christlichen Aerzte begrüßen mit Freuden den Paragraphen 34. Ausland. Wieder eine Rede Kaiser Wilhelms. Auf seiner Rheinlandsreise kam Kaiser Wilhelm mit der Kaiserin und dem Kronprinzen am Freitag nach Aachen. Auch dort hielt er wieder eine Rede, und zwar eine sehr bemerkenswerte. Er sagte u. «. folgendes: „So erwarte ich auch von Ihnen allen, daß Sie mir helfen werden, ob Geistliche oder Laien, die R e l i g i o n. im Volke aufrecht zu eIn halten. Zur Erhaltung einer sittlichen Grundlage im Volke, muß
man ihm die Religion erhalten und das gilt in gleicher Weife für beide Konfessionen. Dem General Los hat der Heilige Vater bei seiner Privataudienz geantwortet, ,er freue sich, ihm sagen zu können, daß er stets h och gedacht von der Frömigkeit der Deutschen, zumal des deutschen Heeres. Er könne ihm aber noch mehr sagen und das solle er . seinem Kaiser bestellen: Das Land in Europa, wo noch Zucht,' Ordnung und Disziplin herrscht, Respekt vor der Obrigkeit, Achtung vor der Kirche und wo jeder Katholik ungestört frei
seinem Glauben leben könne, das fei das Deutsche Reich, und das danke er dem Kaiser/ Ich will geloben, daß ich das ganze Reich, das ganze Volk und mein Heer symbolisch durch diesen Kommandostab vertrete, mich selbst und mein Haus unter das Kreuz stelle und unter den Schutz dessen, von dem der große Apostel Paulus gesagt hat: ,Es ist in keinem anderen Heil, eS ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben worden, darinnen sie sollen selig werden/ und der von sich selbst gesagt : Himmel und Erde
hatte nicht den Eindruck, daß das Schlimmste be vorstehe und kehrte nach Breslau zurück. Der Tod des Königs erfolgte um 8 Uhr 5 Minuten abends ohne jede krampfartige Erscheinung. In den allerletzten Augenblicken schien der König ruhig zu schlafen. Die Atemzüge wurden immer schwä cher, bis der Puls endlich stille stand. Der Ein druck, den sein Tod überall, nicht bloß in Sachsen macht, ist derselbe traurige. In allen Bundesstaaten wird der Tod dieses Bundesgenossen tief betrauert. Der Kaiser Franz Josef verliert
an ihm seinen lieben Freund. Ausländische Blätter schreiben von ihm als einer Stütze des deutschen Reiches und in der gauM Welt werden ihm ehrende Nachrufe gewidmet. Zur Leichenfeier, die heute, Montag, stattfinde, wird der deutsche Kaiser, der deswegen seine Nl .wlandsreise unterbrach, persönlich erscheinen; auch Kaiser hat sich zu derselben nach Dres den begeben. Die Beisetzung des hochseligen Königs wird abends um 9 Uhr in der katholischen Hof kirche stattfinden. Arinz Heorg von Sachsen wurde