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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 19.09.1922
Umfang: 8
cin Symbol, daß die Zeit ihrer Befreiung kommen wird. Fa' n mint es den Anschein, als sollte d>:r Veltkrieg an seinen Ursprung — am Balkan — zurückkehren. Engla^ steht in Gefahr, die Früchte seines Sieges, darum es am ZZeltkrieg teilgenommen Hot. zu verlieren, «ins Vormacht im Orient ist gefährdet. Das Mg England zu gut. Es versucht deswegen noch einmal, die zerbrochene Entente zu einer Einheitsfront gegen die Türkei zu vereinigen — um feiner eigenen Interessen willen. Ob es geling:? Es versucht

wieder sein altes Propzgandamittel, Stimmung gegen die ürken zu machen, durch Lanzierung von Gerüchten über die Grausamkeiten der Ke- mausten. Wer glaubt es? Kemal ist ein zu gMcgter Siaatsmann. als dag er im Nau- ich- des Sieges ein System von Mordbrenne reien duldete. Ueber den Vandalismus fei ler Freunde — der geschlagenen Griechen — jchseizl England. England will, das; das Ergebnis des türkischen Sieges auf Klein- »ßm beschränkt bleibe. Aber schon hier kreuzt ßch feine Politik mit Frankreich. Dieses stimmt

zwar in der Meerengensrage mit England überein. andererseits aber fordert e- für die Türken eine entsprechende Berück sichtigung ihres Sieges — also die Rückgabe Konstantinopels und Thraziens. Die Rioali- tm zwischen England und Frankreich tritt hier ohne Maske zu Tage. Aber auch Frankreich kommt in Wider spruch mit der Kleinen Entente. Eine lleber- kagung des griechisch-türkischen Krieges auf de» Zalkan bedeutet eine Gefährdung Ru mäniens imd Jugoslawiens. Diesen Gegen satz stell! England wieder in seine Karte ge gen

Frankreich, indem es Rumänien und Augoslawien auffordert, Griechenland bcizu- suhen und mit Gepränge verkündet, an der Lösung der orientalischen Frage seien nicht wir «Frankreich, Italien, England und die Türkei beteiligt, sondern auch Griechenland <!»gar!), Rumänien und Jugoslawien. (Eng land als Anwalt der kleinen Staaten, man kennt die traurige Komödie.) Rumänien -.r- kärt. eine Störung des balkanischen Gleich- gewichtes würde es nicht zulassen und versteht ^runter die Rückkehr der Türken nach Europa

. Belgrad erklärt aber ziemlich kühl °us seiner französischen Orientierung u.i England: Sobald Frankreich und England über die Festsetzung einer gerechten ^kze der Türkei in — Europa ins Einoer- »chinen gesetzt haben, werden wir uns di'>- >im anschließen. Die türkischen Siegs werdcn »us niemals beunruhigen. Und Bulgarien? Das Zünglein an der «age? Die Nachricht der offiziellen Tele- iraphenagentur ist vielsagend. Sie erklärt: , griechischen Quellen ausgehende und ?^klgrad verbreitete Nachricht von bulga

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 28.07.1922
Umfang: 6
der deutschen Reparationen — bisher stst nur von der fi n an z i e l l en Seite her behandelt wurde. Die finanziellen Vorgänge ii Deutschland — Marksturz, Moratoriums- zesuch, Finanzkontrolle der Entente — ha- kn blitzlichtartig die drohende Katastrophe usgczeigt, der Europas Wirtschaft und Fi- vmzen entgegeneilen. In England, an leinend überhaupt dem einzigen Lande des Kontinents, wo man über den politischen Gängeleien noch nicht den Wirtschaftsver- ßmd verloren hat, wird in der Oeffentlich- leit

und den führenden Kreisen mehr und mehr eine Radikalkur besprochen, die de?. Alp des Mißtrauens, der die europäische AMtfähigkeit beeinträchtigt, wenigstens mlmeise heben soll. England geht ernstlich Mt dem Gedanken um, den Franzosen ihre Schulden, gegen England zu' erlassen, wenn grmkreich dafür in eine Herabminderung der deutschen Reparationen einwilligt und sonstige politische Zugeständnsse macht. In letzterer Hinsicht wünscht England anschei nend ein Entgegenkommen Frankreichs in der Rheinlandsrage

und m der Orientpoli tik. Die Schuld Frankreichs an England be trägt etwa eine halbe Milliarde Pfund Sterling, das sind etwa 10 Milliarden Eold- vmk oder 12.Z Milliarden Eoldsrancs. Ge gen Erlag dieser Schuld sollte also Frank reich in die Herabminderung der deutschen Reparationen einwilligen. Man denkt da bei — wenigstens lassen englische Blätter dies vermuten — an den Verzicht aus die Obligationen der Serie C. Der Londoner Zahlungsplan diktierte Deutschland eine Schuldsumme von insgesamt 139 Milliarden Eoldmark

herausgegriffen: die Schuld Frankreichs an England und ein Teil der «Hülben Deutschlands Ueber die Schulden Italiens an England im Betrage von ctoa 12 Milliarden Eoldlire ist dabei ebenso n>emg die Rede wie von den Schulden Eng- «nds, Frankreichs und Italiens an die ««einigten Staaten. Die Frage ist drängend. Im Oktober be ginnt England mit den Zinsenzahlungen für mne «chuld an die Union (etwa 1 Milliarde ^lllnd Sterling). Und die englischen «aatsmänner haben den Franzosen und Italienern mehr

Provinzen erhielten strikten Auftrag, jede Massenbewegung in die unruhigen Provin zen zu verhindern. Za Forli und Ravenna wurden deshalb starke Truppen und Polizei kontingente zusammengezogen. Noch Rimini, Aorli und Ravenna wurde ein Inspektor für öffentliche Sicherheit gesandt. Der llnterprä- fekt von Rimini wurde wegen der letzten Vor fälle versetzt. Zer Pettolemnsch acher. Der Schacher um die russischen Petroleum felder. Berlin. 28. Juli. Zn London finden zwischen England und Rußland gegenwärtig

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 16.01.1923
Umfang: 8
Fnchsbruzger. Bijen. Ztotatiensdruck: Buchdruckerei Tqrslia Bozen Einzelpreis 25 Cent. Ziir das Inland per Post moiiall L. 5-.S1. Ausland 2. g.— Z»m Abholen monatlich Lire S.—. Die Austrägergebllhr mird eigen» bercchnet^ Ar. 12. — 4?. Zadrg. RMolinis lolltinentaler Block. <Von unserem römischen Vertreter.) Rastignac, der außenpolitische Leitartikler der „Tribuna', hatte in der Nummer vom 9 üälmer die Präludien gespielt: England Hab« sich freiwillig isoliert. Wolle Europa halbwegs weiterieben, so müsse

notwendig ein engeres Zusammengehen zwischen den vier großen Kontinentalstaaten erfolgen. Morelli (Rastig- nac) schrieb elegant, flüssig, klar und doch ver schleiert. Eins längere in der gleichen „Tribu nal-Nummer veröffentlichte redaktionelle No te sprach sich klarer aus: Da England anschei nend m seine beliebte „Splendidisolation' (die doch immer mir äußerliche Form warl) zu- rüÄehren wolle, müssen sich die vier großen Kontinentalmächte Italien, Frankreich, Bel gien imd — „warum nicht?' — Deutschland

hat also di« Idee des koiMienta- len Blocks wiederum aufgegriffen Neu? Ach nein, neu ist ^e Idee gerade nicht. Dante hatte jawohl was Aehnliches geträumt. Und Napoleon durchzuführen gesucht Gegen kiHland. Und mit Gewalt, Eroberung. Daran mußte er scheitern. Mazzini kämpfte für di« „Vereinigten Staaten von Europa'. Und Tirpitz wollte die napoleonische Idee wieder ausgegriffen wissen: er erzählt einmal davon in seinen Erneuerungen. Gegen England soll te dieser Block sich richten. Aber er fand bei den Franzosen

anstreben wol len. daher gegen die eben stärkste Weltmacht, Segen England, anrennen würden. England hat Frankreich und Oesterreich bekämpft, als sie sich gegen das aufstrebende Preußen wchrten: es hat Napoleons Scharen bekriegt, «l» sie den kontinentalen Traum des großen Korsen zu verwirklichen schienen: es hat Deutschland im letzten Kriege bekämpft, als dieses sich unter der ungeheuren Entwicklung sein« Industrie zur Vormacht in Europa zu Zwickel» schien. Und England wird Frank reich bekämpfen, heute

u. morgen auf dem ^plomatischen Felde, übermorgen in seiner W»Njkllen Stellung und in zehn, vielleicht in fünf od« zwanzig Ichren «ms dem «chlachtsewe. Denn England kann keine starke Kontinentalmacht wollen. Äenslkg, 18. Fümer !W. PM-Ks»to-K»nent. Frankreichs Annexionsabsichten. Passiver Widerstand der Deutschen. — Zas wahre Gesicht der Franzosen. — 8n ßngland ficht man den sranMschen Aitzsrsvlg voraus. Ter Proteststreik. Der Kampf sei schwer und könne zu bedroh lichen Verwicklungen führen. Die Ruhe

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 28.02.1925
Umfang: 12
Foch ist. Bemerkenswert ist. daß Engländer zu dessen Gutachten ' kein I>Wez Zutrauen haben. Das englische Ka- nämlich für sich in Anspruch ge- Imnmen, sich ein eigenes Urteil zu bilden 1^. hat sich daher vorbehalten, den KontrM- lAcht noch bchznders durch einen englischen prüfen zu lassen. Daß dadurch die ^ freundschaftliche Stimmung zwischen Eng- I» ?? Frankreich nicht gefördert wird, I V verstaMich. I^^bcher sind die Meimmgsverschieden- IM^ulber die weitere Behandlung der England vertritt

des Ber- alle möglichen und unmög- B«w«se l^rausfinden können So hat B. in Frankreich versucht, England I?!'?^bugen, daß die Räumung der Köl- ^ n<ur von der erfolgten Ab- I ^^ischionds, also von dem Kontra ll- I??^/^chänge, sondern auch von der Ä- durch Abschluß I ^ den Bestimmungen des Vertrages di« Kölner Zone ae- .nnchgÄWi-ssen ist. daß ^l^e Berpsl-xhkingen erfüllt hat. Ist«»«. »r^Mtsen schließen aus dieser Be- 1^??' ^ ^ Räumung erst dann er- könne, wenn die Sicherheit garantiert l AMwne

-rt nicht nur durch di« deutsche Ab- 1-? ^^! sondern auch durch Abschluß eines »«m^evertrages mit England und Bei- I»/ ^ Räumung der KölTrer Zone soll I Frankreichs Willen nicht nur vom sondern auch Eng. abhängig gemacht werden. Und d« Ae DeKnmwmgeu des Ver- B«kages beMlich der Räoo»»> der besetzten Gebiete fsen von Frankreich nur angenommen worden, weil Lloyd George und Wilson m Versailles den Ab schluß eines Sicherheilsvertrages in Aussicht gestellt hatten. Nun hat sich England bereit erklärt, Frankreich

einen solchen Vertrag zuzugestehen, aber die französischen Forde rungen gingen so weit, daß England sie un möglich erfüllen kann, wenn es seine tra ditio nelle Politik beinhalten will. Frankreich verlangt nämlich, England müsse nicht nur zusagen, daß es die Ost» grenze Frankreichs gegen einen deutschen An» griffe schütze, sondern es müsse sich auch ver pflichten. die im Osten Deutschlands ent standenen Staaten, wie Polen, Tschecho slowakei. Estland. Litauen usw. gegen deutsche Angriffe zu schützen

. Mit anderen Worten, England müsse sich verpflichten, auch in Ostouropa den im Vevfailler Bertrag geschaffenen Zustand verewigen zu Helsen. Trotz der franzosenfremidlichen Stimmung, die namentlich seit Regierungsantritt des konservativen Ministeriums wioder gewach sen ist. konnte sich England zu diesen For derungen Frankreichs nicht verstehen, da das Inselreich dadurch in seiner europäischen Festtandspotitit allzusehr festgelegt worden wäre. Zur Lösung all dieser Fragen soll mm. mehr in Brüssel «ine Konserenz

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 14.08.1923
Umfang: 8
viel bÄZeu'.enderc Summen for derte, wie man heute le zu erkalten erwarten könne. Belgien schon mehr erhalte, als fsde andere beteiligte Macht. Hiezu komme, daß es völlig von feinen 'iriegsschulden an die Alliierten befreit normen sei, die nahezu :-00 Millionen Pfund Sterling belogen. Das den französischen Anspruch aus ?6 Millnird^n Goldmark über die SViumtichuld an Amerika und England hinaus anbelangt, welch letztere 27 Milliarden beträgt, Sir aestlnldet seien, so gehe diese Forderung ungefähr aus dos

. Trotzdem aber wäre die englische Regierung glücklich, wenn man eine andere Form dieser Kommission finden würde, und würde zustimmen, wenn die verschiedenen Regierungen sich verpflich teten, der Reparationskommission zu empfeh len. die Ergebnisse de? Arbeit dieser Kom mission entweder roll anzunehmen oder diese Kommission mir als beratende Instanz anzu hören. Die englische Note geht dann zu einer Schil derung der Verluste finanzieller und materiel ler Art übet, die England erlitten habe. Die englische

Regierung könne keinen Grund ein sehen, weshalb das Verteilungsabkommen von Spaa revidiert werden solle. Nachdem die No> te noch weitere von England erlittene Schä den aufzählt und vor allem darauf hinweist, daß England seit dem Waffenstillstand über 4M Millionen Pfund Sterling für die Ar- beitsloseNfürforge ausgegeben habe, wird er klärt, daß England der einzige Verbündete sei, der augenblicklich seine Zinsen für die im Kriege aufgenommenen Schulden an Ame rika in einer gegenwärtigen Höhe

von einer Milliarde abzahlt. England allein habe bis her im Interesse seine? Alliierten aus die Er füllung von Verpflichtungen durch andere ver zichtet, die sich auf 700—800 Millionen Pfund beliefen und die andernfalls eine wesentliche Hilfe für die Zahlungen an Amerika darstel len würden. Nichtsdestoweniger habe England im Jänner auf der Pariser Konferenz sich er boten, auf alle seine Rechte auf Schadenersatz zu verzichten, und seine Bereitschaft ausge drückt, die Schulden seiner Alliierten dadurch zu vermindern

der lausenden deutschen Zahlungen durch ein Konrrollsystem herbeiführen, welch letzteres aber von wirtschaftlich ungesunden Hemmnis sen. wie die militärische Okkupation der Ruhr, erst frei fein müsse. Wenn solche Schritte un ternommen würden, eine sichere Summe für die deutschen Reparationsverpflichtungen auf zustellen, und diese Zahlungen zu sichern, so sei England gerne bereit, sich in eine Diskus sion über die alliierten Schulden an England einzulassen. Diese Bereitschaft dürfe ober nicht so ausgelegt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 21.07.1920
Umfang: 8
kommt wieder «ach England. London. 19. Juli. Die Volkskommissäre krasfin und kamen,ew sind auf dem Wege nach j Engkmd um die VertznHlungen mit der engli schen Regierung bezüglich der Wiederaufnahme der Handelsbezishungen fortzusetzen.» ! ßw RsMstt MSN tz5N EMsn. 1 Konstantinopel. 19. Juli. Die se lige Polizei entdeckte ein Komplott zur Ermor dung des Sultans. Die Türken soLen aus Europa ver trieben werden. Paris, 19. Juli. Der türkischen Delega tion wurde die Antwort der Alliierten auf die Einwände

und für England als Zeitverlust bezeichnete. Die deut sche Öffentlichkeit hatte allzusehr damit gerech net, daß England allmählich eine Politik der Versöhnung ihm gegenüber einschlagen werde. Diese Einbildung hat Spa gründlich verseucht. England hat augenblicklich weder für Europa und noch weniger für Deutschland irgend ein besonderes Interesse. Es schreitet daran, daß das durch den Krieg erworbene Kolonialreich befestigt wird. England ist beruhigt, daß Deutschland in Frankreich den bärbeißigsten Wächter

hat. der unermüdlich daraus sinnt, den verhaßten Feind zu demütigen und ihni die letzte Kraft auszupressen. Diese Eindrücke hat die deutsche Presse unter großein Aufsehen wie dergegeben. Man muß sich eben vorstellen, daß man selbst in maßgebenden politischen Kreisen schon daran dachte, eine mit England gemein - same Politik gegen Frankreich zu führen. We niger schwärmerisch veranlagte Naturen hiel ten an dem Glauben fest. England habe das Bedürfnis nach deutscher Ware und da der ge samte Weltmarkt Deutschlands Not

habe, so sei es im Interesse Englands, an der wirtschaftli chen Wiederaufrichtung Deutschlands zu ar beiten. Auch das hat sich wieder einmal als echt- deutsche Träumerei erwiesen. England hat ja doch nicht zum geringsten Teile den Krieg geführt, um die industrielle Konkurrenz Deutsch lands auszuschalten.Und setzt, wo es den Rahm abschöpfen kann, sollte es die Wiedererstehung seines Konkurrenten befördern? Wer das glaubt, der kennt England schlecht. Beim Ge schäft gibts keine Sentimentalitäten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 12.12.1911
Umfang: 8
. Die Dardanellenfrage. Die türkische Regierung ist nicht geneigt, dem Verlangen der Russen nach Oessnuug der Dardanel len siir russische Kriegsschiffe zu entsprechen. Unter stützt wird der Wunsch Rußlands von Frankreich, das natürlich einen großen Vorteil davon hätte, wenn die verbündeten Russen mit ihrer Kriegsflotte in das Mittelmeer herauskommen könnten. Eng land nimmt eine sehr zweideutige Haltung ein. Auf der einen Seite möchte England den befreundeten Russen durch Entgegenkommen schmeicheln

, aus der anderen Seite ist ihm aber wieder daran gelegen, daß andere nicht Vorteile erlangen, die England selbst niel» baben kann, Rußland wünscht nämlich, daß nnr die russischen Kriegsschiffe durch die türki schen Meerengen fahren dürfen, nicht aher auch an dere, Am entschiedensten ist jedenfalls Oesterreich ge gen das Begehren Rußlands, da die Minderheit sei ner Kriegsflotte in eine noch ungünstigere Position käme, wenn im Falle von internationalen Verwick inngen anch noch die russische Flotte im Mittelmeere

Jahre ^nchthans nnd dazu uoch Ehrverlust we gen Meineids! Der spanisch-französische Marokko-Zwist. Die Marokko-Angelegenheiten erbrachten wieder einmal den Beweis, daß England sich tatsächlich einc für die europäischen Mächte tief beschämende inter nationale Oberherrschaft anmaßt. Bekanntlich lmt sich England schon in die dcntsch-französischcn Ver handlungen eingemischt nnd diese zn Gunsten Frank reichs entschieden. Auch in den nnn zwischen Frank reich und Spanien gesührien Verhandlungen bezüg lich

der Aufteilung von Marokko stellt sich England wieder wie eine Bonne in der Kinderstube zwischen die beiden sich um den marokkanischen Kuchen strei tenden Staaten. Es hatte vor wenigen Tagen den Anschein, als ob sich ernste Vorgänge vorbereiteten. In Spanien ist man über die Ungenügsamkeit Frank reichs sehr erbost, nnd zwar sosehr, daß man bereits mit dem Säbel zn rasseln begann. Sämtliche kom mandierenden Generale Spaniens wurden zu einer Kouserenz nach Madrid beordert nnd die im Aus lände weilenden

' stehen. Ohne England darf der Zwist zwischen Spanien nnd Frankreich nicht aus getragen >oerden nnd die Austragung darf nur so erfolgen, wie England befiehlt. In den nächsten Ta gen iverden spanisch-französische Verhandlungen statt finden und diesen wird der Pariser englische Bot schafter beiwohnen. Das Eingreifen desselben in die Verhandlungen zweier „selbständigen' Staaten be weist. wie wenig Sclbstbcstinimungsrecht diese iu Wahrheit haben. Ob ihnen nicht endlich der Knopf aufgeht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 21.09.1923
Umfang: 8
. .Manchester Guardian' glaubt, ein Uebereinkommen zwischen England und Frankreich in der Ruhrsrage sei unmöglich. „Daily Mail' schreibt. England anerkenne die Ruhrbesetzung als eine vollzogene Tat sache. „Manchester Guardian' hingegen hält dafür, Poincare hätte sich überzeugt. England anerkenne die Ruhrbesetzung nicht, weshalb er mit Deutschland separat oerhan deln wolle. Aus den widersprechenden Mel dungen geht hervor, daß die Politik Bald- wins vor Poincare die Segel zu streichen scheint

und daß von England für Deutschland nichts zu erwarten ist. Paris. ZI. September. (Ag Br.) Am Mitt woch nachmittags fand zwischen Poincare und dem englischen Ministerpräsidenten Bald- win eine Unterredung stakt, noch deren Schluh eine amtliche MillcUung an die Presse ausgegeben wurde, in der gesagt ist. daß die beiden Staatsmänner bei der Prüfung der allgemeinen politischen Lage keine grund sätzlichen Meinnngsvcrfchisdenheilen feststell ten und daher ein? Zusammenarbeit zwischen Frankreich und England

über die Feststellung der Einheit der Ge sichtspunkte in den großen politischen Ange legenheiten zwischen Frankreich und England verhehle. Bei der Pariser Unterredung sei besonders die Frage behandelt worden, wie sich die Lage im Falle der Aufgabe des passiver» Widerstandes in de« von Frankreich u. Bel gien besehten Gebieten gestalte. Die Haltung Poincares in diesem Punkte sei äußerst ver söhnlich gewesen. Es sei betont worden, daß auf Seite Frankreichs absolut nicht der Wunsch vorliege, die deutsche Wirtschast

zu Vernich- ten. Wenn Deutschland befriedigende Vor- schlage für die Bezahlung feiner Schulden mache, so könne die Frage eines Moratoriums sofort geregelt werden. Deutschland hat an England keinen Rückhalt. Berlin. 21. Sept. (Ag. Br.) Das Wolff- Vüro meldet offiziös: Die aus Paris ein-' getroffenen Nachrichten über den Verlauf der Unterredung zwischen Poincare und Bald- win lassen noch keinen Gesamteindruck fest stellen. Man muß aber damit rechnen, daß Deutschland an England keinen Rückhalt mehr

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 06.02.1920
Umfang: 8
! hat demissioniert. : England hat die Kohlenausfuhr völlig eingestellt. : Die holländischen Hafenarbeiter haben sich mit großer Mehrheit für einen Streik aus. j gesprochen. : In der Ukraina bestehen gegenwärtig zwei Regierungen. Eine bolschewistische in> Kiew und eine bürgerliche in Braclaw. : Die Bolschewiken stehen vor den Toren Wladiwostoks. Ueber die Stadt wurde Aus Tokio wird gemeldet: Der Minister j des Aeußern hat im Parlament erklärt, dl die Regierung Schritte eingeleitet habe, »im! das Bündnis

zwischen England und Japan z» erneuer» ^ der Belagerungszustand verhängt. ? : Ander rumäni schenGrenze s?I. NlÜMtulleU« , len sich beträchtliche bolschewistische Streitkräf' England vnlöhnl sich mi> !>?n L»Nch-n>IsIn>. — te b-Iwd-n. S-Mrn dl- SkimSnm dm >w-» «»»» Georoe, Sckwevkma I >»»> Moskau angebotenen Frieden mit omch P°r!°' ^°be? AUA Bwtt« ^ °«d°n dl- Ro.-n !n Rumon,«. .d,> bl. Med-'»-- der um -rMMch.« z>!. wr,!,ch«. ÜIMonolPe» »oben «I : Gallipoli 80.000 Gewehre. S00.000 Patrone

» ^ und 3Z Maschinengewehre „gestohlen- und nach w! w Ä^n5d?« M ^ ^ ^n werden nun — nach der Rucksprache des vewm r?) polnischen Außenministers Patek mit Lloyd George — nicht mehr zogern, den ihnen ange botenen Waffenstillstand anzuneh men. Die gegenwärtige Front würde die Grenze zwischen Polen und Rußland bilden. Diese neue Haltung Europas gegenüber den Sowjets ist ohne Zweifel den Engländern zu verdanken. England verweigert den Polen mi litärische Hille aegen die Bolschemilten — eben- s so wie den Persern.Mit

der persisch. Regierung hatte England am S. Auplst 1919 einen Ber- ! trag abgeschlossen. wonach?es den Persern Un- ' terstützung gegen einen eventuellen bolschewi- ' stischen Vormarsch angedeihen lassen wolle. Und , nun lehnt England jede Unterstützung ab! i Die Schwenkung Lloyd Georges ist einmal wohl auf die Furcht zurückzuführen, daß Deutschland sich den russischen Markt ? erobern könnte, wenn die Alliierten sich noch langer gegen die Bol^chewisten wenden. Weiter ! mag auch die in England in den letzten

in ! England mehr als eine Stimme auf. die es als ! nicht unwahrscheinlich bezeichnet, daß sich der t schlaue Waleser auch mit den Eozialdemokra- ! ten verbünden würde, um nur am Ruder blei ben zu können — daher wohl auch die Schwen kung Lloyd George» in kein« Politik Rukland geaenöber. Kurze AewMM». ? Der deutsche Geschäftsträger w Paris, Dr. Mayer, ist zu kurzem Aufenthalt in Berlin eingetroffen. : In Deutschland wird die Brot- und Mehl- quote vorübergehend um einen geringen Bruchteil herabgesetzt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 09.06.1925
Umfang: 8
Seve Z genügte es doch vollkommen, wenn sich die Nachrichten bestätigt haHen sollten, wonach die englische Regierung zw« franzö sische Forderungen anerkennt: 1. daß sich der Garantiepakt im Rahmen des Bersmller Ver trages halten solle und 2. daß sich England keinen Maßnahmen widersetzen werde, zu denen Trankreich in Erfüllung semer sonsti gen Vertragsverpflichtungen veranlaßt wer den könnte. Es ist anzunehmen, daß Cham- berlain diese beiden Feststellungen zunächst nur andeutet

unter solchen Bedingungen zustande käme? 'Wir hätten ein doppeltes Bündnissystem: Den Westpakt und die Ver träge Frankreich-Polen-Kleine Entente im Osten. Sowohl das eine wie das andere dieser Systeme würde in den Rahmen des Völker bundes gefaßt sein, so daß das Ganze den Absichten des Genfer Protokolles sehr nahe käme. Deutschland wäre ebenfalls Mitglied des Völkerbundes (sein Wille zum Eintritt) wird bekanntlich auch von England zur Be dingung gemacht) und dadurch nach allen Sei ten durch die Verpflichtungen gebunden

, die einerseits der Völlerbund selbst, anderseits diese beiden von ihm registrierten Bündnis systeme mit sich bringen. Wenn nun zwischen den beiden Systemen ein Konflikt entsteht, so wird England freie Hand haben, seine'Stel lung zu wählen. Wer kann glauben, daß es neutral bleiben würde gegenüber einer Kriegsgefahr, die den ganzen europäischen Kontinent bedrohen würde? Wenn es aber nicht neutral bleiben kann — für welche Seite würde es in Verfolg seiner Interessen Partei nehmen müssen? Die Frage beantwortet

sich nach den Befürwortern des Paktes von selbst, wenn man bedenkt, daß die französische Luft gefahr einer der wichtigsten Gründe ist, aus denen England überhaupt auf den Westpakt einging, wenn man weiter überlegt, daß die Verständigung mit Frankreich über diesen Pakt die Grundlage bilden soll, für eine all gemein« Uebereinstimmung der auswärtigen Politik beider Länder, durch die sich die Lon doner .Regierung besonders gegenüber dem Islam Ruhe schaffen will, und wenn man sich schließlich vergegenwärtigt, wie die Ver

teilung der Machtverhältnisse auf dem Kon tinent zwischen dem entwaffneten Deutschland einerseits und den waffenstrotzenden West- und Ostmächten anderseits aussehen würde. Auch die Frage der Ostgrenzen ist bisher offenbar nur grundsätzlich, nicht aber in ihren Einzelheiten geklärt: England schützt den Frieden vor seiner Tür und hält sich alle über flüssigen Verpflichtungen nach Möglichkeit vom Leibe; Frankreich nimmt von England, was es kriegen kann, und verfolgt im übrigen seine eigenen Pläne

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 20.05.1925
Umfang: 10
e-a-» »Der Landsmann^ Mittwoch, den 20. Mai igzz. fast unmöglich machen werde, nicht auch einen Ostpart zu schließen. (?) Außerdem lautet über die Beurteilung dieser Art des Borgehens bedenklich vor allem deswegen^ weil Deutschlands Verhalten ge genüber Rußland dem dränaenden englischen Einflüsse in Berlin zugeschrieben wird. Die Lahmung der englisch-russischen Beziehunger dauert unvermindert fort, trotz aller gerade aus England kommenden Tendenznachr>chten. Entsprechend wird in Moskau

jeder deutsche Schritt ausgelegt, der auf englischen Rai zu rückgeführt wird. Man führt aus, England treibe in Berlin sein bewährtes «viel, Deutschland zu Bindungen zu veranlassen, denen es lediglich unverbindliche Zusicherung gegenüberstelle. Auch jetzt suche England Deutschlande Bedenken gegen die Durch marschbestimmung des Völkerbundes (Artikel IS des Statuts) zu überwinden, indem es versprechen wolle, daß der Durchmarsch frem- der Truppen praktisch nicht in Frage kommen werde. Alle derartigen

Zusicherungen lägen auf einem Gebiete, das für England vor allem wegen der Kompensationen an Frankreich für dessen Zugeständnisse in Asien wichtig sei. Dafür seien die Vorgänge bei der Entwaff- mmgÄontrolle typisch. Beweise für die außer europäische Entente zwischen Cnz'.and und Frankreich lägen in Minze vor. so w der Anweisung an d.e französischen Botschafter, sich in Fühlung mit den englischen Vertretern zu halten. Un ter diesen Umständen sei eine eingrsisende Aenderung der Lage Deutschlands

nicht zu erwarten. vor allem nicht im Rheinland, dessen Besitz Frankreichs Lebensfrage sei. Die deutsche Politik werde nur die deutsche Abhängigkeit von England vergrößern, von dem es allein «ine günstige Auslegung der zahlreichen Verpflichtungen erhossen könne, die sich automatisch überall aus dem Be schreiten des Paktweges ergeben und Deutsch land auch unrettbar in den Völkerbund trei ben würden. Es bestehe kein Zweifel, daß England Ruß land nach Westen zu isolieren und daher Deutschland durch Pakte, immer

Deutschland ebensoviel Interesse haben müßte wie Ruß land, seit langem ichweben. Die Klärung die ser Fragen wird von Deutschland den Rhein landsragen mindestens zeitlich ausdrücklich nachgeordnet. Auch hierin wird eine Gefällig keit gegen England gesehen, die ober mehr, nämlich eine verhängnisvolle Beschränkung auf ein einzelnes, wenn auch für Deutschland sehr wichtiges Gebiet bedeute, das aber nur im Zusammenhang des großen Ganzen er folgreich behandelt werden könne. Radek Hai wohl zu schwarz gesehen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 06.12.1922
Umfang: 8
gegen England. Was die Entente immer von neuem anstrebt, die Kicheittichkeit, hier ist sie gebiQet: Türkei. Rußland, Bulgarien. Ob sich die Sieger- ßoaten daran erinnern, daß so bald die Stun de kommt, m der die soeben besiegten Völker nsierdings aufstehen? .Wir sind keine be siegte Nation, die man an Händen und Fü ßen binden kann und wir werden nie ge statten, daß sich der Gegner in unserem Hause «it Waffen und Kriegsmaterial festsetzt.' So stritten der Führer der russischen DelegaLon. ZschÜscherm

und besser organisiert ist.' Damit st England gemeint. Die Ausführungen Tschitscherins bedeuten also: In der Darda nellen frage haben die Westmächte nichts mehr zu erwarten. Die neue Lage w'rd bestimmt durch die Türken und Russen. Die Alliierten haben Konstantinovcl zu verlassen. Jede sickere Lösung würde auf unerbittlichen Widerstand stoßen. Als Gegner der Türkei verlangt Rumänien, das aus Angst vor Rußland und in Sorge um Beßarabien an der Seite Englands mar schiert, durch seinen Vertreter Duca

sich mit dem türkischen. Auf die Bemerkung Curzons, man Ip-ele mit der Konferenz, erwidert Tschitsche- zonng. England. Frankreich und Italien hatten ihren Standpunkt überhaupt noch nicht erklärt. Die Zeit, in der diese Staaten ein- Aeuestes vom Tage. Tie Systemifienmg der neue» Provinzen. Die neue Regioaalkommission. Die heutige .Liberia' glaubt versichern zu ton n. daß die neue Regionalkommission aus folgenden Mitgliedern bestehen wird! Dr. Bertol'ni. Dr. Bernardelli, Prof. Cicco'-ni. Prof. Dario Emer. Dr. Toff

der Türkei in ihre vollen Souoeränitätsrechte. „Wenn mir Lord Curzon vorwarf', sagte Tschitscherin zu den Presse vertretern. .ich vertrete nicht bloß Rußland, die Ukraine und Georgien, sondern auch die Türkei, so antworte ich ihm, ich vertrete auch England, denn meine Ideen sind die Eng lands von jemals. Gelegentlich der Be schießung der Dardanellen durch italienische Kriegsschiff im Jahre 1912 erklärte England, die Schließung der Dardanellen sei ein unan- , tastbares Recht für jedermann. Ihre Frei

- ! heit und die türkische Souveränität seien die ^ ersten Voraussetzungen, den widerstreitenden Fragenkomplex im nahen Orient auszuglei chen.' Als man den russischen Delegierten fragte, was er zu tun gedenke, wenn England auf seinen« Standpunkt beharre erklärte er: „Wir werden den Kampf fortführen und wer den uns mcht unterwerfen. Welche Formen dieser Kampf annehmen.wird, können wir nicht voraussagen.' England hat es im B.rlauf der Zeit oer standen, das Uebsrgeipicht an den Darda nellen zu gewinnen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 28.09.1923
Umfang: 8
Fuchsbrugger. Bozen. Rotatioasdrsct: Buchdrucker« Tqrolia So,«» Einzelpreis 2S Cent, ffür das Inland mit Post monatl. L. SM. Ausland 2.10.50 Zum Adh»len mouatl. L. 5.—. Vi« Aus- trngeryebllhr wird eigen» berechnet. Zortlausende Annahm« des Mattes oer- o-lichtet zur Zadlun«, der BezUOsgebiidr. r. 221. — 24. Zahrg. Bozen-Meran, Freitag, 28. September 1S23 Poft-Kouto-Konent Was tut England? Deutschland wird den passiven Widerstand xisgeben. Frankreich triumphiert also. Was !»>ird England beginnen? Nachdem

dagegen protestiert, ich Baldwin aus einmal der Politik Poin- lares zustimme. Wenn England jetzt die Ruhrbssetzung hinzunehmen scheine, so soll« b>es keine Anerkennung ihrer Rechtmäßigkeit Hü- Dagegen legt man hier den größten Nochdruck auf die angeblichen Zusicherungen Pvmcares in bezug aus seine Absichten im Ruhrgebiet. .,D:e Aufgabe der englischen Regierung ist klar. Sie besteht darin, Poin care aus seine Versicherungen festzulegen, ich die Bezahlung der Reparationen und Mr die Bezahlung allein

Tagen der Reparalionskom- mijsion ein Reparationsangebot übermitteln. Bemerkung macht: „England ist dabei, einen entscheidenden Schritt zu tun um die Rexa- rationsfrage zu lösen. Es steht so aus, als ! ob Poincare die Ziffer von 50 Milliarden Goldmark als Berhandlungsbasis annehmen will. England wird dann all? Op'sr bringen, die jetzt erforderlich wären. England wird sich bemühen. Mittel und Wege zu finden. ! um die Riesenkreditoperationen zu finanzie ren. die Deutschland auf die Beine bringen

und Frankreich befriedigen sollen.' Kurz: England werde einen kühnen Schritt auf die Regelung hin tun, ober die Rege lung müßte dauerhast sein und vor Störun gen gesichert bleiben, denn die englischen und amerikanischen Kapitalisten, an die man herantreten werde.' müßten sicher sein, daß ihr Geld Zinsen bringe und daß sie es wie- > der zurückerhielten. Hierzu aber sei es nö ' tig. daß Deutschland wiederhergestellt und j vor auswärtigen Störungen gesichert werde. ! An anderer Stelle teilt das gleiche Blatt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 07.07.1925
Umfang: 8
zu schaffen, ohne bisher den Widerstand Englands gegen diese Ver bindung überwunden zu haben. Die ersten großen Erfolge in der Eisenbahntechnik ge ben den Bemühungen zur Verwirklichung dieses Unternehmens neue Impulse. In der zweiton Häkfte des vorigen Jahrhunderts tritt in Frankreich Ingenieur Thome de Ga- mond als eifriger Vorkämpfer sür eine sub marine Eisenbahnverbindung zwischen Ca lais und Dover auf, während in England Ingenieur John Hawkshaw dasselbe Ziel ver folgt. Letzterer hat eigentlich

jene Anregung gegeben, welche für die heutige Gestalt des Projektes grundlegend geworden ist. sich nänrlich bei der Trassenführung einer für die Anlöge eines Tunnels günstigen geologischen Schichte zu bedienen, die unter dem Aermcl- kanal hinstreicht. Dieser Gedanke wurde sür die weiteren Vorarbeiten richtunggebend. In den Jahren 1875 bis 1880 konstituierten sich sowohl in Frankreich als auch in England Gesellschaft««, deren Zweck der Bau «nd Be trieb einer submarinen Bahnlinie zwischen Calais und Dover

«. Auch hiezu war durch di« Eigenortigkeit die ser geologischen Formation die Möglichkeit gelboto». L'vi GntmüAv« rungsstollen vor, die, von diesem tiefsten Punkt der Tunnelröhre ausgehend, einer ge gen die französische, der andere gegen d^e englische Küste hin mit genügendem Gefälle verlausen, um di« Sickerwässer gegen das Festland abzuleiten. Zwei große Pumpen anlagen, eine in Frankreich und eine in England, werden die Abwässer zutage för dern. Es dürste nicht allgemein bekannt sein — und es erscheint

wichtig, dies ausdrücklich hervorzuheben — daß nur die eigenartigen geologischen Verhältnisse die Durchfiihrbarkeit dieses schwierigsten Jngenieurwerkes aller Zeiten unter Anwendung der heutigen tech nischen Hilfsmittel ermöglichen werden. , Die Bahnlinie soll aus zwei parallelen, in IS Meter Achsdistanz verlausenden Röhren bestehen, deren jede ein Geleise aufnehmen wird. Der Betrieb soll mit elektrischer Kraft geführt werden, wobei die Zugsgarnituren direkt von Frankreich nach England durch lausen

werden. Die Fahrtdauer durch den zirka 54 Kilometer langen Tunnel (Wissant- Dooer) würde 40 Minuten, die Fahrtdauer Paris— London fünfeinhalb Stunden betra gen. Ingenieur Sartiaux hat im Jahre 1913 die Gesomtkosten mit 400 Millionen Francs berechnet. England hatte seinerzeit die Be dingung gestellt, daß die Möglichkeit bestehen müsse, die Bahnverbindung jederzeit unter breche» zu können, ohne daß seitens der Be- tri«b »gesellschasten a«» dieser Unterbrechung ivgentosriche Ansprüche abgeleitet werden. Trotzdem

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 02.03.1923
Umfang: 8
aus ein Jahr vertagt werden. Diese Nachrich ten betätigen volln-ch ältlich die in England aus Eeund der Feststellungen Lord Curzons genähnen Hossnungen aus einen baldigen bleibe, wodurch es Frankreich möglich war. gleich mit Kriegsausbruch seine Truppen van der italienischem Grenze gänzlich abzuziehen. Während der Marneschlach: halie sich das Werk Delecrsses bewährt, denn Italien war wohlwollend neutral, England landeie seine Truppen in Flandern und Rußland machte einen mächtigen Angriff in Ostpreußen. Del

! durch ein Einzel- vorgohen, sondern ans internationalem Wege gelöst wird.' Schließlich erklär»« er, daß er leinen Grund sehe, warum England nicht die Leitung zur Schassung einer Organisation, deren Ausgabe es wäre, den Frieden wieder herzustellen, übernehmen solle. Pommres LMesrede aus Bei der Beerdigung des kürzlich infolge eines Hirnschlages plöv.lich verstorbenen ehe maligen sranzösischen 'Außenministers Delcosse wulÄen zahlreiche politische Reden gehalten, von denen die des Ministerpräsidenten Poin- cave

die wichtigste isl. Er sagte, der Grmrd- ged-anke Deleasjes sei gewesen, Frankreich von der Gescchr der deutschen Hegemonie zu be freien. Er hob die entscheidende Bedeutung hervor, daß es besonders Deleasse gewesen fei, der das Nvuc Verhältnis zu Italien schuf und der ohne Rücksicht aus die kurzsichtige össentliä)e Meinung trotz des englisch-sranzösi- fci)en Fascl)odazwischensalles das Bündnis mit England energisch berieb. Er schloß mit Ita lien einen Venrag ab, der Frankreich für den Fall eines direkten

!- Konferenz, die fich mit den inlernatienelmT-. lephonverkehr und besonders mi: den!Mii ini Zusammenhang stehenden technischen gen beschäftigen soll. Es soll auch die Front der Gründung einer europäischen Telephon Betriebsgesellschast beraten werden. An dü Konferenz werden teilnehmen: Frankreich, England. Italien, Schweden, Rorw-M Dänemark, Holland und die Schwei-,. i Ein löZjähriger Chinese. Pekinger tungen behaupen, daß in der Mandschurei»: Mann lebe, der über 163 Jahre alt ist. Är Greis lebt

sich auch ein kleines Zeichen 1 - „Hochsaison' bemerkbar zu machen. ' lend ist besonders der Zuzug aus der ^1 - choslowakei wieder rege geworden. stark vertreten Holland, Dänemark. ' den. Norwegen, Finnland, England. rika. Türkische, griechische und indische ^ namentlich aus den holländischen weilen monatelang hier und haben d^ ^ terfonne Merans sicherlich schützen L^ Deutsche und österreichische Gäste wohl mehr vereinzelt, aber doch um''. ', in sehr erfreulicher Zahl. Eine wir:>ch>u. >

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 04.08.1923
Umfang: 10
> unter der Ueberschrift „Spanien vereinigt sich j mit England gegen uns'', in dem ausgeführt wird, das jüngste englisch-spanische Abkom men in der Tangerfrage sei für Frankreich eine Drohung. Die Londoner Konferenz der englischen, französischen und spanischen Ex perten hatte das in Tanger einzuführende Spezialregime festzusetzen. Spanien wünsche den Anschluß Tangers an die spanische Ein flußzone, Frankreich vertrat die Ausstellung eines desonderen Gemeinderegimes unter der Souveränität des Sultans und England

verlangte die Ersetzung des Sultans durch ein Kalifat, und die Uebergabe der Regie rung an den Völkerbund. Spanien habe sich nun vollkommen dem englischen Stand punkte angeschlossen und nehme an dem von England unternommenen Werk der Isolie rung Frankreichs teil. 4- Ztalien.sche Anregung auf Einladung DeÄschlands zum Eintritt in den Völker bund. In seiner letzten Unterredung mit Lord Curzon soll der italienische Botschafter im Auftrag Mussolinis angeregt haben, England und Italien sollten gemeinsam

Deutschland einladen, in den Völkerbund einzutreten. Sie neuen großen LMM' fahrtslinien Englands. In England geht man daran, ein vom strategischen und Verkehrsstandxunkte aus hochbedeutungsvolles Netz von Luftschiff» fahrtslinien. welche die einzelnen Teile des ungeheuren britischen Reiches verbinden sol len. zur Ausführung zu bringen. Als erste wird die Linie London—Aegypten—Bombay begonnen und dem Betriebe übergeben wer den. Die Fahrt von London nach Indien soll 100 Stunden dauern, doch hofft

ches Fahrzeug wird im Stande sein 130 bis 1S0 Passagiere zu befördern. Die Fahrt dau ert Tag und Nacht und wird ohne Aufent halt forgesctzt, um die Strecke von 4000 bis 4800 Kilometer zu erledigen. Die Lustfahr zeuge haben eine einzige Klasse und kostet ein Billett von nach Indien 70 bis 80 Psund (Sterling) d. i. etwas weniger als für eine Fahrt zu See. Die nächste Luftschiffahrts-Linie wird England mit Australien verbinden und wird ein Billett von London bis Perth zirka 140 bis ISO Pfund kosten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 06.10.1923
Umfang: 12
. Er schreckt, es handle sich um einen schon seit lan> vorbereiteten Ruck nach rechts, denn die Nsamte Großindustrie wolle die Wiedevauf- ^yme der Arbeit und einen Weg, um mit Vankreich und England in Verhandlungen M können. Mit Bedauern stellt dann Berichterstatter fest, daß Deutschland in ßurzon über Englands Außenpolitik England erwartet Borschläge. Frankreichs Forderungen stehen in teinem Verhältnis zn Deutschlands Zahlungsfähigkeit. — Der Mißerfolg der Ruhr- besetzuug. - Die Streichung der Guthaben

Englands gegen über Italien und Frankreich wurde von diesen nicht ange nommen. — England fürchtet die Auflösung Deutschlands. London, ö. Oktober. (Ag. Br.) Zu der Reichskoaferenz sprach gestern Curzon über die englische Außenpolitik. Wie schon gemel det, wurde von dieser» Ausführungen nur ein Teil der veffentlichkeit mitgeteilt. Bezüglich der Reparalionsfrage erklärte Curzon. daß die von Deutschland verlangte Summe in keinem Verhältnis mit seiner Zahlungsfähigkeit stehe. Sie stelle

nur die Znsammeazöhlnng aller Forderungen dar. Frankreich habe sich jeder Herabsetzung widersetzt, wenn nicht vorher seine Schulden gegenüber England und den Vereinigten Staaten gestrichen werden. England ist der Ansicht, daß Deutschland auf sehr lange Zeit ! hinaus keine nennenswerten Zahlungen lei- I sten kann. Die Ruhrbesetzung sei kein geeig- j netes Mittel, Geld zu bekommen. Diese Be- ' sehung erhöhe nur den deutschen Unwillen «ich führe wahrscheinlich zur Auflösung Deutschlands. Die Resultate der Ruhrbesetzung

zu ziehen. Jetzt stehen wir am Be?!:»» der Auslösung Deutschlands, die wir immer gefürchtet haben. Poiucare weiß nun, schloß Curzon. daß i England Vorschläge erwartet. Frankreich ! muß solche wenigstens in Umrissen, wenn ' nicht schon in Details vorliegen haben, denn die Ausgabe >es passiven Widerstandes konnte ihm ja nicht unerwartet kommen, wir sind bereit, mit freundschaftlichem Geiste zu disku- ! tiereu. Unsere Guthaben machen eine Rege- j lang der Reparationssrage ohne uns nn- > möglich. s Jer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 04.08.1923
Umfang: 10
in der Reparationsfrage henscht. Es fragt sich nun. ob diese Gegen sätze auch zur Tat führen, oder ob sie bloße Mtellungen eines Zustandes sind, der eben l wht zu beheben ist. Frankreich ist Wer die Aeußerungen Dald- lins schwer betroffen. Man macht England >m Vorwurf, es trete für Deutschland ein ! md nicht für den Verbündeten Frankreich. Li Pariser diplomatischen Kreise hatten bis ! zur letzten Stunde gehofft, es werde sich eine drständigung finden. Besonders peinlich scheint es der Pariser »«zierung

zu sein, wenn, wie verlautete, bizland den Notenwechsel mit Frankreich «röffentlichen sollte. Eine solche Veröffent- kchling würde nur Deutschland nützen und der Welt den Eindruck machen, England s volle die Unstimmigkeiten zwischen London Paris der breitesten Öffentlichkeit vor- !dzen. Frankreich hat also wohl schwere ininde, wenn es sich gegen die Veröffent- j Hung des Notenwechsels sträubt und halb «mend halb beschwörend London aufmerk- K machte. Solches nicht zu unternehmen, itsi nur allzuleicht müßte

, sich zwei oder drei Männer anmaßen, über die Schicksale der Welt zu würfeln. Was für Deutschland die nächste Zukunft A»zt, ist nicht m?hr schuiet vorauszusagen. Ae Mark sinkt. Der Dollar steigt ins Un- S-messzne, die Wirtschaft wird zerrüttet und °^s Hungergespenst schleicht durch die deut- ^ Ichen Taue, mit ihm die Drohgebärde des Kommunismus. Eine Entspannung der ^ge von diplomatischen Schritten und No ten jener Art wie bisher zu erwarten, geht »'cht an. England weiß dies und Frank reich. Max

. Nach der Verfassung der Ver- einigten Staaten ist sein Nachfolger der Vizepräsident Calvin Toolldge, der auch schon anf die Verfassung vereidigt wurde und sein Amt antrat. London, t. August. In offiziösen Kreisen hat die Nachricht vom Tode des Präsidenten der Vereinigten Slaaten sehr beunruhigt. Man fürchtet nämlich, daß der Nachfolger nicht der von harding eingeschlagenen freund lichen Politik gegenüber Englaad folgen wird, harding habe in der letzten Zeit eine Annäherung an England zwecks Regelung der Frage

einen weiteren Bor wand zum Einschreiten böte. Frankreich rechnet mit der Zeit, es rechnet mit der Zer mürbung des deutschen Geistes. Jeder No tenwechsel ist für Paris nur ein schlaues Manöver, einerseits England und die Welt zu täuschen, anderseits Zeit zu gewinnen. Wenn nun aber jenes Ereignis einträte, das Frankreich wünscht, England heimlich be fürchtet und Italien mit Besorgnis erfüllt, dann würden sich die Fehler der englischen Diplomatie furchtbar rächen, denn dann stünde, oder läge sin Deutschland

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 18.05.1923
Umfang: 8
- Frankreich und der — vorläusg wenigstens — noch diplomatische Konflikt Rußland-Eng land. Wir haben vor einigen Tagen auf merksam gemacht, daß die russisch-englische ! Spannung vielleicht ein Anstoß war für I England, im Vereine mit Italien, die deut- I schc Note schroff abzulehnen, um so mit I Frankreich die Entente fester zu knüpfen. Welleicht beginnt damit eine neue Phase der Entwicklung im europäischen Problem, die nicht zu einer Lösung desfelben. wohl aber Immer tiefer in das allgemeine Chaos führt

nicht abzulassen, bevor IZeutschland nicht den letzten Pfennig bezahlt ^hai. Foch versucht in Warschau und Prag mt den beiden Vasallenstaaten Frankreichs leine Doppelfront gegen Deutschland und Ruß land aufzurichten. General Weygand wurde Inach Syrien gesandt, Kriegspläne gegen die »Türken in der Tasche. Frankreich weiß laicht, daß es aus solcher Politik keinen fried lichen Ausgang mehr gibt. Man betrachte England! Es hat gewiß leine ungeheure Widerstandskraft. Es hat Ibis auf Lloyd George eine einheitliche

das Vorgehen Frankreichs eine Tat I.reinen preußischen Militarismus': Lord lEalisbury machte auf die gefahrdrohende I Stärke der französischen Luftflotte aufmerk- Isam. Das war alles ganz schön. Dann kam Idas deutsche Angebot, das schroffe Nein IPoincares und England fiel um. Seine IHaltung ist schlapp und seine öffentliche Mei nung lau geworden. Nur gegen Rußland »sieht es in Harnisch. England läßt sich in IEuropa von Frankreich bedrohen, nicht aber Ivon Ruhland in Asien. Rußland weiß, Iwieoiele

verwundbare Stellen von Turkestan Ibis Persien, von Indien bis Mesopotamien s England hat. Man betrachte Italien! Die inneren I Schwierigkeiten sind nicht behoben. Der Wie- Iderausdauproze^ erlaubt Italien nicht eine »starke Politik nach außen. Es muß Anleh nung suchen. Wenn es sich über die englische 1 brücke enger an Frankreich anschloß, so wird krhalwng der achMassigen Bollsschule. (Telegramm unseres Korrespondenten.) Rom, 18. Mai. Der Unterrichtsminister versicherte dem Abgeordneten Walther

. Zur Schuldensrage erklärte er. daß Frank- reich Deutschlands Schulden solange nicht vermindern könne, als nicht die interalliierte Schuldenfrage zu Gunsten Frankreichs ge regelt fei. Berlin nimmt Fühlung mit London. Berlin. 16. Mai. Die Parteiführer des Reichstages waren heute vormittags beim Reichskanzler. Aus den Besprechungen wur de der Eindruck gewonnen, daß weitere Ver handlungen mit England erfolgen sollen. denen wahrscheinlich zunächst eine Fühlung nahme in London vorangehen wird. Die Ent scheidung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 4
Datum: 01.09.1914
Umfang: 4
Ludwig von Bayern ein Telegramm, das mit öcn Worten schließt: „Die Pflicht heißt jetzt zu han deln, nichl zu trauern.' Tie Engländer möchte» Trieft besetzen. ?ie Engländer planen — Trieft zu besetzen. ?!us Malta wird der in italienischer Sprache ge druckt Aufrus des Admirals der englischen Miriel- Licerilom an die Triestcr mitgeteilt, welcher lautet: !ricstiiier: England, seit Jahrhunderten Freundin und Vewnuderin von allein, was italienisch ist, ent bietet vermittels seiner mächtigen und glorreichen

erlöst. - Man möchte sagen, dieses Geschwefel ^ wenn es ccht ist! — sei von dem englischen Ad- üiiral mit den italienischen Irredentisten vorbereitet winden . Der Mann tut also, als ob Trieft eigentlich ^lalicu gehöre. Wenn das die Methode der Versuche Englands ist, Italien auf seine Seite zn bringen, dann muß England schon am Ende seiner geistigen vil^siuiitel angelangt sein. Die „Tribnna' meint -a;u, vom militärische» Standpunkt aus erscheine nnc Ausschiffung in Triest nicht wahrscheinlich

dürften, sobald seine Feldarmeen geschlagen sind. Pcrsien und Indien gegen Nußland und England ? In ganz Persien ist eine starke Bewegung ge gen Rußland nnd England im Gange, die immer mehr au Ausbreitung gewinnt und auf eine Erhebung abzielt. In allen Ortschaften, insbeson dere Nordpersiens. bilden sich Freiwilligenscl^ren. Es wird auch von der bevorstehenden Erklärung des heiligen Krieges gesprochen, der durch die Entrollung der grünen Fahne dos Propheten kundgegeben würde. Die Stimmung

in der persischen Bevölkerung ist für eiu unbedingtes engeres Bündnis mit der Türkei. In Anbetracht der bisherigen unüberbrückbaren religiö sen Gegensätze zwischen Türken uud Persern ist diese Stimmung ein besonders bemerkenswertes Zeichen. Anch unter den Mohammedanern Indiens herrscht eine tiefe Gähruug gegen England, die bereits in einzelnen Orten zu offenen, mir mühsam unterdrück ten Aufständen geführt hat. Der Bizekönig von Indien hat sich genötigt gesehen, von seinem Som- mersitze nach Kalkutta

zurückzukehren. Jndier in Frankreich. London, August. D<!s Reutter-Burcau mel det: Ii! der Sitzung des Oberhauses teilte Lord Kit- chener mir, daß aligesehen von deu Verstärkungen, die aus England abgehen, beschlösse!! worden sei. die englische Armee in Frankreich durch Truppen aus Indien zu vergrößern. Neutralitätserklärung Amerikas. Washington, ,'!>>. August, Präsident Wilson hat eine Erklärung abgegeben, woriu im Kampse Japans mir Deutschland uud Japans mit Oesterreich-Ungarn die Neutralität

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 16.03.1923
Umfang: 8
daraus die Unruhe und Un sicherheit Frankreichs und Belgiens vor den unerwarteten und ganz gegenteiligen Wir kungen ihres Ruhrabenteuers und das Be dürfnis, die anderen Mächte, besonders England, zu beschwichtigen. Der „Temps' allerdings erklärt, die Brüsseler Konferenz sei nur eine ganz „gewöhnliche' gewesen. Es seien nur taktische Richtlinien besprochen vorben, denn man befände sich einer ganz Liren Sachlage gegenüber: der passive Wi derstand Teutschlands, der alle Wiedergut- Hichungen verhindere

beteiligt sein sollen. Kne Vermittln?«?? Berlin, 16. März. Gestern hatte die Re gierung eine vertrauliche Aussprache mit den Parteiführern. Es wurde gesagt, daß zwar nicht eine Intervention in der Ruhrsrage so doch eine Anfrage von dritter Seite bevor stehe. Der Außenminister hat seine Rede über die auswärtige Politik, die er im Reichstag hallen sollte, verschoben. Der Reichsernährungsminister erklärte bei dieser Aussprache, daß die Ernährungsiage günstig sei. England habe keinen Grund zur Inter vention

zn sichern. Tschechische Repressalien gegen Zeutschland. Prag, 16 .März. Da» .Prager Tagblalt' meldet, daß die tschechische Regierung ol» Re pressalie gegen die Ausweisung von Tschechen aus Deutschland mit der Ausweisung von Reichsdeutsche» einsehen werde. ten Schlüssen kommen. Die Gründe dazu lie- j gen in der Stellung Englands zur franzö sisch-belgischen Allianz. England hat bis jetzt weder Zeit noch Art seiner Intervention dargelegt, wohl aber, dag die Notwendig keit einer solchen bestünde

, sondern auch gegenüber dem Problem des europäischen Gleichgewich tes Richtlinien, die gegen die historische Po litik Englands verstoßen. Frankreich und Belgien haben ein« Militärkonvention abge schlossen. Diese ist gerichtet gegen einen ganz bestimmten Fall: Ein Angriff durch Deutsch land und der Konflikt wegen der Repara tionen. Wenn aber diese Fragen einmal ge löst sind und damit kein Grund mehr vor handen ist, gegen Deutschland vorzugehen, so hat Belgien kein Interesse mehr, einer Allianz anzugehören, der England

stellte der Minister Ber- gleiche zwischen dem englischen und den» fran zösischen Flugwesen an. England besitze jetzt 381 Kampfslugzeuge. Frankreich deren l26v. was soviel heißt, als: Der englische jetzige Flugzeugbestand beträgt ein Zwanzigstel oon jenem der Kriegszeit, während der französische ein Drittel des Knegsstandes ist. „England sucht — fuhr der Minister weiter — aus Gründen der Wirtschast, der Humanität urrd < des gesunden Verstandes einer Mstuiia

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