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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 25.04.1923
Umfang: 8
und für Europa vorteilhaf ter. wollten sich die französischen Märchen- dichter, die sich Politiker nennen, mit der Har un Welt der Tatsachen nunmehr ernstlich auseinandersetzen: denn die Lösung der Re- xarationssrage kann niemals aus der Phan tasie, sie kann nur aus der Wirklichkeit ge boren werden! Und nur die Lösung kann und wird Bestand haben, die im Bereiche des Möglichen bleibt. Es ist nicht die Hauptsache, was etwa durch Zwang und Druck Deutschland aufgebürdet Verden kann, die Hauptsache ist vielmehr

, was und wie Deutschland dauernd effektiv zahlen kann; nur im Rahmen der deutschen Zahlungsfähigkeit ist ein wirksames Abkom men, ist ein dauernder Friedenszustand über haupt erreichbar. Natürlich gehen die Mei nungen über die Zahlungsfähigkeit ausein ander, vielleicht schon in Deutschland selbst, mehr aber noch im Auslande und vor allem in Frankreich. Tatsächlich ist aber kein Volk an der deutschen Zahlungsfähigkeit so interes siert. wie das französische: und kein Volk hat lo viel an deutscher Zahlungsfähigkeit

. In diesem Sta dium befindet sich Deutschland bereits. In Würdigung dieser Verhältnisse hat der amerikanische Staatssekretär Hughes bereits vor der Ruhrinoasion den Vorschlag einer sachverständigen Abschätzung der noch vor handenen deutschen Leistungsfähigkeit un terbreitet. Wenn Frankreich hierauf nicht eingehen will, so erklärt sich das aus macht politischen Neben- oder Hauptabsichten. Das Kabinett Cuno hatte in Paris ganz bestimmte Vorschläge bereitgestellt, die den großen Vorzug besaßen, von dem gesamten

deutschen Wirtschaftsleben garantiert zu sein. Die selbstverständlichen Ausgangspunkte die ser Vorschläge waren das Moratorium und die internationale Anleihe. Das Morato rium braucht Deutschland, um seine inneren Zahlungsverhältnisse in Ordnung bringen zu können, die internationale Anleihe verfolgte den Zweck, Frankreich alsbald eine fühlbare finanzielle Erleichterung zu verschassen. Wäre die französisch». Regierung auf diese aufrich tigen Vorschläge eingegangen, so würde sie sich und ihrem Lande

eine schwere Enttäu schung und die internationale Isolierung er spart haben. Nicht als Hintergrund, sondern als Mittel punkt jedes möglichen Abkommens in der Re- parationssrage erscheint den.nzch die Erschlie ßung des internationalen Geldmarktes: nur wn hier aus ist eine Lösung ohne nachträgliche Enttäuschung möglich und tragbar. Das Ab kommen ist gar nicht auf Deutschland und Frankreich, es ist zielbewußt aus den inter nationalen Geldmarkt abzustellen — ob die ser am Verhandlungstisch vertreten ist ider

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 19.06.1925
Umfang: 8
in de« Völkerbund, keine Änderung des Friedensvertrages, keine Milderung der »heiulaodbesetzuug. Art ist das große diplomatische Geheim- VZ der letzten Wochen enthüllt. Frankreich Hit im Namen der Alliierten auf die deutsche Sicherheitsdenkschrift geantwortet, die am S. Februar in Rom. London und Paris über reicht wurde. Eine überlange Kette von Ge- öchten und Berichtigungen. Vermutungen md Verhetzungen findet damit ein Ende, kiiwpa erfährt, was Deutschland geboten mü was Frankreich und England darauf zu hgen

Fußangeln für Deutsch'- löd stecken, die zu einer unfreiwilligen Ga- »e der Ostgrenzen Deutschlands führen idllten. Daher ist das gründlichste Studium ltt Rote unbedingt nötig. Nachdem die Al- krten sich fünf Monate Zeit ließen, bevor 5 die deutschen Anregungen beantworteten, braucht auch die deutsche Regierung sich nicht P beeilen. Die Note ist übrigens in einem Wchen Tone gehalten. Eie enthält nichts von einer Forderung m Deutschland, daß dieses den allfälligen Ämhmarsch französischer Truppen

zu ge fallen habe, ebensowenig steht darin etwas «m Sanktionen, die im Falle einer Ber ingung Oesterreichs mit Deutschland oder emer Verletzung der vorgeschlagenen Schieds- zerichtsverträge angewendet werden könn en. Die Note geht auf die Grundlagen der deutschen Anregungen ein. Ein großes und dunkles Rätsel ist noch mzMt: Was soll eigentlich Deutschland als Ligenleistung erhalten? Deutscherseits müßte kr Vertrag im schlimmsten Falle wenigstens dm Zweck haben, sich von ungerechten Vexa- ümen loszukaufen

einzutreten. Diese Boraus- n Kissen sich kurz wie folgt zusammen- 1. Ein Abkommen in der von Deutschland angeregten Form ist nur denkbar, wenn Deutschland selbst dem Völkerbünde beitritt: 2. das Abkommen dürfe weder wittelbar noch unmittelbar eine Aenderung des Frie densvertrages mit sich bringen; 3. der Rheinpakt, der zeitlich unbeschränkt sein. und dem auch Belgien angehören müßte, dürfe weder die Bestimmungen des Bersailler Vertrages über die Besehung des Rhein- landes noch die Erfüllung

. Deutschland wieder der Unruhestiftung zeihen zu können. Man bezweifelt sehr, ob eine konkrete Lösung dieser Frage erreicht werden kann. Englische Kommentare. London, 17. Juni. Die Meldungen aus Italien über die Hal tung Mussolinis in der Paktfrage werden in Londoner Kreisen als Todesurteil für den Pakt angesehen, wenn man sich auch scheut» dies öffentlich auszusprechen. .Daily Telegraph' geht heute so weit, zu erklären, daß Deutschland vermutlich seine Vorschläge zurückziehen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 27.05.1925
Umfang: 10
Korrespondent des „Newyork Herold' will erfahren haben, daß Dsutfch- lsÄ emc AbäiÄerung des Dawespwnes be absichtige. Es heißt. daß Deutschland darnach wachten wolle, eine Festsetzung der genauen Reparationsfumme, dir es zu bezahlen habe, za verlangen. Die Revision des Dawes- Mes soll gleichzeitig mu der Regelung des Problems der interalliierlen Schulden erfol- zzii unÄ aus diesem Grunde beachte Deutfch- IaS sehr «uchmerLsam die Bemühungen des Mgöflschsn Fin-anzmm'.sters Caillaiux. Es war der Wunsch

Caitlaux'. daß ein« endgül tige Reparationssmnme für Deutschland fest- zchtzt werde. Deutschland hoffe, wie der .Newyork Herald' sagt, daß eine neue inter- «iLonaie Sachvelständigenkommifsion einge- sttzt werde, wie sie zur Zeit der Ausarbei- mag des Dawesplcmes bestand. Abd el Krim Soce Re» zieht Truppe» z^nmmen. Tanger, 27. Mai. (AB.) ZlbS el Krim hat alle Stämme der wost- bei jpmwschen Zone aufgefordert, mit > ZW bis 4000 Kriegern sich :n Haron eikozu- ! ftdm. Der größte Teil dieser neuen Trup pen

über die Brennergrenze, über den Anschlug Oesterreichs an Deutschland, über den Sicherheitspakt und über das natio nale Erwachen in deutschen Landen will nicht zum Schweigen kommen. Die Rede Mussolinis und die Veröffent lichungen verschiedener italienischer Blätter haben das Interesse an diesen Fragen geweckt und angefacht. Den Ungeheuerlichkeiten» die gestern der „Meffaggero' aufgetischt hat, tritt die „Boce Repubblicana' entgegen. Das Blatt oerweist darauf, daß es gerade der „Mefsaggero''war. der einstmals

für die Ruhrbesetzung eintrat, was zur Folge halte, daß Deutschland die an getane Schmach um so mehr empfand und daß der deutsche Geist aus dem lethargischen Schlummer des Zermürbten wieder erwachte. Wenn heut« der Irredentismus im Etsch land erwacht, so muß man dieses nicht wie einen Sträfling beaufsichtigen, sondern es zu verstehen suchen. Der italienische Staat möge sich von den Deutschen im Etschland ein ge naues Bild machen. Er soll trachten, ihre Liebe und ihre Achtung zu erwerbyi: denn diese wären

von solchen Chauvinisten wird allmählich ein großer Kreis werden. Das Blatt erinnert daran, was Otalien für Deutsch land getan hat und nun entrüste sich Deutsch land über die Rede Mussolinis, der den An schluß Oesterreichs an Deutschland verbiete. Mussolini hätte aber-nicht so gesprochen, wenn nicht deutsche Irredentisten in München und anderswo dieses Verbot mit ihren ungerech ten Ansinnen herausgefordert hätten. ' Die freundschaftlichen Beziehungen Italiens zu Deutschland haben zur Voraussetzung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 25.06.1925
Umfang: 8
habe. Zusammenfassend kirne xr sagen, daß er gegen jede wie immer zeartete Donaukoifföderation sei, anderseits »der alles fördern wolle, was zur Konsoli dierung und wirtschaftlichen Annäherung der Nachfolgestaaten beitragen könne. Prag, 25. Juni. (AB.) In der Debatte über sein Expose ergriff der Außennünister Dr. Benosch neuerlich das Tort zur Anschlußfrage und betonte, daß ein Anschluß Oesterreichs an Deutschland aus moralischen und grundsätzlichen Gründen ab- zelehnt werden müsse, denn er berge ernst» dhe

glaube er auch nicht, daß z. B. auch nur eine Regierung Europas ernstlich an einen Anschluß Oeslerreichs an Deutschland denke. Abschließend Hab Chamberlain neuerlich den guten Willen Deutschland» bei der Vorlage der Sicherheit?- Vorschläge hervor und erklärte, er glaube, daß auf diesem Weg« die Wolken über Euro pos Horizont am lichtesten entfernt und die Vorarbeiten für eine Abrüstung durchgeführt werden können. In der Debatte wurde die Paktpolitik Ehamberlains hauptsächlich von Mac Donald

nicht gestatten, mit welcher Be gründung auch immer sie die Zustimmum oerlangt. Ob sie sich „Sanktionen' holen will, ob sie als „Garant' erscheint oder ob sie als Völkerbundsmitglied auf ihr Mandat pocht — die Tür kann gewaltsam geöffnet werden, aber den Schlüssel herauszugeben, ist eine Unmöglichkeit. Kein« noch so harmlose For mulierung, keine noch so beruhigend« Um schreibung dürfte Deutschland in dieser Frage zu einem Zugeständnis bewegen. Es st da bei ganz gleichgültig, ob dem Deutschen Reich die Pflicht

, den Durchmarsch fremder Trup pen zu gestatten, durch den Pakt auserlegt wird, oder durch das VSlkerbundsstatut. KZ den letzten Wochen vor der Abfendung der französischen Antwortnote hat die enKifche Presse erklärt, daß die Verpflichtung nicht „einseitig' sein dürfe und daß Deutschland ebenso berechtigt fein müsse, Truppen durch das Rheinland nach Frankreich hineimnar- fchieren zu lassen, wie den Franzosen gestal tet sein solle, über diese Brücke himveg seinen Bundesgenossen im Osten zu Hilfe zu kom men

. Da in der weiteren Entwicklung der Dinge diese Diskussion noch einmal beginnen wird, empfahl es sich, sofort zu betonen, daß Deutschland ebensowenig ein zweiseitiges wie ein einseitiges Durchmavschrecht anerkennen kann. Wer behauptet, daß Deutschland auf diese Weise „gleichgestellt' sein würde, hat sich die Sache wohl nicht ganz gründlich über legt. Es wäre die Gleichheit zwischen dem leichten Berberhengst und dem belasteten Ka mel. Das Recht, durch das Meinlan-d nach Frankreich zu marschieren, würde vorausset

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 02.06.1925
Umfang: 8
Auchsbrugger. Dozen. - Druck: Vuchdruckerei TyroNa. Bozen «inzelprew 30 Cent, auswärt» 3S ' Inwnbmit Poft«o»atl. L. 3.—.? L.73.—, Oiste«. 3»>0S5ai. Zu» ^ momitü L. Poschh«» - » fortlaufende «»«ahme Ses „suchtet zur ?al,luna der Bezug«qebM>» r. 122. — 2K. Nchrg. B>ze»'Merml, Aenstag, 2. Ämi MS >,» W Ä WS ff-'? U«slW»i»te bmilgeW. i Jen Ferien eolgegeo. Zacrliche lleberreichung am Z. oder 4. Juni. Paris, 2. Juni. (AB.) Ae Botschafterkonferenz hat sich am Sams- I lag mit der Zlbrüstuugsuole für Deutschland

da Uebergabe veröffentlicht werden. Bulgarien mutz abrüsten. Lulgarien muß die nach dem Attentat in Ccha eingestellten überzähligen Truppen in der Stärke von 10.000 Mann, wie seinerzeit bestimmt, am ZI. Mai abrüsten. In der Wrüstuagsnote an Deutschland legt Le Botschasterkonferenz zuerst getreu den ^ krähten der Kontrolltoinmission den Stand der Abrüstung des Deutschen Reiches dar. Au Mer Stelle werden die vertraglichen Klau- Di über 'die Abrüstung ausgezählt, denen Deutschland nicht nachgekommen

ist. Der dritte Punkt beinhaltet eme Aufzählung der Verpflichtungen, die imter Aufficht der Miü- doiimtwlle noch durchzuführen sind. Der Schluß der Note beschäftigt sich mit der Räumung Kölns wi> betont, daß diese sofort erfolg«! werde, ! sobald Deutschland den militärischen Bestim mungen des Friedensoertrages nachgekom men ist. knglischer Garantie-Antrag für Frankreich aus 20 Zahre. Paris, 2. Juni. (AB.) yavas msDet, Chamberlain habe Frank- «ich eine Garantie seiner Grenzen für ZV ^ahre angetragen. Das komme

der französischen Republik, ^wlergue, der Ministerpräsident Painleve andere hohe Staatswürden- !md am Sonntag zum ersten oßiziellen «Mch hier emgetrvffe«. Sowohl der Staats- Ini-^ ^ Ministerpräsident haben An- denen sie dem Wunsche gaben, Elsaß-Lochringen möge eine ^ Zwischen Frankreich und Deutschland ^u. Die Scheidewände des Hasses, die llvch zwischen den beiden Staa- bestehen,'müßten verschwinden. Die »Voce Repubblicaua' für den Anschluß und für eine erleuchtete Politik im Etschiand. (Telephonliche

. Es gibt also eine Möglichkeit zur Verständigung und wir glauben, diese wird um so leichter sein, je erleuchteter die Politik sein wird, die man gegen die Bewohner des Etschlandes betreiben wird.' Rasligvac für einen eisernen Handschuh. Der Senator Morello (mit seinem Schrist- stellernamen „Rastignac') veröffentlicht in der „Tribuna' einen sehr unfreundlichen Artikel gegen Deutschland. Er billigt die letzte außenpolitische Rede Mussolinis und warnt Italien vor der alldeutschen Politik: „Gewisse

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 25.11.1922
Umfang: 12
zutage: Das neue Italien scheint sich vollständig von Deutschland abgewendet und in die Arme Frankreichs geworfen zu haben. j Mussolini hat in Territet erklärt: Italien se. eine Großiyacht uird gebe sich zu einer Dienerrolle nicht her. Nach der „Schweizeri schen Depeschenvgenwr' betrachte Mussolini die Konferenz von Lausanne als den Ansang einer größeren eigenen Alnoität. Dem „Ma rin' gegenüber lies; er sich ja aus: Die Frie densschlüsse feien überlxiupi nichts wert. Den Frieden hätten die Franzosen

in Berlin und die Italiener in Wien und Budapest schlie ßen sollen: nach „Havas' müsie Italien wirt schaftliche Vorteile erhalten als Gegenleistung dafür, daß Frankreich das Mandat über Sy rien und England das über Aegypten erhal ten habe. Noch den „Times' behauptet Mus solini, Rußland dürfe nicht abgestoßen wer den, damit sich die Bolschewiken nicht in die Aime Deutschlands werfen und nach dem ..Matin' stehe Rußland Hinte, Deutschland. Ueberhaupt scheint letzteres Blatt das be sonders bevorzugt

« Sprachrohr Mussolinis zu sein, denn er wünscht, nach den Auslassun gen des letzteren: Eine winschastliche, mili tärische und politische Verständigung mit Frankreich: eine gemeinsame Politik in al len Hauptstädten Europas: Deutschland bil de nicht nur eine Gesahr für Frankreich, sondern auch für Italien. Nach „Havas' ver lang! Mussolini, sich vor der Brüsseler Kon ferenz über die Neparationsangelegenheiten auszusprechen. »Deutschland muß zahlen'. Die Erklärungen Mussolinis

über die Wie- dergutmachung5frage haben nach einem Be richte des „Secolo' aus Paris in den Kreisen der Anhänger Poincares einen sehr guten Eindruck hinterlassen, lind Mussolini Hot vor seiner Abreise von Lausanne gesagt: »Deutschland kann zablen und wird zahlen, wenn wir imstande sind, uns zu einigen'. Es handle sich also, so schließ! der Berlchtrrslal- ter des „Seco'i' nur darum, was Mussolini in seinem Urteile über Deutschland unter der »Einigung' zwischen den Alliierten verstehe. Nack einem Berichte des „Eorrleie della sera

' sind nach M'illolinis Melnui q die al liierten Kriegsschulden und die Ncparolions- s:ogc eine untrennbare Einheit. Italiens finanzielle Lage erlaube ibm keinerlei Groß mut: ec müsle daher leinen Teil verlanaen. Cr sei überzeugt. das- Deutschland zahlen kann und ist der Meinung, dos, die Valuta krise die Folge eines Kunstgriffes ist. Wie viel Deutschland zalilen könne, dos festzustci. len. sei Scude der Fachmänner. Nach ihren Informationen habe Deutschland sehr bedeu tende Goldreserven aufzuweisen. ClemeKTssus

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 18.07.1922
Umfang: 8
a und jetzt im Haag. Auch die zweite große Säule des europäi- Wirtschaftslebens. Deutschland, ist Kreits geborsten und kann stürzen über Accht. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Deutschlands gehen aus dem Bersailler Ver mag hervor: Dieser hat dem Reiche seine schiffe, Kolonien .viele Kali-, Eisen-, Kohlen-, Zmwruben, landwirtschaftlich fruchtbare Ge biete. das Privateigentum im Auslände und 5cmit gewaltige Erwerbsmöglichkeiten ge- üoinmen. Das hatte für Deutschland wiri- aftlich dieselbe Folge

Luellen — Kapitalsanlagen im Auslande, Fracht-, kommerzielle, bankliche Vermittler- Einste — ebenfalls durch den Friedensver- keg entweder unmittelbar weggenommen worden sind oder doch durch die infolge der Friedensverträge erfolgte Verschiebung der politischen Macht — man denke z. B. an die Tschechoslowakei — zum Versiegen gebracht wurden. Für Deutschland kommt zu diesem inner n Wirtschastsdefizit noch die unge- Mre Last der Reparationen, welche Reich zwingen, von der für den gegen wärtigen Verbrauch

ohnehin zu geringen «Äererzeugung noch bedeutende Teile rn Die Lage in Deutschland. Ein bürgerlicher Block In Deutschland. Berlin, 13. Juli. Wie die „ZNorgenposi' berichtet, haben die Verhandlungen der bür gerlichen Parteien zur Schaffung einer Ac- bcilsgemewschcst der bürgerlichen Mittel- Parteien von der Deutschen Volksparlei bis zu den Demokraten ein positives Ergebnis gehabt. Die Frage der Bildung einer Ar beitsgemeinschaft wird nunmehr in den Araktionssitzungen zur Beratung gestellt

. FrZedsNslMdgebMgsnm Paris. ' Mris. 1«. Juli. Gestern abends veranstal teten die Soziald'nnokralen eine Kundgebung sür den Frieden, an der sich auch Vertreter der englischen und der belaifchen Arbeiter partei beteiligten. Der französische Abg. Sem hat erklärte, die Entscheidung liege in Deutschland. Es hänge von Frankreich ab. ob in Deutschland Friede werde oder ob es unicrgche. Der englische Abg. wallheed er klärte. die unabhängige Arbeiterpartei Eng- lands verlange eine Revision des Verfüllter Vertrages

. Der belgische Arbeiterführer Bandervelde führie aus: Wir haben vor süns Monaten erklärt, daß eine internatio nale Anleihe für Deutschland und die Herab setzung seiner Schulden notwendig seien. Un sere Gegner hab?n damals gesagt, wir feien oerrückt. heute aber stehen sie bereits ganz «Nif unscrcm Standpunkt. Cremona v-m dm FsWen geräumt. Mailand. 18. Juli. Crcmona wurde ge stern über Befehl Mussolinis und Zarinaccis von den Zascislen geräumt. Sie behaupte», ihren Zweck erreicht zu haben: das ist jedoch

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 22.05.1925
Umfang: 8
Ministerpräsident spricht sich vor dem Senat für einen Zünferpakk und gegen Oesterreichs Anschluß an Deutschland aus. — Stellungnahme gegen die ausländische Presse. Der deutsche Außenminister Strefemann «zte bekanntlich im vergangenen Winter menMcherheitsvertrag an, wob« sich Deutsch tum zur Garantierung der deutschen We> grenze verpflichtet hätte und zugleich daraus «ruhtet hätte, «ine Aenderung seiner Ost- zrenzen mit gewaltsamen Mitteln herbeizu führen. Dieser Bertrag sollte je nach der Zahl der Beitretenden

zu einem Dreierpakt flsitlchland. England und Frankreich) oder z» einem Viererpakt (Deutschland, England, > Frankreich und Belgien) werden. Infolge der ; Zlmegimgen Stresemanns wurde dann auch ? iie Möglichkeit eines Fünferpaktes erwogen, «dem auch Italien dem Sicherheitsvertrag kurvten sollte. Es ließen sich schon mehr mals offiziöse Stimmen oernehmen, daß Ita- üa, einen Fünferpakt unter gleichzeitiger Ga- rMerung der Brennergrenze wolle. Nun sind diese Stimmen von zuständigster Seite dchätigt worden. Rom

Abschnitt der Rede des Minister» Präsidenten handelte vom Garantiepakt, von der Frage des Anschlusses an Oesterreich unÄ von Kriegsschulden Italiens. Mussolini er klärte: ^ Garantiepatt. «Gestern abends erhielt ich den von der französischen Regierung verfaßten Entwurf der Antwortnote für Deutschland. Es ist ein sehr wichtiges Dokument, das den französischen Standpunkt darlegt. Was für einen Stand punkt die italienische Regierung in der Frage einnimmt? Die Regierung ist für den Ein tritt Deutschlands

in den Völkerbund und. wie ich bereits einmal sagte, für die Gewähnmg eiy«s ständigen Sitzes im Völkerbundsrat. An einen Garantiepakt zu dreien kann man nicht denken; man muß an einen Garantiepatt zu wenigstens fünf denken und zudem müßte ein solcher samt anderen solchen Verträgen, die noch abgeschossen werden könnten, in eine« gewissen Augenblick unter die Aegide des Völ kerbundes gestellt werden, dem Deutschland angehören ft»ll. »icheruag der Brennergrenz». genügt nicht, meine Herren, nur die lenzen am Rhein

ist. um jene Strömung der öffentlichen Meinung zu schaffen, die iu einem gewissen Augenblick als unwiderstehllch bezeichnet wird. Ich glaube nun. daß der italienische Senat mit wir in der Ansicht übereinstimmen wird, daß Ita lien nie jene offene Verletzung der Verträge dulden könnte, die durch den Anschluß Lesler reichs an Deutschland begangen würde. Die ser Anschluß würde meiner Anficht noch den italienischen Sieg entwerten, die Volkszahl und das Gebiet Deutschlands vermehren und würde das Paradoxon schaffen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 20.02.1925
Umfang: 8
> hondelsbezishungen, wobei man maßlos ! Mi Deutschland hetzt. Unier diesen Um- ! DilÄen ist «ine sachliche Darstellung der > SmMirsache geboten. Zie deutschen Besatzuirgsbehörden haben ^ LnerM in Rumänien, Ainiich dem Vor- zehn in anderen von den Truppen der Metmächte besetzten Gebieten, zur Aufrech!- echsdun-g des Wirtschaftsiebens Banknoten j„ rumänischer Währung ausgsgeben, bezie- Kmgsw«se durch eine eigene Anstalt, die Viiieralbank, ausgeben lassen, die technisch -ater deutscher Aussicht stand. Diese Vank

— die rumänische Währung — von der Friedensparität bedeu- «Ä herabgeglitten und seine Lage aus dem VÄnnartt war durch die „Rettung' des SoÄschatzes mich Petersburg nicht oerbessert worden. Ws Rumänien sich aus der Seite der Sie- Serstaaten sah. oersuchte es schon in Ver sailles und späterhin auf Grund seiner eige- Ml Auslegung des Vsrsailler Vertrages durchzusetzen, daß Deutschland die Verpflich- NNg auferlegt werde, diesen Betrag von zwei Milliarden als Reparation zu bezahlen: doch »Äte

es mit dieser Forderung keinen Erfolg. E- wurde von seinen Verbündeten aus den Bad direkter Verhandlungen mir Deutschland erwiesen. Proteste, die Rumänien bei jeder Gelegenheit. so im Sommer 1924 bei der LlZÄouer Konserenz und erst jüngst in P.iris «is Anlaß der interalliierten Nn«nzini niste r- konferenz. vorbrachte, hatten das gleiche Er gebnis. In letzterem Falle um so mehr, als der Dmoes-Plan, dessen erste Erträgnisse i>ir. Verteilung standen, Deutschland von allen' üksr die dort festgesetzten Zahlungsverpflich

tungen hinausgehenden Leistungen ^efreir. Auch diesmal verwies man den rumänischen Nnonzminister mif ein direktes Einverneh men mit Deutschland-, er setzte sich denn auch weg in Paris mit dem Botschafter o. Hoc!ch !» Verbindung — wie es scheint ergebnislos. Zu gleicher Zeit erklärte die deutsche Re- Aening in einer nach Bukarest gerichteten ^ote. daß sie auf Grund des Dawes Planes zu irgendwelchen Zahlungen über die h>er stztgesetzten Beträge hinaus nicht oerpst'chtet. pooch bereit sei, diese Frage

Note, k>at Deutschland seinen guten Willen hinlänglich bewiesen. Weniger hat das die rumänische Regierung getan, die die RüikerstaltuciH jener Summe in Gold fordert, sbrvoht es sich zweifelsfrei um eine Papierforderung handelt, was schon dar aus hervorgeht, daß die Ebnziehung der um laufenden Generalbantnoten durch die rumä nische Regierung gsgen die geltenden Noten der rumänischem NotionaNank im Verhält nisse 1:1, also auf Papiergrundlage erfolgte: der strittig« Betrag machte also umgerechnet etwa

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 24.06.1925
Umfang: 8
Deutschlands für die Westgrenzen vor. wäh rend für die Ostgrenzen an eine Remsion im Wege der Schiedsgerichtsbarkeit gedacht tst. Auch soweit der Westen in Frage steht, kann sich Deutschland nicht mit dem Versailler Ber trag abfinden, aber diese Wunden empfindet man in Deutschland nicht als so zerstörerisch wie di« im Osten. Da-nzig, der polnische Kor ridor. Ost-Oberschlesien, das sind Schmerzen, die man im Deutschen Reich keinen Augen blick vergessen kann. Absolut deutsche oder doch mit deutschem Geist

besiedelt« Gebiet« sortgerissen. Ostpreußen zur fernabgelegen«« Kolonie herabgesetzt, das trifft Deutschland ins Herz. Frankreich hat zugunsten Polens dies« Regelung der Ostfragen herbeigeführt. So lange Frankreich daran festhält, solange es den heutigen Stand Polens schützt und gar noch die Polen anstachelt, in Danzig neue Positionen zu besetzen, so lang« kann «m einem deutsch-französischen Einvernehmen nicht die Rode sein. Stände nur die Weft- grenge zur Debatte, so wäre solches Einoer nehmen

gegen Rußland. SovHei- rußland aber verabscheut dieses Polen stär ker noch als Deutschland. Hieraus ergibt sich, daß sowohl die Mög lichkeit eines französisch -deutschen als auch di« eines französisch-russischen Einvernehmens an Polen gebunden ist. Frankreich wird sich fragen müssen, ob ihm die unbedingte Aus- rechterhaltung der polnischen Grenzziehung so viel wert ist, daß es darüber eine Annähe rung an Deutschland wie an RuUand in den Wind schlagen kann. Mit anderen Worten: die Voraussetzungen

einer frangöstfch -deul- schen wie die einer französisch- russischen An näherung liegen durchaus auf feiten Frank reichs. Deutschland und Rußland könne« dazu verhältnismäßig nur wenig tun, Frank reich muß sich entscheiden. Die Annäherung an Deutschland ab«r dürste eigentlich Frankreich nicht so schwer fallen, weil die Voraussetzung des Einver nehmens. eine gewisse Revision semer Stel lung zu Polen, zugleich mit der Freund schaft Deutschlands auch die Freundschaft Rußlands bedeuten winde. Frankreich

fürchtet zweierlei: entweder absoluten Verfall Polens und Aufteilung unter Ruß land und Deutschland, oder Zurückfinken Polens in HalbsouoerämtSt. Abhängigkeit von einem Mitteleuropa, das durch Delüsch- land beherrscht würde. In beiden Fälle«, so

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 04.08.1924
Umfang: 6
der allgemeinen Erwartung, weder den Kulmi nationspunkt noch entscheidende Fortschritte der Arbeiten der Londoner Konferenz ge brach!. Immerhin steht nun doch endgültig fest, daß Deutschland nach London eingeladen wichen soll, sobald sich die Alliierten in den Hauptpunkten untereinander geeinigt haben. Aizwischen sucht man in London eifrig nach einer Formel, die den Forderungen der treditgewährenden Hochfinanz Genüge leistet, Frankreich aber doch die für Herriots inner- politische Stellung unerläßlichen

nach dem Kontinent weilergereist. Aber diese Ab reise hat keineswegs den Charakter eines Abruches, wie seiner:it ' n Frühsommer zukünftig« Rolle des Goldes als Regulator der Weltwirtschaft. Kehrt Deutschland auf Grund des Dawes-Planes und durch Schaf fung feiner neuen Notenbank wieder zur vol len und reinen Goldwährung zurück, so wer den ihm zwangsläufig die anderen Länder Europas früher oder später folgen müssen. Schon heute erregt die Tatsache, daß Dollar und Mark durch die Geldpolitik Schachts

Finanzmännern bereits wieder eine sehr lebhafte Diskussion über die Deslations- und Goldfrage ausgelöst. Es steht wohl außer Zweifel, daß England so rasch als möglich auf dem Wege der Wieder herstellung der Goldwährung solgen würde, wenn es den Vereinigten Staaten gelingt. Deutschland auf Grund des Dawes-Planes für den ersten Schritt in dieser Richtung zu gewinnen. An diesem ersten schritte hat Amerika, als Eigner des größten, heute zins los in den Safes der Federal Reserve Banks liegenden Goldschatzes

, aber auch nur mit diesen. Wir aber haben eine Partei an der Regierung, die unter allen Umständen Regierung bleiben will. Sie mag die Waffen kreuzen, oder Gewehr bei Fuß stehen, oder auch dieselben im Dachboden unterbringen, immer aber hat sie diese so zur Verfügung, um die Oppo sition abzuweisen. Sie bringt die Dekrete über die Presse deswegen in Anwendung, Zeutschland kommt nach London. Die Alliierte» scheine» eine Einheitsfront, oor der Deutschland erscheine» soll, hergestellt zu haben. Steht dies als Hauptbeteiligter vor einem neuen Diktat

nun doch eine gewiße Eini gung erzielt worden. Allerdmgs scheinen d-e Alliierten selbst nicht ganz voller Begeisterung über das bis jetzt erreichte Ergebnis zu sein. Frankreich wird sich srüher oder später bezüg lich seiner Sicherheit doch auf den guten Wil len der Welt verlassen müssen Der englische Fabrikant ist angesichts des Stromes auslän disches Goldes, das zur Bezahlung der Repa rationskohle und der für die Besatzungsarmee gelieferten Waren nach Deutschland fliehen soll, besorgt, denn er fürchtet

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 03.12.1923
Umfang: 6
- vom Wallrisch bis zum Aepha! und Sterljad: von Momenten bis zur Steinkohle, vom Platin an alle Metalle bis zum Eisen einschließlich. Deulschland hingegen ist sast ausschließlich Industriestaat. Seine Arbcirs- söhigkeit, seine lechiiiichen Kenntnisse und Sorgsat.: und Gewissenhastig'eit der Ausfüh- r-ung der Arbeit stehen einzig da. Das alles sind Dinge, die Rußland brauchte, heule be sonders braucht und immer brauchen wird, welche Versuche auch immer mit ihm ange stellt werden sollten. Deutschland bedarf

und wird immer seinerseits dessen bedürfen. was wir ihm immer in unbegrenzten Mengen zu geben imstande sind, d. h. Brot und Roh stoffe. Zweitens! Deutschland besitzt sür seine große und wachsende Bevölkerung ungemein wenig Land. Wir haben in Rußland einen Ueberfluß an freiem Lande. Das muß end lich ehrlich eingestanden und die törichte, ver logene und rein demagogische Behauptung, wir hätten zu wenig Land, ausgegeben wer den. Der gegenwärtige sozialistisch-bolschewi stische Versuch, der Rußland zerstört

der Bildung und jeglichen Wissens. Es nmß die Wahrheit gesagt werden. Wissen be sitzen wir nicht. Dieses Eingeständnis birgt keinerlei Selbstniedrigung oder Fehler in ljch. Im Gegenteil: das russische Volk ist äußerst gelehrig. Woher aber da? Wissen nehmen, wenn es Hunderle »on Iahren niemand ge lehrt hat Deutschland wiederum ist im Be sitz einer hohen Kultur und vielen Wissens. Die Deutschen haben gezeigt, daß sie gute Lehrmeister sein können. Das sind die drei Gründe, die mich zwin gen, klar, fest

und bestimmt zu behaupten, daß i eme enge Verbindung mit Deutschland für ! Rußland eine Lebensnouveiidigkeit ist. Die ! große Menge der in Deutschland und Eng- j land gestrandeten Russen steht emem Bünd- - nis mit Deutschland sympathisch gegenüber. ! Das ist das einzige allen russischen politischen Parteien Gemeinsame und eine beachtens werte Erscheinung, das es bekanntlich sehr viel schwieriger ist. eine Einigung der rus sischen politischen Parteien herzuführen, als eine Flamme zun, Erfrieren zu bringen

Vor desl Schicksal des deutschen Reichstages. Berlin, 3. Dez. lAg. Br.> Morgen wird sich die neue Regierung dem Reichstage vorstel len und sofort dos Ermächtigungsgesetz ein bringen. Sollte es nicht angenommen wer- den, so wird Marx den Reichstag auflösen und sür Ende Jänner die Neuwahlen aus schreiben. Parteiunruhen in Deutschland. München, 3. Dezember. (Ag. Br.) Am Odenplal; demonstrierten gestern 20lw 7!atio- j nalsozialisten gegen die Auslösung ihrer Par- i tei. Nach langer Mühe gelang

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 14.10.1925
Umfang: 10
die Auffassung am nächsten kommen, welche die Absendung eines Boten nach Berlin als Mittel zum Zeit gewinnen auffaßt, um der deutschen Delega tion die Möglichkeit zu geben, die Ver handlungen über die Kompensationen zu Ende zu führen, die Deutschland «!s Preis seines Eintrittes in den Völ- lebund erwartet, sowie Verhandlun- M über jene Zusatzverträge des Paktes, die «sraussichtlich vier sein werden: Ein fran zösisch-deutscher, ein deutsch-belgischer, ein deutsch-polnischer und ein deutsch-tschech:sch

», m't gleicher Kraft und Rücksichtslosig keit niedergeschlagen wird. Kolonien? Sollte Deutschland in den Völkerbund treten, so wird die Frage etwaiger Kolonial» Mandate sür dasselbe auftauchen. War«» Kolonien für das Deutsche Reich wünschens wert? Mancher hat kürzlich diese Frage ver neint. weil die früheren Erfahrungen bezüg lich der auswärtigen Beziehungen beim Be sitz von Kolonien ungünstig w«l Deutschland, entwaffnet, etwa'ge Kolonien nicht verteidigen könne und weil in manche» Kolonialgebieten

sich nur auf die Hochseeschlachtflotte, nicht aber auf die kleinen oder mittleren Kreuzer, die fürj Deutschlands Kolonien überhaupt in Betracht! kamen. Von denen hätte dieses ruhig eine größere Anzahl bauen können, ahne Eng lands Besorgnis zu erregen. Es ist richtig, daß Deutschland heute ent waffnet ist und etwaige Kolonien oder Man date von der Heimat aus nicht würde oer» leidigen können. Unverständlich ist es aber, wie man als Parallele anführen tonn, daß nach Stegemanns Ansicht Belgien durch de»; Erwerb des Kongo eigentlich seine Neutrali tät aufgegeben

hätte. Die Stegemannsche Ansicht ist sehr zweifelhaft: die Parallele ist sicher verkehrt. Uns ist es nicht bekannt, daß Deutschland durch den Versailler oder einen anderen Bertrag Neutralität garantiert wor den wäre. Wäre es anders, dann wären ja der ganze Sicherheitspakt und die Verhandlungen dr über für ein neutrales Deutschland gänMH überflüssig. Deutschland tonn in seinem ge genwärtigen Zustand Kvktnialgebiebe vo»> der Heimat aus nicht verteidigen: hat es aber irgendeine Kolonie

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 14.03.1925
Umfang: 10
- und Preßfreiheit angewen det worden, lleber die Wahifreiheit schreibt das Blatt, es genüge nicht di^se für sich allein, die Vorbedingungen zu einer wirklich frei« Wahl seien Preßfrei^il, Versammlmigsft«» heit und Be«msk«ihät. Bier KavMaten für die Reschspräsiden tschast. Berlin. 14. März. (AB.) Die vaterländischen Verbände haben sich für die Präsidentschaftskandidatur des Duis burger Oberbürgermeisters Dr. Iarres ausgesprochen und werden bereits am 22. März in ganz Deutschland große nationale Kundgebungen

veranstalten. (Die Einheits- kandidatur ist endgültig gescheitert. Es liegen jetzt offizielle Nominationen vor: Otto ^ Braun für ke Sozialdemokraten, Marx ! für das Zentrum. Iarres für die Deutsch- ^ nationalen, die Deutsche Volkspartei und di« Deutschvölkischen. Hellpach für Sie Demo kraten. Damit stehen die Linksparteien zer- ! splittert einer gemeinsamen Kandidatur der Rechtsparteien gegenüber. D. Sch.) Gesetzdekete auch in Deutschland. Berlin, 14. März. (AB.) Der Reichstag genehmigte «inen Gesetz

gegen Deutschland im Betrage aus S 18.000 Dollar angemeldet, di« hauptsächlich aus privaten Ansprüchen aus dem Untergang der „Lusitania' herrühren. Schulstreit im AM. Basel. 13. März. Nach Berichten ans dem Elsaß nimmt die Bewegung der Katholiken gegen die Ein richtung mehrerer religionsloser Schulen durch die Regierung Herriot immer schärsere For men an. Der Straßburger Bischof Ruch Hot cm die Faimliemnütter und Familienväter einen Aufruf erlassen, worin er sie auffordert, sich dem Zwange der Regierung

unter kei nen Umständen zu fiigen. Der Bischof fordert die Eltern zum Schulstreit auf unter der An drohung. daß jedes Kind, das die religions lose Schule besucht, nicht zur ersten Kommu nion zugelassen wird. Chamberlain - Herriot. Paris, 14. März. (AB.) LusSn Chamberlam wind am Montag «f der Rückreise aus Genf mit Herriol eine Unterredung hoben. Hymans wird auf sei ner Rückreise aus Genf ebenfalls m Paris Bei der gestrigen Sitzung de» Völkerbund«» wurde di« Frage der Militärkontrolle m Deutschland

auf die im Juni stattfindend» Hauptversammlung des Völkerbünde» oer schoben. Ueoer Antrag de» tschechische» Augemnimsters Benesch wurde beschlossen das Expose des englischen Außenminister» über die Ablehnung des Genfer Protokolle» ebenfalls aus die Tagesordnung lxr Juni-Tagung zu setzen. Di« Ursache der Verschiebung der Kontroll frage auf Juni soll im englifch-franzSsischen Gegensatz liegen. England sei dafür einge- , treten, daß in ganz Deutschland die gtsich» Kontrolle durchgeführt werde. währeM Frankreich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 19.09.1925
Umfang: 12
nach etwa zwei Monaten mit einer Gesamtzahl von etwa 15V Divisionen erreicht hat, so er gibt sich zu dieser Zeit ein Zahlenverhältnis von 150:10, wobei die in Deutschland etwa gckildeten Freikorps mangels genügender Bewaffnung nicht gerechnet sind. Von den zehn deutsch-englischen Divisionen verfügen nur die drei englischen Divisionen über eine moderne Ausrüstung, Frankreich verfügt nach zehn Tagen über 1500 Flieger, denen England nur 409 bezw. 800 entgegenzu stellen vermag. Noch ungünstiger

sind die Zahlen der Tanks. Etwa LOW französische Tanks stehen nach vier Wochen 400 englischen Tanks gegenüber. An eine rechtzeitige Lie ferung von Waffen zu deutschen Neuaufstel- lungen ist nicht zu denken. Das Ergebnis eines deutsch-französischen Krieges wäre somit eine rasche Besetzung Deutschlands durch die französische Armee. Dabei ist noch nicht einmal das sichere Ein greise» der Tschechoslowakei und Polens gegen Deutschland berücksichtigt. Der Krieg war« «rüber, während England seine ersten Divisionen

, und wenn er an der per sönlichen Teilncchme verhindert ist, wird je mand anders unsere Regierung oertreten. Wer dies sein wird, kann ich noch nicht sagen.' Ich stellte die Frage, ob die italieni sche Regierung an die Möglichkeit eines Sicherheitspaktes glaube. Der Unterstaats sekretär erwiderte: „Ich glaube, daß es möglich ist. zu einem Pakt zwischen Frank reich und Deutschland zu gelangen, und daß ein solches Abkommen das beste Mittel zur Sicherung einer Friedensperiode auf genü gend lange Zeit fein

, daß ein solcher Pakt einen Sickerbeitspakt im wahren Sinne des Wortes darstellt, ist die aufrichtige Teil nahme Deutschlands. Das ist die Hauptsache.' Unterstaatssekretär Grandi fuhr fort: «Eine Allianz gegen Deutschland könnte nie mals eine Friedensgarantie bilden! Nur ein Pakt, an dem Frankreich und Deutschland, an dem die früheren Gegner beteiligt sind, ist eine Friedensgarantie. Wenn wir ander seits zum Beispiel den Fall eines Bündnisses zwischen Deutschland und Rußland nehmen, so würde dies keine Garantie

zwischen den beiden Völkern nur zum Schaden!' Unterstaatssekretär Grandi sprach mit sorg fältigster Abwägung seiner Worte. Er ließ in allem, was er sagte, den lebhaften Wunsch nach besten freundschaftlichen Beziehungen zrmschen Italien und Deutschland durch blicken. Er brachte gerade diesen Gesichts punkt in der sympathischsten Weise 7um Aus druck und ermächtigte mich, diese Haltung seiner Regierung besonders zu betonen. Die Unterredung, die der vielbeschäftigte Staats mann zwischen dringenden anderen Pflichten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 07.09.1923
Umfang: 8
sprechen wolle, in welchem die industriellen und finanziellen Gruppen im Unterhause ihre Meinung über die Verstän digung Englands und Frankreichs hinsicht lich der Politik gegenüber Deutschland zu er kennen gegeben hätten, und das dem Pre mierminister Baldwrn wahrscheinlich bekannt sei. Er wolle die Verhandlungen, zur zeit im Gange seien, nicht beeinträchtigen und «wähne deshalb für den Augenblick nur, daß in diesem Memorandum sehr viel von dem passiven Widerstand und von der Annullie rung

nicht angeben, weil die richtige Stunde noch nicht gekommen sei. Aber für alle Leute, die etwas von Geld verstünden und nicht durch politische Vorurteile ver blendet seien, fei es gewiß, daß diese Smnme im Vergleich zu den Erwerbsmögkchnnten Deutschlands .sehr gering' sei. Der Schluß des interessanten Artikels ist ein Appell an Deutschland -und den neuen Kanzler. Weil ler schreibt: „Wenn Deutschland ernsthaft mitwirken will und in seinem eigenen In teresse zu Opfern bereit

ist. , dann könnte es sich in einigen Iahren in eine wirtschaftliche Situation bringen, die es allen anderen euro- päischen'Völkern überlegen machte. Dr. Stre semann müsse begreifen, daß Deutschland nach seiner finanziellen Gesundung für die Verzinsung und Abzahlung der Forderungen aus dem Kriege einen geringeren Betrag an zusetzen haben werde, als e^vor dem Kriege sür die Budgets des Heeres und der Marine ausgegeben habe. Deutschland könye sich aus seiner inneren Not nur befreien, wenn es sich ehrlich in die europäische Ordnung

gen dieser Zeit möglichst genau auf dem Lau fenden zu halten. Aussprache zwischen den Alliierten herbeizu- . führen, um mit Deutschland zu einem Ein vernehmen zu kommen. Der Brüsseler Korrespondent des „Daily Expreß' meldet seinem Blatte, daß nahe an der deutschen Grenze gestern eine Zusammen kunft zwischen französischen und englischen Industriellen un5 Finanziers stattgehabt habe. Das Blatt fügt bei, daß diqe Unterre dung nach der Rede Strefemanns in Stutt gart die Verhandlungen vorbereiten

. Berlin. 7. Sept. (Ag. Br.) Stresemann hielt gestern im Verein der auswärtigen Presse eine längere Rede, in der er kurz Deutschlands Politik in der Gegenwart in die Worte kleidere: Nachgiebigkeit m materiellen Dingen aber Unnachgiebigkeit in der Vertei digung deutschen Badens. Di« Welt müsse sich darüber klar werden, daß nur in einer Zu sammenarbeit mit Deutschland ein Ausweg aus dem gegenwärtigen Chaos zu finden fei. Zwei Amerikaner verprügelt. Berlin, 7. Sept. (Ag. Br.) Aus Neu stadt im beseyien

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 29.10.1924
Umfang: 8
durfte, gegeben wird. Wir sind gegebenenfalls bereit, mit Namen und ganz genauen Daten aufzuwarten. Volkswirtschaft. N ZMIMW Mit MW». Der Kampf zwischen der italienischen Land- Wirtschaft und der Industrie. X Bozen. 28. Oitober. Angesichts der bevorstehenden Handelsver tragsverhandlungen zwischen Italien und Deutschland rüsten die beiden Hauptinteres- sentengruppen Italiens, der Industrie llenver- band und das Reichskonsortium der Agrarier, zu einem gegenseitigen schweren Kampfe. Begreiflich

: denn eine der beiden Gruppen wird wahrscheinlich dem Interesse der ande ren geopfert werden müssen, weil sich Deutschland in einer günstigen Position be findet und sich daher durchwegs nicht auf al len Limen zu Konzessionen bereit zeigen wird. Die italienische Industrie hat aber nun sehr starke schutzzöllnerische Absichten und will der deutschen Konkurrenz einen ausgie bigen Riegel vorschieben. Deutschland würde natürlich in diesem Fall seine Grenzen auch nicht mit besonderem Zuvorkommen den ita lienischen

landwirtschaftlichen Erzeugnissen öffnen. Die italienischen Agrarier drängen nun begreiflicherweise darauf, daß die Indu striellen ihre Schutzforderungen mäßigen, um der Landwirtschaft einen leichteren Absatz markt in Deutschland zu sichern. Wir haben bereits vor einigen Tagen gemeldet, daß die Agrarier schon eine lebhafte Agitation ent falten und eine Zentralkommission zur Er stattung von Vorscl igen für die Verhand lungen und zur Ueberwachung derselben ein gesetzt haben. Das Ziel des Kampfes zwischen den Agra

erklärt, daß er selber die Handelsver» tagsverhandlungen leite und zum Abschluß bringe. Diese Aeußerung ist deutlich genug. Aber die Agrarier geben ihren Kampf noch nicht verloren. Am vergangenen Samstag da? die Zentralkommission eine Sitzung g-. hobt, in welcher nach langer Debatte ein. > stimmig folgende Forderungen erhoben wur- den: 1. Vis zum Abschluß neuer Verträge von Deutschland erreicht werden, daß die ge- oenwärtige gegenseitige Behandlung auch über den 10. Jänn«r 192S hinaus beibehzi. ten

nicht bloß die > Positionen Italiens, die es vor dem Krieg« ! gegenüber Deutschland hatte, erreicht wer- ! den. sondern noch günstigere, die den italie- nischen landwirtschaftlichen Erzeugnissen in Deutschland einen besseren Absatzmarkt sichern. Die unverblümte Forderung der Agrarier, die Industriellen sollen sich in ihren For!» rungen mäßigen, läßt die weitere Emwick. lung des Kampfes zwischen den Agrarier? lind den Industriellen mit Spannung erwar ten. Iie Anmeldung der TurZenlose, Wir haben gestern

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 13.02.1923
Umfang: 8
einer finanziellen Katastrophe entgegen geht, wenn es nicht unverzüglich seine Hal lung gegenüber Deutschland ändert. Die Snmdgedanken der Arbeit sind folgende: „Nachdem das Widersinnige der Hoff nung, die Anleihen (Frankreichs) aus den von Deutschland eingehenden Kriegsentschä digungen zu tilgen, von Tag zu Tag klarer wich, beginnen sich die folgenden Worte eines englischen Nationalökonomen zu be- wahchsiten: „Der Frieden erweist sich als der größte in der Geschichte je vorgekommene EchMndcl!' Der Vertrag

Abmachungen.' Auch in der Schweiz beginnt sich ein Käimmrngsumschwung zu vollziehen. Als ein Beweis von der Abkehr von der „west lichen Orientierung' mag angesehen M-erden, daß die angesehene „Neue Zürcher Zeitung', lki die Hauptstütze dieser westlichen Orien tierung auch unter den deutschen Schweizern war, einen Artikel ihres Redakteurs Dr. E. korrodi veröffentlicht, in dem gesagt wird: Las Schicksal des geistigen Deutschland greift tief in das deutsch-schweizerische Leisteswesen ein. GrollenÄ

, sich nach dem Gleichmaß der Macht verhältnisse in Europa, wie es vor dem Delttriego bestand, zurückzusehnen und da- wit nach einem starken imd gefunden Deutschland im Konzert der Mächte. Trotz aller friedlichen Zusicherung der gegenwärti- M italienischen Regierung können die Schwei.-, er nicht von der Sorge um den Innenwinkel' der Eidgenossenschaft, den Kanton Texin, frei kommen, einer Sorge, Ae durch irredentistische Zwischenfälle im «renJzebiet immer wieder hervorgerufen Es stimmt auch bedenklich

. Paris, 13. Februar. Die Besahungsbehörde Im Ruhrgebiet hat in kreseld, Köln, Mainz und Ludwigshafen Zentralstellen für Aus fuhrbewilligungen aus dem besehten ins unbe setzte Deutschland errichtet. An diese Aemter haben sich die Industriellen und kausleute um eine Ausfuhrbewilligung für die freien waren zu richten. Der Eisenbahnbetrieb von Franzosen über nommen. Paris, 13. Februar. Gestern wurde be schlossen, im besetzten Gebiete durch Anschlag bekannt zu geben, daß der gesamte Eisen bahnbetrieb

Truppen als Perniger eines der höchsten Kulturvölker verwendet. Er schreibt: „Es gibt jedoch einen Punkt von äußer ster Peinlichkeit, der nicht allern das Ver hältnis zwischen Deutschland und Frankreich, sondern die gesamte Menschheit betrifft. In die deutschen Rheinstädte, wohl die gebildet sten Städte der Welt, wo das geistige Ni veau der Bevölkerung am höchsten ist, hat Frankreich farbige Truppen gesandt. All die Infamien, welche die an den Rhein geschickten Neger mid Farbigen an Mädchen, Kindern

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 13.12.1922
Umfang: 8
für ihre eigenen wohlverstan denen Interessen sein müßte. Nicht so sehr also die ganz in Ländergier. Deutschenhaß und Angst vor einem kommenden Strafge richt erstarrte, keine Wandlungen und Aus wege eröffnende Politik des französischen Ministerpräsidenten, noch die ablehnende Einstellung der übrigen Ententestaaten da gegen, ist es. was bei dieser so überaus kurz- KMen Konferenz besonders in Erwägung gezogen werden muß, sondörn diese Tatsache W schwer ins Gewicht, daß Deutschland mit der Unterbreitung

seiner neuen Vor schläge in London, wenn sie auch nach offi ziellen Gerichten abgewiesen wurden, die Alliierten — England und Italien — zur Ueberlegung zwang, zur Vergleichung- der deutschen Vorschläge mit dem Programm Poincares. Aus diesen beiden Dokumenten mag Bonar Law ersehen haben, daß die Er klärung Poincares gegen die Anschuldigung Lloyd Georges, Frankreich wolle sich das deutsche Volk unterwerfen, nicht stichhältig ist. daß aber Deutschland im Rahmen seiner staatlichen und nationalen Möglichkeiten

der Revarationssrage erneut nachdrücklich betont und um eine solche Lösung durch zweckmäßige Dorschläge anzubahnen, in Ausführung der Not^ vom 14. November ein System von inneren und äußeren Anleihen zur Erörterung gestellt. Das dafür zu gewährende Moratorium soll je nach der Höhe des Zeichnungsergebnisses bis zu fünf Jahren betragen. Außerdem soll Deutschland im Sinne der Note vom 1-!. No vember für die Dauer des Moratoriums von ollen sonstigen Leistungen des Vertrages von Versailles befreit

und wie es will.' Damit ist der wahre Grundsatz aufgedeckt, warum aus der Londoner Konferenz keine Einigung mit Frankreich erzielt werden konnte. Es har kein Reparationsprogramm. Die Höhe der Wiedergumiachungssumine von 138 Milliarde», die Deutichland zahlen soll, ist siitiv, die Unmöglichkeit ihrer Beglei chung für Frankreich die Waffe, seine Rhein- landpolitik zu verfechten.^ Englands Stand punkt ist der: Deutschland kann diese Tum- ine, ohne gänzlich ruiniert zu werden, nicht bezahlen. Es tritt für eine Herabsetzung

rationsfrage und interalliierte Schulden seien nur zwei Seiten des einen und selben Problems. Er tritt für eine Herabminderung der Reparationssumme ein, wenn er aber gleichzeitig damit auch einen entsprechenden Schulderlaß seitens Englands an Italien verlangt, so versällt er einer salschen Deu tung der Reparationssumme. indem er sie als eine reale Ziffer ansieht. Darin besteht seins Unlogik, sein scheinbares Entgegenkommen Deutschland gegenüber und in dieser Einstel lung findet er sich teilweise

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 16.12.1922
Umfang: 8
. Die „Westliche Post' schreibt: ,E» wird immer mehr klar, welchen schweren Fehler die Italiener begingen, als sie der Anregung Frankreichs bei der Frie denskonferenz folgend, gegen den Rat ihrer bediutendsten Jrredentisten, Bissolati und Lattksti, sich dazu oerleiten Lehen, das deut sch« Eiidtirol sich anzugliedern. Schon die Haltung Clemenceaus, der den Italienern ^»natürliche Grenze' gegen Deutschland bereitwillig zugestand, sie ihnen aber gegen Mdflaoien hartnäckig verweigerte, hätte sie darauf aufmerksam

machen sollen, daß das ihnen gewährte Danaergeschenk lediglich den Zweck hatte, die Beziehungen zwischen Ita lien und Deutschland zum Schaden beider Wlker zu vergiften. Dieser Zweck ist heute bereits erreicht worden. Zur Rechtfertigung der Einverleibung führten die Italiener geographische, histori sche und strategische Gründe an. Bei den Vechandlungen der FriÄ>eiiskonferenz wur de mit hochtrabenden Worten erklärt, „der Brenner sei die von Gott und der Natur vorgezeichnete und von Augustus und Dante

auswärtige Politik, die es in weiser Selbstbeherrschung ablehnt, aus übertriebener Aengstlichkeit Konfliktspunkte mit den Nachbarn zu schaffen, mit denen kei ne wirklichen Interessengegensätze bestehen. Die strategische Sicherungspolitik führt zur politischen Entficherung und ruft deshalb die wirkliche Bedrohung erst hervor, da sie das Tesühl der Unsicherheit und der Bedrohung Huben wie drüben erzeugt und am Leben erhält. Italien fühlt sich nach der Annexion von Eudtirol Deutschland gegenüber unsicherer

. Poincare ist reserviert. Paris, IS. Dezember. In der gestrigen Kammersitzung wurde eme Interpellation über die Haltung der französischen Regierung in Lausanne und auf der Londoner Vorkonfe renz eingebracht. In der Antwort erklärte Poincare, daß Frankreich niemals in territo riale Sanktionen gegen Deutschland gedacht habe. Frankreich befleiße sich, im Einver ständnis mit den Alliierten vorzugehen. Er hoffe, daß sich mit England ein Uebereintom- men finden lassen werde. Er entschuldigte sich schließlich

Anleihe an Deutschland. London. IS. Dezember. Der Washingtoner Korrespondent des Rewyorter .WorS>' mel det seinem Blatte, daß man es «n Washing ton allgemein bestätige, daß Morgans Besuch bei Staatssekretär Hughes mit «ner geplan» ten großen Anleihe für Deutschland zusam menhänge, die gewährt werden soll, wenn sich Frankreich zu einer definitiv«, Regelung d« Reparationsproblems herbeiläßt. Man newit bezüglich der Höhe der Anleihe die Summe von anderthalb Milliarden Dollar. Sowohl Regierung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 27.11.1922
Umfang: 6
wiederholt er immer wiederum das „ceterum censio' des alten Cato hinsichtlich Deutsch lands. Der Haß gegen dieses gepeinigte Land hat ihn, den alten 80jährigen Sünder, uoch übers große Wasser getrieben — nach Amerika, wo er gegenwärtig Propaganda reden gegen Deutschland hält, um Amerika zu bewegen, Frankreich die Hand zu bieten zur vollständigen Vernichtung dieses Landes. Mein Anscheine nach findet er aber bei den nüchternen Amerikanern doch nicht das Ver ständnis, das er sich erwartet hatte. Es oerdient

besonders hervorgehoben zu werden, daß der Senator Hitschcock, der in dem Senate der Vereinigten Staaten sich ebenso wie andere Mitglieder dieser Körper schaft gegen die Hetzarbeit Clemenceaus aus sprach, in seiner Rede Nittis Buch zitierte, um zu beweisen, daß Deutschland unfähig ist. die ungeheuerlichen Reparationen zu zahlen. Nittis Aufklärungsarbeit drangt immer wntn. Es mag wohl auch kein Zusall sein, dag ungefähr zur selben Zeit, als Clemenceau m Amerika seine Kriegspredigten hält

zwischen den Sozialisten und dem Bundeskanzler Dr. Seipel, die letzterer jedoch immer glatt abwies. VolMfcheAmfchau. Deutsche Stimme über die Stellung Mussolinis zu Deutschland. Ueber die Ausführungen, die Mussolini in Lausanne verschiedenen Pressevertretern ge genüber hinsichtlich Deutschland getan, ist ein großer Teil der deutschen Vresse nicht wenig besorgt geworden. Die .Kölnische Volks- zeitung', die bisher den Regierungswechsel in Italien, sympathisch beurteilt hatte, schrieb: Mussolini sprach

bei allem, was Deutsche tun. »Manchester Guardian' bezeichnet in ei nem Leitartikel die AauSerunoen Mussolinis und Clemenceaus, die erklärten, alle Schwie rigkeiten mit Deutschland wären vermieden worden, wenn es von seiner Niederlag« durch die Besetzung Berlins überzeugt worden wäre, als naiv und gesäh-lich. Die Leute, die die Lage seit weit längerer Zeit als .seit einem Monat' studiert!Mtcn, seien gezwungen, einzusehen, daß die Unwilligkeit Deiitschands, den Friedensvertrag zu erfül len, nur einen geringen Veil

d-r Schwierig keiten bilde. Die Hauptschwierigkeit sei nicht auf Deutschlands Mangel an Willen, sondern auf seinen Mangel an Leistungs fähigkeit zurückzuführen und diese wie derum auf das wirkst östliche Unvermögen, zu dem Deutschland und Mitteleuropa in- allgemeinen durch den Friedensvertrag ge bricht worden sei.n, und wegen dessen « auch mit dem besten Willen der Welt die auf- erlegten Forderungen nicht bezahlen könne. I! . s-. ' ', v.ß

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