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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 31.01.1905
Umfang: 6
. Wir haben gegenwärtig sehr unangenehmes Wetter; sehr starken mit Gott und mir selbst zu Rate gegangen sein! — Man bedarf meiner, die Frau Gräfin schellt sehr ungeduldig.' Damit schritt sie, ohne den Doktor weiter zu beachten, den Gesellschastsräumen zu. „Immer derselbe Haß in Wort und Blick; wird sie es mir nie vergessen, wie herb die schönen Tage ihrer Kindheit geworden, weil ich gedankenlos den Worten der Baronin geglaubt? Und was ist all die gerühmte Gewissenhaftigkeit der Frau von Feelen, zerfällt

nicht alles bei näherer Prüfung und nur Schein und Aeußerlichkeiten verdecken den wahren Grund des Herzens? . Und dann — doch, was ist das, da kommt ja die Gräfin mit Tora und zieht ganz erregt dieselbe in ihr Zimmer. Horchen ist sonst nicht meine Sache, aber heute mache ich eine Ausnahme, ^vielleicht will sie dem Mädchen Unrecht tun und das leide ich nicht, sie ist ja mein — Mündel. Er trat dicht an die schwere Portiere, welche die beiden Zimmer trennte, denn im Eifer vergaß die Gräfin, die Türe zum Korridor

zu schließen. „Willst du noch leugnen^ eine Unterredung mit dem Doktor gesucht zu haben?' „Wer gibt Ihnen ein Recht, Frau Gräfin, von meinem Handeln Rechenschaft zu fordern? Gehorsam schulde ich der Frau Baronin und meinem Vor mund, Ihnen nicht!' „Widerspenstiges Ding, glaubst wohl, weil Baron Arnold auf deine Seite getreten und der Doktor freundlich mit dir ist, du habest ge wonnenes Spiel! Aber ich sage dir, wage mit deinen funkelnden Augen deinen Vormund zu suchen, Wind, mitunter Sturm und Wirbelwind

, was würden die. Gäste den ken, fänden sie die hohe Gräfik? Soltau im trau lichen töts k töte mit dem Zirkusreiterkind?' Der Doktor hatte genug gehört, aber nicht Groll und Bitterkeit spiegelten sich in seinen Zügen, nein, tiefe Trauer, bitteres Weh. Er kehrte in den Salon zurück, suchte aber eine stille Fensternische, um nicht beachtet zu werden. Nach kurzer Zeit trat auch die Gräfin ein, jede Spur einer Erregung war verwischt. Ihre Unter haltung sprudelte vor Uebermnt und Schelmerei, während ihre Augen suchend

soll, nur .um dich zu amü sieren,' sagte zürnend Arnold. Sie wollte sich nicht amüsieren, nein, sie wollte Tora nur demütigen in den Doktors Augen. Fran von Feelen erfaßte den Gedanken ebenfalls, weil Arnolds Interesse für das Mädchen durch Mre Niederlage sehr herabgestimmt würde. Frau von Feelen gab Tora einen Wink und sogleich stand sie, demütig der Befehle wartend. . „Dein Vormund verlangt, du mögest uns eines deiner Lieder singen und dein Talent nicht wie bis her vergraben,' höhnte die Gräfin. Dunkle Glut

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