoß zum Ausbruch des großen Krieges gegeben hat, so liegen noch andere höchst be deutsame Momente vor, die der diesmaligen Reise des Kaisers Wilhelm zum Kaiser Franz Zoseph eine ganz besondere Färbung verleiht und uns eine höhere Freude wie je bereitet. Nachdem die siegreichen Armeen der Ver bündeten den Vernichtungsplänsn unserer Feinde ein gewaltiges Halt geboten und eine Lage

, die sich gegen die Zen- kralmächte erhoben haben, zu Schanden gewor den sind und auch der Treubruch des einstigen Verbündeten, auf den unsere Gegner die letz ten Hoffnungen gesetzt hatten, die Lage nicht Zu ändern vermocht hat. Wie weit wir noch °on jenem Augenblicke entfernt sind, wo die Feinde Sie Folgerungen aus dieser Erkenntnis zu ziehen geivillt sind, ist noch Geheimnis der Zukunft. Jedenfalls abeu hac der Besuch des Deut schen Kaisers bei seinem Lundesfreunde. dem Kaiser Franz Joseph, gerade im Hinblick

auf den jetzigen Stand der Kriegslage eine augen fällig erhöhte Bedeutung, und mit Sicherheit tann man sagen, daß die beiden Kaiser ernste Besprechungen über die aus dem Kriegsergeb ins sich entwickelnde Zukunft gehabt haben werden. Es har soeben deo Advenr begonnen. Und in den Ländern unserer Feinde beginnt man sich nach den furchtbaren Enttäuschungen des großen, so blutigen Krieges auf den Welt- advent des künftigen Friedens zu sehnen.... Wien, 29. Rov. (KB.) Heute um ll Uhr vormittags ist Kaiser Wilhelm

zu einem i n- timen Besuch des Kaisers Franz Joseph eingetroffen. Am Bahnhof wurde er vom Erzherzog-Thronfolger Karl Franz Joses und den Erzherzogen Franz Salvatoc und Karl Stephan empfangen. Kaiser Wilhelm fuhr unter unbeschreiblichem Enthusiasmus des massenhaft herbeigeströmten Publikums nach dem Schönbrunner Schloß, woselbst er als Gast des Kaisers Franz Joseph abstieg. Die Be gegnung der beiden Kaiser» die einander seit dem Ausbruch des Weltkrieges nicht gesehen hatten, trug überaus herzlichen Charakter

19
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1917/04_02_1917/TIR_1917_02_04_4_object_1956300.png
Seite 4 von 10
Datum: 04.02.1917
Umfang: 10
1K48 gegossen, im Jah re der Beendigung dos 30jährigen Krieges. Hoffen wir. das? ihr Material mit dem ihre/ Schwestern den nun 30 Monate dauernden Krieg bald beenden helfe. Huldigung des Landes Tirol an den Kaiser. KV. Wien, l. Februar. Das Kaiferpaar hat gestern um 4 Uhr nachmittags die Huldigungsabordnungen der autonomen Vertretungen von Oberösterreich, Salzburg. Steiermark, Kärnten. Krain. Eörz, Gradiska, Mähren, Schlesien, Tirol, Borarl- berg, Galizien und der Bukowina empfangen

. In den an das Kaiferpaar gerichteten Huldi gungsansprachen gaben die Landeshauptmän ner bezw. deren Stellvertreter der innigen Liebe, unwandelbaren Treue und unerschütter lichen Anhänglichkeit der Bevölkerung aller Nationalitäten an den Kaiser und das Reich Ausdruck. Tirol war vertreten durch den Landes ausschus;. begehend aus dem Vorsitzenden Pro fessor Dono?' Schoepfer und den Beizern Dr. Corradini, Dr. Stumpf und Doktor M i n k l e r. In dessen Namen richtete Prof. Dr. Schoepfer folgende Ansprache an Se. Maje stät

den Kaiser: „Der Landesausschuß der Gcfiirfteten Grafschaft Tirol tritt vor Eure k. u. k. Aposto lische Majestät, um Eure Majestät aus Anlas; der Thronbesteigung als Kaiser und Landes herrn in tiefster Ehrfurcht zu begrüßen und im eigenen, sowie im Namen des Landes die auf richtigste Huldigung und das Gelöbnis unwan delbarer Treue und Anhänglichkeit Eurer Ma jestät zu Füßen zu legen. Eure Majestät haben den Thron der Vä ter in sturmbewegter Zeit bestiegen, wo mäch tige Feinde die Monarchie umdrängen

, auf nichts anderes bedacht, als diesen herrlichen Vau aus den Fugen zu treiben und.zu zertrüm mern. Der Feind im Süden hat es da bei ganz besonders auf das Land Tirol ab gesehen, um dieses felsenfeste Bollwerk der Treue gegen Kaiser und Reich zu erstürmen und diesen herrlichen Juwel aus der Krone der Habsburger herauszubrechen. Schwer blutet darum in diesem Kriege das Land aus zahlrei chen Wunden,' aber die seit Jahrhunderten be währte Treue der Tiroler wurde ganz beson ders in der Trübsal dieses Krieges glänzend

der Habsburgischen Dynastie unzertrennlich verbunden bleiben wird. In dankbarer Erin nerung an das Wohlwollen, mit dem die Vor fahren Eurer Majestät, besonders auch der vor kurzem gottselig dahingeschiedene Kaiser Franz Josef, das Land Tirol immer ausgezeichnet haben, dürfen wir wohl auch an Eure Majestät die vertrauensvolle Bitte richten, Eure Maje stät wollen dem schwergeprüften Lande und sei ner Bevölkerung die besondere kaiserliche Huld und Gnade zuwenden. Gott erhalte, Gott beschütze unsern Kaiser

20
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1917/13_11_1917/TIR_1917_11_13_3_object_1959568.png
Seite 3 von 8
Datum: 13.11.1917
Umfang: 8
Dienstag, den 13. November. Seite S Kaiser Mlhelm beim Kaiser Karl und König Ferdinand auf dem ital. Kriegsschauplatz. Görz. 11. November. (KB.) Kaiser Wil helm ist heute auf dem südwestlichen Kriegs schauplatz eingetroffen. Er würde von Kaiser Karl, sowie von den Erzherzogen Max, Frie dlich, Eugen und <Prinz Felix von Parma, den obersten Hof- und Militärwürdenträgern, dar unter dem Chef des Generalstabes v. Arz, empfangen. Die beiden Kaiser begrüßten ein ander herzlichst mit Handschlag

und wiederhol tem Kuß. In längerem Gespräche beglück wünschte Kaiser Wilhelm, wie er es bereits lÄegraphifch getan, unseren Kaiser neuerlich zu seiner Rettung aus der Crtrintungsgefahr. Sodann begrüßte der kaiserliche Gast die Erz herzoge und den Prinzen von Parma sowie das Gefolge unseres Monarchen, während un ser Herrscher das Gefolge des deutschen Kai sers willkommen hieß. Später statteten beide Kaiser einander Besuche ab, Kaiser Wilhelm auch der Kaiserin Zita. Bald nachher traf der König der Bulgaren

mit Prinzen Boris und Cyrill aus seinem Standorte ein.Es kam zu Ä- ner längeren Begegnung der drei verbündeten Herrscher. Abends fand bei unserem Kaifer- paar im Hofzug eine Familientafel statt, wo ran Kaiser Wilhelm, Zar Ferdinand, die Prin zen Boris und Cyrill, die Erzherzoge Max, Leopold Salvator, Friedrich und Eugen und Prinz Felix von Parma teilnahmen, während für die Suiten die Marschalltafel gedeckt war. Nach herzlicher Verabschiedung reiste Kaiser Wilhelm an die Front weiter- wahrend König

Ferdinand uno unser Kaiser mit der Kaiserin in ihre Standorte zurückkehrten, um von dort aus weitere Frontbesichtigungen vorzunehmen. Die Riefenbeute in Venetien. Der Berichterstatter des Pefti Naplo hatte eine Unterredung mit dem Handelsminister Serenyi, der beim Kaiser in Audienz war und von ihm Einzelheiten über die Lage in Vene tien erfuhr. Nach den Ausführungen des Mi nisters ist die Beute so groß, daß man sie nicht nur nicht feststelle^, sondery,,nicht einmal ah nen könne. Die Beute

eine in herzlichen Worten gehaltene Ansprache und ließ sich die einzelnen Herren vorstellen. Beflaggung. Aus Anlaß der Rettung dos Kaisers aus der Gefahr des Ertrinkens erging heute in Bozen an sämtliche Hausbesitzer die Einladung zur allgemeinen Beflaggung. Der gestrige Massenbesuch im hiesigen Kaiser - Panorama legte wieder einmal beredtes Zeugnis ab, welche Gunst sich dieses erste Kunstinstitut in der Bozner Bevöl kerung erworben. Es trug aber auch wohl der außerordentlich interessante zweite Teil

21