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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 18.01.1924
Umfang: 8
Freitag, den 18. Jänner 1S24. sanvsmann* Seite 5 Igs Treiben eines Hochstaplers. Vielseitigkeit des Metzgergesellen. Bozen, 16. Jänner. Dar dem Tribun?'- m Boz?n anird? am li und IS Jänn«r ein Slroiprozeß gegen Kar! Kaiser, geboren 1888'in Bommersheim. Bc- xrk üLissbadeil, nach Frankiurr a. M zuständig. Fi?i^ch-riz^leü'c mit Lecu- wegen Betruges zum Schaden der ehemaligen T, D'rMsbank in M?> -an, beziehungsweise des damaligen Leiters dir. ser Bcnksilicile. Baron Paul Kober. im Betrage

vom 12. Septem ber 19N bis 2». Scpiember 1S23. Als Kassier hatte Kaiser «ine Art Kaution zu stellen und da er über k<nne greifbaren Mittel nrsüztc, setzte ?r sich zur Erlangung solcher mit dem damaligen Leiter Ssr Ziliale der T. Vereins- baut in Meran, Baron Paul Kober in Verbin dung. Dem Baron Kober zeigte Kaiser mehrere Schreiben der Naüonalbmik für Deutschland in Kerl!», aus denen hervorging, dah er über ein Kmhaben von mehreren Millionen Mark ver- 'üge. Tatsächlich war Kaiser im Besitze eines !>omoaus

vollständig zu beruhigen, ^nterlcqie Kaiier in einem oemietelen Bank- Ks« der Nereinsbank in Me^an lllOM Schweizer, irmken und Slj'»cks über imqe'ähr ZOIWV Mk, N?vr Erlag bestand, wie später erhoben, aus Eep 7' van Zpi?lern. an denen Kaiier keinen Anlti! hatte Da die von Kober über Kaiser ein- z«>^z?i>lin Erkun^iaunien gün'tia l>rutetei, er- ösni:t.' ihm die Aercinsbank ein Sperrkonto über anfänglich Zü.lXA) Lire, das später auf 7Z.M« Lire erhöht wurde und über das Kaiser und die Kur- und Sports

«sellichaii verfügen !onnie Gleichzeitig ließ sich Karl Kaiser auf ie-nen Namen ein Privatkonto eröffnen und legte an fänglich bedeutende Beträge em, die aber, wie nachträglich '«stgestellt, ebenfalls Spieigc^er waren. Diese» Einlagen folgten alsbald größere , Abhebungen, so daß sein Konto ein Debitsaldo von ZS3SV Lire aufwies. Im Dezeinb-r 192l> beteiligte sich Kaiser mit Lire an drr Bonboniere in Meran: das Geld hiczu entnahnr er seinem Komo bei der Bereinsbank. Das Berliner Mark Depot. Sie Bereinsbank

hat in der Zeit von Septem ber bis Dezember 1920 SV.IM Lire a-i Kaiser ausbezahlt, wofür anscheinend durch die hinter- legten Schecks genügend Deckung vorhanden war. Als jedoch zwei solche Schecks nicht honoriert wurden, wurde Baron Kober stutzig Doch Kai ser beruhigt« ihn mit dem Versprechen, daß er bis längstens' Ende Dezember 19A Schecks im Werte von 480.<XX> Mark aus seinem Berliner Depot überweisen werde Die lleberbrin^ung der Werte von 480,000 Mark sollte ein j>err Widmer. der zur selben Zeit von Meran

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 10
Datum: 22.09.1903
Umfang: 10
sich keine Kuhhaut und noch weniger eine Kuh erhandeln). MundHau. Kurze Nachrichten» 55.^^ Kaiser hat den Fürsten Alois von vch 0 nburg - H art e n st ei n an Stelle des ver dorbenen Grafen HoyoS zum Vizepräsidenten es Herrenhauses für die Dauer der laufenden «eichsratssesfion ernannt. 5.6? ist nicht unwahrscheinlich, daß im Wege eines v ^guchkeitsantrages das Rekrutenkontingents- la». durch ein neues ersetzt wird. In par- 5, ?^.arischen Kreisen ist man sich darüber einig, Bevölkerung so rasch als möglich

, die in gotischem Stil erbaute Burgpfarrkirche/ in der alle Festgottes dienste, an denen der Hof teilnimmt, abgehalten, werden. Der alte Schweizerhof zeigt noch den Burg graben. Aus dem 18. Jahrhundert stammt derLeopold- dinische Trakt. In diesem Gebäude befinden sich die großen Fremdenappartements, welche Kaiser Wilhelm bewohnt. Der Rittersaal ist im Jahre 1804 erbaut worden. In dem Gebäude des AmalienhoftS befanden sich die Gemächer der verewigten Kaiserin Elisabeth. Die glänzendsten Bauten der Hofburg

aber find die Reichskanzlei, wo Kaiser Franz Josef wohnt, »die Winterreitschule, die Redoutensäle und die Hofbibliothek. Diese letzteres Gebäude find sämtlich von Fischer von Erlach erbaut. — Das Schloß Schönbrunn hat 1441 Gemächer und zählt zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten WinS. Besonders hervorzuheben find das Schönbrunner Schloßtheater, die älteste Bühne der österreichischen Kaiserstadt, und die Schloßkapelle, welche zur Zeit Maria Theresias errichtet wurde. SchönbruNü bietet

einen entzückenden Aufenthalt. > Der deutsche Kaiser i« Wien. Am 18. ds. traf Kaiser Wilhelm in Wien ein und würde am Südbahnhof von Kaiser Franz Josef und Mitgliedern des Hofes empfangen. Kaiser Wilhelm trat mit entblößtem Haupte auf Kaiser Franz Joses zu, der ihn dreimal küßte. Während der deutsche Kaiser die Erzherzoge begrüßte und von der Gräfin Wedel ein Rosenbukett entgegennahm, begrüßte Kaiser Franz Josef den Reichskanzler Grafen Bülow. Kaiser Wilhelm begrüßte sodann den Grafen Goluchowski und dön

Botschafter Szögenyi und schritt die Ehrenkompagme ab. Unter den außerordentlich lebhasten Ovationen der aus der ganzen Strecke vom Südbahnhof bis zur Hofburg ein dichtes Spalier bildenden Menschen menge fuhren die beiden Kaiser im offenen Wagen nach der Hofburg. Auf dem ganzen Wege waren die Straßen reich geschmückt, die Garnison bildete Spalier, die Kavallerie zu Pferde, die Artillerie mit bespannten Geschützen. Abends fand ein Galadiner statt. Bei demselben brachte Kaiser Franz Josef einen Toast

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 26.11.1916
Umfang: 8
Seite 2. SoMrwg, idew 26. November Schon am 21. Oktober desselben Jahres folgte dw Ve-ranählung, Aie der Major-Domus des Papstes Msg. Bisletti vornahm. Der Vermäh lung Wohnten untier anderen Gästen Kaiser Fronst Josef und der Königs von Sachsen bei. Die ersten Wochen ihres Ehestandes Ver brachten die Jungvermählten auf Schloß Brandeis an der Elbe. Als der Erzherzog sein Regiment niach Kolomsa geleitete, ließ es sich 'auch seine hohe Gemahlin nicht nehmen, ihn dahin zu begleiten

herzog Franz Joses Otto, der nunmeh rige Kronprinz. Die Geschwister des Kron prinzen sind Erzherzogin Adelheid, geboren am 3. Jänner 1914 in Schloß Hetzeildorf, Erz herzog Robert Karl Ludwig, der am 8. Fe bruar 1915 im Schönbrunner Schloß zur Welt kam, und Erzherzog Felix Friedrich August, dessen Geburt am 31. Mai 1916 im Sanato rrum Löw ersolgche. Die Huldigung des Landes Tirol an Kaiser Karl I. Der- LanÄesausschuß hat am 23. November ein TeleMaimm an die Hof- und Kabinetts- kanzlei gerichtet

, in welchem er dem neuem Herrscher auf HÄbsburgs Throne die Huldigung des Landes darbringt Md den, Ausdruck der tiesstew Vevchrung, der opferfreudigen Hin gabe, kindlicher Anhänglichkeit und aufrichti gen Berü-vauens im Nanien^ des Landes und semer kaisertreuen Bewohner dem Allerhöchsten Herrn zu Füßen legt. In dem Telegramm heißt es rvÄiter: Der Landesausschuß kann den unbeugsamen Entschluß der Tiroler oerbürgen!, mit ihrem Kaiser den Kampf durchzukämmen, bis ein ehreiwoller Friede errunigen und die uirzertrennliche

Verbindung des Wnzen Lan des Tirol mit Monarchie für alle Zukunft ge sichert ist. Die Thronbesteigung. Die Frage der Krönung als Kaiser Karl I. von Oesterreich — König Karl IV. von Ungarn. Der neue Akonarch hat Äs Kaiser von. Oesterreich den Titel und Namen Karl I. an genommen. Eine Krönung als österreichischer Kaiser hat seich der Einführung dieses Titels (1866) nkcht stattgefunden-, obgleich die Bestim mungen voni Jahre 1864, sowie die Verfassung vom 4. März 1849 eine solche ermöglichten

. Eine Bestimmung über den Regierungsantritt des Kaisers enthält das Pavent vom 26. Febr. 1861, demzufolge der neue Monarch verpflichtet wird, die die Verfassung enthaltenden Normen „unverbrüchlich zu befolgen, zu halten und dies auch bei der Thronbesteigung in dem darüber zu erlassenden Manifeste anzugeloben.' Die ser Verpflichtung ist Kaiser Karl bereits in dem Thronbesteigungsmanifest nachgeibommen. Auf Grund des Artikels 8 des Schaatsgrundgesetzes ist der Kaiser verpflichtet, beim Antritt der Re gierung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 30.11.1916
Umfang: 8
Seite 2. Donnerstag, dem 30. Novembev 1916. des Gefolges des Deutschen Kaisers mit An sprachen aus, während der Deutsche Kaiser die Herren der deutschen Botschaft und das Gefolge des Kaisers Karl begrüßte. Dann fuhren die Majestäten im Leibiautomobil des Kaisers Karl in die Hofburg. In den Ströhen, in denen man die Monarchen erkannte, war die Begrüßung durch die Bevölkerung ungemein Herzlich. In der Hofburg angelangt, stattete der Deutsche Kaiser der Kaiserin Zita einen län geren Besuch

üb, wovimf die beiden- Kaiser sich in die Hosburgpfarrkiirche begaben, wo sie am Sarge des Kaisers Franz Josef längere Zeit in frommer Andacht verblieben. Kaiser Wilhelm legte aar der Bahre einen prächtigen Kranz in seinem und im Namen der Kaiserin nieder. MWags nahm Kaiser Wilhelm das Frühstück bei dem Kaiserpaar. Um 3 Uhr stat tete er den Angehörigen des verblichenen Mon archen Besuche ab, worauf er in der deutschen Botschaft der Witwe nach dem deutschen Bot schafter v. Tschirsky einen längeren Besuch

machte. Hierauf begab sich der Deutsche Kai ser ins Palais des Vizepräsidenten des Herren hauses Fürsten Fürstenberg. In die Hofburg zurückgekehrt, empfing Kaiser Wilhelm dem Besuch dies Königs von Bulgarien mit dem Kronprinzen Boris und dem Prinzen' KyM. Bald darauf erschien Kaiser Kar-k in den Gemächern des Kaisers WWHelm, um den hohen Gast Mr Abendtasel abzuholen. Die drei verbündeten Monarchen verweilten noch einige Zeit in angeregtem Ge- späche, worauf sie sich gemeinsam zur Tafel be gaben

, die bei dem Kaiserpaare an intimem Kreise stattfand. Nachdem der Deutsche Kaiser in der Hof burg von der Kaiserin Zita Abschied genom men, der nngemeini herzlichen Charakter trug, und sich anch in gnädigster Weise von den Hof- Würdenträgern verabschiedet Hatte, fuhr er im Automobil mit Kaiser KaÄ zum Nochbahnhof, wo sich vorher die Herren der deutschen Bat schaft eingestanden hatten. Die Bevölkerung, die von der Anwesenheit des Deutschen Kaisers Kunde erhielt, benützte den Anlas;, um dem Freund und Bundesgenossen

die Sympathien «auszudrücken. Namentlich in der Praterstraße und vor dem Nochbahnhofe erwarteten dichte Menschenmassen d!ile Monarchen und begrößten diese still, aber herzlich. Am Bahnhof erfolgte ein ungemein herzlicher uhd warmer Abschied der beiden Majestäten durch wiederholten Kuß und Händedruck. Noch vom Fenster des Hof- sa'lonwaMvns richtete der Deutsche Kaiser herzliche Ab'schiedsworte an Kaiser Karl. Um ^>10 Uhr setzte sich der Zug in BeweMNg, wor aus Kaiser Karl nach Schönbrunn fuhr! Der König

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 24.04.1917
Umfang: 8
Seite 2 Dienstag, den 24. April lirche geleitete, wo sich^Zhre Majestäten huld vollst vom Msgr. Propst verabschiedeten. Der Kaiser fuhr in Begleitung des Feld maischalls Conrad v. Hohendorf während sich die Kaiserin in Begleitung einer Hofdame im Kraftwagen nach Quirain begab, um der dortigen militärischen chirurgischen Abteilung einen Besuch zu ma chon. Der Chefarzt Dr. Clara und die Haus dame, Majorsgattin Heidmann, begrüßten die Kaiserin, die alle Räume und die Einrichtung des Militärspitals

Ferdinand Andri vom 1. ' Regiment der Tiroler Kaiserjäger. Die Her ren haben eine die größte Aufmerksamkeit ver dienende Kunstschau bewerkstelligt, die nun da durch die denkbar größte Würdigung und Eh rung erfahren hat, daß der Kaiser in höchstei gener Person den Eröffnungsalt nornahm. Da mit haben die Ruhmestaten der Kaiserjäger von Seiten des Obersten Kriegsherrn wieder eine neuerliche außerordentliche Würdigung er fahren. Der Kaiser bekundeete damit, daß er die Tiroler Kaiserjäger

und in ihnen das Land Tirol überhaupt ganz besonders auszeichnen wollte für die in patriotischer Hingebung voll brachten Leistungen im Weltkriege. Die Eh- , rung. welche den Kaiserjägern zuteil wurde, ist um so erhabener, da sich die Kaiserin Zita an der Seite des kaiserlichen Gemahls befand, als der Kaiser den feierlichen Eröffnungsakt der Bilderschau vornahm. Der Ministerpräsident und die Tiroler Abgeordneten. Während des Besuches der Majestäten füllte sich allmählich die Straße vor der Knaben-Volks

, andere GeHenne Räte, Generäle, die Spitzen der Behörden, die Abordnungen der Kaiserjägerregimenter und die verschiede nen Fronikommanden hatten Aufstellung ge nommen. Von stürmischem Jubel begrüßt und rechrs und links von Blumen überwarfen fuh ren die Majestäten, vom Feldznarschall Conrad von Hohendorf begleitet, vor. Nach der Be grüßung des Kaiserpaares durch die höchsten Offiziere fand die Vorstellung der Militärper- sonen statt. Kaiser und Kaiserin schritten die ganze Reihe der zur Vorstellung bestimm ten

Offiziere ab, richteten an jeden einzelnen freundliche Woru> und, reichten ihnen die Hand. . Nudlenz de? Abgeordneten beim Kaiser. Da sich die Besichtigung der Ausstellung durch die Majestäten in die Länge zog, wurde verfügt, daß die Audienz der politischen Par teien am Bahnhof in einem Salonwagen des Hofsonderzuges stattzufinden habe. Gegen ^2 Uhr kam der Kaiser am Bahnhof an. Die Ab geordneten wurden nach den Parteien empfan gen, zuerst die Christlichsozialen, geführt vom Klubobmann Präsidenten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 28.04.1923
Umfang: 12
>is'.u, mio dei Citta Äi Miiano, Bo^cu ,2<nilicn t?. ,u L, l .tv. .'.2V. Z.L<», Z.A». 4.— per Stück erhältlich. Besu chen Sie chest dieses t»eichR» und besichtigen Sie >!- neu ewxetrostenen Waren. Kein Kaufiwang! I !. M Die fassungslosen Minister. Der Kaiser wußte, daß er auf einen so schwerw'.oMndcn Staatsakt abzielenden Vor trag der Minister zu erwarten habe, seitdem ich am 10. November oon meiner Audienz beim Kardinal nach Schönbrunn zurückgekehrt war. Der Kaiser zeigte sich d-m Vorschlage

nicht geneigt, obgleich ich wiederholt vorstellte, daß Hauser, — nach den mir gewordenen Er- össnungen — ein solches Wamsest gewrsser- maßen als Voraussetzung für ein Ausharren der Christlichsozialen bei der kaiserlichen Fahne ansehe. Ich gcrb zu bedenken, welchen Wert -ins Abstimmung der Christlich sozialen gegen die Republik auch im Falle ihrer lieber,stim- mung hätte. Der Kaiser brech schließlich die Audienz mit den Worten ab: „Ich werde ja den Vortrag der Minister hören'. Sie wurden für den gleichen Tag

erwartet, sie kamen aber noch nicht.... Am 11. November ist der Kaiser ungeduldig geworden. Er befahl mich zeitlich früh und bald nach 10 Uhr zu sich, um mich zu fragen, was denn aus dem tagsvorher vorgetragenen Vorschlag geworden sei. Ich wußte nicizts. Wenig später rief mich Gesandter von Wies ner aus dem Ministerium des Aeußern an. Er teilte mir den Beschluß des dsutschösterrei- chischen Staatsrates auf Proklamierung der Republik und des Anschlusses Oesterreichs an Deutschland mit. Und dann kamen

— Äam- masch und Gayer. Ihr Kommen, ihre Erschei nung hat sich mir tief ins Gedächtnis geprägt. ?r. Lammasch, aufgeregt, zerfahren, nervös, ii'mal hierhin, dann dorthin horchend, keinen Satz zu Ende führend. Ritter von Sayer sehr bewegt. Sie wurden knapp vor 11 Ubr zum Kaiser geführt. Während nun die beiden 5-m Herrscher die Beschlüsse des Ministerrates vor trugen. wurde mir aus der Stadt ttlephoniert, daß die Korrespondenz „Austria', das Organ der christlichsozialen Partei, eben eine Mittei lung

das Telephonat rasch zu Papier und ließ es dem Kaiser in sein Arbeitszimmer reichen. Gleich darauf wurde ich gerufen. Der Minister des Innern fragte mich, o-b mir die Mitteilung authentisch erscheine. Ich konnte das bejahen. Nun bestürmte Ritter von Gayer vor mir den Kaiser: „Eure Majestät sehen, daß die christ lichsoziale Partei drängt. Ohne die Unterschrist Eurer Majestät wird die Entscheidung schon heute gegen Eure Majestät fallen. Nach allen mir zugekommenen Meldungen werden Eure Majestät nachmittags

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 02.06.1917
Umfang: 4
und unsere Feinde die Thronrede er wartet, mit der unser junger Kaiser das nach so langer Zeit wieder in Tätigkeit tretende Parlament eröffnet hat. Mitten aus dem Kampfgetöse, das uns auf allen Seiten um tobt, steigt es wie Morgenröte der Verheißung empor, was der Kaiser in seiner Rede als Pro gramm für die nächste Zeit seiner Regierung angedeutet hat. Vieles davon wird wohl schon bald die beiden Häuser des Reichsrates be schäftigen und zur Wirklichkeit werden, vieles aber auch wird vorbereitet

werden müssen, wozu der Grund aus den Erfahrungen der jetzigen Zeit gelegt werden soll und das, wie der Kaiser selbst gesagt hat, erst reiflicher Über legung bedarf, um nicht durch Überstürzung die ökonomischen Grundlagen zu zerstören, auf denen das Gebäude der sozialen Wohlfahrt aufgerichtet iverden soll. Der Weitblick des Kaisers und seine Kennt nis der Verhältnisse in dem größten Teile der Bevölkerung erweist sich insbesonders aus der Ankündigung der sozialen Reformen, unter anderen der Vermeidung

, als die ersparten Gelder für die Durchführung der Fürsorge für die Ärmsten der Armen, für die Witwen und Waisen nach unseren Helden und für die Invaliden usw. zur Verwendung gelangen sollen. Daß der Kaiser auch betonte, wie die in dustrielle, gewerbliche und landwirtschaftliche Produktion in einer solchen Weise gehoben werden soll, wie sie unseren reichen Natur schätzen entspricht, läßt deutlich erkennen, daß er sich der Mängel und Versäumnisse der ver gangenen Zeiten, die uns jetzt das Durchhalten oft vielfach

vertreter zur Wahrheit werden. Vor und nach der Thronrede. In einer bedeutungsvollen Stunde hat der Kaiser das österreichische Parlament zu sich be rufen, um ihm seinen Willen und seine Wün sche mitzuteilen und das Programm zu ent wickeln, an dem mitzuwirken der Reichsrat be rufen ist. Von 10 Uhr ab begannen sich die Tribü nen zu beiden Seiten des großen Zeremonien saales, an dessen Stirnseite der goldene Thron unter einem rotgoldenen Baldachin sich erhebt, mit den geladenen Gästen, den hohen Beam ten

, ehrfurchts vollst von den Anwesenden begrüßt. Auf der ersten Estrade zur Rechten des Thrones nahm die Kaiserin in der Mitte derselben auf dem goldenen Stuhle Matz,-, während die übrigen Erzherzoginnen sich um sie gruppierten. Nach einer Pause von etwa zwei Minuten verkünde ten drei neuerliche Stockschläge das Erscheinen des Kaisers. Unter Vorantritt der Mini ster, denen die Erzherzoge folgten, erschien von jubelnden Hochrufen begrüßt, der Kaiser in Generalsuniform im Saale und begab sich mit ten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 8 von 12
Datum: 01.09.1906
Umfang: 12
Seite .Der Tiroler' SamStag, 1. September 1906 H i stk eilen. ^ Z)ie Kaiserreise nach 'Arag. Kaiser Franz Joses wird im Oktober mit seinem gesamten Hofstaate sich nach Prag begeben, um dort drei Wochen zu verbleiben. Ein so langer Aufenthalt des Kaisers mit dcm Hofstaate in Prag ist seit seincru Regierungsantritt noch nicht vor gekommen, Die Reise deö Kaisers nach Prag wird ollem Anschein nach unternommen, um die angebahnte Verständigung zwischen Deutschen und Tschechen zu erleichtern

in die Anstalt zurückbegeben »nd ist nun ewige Zeit ans Bett gefesselt. ' Z>er Aod Areikerr v. Krieghammers. .Pesti Hirlap' veröffentlichte am 30. Aupust über die Umstände des Todes des Barons Krieghammer einen Brief aus Ischl, welcher, wie das Blatt mitteilt, von einer einflußreichen Persönlichkeit dcs Hofes herrührt. In dcm Briese wird erzählt, daß am ^7. Juni in der Nähe Ischls eine Hofjagd stattfand, an der außer dem Kaiser Prinz Leopold von Bayern, dessen beiden Söhne Georg und Konrad, Erzherzog Franz

den Leibarzt, der sich auf dcm ziemlich entfernten Standplatz des Kaisers befand, ruseu. Der Kaiser, über die Entfernung des Arztes sehr beunruhigt, eilte selbst an den Platz, wo daS Unglück geschehen war. Er ließ die Jagd sistieren und ordnete die Ueberführung Krieghammers nach Ischl an. Die Aerzte glaubten, daß es gelingen werde, den Kranken zu retten, trotzdem sie sich seines gefährlichen Zustandcs bewußt waren. Deshalb wurde Stillschweigen bewahrt, und so kam es, daß erst am 41. August die erste

, ist die lauterste Wahrheil und mir kann gleichgültig sein, welchen Gebrauch Sie von meinen Worten machen.' * Aus dem moralischen Sumpfe Magyariens. Der ehemalige Vizegespan oon Szemplin, Doktor Ladislaus Kazay, hat einer Dame von MiSkolcz 80.00!) Kronen entlockt, gleich darauf eine Ame rikafahrt unternommen, in Ncw-Hork ew unga risches Dokumentenvermittlungsbureau errichtet und nach ewer heutigen Meldung auch dort seine Landsleute um zusammen Dollars betrogen. * Kaiser Milser« «ad die — Wünschelrute. Kaiser

Wilhelm verbrachte seine Sommer- erholnngszeit in Wilhelmshöhe. Am letzten Tage sewes dortigen Aufenthaltes empfing er den Prinzen Hans von Carolath und ließ sich von diesem im dortigen Park das Aussuchen von Quellen mit der Wünschelrute zeigen. Ueber dieses Experiment wird aus Kassel auf Grund der eigenen Mitteilungen des Prinzen Carolath berichtet: Der in Wilhelmshöhe zur Kur weilende Prinz wurde vom Kaiser ins Schloß befohlen und mußte dort zunächst ewen Vortrag über die Wünschelrute halten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 01.12.1908
Umfang: 12
zu seinen Untertanen immer und in aller Kraft es zu ver hindern suchte, daß die Kriegsfackel in Europa entzündet werde. Kaiser Franz Joseph hat auch stets der Entwicklung des öffentlichen Lebens Rechnung getragen uud während in an deren Staaten die Völker nur in schwerem Ringen sick ihre Rechte im Staate und gegenüber der Kroue erweitern konnten, hat unser Kaiser wiederholt seine Tlnon- rechte eingeschränkt,um sie mit dein Volke mehr als früher zu teilen. Oft meinte man, daß unser Kaiser - ein zweiter Kaiser

gewürdigt wer den kann. Alle Nationen, alle Parteien, alle Stände, einen sich aber hente in den en'eu Gedanken: Gott erb alte, Gott beschütze unseren Kaiser! ZUM Aaiserjubeltag. Horch Glockenklan^, horch laules j?öUerdröhnen l)alli weithin durch des Tages Dämincrsciioiü. ^)n S'iadl und Dorf, aus bergen und in Tälern Evings lauten sie den ^ndelsestl^a ein. Ls dröhn! und schall:, wie helle'Iubellieder, Ilnd donnernd hnlll es von der Bergwand wieder. Wenn morgen früh der ^-onne Heue', flamme

noch, mußt' Lr die ^vuder wenden, lind ball sie hent', als Greis »o.ii in den fänden. ^ey! lenki Lr sechzig ^»ahre die Gesebicke Des g'.oßeii ^eiä-es, aller als ein Greis, L'enri sie mil Weisheil, hilfi mil !^a!ern:>!d.', Und winde dadurch aller t)errseber j?reis. Wie osi zur ^eidens'elle ward ^ein ^eben, Doä> ^'r biel! aus uud hat siä' Gott ergeben. IDie können wir dem Kaiser wohl vergelten Die 6ieb>-, die Er uns so osi bewährt? Das filzige isl wohl die Vegenliebe — ^br kennt die Worte wob! die Schiller

lehrt: „Der (.Nester: eicher mnst sein Gesl'reich lieben Denn er dal Ursach'!' — Also !aßl uns üben. Allein (Nesl reieb aus, r>v>m ^vheni bis an die Vosna, !?o» den ^-udeleii bis zum ^ileeressirand, - ^riedev. .-migt euch il?r Völker alle, Die Lieb zum Kaiser 'ei das Zar.berband. Lr hals verdient n-.it deinem gni'gen Walien. ZNög' ^hii nns Gott rechl lange noch erkalten. Die Abdankung des Königs Aeter? In dem altradikalen Klub der Skupschtina- majorität wurde die Frage der Abdankung des Königs Peter

auszusagen. In politischen Kreisen Belgrads wird dies als ein Erfolg Pasic' hingestellt. Frir, U)i>il>kai'l Wie viel giöt der Kaiser aus? Man hon diese Frage sehr ost, den sie wird im Salon ivie am gciiiüilicheu Äicriisch, im Palais wic in der Keuschen, von den Reichen sowohl wie von den Armen und Ueberzähligen besprochen. Die Antwort, die vvn angeblich Wissenden u-id Uiitcr- ricliteieii erlsilt wirr, ist — man darf dies aus Gruno sehr aulhentischer Znfoimalioncn kccklich behaupten — gewohnlick falsch

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 04.12.1902
Umfang: 8
Donnerstag, 4. Dezember 1S02 „Der Tiroler' Seite 3 Wundschan. Kurze Nachrichten. Wie aus Wien gemeldet wird, ist der Aus gleich perfekt. Am 30. v. M. wurde der ungarische Minister präsident v. Szell vom Kaiser in längerer Audienz empfangen und erstattete Bericht über die Lage. Trotz der Dementis halten politische Kreise an der Meinung fest, daß eine Fej e rvary-Krise besteht und daß der wichtigste Teil des Referates an den Monarchen dieser Krise gewidmet war. Später hatte Szell eine Besprechung

außer Zweifel ist, daß ;m deutschen Reichstag der Zolltarif trotz der sozial- Tiroler! Fordert «nd verbreitet in demokratischen Obstruktion bald perfekt werden wird, ist die Frage des autonomen Zolltarifs in Oester reich akut geworden. Wie man wissen will, hat denn auch Herr v. Szell bei seiner Audienz beim Kaiser am 1. ds. mit dem Kaiser darüber konferiert. Damit Oesterreich beim Abschließen der Handels verträge Deutschland gegenüber nicht den Kürzeren zieht, so ist die baldige Uebereinkunst

ordnetenhause zurief, daß es sich dadurch, daß eS diese Vorrechte der Krone nicht mehr anerkenne, auf den Standpunkt des französischen Konvents stelle. Also soweit ist eS in Ungarn schon gekommen durch die ewigen Hetzereien der Kossuthiauer, daß dem Monarchen das Recht über sein Militär genommen wird, und zwar durch die offizielle Erklärung des Präsidenten! Nach diesem Schritt zur völligen Unabhängigkeit wird es nicht mehr lange dauern, daß man sich in Ungarn offiziell vom Kaiser lossagt, daß der Traum

der Kossuthianer vollständig in Erfüllung geht. — ES ist selbstverständlich, daß ein ehrenfester Offizierwie Fejervary nach einer solchen Erklärung gegen den obersten Kriegsherrn nicht mehr im Ministerium bleiben will und so reiste er denn auch sofort nach Wien, wo er beim Kaiser eine Audienz hatte und, wie man glaubt, um seine Demission als Minister bat. Ob dies tatsächlich der Fall war und ob er die Demission erhalten werde, wird jedoch zu leugnen versucht. Würde der Minister die Demission erhalten, so wäre

einmal die ganze Strenge undUnnach- giebigkeit zeigen würde. Ausland. Kaiser Wilhelm hat wiederum eine Hlede gehalten! Anläßlich der am 28. v. M. in Görlitz stattge- sundenen Einweihung der Ruhmeshalle hielt Kaiser Wilhelm eine Rede, welche in beinahe allen Blättern Deutschlands lebhaft erörtert wird'und mit Recht Aufsehen macht. Die besonders kommentierte Stelle seiner Rede hat folgenden Wortlaut: „Freiheit für das Denken, Freiheit in der Weiterbildung der Religion und Freiheit für unsere wissenschaftliche

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 4
Datum: 31.10.1917
Umfang: 4
Seite 2 Der Kaiser an der Front. Adelsberg. 28. Okt. (K. V.) Der Kaiser fuhr heute in den Raum des Faiti Hrb. Wol- kenbruchartiger Regen konnte den Monarchen nicht abhalten, den Spuren der unaufhaltsam vordringenden Truppen zu folgen. Auf allen Wegen über den Karstboden streben die Regi menter in die italienischen Lande, während in der Gegenrichtung tausende von Gefangenen ziehen. — Der Monarch traf auf der Fahrt wie derum mit zahlreichen Führern und Truppen zusammen. Jede Meldung

laufen über die Wege Sturzbäche. Das Auto des Kaisers versinkt immer wieder in die Untiefen, woraus es herausgezogen werden mich. Voll kommen durchnäßt kehrt der Kaiser in den Abendstunden zu seinem Standort im Bereiche der operierenden Armeen zurück. Des Kaisers Dank an GO. Voroevic. Wien, 29. Oktober. Aus dem Kriegspresse quartier wird gemeldet: Nach dem Falle von Görz erstattete Gene raloberst Voroevic dem Kaiser folgenden Be richt: Görz ist genommen. Zch bin glücklich darü ber. die dem Vaterlande

für immerwährende Zeiten wiedergewonnene Perle am Zsonzo Euer Majestät im Namen der Zsonzo-Armee zu Fä hen legen zu dürfen. Zch füge hinzu, daß wir den letzten Hauch von Mann und Rotz freudig einsetzen werden, um das unter weiser Führung Eurer Majestät begonnene Werk glücklich zu voll enden. Voroevic. Der Kaiser antwortete: Görz, die Perle am Zsonzo, die Sie Mir erobert haben, bildet den glänzenden Edelstein im Ruhmeskranz Zhrer Siege. Innig danke Zch Ihnen, lieber General oberst von Voroevic. Gottes Segen

geleite Sie weiter. Karl. Kaiserliche Anerkennung der Politik des Au ßenministers. Wien. 29. Oktober. (KV.) Anläßlich der von Seiner Majestät gelei teten glorreichen Offensive der verbündet. Trup pen am Zsonzo, sprach der Kaiser dem Außen minister seine Anerkennung für den konsequen ten Ausbau u. für die Vertiefung der Bündnis- politik aus, welche bei den jetzigen gemeinsamen Kämpfen gegen Italien neuerlich ihre erfolg reiche Betätigung gefunden hat. Dspescheuwechsel zwischen den beiden Monarchen

Anläßlich der großen Siege gegen Italien fand zwischen Kaiser Karl und Kaiser Wil helm ein Depeschenwechsel statt, der in über aus herzlichen Worten der Freude über die in Bundestreue errungenen Erfolge, sowie der fe sten Hoffnung ans günstigen Fortgang der Kämpfe Ausdruck verlieh. Der Erstürmer des Monte Montajur. Der Deutsche Kaiser hat dem Kommandeur der 12. Infanterie-Division Generalmajor Le- quis und dein Leutnant Schnieder des Infanterie-Reg. Nr. 63 den Orden Pour le me- rite verliehen. Leutnant

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 18.08.1916
Umfang: 8
Seite 2. Freitag,.den 18. August 1916. Zur Kaiserfeier am 18. August 1S1K. Zu feinem Kaiser blickt auf Habsburgs Throne I» Ehrfurcht Oesterreich an diesem Morgen. Schon sechsundachtzig, trägt er noch dir Krone Und bleibt uns treu in väterlichem Sorgen. Drum nimm, Franz Josef, zu verdientem Lohne Bon uns, die hält Dein Herrscherstab geborgen. Aus Herzensgrunde heißen Dank entgegen. . Der Himmel ströme nieder seinen Segen! Dir Zeit ist schwer. Des Krieges rote Fahne Weht unheilvoll zwei Jahre

mit uns empfunden. O Kaiserherz, und brichst Du nicht zusammen. Wenn Stoß auf Stoß die Dolche auf Dich flamme»? Du schöpfest Heldcnstärle ans dem Glauben. Wie früher Dich kein Unglücksschlag gebrochen, Bermag der Krieg den Mut Dir nicht zu rauben. Wohl dürfen stolz der Böller Herzen pochen Für Dich, o Kaiser? — Daß des Friedens Tauben Den Oelzweig brächten uns in wenig Wochen! Des Lebens Neige sei Dir süß und labend. Wie nach Gewittersturm ein Sommerabend. Gott segne Dich! So tönt vom Alpcnlamme Mein Gruß hinab

Heldenjüngling trat er im Jahre 1848 an die Spitze der Habsburger Monarchie. Er kannte noch die alte Genera tion jener ehrwürdigen Helden, die unter Kaiser Franz und Kaiser Ferdinand dem Va terlande und der Dynastie die größten Dienste erwiesen haben. Er kannte noch den Helden greis Radetzky, unter dessen Leitung er seine ersten Siegeslorbeeren auf den oberitalieni schen Schlachtfeldern pflückte. Und mit Recht konnte unser Kaiser gelegentlich seines Mjäh rigen Regierungsjubiläums im Jahre 19V8 sagen

, daß unter seiner Regierung zwei Gene rationen von Menschen in das bürgerliche und politische Leben getreten seien. Unser Kaiser fand im Jahre 1Z48 den feudalen Standesstaat vor. Es war eine der ersten Großtaten des gütigen Monarchen, daß er der willkürlichen Herrschaft der Erundobrigkeit ein Ende setzte und die Bauern von ihren damaligen feuda len Verpflichtungen befreite und die Groß grundbesitzer durch Grundentlastungsobligatio- nen befriedigte. Er hat durch die Schaffung der freien Gemeinden, die die Grundlage

und des Heeres geworden ist. Wir wissen, daß in der treuen und hingebungsvollen Erfüllung seiner Pflichten ihm und dem Vaterlande ge genüber die beste und echteste Huldigung be steht, die wir unserem Kaiser zu seinem Ge burtstage entgegenbringen können. Und wir sind überzeugt, daß die Worte unserer Volks- hymne „Innig bleibt mit Habsburgs Throne Oesterreichs Geschick vereint' in diesem Welt kriege und den daraus sich ergebenden Resul taten unter allen Umständen ihre volle Ve- wahrheitung finden werden. Heil

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 20.08.1904
Umfang: 12
ge schaffen wurde. Dieses Ereignis soll die Partei zu dem Entschluß veranlaßt haben, die aktive Pro- pagandaenergischer denn je zu betreiben. Ein Manifest, das sich 'mit der Geburt des Thron folgers befaßt, wird schon in nächster Zeit zur Ver sendung gelangen. Hages-Muigketten. * Die Kaiserreise nach Böhmen. Kaiser Franz Josef traf in Marienbad am 16. ds. nachmittags ein. Die Begrüßung zwischen ihm und König Eduard war sehr herzlich; die Monarchen umarmten und küßten einander zweimal. Sodann wurde

die Fahrt zum Absteigequartier des Königs Eduard an getreten, wobei die ungezählte Menschenmenge brau sende Ovationen darbrachte. Nach kurzem Aufent halte fuhr der Kaiser in sein Absteigequartier, wo der König alsbald den Besuch.erwiderte. Hierauf fuhr der Kaiser ins Kurhaus, wo ein großer Em pfang der Gemeindevorstehung, der Abordnungen des Adels, der Geistlichkeit, her Beamtenschaft, der Vereine und Korporationen, sowie zahlreicher Per sönlichkeiten stattfand. Nach ' dem Empfange holte der Kaiser

den König Eduard zur Rundfahrt ab, die unter begeisterten Ovationen der Bevölkerung erfolgte. Um 7 Uhr abends fand bei König Eduard ein Diner statt, wobei der König einen Toast aus brachte, in welchem er dem Kaiser für den Besuch dankte und versicherte, er werde immer die größte Freundschaft für den Kaiser fühlen. Der Kaiser erwiderte, er sei dem Könige zu besonderem Danke verpflichtet, daß er ihn hier besuchen durste, da ihm die lange Reife nach England nicht möglich ge wesen wäre. Abends war die Stadt

prächtig illu miniert.—Am nächsten Tage vormittags langte der Kaiser in Karlsbad ein. Begrüßt von brausenden Ovationen, fuhr der Monarch durch ein dichtes Spalier in die Stadt und besichtigte zuerst das Militärbadehaus, sodann hielt er beim Sprudel und nahm in der Sprudelkolonnade die Vorstellung zahl reicher Persönlichkeiten und von Vertretern verschie dener Korporationen entgegen. Sodann wurde der Kaiser vor der katholischen Kirche von der Geistlich keit begrüßt, worauf der Monarch sich zur Besich

das 25jährige Jubiläum seines Eintrittes in den Franziskanerorden. - - * Der spanische Botschafter am Vatikan f. In Levico ist Samstag der erst am 9. d. M. zum Kurgebrauche dort eingetroffene spanische Botschafter am Vatikan, Jos6 G. de Agnera, am Herzschlag gestorben. * ßine Jubiläumsmedaille für das 8. Korps- Artillerie-Flegiment. Anläßlich der fünfzigsten Wieder kehr des Tages, feit welchem das 8. KorpS-Artillerie- Regiment den Namen des Kaisers führt> verlieh der Kaiser dem Regiments eine Inhaber

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 30.11.1907
Umfang: 12
SamStag einstimmig beschlossen, den Bürgermeister von Wien wegen seiner anläßlich des SchulbaueS in Weichselboden bewiesenen großen Schul freundlichkeit zum Ehrenbürger zu ernennen. * Leöevsgewohuheitea naseres Kaisers. Kaiser Franz Josef verläßt täglich um halb 5 Uhr das Bett und muß um diese Zeit schon der Frieseur im Schlosse anwesend sein. Der Kammerdiener ist dem Kaiser bei der Toilette behislich, doch läßt sich Se. Majestät von ihm nur wenige Dienste verrichten. Hausschuhe trägt der Kaiser nie

, sondern stets glatte Zug stiefletten. Zu Hause trägt ?cr Kaiser eine bequeme Bluse, wird es kalt, dann zieht er einen abgeschnittenen Militärmantel an, der kaum viel länger ist als die Bluse selbst. Der erste Besucher, den der Monarch empfängt, ist der Leibarzt, dann kommt der Flügeladju» tant. der sich die Tagesbefehle erbittet. Dar auf tritt der Kaiser seinen Spaziergang an, mag es stürmen oder schneien i aus diesen Um stand dürfte auch seine letzte Erkrankung zurück zuführen sein. Auf dem Spaziergang

spricht der Kaiser bald diesen, bald jenen in leur- seliyster Weise an; in sein Arbeitszimmer zurückgekehrt, liest er das Fremden5latt, andere Zeitungen werden nur aus Verlangen vor gelegt. DaS Dejeuner nimmt der Kaiser um halb 1 Uhr ein, dazu ein Glas leichten Weines. Einfach wie das Dejeuner ist auch das Diner, da Franz Joses nie ein starker Esser war. Zwei GlaS zum Tiner, mehr nicht, das ist bei ihm eine alte Regel. Mit den Worten: „Ich danke, ich brauche heute nichts mehr/ entläßt der Kaiser

abends 7 Uhr seinen Flügel- adjutanten. An dieser Lebensweise könnte sich mancher ein Beispiel nehmen; die Kunst .alt zu werden' hat unser Kaiser gelöst. * ßine verhängnisvolle Erfindung. Auf geheimnisvolle Weise sind in diesem Jahre drei Ingenieure ums Leben gekommen, die alle an derselben E> findung, einer umsteuerbaren Tur bine, gearbeitet hatten. Vor einigen Tagen wurde William Gardiner, der Erfinder einer solchen Turbine, tot in der Themse in London gesunden. Ein anderer, auf demselben Gebiete

, welche der Bund in dieser Angelegenheit an die Aerzte Oestsrreichs ergehen ließ, ist folgendes: Bis heute (Ende November), obwohl noch nicht alle Aerzte beschickt find, find dem geschäftsführenden Ausschüsse viele hunderte Zuschristen zugegangen, darunter nahe an 4<i0 zustimmende (unter letzteren solche von Hochschulproffessoren, kaiser lichen Räten, Physiologen, hochgestellten Mili tär- und Hofärzten, k. k. Amtsärzten u. a.) Diese Zuschriften stammen von Aerzten sämt licher in Oesterreich vertretenen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 12.08.1905
Umfang: 10
,'daß für dm Troppäuer Posten keine Neue Person in Aussicht ge nommen sei, sondern^dgß deö derzeitige Leiter der Landesregierung- Hofrat' mMärenzeller, zum Landes- präfidenten ernannnt werden'soll. Als sicherer Be werber für den Innsbrucks Statthalterposten gilt der LandeSpräsident von Kram, Freiherr Hew, doch wird auch die Möglichkeit angenommen, daß einfach die Statthalter von Oberösterreich und Inns bruck ihre Posten tauschen. Per Kaiser gegen die ungarische Kommandosprache? Die „Wiener Allgemewe Zeitung' teilt

mit, daß sie von einem hervorragenden Mitglied der ungarischen Koalition einen AuSspruck erfahren habe, dm Kaiser Franz Joseph während eines Empfanges ungarischer Staatsmänner getan haben soll. Etn ungarischer Abgeordneter brachte in der Audienz die Sprache auf die ungarische Kommandosprache, da mtgegnete der Kaiser lebhaft und ausdrucksvoll: „Ihr wollt ja viel mehr als die Kommandosprache. Diese ist euch ja nur ein Mittel zum Zweck. Kommandosprache ist der Vorwand des Ueberganges zu anderen großen Vorgängen, zu denen

haben wir Sympathiekundgebungen erhalten, nicht nur von ewem Teile der Mannschaft des Prager Polizei- korps, sondern auch aus böhmischen Gar« nison en.' Ausland. Km bemerkenswertes Wort des deutsche» Kaisers. Die alldeutschen „Los von Oesterreich '-Brüder werden nicht müde, den deutschen Kaiser als Ideal eines deutschen Herrschers zu preisen Da sprach aber Kaiser Wilhelm am letztm Mittwoch als Ant wort auf die Begrüßungsansprache des Bürger meisters von Gnesen doch ein Wort, welches dm Radau^Alldeutschen,' die das Wort „Freiheit

' als Zügellofigkeit gegen die Katholiken verstehen, wohl nicht besonders paffen wird. Der Kaiser sagte nämlich : Jeder katholische Pole müsse wissen, daß er in der Religionsübung nicht gestört werden dürfe, sondern daß jeder die Ehrfurcht und Achtung vor anderen Konfessionen zu bewahren habe..D eutsch- tum heiße Kultur, Freiheit für jeden in Religion, Gesinnung und Detäti- gung. — Mit diesen Wortm wird fich Kaiser Wilhelm wohl die Gunst der „Los von Rom'-All- deutschen gründlich verscherzt habm. Aie Frevuvng

dies ab lehnen, so würde die norwegische Krone dem Prinzen Karl von Dänemark angeboten werden. Weist auch dieser die Berufung zurück, dann wird daS Storthwg die Republik proklamieren. Aachrichtea aus Stadt und Land. Per Kaiser i» Wozen. Wie bereits mitgeteilt, trifft der Kaiser am 27. ds. um 7 Uhr morgens in Bozen ew. Nach der Begrüßung fährt Se. Majestät, begleitet durch eine Ehreneskocte . von 60 Reitern in alter Jenefier Nationaltracht auf Haflinger Pferden durch ew Spalier von Bozener, Zwölfmalgreiener

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 04.12.1918
Umfang: 4
- ds authentische Mitteilungen in die Presse: Graf Ottokar Czernin hat kurze Zeit nach ftinem Amtsantritt im Jahre 191? als Mini - ster des Aeußern im Austrage des Kaisers Karl in Bxrlin dem Kaiser Wilhelm erklärt. Oesterreich-Ungarn stehe am Ends seiner mi litärischen und wirtschaftlichen Kräfte und könne den Krieg kaum über den Winter hin - aus fortsetzen. Graf Czernin lege infolgedes sen dem Kaiser Wilhelm aufs dringlich' st e nahe, Frieden zu fchl ießen. wenn es sein müßte, mit großen Opfern. Oe sterreich

Höchste betroffen, erstattete dem Kaiser Karl Bericht, der natürlich einen solchen Wngriff >. bis innere Verwaltung Oesterreich-Ungarns entschieden ablehnte. Kurze Zeit dar^ aus begab sich Graf Czernin neuerdings ins deutsche Hauptmmrtier und ließ nunm-chr zun, erstenmal dis Möglichkeit durchblicken, daß vesterreich-Unyarn gezwungen . sein könnte «i längerer Fortsetzung des Krieges einen Sonderfrieden zu schließen. Auf diese Erklärung hin erhob sich Ludendorfs und «Äs mit größtem Ernst: „Sagen

Sie dem Kaiser Sari, daß <r. Tage, an welchem Oesterreich-Ungarn ei - «ea Sonderfrieden schließt, es die Kriegs- Erklärung Deutschland» zu gewSrtl seu habe. Einen solchen Akt von Treubruch Ginnten wir mir mit dem Legion de 5eindfeligkeite« beantworten.' Graf Czernin brach hierauf das Ge - vrach ab. kehrte nach Wien zurück und erklät- « dem Kaiser Karl: „Unser Schicksal auf Tod und Leben mit dem Deutschlands verbunden. Wir kon - n?n nicht anders, als an seiner Seite aushar ren.' Verschiedene Nachrichten

. Ausweisung des Kaisers Karl an» Oesterreich? Das Kopenhagener Blatt „Politiken' meldet aus Leipzig, daß die deutschösterreichi- schs Regierung wegen einer gegenrevolutio nären Bewegung dem Kaiser Karl besohlen ha be, Oesterreich unverzüglich zu oerlassen. ?ie Tschechen und die Lebensmittelversorgung Wiens. Am 27. November sagte der tschechische Agrarier Viskowsky in der Sitzung der tsch-» chv-slowakischen Nationalversammlung anläß lich der Debatte über die Lebensmitteloersoc - gung: - . - ' ..Wien erhebt

: Der Exkaiser yat. um allen Mißverständnissen ein Ende zu machen, fol- gendes Dokument unterfertigt: ,Hch verzich te für jetzt und für immer auf die Rechte der Krone von Preußen und auf die damit verbundenen Rechte der deutschen Kaiserkrone. Ich enthebe alle Beamten des Deutschen Rei ches, alle Offiziere. Unteroffiziere. Soldaten und Matrosen des preußischen Heeres und dis Truppen der Bundesheere von dem Treueid, den sie mir als Kaiser und Obersten Kriegs- Herrn geleistet haben. Ich erwarte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 10
Datum: 14.09.1901
Umfang: 10
und nicht wusste, Worte, die ihm mit der Melodie aus der Seele quollen. Halb Gebet, halb Siegeslied war die Melodie, und unschuldiges, schlichtes Kindergebet waren die Worte, die von seinen Lippen strömten und die also lauteten: Gott erhalte Franz, den Kaiser, Unsern guten Kaiser Franz! Lange lebe Franz, der Kaiser In des Glückes Hellem Glanz! Ihm erblühen Lorbeerreiser, Wo er geht, zum Ehrenkranz! Gott erhalte unsern Kaiser, Unsern guten Kaiser Franz! Tiefe Stille war eingetreten, während Haydn sang

und schön. „Jetzt singt mit mir, ihr alle drei', sagte er; „singt laut und fest, damit Gott uns hört. Ich sänge von vorne an und ihr sollt mitsingen.' Er schlug kräftig die Tasten, dass die Saiten klirrten und tönten, und begann aufs neue zu singen: „Gott erhalte Franz, den Kaiser', und hingerissen von der einfachen schönen Weise stimmten die beiden Frauen und der alte Diener mit ein in das Lied und in die schlichten kunstlosen Worte. „Und jetzt', rief Haydn eifrig, als das Lied zu Ende

wird gebeten. Die Vorstehnng. Aas Regenwetter in der vergangenen Woche hat auch wieder Schaden angerichtet an Straßen, Wegen und Brücken, so z. B. an der Sarnthaler-Straße und wenn die Franzosen wirklich nach Wien kommen, so soll ganz Wien sie empfangen mit dem Jubelliede: „Gott erhalte Franz, den Kaiser', und Gott wird unser Lied hören und wird gerührt werden von unserer Liebe und wird ihn uns zurückführen, den guten Kaiser Franz.' . Er setzte sich an seinen Schreibtisch und schrieb mit jugendlicher Hast

die neue Melodie auf. „So', sagte er dann, „nimm es, Konrad, und trag's zum Hofrath von Swieten, bring' ihm mein Kaiserlied. O, ich mein' immer, es muss dem Kaiser Glück brin gen, und dann schwör' ich, dass ich's spielen will alle Tage, so lange ich lebe. Dem Kaiser soll allezeit mein erstes Gebet gelten. Und jetzt lauf, Konrad, und lass den Herrn Hofrath das Lied dichten, und ihr Weiber verzagt und verzweifelt nicht, und wenn Euch gar so bang wird, so singt mein KaiserlieV und es wird Euch Muth

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 27.11.1917
Umfang: 8
Geltungsdauer der Nickelmünzen zu zehn Heller. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Nickelmunzen zu zehn Heller nur noch - bis einschließlich 31. Dezember im Prioatver- kehre in Zahlung genommen werden müssen. Nach diesem Zeitpunkt bis einschließlich 30. April 1918 weiden sie nur noch von den k. k. Kassen und Aemtern und bei der österreichisch- ungarischen Bank angenommen. Mit diesen: T-ermin ist jede Verpflichtung des Staates zur Einlösung diese r Münzen erloschen. Der Kaiser abermals

in^ Südttrol. Bozen, 23. November. (KB.) Der Kaiser ist ge stern früh in Südtirol eingetroffen. Er fuhr an die Front, von der er am Nachmittag in seinen Stand ort zurückkehrte. Zum Nachtmahle im Hofzuge waren Heeresgruppenkommandant Feldmarschall Conrad von Hötzendorf mit seinem Generalstabs chef GM .Müller und der Kommandant der Kaiser jägerdivision FML. v. Verdroß geladen. Heute fuhr der Monarch in das Suganertal. Die Fahrt führte den Monarchen über manche Stätten, die noch vor kurzem Schauplatz

und in die Scharten schwarzangestrichene Baumstämme gelegt, um uns irrezuführen. Wir wurden nicht getäuscht. Das Werk war daher auch nie der Bekämpfung durch schwere Artillerie aus gesetzt. — Am Abend kehrte der Monarch in seinen Standort zurück. Toblach, 24. Nov. (KB.) Kaiser Karl weilte heute im Räume von Belluno. Auf der Fahrt von Toblach nach Cortina d'Ämpezzo hatte der Monarch Gelegenheit, die Zerstörungen, weiche das italienische Feuer an den Hotels bei Landro und in der Ortschaft Ospitale angerichtet

hatte, zu besichtigen. In Cortina d'Ämpezzo. wel ches gleich bei Kriegsausbruch den Italienern über lassen wurde, weil unsere frei gewählten Stellun gen weiter nördlich lagen, bereitete die Bevölkerung der Gebirgsdörfer, die in ihren reizvollen Trachten erschienen war, dem Monarchen einen begeisterten Empfang. Auf dem mit Fahnen geschmückten Kir chenplatz hielt das Kaiser-Auto. Nach herzlicher Begrüßung der befreiten Landeskinder, in deren Mitte er längere Zeit verweilte, setzte der Kaiser seine Fahrt ins Cadore

fort. Er traf den Kom mandanten der deutschen 14. Armee, General Be- low und seinen Generalstabschef zur Entgegen nahme ihrer Berichte. An vielen Punkten der Fahrt nahm der Kaiser Truppenbesichtigungen vor. Nachmittags fuhr der Kaiser nach Tob lach und von dort weiter in seinen neuen Standort zu rück. In einer Eisenbahnstation, wo der Hofzug längere Zeit hielt, weil der Kaiser telephonische Ge spräche mit den Zentralstellen zu führen hatte, stand eben ein Transport deutscher Truppen. Die deutschen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 30.11.1916
Umfang: 8
, daß der Höhepunkt des Krieges über schritten ist. und der Weg zum Frieden solt nach den dortigen Absichten wahrscheinlich- durch eine Wüste diplomatischer Falschheit füh ren und damit Sir Roger Casements Voraus-- sage zur Wahrheit gemacht wndem. Kaiser Wilhelm an der Leichen bahre des Kaisers Franz Josef. Wien. 23. Nov. sKB.) Aus dem Kriegs- pressequartier wird gemeldet: Mit tiefem DankMfühl wird in der ganzen Bevölkerung Oesterreich-Ungarns und namentlich auch in der Armee die Nachricht aufgenommen

werden, das; Se. Majestät der D e u tsche Kaiser, seines noch nicht behobenen ErkAtungszustan- des ungeachtet, heute nach Wien gereist war, um .c>i der Bahre Weiland Sr. Maiestät des Kaisers FranA Josef zum Wschiiede zu weilen. In aller Stille unter Ablehnung jedes Emp fanges traf Se. Majestät heute vormittags in Wien ein und tra-t abends die Rückreise an. Die karg bemessenes Stunden seines Wieirer Aufenthaltes widmete Kaiser Wilhelm, der über ärztlichen« Rat auf die Teilnahme an den großen

Leicheirfeierlichkeichen verzichten mußte, zunächst den Manen des verblichenen Herr schers. seines treuen Verbündeten und verehr ten Freundes. Im Gefühl inniger Freund schaft und als Oberster Kriegsherr der verbün deten deutschen Streitkräfte ließ es sich Kaiser Wilhelm nicht nehmen, dem hohen Verbliche nen persönlich den letztnl Gruß zu überbringen und einen Kranz zu seinen Füßen niederzu legen. Auch war es der Herzenswunsch des Deutschen Kaisers, in diesen. Tagen der Trauer und des Schmerzes mit dein jungen Herrscher paare

Oesterreich-Ungarns vertraute Ausspra che zu pflegen. Wien. 29. Nov. (KB.) Der Deutsche Kaiser traf mit Gefolge gestern um 11 Uhr vormittags mit der Nordbahn ein- und wurde am Bahnhofe vom Kaiser Karl empfangen. Kaiser Wilhelm begrüßte schon vom fahrenden Zuge aus Kaiser Karl in überaus herzlicher Weise. Nachdem er dem Zuge entstiegen War, erfolgte die Begrüßung der beiden Monarchen, die einen ganz außerordentlich yerzöichen Cha rakter hatte. Kaffer WiWslm küßte sehr be wegt und innig Kaiser Karl

und verblieb dann einig? Zeit in angelegentlichein Gespräche mW ihm. Kaiser Karl zeichnete sodann die Herren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 28.04.1923
Umfang: 12
soeben erschienen Memoirenbuch „DerTote auf Madeir a.,') verstanden, die Tragödie seines kaiserlichen Herrn mit gewaltiger Kraft und dvamaLscher Lebendigkeit zu schildern. An dramatischen Szenen, wie jene, die wir im Nachfolgenden auszugsweise aus dem Buche entnehmen, ist das Buch reich. Werkmann erzählt: ..Schönbrunn, am 9. November. Der Kaiser suhlte, daß das harte und unge rechte Schicksal an ihn herantrat. — Es war Mitternacht, — Er rief den Grafen Hunyady und mich zu sich und sprach

n der Rudolfsstrafze ein Brief aus Bozen zugestellt wetzen, der ebenfalls nicht zu- gestellt wurde. Neuwirth hat die Briefe für die Monarchie ausgesprochen haben, noch den Mut ihrer Ueberzeugung haben.' Der Kaiser befahl mir, in die Stadt zu fah ren und Informationen einzuholen. Ich rat es. Um 2 Uhr früh kehrte ich zurück . . . Graf Hunyady und ich kamen überein, den Kaiser, der erst vor kurzem zur Ruhe gegangen war, schon um 6 Uhr früh zu wecken und ihm vor zuschlagen, daß er das Mitglied des Herren hauses

, Kardinal FürsterzbisäM von Wien, Dr. Pisfl, mittels Handschreiben bitte, sich mit dem Prälaten Haufer sogleich ins Einver nehmen zu setzen. Der Kaiser an kardinal Piffl. So geschah es. Der Kaiser kam um halb 7 Uhr ins Arbeitszimmer und hört« unfern Bortrag an. Er war so müde, daß er fror oder doch vom Froste geschüttelt schien. Das Zimmer war dabei furchtbar überheizt, so heiß, daß ich mich einen 'Augenblick in frischer Lust erholen mußte. Als ich nach wenigen M-iimten wieder eintrat, hatte der Kaiser

war mir telephoniert worden, daß die Mis sion des Kardinals einen guten Erfolg gehabt hätte. Ich sollte sofort ins Palais kommen, um Näheres zu hören. Um 9 Uhr 10 Minuten meldete ich dem Kaiser den Inhalt des Telephongefpräches. „Ich war gewiß, daß Häuser mir und sich treu bleiben wird.' Eine halbe Stunde später war ich wieder in der Stadt. Kardmal Piffl schien mir voll Vertrauen. Er erzählte mir den Her gang f?iner Intervention .... Hauser hätte zwar die Schwierigkeiten der Lage hervor» gehoben, aber betont

jene Erklärung abgegeben haben wird, so wird der Kaiser der chnftlichfozialen Partei ein Argument für ihre loyale Haltung an bk Hand gegeben haben.' Ich versicherte dem Kardinal, daß ich es Worte getreulich dem Kaiser übermittele würde.... Das letzte kaiserliche Kabinett des Profes sors Lammasch versammelte sich am 10. No vember zweimal bis 1 Uhr nachts. Seine Be ratungen hatten zu der Erkenntnis geführt, daß am 12. November jedenfalls eine Majori tät für die Republik vorhanden sein werde.. Die Frage

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 15.07.1924
Umfang: 8
gemenge, fiHaß der Präsident die Sitzung schließen mußte. Die Abgeordnete, Wolkstein mit Namen, wunde für acht Sitzungen aus geschlossen. Heinrich ll. der Heilige, ewe kaiserl. Idealgestalt 1». Zuli 1024 — IS. Zu« 19Z4 Von Dr. Faber. (Nachdruck oerboten.) Neunhundert Jahre sind am 13. Juli 1924 vollendet, seit Kaiser Heinrich II. der Hei lige, der große Enkel des klugen Königs Heinrich I., die Augen schloß zum Todes- schlummer in seiner Pfalz aus dem Witwen- sitze seiner Ahnfrau, der HI. Mathilde

Literatur. Sie schließt den Kreis der feinen gebildeten Frauen des Ottonischen Zeitalters, einer hl. Machilde, Adelheid, Theopano, Gerberga, Hroswitha von Gandersheim und der Hätz ewig von Hohentwiel. Als Morgengabe empfing Ku nigunde von Heinrich, „ihrem Bruder und Herrn', wie sie ihren Gemahl stets nannte, das Reichsgut Bamberg, welckies seinerzeit Kaiser Otto II. seinem Vetkr Heyzog Hein rich der Zänker von Bayern zu Eigentum gegeben und dieser als solches es an seinen Sohn Heinrich vererbt

), der letzte des sächsischen Kaiserhauses, von dem sein Biograph Bi schof Adalbold und seine Nackiolger in man chen Zügen ein Zerrbild geben, war und gilt mit Recht als der Erneuerer der Macht stellung des HI. römischen Reiches deutscher Notion, der Fortsetze? der Politik eines Otto I. und Otto II. Wie schon Wattenbach ausdrücklich bedauerte, hat die Legende „aus dem tüchtigen und umsichtigen Kaiser, dem wackeren Kriegsmann, der nur selten aus den Massen kam, einen gewöhnlichen Leaen- denheiligen gemacht

'. Kaiser Heinrich war ein frommer Mann: er war der Kirche er geben. aber nicht untergeben. Da Heinrich nur über eine kleine Hausmacht verfügte gegenüber den habgierigen Vasallen, die ihre Reichslehen in erbliches Eigentum um wandeln wollten, so stützte sich der Kaiser in seiner Realpolitik ganz im Sinne der Ottonischen Politik auf den Episkopat und die einflußreichen Reichsabteien. Wenn es die großen politischen Ziele verlangten, kon fiszierte Heinrich auch brach liegende kirch liche Güter und übertrug

Abgeordneten wurden auf je zehn Sit zungen ausgefchlofsen. daraus, daß K. Heinrich getreu seinem re ligiösen Ideale und dem seiner Gemahlin Kunigunde im gewollten kinderlosen Ehe stande verblieb, so daß er sterbend seine hei> ligmäßige Gemahlin mit den ehrenden W?:- ten an die Umstehenden empsahl: „Ich IM euch meine mir von Christus angetraut« Gemahlin als Jungfrau zurück.' Es liest sich ja recht schön, daß ,^>er Ge> mahlin frommer Sinn' den Kaiser zur Ais' tung des Bistums Bamberg am 1. Novemb. IVO

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