Seife k Xle-tee- Samstag — Sonntag. S. und 10. Juli igzi pan ursprünglich gegen Rußland und Deutschland geschlossen hätten, und darum habe man in den Vereinigten Staaten ursprünglich nichts dagegen gehabt. Würde es aber jetzt beibehalten, so richte es seine Spitze offenbar gegen Amerika, und letz teres müsse dann die Konsequenzen daraus ziehen. Nun hat der neue amerikanische Botschafter in England. Coloncl Hanvey, sich in London dadurch gut eingeführt, daß er aus dem Begrüßungsban kett
der Pügrimgesellschaft eine Nede hielt, in der er für die engste Freundschaft zwischen beiden Nei chen und ihr treues Zusammengehen in allen welt politischen Fragen eintrat. Er nannte England das „Mutterland' der Amerikaner, und schon des halb sei jeder Konflikt zwischen beiden Nationen undenkbar. Hinsichtlich seiner Mission in London sagte er, daß sein Chef sehr von ihm enttäuscht sein würde, wenn es ihm nicht gelänge, die Bande der Freundschaft und Hilfsbereitschaft so zu stärken, daß die beiden Regierungen sofort
in seinen Liebeserklärungen an Eng land weit über das gewünschte Maß hinausgegan gen, viel weiter als Präsident Harding od.Staats- sekretär Hughes es je getan hätten. Außerdem .habe er auch über die Motive Amerikas für seine Beteiligung am Weltkriege und für die Freund schaft mit England allzu undiplomatisch und indis kret gesprochen, indem er erklärte, die amerikani schen Soldaten seien nach Europa geschickt worden, die Vereinigten Staaten zu retten und nicht den einen oder anderen europäischen Staat, der Deutschland
feindlich gegenüberstand. Nichts sei mehr in die Irre führend, als die Annahme, daß Amerikas Anerbieten einer hilfreichen Hand in erster Linie auf zarte Gesühlsschwärme- rei zurückzuführen sei. Wenn Amerika sich bereit finde, mit England zusammenzuarbeiten, so ge schehe dies zunächst aus dem Grunde, daß Amerika dadurch profitiere, und zweitens, weil beiden Län dern dadurch Vorteile erwüchsen. „Wir haben nichts dagegen einzuwenden, als Idealisten be zeichnet zu werden, wie es zuweilen von denen geschieht
, daß zwischen den beiden Weltreichen doch eine ganze Reihe von Reibungs flächen beständen und diese aus der Welt zu schaf fen, scheine England am allerwenigsten geneigt zu sein. Es sehe in Amerika seinen Rivalen im Welt handel. Es wolle Herr der Meere bleiben — unter allen Umständen. Das irische Problem, das eng lisch-japanische Bündnis und noch viele andere Dinge böten reichliche Gelegenheit zu Differen zen. Die britisch-amerikanische Handelsrivalität ist gerade in diesen Tagen wieder drastisch in die Er scheinung