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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 27.02.1902
Umfang: 8
den 22. d. Mts. in Lienz abgehaltene Markt hat leider den Er wartungen der Verkäufer nicht recht entsprochen. Wo der Grund hiefür zu suchen ist, wissen wir nicht. Besonders bei Mastvieh gieng das Geschäft flau, gutes Lebvieh erzielte immerhin noch j mittelmäßige Preise. i ! Deodat, oder: Keldenhastigkeit der Ließe. (23. Fortsetzung.) Die Gräfin erbebte. Sie warf einen durchdringenden Blick auf die bleiche Brigitta und auf Deodat, der still und ruhig vor ihr stand. Sie prüfte nun Mathildens Schnur, scheu

hat?' „O glaubt ihm nicht, edle Frau, er lügt, wie ein Schelm,' schrie Brigitta mit dem Muthe der Verzweiflung; „die Schnur hat er gestohlen! O wartet nur, bis Heymeran kommt, und Ihr werdet diesen elenden Verleumder zu Schanden gemacht sehen!' „Heymeran kommt nimmer,' sprach ernst und traurig ein Jäger, der ans dem Walde herkam und Brigittens Worte gehört hatte. „Heymeran ist todt; ihn hat ein Bär auf der Äagd zerrissen!' Da sank Brigitta ohnmächtig zu Boden. Erschüttert eilten Mathilde und die Gräfin

des Baumes stand. Er eilte zur Gräfin und fand sie mit der Ohnmächtigen beschäftigt. „Weiß sie das Unglück?' fragte er seine Gemahlin lebhaft. „Sie weiß alles,' erwiderte diese traurig.. ^Ätigitta erholte sich; sie sah mit starren, glanzlosm Augen umher. „Heymeran ist todt, ist todt; jetzt, Kind,' sprach sie zu Mathilden, „müsst Du Dich schwarz anziehen ; Du musst trauern um Deinen Vater!' „Großer Gott,' rief der Graf, „was spricht sie? Der Schmerz bringt sie von Sinnen !' Man trug Brigitten fort

und Mathilde folgte ihr auf den Wink der Gräfin. Da trat Deodat vor und begrüßte ehrfurchtsvoll den Grafen. „Deodat, mein Deodat,' rief der Graf mit der innigsten Freude, „Du bist es? Wo kommst Du her? Ja, ein treuer Diener ist mir gestorben,' fuhr er fort und drückte Deodats Rechte; „bleibe bei mir, Du Retter meines Lebens! Siehe, Anna, da ist Dcodat, der unschuldig verleumdete und wunderbar gerettete Deodat! Ihm danke ich es, dass ich Dich und unsere Tochter wiedersehen durfte!' „Unsere Tochter?' fragte

die Gräfin. „Deodat, Deodat,' rief sie erschüttert, „wo hast Du die Schnur her?' Sie reichte Annas Schnur dem Grafen und erzählte mit gebrochener Stimme, von innerem Schauer ergriffen, was vorgefallen war. Der Graf erbebte in düsterer Ahnung. Deodat reichte ihm schweigend die Briefe. Der Graf, höher gebildet, als die meisten seinesgleichen, las; er stand erschüttert, fast vernichtet. „Heiland, wie wurden wir betrogen! Kuno, Kuno! Wenn Mathilde mein Kind nicht ist,' rief er mit heftigem Schmerz

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 28.06.1900
Umfang: 8
zu Wien eine feierliche Eideslei stung des Erzherzog Franz Ferdinand von Oester reich-Este statt. Wie erinnerlich, gieng vor Monaten schon die Kunde durch die Blätter, Erzherzog Franz Ferdinand der künstige Thronfolger Oesterreich-Ungarns, habe mit der Gräfin Sophie Chotek eine geheime Ehe ein gegangen. Wenn diese Nachricht sich auch als völlig aus der Lust gegriffen erwies, eines behielt die große, an den Vorgängen im Allerhöchsten Kaiserhause interessierte Oessentlichkeit im Auge: die Herzens

waren, die Erlaubnis zur Ehe ertheilt. . Die Ehe zwischen dem Erzherzoge Franz Fer dinand und der Gräfin Chotek wird morganatifch sein, d. h. eine Ehe zur linken Hand, eine standes ungleiche Ehe, in der die nicht ebenbürtige Frau und ihre Kinder von den Standesvorrechten des Mannes und der vollen Erbfolge ausgeschlossen find. Demnach wird auch die künstige Gemalin des.Erzherzogs im Falle seiner Thronbesteigung nicht den Titel Kaiserin führen und auch die aus dieser morganatischen Ehe hervor gehenden Kinder

werden kein Anrecht aus die Thron folge besitzen. Der eingangs erwähnten Eidesleistung des Erz herzogs, die also nur die Stellung seiner künftigen Gemalin und der dieser Ehe entsprießenden Nach kommenschaft betrifft, werden der Kaiser und die Erzherzoge sammt den als Zeugen fungierenden ob ersten Hofchargen, geheimen Räthen und Ministern beiwohnen. Die auf die Eidesablegung bezüglichen Docnmente werden am 29. Juni amtlich verlautbart werden. > ^ Die-Vermählung des Erzherzogs.Franz.Fer dinand mit der Gräfin Chotek

, diö gegenwäÄig in Dresden weilt, war ursprünglich vor der Abreise, des Kaisers nach Jschl geplant; wie eS jedoich üeuestenS heißt, ist die Feierlichkeit bis nach Beendigung der großen Manöver, die in September stattfinden, ver schöben worden. Ueber die Herzensbraut des Erzherzogs sei Nach stehendes mitgetheilt: Gräfin Sophie Chotek entstammt einer alten böhmischen Adelsfamilie, die im Jahre 1723 in. den Grafenstand und 1745 in den Reichsgrafen stand erhoben wurde Der Großvater der Gräfin Chotek

ihm 1826 die oberste Ver waltung des Königreiches Böhmen an, wo er bis 1843 wirkte. Er starb 1868 in Prag. Gräfin Sophie Chotek ist eine Waise. Sie ist als Tochter des Grafen Bohuslav Chotek und dessen Gemalin Wilhelme.Gräfin Kinsky zu Wchinitz und Tettau am 1. März 1868 geboren. Graf Bohuslav Chotek, Sohn des Oberstburggrafen in Böhmen Karl Grafen Chotek, war Herr der Herrschast Ciwitz, k. u. k. Kämmerer, geheimer Rath und Oberststabelmeister. In den Jahren 1867 bis 1869 leitete er die öster reichisch

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 6
Datum: 25.02.1902
Umfang: 6
, die sich den Hügel hinabzogen, traten die Gräfin Anna mit Mathilden und Brigitten hervor. — Verwundert erblickten sie den Fremdling: „Wer muss der sein?' flüsterten sie. — „Ein Pilger aus dem gelobten Lande,' meinte Brigitta. — „Ein junger Zigeuner,' glaubte Mathilde. Und in der That,' man konnte Deodat für beides seinem Aussehen nach halten. Sein Antlitz war in den Beschwerden und Drangsalen seines Lebens abgemagert und gebräunt;^ über der Stirn trug er, zum Schutze für die Augen, eine schwarze, seidene Binde

; sein Haupt bedeckte fein großer mit .Muscheln ge^ < zierter Pilgerhut; seinen Leib umhüllte ein grauer, , bis auf die Kniee reichender Rock; neben ihm lag fein Knotenstock und ein kleines Ränzlein. — „Ich will es gleich erfahren, was er ist,' sprach leise Mathilde zur Gräfin, und nahte sich Deodat, der . mhig, die Augen niedergeschlagen; sinnend dasaß. — „Wollt Ihr mir wahrsagen gegen Geld und gute Worte,' fragte sie, und hielt ihm die Hand hin. i Da schaute Deodat auf; , er erkannte sie und rasch

werden,' sprach Mathilde; „jetzt will ich Dir eine ganz leichte Frage vorlegen; sage mir, wie ich mich nenne?' „Du heißest wie Deine Mutter— „Deine Weis heit hat Dich sehr betrogen,' lachte Mathilde spötisch; „ich nenne mich Mathilde und meine liebe Mutter Anna!' —. „Du, Du betrügst Dich,' rief ernst Deodat; „Du bist Brigitta getauft und dort ist Deine Mutter!' und er wies auf Brigitten. Mathilde erröthete vor Unwillen und Zorn; Brigitta aber stand erschüttert und leichenblass. -- Erstannt blickte die Gräfin

bald auf Mathilden uw> Brigitten, bald auf den verwegenen Fremdling. ; „Er ist von Sinnen,' ^ rief Brigitta sich fassend und von ihrem Schrecken sich z erholend; „lasst uns gehen, edle Gebieterin, mein edles Fräulein, und mit solch tollem Geschwätze nimmer länger unsere Ohren beleidigen!' — ? >,Du hast recht, gute Brigitta,' sprach sanft die Gräfin, „lasst uns gehen';' und sie bot bei diesen Worten Deodat ein Goldstück. „Bleibt/bleibt; edle Frau,' bat Deodat, „mich sendet Gott zu Euch ; bleibe

Brigitta, Dein böses Gewissen steht Dir auf der Stirn geschrieben!' „Mutter,' rief Mathilde, „lass uns gehen; ich fürchte mich, er scheint wahnsinnig c oder besessen vom Satan'; und sie bekreuzigte sich,, doch die Gräfin blieb wider Willen ; sie fühlte sich wie festgebannt in der Nähe deS wundersamen HremdlinA ^IH will H öeweiseii, Was'ich gesagt!' Er wandte stch P Mathilde», die- laut und zürnend über feine Lüge und Falschheit schmähte. >,Jch trage nichts Falsches an mir, wohl aber Du,' erwiderte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 10
Datum: 14.10.1905
Umfang: 10
. Ein in dieser Rich tung bestbewährtes Mittel ist der seit4 0 Jahren in der ganzen Monarchie bekannte Dr. Rosa's Balsam für den Magen von der Apotheke des B. Fragner, k. k. Hoflieferanten in Prag. Depots in den,hiesigen Apotheken. - (Rachdmck^verboten) Adelstolz und Mrgeryerz. 18) Bon Nelly Franz. Die Gräfin Eichsfeld hatte einen vertraulichen Kreis ihrer liebsten Freunde um sich versammelt. Alma von Rheweck fehlte ^nicht in dem Kreise. „Sie vertritt die Stelle meiner Tochter,' pflegte die Gnädige zu sagm

. Und wirklich schien sie all' die Obliegenheiten derselben für sich in Anspruch zu nehmen. Hätte man in ihr Herz sehen können, so würde man statt der schönen Außenseite gar häßliche Beweggründe für ihr Tun gefunden haben. Rudolf sollte es jeden Tag mehr sühlm, was er verscherzt, indem er Gertrud geheiratet. Nur wenig Gäste wurden erwartet und Alma war die einzige, welche schon neben der Gräfin und Rudolf in traulichem Geplauder saß. Da erschien der Kammerdiener und überreichte die Postsachen. Rudolf legte

der Gräfin die Zeitungen hw, indem er sagte: „Schon ewe Antwort auf meinen Brief aus Eichsfeld.' „Wundert Sie das, Herr Graf? Ihre junge Frau wird doch Ihr Schreiben nicht tagelang un beantwortet lassen.' „Der Brief ist von Albert und bitte ich, mir zu gestatten, dmselbm zu lesen; er könnte doch etwas enthalten, was noch heute der Erledigung bedürfte.' „Lesm Sie immerhin, vielleicht interessiert der Inhalt auch uuS.' Alma und die Gräfin plauderten wieder, aber die blitzenden Augen der jungen Dame

, Mama, der Brief ist ja von ihm.' „Gewiß ist die junge Gräfin krank vor Sehn sucht nach dem fernen Gatten und der Gute eilt, die Arme zu trösten.' „Heute tut mir Ihr Scherz weh, gnädiges Fränlew, aber ich verdiene dm Spott. — Mama, du wirst mich entschuldigen bei den Gästen, meine Anwesenheit in Eichsfeld wird durch AlbertS Brief dringend gefordert.- „Und sollen wir denn nicht wissen, was dort geschehen, Rudolf?' „Vorläufig sei eS dir genug, daß es dich und deine Interessen nicht betrifft; sobald

sie nicht mit hieher genommen, vielleicht war ihr Leid so tief, daß Albert in seiner Sorge für ihr Lebm Mchtet, und da ruft er den Bruder.^ ^ „New, Frau Gräfin, so etwas konnte e5 kaum sein, die Erregung ihres Sohnes war zu groß, att daß ewe Krankheit seiner Frau dieselbe hervor gerufen hätte.' „Nun, warten wir eS ab, verderben wir uns nicht den schönen Abend. Zieht Rudolf eS vor, in Eichsfeld zu bleiben, dann werde ich mir das Ver gnügen ansbittm, Sie und Ihre lieben Eltern als meine Gäste hier aufnehmen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 10
Datum: 28.04.1900
Umfang: 10
dieser Wirtschaft gefahrdrohender Rifs und Senkungen entstanden, so dass die sofortige Delogierung der Inwohner noth wendig wurde. ^ Graf und Gräfin Lonyay Sei« Papste. Ueber die am 34. d. stattgefundene Audienz des Grafen und der Gräfin Lonyay beim Papste wird von ver lässlicher Seite mitgetheilt, dass der Papst die Gräfin mit großer Wärme empfangen und ihr die Ver sicherung gegeben habe, seinen ganzen Einfluss auf zubieten, um eine Versöhnung mit ihrem Vater herbei zuführen. Die Gräfin war von dem Empfange

und I jat im Laudcommendengebände Weggenstein Absteige quartier genommen. . . ? Iran Erzherzogin ßlisaveth ist am 26. d. in Begleitung ihrer Kammervorsteherin Gräfin Conden- hooe und ihres Oberst-HofmeisterS Grafen Belle garde aus Wien wieder in Gries eingetroffen. Agentur der Internationalen KisenVayn-Schlaf- wagen - Gesellschaft in Aozen. Die Bankfirma E. Schwarz Söhne in Bozen hat die Agentur für )ie Internationale Eisenbahn - Schlafwagen - Gesell schaft übernommen und hält für deü hiesigen Platz

kriegsministerium hat am 25. d. mittelst Circulars die nnverweilte Flüssigmachung der erhöhten Officiers- gagm und Gebürennachträge seit 1. Jänner d. I. angeordnet. Die Erhöhung der Militär-Witwen- und Waisenpensionen ist in Vorbereitung. Graf und Gräfin Lonyay empfiengen bei ihrer Audienz beim Papste mehrere gesegnete, für die Erz herzogin Elisabeth bestimmte Gegenstände. Das gräf liche Paar ist am» 26. d. von Rom nach Tirol ab gereist. Iranzöfischer Konorar-ßonsular-Agent in Inns bruck. Laut Mittheilung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 4
Datum: 05.02.1916
Umfang: 4
deten beträchtlich vermehrt, die auch in den naheliegen den Dörfern, Landhäusern und Pachthöfen unterge bracht waren. 113 ..O. ich bin eine uuglückliche Frau!' begann die Gräfin nach einer Pause wieder. „In dem am tiefsten verletzt zu werden, worin man am verwundbarsten ist! Erst sie, jetzt er! Und sie sind meine einzigen! ... ^ajos, L.'jos, warum hast du mn einen Fluch in deinen Kindern hinterlassen?' „Ich kenne die traurige Geschichte Ihrer Tochter, Frau Gräfin,' sagte Elisabeth nach einem langen

Still- säMei?.'i'.. „und ich dächte, eine Mutter, die solches er litten. würde milder versahren und es geinlg sein lassen an diesem einen Opfer des Vorurteils.' War es der Gedanre, das; ein fremdes Mädchen, eine Bürgerliche, die eine abhängige Stellung in ihrem Hause einnahm, es wagte, diese alte wunde Stelle zu berühren, der das Antlitz der Gräfin so furchtbar bleich und zugleich so hart und steinern machte? „Ich habe noch keinen Augenblick bereut, gehandelt zu haben, wie ich es tat,' sagte

sie mit kaltem, eisigen Ausdrucke. „Ich kann es nicht glauben!' rief Elisabeth mit tiefer Erregung. „Soweit kann sich die Natur nicht verirren, das Teuerste preiszugeben für einen leeren, toten Begriff!' „Leerer, toter Begriff! 5Vas verstehen Sie davon?' versetzte die Gräfin in fast geringschätzendem Tone. — „Ge^a ist meine letzte, einzige Hoffnung, ich habe nichts als ihn: er ist das Vermächtnis eines teuren, früh ver storbenen Gatten. Kein fremdes Reis soll sich in die sen letzten Stamm ansetzen, so lange

ich lebe! Fräulein Werner, an dem Tage, an welchem mein Sohn Sie seine Gattin nennt, hat seine Mutter aufgehört zu leben. Um diesen Preis können Sie Gräfin Csillagi werden.' Elisabeth wandte sich von der Gräfin und trat an eines der Fenster. Tiefes, undurchdringliches Dunkel lag auf der Erde, flog vom Himmel, kein Stern trat aus der schwarzgrauen Höhe... auch hier durchdrang kein lichter Punkt die tiefe Nacht der Vorurteile, die auf der Seele dieser Frau lag. Lange stand sie am Fenster, aber ihr Mick hatte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 20
Datum: 05.09.1920
Umfang: 20
Jahre, mußte dieses Werk unfertig dastehen, ohne Möglichkeit, es benützen zu können. Gegen wärtig arbeitet nun Orgelbaumeister Fuetsch an der Fertigstellung des Werkes Die neue Aufkirchener Orgel ist in modernster Ausstattung erbaut und ..Wann kommt die Baronin zurück?' fragte Gräfin Nechberg. „Wie geht es ihr?' Klausens Gesicht verdüsterte sich. „Es ist imMr das gleiche. Gräfin — und wird es nie and.>rs werden. In acht Tagen hole ich sie.' „Die Aerinste! So jung noch, ein solch' entsa gungsvolles

Leben vor sich zu haben!' meinte die Gräfin bedauernd. „Doch Sie sind das Muster eines Ehemannes.' Klaus machte eine müde, abuxhrende Bele gung. er muhte besser, wie fein Leben sich an Kämpfen aufrieb! Voll tiesen Mitleids sah Isabelle auf ihn. viele graue Fäden durchzogen schon sein dunkles Haar, eine scharf? Falte, von täglicher Sorge und gehei mem Leid sprechend, stand zwischen seinen Augen. Wie gern hätte sie ihm die Falten geglättet und den ernsten, strengen Mund geküszt. bis er wieder lächelte

! „Wie es Ruth geht, braucht man wohl nicht zu fragen'. Selbstverständlich gut?' „Allerdings. Gräfin, meine Schwester schreibt fehr glücklich. Ende^August, wenn Neudegg im Ma növer ist, wird sie kommen.' Gräfin Rechberg wurde einen Augenblick ans Telephon gewünscht, und Klaus war mit Isabelle ollein. Ungestüm trat er auf sie zu und faßte nach ihrer Hand. „Isabelle, ich sche dich wieder!'' flüerte er mit zuckenden Lippen. „Es ist keine Stunde vergangen, Klaus, in der ich nicht an dich gedacht!' sagte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 20
Datum: 05.09.1920
Umfang: 20
können wir den Ausflug des katholischen Lehrervereines in unserer Gegend buchen. Der längst geplante Sommerausflug kam in einer alle Erwartungen übertreffenden Stärke zustande. Die Anregung hiezu war wohl zweifellos vom Mandatar des Bezirkes Glurns, Schulleiter Vet ter, Mals, ausgegangen. Und Herr Lehrer Vet ter versteht es, seine Pläne in volle Taten umzu- Stolze Herzen. Roman von Fr. Lehne. (58. Fortsetzung.) Nachdruck verboten. Nach Ruths Hochzeit war Gräfin Tambach nach Althof übergesiedelt, „um ihre Tochter

, und es war ihr ein Hochgefühl gewesen, endlich einmal wieder unter „Standesgenossen' zu sein, was sie lange und schmerzlich entbehrt hatte. Sie wurde nicht müde, ihrer Tochter von der Feier zu erzählen. Der kleine Klaus konnte sich aber nicht an die Großmutter gewöhnen; er strebte von ihr fort und verlangte stürmisch nach „Tante Ru'. Zum Glück war die Mamsell tüchtig und hielt das Haus in Ordnung: sonst wäre es manchmal zum Davon laufen gewesen. Mamsell Lina ließ sich von der Gräfin nichts dreinreden: sie trat

ih» mit Entschiedenheit entgegen und nahm auch kein Blatt vor den Mund, ohne daß sie den Respekt verletzte. Beleidigt rauschte die Gräfin dann aus den Wirtschaftsräumen und brachte ihre Klage bei Klaus vor, der ihr aber in einer an ihm ungewohn ten rücksichtslosen Art erklärte, sie möge die lang «Der Zlrvle?? setzen. An SO Lehrpersonen nahmen am Ausfluge teil. Das Hauptkontingent stellten naturgemäß die Leh rer selbst: an deren Spitze der Obmann des katholi schen Lehrervereines Südtirols Schulleiter Leder- mayer

freuen, in dein die fürsorglich waltende Frauenhand fehlte unv die Einsamkeit und Verlassenheit ihn aus allen Ek- ken angrinsten? 25. Kapitel. Klaus voll Wallbrunn sah Isabelle wieder; ganz unvermutet traf er sie im „Weiherhaus'. SiS hatte eiue Einladung der Gräfin angenommen, da ihre Anwesenheit verschiedener Besprechungen we gen nötig war. Seit Monaten arbeitete man In Birkenfelde; es drängte Isabelle, ihre !s<!än« o bald wie möglich ausgeführt zu sehen. Beide waren durch die unerwartete Begegnung

überrascht und tonnten kaum ihre Empfindungen verbergen. Mit durstigen Augen trank er das Bild de» geliebten Frau. Isabelle zitterte und wagte kaum, ihn anzu sehen. Sie war schlank geworden: sie hatte aN Fülle verloren. Es stand ihr aber gut und ließ sie fast mädchenhaft erscheinen. Gräfin Rechberg sprach in begeisterten Worten! von dem großen, wohltätigen Werk Jsabelles. Be scheiden wehrte sie ab; doch es beglückt« sie. als Klaus ihr in bewegten Worten dankte. Sei» Loh tat ihr wohl; sie wußte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 22
Datum: 09.04.1921
Umfang: 22
Linden und Ulmen Segen dm Wind geschützte Rondell herniedersenden. Bon hier aus sah man auch am hübschesten die alte Schloßruine. die am Ende des Parkes auf einem hiigel stand und sehr malerisch aussah über dem Darunterliegenden Weiher mit seinen Wasserkünsten, Honz-btrkengruppen uitd Nadelholzwäldchen. Das Rondell sowie ein großer Teil ringsum mit Zahlreichen mehr oder minder lauschigen Ruheplätzen - war ausschließlich zur Benützung der kranken Ossi. Are bestimmt. Traf und Gräfin

hatten sich auch Mr selbst noch einmal überzeugt, daß ihre Befehle ^geführt worden waren. Dan,; hatten sie Im Teezimmer mit Gräfin Sessa «reuzach, der Schwester des Hausherrn, die Stists- °ome war, sür gewöhnlich aber in Graditsch wohnte, ven Tee genommen. Schon da empfanden sie die ungewöhnliche Stille ^ Haus. Belm Abendessen wurde sie fast peinlich, es war das erstemal, daß Trixi, die sonst stets für Unterhaltung sorgte, fehlte. Tetzt aber, wo Tante Sessa, wie die Stiftsdame Hemeln genannt wurde, sich unter einem Vorwond «Usernt

— „natürlich, um wieder mit der Mamsell LZ?r zu tratschen und alle Neuigkeiten der Gegend durch« zusprechen', wie ihr Brüder spöttisch bemerkte --- jetzt wurde es unerträglich. Die Gräfin versuchte eine Patience zu legen. Aber es ging nicht. Sie war zu zerstreut. Ihre Gedan ken schweiften immer wieder zu ihren beiden Äun- gens — Gebhard, der Im Felde stand, und Willfried, der ihm morgen dahin folgen sollte — und der nun wohl gemütlich mit Schwester, Schwägerin und Nichte irgendwo beisammen sah und Abschied

, welche es nicht »»»—»»», » > » ,>» ihr Mann im Felde stand und sie von Rechts wegen jetzt doppelt still und zurückgezogen hätte leben sol len. Statt dessen trieb sie. wie der ernsten Zeit zum Trotz, doppelten Aufwand in allen Dingen und jagte von Vergnügen zu Vergnügen. „In der ganzen Nachbarschaft werden sie sich di< Mäuler darüber zerreißen, und der arme Gebhard — wenn er's bisher noch nicht >'ewußt bat — mutz es jetzt wohl einsehen, was er sich da erheiratet hat mit der geborenen Gräfin Werder...? Hertha na türlich imponiert

? gehören fortan allein den Kranken...' Des alten Herren Gedanken waren allmählich laut geworden Lire Gräfin ließ ihn ruhig poltern. Si« wußte, es war ihm zuweilen notwendig, sich so un ter vi«? Augen „Luft zu machen '. Dann gewan» er es wieder leichter über sich, äußerlich mit Hilde gard gut auszukommen. Sie war doch Gebhards Frau! Da sie. wenn auch ohne Vermögen, so doch aus sehr guter, alter La» milie stammte, so war man auch aus Graditlchmlt Gebhards Wahl einverstanden gewesen. Später freilich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 29.12.1904
Umfang: 8
. von Spanien. Die Verlobung des Königs AlfonS von Spanien mit der Herzogin Marie Antoinette von Mecklenburg, Tochter des Herzogs Paul von Mecklen burg-Schwerin, ist beschlossene Sache und wird im Februar, wenn der junge Monarch nach Deutschland kommt, um Kaiser Wilhelm H. zu besuchen, zur Vollziehung gelangen. * Die Gräfin Montignoso in Dresden. Die Ex- kronprinzessin von Sachsen kam am 22. ds. in Dresden an und suchte ins königliche Schloß zu gelangen, um ihre Kinder zu sehen, wurde aber zum sofortigen

Verlassen der Stadt veranlaßt. Der König befand sich, als seine ehemalige Gattin nach Dresden kam, auf der Jagd. AIS der Versuch der Gräfin Montignoso, zu ihren Kindern zu gelangen, als ge scheitert zu betrachten war, bemühte sich ihr Rechts anwalt Dr. Zehme, bei dem Polizeipräsidenten von Dresden und beim königlichen Obersthofmarfchallamt „D er Tirol er' eine Begegnung zwischen Mutter und Kinder zu er wirken. Alle Bemühungen blieben jedoch erfolglos: Die Villa, wo die Exkronprinzefsin wohnte, wurde

von Polizeibeamten bewacht, um dadurch Besuche zu verhindern und die Abreise zu überwachen. Gräfin Montignoso erklärte vor der Abreise, daß sie den Versuch, ihre Kinder zu sehen, nicht aufgeben werde. In der folgenden Nacht reiste sie wieder von Dresden ab. Durch den Vertreter des Königs, Körner, würde dem RechtSbeistand der Gräfin Montignoso das bindende Versprechen gemacht, daß ihr im Sommer kommenden Jahres an einem vom König zu bestimmenden Orte eine Zusammenkunft mit ihren Kindern gestattet

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 10 von 16
Datum: 04.01.1908
Umfang: 16
auf. „Hui!' rief er, „beim Himmel, Pctcrsou, daö heißt ja wahr haftig einen Schatz finden. Ich denke, Sic wissen doch, war Sic da erwischt haben?' „Einen Diamanten. Einen kostbaren Stein. Er schneidet Glaö, als ob es Kill wäre.' „ES ist mehr als cin kostbarer Stein. Er ist geradezu der kostbarste Stein.' „Doch nichl der blaue Karfunkel der Gräfin von Morcar?' rief ich dazwischen, „Doch, freilich; ich muß ja ganz genau wissen, wie er aussieht, habe ich doch in letzter Zeil Tag für Tag die ihn betreffende

. ^>ch glaube, da kommt irgendwo ein Bericht darül'cr,' Er suchte unter seinen Zeitungen und fand auch wirtlich dcn betreffenden Artikel, Dieser lautete: „Inwelendiebstallt im Hotel EomoSpo- liian. — Jobn Horner, ^6 Jahre alt, Klempner, stand unter dcr Anklage, am dieses ani dcm Schmulilästchcn dcr Gräfin von Morear den nnlcr dcm ?taincn de? blauen Karfunkels bekannten kost baren Stein entwendet zu haben. IameS Änder, erster HauSdicner im Hotel, bezeugte, er habe dcn Horner am Tag dcd Diebstahls nach dcm

Toilcttcn- zimmcr dcr Gräsin gcwicscn, wo dcrsclbc cinc Stange dcö Kaminrostcs, dic los war, wieder anlöten sollte. Er war lni-zc Zeit bei Horner geblieben, jedoch schließlich abgcrnscn wordcn. Bei feiner Niickkehr fand er Horner verschwunden und entdeckte gleichzeitig, daß der Schreibtisch crbrocbcn wordcn war und das kleine M?ro>iuü'.kasicken, worin, wie sich später heraus stellte, dic Gräfin ihre Juwcleu auszubcwahrcn pflegte, lccr auf dcm Tische lag. Nvder schlug augenblicklich Länu und Horner wurdc

noch am selben Abend fest genommen, ohne daß jedoch dcr Stein bei ihm selbst oder in seiner Behausung gcfundcn wordcn wärc. Katharina Cufack, Kamiucrmädchcu dcr Gräfin, welche auf den Schrei, dcu Ruder bci sciucr Entdeckung ausstieß, zu diesem inö Zimmcr geeilt war, wußte lediglich Rhders Augabcn übcr dcn dortigen Besund zu bestätige» Polizei-Jnspcktor Bradfirect, über die Verhaftung Horners als Zeuge vernommen, erklärte, daß dieser sich dabei wic wütend gcwchrt und seine Unschuld hoch und teuer versichert

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 16
Datum: 09.05.1914
Umfang: 16
unter 'dem Vorsitze des Präsidenten, Landeshauptmannes Freiherrn v. Katihrein. boi zahl reicher BeknligUM statt. Der Herr Präsident be grüßte die zum erstenmale der Genvwlversantmlung anwohnende Vizepräsidenten, Ihre Exz. Frau Leo poldine Gräfin TogWnbmN, mit der Bitte, der heh ren Sache des R»ten Kreuzes die hochgeschätzte Un terstützung angiedeihen zu lassen^ In den Ausschuß des Stammvereines wurde Frau Melanie v. Tschurt- schenthaler-Helmheim, FeldmarschalleuwAttsgattin, als Vertreterinnen der Zweigibereiine

Frau Ganahl. geb. Grabmahr, Staatsanwailtsgattin, Fmu Adelinde Kneusel, SlatthalteroiratsgattiN', in den SlussckMß der Frauena-btcilung die Frauen Slngelika Äußerer, Pro- fessorswittve, Hernmie v. Haberer, Universitätspro- sessorsgattin, Gabriele Gräfin Lodron-Jaterano, Private, Slinna Stenn, Ko-isulsgattin, mid Exz-ellenz Agnes Baronin Tenchert-Kaufinann, Geheimrvts- und Fcldg«igmci.sterswitwe. gewählt. Den bisheri gen AusschußnütglieÄern Frau Mar«: Falk, Dirrk- torsgattin, Elise Krepper, Postan

,tsdirektorsgattin. Fa»n! v. Posch, Finanzlaitdoskassedirektorsgattin, Josefine Pichler, Gencralmajorsgnttin, Helene Gräfin Sternberg, Stiftsdame, Marie Baronin Tfchiederer, Unterdechantin des adel. Damenstiftes, und Paula Wagner, Hofvatsgatbin, votierte die Ge Saanstag, den 9. Mai 1SU. neralversammlung einstinunig in Zlnschung M Würdigung ihrer langjährigen, erfolgreichen Vcr- cinstätigkeit besten» Dank und volle Anertenniuig. Der zum Vortrage g>ebrachte Jahresbericht, aus dem eine rege Tätigkeit des Vereines

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