' bei Kusstein und in der Meraner Gegend. -i- . » Was über den mit Deutschland abge schlossenen Zoll- und H and elsvertrag bis her bekannt geworden ist, klingt sür den Tiroler Bauer geradezu trostlos. „ES ist nicht gelungen,' schreibt die Börsenpresse, „bei den die Landwirtschaft betreffenden Zöllen die Wünsche der österreichischen dann werde ich dich verderben. Denn wisse, ich habe wochenlang hier wie im Kloster gelebt, um das Glück zu genießen, Hm stolzen Mann zu meinen Füßen' zu sehen. Darum versuche
ist, Deutschland mit der Drohung hoher Jndustriezölle zur notwendigsten Ermäßigung der landwirtschaftlichen Zölle zu bewegen, deswegen wird der inländische Landwirt den Eisenwucherern, den inländischen Kartellen, ausgeliefert. Für die Viehzüchter sind die Vlehzölle die wichtigsten. Statt dem bisherigen Stückzoll . von 25Vz Mark für einen Ochsen bekommen wir ' einen Gewichtszoll von 8 Mark für 100 Kilo Lebendgewicht. Dadurch wird besonders das schwere Fleckvieh, das - Pusterer, Sterzinger und Ultener Vieh
im Jnntale völlig ruiniert. Diese Zollspannung ist so groß, daß es sich rentiert, die Sägen abzubrechen und in Bayern auszustellen. Das kann aber Her kleine Besitzer nicht tun. Die Folge ist, daß alles Holz in yukunst als Rohholz über die Grenze geht und der Jnntaler Bauer den Arbeitsverdienst und die Benützung der Abfälle, das ist der Schwarten, Spieße, Sägespäne zc, ver liert. Deutschland sorgt dafür, daß feine Bauern Arbeit, Streu und Holz bekommen, wir bekommen dafür hohe Eisen«, Maschinen
- und Kupfervitriol preise. Erfreulich in dem Vertrage mit Deutschland ist sür uns die Erneuerung des Vlehseuchenüberein- kommens, wodurch die willkürliche Grenzsperrung, die so viele Viehhändler in Tirol ruiniert hat, hintangehalten wird. Die Industrie jubelt über den abgeschlossenen Handelsvertrag; der Tiroler Bauer, dem zu diesem unglücklichen Handelsvertrage noch eine Erhöhung der Getreidepreise um 3 L per Meterzentner bevor steht, fragt sich ratlos, woher er das Geld, zur Be zahlung höherer Getreidepreise