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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 19.10.1922
Umfang: 8
fremde Besatzungsarmeen p erhalten. So deutlich hat sich Amerika »och me gegen Frankreich gewandt. Nicht so plötzlich, sondern mehr im organischen Zu- sommenhang des sich immer tiefer ziehenden Sezensatzes zwischen Frankreich und Eng- knd ist die Haltung Englands gegen Frank reich, die in der Auffassung des Bradbury- Lvrschlages zur Rettung Deutschlands ganz unzweideutig in Erscheinung getreten ist: indem Frankreich einen Gegenvorschlag aus- «rbeitet. Wenn man in Paris auch er» Värt, Frankreich gehe

Besetzung der Aheinland« als Garantie in Betracht käme. Wie lange Frankreich sein altes Spiel treibt, »der wann und wie es vielleicht a>Ä>ere Kar ten ausschlägt, um sich endlich am Rhein fest zusetzen, wird wohl davon abhängen, wie sich die russisch-französische Allianz, von der !» den letzten Tagen so viel gesprochen wurde, und der italienisch-französisch« Akkord be währen wird. Jedenfalls sucht Frankreich »üch neuen Genossen, die es wie die Türken «igen England in Bewegung letzen kann. Vielleicht

ist es eben selber lange schon inner lich überzeugt, daß es wie unter Nikolaus II. Rußland die Haick reichen müsse. (Denn Frankreich und England wissen ganz genau, daß sie ewig im Gegensätze zu einander ste hen, und daß die Vernichtung Deutschlands im Sinne Frankreichs nichts anderes ist, als «ine Stufe für die „große Nation' auch über knglaiH zu herrschen. Wenn Frankreich auch scheinbar mit Hilfe Kemals eine solche Stufe erstieg, so dürste diesmal die Reparations frage. oder eine der beiden Allianzen

als Sprungbrett kaum geeignet fein.) Der fran zösische Delegiert« Herriot. der von Rußland Zurückgekehrt ist. erklärt, er sei begeistert tmpsantzen worden: Frankreich könne, wenn « wolle, wieder die erste Rolle in Rußland spielen, beide Länder hätten gemeinsame In teressen; ein Bündnis zwischen beiden liege im Bereiche der Möglichkeit...Ob alles ge meint ist, wie es die französische Seele gerne verstehen möchte? Die Sowjeimänner haben noch viele Ueberraschungen bereit. Daß Ruß dvd den Urquhart-Vertrag

Ministerium. Rom. IS. Oktober. Die Verhandlungen zur Bildung eines Ministeriums Siollttl — Orlando — Aascisteu — Popolari find leb. hast im Gange. Lvbers« in Berlin. Berlin. IS. Oktober. Der frauzSfifche Se nator und Großindustrielle Luberfac, der be kanntlich mit Sklnnes ein Abkommen über den Miederausbau der zerstörten Gebiete in Frankreich abgeschlossen hat, wnrde gestern vom Reichspräsidenten und vom Reichskanz ler empfangen. Frankreich oerlangt die Zina^koatralle Deutschlands. Paris. IS. Oktober

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 09.11.1922
Umfang: 8
. Boznerboden S0 Cent. PoMooto-KoniÄ. Bo»«, ZmneisiW. den S November lSZZ. Der Kamps um die Dardanellen. Frankreich hat mit dem Sturze Lloyd Eeorges auf eine englisch-französische An näherung gehofft. Eine solche Annäherung jedoch kann nie als eine andauernde be trachtet werden. Der Gegensatz zwischen England und Frankreich ist uralt. Die französische Politik bezweckt mit der Nie derwerfung Deutschlands nichts anderes, als die Möglichkeit eines gemeinsamen Zu sammengehens zwischen England und Deutschland

für alle Zukunft auszuschalten. Mit dem Zusammenbruch Deutschlands wird Frankreich unbeschränkter Herr in Europa. Den Umstand, daß gegenwärtig in England eine Politik im Zeichen des Wahl kampfes nicht so fest und sicher nach außen wirken kann, da ein endgültiger Träger der Verantwortung fehlt, diesen Umstand will jetzt Frankreich ausnützen: Einerseits seine Rheinpläne zu verwirklichen, ander seits Englands Macht im Orient zu bre chen. Ob es ihm gelingen wird? Ob sich England seiner einstigen Machtstellung

er innern wird, durch kluge Benützung des europäischen Gleichgewichtes eine Fest- landsmacht durch die andere in Schzch ge halten zu haben? Mit der Unterschrist Äoyd Georges unter das Versailler Dik tat ist das europäische Gleichgewicht zer stört. die jahrhundertalte Macht, die Eng land auf die Festlandstaaten ausübte, ver nichtet worden. Frankreich zieht jetzt, ge stützt auf sein Heer, die Vorteile aus der Nachgiebigkeit Englands seit vier Iahren. Aber England wird sich seiner Tradition besinnen

. Wie sich seine Politik auch gestal ten mag, es wird nie freiwillig darauf ver- zichten, die erste Macht in der Welt zu sein. Doch muh diese Politik, die bisher von Deutschenhaß getragen wurde, von die ser Belastung frei gemacht werden. Der Gegensatz zwischen Englaild und Frankreich, der sich in der Orientfrage auf zeigt. wird durch die Ausführungen des englischen Arbeiterführers Mr. Ewer in helle, geradezu erschreckende Beleuchtung gerückt. Er schreibt: «Englisch-französische Feindschaft ist der Schlüssel

Widersprüche. Die Mel- ! düngen von einer Entführung des Sultans, i von Truppenzusammenstößen, stammen aus > Paris, so dag man nicht weiß, inwieweit sie im Sinne der französischen Politik gesärbl ! oder erfunden sind. Man muß aber anneh- - men, daß dieses Pressemanöver keinen ande- ^ ren Zweck hat. als die konservativen englischen Regierungsfreunde über den wahren Zweck der französischen Politik hinwegzutäuschen. Frankreich verfolgt zielsicher seinen Weg zum Orient. Die Orientkonferenz selbst rückt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 24.04.1922
Umfang: 8
. Nr. ss. ^ 41. Zghrg. Sozen, Montag, den 24. April 1822 Posi-Konts-K«ne»t. Der Kamps um Genua. Einleitung. Der Plan, die große Staatenkonferenz nach Genua einzuberufen, ist dem Bedürfnis entsprungen, einen Ausweg aus dem Elend Europas zu finden. Ein einziger Staat in Europa sah die Notwendigkeit eines solchen Ausweges nicht ein: Frankreich: denn es fürchtete mit Recht, daß jeder ernstliche Wille, dm weiteren Zusammenbruch Europas zu »erhindern, notwendig zur Revision der Friedensverträge als dessen Ursache führen

müßte. Es blieben sonach nur zwei Wege: entweder eine Konferenz ohne Frankreichs Teilnahme oder eine Konferenz mit Frank reich ohne Revision der Friedensverträge. L:ide Wege konnten nicht zum Ziele führen, ins den einladenden Mächten vorschwebte. Aber der zweite Weg bor die Möglichkeit, durch Hintertüren die Frage der Friedens verträge in das Konseren.zzimmer einzu schmuggeln und man entschloß sich, ihn zu zchen. Frankreich durchschaute das verdeckte spiel und arbeitete darauf hin, die Konse

, glaubte Frankreich den geeigneten Augenblick zur Sprengung der Konferenz ge- Ismmen. Mit heimlichem Triumphgesühl und äußerer Entrüstung über die Frechheit Dewschlands und Rußlands, welche es ge wagt hatten, sich wie richtige Staaten zu be nehmen. schrie es über die ungeheuerliche Verletzung des Friedensvertrages und klagte Deutschland an, daß es die Konferenz spren gen wolle! Auch die anderen Staaten, na mentlich England und die kleine Entente, wa ren vom deutsch-russischen Abkommen pein lich

überrascht: erftere, weil das Abkommen «inen gewaltigen Strich durch Englands Plan, Rußland wirtschaftlich auszubeuten, machte: letztere, weil Polen und Rumänien unheimlich zumute wurde. Die Stellung nahme der einzelnen Staak l, zum Abkom men war darum ein Prüfstein ihrer Gesin nungen bezüglich Genua. Die Neutralen und Italien bemühten sich ernstlich, die Konfe renz zu retten, und Lloyd Gorge war gerne einverstanden, sich mit einer scharfen Note an Deutschland zu begnügen. Frankreich aber bot

alles auf. diese günstige Gelegenheit zur Sprengung nicht vorübergehen zu l»ffen und verlangte die Annullierung des deutsch-rus- tischen Vertrages. Frankreichs Isolierung. Die Forderung Frankreichs wurde nicht Mllt: kein einziger Staat trat für sie em und es blieb zum erstenmal vollkommen iso liert. In Frankreich machte sich große Erre gung bemerkbar über die „Milde' der fran- Mfchen Delegation und schon wird von neuerlichen Sanktionen gegen Deutschland gesprochen, um es zur Annullierung des Ver- zu zwingen. Po inrare

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 10 von 16
Datum: 23.02.1924
Umfang: 16
der Dinge, die da kommen werden. Die end losen Äammerdedatien und die aufgeregtesten ilieden Poincores haben kaum sür ein paar armselige Tage das weitere Abgleiten des Franken verhindern können. Daraus ergibt sich zunächst, daß die Zeit gegen Frankreich arbeitet. Je länger die Wiederherstellung Europas hinausgeschoben wird, und gerade vom verblendeten Frank reich, desto schwächer wird sinanzpolirisch die Position Frankreichs, Schon jetzt ist es völlig in der Hand seiner Gläubiger

, die ihm in jedem Augenblick die „Hand an die Gurgel' legen können, um das menschenfreundliche Wort jenes französischen Staatsmannes zu wiederholen, mit dem dieser einst die Politik Frankreichs gegen Deutschland kennzeichnete. Die Wiederherstellung Europas wird kommen und die Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland wird auch kommen, aber von entscheidender Wichtigkeit ist dabei, daß in diesen Reparationsprozeß Frankreich emp findlich geschwächt eintritt. Solange es noch als schlechthin überlegener Gewallstaat

nun jene Bestimmungen. die für alle Zeiten als ein Denkmal engl!sci>er Staatsdummheik dastehen werden: die totale Wehrlosmachung Deutschlands. Es ist ein Engländer, Mr. I. H. Morgan, em sanati sch«: Deutschenhasser und Professor, im Kriege Spürhund nach deutschen „Greueln' m Belgien und Frankreich, im Frieden eifer volles Mitglied der militärischen Kontroll kommission in Deutschland, der jetzt in einem Küchlein: „The prcsent siate of Germany' zu dem Schluß kommt, der oben wieder gegeben? Einleitungssatz berechtigte

Armee nicht inehr existiert, hat Frankreich nicht aufgehört, unerhört zu rüsten. Dabei fällt es mit jedem Tage der französischen Regierung schwerer, die Notwendigkeit der französischen Rüstun gen der Well plausibel zu inachen. Von Wett rüsten zu reden, wäre völlig abwegig. Es fehlt ja jeder ebenbürtige Gegner. Französische MarsliMe haben mit besorg tem Blick auf die Tiefen Zersetzungscrfchei- nungcn hingewiesen, die die Verwendung «iirr Kriegertruppe, die sich einst im Kriege nicht ohne Ruhm

erschütterten Staatsfinanzen und macht jeden Reformversuch von vornherein aussichtslos. Jetzt hat freilich der französische Finanzmwifter beim Kriegsminister durchge setzt, daß olle Angehörigen der im besetzten Gebiete stationierten französischen Truppen in diese Gebiete abzuschieben sind. Daher kom men die empörenden Neuanforderungen an Wohnungen am Rhein und an der Ruhr, die die Wohnungsnot der gequälten Bevölkerung noch mehr erhöhen. Es gibt also nichts, was zurzeit so über flüssig und für Frankreich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 30.11.1922
Umfang: 8
der Volkskommissare mehr das aus- luhrende Organ für dieses Bureau bildet. Doneben bestebt als weitere Regierungs- Manz für gewisse Fragen noch der Rat für Arbeit und Verteidigung. Eine Art Paria- 'nein itellt der Allrussisch? Rätekongreß dar. Neuestes vom Tage. Teutschland in Not. Man muß sich fragen, aus welcher Verfai- sung heraus, Frankreich plötzlich die brutalste Raub- und Gewaltpolitik oerwirklichen will. Entweder ist es sicher, daß England, welches im Juni ernste Versuche machte, Frankreichs kontinentale

Hegemoniepolitik bloßzustellen, nun Frankreich freie Bahn am Rhein und im deutschen Industriegebiet läßt, oder Poincare fürchtet sich vor einer Isolierung und greift zu einem letzten Mittel, dem der Sonderpolitik. In der Tat scheint es. daß Frankreich im Vorgefühle einer solchen möglichen Isolierung steht. Seit es im Orient über England trium phierte, seit es Lloyd George gestürzt sah und aus Rom die Freundfchasisbeteuerungen Mus solinis entgegennahm, ist es in eine Krise schwerer Enttäuschung gelangt

. Denn auf dem Balkan und In Borderasien ist sein Schützling Kemal allzumächtig geworden: die Kundge bung des amerikanischen Botschafters Ehild klang unangenehm für Frankreich: von Ame rika kam eine weitere Enttäuschung über den Empfang Elemenceaus. der einen Triumph zug erhoffte und hiefür ironische Borwürfe zu hören bekam: Pierpont Morgan ist verärgert über das Verhalten der französischen Regie rung über den Ozean gereist: die Belgier sind unbefriedigt von ihrer lebten Konferenz mit Poincare geschieden

: sie haben die Empfin dung, daß keine günstigen Aussichten für das Gelingen der Brüsseler Fman'tagung vor handen sind. Zwei Wege stehen Frankreich offen: Entweder der Weg der Gewalt und der Einzelaktion Im Sinne Dariacs, der die An nexion der Rheinland? fordert und den die Ehauvinisten antreten, vor deren Opposition Poincare immer größere Besorgnisse hegt — oder der Weg. der über die nötigsten Zuge ständnisse an die wirtschaftliche Vernunft nach Brüssel und über Brüssel zur möglichen Lö sung der großen

Kundgebungen gegen die Drohungen Frankreichs, gegen die geplante Abtrennung des Rheinlandes vom Reiche, ge gen die Durchsetzung des Landes mit franzö sischen Beamten und gegen die Beschlagnahme des Ruhrgebietes. In den Kundgebung'!, heißt es unter anderm, daß Frankreich ohne den Willen der arbeitenden Bevölkerung keine Lösung der Frage finden werde. Die Zeiten seien vorbei, in denen eine militaristische Macht über alle hinweg tun konnte, was sie wollte. Englaad warnt. Frankreich. London. 30. November

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 09.02.1922
Umfang: 8
-französischen Paktes, daß man Frankreich den Eindruck geben müsse, daß es nicht isoliert sei; denn nichts sei gefährlicher, als daß die große Na tion in Furcht gerate, wenn man Frankreich das vertrauen gibt, gibt mau Ihm auch dle Ruhe. Frankreich, das in einem Jahrhundert dreimal verwüstet wurde, will eben um jeden Preis verhüten, daß es noch ein oiertesmal zerstört werde. Ohne Provokation seinerseits würde man im Falle eines Uebersalles auf Frankreich England unbedingt an der Seile Frankrei«hs finden

. Eine wirkliche Gefahr für Europa sei. daß die deutsche Jugend mit Ge danken der Rache, mit der Zdee. das alte An sehen wieder herzustellen, erzogen sei und danach strebe, den Tkationalstoiz zu befriedi gen. »Dies.' ruft Lloyd George mit Kraft in den Saal, .ist eine der größten Gefahren, die die Zukunft Europas bedrohen. Es ist nötig, daß Deutschland zu fiihlen gegeben werde, daß Srlegspolitik «ine tödliche Politik ist und daß Deutschland im Falle eines Rachekrieges nicht nur Frankreich

, sondern auch andere Nationen zu seinen Feinden haben würde.' Rar militärisch — nicht milltarisNsch! :: Paris, S. Februar. Gelegentlich der Diskussion der Heeresbilanz sagte Minisler präsident Poinrare,.daß die Herabsehung der Militärdienstzelt von lS Monaten auf 12 Monate einen schweren Fehler bedeuten würde, da die ständigen Vorkommnisse Frankreich zwingen, eine militärische, nicht aber eine militaristische Macht zu sein. Verschiebung der Konferenz in Genua. :: London, T. Februar. Wie hier verlautet, wird ln der Rote

, dle Frankreich dem engli schen Auswärtigen Amt bezüglich der Konse renz in Genua überreichte, vorgeschlagen, diese nm Z Monate zu verschieben, damit die Vorbereitungen bester durchgesührt «ad über verschiedene Punkte de» Programme» lleber- elokommen abgeschlossen werden könnten. Rückgabe de» relchsdeutschen Eigentum»? c. Rom. S. Februar. Dle zwischen der deut schen und italienischen Regierung geführten Verhandlungen bezüglich der Konfiskation des in Italien gelegenen relchsdeutschen Eigentums

Ueberfetzung von der Londoner Presse eingehend bespro chen. Mit Ausnahme der .Morning Post' heben alle Blätter den Weitblick Nittis her vor und stimmen seinen Ansichten über den Wiederausbau Europas im allgemeinen bei. Ausland. u. Die Konferenz in Genua. Die italieni sche Ministerkrise wird eine Vertagung der Konferenz herbeiführen. An die Spitze der Aussprache wünscht Frankreich eine Frage gestellt zu sehen, die ihm besonder» am Her zen liegt: von dem Vertreter Räteruftlands Sicherheiten dasür

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 21.10.1922
Umfang: 12
hat durch seine Poli- S den König Konstantin in die Verbannung xMckt, mm ist auch er selber besiegt wor- im. Lord Salisbury sagte in >semer Ant rat auf die ReÄen Lloyd Georges und Hamberlains: „Es scheint, daß die einzel ne» Minister unter Lloyd George nicht unab hängig gewesen sind, sondern daß die Regie- riwz die eines einzigen Mannes gewesen sei, oas in der völligen Desorganisation der illchenpolitrk in Erscheinung tritt.' England ist im Orient durch Frankreich geschlagen morden, England war gegenüber Frank

- als ^reich immer im Hintertressen. Frankreich, sich Z, NTzWjmier übermächtigen Stellung wohl bewußt, den Sturmlaus gegen England: Art George habe Frankreich und Italien vakimket, er mache internationale Politik nach dem Bedürfnisse der englischen Wahlen, er wolle seinem Lande unter Blitzen wie ein Eott erscheinen und diese Blitze seien gegen Frankreich gerichtet. Allerdings, nun ist der Ptemier gefallen, nun triumphiert Frank reich neuerdings über England — aber der. der den Premierposten oerließ

, war eben ein Nmn, der die französische Politik zwar durchschaute, aber nicht die Kraft besaß, sich mm alten Clemenceau loyzumachen. Ob des nun nicht das englische Volk selber getan hat? Und ob in der neuen englischen Regie rung Frankreich nicht ein stärkeres Gegenge wicht finden wird? Und wenn es Lloyd Ge orge redivivus wäre? Das sind alles Fragen, die die nächste Zukunft beantworten wird? Lonar Law, der mit der Bildung der Regie rung betraut ist, ist Frankreich nicht ein all- ZULmehmer Mann. Donar Law

. Durch dieses Manöver sicherte e? sich den «eg für die Koalition uird seine Macht auf vÄere drei Jahre. Die Koalition bröckelte Mnähkch ab. Der Premier balanzierte nun Spickt zwischen den Labouristen und den W«aien einerseits und dtn UMonisten und «lmservativen anderseits. Die Auseinander» le tz ungen und Mißstimmungen, die seine Po- , gegen Irland, gegen Frankreich und des- «! Stellung zu Deutschland hervorrief, snck >l. Sanet» ANS te. der Lax? ausendlll!- wird LelobnM !N. MS ahrrA» ndw. N ioimwzk l2«-A zsSH

. Frankreich» Plan gegen die deutsche Finanzhoheit. Paris. 21. Oktober. Die französische Denk schrift bezüglich des Vorschlages Vradbury wurde gestern der Reparallonskommlssion überreicht. Einzelheiten sind noch nicht be kannt. doch steht soviel sesk, daß eine derar tige Kontrolle der deutschen Ainanzwirt- schaft gefordert wird, daß die deutsche Finanz- Hoheit völlig vernichtet wäre. Ne Rede Mttis. Laurich 20. Oktober, hier hielt gestern der frühere Ministerpräsident Nilti eine Rede. Zu Beginn

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 26.08.1911
Umfang: 12
Gepäck iei» Zwei- Übergewicht Ein Weltkrieg? Soll wegen Marokko ein Krieg entbrennen, an dem alle Weltmächte Europas beteiligt wären? Das ist heute die Frage, vor welcher die Diplomaten ste hen. Die Verhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich sind im Augenblick aus einen Punkt ange langt, aus dem alle Friedensbestrebuiigeu zu ver sagen scheinen. Um die Sachlage gan; zu Überblicken, wollen wir etwas zurückgreifen. Anläßlich einer Mittelmeerfahri im Jahre landete Kaiser Wilhelm in Tanger

mit dem Algecirasver- trag vom 7. April 1906, welcher sehr zu Gunsten Frankreichs lautet. Es war klar, dag Deutschland nach diesem Mißerfolg eine Gelegenheit herbeisehnte, um die Scharte auszuwetzen. Der Anlaß bot sich, als Frankreich durch die Ausstände in Marokko genötigt war, mit Waffengewalt einzuschreiten. Nun ent sendete Deutschland den „Panther', wohl weniger, um gefährdete deutsche Juteressen zu schützen, als um den Franzosen klar zu machen, daß Deutschland eine „friedliche Aufsaugung' von Marokko

nicht dulden wolle. Frankreich mußte sich herbeilassen, Deutsch land mitzuteilen, was es eigentlich in Marokko woile. Damit begannen die Verhandlungen in Berlin. Ueber die Verhandlungen kann mau von deutscher Seite nichts ersahren, da die deutsche Regierung es nicht für notwendig hält, daß das Volk von dieser jeden Einzelnen interessierenden Frage auch nur das Geringste erfährt. Die Nachrichten über die Ver handlungen kommen daher stets über den Umweg von Frankreich, wo die Regierung gerade

in solchen Fragen die Verbindung mit der Bevölkerung durch die Presse aufrechthält, um durch das leicht entzünd liche Nationalgefühl einen festen Rückhalt in den Ver handlungen zu erhalten. Von französischer Seite wird erklärt: „Zu Beginn der Konversation hat Deutschland enorme Ansprüche erhoben. Es hat den gan zen Kongo von der Meeresküste bis Sangher ver langt, das heißt, eine Kolonie mit großer Zukunft, voll von französischem Ruhme, nationalen Erinne rungen. Das hat Frankreich rundweg abgelehnt

, das vom Meere bis zum Tschad- see reicht, wäre in zwei Teile zerschnitten worden. Die Territorien der Onbrgrangli Ehari und die mi litärischen Territorien des Tschad wären nur mehr vom Norden durch eine lange, schwierige, unmögliche Straße erreichbar. Gabon mit Brazzaville und Libreville wurden nur mehr einen winkeligen Zu satz bilden. Dieser Verstümmelung sich zu unter ziehen, hat Frankreich verschmäht, sie wäre ein Rnin und eine Entwürdigung zugleich geworden. Seit dem hat Deutschland seine Forderungen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 12.01.1925
Umfang: 8
belasten. England hat 4.6 Milliarden Ml, alle andern Si-egerstaM<n haben m^hr SchM>cn <Us Gutl>aben. Italien hat eine Schuld von 4.3 Milliarden anzuerkennen, Frankreich eine st>lche von 3.5 Milliarden Dollar. Do sich Frankreich das Darlehen, das es Rußland gewährte, -in den Schorn stein schreiben kann, so erhöht sich diese Summe noch um mehr Äs eine Milliarde. Um kein Haar besser steht es nnt den Reinen Staaten. In den letzten Friedensjahreu hat Frankreich an Belgien 7tw. an die Tschecho slowakei mehr

als 1VV, an Jugosiawien mehr als 300, an Posen mehr als 2VV Millionen herge-kehen. Wie soll nun in dieses Wirrsa! wieder Ordmmg gebracht werden, wie soll alles be glichen und geglättet werden? Frankreich hatte voriges Jahr not) vier Millioihen De fizit, es kann sein« finanzielle Lage nur mühsam durch innere Anleihen besser«. Drei- hmidvrt Milliarden Schulden hat Frankreich, Deutschland ist noch nicht zahlungsfähig und llvnÄ lange Zeit brauchen, vor es soviel lei sten bann^ daß Frankreich davon

eine Erleich terung verspürt und Frankreich soll nun viele hundert Millionen Goidfranken an Amerika und England auszahlen Es verlangt heute bereits so etwas wie »inen Dawes-Plan firr sich, es möchte eiülv ähnliche DohlvMung wie Deutschland. So weit ist es schon gekommen. Die Schulden gegen An«rika stehen zwar nicht aus der TagesoiÄmmg der Konferenz. Dennoch ist gerade diese Frage der Kernpunk bei der ganzen Sache. Bei den vertraulichen Besprechungen wird man selbstverständlich gerade von dieser Frage reden

französische Staatsmänner hat ten gehofft, die Frage der Schulden gegen Amerika und Engl>»nd einsach totschweigen zu können, sie mußten sich aber eines Bessern belehren lassen. Der jüngste Zornesausdruch in Amerika gibt ihnen zu denken. Beim be sten Willen und mit der äußersten Anstren gung konnte Frankreich sich nicht aus seiner schlimmen Lage besrei-en, denn es ist nicht nur Onkel Sam der mit der Faust aus dem Tisch Wäg'., sondern auch John Bull. Der SchatMnzZer Churchill «'klärte bereits

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 11.08.1922
Umfang: 6
wieder einmal Orgien, da sich die Lenker der französischen Politik bewußt sind, daß ihnen im Augenblick weder politisch noch militärisch irgend eine Nation der Erde ernstlich Widerstand bietet! kann. Zurückgreisend auf die Traditionen Lud wigs XIV. und Napoleons l. schiebt heute Poincarc alle moralischen Hemmungen der internationalen Rechtsbcgrissc skrupellos bei seite, sich auf die Tatsache stützend, daß Frankreich heute das bestgerüstetste Land heer, die mächtigste Unterwasserslotte und die stärkste Lustslotte

für friedliche Zustände in Europa. Immer in der Geschichte der Vergangen heit war der Friede am gesährdetsten, sobald Frankreich ,'n Europa eine Vormachtstellung innehatte. Die Devise „Macht geht oo: Recht' ist die Parole der französischen Au ßenpolitik, die sich heute wieder in ihrer vol' len Reinkultur offenbart. In allen Staaten, die der Entente gegen Deutschland angehören, sind sich die Staats männer heute völlig klar darüber, daß ein Bruch der Entente ein Segen für alle Welt wäre — und dennoch

können sie es nicht wagen, diesen Bruch herbeizuführen, der» eine einmütige Stellungnahme gegen Frank reich vorausgehen und eine militärische Ak tion gegen Frankreich folgen müßte. In die sem Sinne ist auch der Schlußsatz in der gro ßen Reparationsrede des englischen Schatz- kanzlers Sir Robert Home aufzufassen, wenn ^ jagt: „Es gibt kein größeres Hindernis !ur die Wiederherstellung der Weit, als die Ausdehnung der interalliierten Schulden.' Da aber gerade der stärkste Rivale Frank- reichs am engsten

mir den französischen Fi nanzen verknüpft ist, so kann er es am w.' mgslcn auf einen einseitigen Bruch ankom men lassen, weil eben Frankreichs Kriegs macht wesentlich stärker ist, als die englische und außerdem aber die Kriegsstimmung ge gen Frankreich in England durch hundert fältige Regierungserklärungen der Freuno- ichast und Treue bisher im Keime erstickt wurde. Das Llättchen fängt aber schon langsam °n sich zu wenden. Die französische Indu strie- und Handelspolitik ist heute in einem weit schärferen Maße

gegen England gerich tet, als dies je bei der deutschen Außenhan delspolitik der Fall war und darum greift A - iranzösische Politik an das Mark des engli schen Wirtschaftslebens. Immer häusiger werden daher die Erklärungen der englischen ^iegierungs-, Industrie- und Handelskreise, mg die franzosische Politik die englischen In teressen schädigt und das Abrücken England? von Frankreich wird immer deutlicher. Im Zusammenhang hiemit betont bei Be sprechung der Balfour-Note der „Manchester Guardian

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 09.01.1923
Umfang: 8
. seine Biederkeit. Er ist unser Vollsheld. Die leuchtende Ge stalt, die hinausgehoben ist über alle Gemar- Nie Franzosen im Ruhrzebiet Mettorf, Duisburg, Esse« uud die Psalz von Franzosen besetzt. Aalieu an der „Strasaltion' mit Belgien beteiligt. Der französische Militarismus triumphiert. , Poincare ergreift Strafmaßnahmen, zu denen > er nach dem Versailler Diktat kein Recht hat. Frankreich hat den Vertrag selbst zerrissen. Demnach wäre Deutschland von seinen Ver pflichtungen befreit. Frankreich

hat ein ge wagtes Spiel begonnen. Die Folgen werden nicht ausbleiben. Unüberbrückbar wird der Riß zwischen zwei Nationen. Der Gegensatz zwischen Eng land und Frankreich wird seine Wirkungen auf die künftige europäische Politik ausüben. Aber auch der Spalt zwischen Europa und Amerika klafft tiefer. Mit dem Gewaltschritt Frankreichs sind alle Ententestaaten oerhaf tet, sowohl jene, die untätig zusahen und de nen ein bloßer Protest genügt, als auch jene, die Frankreich Knechtdienste leisten. Deutschland

ist wehrlos. Aeußerer Wider stand ausgeschlossen. Wer auf seiner Seite steht das unvergängliche Recht, dos über die kurzlebigen Triumphe der Gewakt siegen wird. Das ist die Tatsache des neuen Jahres, die auf Jahrzehnte hinaus sich <ms wirken wird: Frankreich ist heute schuldig geworden eines künftigen Weltkrieges und DeutschlaiÄ» hat er kannt. daß die Einigkeit nicht bloß in der Stunde der Not, sondern für alle Zukunft seine Rettung ist. Ter Einmarsch ins Ruhrgebiet. Berlin. 9. Jänner. Gestern nachmittags

und Frankreich. Die genannten Bergingenieure werden sich mit Spezialisten in die großen Bergwrke und Industriegebiete begeben, die die Pfänder dar stellen muffen. Sie werden jich darauf be schränken. das Fuuktionieren dieser Unterneh mungen zu studieren und werden nur in de« Falle Intervenieren, wenn irgendwelcher Falk eines schlechten Willens vonseitea der große» Industrien sich kundtun sollte, der zu Versuchen eines anbefohlenen Streikes führen könnte.' Nne Sitzung des Reichskabinetts. Das deutsche

vor seinem Tode die Sakramente. „Boll Trost und Er bauung,' notiert der Beichtvater, „bewun derte ich einen Mann, der als christlicher Held zum Tode ging und ihn als unerschrok- kener Märtyrer erlitt'. Was NM? Nach dem Zusammenbruch der Pariser Konferenz fragt sich die ganze Welt: Was wird Frankreich, England, Amerika und Deutschland tun? Nach dem Londoner Zah lungsplan hat Deutschland am 13. Jänner — dem Versallstag — 290 Millionen Gold- mark zu zahlen, da das viermonatige Mora torium am 31. Dezember

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 20.03.1924
Umfang: 8
von Benesch und Poincare unterzeichnete. 3m ersten Artikel wird vereinbart, daß die Tschechoslowakei im Aalle eines Krieges zwi schen DeutWand und Frankreich sich mit allen ihren Kriegskräften auf die Seite Frankreichs stellt. Zum gleichen Verhallen verpflichtet sich Frankreich im Falle eines Krieges zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei. Artikel 2 seht fest, daß sich im Falle eines Krieges zwischen Deutschland und Polen Frankreich und Tschechoslowakei auf Seiten Polens stellen. Artikel Z bestimmt

, daß das österreichische Gebiet im Falle eines tatsächlichen Anschlusses an Deutschland von sranzösischen und tschechischen Truppen beseht würde. Artikel S bestimmt, daß im Fockle einer Wiederkehr der Habsburger in Ungarn Frankreich die Ungarn gewährten Kredite so fort zurückzieht. Hernach soll zwischen Prag und Paris das weitere Verhalten in der Frage besprochen werden. Artikel 7 beinhaltet die Frage der Wieder kehr der Hohenzollern in Deutschland. Zu einem solchen Falle würden die oertragschNe- ßeaden Staaten

in einer gleichlautenden Rote zuerst gegen den Versuch energisch pro- testieren und Sanktionen im Südosten und ' Südwesten androhen. Falls diese Drohun- ^ gen nichts nützen sollten, wäre an Deutsch- I land der Krieg zu erklären. j Artikel S bestimmt, daß beide Staaten sich ! gegenüber Rußland gleicher freundschaftlicher ^ Haltung besleißen wollen. Artikel S setzt fest, daß Frankreich und Tschechosowakei an Deutschland den Krieg zu erklären haben, falls dieses in einem Streite zwischen Rußland und Polen erster

« unter- stützen sollte Die italienischen Bestrebungen zur Erlan gung einer vorherrschenden Stellung im Mit telmeer werden von beiden Staaten in glei cher weise energisch bekämpft. Ein anderes Geheimabkommen, das eben- ^ falls am 25. ?«inner in Paris unterzeichnet worden sein soll, beinhaltet die Bestimmung, daß im Kriegsfälle die Oberleitung des tsche- > chischeu Heeres französischen Offiziere» «wer- i traut wird. Frankreich gewährt dafür der Tschechoslowakei unbeschränkte Kredite zum Ausbau

« Sorreiooiwenie».» Rom. A). z. Die Regierungskreise find gegenüber de» Enhüllungen de» »Berliner Tageblatt' über dos tschechisch-französische Bündnis, da» sich gegen die Stellung Italiens im Mittel««« richtet, sehr zurückhaltend. Man erwartet Auf klärungen au» Part» uud Prag. Bemerken», w-rt ist die Nervosität gegen Italien in Pari» wegen der Valutenturse. Sin Artikel de» offiziösen „Temps' gegen die Außenpolitik Italiens erregt ia Rom allgemeine Ent rüstung. Rußland gegen Frankreich. Frankreich teilt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 18.12.1922
Umfang: 6
. als Garantie für die unmöglichen Wiedergutmachungsleistungen. Also Poin care wollte die Ruhrkohle! Der Poincare hat vor einigen Tagen gesagt, gleich nach Abbruch der letzten Londoner Konferenz, in Frankreich gebe es keine Partei, die so un vernünftig sei, die Besetzung der Rheinlande anzustreben. Lloyd George aber holt zum Keulenhieb aus, den der Gallier nicht wird parieren können, wenn er mit rücksichtsloser Offenheit sagt: „In Frankreich gibt es ein parke Partei» die den Rhein als natürliche Grenze

einer Rheinrepublik einer scharfen Kritik: Alle deutschen Beamten müß ten entlassen werden: eine Rheinrepublit würde aus dem großen Wirtschaftsgebiete Deutschlands herausgeschnitten sein; von französischen Truppen besetzt, müßten die Söhne dieses Landes im französisch-belgi schen Heer K^egsdienste gegen ihr Mutter land leisten: Lle Innen- und Außenpolitik würde von Frankreich oder Belgien bestimmt werden: es wäre das Zerrbild einer freien Republik: es wäre eine schlecht bemäntelte Annexion: für «inen

'solchen Fehlgriff müßten nicht nur Frankreich, sondern die ganze Welt Kosten' und Verantwortung tragen. Lloyd George betont, nicht Vorurteil gegen Frank reich bestimme ihn zu solchen Enthüllungen, sondern die Pflicht, eine Politik, die den Frie den der Welt bedroht, zu verneinen. Sine amerikanische Anleihe au Deutschland. — Frankreich mutz aber versöhnliche Politik machen. — Der Zollar von 8M auf MV Aark gesunken. sonders Sie Farmer seien es, die am meisten eine Regelung der europäischen Verhältnisse fordern

. Im Laufe des ge strigen Tages sind hier wichtige Melduygen eingelaufen, wonach die Vereinigten Staaten von Nordamerika sich entschlossen haben, m die Regelung der Reparationsfrage einzugrei fen, wenn Frankreich auf die Besetzung des Ruhrgebietes verzichtet und eine versöhnli chere Politik beginnt. Neuorientierung der französischem Politik? Gleichzeitig wird aus Paris gemeldet, daß die französische Regierung nicht an die Be setzung des Ruhrgebietes denke, so daß man in dieser Hinsicht

von einer Neuorientierung der französischen Politik, reden könne. Poin care werde wahrscheinlich im Verlause des Monats Jänner zurücktreten. Der Pariser „Temps' schreibt, daß Frankreich nichts da gegen haben könne, wenn die Vereinigten Staaten Deutschland unterstützen, nur darf das nicht auf Kosten Frankreichs geschehen. Damit sällt wieder eine Maske von Frank reichs politischer Seele. Gerade jetzt erscheint der Artikel Lloyd Georges, wo sich ein ver ändertes Bild aufzeigt, im Kampf um die Ruhr. Poincare ist in Nöten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 28.12.1922
Umfang: 8
dem Ansehen, dae in dem 18., 19. und 20. Jahrhundert die französische Kultur erlangt hat. So hoben die Deutschen die Unwissenheit der anderen Völker gegen sich. So ist z. B. Amerika. der Norden wie der Süden, ein Kon tinent, der von etwa 200.000.000 Menschen bewchnt wird. Diese 2M.0VN.siY0 Menschen werden im Norden in ihrer Meinung durch kilgknü) und im Süden durch Frankreich be- Duunt. So können diese Völker, die nur die malische oder die französische Meinung ken nen, nur englische Ä>er französische

Kontinent. An diesem Tage, da diese durch die Weltmeimmg gebildete Atmo sphäre Deutschland ginMg sein wird, wird Frankreich gezwungen werden, seine bisherige Haltung aufzugeben, den Tatsachen Rechnung P tragen und zu gestatten, daß in Deutschland normale LebensverhAtnisse hergestellt wer den. Es gibt in den Msinungen der Völker Birkungen und Gegenwirkungen. Was einem «olke recht ist. muß dem anderen billig sein: « ist vielleicht nur ein« Frage der Zeit. An Tage, da ganz Amerika, im Norden und im Süden

begriffen haben wird, daß Deutsch land das Opfer der größten Ungerechtigkeit geworden ist. wird England und vor allem Frankreich sich gezwungen sehen, seine Politik umzustellen. Dann werden die Franzosen selber sich schämen: wenn die Geschichte und Die Festung Rocchetta w die Lust geyogeu. — Sieben Arbeiter und ein Soldat getötet. Tr! ent. 28. Dezember. Gestern nachmit tags ist die alte Talsperre der Festung Rocchetta am Eingange des Nonstales bei Mezolombardo infolge Explosion österreichi scher

vorausging, sehr lebhaft gewesen sei. Nach Blättermeldungen soll Poincare auch bereit sein, jeden konkreten Vorschlag der deutschen Regierung zur Rege lung der Reparationsfrage einer Erwägung zu unterziehen. — Aus London wird gemel det, daß die englische Regierung bei der am 2. Jänner in Paris beginnenden Minister- konserenz die Tangerfrage zur Diskussion stellen wird. Endlich ein vorwand für Frankreich» Machthunger. Paris. 28. Dez. Der „Temps' schreibt, daß nun nach der Konstatierung des freiwilligen

Verschuldens Deutschlands sür Frankreich die Gelegenheit da sei, allein mit bewaffneter Mficht in Deutschland einzumarschieren. Paris. 28. Dez. In Kreisen der Repara tionskommission wurde gestern abends er klärt, daß alle Gerüchte' über sofortige Zwangsmaßnahmen gegen Deutschland grundlos seien. England wartct auf ^in absichtliche» versagen'. Paris. 28. Dez. Die französische Regierung hat die Gewißheit erlangt, daß England die Gewährung eines Moratoriums an Deutsch land nicht als genügenden Grund

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 23.11.1918
Umfang: 8
sich die Erzeugung in Deutsch-Lothringen auf 21 Millionen Tonnen (von 28.6 Millionen in ganz Deutschland) und beschäftigte 30.000 Bergleute. In Französisch-Lorhringen wurden jährlich 19.8 Millionen Tonnen gefördert (von Kl.7 in ganz Frankreich). Man ersieht daraus, daß etwa vier 5?ünft?l des Gesamteisens von Deutschland und Frankreich auf Lothringen entfallen. Wollte man zum Beispiel den Wert der lothringischen Erzlager nach dem Verkauf der Erze schätzen, so beliefe er sich auf kaum 3 Milliarden

, während der Handel mit fertigen Produkten etwa 300 Milliarden einbringen würde. Aber zur Erzeugung der Fertigware braucht Frankreich mehr Kohlen. Etwa ein Fünftel der Weltproduktion an Gußeisen ent stammt den Erzlagern Lothringens. Dabei ist zu berücksichtigen, daß diese Erzlager auf fünf Milliarden Tonnen geschätzt werden, so daß sie. bei jährlicher Förderung von 80 Millionen Tonnen, noch mindestens hundert Iuhre hin aus Erze liesern könnten. Aus diesen Er?l'oern. in Verbindung mit seinen unerschöpflichen

Schätzen an Kohlen, beruhte die industrielle und militärische Macht Deutschlands; sie machten es ibm möglich, vier Jahre lang die Last des Krie ges zu tragen. „In Zukunft wird Frankreich etwa 43 Millionen Tonnen Erze fördern kön nen, während Deutschland auf 7^ Millionen beschränkt sein wird, die es auf seinem Gebiet: fördern kann, und etwa 9 bis 10 Millionen, die ihm von neutralen Ländern (Schweden. Norwegen, Spanien usw.) geliefert werd n mögen. Dies rrird nicht bloß seinem Ausfuhr handel ein Ende

machen, es wird sogar noch Eisen zur Befriedigung des eigenen Bedarfes einführen müssen. So reich Frankreich an Eisen ist, so arm ist es an Kohle. Dieser Koh lenmangel war im höchsten Grade der Ent wicklung des Außenhandels hinderlich, ver» teuerte die Lebenshalwng und hielt uns dau ernd in einem Zustande wirtschaftlicher und in dustrieller Rückständigkeit gegenüber Deutsch land. Die Wiedergewinnung Elsaß-Lothrin gens wird Frankreichs Kohlenmenge mit einem Schlage verdoppeln. Vor dem Kriege förderten

, der Versammlung des Genie Civil einen Plan zu einem Tunnel unter der Straße von Gibraltar vorgelegt. Der Gedanke ist nicht neu: 1898 hatte Bertier einen ähnlichen Vorschlag gemacht, der damals aber als allzu abenteuerlich nicht weiter verfolgt wurde. Der Tunnel würde ein Glied in de.,, Plan einer spanisch-afrikanischen Ueberland- bahn Paris—St. Louis von Frankreich nach dem Senegal bilden. Der Hafen Dakar würde dann zum Brückenkopf für die neue Uebersee- verbindung nach Südamerika durch den süd lichen Teil

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 17.03.1925
Umfang: 8
Weinproduktion zeigt man sich beun- ilchlgl, nicht allein in Frankreich. mehr noch in Italien und Spanien. Frankreich hat rm «Ähre 1924 ein Quantum Wein von 7 <,039 44g Maliter produziert. Algier inbegriffen. Im Zshre 1922 Hot es über 76,723.930 Hektoliter -Iii Verfügung für einen aus zirka 48.000.00<i Hektoliter geschätzten Konsum. In Spanien lwleie man im Jahre 1924 22 Millionen Hektoliter und in Italien fast 44 Millionen. Femer muß bemerkt werden, daß oerfchie- dene Staaten. deren Produktion an Wein frü

auszuweichen. In Spanien Hai man jede neue Anpflanzung untersagt, nur die Rekonstruktion alter Weinbergs mu einer Höchstgrenze von 10 Prozent» ist gestat tet. In Italien verlangt man von der Regie rung ähnliche Maßnahmen. Solche Magnahmen, welche einen Eingriff in die Rechte der Eigentümer darstellen, kön nen in Frankreich nicht ins Auge gefaßt wer den. ohne die lebhaftesten Proteste hervor zurufen. Indessen würde man es in gewissen Gegenden, z. B. im Südwesten oder im Mdi, wich! dauern

kein Interesse daran haben, die Preise herabzu drücken. Es wär« im Gegenteil zu wünschen, wenn man bei unseren alten Gewächsen bliebe, welche gute Qualität liefern, als daß man Direktträger pflanzt, welche oft minder wertige Produkte hervorbringen. In der Schwei?, im Kanton Wallis, hat der Große Rat ein Reglement angenommen zur Regulierung der Anpflanzungen, derart, daß die Qualität der Weine nicht vermindert wer den darf. Es ist das eine wertvolle Lehr« für Frankreich, dessen Wein« zum mindesten

der Kurse. Endlich ist es notwendig, die Anpflanzung von Reben, welche nur gewöhnliche Weine liefern, zu beschränken und dafür jenen Spielarten mehr Verbreitung zu geben, welche Likörweine, natürliche Süßwe'ne. stumme Weine und Mistelles liefern, von denen in Frankreich zu wenig für die eigenen Bedürf nisse produziert werden und von denen wir viele aus dem Auslande beziehen, um unseren Konsum zu befriedigen. Ebenso wäre es wünschenswert, wenn un sere Winzer, anstatt sich nur mit der Wein produktion

zu befassen. Reben pflan^n wür den. um Tafeltrauben zu erzeugen, für welche sich zahlreiche Absatzgebiete eröffnen, nicht in Frankreich allein, sondern auch im Auslande, wo sie geschätzt und gesucht sind. Diese bören allein schon den Vorteil, daß die Kosten der Weinbereitung gespart würden, die heute sehr groß sind, infolge der hohen Arbeits löhne. »Unsere Produzenten haben die Zukunft des Weinbaues in der Hand. Je nachdem sie ihre Pflanzungen orientieren. können sie das Ein- ireten einer Krisis

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 18
Datum: 11.04.1925
Umfang: 18
gsÄääschen Messungen zu begründen IiüMermnäßige Amp/ben ü''^r das ständige Ikdtm des FssllaiÄes zu machen. Die bei- I dm Länder, die in erster R^he für seine I rSsniischair^chen ForsctMi-Fen in Betracht Iknm, sird Frankreich Eng<«<Z. Pro- I Mk Schmidt konnte seststelt«!, daß das Sin- I!« des Festlandes in yc?nz Frankreich nicht IvMhmn Mcche vor sich gehe. Es ist am I cmi Fuße der Pyrenäen. Im I Zoch: der letzten 25 Jahr« erreicht« auf Äe- s kl Gcbiete der Niveauunterschied 25 bis 3V Intimster

. Demgegenüber sank die Umge- Iksnz von Haore in^> das Stromgebiet der I kckv sn genannten Zeitraum volle .?v ZenÄ- I mein. Das dnrchschMüiche jährüche Türken I des Festlandes beträgt m Frankreich zwei I Mime der. I Zisch mehr als Frankreich ist BeiMen in NiZleQenschaft gezogen: das Sinken des Wandos vollzieht sich an der belgischen ItM a:u r^pidvsten. Der Jahresdurchschnitt lixs Nivcauuittsrschiedes erhöhi sich hier aus I vir Zentimeter. Sollte der geologische Pro- I zch nicht durch irgendwelche, vorläufig

unab- lUa« Ereignisse aufgehalten werken, so I dürfte an nicht unbeträchtlicher TcÄ der bei- lachen Küste bereits in sechzig bis achtzig IZchren voin Meere überschwenunt wnÄsn. As überraschenden Ergebnisse der Messun- Ipr des hervorragenden Geologen smÄ bis- Iher von wissenschaftlicher Seite nicht bestvit- IM weihen. Professor Schmidt hat üdrigkms Isür die Richtigkeit seiner Forschungsergeb- IH: em schwerwiegendes Argument: wenn ILÄzim und Frankreich im sort^rährenden lÄnkN begriffen

liche Ursache des steigenden Niveaus des Fest landes zu finden. Die Eisinassen der Polar gegend, lautet die Hypothese des schwedischen Professors, hatten in den vergangenen Jahr tausenden einen überaus starken Druck auf das Festland ausgeübt. Mit ihrem allmäh lichen Schmelzen hat freilich dieser Druck ent sprechend abgenommen, irun dürften rief un ter den starken Erdschichten flüssige ErÄinaffen nach Skanidinsvien ströinen und das Festland bedenkend heben. Das Sinken des Boden- nweans in Frankreich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 04.09.1922
Umfang: 6
? Ge gen die kleine Entente und Frankreich? Ohne Verbündete? Italien will und braucht den Frieden. Seine Politik ist darum auch auf die Erhaltung Oesterreichs gerichtet, wenn auch die ?ufe mancher Kreise nach einem po litischen Zusammenschluß mit Oesterreich — Zoll- und Münzunion sind Deckmantel und Lockspeis? n!cht verstummen. Kann und wird Oesterreich vom Völker bund wirklich so geholfen werden, daß es ^bestehen kann? Diese schwerwiegende vrage braucht trotz des Hilsswillens Italiens

Böhmen 103,»2l.0M 11.>.»36.0t>'> Serbion 57^72.00» 6,710.00» Rumänien 41.M'.0M 4.!>V».0M Oesterreich 2K.220.M0 2.l65.0M Griechenland 15.375.00» 375.00» Esthland 15.694.000 1,695.00» Armenien 1X.137.Mt1 1.177.0M Finnland 9.M5.M» 72Z.0M Lettland 5.582.M» 450.00» Littauen 5,479.00» 4W.00» Ungarn 1,537.00» 151.00» (1 Dollar ist fast gleich 23 Lire.) Zur Zeit der Balsour-Note hat England die Summe der wechselseitigen Nciegsschul- vu»>d> 2lerU»>, England schuldet Amerika »tiö.Mtl.M» Frankreich schuld

nichts tragenden Schul den der alliierten und assoziierten Staaten in zinstragende zu verwandeln. Man ist entschlossen, die Schuldner zu zwingen, ihre Kriegsdarlehen und deren unbezahlte Zin sen zu fundieren, Amortisationspläne festzu setzen und endlich mit der Zahlung zu be ginnen. England und Frankreich sind Amerika am meisten schuldig, insolgedessen ist es eine Hauptaufgabe der Kriegsschuldenkommission, mit den Abgesandten dieser beiden Staaten zu verhandeln. Frankreich wollte diesen of fiziellen

dienen, unbe- schützte Städte anzugreifen und hilflose Frauen und Kinder zu verstümmeln, zü ver- gisten und zu verbrennen.' Borah erklärte ausdrücklich, dag seine Worte in erster Linie sich gegen Frankreich richteten, das die Beschlüsse der Abrüstungs konferenz von Washington noch nicht einmal dem Parlamente zur Ratifikation vorgelegt habe. Er erklärte weiterhin, daß eine Er- lassung französischer Kriegsschulden ohne vorhergehende Reduktion der französischen Land-, See- und Lustrüstungen nicht sür

den Frieden, sondern für den Krieg, nicht im In teresse der Menschlichkeit, sondern für weite ren Mord verlangt werde. Die Schulden der verschiedenen europäischen Länder gegenüber Amerika betragen: Länder Großbritannien Frankreich Italien Belgien Schuld«» Dollar Fällt,- Zinsen -j.74S.ZK2.M0 S1I.044.00Y Z.770.M6.M0 43Y.0-ig.000 1.801.514.000 Z4Z.4SV.000 42SF1S.000 51,301.000 Tagesnemgketten. t^ Zeitungsstreik in Oesterreich. Wien, l. September v»>i ganz Leslerreich ist ein Zeitungsstreik cnis^brc>chcn

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 29.03.1922
Umfang: 12
aber möchten wir ersuchen, die eventuell kom mende Frist nicht wieder so kurz zu bemes sen, wie dies in den letzten Wochen bei ver schiedenen Anlässen der Fall war. Die Pariser SrienL-Konserenz. ^ Vorspiel. > Der unmittelbare Gegenstand der van , England. Frankreich und Italien beschickten ! Pariser Orientkonferenz war die Schlich tung des türkisch-griechischen Konsli'tes, eer bis zur Stunde noch durch keine Verhand lungen, auch nicht durch die letzte Pecmiit- j lungstätigkeit Lord Curzons. ausgeglichen

i werden konnte; der mittelbare Zweck der ! Konferenz aber war die Beilegung des gco- j ßen französisch-englischen Orientgegensages, der für die Gestaltung der Beziehungen zwischen Frankreich und England von we sentlicher Bedeutung ist. Dieser Gegensatz entfaltete sich sofort nach dem Abschluß des — nicht ratifizierten — Friedensvertrages von Sevres. der die Türkei zertrümmerte und dem englischen Reich die Verwirklichung seiner orientali sche« Kriegsziele gewährleisten sollte. Stach dem Bertrag wurde

Mesopotamien und Pa lästina englischer Mandatsbesitz: Syrien und Cilicien fielen an Frankreich als Man dat, Thrazien und die Aegäischen Inseln wurden griechisches Eigentum, während Armenien und Hedjas mit den heiligen Snitten Mekka und Medina die Autono mie erhielten, das Gebiet der Meerengen wurde formell internationalisiert, in in Wahrheit unter englische Oberherrschaft gestellt, Smyrna sollte nach einer fünfjäh rigen llebergangszeit, während der sine türkische Schcinsouveränität fortbestehen

sollte, an Kriechenland fallen. Ein zwischen England, Frankreich und Italien am l». August 1920 abgeschlossener Dreiervertrag teilte das türkische Gebiet in drei wirt schaftliche Einflugzonen und unterstellte die Türkei einer gemischten Finanzkontrolle. Auf der Grundlage dieses Vertrages such te die englische Orientpolitik die Landoer bindung zwischen Aegypten und Indien weiter auszubauen und zu sichern: sie stellte darum in Verfolgung der englischen Kriegs- Politik die arabische Unabhängigksitsbew«- gungen

auf eine Verständigung mit der Türkei ab. die An- gora-Regierung genoß während des Krie ges mit Griechenland die moralische und zum Teil auch die materielle Unterstützung Frankreichs. Formell zum Abschluß kamen die französisch-türkischen Verhandlungen in dem Vertrag vom 29. Oktober 1921, den der Vertreter Frankreichs. Franklin Bouillon, mit dem Angora-Außenminister Zussuf Ke- mal Bey abschloß. In diesem Vertrag und den damit zusammenhängenden Sondervsr-- einbarungen trat Frankreich, das ihm zu Sevres eingeräumte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 21.04.1923
Umfang: 10
. Um sich zu rechtfertigen, an die sem Handel teilgenommen zu haben, führte der damalige britische Ministerpräsident Mr. Lsquith (in seiner Rede vom 25. Februar 1920 zu Paisley) au?-. »Als der Vertrag mit Italien geschlossen wurde, kämpften die Frau->>sen und wir an der Westfront um unser Leben . . . Der ita lienische Vertrag, für den nicht nur ich. son der« auch Frankreich und Rußland in glei cher Weise verantwortlich waren, stellt die Bedingungen dar. unter denen Italien be reit war, sich uns anzuschließen

gigen Telegrammen hätte Deutschland neben den Sachleistungen noch 31 Milliarden Gold mark in barem zu zahlen. Von welchem Geiste sich Frankreich bei Beratung der Wie dergutmachungsfrage leiten läßt, zeigen die Ausführungen des „Echo de Paris': I. Die französische Regierung betrachtet den Londoner Plan vom Mal lSZt als die Grundlage uad will aus diesem System nach Möglichkeit Nutzen ziehen. Etwaige Zuge ständnisse sind abhängig von dem Entgegen kommen. das England und Amerika für Frankreich zeigen

werden sich nicht mehr danüt abgeben, die deutsche Finllnzwirtschaft zu kontrollieren. >>der über di- Zahlungs fähigkeit Deutschlands diskuUeren. Nachdem im Ruhrgebiet und auf dem linksrheinischen User ein Organismus zur Einhebung von Steuern und zur Beschaffung anderer Einnahmen geschaffen sein wird, wird sich Frankreich hier die Mittel zur Zah lung seiner Ausgeben so l-mze beschaffen, als die Zahlungen Deutschlands nicht ansreichen. Dieser Gedanke wird durch ein Bild er klärt, dessen poetische Form oermuten läht

kontrollieren und zur re gelmäßigen Arbeit bringen. Es läuft Ge- ^ah5 beim allgemeinen Zusammenbruche mit- zugrunde zu gehen.' Frankreich uad Deutschland seien aufzu fordern. ihre Vorschläge einem internationa len Schiedsgerichte zu machen. Die Arbeiter-Abgeordneten erklären: Aus alldem was wir im Ruhrgebiet und im Rheinland gesehen und gehört haben, haben wir die Ueberzeugung gewonnen, daß ein derartiger Schritt von der großen Menge der deutscht n Arbeiter sehr gut aufgenommen würde. Andererseits find

im östlichen Mittelmeer erhalten und „im Falle der Aufteilung der Türkei Anspruch auf einen Anteil im Mittelmeerbecken» der den ^ Erwerbungen Großbritanniens, Frankreichs i und Rußlands gleich käme', das heißte auf l ein ausgedehntes Gebiet in Kleinasien, das i von Griechen, Türken und anderen Völker schaften bewohnt war. Endlich wurde Ita lien noch ein Gebietszuwachs in Afrika ver sprochen für den Fall, daß Frankreich und Großbritannien „ihren kolonialen Besitz in , Afrika auf Kosten Deutschlands

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 13.07.1920
Umfang: 8
Dienstag, den IS. JuN 1920. „Der Tkroter' Seite S Zip KtHuUöN NNnerjpN I gefunden Lber deren Herkunft sich der Besitzer I ihr Lob über die sinnreiche Konstruktion und tadel« Der Pariser „Temps' bespricht in seinem Leitartikel vom 4. Juli die Frage der Schulden unter den Alliierten. Frankreich habe verschiedenen alliierten Staaten zusammen geliehen 7 Milliarden 575 Mil lionen Francs. Es habe dafür von Amerika ge liehen 2 Milliarden 985 Millionen Dollars. Das mache ISLlt Milliarden Eoldsrancs

, nach dem heutigen Kurse 36 Milliarden. England habe Frankreich geliehen 514 Millionen Pfund Sterling, das mache 13 Milliarden Eoldsrancs aus, nachdem heutigem Kurs 24 Milliarden. Wenn man die Summe anrechne, die Frankreich ausgeliehen Habs, dann schulde Frankreich an Neuyork und London 88 Milliarden Goldfrancs, das seien heute KV Milliarden. ! Aber auch England habe geliehen. Es säulde Amerika 10kl) Millionen Pfund Sterling nach heutigem Stand des Kurses, es habe dafür aber geliehen außer Frankreich an Belgien

82 Millionen Pfund, 455 Millionen an Italien, Ser bien 2l) Millionen Pfund, verschiedenen anderen Alliierten 66 Millionen Pfund und Nußland 5K8 Millionen Pfund. Das bedeute, wenn man von der russischen Schuld absehe, daß England 87 Millionen Psund mehr zu fordern habe, als es Amerika schulde. ^ Amerika endlich habe ausgeliehen außer ' dm ^22l1 Millionen cm England, 2LA5 Millionen Dollars an Frankreich, 1811 Millionen an Italien, 839 Millionen an Belgien, 188 Millionen an Nußland. 27 Millionen an Serbien

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