Geschäftsträger in Prag unter ziemlich scharfem Hinweise auf die geplante Salz burger Abstimmung erklärt, die tschechoslowakische Regierung könne solchen Abstimmungen nicht gleichgültig gegenüberstehen, sie müsse überhaupt sehr entschieden gegen einen Anschluß Oesterreichs an Deutschland Stellung nehmen. Der polnische Geschäftsträger erklärte, der Standpunkt der polnischen Regierung sei selbst verständlich dem Anschlußgedanken entgegenge setzt. In bezug auf die Haltung derjugoslavi- schen Regierung möchte
ich nochmals auf die Re de des Ministerpräsidenten Pasic zurückkommen, in welcher er auf die Notwendigkeit der Rückge winnung des Kärntner Abstimmungsgebietes bis zur Drau aus strategischen Gründen verwies und diese Forderung, die bei den Ententemächten jetzt neuerlich gestellt worden sei, damit begründete, daß Zugvslavien nach Norden zu eine feste Grenze haben müsse, weil sich Oesterreich an Deutschland anschließen wolle. Die serbische Presse geht aller dings viel weiter und verlangt als jugoslavisches
derartiger jugoslaoi- scher Absichten auch ein aktives Borgchen seitens anderer Mächte nach sich ziehen könnte. Aus den Berichten geht auch weiters hervor, daß, während die Entente bisher die westun garische Frage durchaus in unserem Sinne behandelte, sich jetzt insofern ein Stimmungsum- schmung bemerkbar macht, als vor der tatsächlichen llebergabe Westungarns Garantien gegen denAn- schluß Oesterreichs an Deutschland verlangt wer den.' Der Kanzler brachte hierauf die Berichte aus Rom zur Kenntnis
des Ausschusses und zeigte in ihnen Anhaltspunkte dafür, daß mit der konkreten Möglichkeit einer Besetzung österreichischen Ge bietes im Falle der Fortdauer der Ans6>lus;k«nd- gedungen gerechnet werde!« müsse, einer Möglich keit, die noch dadurch verstärkt werde, daß in Ver bindung mit der Anschlußbewegung so weit ge gangen werde, Oesterreich direkt als ein Element der Unordnung in Mitteleuropa zu bezeichnen. Was die Stellung des offiziellen Deutschland anbelangt, so erklären die deut schen amtlichen Stellen
be stimmend sein sollen, wie das Ergebnis der Volks abstimmung. Das würde nach englischer Auffas sung bedeuten, daß die Umstrittene« ZndustriÄbe, Dienstag, den 31. Mai M zirke an Deutschland gegeben werden würden. Z, englischen Nczierungskreisen sieht man die strittenen Gebiete als eine wirtschaftliche Einheit an, deren Teilung schwere wirtschaftliche Folg,, nach sich ziehen würde. Zudem ist man in Londzi überzeugt, daß eine solche Teilung zu endlslü Reibereien führen würde. Korfanty entschuldigt