und nicht wusste, Worte, die ihm mit der Melodie aus der Seele quollen. Halb Gebet, halb Siegeslied war die Melodie, und unschuldiges, schlichtes Kindergebet waren die Worte, die von seinen Lippen strömten und die also lauteten: Gott erhalte Franz, den Kaiser, Unsern guten Kaiser Franz! Lange lebe Franz, der Kaiser In des Glückes Hellem Glanz! Ihm erblühen Lorbeerreiser, Wo er geht, zum Ehrenkranz! Gott erhalte unsern Kaiser, Unsern guten Kaiser Franz! Tiefe Stille war eingetreten, während Haydn sang
und schön. „Jetzt singt mit mir, ihr alle drei', sagte er; „singt laut und fest, damit Gott uns hört. Ich sänge von vorne an und ihr sollt mitsingen.' Er schlug kräftig die Tasten, dass die Saiten klirrten und tönten, und begann aufs neue zu singen: „Gott erhalte Franz, den Kaiser', und hingerissen von der einfachen schönen Weise stimmten die beiden Frauen und der alte Diener mit ein in das Lied und in die schlichten kunstlosen Worte. „Und jetzt', rief Haydn eifrig, als das Lied zu Ende
wird gebeten. Die Vorstehnng. Aas Regenwetter in der vergangenen Woche hat auch wieder Schaden angerichtet an Straßen, Wegen und Brücken, so z. B. an der Sarnthaler-Straße und wenn die Franzosen wirklich nach Wien kommen, so soll ganz Wien sie empfangen mit dem Jubelliede: „Gott erhalte Franz, den Kaiser', und Gott wird unser Lied hören und wird gerührt werden von unserer Liebe und wird ihn uns zurückführen, den guten Kaiser Franz.' . Er setzte sich an seinen Schreibtisch und schrieb mit jugendlicher Hast
die neue Melodie auf. „So', sagte er dann, „nimm es, Konrad, und trag's zum Hofrath von Swieten, bring' ihm mein Kaiserlied. O, ich mein' immer, es muss dem Kaiser Glück brin gen, und dann schwör' ich, dass ich's spielen will alle Tage, so lange ich lebe. Dem Kaiser soll allezeit mein erstes Gebet gelten. Und jetzt lauf, Konrad, und lass den Herrn Hofrath das Lied dichten, und ihr Weiber verzagt und verzweifelt nicht, und wenn Euch gar so bang wird, so singt mein KaiserlieV und es wird Euch Muth