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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 27.02.1902
Umfang: 8
den 22. d. Mts. in Lienz abgehaltene Markt hat leider den Er wartungen der Verkäufer nicht recht entsprochen. Wo der Grund hiefür zu suchen ist, wissen wir nicht. Besonders bei Mastvieh gieng das Geschäft flau, gutes Lebvieh erzielte immerhin noch j mittelmäßige Preise. i ! Deodat, oder: Keldenhastigkeit der Ließe. (23. Fortsetzung.) Die Gräfin erbebte. Sie warf einen durchdringenden Blick auf die bleiche Brigitta und auf Deodat, der still und ruhig vor ihr stand. Sie prüfte nun Mathildens Schnur, scheu

hat?' „O glaubt ihm nicht, edle Frau, er lügt, wie ein Schelm,' schrie Brigitta mit dem Muthe der Verzweiflung; „die Schnur hat er gestohlen! O wartet nur, bis Heymeran kommt, und Ihr werdet diesen elenden Verleumder zu Schanden gemacht sehen!' „Heymeran kommt nimmer,' sprach ernst und traurig ein Jäger, der ans dem Walde herkam und Brigittens Worte gehört hatte. „Heymeran ist todt; ihn hat ein Bär auf der Äagd zerrissen!' Da sank Brigitta ohnmächtig zu Boden. Erschüttert eilten Mathilde und die Gräfin

des Baumes stand. Er eilte zur Gräfin und fand sie mit der Ohnmächtigen beschäftigt. „Weiß sie das Unglück?' fragte er seine Gemahlin lebhaft. „Sie weiß alles,' erwiderte diese traurig.. ^Ätigitta erholte sich; sie sah mit starren, glanzlosm Augen umher. „Heymeran ist todt, ist todt; jetzt, Kind,' sprach sie zu Mathilden, „müsst Du Dich schwarz anziehen ; Du musst trauern um Deinen Vater!' „Großer Gott,' rief der Graf, „was spricht sie? Der Schmerz bringt sie von Sinnen !' Man trug Brigitten fort

und Mathilde folgte ihr auf den Wink der Gräfin. Da trat Deodat vor und begrüßte ehrfurchtsvoll den Grafen. „Deodat, mein Deodat,' rief der Graf mit der innigsten Freude, „Du bist es? Wo kommst Du her? Ja, ein treuer Diener ist mir gestorben,' fuhr er fort und drückte Deodats Rechte; „bleibe bei mir, Du Retter meines Lebens! Siehe, Anna, da ist Dcodat, der unschuldig verleumdete und wunderbar gerettete Deodat! Ihm danke ich es, dass ich Dich und unsere Tochter wiedersehen durfte!' „Unsere Tochter?' fragte

die Gräfin. „Deodat, Deodat,' rief sie erschüttert, „wo hast Du die Schnur her?' Sie reichte Annas Schnur dem Grafen und erzählte mit gebrochener Stimme, von innerem Schauer ergriffen, was vorgefallen war. Der Graf erbebte in düsterer Ahnung. Deodat reichte ihm schweigend die Briefe. Der Graf, höher gebildet, als die meisten seinesgleichen, las; er stand erschüttert, fast vernichtet. „Heiland, wie wurden wir betrogen! Kuno, Kuno! Wenn Mathilde mein Kind nicht ist,' rief er mit heftigem Schmerz

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 21.09.1920
Umfang: 8
.) Früher, vor seiner Verheiratung, war Graf Harro innner so vergnügt und übermütig gewesen, und mit seinen Eltern lebte er in herzlichster Eln- iracht. Dann war erst der alte Herr Graf gestor ben, und ein Jahr darauf hatte Graf Harro die Eräsin Alice heimgeführt. Mit der war der Un friede ins Schloß gezogen. Wenn auch Graf Harro die Gräfin Alice aus Liebe geheiratet hatte, so dauerte doch sein Glück kaum vier Wochen. Dann ging der Tanz mit der Gräfin an. Du lieber Gott, alle Tage Zank und Streit

und ungutes Wesen. Ein Höllenleben war das für feinen friedliebenden, sun- gen Herrn gewesen. lind die hochselige Frau Mutter, ach, was hatte die sür sorgenvolle Augen dazu gemacht. Sie war >m Herzeleid und in großer Sorge um ihren Sohn ihrem Gatten bald ins Grab gefolgt. Aber selbst »m Todestag seiner Mutter hatte Gräfin Alice keine Ruhe gegeben. Den ersten Anlaß zu ehelichen Streitigkeiten hatte der Umstand gegeben, daß die junge Gräfin sich Mutter fühlte und keine Festlichkeiten besuchen konnte

. Und in dieser gütigen Nachsicht hatte er alles verdorben. Die eigensinnige Frau nahm ihm das Heft aus der Hand und er verlor die Macht über sie. Nach der Geburt der kleinen Komtesse wurde es noch schlimmer. Das Kind war der Gräfin nur eine Last. Sie weigerte sich, irgendwelche Pflichten zu übernehmen. Tagelang sah sie überhaupt nicht nach dem Kinde und überließ es der Amme, dann der Bonne und schließlich der französischen Gouver nante. Denn eine französische mußte es sein. Ihre Tochter sollte „französischen Schick

' bekommen, wie sie sagte. Da hatte es auch Kämpfe gegeben. Gras Harro wünschte eine deutsche Erzieherin für seine Tochter, wenn die Mutter nicht selbst die Erziehung übernehmen wollte. Und das wollte die Frau Grä fin ganz sicher nicht. Sie lachte auf, als ihr der Graf das sagte, und setzte mit ihren Szenen die französische Gouvernante durch. Und Mademoiselle Perdunoir kam und fand Gnade vor den Augen der Gräfin, wenn sie auch sonst niemand im Hause leiden mochte. Auch dem Grafen war sie widerwärtig

und er beschäftigte sich viel selbst mit der kleinen Komtesse. Dann saß Mademoiselle Perdunoir im Wohn zimmer der Gräfin und erzählte dieser Pariser Hi' störchen aus der Gesellschaft. Mit ihrem leichtfer tigen, frivolen Geplauder amüsirte sie die Gräsin, so daß diese Mademoiselles Zeit mehr sür sich in Anspruch nahm als sür ihr Kind. Und das war das einzig gute dabei, denn eine gute Erzieherin war Mademoiselle ganz gewiß nicht. Graf Harra Mißte da sehr streng beaufsichtigen und behielt seine Tochter

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 13.04.1919
Umfang: 12
»ck?-rb. von Küepach auf der Haselburg war wie schon oft «snncn Nrisigtn ausgezogen, um eine Fehde auszufechten. Gemahlin, Gräfin Hildegard, geborene von Annenberg, bei ihrem Gesinde allein zurück und spann. Sie saß im ^wgrrler des Rittersaales Tag um T-r- an ihrem Spinn- «e uild ihre weihen Finger drehten flink und fein die FS- ? »s Flachses, indes ihr zarter Fug emsig das Trittbrett- ? trat, daß das Rädchen in größter Eil: schnurrte und ^Mte.^ Wenn Sie Spulx gefüllt war.- schaute die junge sich ausruhend

würde« über Stadt und Dorf, über «K » .«»ld, über Fluß und Moos. Gräfin Hildegard sah I jutigrir Turm in Sehnsucht seiner Glocken harren. steckte sie neuen Flachs auf die Kunkel und legte «-pule ein. Sie hatte den Turm wachsen gesehe» u. lieb- ^«e« in den dielen Monden ihrer Einsamkeit auf der er reckte sich mit basemsfroh, so hoch er Är'l? mit stummem Gruße hin zu seiner Freundin, iluki ^es ber Welt abgeschieden und hundertmal des 5» ^ Zurück mit holdem Lächeln und harrte mit lH^A.^tuude, da er spreche

» würde mit tiefer, machtvoller ?e Tag um Tag km Auslugerker des Rittersaales Mtd spann und spann und lugte vergebens land- «ach der Rückkehr ihres Gemahls. I Eines Tages pochte es mit starken Schlägen an das Schloß» > tor und Gräfin Hildegard sprang hurtig von ihrem Sitze. „Er ist es! Mein Gemahl!' rief sie voll Freude durch den düster ernsten Raum und eilte ihm raschen Fußes entgegen. Bald aber mäßigte sie ihre Schritte, denn ihr uahten in wei ten schwarzen Mäntel» und Weißen Halskrausen würdevoll

Glocke, die dem stattlichen Turm ebenbürtig werden soll, so daß sie seiner Schönheit und Höhe entspricht.' Gräfin Hildegard dachte eine Weile. „Ich wüßte nichts im ganze» Schloß, was diesem Zwecke dienlich wäre. Der Graf ist fort und was a» Rüstungszeug noch hier geblieben ist, wage ich nicht zu verschenken', sprach sie freundlich, „nur dort die große» Kugeln auf den Zinnen find noch aus Erz.' Sie zeigte mit der spitzenumfäumten weißem Hand auf di^ Ringmauer der Burg. ,^Säre euch mit diese» geholfen

» Zwölfe sind es. mächtig große Globen.' Die Rat-Herren schauten empor. „Fürwahr, bie Spende kommt uns gut.' Befriedigt schüttelten sie die Lockenhaup'zr und schmunzelte». „Langt es für bie große Glocke?' fragte Sie Gräfin lä chelnd und dachte an ihren stummen Freund, den holzen schlanken Turm und freute sich, daß er nun spreche» würd? herüber zu ihr nach Küepach. „Es könnte', sprach sie. „noch lange dauern bis zu des Haselburgers Rückkehr. Wollt ihr auf ihn warte», ist es mir genehmer; könnt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 6
Datum: 03.02.1922
Umfang: 6
vor do^i gerichte Bozen zu verantworten. Er iv.ir?: ! 8 Monaten Herkers verurteilt. Sas Geheimms vou Ivdschinka. Krimmalroman von Erich Edenstein. <ZS. Fortsetzung.) „Dann mußt du sie sehr flüchtig angesehen oder — deine Schwester vergessen haben! Ich jah die Bilder der Toten, und es besteht für mich nicht der leiseste Aweifel, dvsz es unsere arme Harnet ist!' Die Gräfin verhüllte ihr Gesicht und brach in Schluchzen ans. Dann stammelte sie un- stcher: „O, wenn du recht hättest! Es wäre ja ent setzlich! Die Tote

mich fast ebenso sehr, wie die Schreckensnachricht von Harriets Tod. dll wir in den Zeitungen lasen!' Die Gräfin sah idn mit einem seltsamen Blick an und senkte d-n Kopf. «Ich mußte Egon versprechen, dir me mehr eine Zeile persönlich zu schreiben,' sagte sic dann leisr. „Er ist sehr eifersüchtig uns kann nicht »,'rgessen, daß ich — einst beinahe deine Frau geworden wäre — und dich — sehr lieb hatte ' Ucber Parkinsons Züge zuckle ein eigen tümlich überraschter Ausdruck, Dann verfin sterte

sich sein Gesicht. „Darum trägst du wohl auch das armselige Kcttchen nicht mehr, das ich dir beim Abschied in Nervyork gab?' „Das — Kettchcn?' Die Gräfin blickte unsicher und verlegen auf. „Ah — du hast es wohl überhaupt schon ganz vergessen?' Er griff wie spielend nach ihrer Rechten. „Es war ein Dielliebchen, weißt du es wirklich nicht mehr? Und du erlaubtest mir. daß ich es dir anschmiedete, damit du es nie ablegen solltest. Noch bei dei nem Besuch in Newyork als junge Frau trugst du es. Damals war dein Mann

wohl noch nicht so eifersüchtig?' Die Gräfin murmelte verschämt: „Damals wußte er noch nicht, von wem es stammte. Ich hatte ihm gesagt, es sei von Harnet.' „Ah — du hast ihn belogen? Du — die du niemals eine Lüge über die Lippen brach test?' Des Amerikaners Stimme klang jetzt so kalt und streng, daß sic ihn erschrocken ansah. „Ich — dachte an — dich!' hauchte die Gräfin, und eine leichte Röte überzog ihr Gesicht. „Trotz allem, was später kam, war mir jene Erinnerung doch heilig, Allan

! Ich — ich wollte das Armband behalten!' „Und dennoch sagtest du ihm später die Wahrheit, denn du trögst d«s Kettenarmband nicht mehr^ „Er preßte mir die Wahrheit ab. Er war stets mißtrauisch — um des Friedens willen mußte ich mich fügen. Begreifst du das niäst?' Er antwortete nicht gleich: Erst nach einer Pause fragte er unvermittelt: „Du bist also jetzt sehr glücklich mit deinem Mann?' „Unaussprechlich!' antwortete die Gräfin mit beinahe schwärmerischer Begeisterung. „Er liebt mich genau so, wie am ersten Ta ge unserer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 26.10.1905
Umfang: 8
dem Jagdschlosse der Gräfin Selbm zu. Die Gräfin mußte schon, bevor fie das Schloß betrat, unterrichtet sein, was ihrer wartete. Der Kammerdiener ließ sich sogleich seiner Herrin melden und stand bald derselben gegenüber. „Was gibt'S, Hans? Ist Graf Albert etwas zugestoßen?' preßte es sich mühsam über ihre Lippen, während Leichenblässe ihre Wangen deckte. Mitteilungen des Aauernöundes. Der Bauernbund hat am 14. Oktober wieder 546 Mitglieder aufgenommen und der Behörde mit geteilt. Die Zahl der formell

Forderung zu stellen haben, aufge fordert, ihre Ansprüche bis 30. Oktober anzumelden. „New, gnädigste Gräfin, aber Graf Rudolf ist zurückgekehrt und —' „Ist Gertrud — ist die junge Gräfin ebenfalls im Schlosse?' „New, der Herr Graf kam allem und mit einer so finsterm Miene, daß wir alle kaum wagtm, ihn zu begrüßen. Tann ist er bis zum Abend essen in Graf Alberts Zimmer gebliebm. Ich war im blauen Kabwet beschäftigt und da die Herren ziemlich laut sprachen, so —' „Sie haben gelauscht, Hans

; aber vielleicht war es heute gut.' „Ich gebe zu, es getan zu haben, aber allein in Ihrem Interesse, Frau Gräfin, ich fürchtete, die finsteren Züge des Herrn Grafen könnten meiner Gnädigen Unangenehmes bringen.' In diesem Falle will ich es Ihnen verzeihen. Und war es wirklich etwas, wodurch ich schmerzlich berührt würde?' „Der Herr Graf will hier ein anderes Leben einführen; alle Vergnügungen sollen aufhören, ein schränken will er das ganze Hauswesen, Diener ent lassmund so weiter.' „Ah! Herr Sohn

, jetzt bm ich vorbereitet und werde mein Recht zu wahren wissen. Ich danke, Hans, für die Nachricht; sagen Sie niemand, daß ich von der Ankunft dcS Grasm unterrichtet bin. In einer Stunde bin ich daheim.' „Befehlen Frau Gräfin sonst noch etwas?' „New, HanS, nur soll Betty früher, als ich eS bestellt, meine Zimmer bereit halten.' Herichtssaal. KW raöiater Sohn. Wenig Freude wird der Vater des 26jährigen TaglöhnerS AloiS Frank von Kältern an diesem habm. Der Bursche, verschon vorbestraft ist, schlug seinen Vater mit ewem

schweren Kerker. ES bedürfte nur eweS kurzen Augenblicks und die vollendete W- .dame hatte die Spuren der Er regung verwts .. Die verräterische Bläffe wurde vor dem Spi.gel dadurch beseitigt, daß fie in ihr seines Batisttuch hauchte und einigemal über die Wangen rieb, um das Blut dorthin zurückzurufen. „Doch keweunangenehme Botschaft, liebe Gräfin?* so hörte die Eintretende von allen Seiten „New und ja. Mein Sohn ist heute zurück gekehrt, weil seine Anwesenheit nach Aussage des altm Bauer unbedingt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 6
Datum: 14.02.1922
Umfang: 6
noch als zuvor. Die nie erloschene Liebe flammte wieder aus, und setz', wo sein Bater tot war, hätte er Wando wohl heiraten können, wenn — er inzwischen nicht sich selbst gebunden hätte. Dic Frau — ich meine dic wirkliche Gräfin Koschwinski — hättr wohl sofort in eine Scheidung gewilligt, denn chr waren iängst die Augen aufgegan gen über den Mann, den sie einst zu lieben «glaubt hatte. Damit aber waren ihm auch ihre Millio nen verloren gegangen, und er war das Le ben eines reichen Manncs bereits gemeint

. Auch Wando Jafznitzki war nicht mehr die eui?act)e Berwlllicrswchter von einst — auch sie und ihre Familie wollten Gracc Morgans Geld. Da fand Wandos Valcr — dieler ge borene Verbrecher — einen Ausn>eg. Er machic 5en Eroien ans dic zwischen 'einer Tochter und der Gräfin begebenden Ähn lichkeiten ausmerliani. — Err-tcn Sic ras übrige?' „Nein.' murmelte die G:äfin, den flackern den Vück starr aus den Frager gerichtet. Partijon suhl achsclzuckcnd iort: „Man hat falsche .'»önigssöhnc iür echt>> c uogcgeben

' re, beland sic sich mit künstlich blond gesärb-- tcm ^aar in der Obhut der Dobruck, dic sie a!'.> ,.?öci)icr^cn' ans''nic!i und unaufhörlich bemü-'l war, ihr den „Wahn' auszureden, doiz sie Gräfin Koschioinska sei ' „Welche Phantastik!' hohnlachelte Graf Kolchwinski mit blassen Lippen. „W-r j!'I! Ihnen das glauben?' Parkinson warf ibm einen strengen Blick zu. „Leider ist das Leben ost viel phantasti scher nnd grausamer, als die kühnste Phapia- sik ersinnen könnte,' sagte er kalt. „Die fal sche Gräsin

war also in Szene geietz: und wurde nun nach Aegypten geschickt, um sich dort in aller Ruh? in ihre neue Äoüe einzuleben, während der Gras zum Schein das Schloß in Stand setzen ließ, in Wahrheit aber Umschau hielt nach irgend einer Privat- irrenanstalt, dcrcn Bcsi!?er gewissenlos genug wäre — lästige Personen auf Lebenszeit vcrschwindcn zu lassen. Auch wurde die bereits von der wirklichen Gräfin unter brutalstem Zwang eingeleitete Bermögenstransaktirn iveiter betrieben. — Denn man mußte ja das Geld eidlich

auch wirklich in die Hand bekommen und bei die ser Gelegenheit womöglich mit den Verwand ten der wirklichen Gräfin einen Bruch her beiführen. um vor Ueberraschungen von dort sicher zu sein. Wie leicht konnten sic sonft emes Tages Grvs- besuchen! Leider waren diese nicht ganz so nai'.-, n^ie m-üi sandten die Schwester der Träiiu 7: Person- lichen Aelprechungen ncch Europa. Diese 'Nachritt kam der Pseudo-(^'ii'in Kairo zu, uird sie reiste, non pc-r'chK' Schreck ergriifen. nach Neepc!, wo-n-' ''ir Graf

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 31.01.1905
Umfang: 6
. Wir haben gegenwärtig sehr unangenehmes Wetter; sehr starken mit Gott und mir selbst zu Rate gegangen sein! — Man bedarf meiner, die Frau Gräfin schellt sehr ungeduldig.' Damit schritt sie, ohne den Doktor weiter zu beachten, den Gesellschastsräumen zu. „Immer derselbe Haß in Wort und Blick; wird sie es mir nie vergessen, wie herb die schönen Tage ihrer Kindheit geworden, weil ich gedankenlos den Worten der Baronin geglaubt? Und was ist all die gerühmte Gewissenhaftigkeit der Frau von Feelen, zerfällt

nicht alles bei näherer Prüfung und nur Schein und Aeußerlichkeiten verdecken den wahren Grund des Herzens? . Und dann — doch, was ist das, da kommt ja die Gräfin mit Tora und zieht ganz erregt dieselbe in ihr Zimmer. Horchen ist sonst nicht meine Sache, aber heute mache ich eine Ausnahme, ^vielleicht will sie dem Mädchen Unrecht tun und das leide ich nicht, sie ist ja mein — Mündel. Er trat dicht an die schwere Portiere, welche die beiden Zimmer trennte, denn im Eifer vergaß die Gräfin, die Türe zum Korridor

zu schließen. „Willst du noch leugnen^ eine Unterredung mit dem Doktor gesucht zu haben?' „Wer gibt Ihnen ein Recht, Frau Gräfin, von meinem Handeln Rechenschaft zu fordern? Gehorsam schulde ich der Frau Baronin und meinem Vor mund, Ihnen nicht!' „Widerspenstiges Ding, glaubst wohl, weil Baron Arnold auf deine Seite getreten und der Doktor freundlich mit dir ist, du habest ge wonnenes Spiel! Aber ich sage dir, wage mit deinen funkelnden Augen deinen Vormund zu suchen, Wind, mitunter Sturm und Wirbelwind

, was würden die. Gäste den ken, fänden sie die hohe Gräfik? Soltau im trau lichen töts k töte mit dem Zirkusreiterkind?' Der Doktor hatte genug gehört, aber nicht Groll und Bitterkeit spiegelten sich in seinen Zügen, nein, tiefe Trauer, bitteres Weh. Er kehrte in den Salon zurück, suchte aber eine stille Fensternische, um nicht beachtet zu werden. Nach kurzer Zeit trat auch die Gräfin ein, jede Spur einer Erregung war verwischt. Ihre Unter haltung sprudelte vor Uebermnt und Schelmerei, während ihre Augen suchend

soll, nur .um dich zu amü sieren,' sagte zürnend Arnold. Sie wollte sich nicht amüsieren, nein, sie wollte Tora nur demütigen in den Doktors Augen. Fran von Feelen erfaßte den Gedanken ebenfalls, weil Arnolds Interesse für das Mädchen durch Mre Niederlage sehr herabgestimmt würde. Frau von Feelen gab Tora einen Wink und sogleich stand sie, demütig der Befehle wartend. . „Dein Vormund verlangt, du mögest uns eines deiner Lieder singen und dein Talent nicht wie bis her vergraben,' höhnte die Gräfin. Dunkle Glut

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 20
Datum: 17.10.1920
Umfang: 20
Geschäften jetzt so stark in Anspruch genommen, das; ich mich Gilda nicht so viel widmen kann, wie ich wünsche, unk. dir möchte ich nicht noch mehr Pflichten auf bürden ' Komteß Beate fulilte selbst, daß sie wenig Ta lent und Geduld zur Erzieherin hatte und war sehr damit einverstanden, daß ihr dies Amt wieder ab genommen wurde. ..Hoffentlich hat die Gräfin eine gute Wahl ge troffen.' sagte sie. „Nun. von einer Wahl kann wohl nicht die Rede sein, da eben nur d>e-e junge Dame in Frage kam

- Ich kann dir ja vorlesen, was die Gräfin über die junge Dame schreibt.' erwiderte Graf Har ro und las der Konitcssc die betreffenden Stellen vor. Diese börle aufmerksam zu. und in ihrem Ge sicht malte sich eine keineswegs freudige Zustim mung. als davon die Rede war, daß Griseldis von Ronach jung und schön sei und einen Zauber auf Menscheil!,erzen ausübe. Solch eine Persönlichkeit sah sie durchaus nicht gern in der Nähe ihres Vetters. Das konnte ^hrem Plan, die zweite Frau des Grafen Harro zu wer den, vielleicht

von diesem Namen und^ah in Bernes Gesicht. Es erschien ihm wenig schön und lieblich, dieses harte, fast männliche Ant litz mit der zu großen Nase. Es mußte doch ganz ai'.genehm sein, wenn ihm bei Tisch noch ein an deres mnges und schönes Antlitz entgegenblickte. Und er stellte sich unwillkürlich unter dieser Gri seldis eine poesieumslosse Erscheinung vor, so daß er fast über sich lächeln mußte. „Ich habe der Gräfin geschrieben, daß ich eine noch jugendliche Erzieherin für meine Tochter ha ben möchte

. Dies Alter scheint mir gerade recht. Gilda soll in ihrer Erzieherin zugleich eine junge, heitere Gesellschafterin haben. Sie wird eine solche recht nötig brauchen, in unserem stillen Treuenfels. Jedenfalls bin ich überzeugt, daß mir die Gräfin die junge Dame nicht so warm empfohlen hätte, wenn sie ihr für diesen Posten nicht geeignet er scheinen würde.' Komteß Beate nagte an ihrer Lippe. Sie war sichtlich unzufrieden. „Ich wäre doch mehr dafür, Harro, wenn eine ältere, erfahrenere Person ins Haus käme

die jungen Dame unbesorgt überlas kann. Ich muß sie erst kennen lernen und iti Fähigkeiten prüfen, das ist gewiß, che ich ihr EN völlig anvertraue. Im übrigen kann ich inich wo-! auf den Scharfblick der Gräfin verlassen, die!Ä Menschenkenntnis besitzt. Du kannst also onnzuc- besorgt sein. Ich bin sehr srol>, daß die Gräfin nm schnell die Sorge abnehmen kann und werde nah her gleich an sie schreiben, daß wir die junge 2m erwarten.' Komteß Beerte senkte die Augen um das in ruhige Funkeln

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 06.02.1924
Umfang: 8
das is do gar i ka Geld für so a hochhercschafrlichos Silber- , ksteck mit dem prachtvollen Monogrmmn! ! Dann', setzte die Gabel fort, „schwank mir > allerdings das Bewußtsein wieder, dem! da >Mußte ich ja, daß uns Moritz Silberl'amn gekauft hatte.' ^ „Das ist unglauÄich'. brummte ganz im Laße ihrer dunklen Stimme die Kassette plötzlich. „Als ich Euch nachfolgen mußte, hörte ich ganz deutlich, wie diese Frau Ribar unserer lieben Gräfin Elisabeth sagte: Und denken Frau Gräfin wie unverschämt, nein wirtlich

unverschämt der Weener Her. war: 9vlI,Frau Ribar, hat er gesagt. IVO weil Sie':' sind« aber da will ich die Kastetten auch noch haben. Fr<m Gräfin wir müssen wirtlich , froh sein, daß wir die SVV kriegt haben, nil wahr? Ich Hab auch wirklich mein Möglich stes getan, weil ich auch immer gedachr Hab. ! wie gut die Fre-u Gräfin Mutter immer ^ war, wie ich- noch Kammerfmigfer war bei der Gräfin R. Dkm Gott!' i „Die Kassette, ja freilich, die gehört dazu: wir wollten doch ttoß keinen so großen Pack

machen neuLch, ist dann die Gräfin Elisabeth dazwischen gefahren.' - , Messer, SoSel und Löffel »irrten empört durcheinander. Und Mtzlich war es wieder ^ ganz still. Lereinsleitern sich uiWich machen. Beide Bült»- !ein eianen sich als treffliche Arautaeschenke. — Alutterschule. Ein Büchlein für die Frauenwelt, das in Sie »and jeder christlichen Frau gehört. Sie stellt eine kleine, übersichtliche und kurze Er»ehunaslehre dar. die hauptsächlich den prak tischen Bedürfnissen der Gegenwart Aechm»»g '.ragt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 12.09.1917
Umfang: 8
-Oberjäger Franz Fiegl im 3. Tir. Kaiserj.-Reg.. ein Sohn des Meraner Hutfabrikanten F. Fiegl, wurde nun mehr zum Reserve-Stabsoberjäger (Stabsfeld webel) befördert. Gräfin Wolkenstein-Trostburg. Zu dem von uns gemeldeten Tode der Gräfin Elisabeth Wolkenstein-Trostburg teilt uns das Kriegs- fürsorgeamt Bozen-Gries folgendes mit: Wenn je eine Persönlichkeit auf die Bezeichnung „stil le Wohltäterin' Anspruch erheben durste, so war es die jüngst in der Ahnengruft zu Waid bruck feierlich beerdigte Gräfin

Elisabeth Wol kenstein-Trostburg. Seit der Gründung des Kriegsfürsorgeamtes Bozen-Gries zählte die hochbetagte, edelsinnige Dame zu den uner müdlichen und warmfühlendsten Förderinnen der Krieasfürforge und stellte sich und ihr Haus vollkommen in den Dienst der Kämpfer an der Front. Reiche Gaben, von der Gräfin und deren Familienmitgliedern eigenhändig gearbeitet, flössen zur Winterszeit dem Depot des Amtes zu und zahlreichen Soldaten in den Fels- und Firnenregionen der Tiroler Kampf stellungen

ist durch diesen Bienenfleiß und Op fersinn zu schwerer Zeit die größte Wohltat ge worden. Unter den dem Kriegsfürsorgeamte gewidmeten Kälteschutzmitteln haben die Wid mungen der Gräfin Wolkenstein stets einen be sonderen Platz gefunden und wo es galt, eine hochgelegene.vorgeschobene Stellung mit diesen wertvollen Gaben zu versehen, wurden zu die sem Zwecke die Liebesgaben des Hauses Wol kenstein-Trostburg als ganz auserlesene Er zeugnisse an die Front versendet. Auch als Wohltäterin des Vereines „Frauen-Kriegsbei- steuer

' in Brixen a. E. wird der Name der Gräfin stets ehrenvoll und dankbarst genannt werden. Aeberwachung der Einhaltung der Obst höchstpreise bei Produzenten. Groß- und Klein händlern. Ständige Klagen über die Nicht einhaltung der Obsthöchstpreise haben die Gost Seite 3 Bozen veranlaßt, den pol. Bezirksbehörden Kontrollorgane zur Verfügung zu stellen, die von den betreffenden Behörden (Stadtmagi strat Bozen, k. k. Bezirkshauptmannschaften Bozen und Meran) bevollmächtigt und beauf tragt sind, als deren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 10
Datum: 07.01.1922
Umfang: 10
der gro ßen Pamir. Leiter des Unternehmens war W. Mckmer Rickmers-, unter den Teilnehmern befan den sich Professor Dr. v. Klebelsberg und Prof. Üc. Heinz v Ficker. Ausgangsstation war di« Lindl Samarkand in Russisch-Turkestan. Die Ex- Mtion verlies sehr ergebnisreich, insbesondere in geologischer Beziehung: es wurden auch wertvolle Las Geheimnis von Zubschlnla. .^cunuiujluii>^>> von ^rliy l!oea>l«lll. (IS. Fortsetzung.) .Schon am Nachmittag. Die Gräfin hatte H«nbar keine Ahnung

, denn sie war sehr erschrocken. Der Gras selbst schien außeror dentlich erschöpft von der Reise — ich glaube er ist direkt vom Sanatorium weg und ohm Unterbrechung gefahren — denn er sprach kaum ein Wort und starrte nur immer so vor sich hin, daß mir schon ganz unheimlich wurde »Wie benahm sich denn die Gräfin dabei'* »Sie blickte ihn zuweilen ängstlich und wie fragend an, aber ich merkte, daß sie das vor mir oerbergen wollte. Ihr Versuch, mich aus dem Zimmer zu entfernen, miß lang. denn der Gras gab es nicht zu. So zog

?* »Soviel ich hören tonnte, nicht. Sie spra chen ja fast überhaupt nicht» und saßen sich üumm --nd kalt gegenüber, wie sr«ode Leu l > >.»» »»»>» i », re, ganz anders als damals in Dubschinka, wo sie so verliebt taten, als seinen sie erst ganz kurze Zeit verheiratet. Einmal hörte ich wohl, wie die Gräfin zögernd begann: »Du wirst gehört haben, von dem, was hier —* Aber da unterbrach er sie schrosf: .Später können wir darüber red«n. Jetzt rücht. Ich bin noch zu angegriffen von der Reise. Auch muß

vor allem andere» getan werden. Bitte, klingle dem Portier und gib Auftrag, daß man dir di» Richtung zustellt.* .Reisen wir denn ab?* fragt« die Gräsin betroffen. »Ja,* antwortete sie kurz. „Ich mag nicht hier bleiben in dem schmutzigen Rest. Auch hat man keine rechte Behaglichkeit in solch einem Hotel.* Lindemann schüttelte ärgerlich den Kopf. »Also wieder fort? Diese Leute haben ja nirgends Rast und Ruhe! Wohin geht es denn diesmal?* .Ich weiß es nicht. Der Traf sagte es nicht, und auch die Gräfin befahl

di» Gräfin mich unglücklicherweife vor gestern abend dabei ertappte, als ich au Sie schrieb. Si« «ar sehr ungehalten darüber. Die» ist «ohl auch die Ursache ihre« barschen »«nehmen» heute. Und »eil sie mir sicher « daa utchö« I«««i s«hr aufpass«, »ird. so wollt» ich Ihnen lieber persönlich Nach- rlcht von unserer bevorstehenden Abreise ge ben * .Dies ist sehr lieb oon Ihnen, aber was geht es die Gräsin an, ob wir uns schreiben oder nicht?*^ .Ich weiß »« nicht. Sie ist Ihnen eb«n böse, weil Si« Schuld

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 12
Datum: 16.12.1905
Umfang: 12
an, der mit glücklichem Lächeln auf dm Kleinen schaute, dann flog ihr Blick hinüber zu Gertrud; lange ruhte er aus ihrem Geficht, und immer weicher wurden ihre Züge. New eS war nicht möglich, diese Augen konnten nicht lügen. Noch sträubte fich ew Gefühl w ihrer Brust; aber da rief der Klewe: „Großmama, habe mich lieb!' Nun war'S vorbei mit dem Stolze der alten Gräfin. Ihre Arme um fingen das Kind von Gertrud Treugold, und eine große Träne netzte die Stirne des Knaben, Wlbert hatte das Kind früher

Gertrud fie war die geliebte Herrin, jedes Auge, jeder Mund verriet eS. .Ew Willkommen unserer liebm Gräfin, der Herrin von Eichsfeld!' riefen alle freudig. .Ich danke euch für dm herzlichen Empfang. Aber ein Kind soll stets unter der Mutter stehen, darum vergesset nicht, daß hier eure Herrin ist!' Damit zeigte fie lächelnd auf Rudolfs Mutter. Jetzt hatte Gertrud dm Sieg errungen, denn kaum hatte fie geendigt, da suhlte fie fich fchon von der Gräfin Armen umschlungen, die laut schluchzend kein Wort

hervorzubringen vermochte. Auf AlbertS Wwk entfernten fich die Diener. „Du hast gesiegt, Gertrud, jetzt weiß ich, daß der Adel der Seele nicht bedingt ist durch die Geburt, du hast edler gedacht und gehandett als die Gräfin Eichsfeld, die da glaubte, das Bürgerherz könne befrie digt werden durch Rang und Namen, die ich höher zu stellen wagte, als die heiligen Regungen des Her zens. Vergib mir, Gertrud, sei meine liebe Tochter.' ES bedürfte keines Versprechens. Rudolf und Albert, wie der Professor, warm

glücklich, als fie die beiden so vereint sahen. Meta hingegen lehnte fich über die Brüstung der Terrasse und flüsterte höhnend: .Nun wird die Mama auch noch weichherzig, jetzt scheint eS mir wirklich, daß eS Zeit wird, bald zu reism. Schließlich wird die lebenslustige, alte Gräfin noch bigott und dann adieu die schöne lustige Zeit! Da lobe ich mir Paris, dort bot jeder neue Tag neue Freudm, und hatte man alles durchgekostet, so gibt eS dort ewe wahre Findigkeit, etwas NeneS, Reizendes und Anziehendes

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 10
Datum: 28.01.1905
Umfang: 10
und hoffe nicht, daß du fie rückgängig machst, Mama!' „Du willst dich wohl als Beschützerin der schwarzäugigen Hexe aufwerfen, Arnold,' warf die Gräfin Soltau recht hämisch hin. „Nimm dich in acht, die Blicke haben Feuer genug, dich zu ver brennen.' . „Sei ohne Sorge, Tante, dagegen bin ich gefeit.' „Warum mich nur stets Tante nennen, du weißt, ich höre das so ungern.' „Wie gut, daß ich dieses weiß, so kann ich dir ja häufig Gelegenheit geben, dich in Geduld zu üben. Siehe, da hätte ich sogar

konnte ich das Kind nicht ansehen.' » „Aber gerecht konntest du sein!' — Was zuckte denn um die Lippen der Gräfin, war es Spott? - , Am folgenden Morgen, als Tora bei der Gräfin war, entfaltete der alte, treue Friedrich eine seltsame Rührigkeit in Toras Zimmer, und geheim nisvoll lächelte er, als Arnold mit dem Gärtner die üppigsten Pflanzen und Blüten dort aufstellte. „WaS wird mein Liebling sagen zu der neuen Herr lichkeit?' dachte er. Arnold und der Doktor fühlten sich zu einan der hingezogen

, obschon ersterer die Handlungsweise des Vormundes nicht begriff. Wagte er nicht auf einmal der Baronin schroff entgegenzutreten? So kam es, daß der Doktor häufiger Gast im Schlosse war und auch von den Damen gern gesehen wurde. Die Gräfin Soltau besonders schien das Kommen deS schönen, ernsten Mannes mit dem bedeutenden Kopf gern zu sehen. Ohne daß fie eS ahnte, ließ fie in ihrem Herzen eine Leidenschaft heranwachsen, die man einer so gereiften Frau nicht zügetraut. All ihr Denken und Handeln paßte

fie den An schauungen deS Doktors an, aber auch nicht ein Blick, nicht ein Wort des Verständnisses wurde, ihr von seiner Seite zu teil. Doch fie konnte warten, fie gab ihr Spiel noch nicht verloren, einmal mußte sie siegen, fie die „Gräfin Soltau'. So sah eS in Feelenburg aus, als unerwartet fich der alte Graf Falkenburg zum Besuch anmel dete. Er hatte als Vorwand gebraucht, zum Ge burtstag Arnolds dort nicht zu fehlen. ES sei doch ein wichtiger Abschnitt, so meinte er, wenn der junge Majoratsherr

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 20
Datum: 05.09.1920
Umfang: 20
Jahre, mußte dieses Werk unfertig dastehen, ohne Möglichkeit, es benützen zu können. Gegen wärtig arbeitet nun Orgelbaumeister Fuetsch an der Fertigstellung des Werkes Die neue Aufkirchener Orgel ist in modernster Ausstattung erbaut und ..Wann kommt die Baronin zurück?' fragte Gräfin Nechberg. „Wie geht es ihr?' Klausens Gesicht verdüsterte sich. „Es ist imMr das gleiche. Gräfin — und wird es nie and.>rs werden. In acht Tagen hole ich sie.' „Die Aerinste! So jung noch, ein solch' entsa gungsvolles

Leben vor sich zu haben!' meinte die Gräfin bedauernd. „Doch Sie sind das Muster eines Ehemannes.' Klaus machte eine müde, abuxhrende Bele gung. er muhte besser, wie fein Leben sich an Kämpfen aufrieb! Voll tiesen Mitleids sah Isabelle auf ihn. viele graue Fäden durchzogen schon sein dunkles Haar, eine scharf? Falte, von täglicher Sorge und gehei mem Leid sprechend, stand zwischen seinen Augen. Wie gern hätte sie ihm die Falten geglättet und den ernsten, strengen Mund geküszt. bis er wieder lächelte

! „Wie es Ruth geht, braucht man wohl nicht zu fragen'. Selbstverständlich gut?' „Allerdings. Gräfin, meine Schwester schreibt fehr glücklich. Ende^August, wenn Neudegg im Ma növer ist, wird sie kommen.' Gräfin Rechberg wurde einen Augenblick ans Telephon gewünscht, und Klaus war mit Isabelle ollein. Ungestüm trat er auf sie zu und faßte nach ihrer Hand. „Isabelle, ich sche dich wieder!'' flüerte er mit zuckenden Lippen. „Es ist keine Stunde vergangen, Klaus, in der ich nicht an dich gedacht!' sagte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 20
Datum: 05.09.1920
Umfang: 20
können wir den Ausflug des katholischen Lehrervereines in unserer Gegend buchen. Der längst geplante Sommerausflug kam in einer alle Erwartungen übertreffenden Stärke zustande. Die Anregung hiezu war wohl zweifellos vom Mandatar des Bezirkes Glurns, Schulleiter Vet ter, Mals, ausgegangen. Und Herr Lehrer Vet ter versteht es, seine Pläne in volle Taten umzu- Stolze Herzen. Roman von Fr. Lehne. (58. Fortsetzung.) Nachdruck verboten. Nach Ruths Hochzeit war Gräfin Tambach nach Althof übergesiedelt, „um ihre Tochter

, und es war ihr ein Hochgefühl gewesen, endlich einmal wieder unter „Standesgenossen' zu sein, was sie lange und schmerzlich entbehrt hatte. Sie wurde nicht müde, ihrer Tochter von der Feier zu erzählen. Der kleine Klaus konnte sich aber nicht an die Großmutter gewöhnen; er strebte von ihr fort und verlangte stürmisch nach „Tante Ru'. Zum Glück war die Mamsell tüchtig und hielt das Haus in Ordnung: sonst wäre es manchmal zum Davon laufen gewesen. Mamsell Lina ließ sich von der Gräfin nichts dreinreden: sie trat

ih» mit Entschiedenheit entgegen und nahm auch kein Blatt vor den Mund, ohne daß sie den Respekt verletzte. Beleidigt rauschte die Gräfin dann aus den Wirtschaftsräumen und brachte ihre Klage bei Klaus vor, der ihr aber in einer an ihm ungewohn ten rücksichtslosen Art erklärte, sie möge die lang «Der Zlrvle?? setzen. An SO Lehrpersonen nahmen am Ausfluge teil. Das Hauptkontingent stellten naturgemäß die Leh rer selbst: an deren Spitze der Obmann des katholi schen Lehrervereines Südtirols Schulleiter Leder- mayer

freuen, in dein die fürsorglich waltende Frauenhand fehlte unv die Einsamkeit und Verlassenheit ihn aus allen Ek- ken angrinsten? 25. Kapitel. Klaus voll Wallbrunn sah Isabelle wieder; ganz unvermutet traf er sie im „Weiherhaus'. SiS hatte eiue Einladung der Gräfin angenommen, da ihre Anwesenheit verschiedener Besprechungen we gen nötig war. Seit Monaten arbeitete man In Birkenfelde; es drängte Isabelle, ihre !s<!än« o bald wie möglich ausgeführt zu sehen. Beide waren durch die unerwartete Begegnung

überrascht und tonnten kaum ihre Empfindungen verbergen. Mit durstigen Augen trank er das Bild de» geliebten Frau. Isabelle zitterte und wagte kaum, ihn anzu sehen. Sie war schlank geworden: sie hatte aN Fülle verloren. Es stand ihr aber gut und ließ sie fast mädchenhaft erscheinen. Gräfin Rechberg sprach in begeisterten Worten! von dem großen, wohltätigen Werk Jsabelles. Be scheiden wehrte sie ab; doch es beglückt« sie. als Klaus ihr in bewegten Worten dankte. Sei» Loh tat ihr wohl; sie wußte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 10 von 12
Datum: 21.10.1905
Umfang: 12
. Doch einer hatte den Kommenden erkannt, Vater Bauer, und der war der erste, der ihm ein herzliches Will- kommen zurief. „Und unsere junge Gräfin, kommt sie dmn nicht wieder? Wir haben sie alle so gern, Herr Graf.' „Die Zeit läßt sich kaum bestimmen, Vater Bauer. Ist hier im Schlosse alles wohl und gut?' .Muß ich aufrichtig sein, Herr Graf?- „Mir gegenüber immer, lieber Bauer, Sie wissen ja, ich kann die Wahrheit hören.' „Nun dmn, wohl ist Gott Dank alles, bis auf den armen Grafen Albert, doch ist es auch nicht schlimmer

. Er hat das Bild der jungen Gräfin gemalt, eS ist, als ob sie lebte, so schön. Gut ist eS Per aber nicht, denn es summt und schwärmt wie in einem Bimmkorbe den ganzen Tag, imd ich kann kaum so viel Geld schaffen, als die gnädige Gräfin fordert. Aber nun zürnen Sie nicht, Sie mußtm eS doch wissen.' „Ich wußte es schon, Vater Bauer, mein Bruder hatte es mir bereits geschrieben und dadurch habe ich die Heimreise beschleunigt. Doch nun muß ich gehen, um die Mewigm zu sehen. Ich suche

Sie noch wieder auf, um mit Ihnen alles zu besprechen.' Bauer schüttelte das graue Haupt, indem er dem Grasen nachschaute. „Ist das Gras Rudolf? Diese finsterm trau rigen Züge passen so wenig zu seinem sonst so heiteren, frohen Wesen. Da ist nicht alles richtig, wie es sein soll. Er geht in die Residenz mit der alten Gräfin und läßt feine junge Gattin daheim, dann, reist diese ab, wie später die Mutter sagt, ihrer Gesundheit wegen. Freilich, leidend genug sah das junge Kwd aus, aber so war sie schon, ehe der Gras in die Residenz ging

. Nun, der Graf wird es seinem alten Freunde schon verträum, wenn ich eS wissen soll. Hier wartet ihn nun ein wirres Durcheinander, welches nur eine so genußsüchtige Frau, wie die alte Gräfin schaffen konnte. Und dann Arbeit, um endlich einmal die Schulden zu tilgen, die bleischwer auf dem Schlosse rühm. Doch Arbeit tut gut, wenn es da drinnen nicht vielleicht so ganz stimmt,' sagte er, auf die Brust deutend. (Fortsetzung folgt.) Galgenhumor. Präsident fzu einem zum Tode verurteilten Barbier

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Seite 3 von 12
Datum: 25.02.1911
Umfang: 12
natürlich von ganz besonderer Bedeutung. * Gokflois ööses Weib. Petersburger Mor- genbläner vom 7. Februar veröffentlichen Einzel heiten aus den letzisn Monaten von Tolstois Leben, die grelle Ätrsislichter auf dis Geldgier der Gräfin, bis den Charakter ihrer jüdi-chen Nation nichr verleugnen k^nn, und den warfen, der im Haus-- Tolstoi' h-.rrfchie. Di-: Bauern kamen oft auf Tolstois Gut und klagten über dis Härts der Gräfin, dis daS Weiden deS Viehes auf den Gu'-sni-ssu und das Stehlen d;Z HolzeS

aus den GutSwSld?rn rügt-. So mußte Tolstoi eines schönen Tages zu seinem größten Erstaun«! sehen, wi- der von d^r Gräfin zur Bewachung der Gutsfvrsts ang-stillts Tscherkesss einen Lauer am Luffa hinter sich hi-xschleppt?, den er bei einem Fvrstsrevil ertappt hat-5. Der Baurr war Tol stois Fecund, n-i: dem er oft Gespräche über Gott geführ: hatte. Vergeben.? bat Tolstoi denTscher- küssen, den Bauer freizulassen. Der Tsch-rkesss b-schimpkts Tolstoi und nannts ihn im Namen der Gräfin eins« aUc-? Narr:n

. Dn b/gann Tol stoi weinend dem Tsch-rkessen nachzulauf-n, bis er ohnwächiig in d?n Straßenstaub fiel. Die Gräfin Tolstoi verbat den Buusrnkindern auch, Beeren und Puz? zu such-n, und b-strafts fis sür ihre U-bcr^cmngttt harr. Alls Uwstände deuten daraufhin, dal; sie ihren Gatten von aller Welt vollsiänd'.g abschließen wollte. SMM-k»bMN LSMK ^ ^ vbsimsz'kt KZ?. Z. klsSNnst ru jsitsr Isgssislt von g U!ik moegons dis 10 Udl Vom Sonntsg, 2K. fsbr., bis 8sm8tsg, 4. üllZi'?: Line interessante lour

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Seite 3 von 8
Datum: 12.06.1925
Umfang: 8
Seil im Wert« von 100 Lire gestohlen. Therese Gräfin Khueu'Wicke»« bürg f. St. Michael-Eppan. 10. Juni. Am 8. Jimi um 4 Uhr nachmittags fand das Leichenbegängnis der am ö. Juni hier verstorbenen Frau Therese Gräfin Khuen» Wickenburg unter großer Beteiligimg auf dem Friedhof in St. Pauls statt. Bon den vielen Leidtragenden seien erwähnt Frau Fürstin Campofranco, Bürgermeister Graf Bruno Khuen von Cppan mit Gemahlin. Graf Ferdinands Fedrigotti, Baron Georg Eyrl mit Sohn Egon, Baron Geoog Di Pauli

, Büvgerineister von Kalter», Frau Dr. v. Luttsrotti, gob. Gräfin Consolati, Komtesse Forni, Herr v. Mackvwitz, Herr und Frau Gottfried v. Larcher aus Bogen. Die Be völkerung von St. Michael und St. Pauls gab in sehr großer Anzahl der «dten Dame das letzte Geleite. Zwölf Priester begleiteten die Leiche zu Grade. Bor dem Sarge schrit ten weißgekleidet« Mädchen mit Kränzen. Dor Sarg war mit dem gräflichen FamNen- wappen geziert, flankiert von Lichtträgern. Dem Sarge folgten die beiden Söhne dor Verstorbenen

. Graf Eduard, akademischer BAdhauor, und hochw. Traf Egon, Weltprie ster. Die Beisetzung fand in der gräflichen Khuenschen Familiengruft statt. Die große Beteiligung..am Leichenbegängnis gab be redtes Zeugnis von der Hochachtung und Wertschätzung, der sich die edle Dame unter der Bevölkerung erfreute. In der Nummer vom 8. Juni bracht« der „Landsmann' die Nachricht vom Tode der Frau Gräfin. Da aber diese Nummer be schlagnahmt wurde, so seien aus dem Bericht in der erwähnten Nummer nochstehende Zeilen

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