von den Frie densverhandlungen ausgeschlossen sein solle. Damit hatte England seine Weltseeherrschaft behauptet und seine insulare Sicherheit ge währleistet. Amerika aber hatte das eigenr- liche ideale Ziel seiner Teilnahme am Kriege verloren. „Konnte man von Amerika verlan gen, daß es füll verpflichtet. England auf dem europäischen Kontinent zu verteidigen, wenn England sich weigerte, irgend eine Garantie gegen die Gefahren einer Hegemonie zur See zu geben? Jetzt lag die Gefahr für Amerika in Engand
, nicht in Deutschland und man wollte, dag es sich mit England gegen Deutsch land verbündete?' Die weitere Konsequenz war, daß, nachdem England seine militärische Sicherheit oerbürgt hatte, Frankreich denselben Anspruch machte und nunmehr seine Forde rung der Rheinbarriere und der dauernden Knechtung oder der Auflösung Deutschlands ausstellen konnte. Zunächst wurde darum noch heftig gekämpft, aber die Dinge haben ihre innere Konsequenz, die sich allmählich durch setzt. Das ganze Wirrsal. unter dem die Welt heute
leidet, ist die Auswirkung jener ersten Abmachung zwischen den beiden Staats männern der Westmächte. Amerika, um seinen Siegespreis betrogen, hat sich tief gekränkt zurückgezogen und überläßt Europa seinem Schicksal. Frankreich, ganz erfüllt von der Utopie, ein großes kriegerisches Volk wie das deutsche für alle Zeit würgend am Boden hal ten zn können, arbeitet sich immer tiefer, ohne oo» England daran gehindert zu iverden. in eii»e Politik hinein, die notwendig früher oder später mit einer neuen
berufen sich daraus, daß Deutschland den Vertrag von Versailles unter schrieben habe und sein Wort halten müsse. Ferrero hält ihnen entgegen, daß sie von l87l bis 191-t den Grundsatz oertreten haben, daß ein erzwungener Vertrag die Völker moralisch nicht binde und sie selber den Frankfurter Fre den und die Abtretung Elsaß-Lohtringen nie mals anerkannt hätten. Man fragt jetzt vielfach in Deutschland und in der Welt, weshalb England es sich gefallen lasse, daß Frankreich seine Kriegspolitik
gegen Deutschland fortsetze, ohne sich um die init dem Bundesgenossen getroffenen Vereinbarungen zu kümmern. Die nächste Antwort ist, daß Lloyd-George sehr kurzsichtig war. als er zu gab uud mit daran arbeitete, daß Deutschland so vollständig entwaffnet wurde. Ferrero aber gräbt »och etwas tieier. Er zeigt aus, daß es das egoistisch englische Interesse war, weches Lloyd-George so die Augen verölen - dete. Er dachte an nichts als an die englische Seelienschast und sah nicht, daß, wenn er England die see sicherte