Zeitungsschreibern zu Gesicht kommen. Auch ich bin in Spanien und England selber gewesen, und setze meinen Na men zu dem, was ich schreibe — darum kann ich glaubhafteren Bericht geben, und will nun dieses alte Grundeis der Lügen ein wenig auf hacken.' A. Stolz stellt nun der spanischen Inqui sition die Maßnahmen König Heinrichs VIII. und der Königin Elisabeth gegenüber, um dann im besonderen die Stellung Irlands zu erörtern und endlich ein Bild Londons zu ent werfen. Die irische Frage ist heute brennend, da rum
für alle von Interesse; desgleichen die Zu stände Londons im 19. Jahrhundert. Darum wollen wir A. Stolz darüber ausholen. „Ganz besonders aber,' fährt er fort, „saugte sie (d. i. Königin Elisabeth) Irland aus wie ein höllischer Blutegel. Die 6 Millio nen Katholiken in Irland sind so arm, daß Dr. Franklin, ein Engländer, selbst sagte: man sollte glauben, alle Kleider, welche von den Aermsten in England weggeworfen werden, weil sie schon ganz in Fetzen zerrissen sind, werden von den Jrländern getragen. Vor mehreren
. Die protestantische Religion ist in England ganz eigentlich durch Galgen, Folter und Schlachtmesser gegründet; hingegen ist die ka tholische Religion in Irland stärker gewesen und hat all diese Martern überwunden. Aber eine himmelschreiende Armut ist die Marter, welche jetzt noch unaufhörlich an dem katholi schen Irland nagt. Eobbett erzählt in seinem Buch „Geschichte der protestantischen Reform', daß in Irland manche Seegras gegessen oder was sie in Schweintrögen fanden, oder Fleisch von gefallenen Pferden
, den 15. Juli reich und leben in großer Ueppigkeit, die Ein wohner aber hungern und verhungern. Sehen wir aber auch die Hauptstadt von England selbst an. In London herrscht ein Elend das ganze Jahr, wie nicht wohl in ir gend einer Stadt in Europa. Es kommt doch nirgends vor wie in London, daß alle Wochen das Jahr hindurch wenigstens ein Mensch ver hungert. Tausendweise laufen Menschen her um, die nichts von Gott wissen, viel weniger je einmal in eine Kirche gehen. Ungefähr die Hälfte des Volkes
, als nachts in einem abgelegenen Viertel von London zu ge hen. Es gibt sogar Diebsschulen dort, wo die Kunst gelehrt wird, wie man stehlen kann, ohne sich erwischen zu lassen. Und doch kostet die Polizei von London jährlich 15 Millionen Gulden. Bloß in der Stadt Liverpool sind in dem Gefängnis zuweilen mehr als tausend Verbrecher, welche noch nicht 16 Jahre zählen. Und wiederholt- kam es in dem Parlament zur Sprache, daß in England jahraus jahrein 13V Tausend in den Zuchthäusern sitzen, was im Verhältnis