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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 20.04.1922
Umfang: 8
einen Schritt bedeute zur Erreichung eines wahren allgemeinen Friedens. Von der Konferenz war aber ge rade die Erörterung derjenigen Probleme ausgeschlossen, deren Lösung allein den Wie deraufbau Europas einleiten kann: Revision der Friedensverträge von Versailles und Lt. Germain, Reparationsfrage und Land abrüstung. In langen Reden und endloser Debatte ging man wie die Katze um den hei ßen Brei herum. Währenddem aber schloß Deutschland mit Rußland einen Vertrag, welcher nunmehr klare Beziehungen

zwischen beiden Staaten schafft; denn der Friedensvertrag von Brest- Litowsk ist durch den Verfailler Vertrag auf- Schaben worden, nur die Bestimmung über dm Friedenszustand zwischen Deutschland v>d Rußland ist in Kraft geblieben. Der »we Vertrag enthält nur wirtschaftliche Be stimmungen (den Wortlaut veröffentlichen kir an anderer Stelle). Man möchte nun weinen, daß der Abschluß dieses Vertrages, weicher ja außer den vertragschließenden Par tien keinen anderen Staat berührt, als eine vkHskerständlichkeit

die Annullierung des Vertrages verlangte, die aber von den Deutschen als ein Ding der Unmöglichkeit ab gelehnt wurde. Der Reichskanzler ließ aber durchblicken, daß Deutschland bereit sei. den Vertrag der Konferenz vorzulegen, wenn die Alliierten ihre Verträge, wenn sie solche mit Rußland abschließen sollten, ebenfalls vor die Konferenz bringen. Tfchitscherin hatte mit Dr. Wirth gestern eine Unterredung und erklärte sich mir den deutschen Vertretern in der Ab lehnung des Verlangens Lloyd Georges soli darisch

. Die Antwortnote der deutschen Dele gation wird heute veröffentlicht werden. Ueber den Inhalt verlautet, daß Deutschland darin den Vorwurf der Illoyalität als unbe gründet zurückweisen wird, 0a Deutschland nur in Wahrung seiner besonderen Interes sen zu einem Sonderpakt gegriffen habe, als es sah, daß man es bei den Beratungen über die russische Frage auf die Seite stellen wolle. Gegen den Ausschluß aus der politischen Kommission wird Verwahrung eingelegt wer den. Aus italienischen Delegierten'reisen ver

lautet, daß die Einigung mit Deutschland auf folgender Grundlage angebabnt wurde: Die Vereinbarungen aus dem Londoner Sach verständigen-Bericht werden unter Mitwir kung von deutschen Sachverständigen in jene!» Punkten, durch die sich Deutschland benach teiligt glaubt, abgeändert werden. Die Deut schen verschieben das Inkrafttreten des Ver trages mit Rußland bis zum Schluß der Ge nuaer Konferenz. Die Aussichten auf die Zuftandebrwgung eines Kompromisses sind sehr gestiegen, ob- ! wohl sich Frankreich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 22.09.1923
Umfang: 8
fällt, ob es weiterhin passiv bleibt, oder ob es Schritte unternimmt, die den Gang der Politik Poincares durch ließen, läßt sich vielleicht sagen, wenn Bald- oin seinem Kabinette über die Pariser Unter haltung Bericht erstattet hat. Jedenfalls darf sich Deutschland von England nichts Beson deres erwarten. Der „Popolo d'Jtaiia' schreibt über die Unterredung der beiden Premiers: „Man bewertet die Unterredung in der Presse als einen entscheidenden Schritt zu einer englisch- jianzö fischen Annäherung

in der Politik Frankreichs und Englands kann kaum die Me sein, solange England nicht zugibt, daß Frankreich im Ruhrgebiet verbleibt. Und das ist das Wesentliche. „Baldwin', schreibt Rille, .ist sich darüber klar, daß viele seiner Mitarbeiter nicht daran glauben. aus Deutschland Geld herauszuschlagen, solange Frankreich die Ruhr besetzt hält. Cr wünscht vielmehr, daß die Ruhrbesetzung ihren mili tärischen Charakter ablege, und dieselbe je eher desto besser die Form einer Zivilkon trolle annehme

der deutschen Zah- dmgen.' Dazu bemerkt der „Popolo d'Ita- ka': „Ein Zusammengehen ist also noch weit entfernt. Man muß sich jedoch vor Augen holten, daß England seine Stellung von Tag Zu Tag ändern könnte. Sollte Deutschland kapitulieren, würde England, so versichert ?'in. gegen Frankreich entgegenkommender INN. Der Enthusiasmus der französischen presse scheint also kernen andern Zweck zu haben, als eine solche Kapitulation zu be schleunigen.' Die Kommentare des „Daily Expreß' uiÄ» -^aLy Telegraph' besagen

die französische als auch die belgische Regierung entschlossen find, bei ihrer Politik zu bleiben und mit Deutschland nur Verhandlungen einzuleiteu. sobald die i passive Resistenz eingestellt ist. Das verleumdete Frankreich. Paris. 22. September. iAg. Br.) Der .Temps' erklärt im Leitartikel, daß der Vor wurf. Frankreich beabsichtige eiue Abtrennung des Rheinlandes von Deutschland eine Ver leumdung sei. General Degoutte habe im I Einverständnis mit der Regierung erst in diesen Tagen einem belgischen

» Problems hin. Bombardement aus Alucemas. Paris. 22. Sept. (Ag. Br.) „Chicago Tribüne' mel det, daß >nne spanische Flotte von 12 Zer störern und k Kreuzern ein Bombardement j der um die Bai von Alucemas liegenden Hügelkette begonnen habe. vor. Der Ministerrat in Brüssel hatte sich damit befaßt und ebenso der französische. Nach dem Berichterstatter der ..Daily News' bestünde das Anbot Stresemanns in einem Memoriale, dessen wichtigste Punkte die folgenden seien: Deutschland würde den passiven Widerstand

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 4
Datum: 30.08.1916
Umfang: 4
Seite 2. Mittwoch, den 3V. August 1916. Aalender der Kriegserklä rungen. Mit der gestrigen Kriegserklärung Deutsch lands an Rumänien ist die Zahl aller Kriegserklärungen seit der serbischen Ableh nung des österreichischen Ultimatums auf 29 gestiegen. Dem „Älter' nach geordnet, ergibt sich nachstehende Reihenfolge. 28. Juli 1914: Oesterreich an Serbien. 1. August 1914: Deutschland an Rußland. Deutschland an Frankreich. Belgien an Deutschland. England an Deutschland. Montenegro an Oesterreich

. Deutschland an Serbien. Oesterreich an Rußland. Deutschland an Montenegro. Frankreich an Oesterreich. England an Oesterreich. Japan an Deutschland. Oesterreich an Japan. Oesterreich an Belgien. 2. Novbr. 1914: Türkei an Rußland. Türkei an Frankreich. Türkei an England. Türkei an Belgien. Italien an Oesterreich. 22. August 1914: Türkei an Italien. 16. Okitober 1915: Bulgarien an Serbien. 3. 6. 6. 6. 6. 6. 12. 13. 20. 25. 28. 2 k- 6- 23. Mai 1915: 16. 16. .. Z7. 22. 9. März 1916: 27. August 1916

27. .. 28. Frankreich an Bulgarien. England an Bulgarien. Italien an Bulgarien. Rußland an Bulgarien. Deutschland an Portugal. Italien an Deutschland. Rumänien an Österreich-Un garn. Deutschland an Rumänien. Nördlicher Kriegsschau platz. Die ersten Zusammenstöbe mit dem neuen ». , Feind. Große Verluste der Russen in den Karpathen und bei Mariampol. Wien, 28. Aug. lK. B.) Amtlich wird verlautbart: Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzher zogKarl: An den südöstlichen und östlichen Grenzwällen Ungarns

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 23.07.1920
Umfang: 8
— auf der Linie Ehiafso— Luino betrug im Frieden maximal 84.000 Ton nen im Monat. Nach fachmännischen Berechnun gen läßt sich die Leistung sämtlicher Linien, die Deutschland mit Italien verbinden, auf höchstens 130.000 Tonnen monatlich steigern. Wie sollen da die 600.000 Tonnen Kohle monatlich nach Ita lien geführt werden? Dagu kommt noch der außer ordentliche Mangel an Lokomotiven und Wag gons. Frankreich wußte sich auch hier vorzusehen. Es ließ sich im Versailles Verfrag die Lieferung von 150.000 deutschen

Eisenbahnwaggons »r- sprechen. Wenn nun auch auf Deutschland der stärkste Druck seitens Italien mlZgeübt wird, damit es die nötigen Verfrachtungsmittel zur Verfügung stelle, so würde dies noch immer nicht annähernd genü gen, um den Bedarf Italiens an Kohle auf dem Wege de» Landtransporte» zu befriedigen. In den ersten 5 Monaten des Jahres 1S20 führte Italien monatlich etwa 37.000 Tonnen deutsche Kohle auf dem Landwege ein. Selbst bei schärf ster Anspannung aller deutschen und italienischen Eisenbahnen

lienische Regierung helfend ewgreifen, indem sie diese Dampfer chartert. Allerdings ergibt sich da bei eine andere Schwierigkeit: Nach dem Dersailler Vertrag hat Deutschland da» Recht, für die zu Meer gelieferte Kohle sowohl von Frankreich und Belgien, al» auch von Italien den Export preis zu verlangen. Die Festsetzung diesem Ex portpreise» steht Deutschland zu. E» ist nur inso weit gebunden, al» e» für den Fall, als der Ex portpreis der englischen Kohle niedriger ist, als der der deutschen

, diesen niedrigeren in Rechnung stel len muß. Deutschland hat es also — da die englisch« Kohle infolge de» hohen Sterlingkurses sehr teuer ist — in der Hand, für seine zu Meer transportierte Kohle von Frankreich. Belgien und Italien hohe Peise zu fordern. Frankreich und Belgien trifft nun die» tatsächlich nicht, da diese beiden Länder die ihnen laut Friedensvertrag von Deutschland zu liefernde Kohle meist auf dem Land- oder Flußwege beziehen. So hat eigentlich nur Italien den Schaden durch diese Klausel

, die im Interesse Englands getroffen wurde: Um nämlich die Briten gegen die Prei»konkurrenz der deutschen Kohle zu schützen. Der Mailänder ..Sole' sieht hier keinen anderen Ausweg, als daß Italien bei den Alliierten vorstellig werde, damit diese Deutschland zwingen, den Italienern auch die zu Meer gelieferte Kohle zum deutschen Inlands preis plu» Transportkosten abzugeben. Es scheint ollerding» sehr fraglich, ob Deutschland einer sol chen neuerlichen Verschlimmerung de» Bersailler Vertrage» ohne weitere

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 27.11.1922
Umfang: 6
Seite 2. »Ver Tiroler^ Montag, den 27. November IgZZ. DieProgramMvede des neuen deutschen Reichskanzlers Euno. Unser Deutschland, das der Menschheit so viel an höchsten Werten der Gesittung und Ge sinnung und der Ausprägung besten Men schentums gegeben hat, soll im Umkreis gleich berechtigter Völker wieder ein sich selbst be stimmender. aus eigenen Kräften und eigenem Recht lebender Staat werden. Der Weg zu diesem Ziel ist weit, viel weiter, als er drän gender Ungeduld erscheint. Deutschland

kann, nicht zahlen. Heute ist die Frage der Erfüllungsmöglich- keit und ihrer Grenzen geklärt. In Cannes, in Genua und später überzeugten sich die in der Reparationskommifsion vertretenen Mäch te, daß die Deutschland auserlegt« Leistung unerschwinglich ist. Sachverständige aus den Gläubigerstaaten wie aus neutralen Ländern fanden sich in der Anerkennung der gegenwär tigen Leistungsunmöglichkeil und in eingehen der Darlegung ihrer Gründe zusammen. Nicht Deutschland sag:. daß es das Verlangte nicht zahlen wolle

, sondern die Gläubiger und die Sachverständigen der Weltwirtschaft erklären, daß Deutschland nicht zahlen kann. Reparationsfrage — Schuld frage. Im Vordergrund unserer Verantwortung und Sorge steht die Reparationsf'-age, die mm zur Schicksalsfrage de? deutschen Wirtschast ge worden ist. Die Stellung der Regierung hier zu ist klar: So wenig die tragische Frage der Schuld am Weltkriege für das richterliche Ge wissen der Weltgeschichte durch irgendein ge schriebenes Wort entschieden werden kann, ebensowenig Sinn

hat es für uns, die Tat sache des verlorenen, nicht des verschuldeten Krieges zu leugnen. Die Regierung betrachtet es als ihn: Pflicht, ohne >-<?liä)e Scheu alles beizutragen, was ein gerechtes Urteil über die Schuldsrage herbei führen kann. Aber ebenso betrachtet sie es als notwendig, nach diesem verlorenen Kriege zur Abtragung der Deutschland auferlegten Ver pflichtungen, insbesondere zum Friedenswerk des Wiederausbaus der zerstörten Gebiete in Frankreich, die die volle Wucht des zerstören den Krieges zu tragen

ist Lebenselement weil die^ die Lebensfrage unserer Nation ist. Wir erwarten die Steige rung der Leistung von allen Beteiligten, von der Unternehmerschaft wie von den Arbeitneh mern aller Berufe. Sorge um den Rhein. Wir wollen eine ehrliche, seichte und deut sche Politik treiben, was Deutschland und die ganze Welt brauchen: Einigkeit und Arbeit. Wohl wissen wir. daß Deutschland deutsch bleiben wird und keime seiner Ländir dem Herzen und dem Geiste nach von Deut Wand abgetrennt werden kann. Aber mit Sarge

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 28.07.1914
Umfang: 8
Deutschland als Bundesgenosse Oesterreichs mit seinen ganzen Machtmitteln dastehen würde, nm jeden Angriff eines dritten ans Oester reich als einen Angriff auf Deutschland selbst zurück weisen. Die Boiksstimmnng ist in ganz Deutschland die selbe.- üvcrall östcrreichfreundlich. Als in Berlin am Samstag abends die ersten Extrablätter über die Ab lehnung der österreichischen Noie bekannt wurden, erschollen ans der Menge Hochrufe auf Oesterreich- Ungarn. Gegen 2000 Menschen zogen vor die öster reichisch

-ungarische Botschaft und stimmten unter wiederholten Hochrufen die wieder: „Deutschland, Deutschland, über alles', „Heil dir im Siegeskranze' und „Die Wacht am Rhein' an. Der österreichisch- ungarische Botschafter erschien aus dem Balkon der Botschaft und dankte snr die Kundgebung. Später kam es dort zu erneuten begeisterten Kundgebungen. Eine -MX) Mann starke Menge zog unter begeisterten Hochrufen aus Oesterreich und Kaiser Franz Joseph und unter Absingnng patriotischer Lieder und der österreichischen

Nationalhymne vor die österreichisch- ungarische Botschaft. Bor dem Botschastergebäude machte die Menge Halt und brachte begeisterte Hoch rufe auf den Dreibund uud den Kaiser Franz Joseph aus. Sodann marschierte die Menge zum Bismarck- denkmal, wo sie abermals in begeisterte Hochrufe aus Deutschland und die übrigen Dreibundmächte aus brach. München, 26. Juli. Die Nachrichten aus Wien rieseu auch in der bayerischen Hauptstadt eine leb- Iiafre Begeisterung hervor. Tauseude zogen unter patriotische» Liedern

Wilhelm befindet sich einige Tage früher als ursprünglich beabsichtigt war, ans der Heimfahrt von seiner Nordlandsreise und ist heute bereits in Kiel eingetrossen. Der deutsche Gcncralstabschef heimgekehrt. .Karlsbad, 26. Juli. Der Chef des Gencralstabes der deutschen Armee General b. Moltkc, der hier zur Knr weilte, ist nach Berlin abgereist. Teilweise Mobilisierung in Deutschland? Innsbruck, 27. Juli. Nach einer aus Berlin ein getroffenen Meldung wird in Deutschland eine teil weise Mobilisierung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 4
Datum: 21.06.1919
Umfang: 4
. Nur in der Grenzfrage zwischen Polen und Deutschland wurden größere Korrekturen vorgenommen und in wirtschaftlicher Beziehung DeutscUand einige Erleichterung«: ge währt. Die meisten Gegenvorschläge der Deutschen haben die Alliierten zurückgewiesen und ihre ur- sprüngl. Forderungen, wenn auch in etwas anderr Form, aufrecht erhalten. Die Friedenskonferenz fordert nach wie vor die Bestrafung der Kriegs - verantwortüchen im deutschen Reich und eine Ab urteilung des deutschen Kaisers vor einem Ge richtshof

anderer Vorschläge wird erklärt, die Alliierten hätten ihre Meinung in Be antwortung der einzelnen deuycyen Noten bereits dargelegt. Nur in der Frage der Grenze zwischen Polen und dem deutschen Reiche wie in der Entschädi- gungsfraM werden die deutschen Vorschläge eini germaßen berücksichtigt. In der Grenzfrage zwi- chen Polen und Deutschland schlägt die Konferenz eine Volksabstimmung vor. ^venso wurden in der Frage von Schleswig Aenderungen vorgenom - men, aber nicht infolge der Intervention der deut schen

Delegation, sofern auf Vorstellung seitens Dänemark. In der Wiederherstellungsfräge wird Deutschland insoweit Entgegenkommen gezeigt, daß ihm gestattet wird, im Verlauf von vier Mo naten nach dem Abschluß des Friedensvertrages der Entente spezielle Vorschläge zu unterbreiten. Hauptsächlich handelt es sich um Vorschläge, wie Deutschland, die Schäden, die es angerichtet hat. wieder gut machen will. Nach Ablauf von zwei Monaten werden dann die Alliierten auf die von Deutschland gemachten Vorschlage

antworten und j erklären, inwieweit sie die deutschen Anträge für durchführbar halten. Hinsichtlich der finanziellen! Bestimmungen wurde festgelegt, daß die Staats schulden des deutschen Reiches vor dem Krieg in proportioneller Weise auf Deutschland und die ab getretenen Gebiete aufgeteilt werden. Frankreich wird aber nicht verpflichtet werden, den auf Elsaß- Lothringen treffenden Teil zu zahlen. Ebenso kann auch Polen und die deutschen Kolonien nicht ver halten werden, an der Zahlung der Schuldenlast

vertrages bildet das Hauptthema der Presse in den alliierten Ländern und in Deutschland. Alle poli tischen Kreise beschäftigen sich mit diesem Problem, aber niemand vermag heute zu sagen, in welchem Sinn die endgültige Entscheidung fallen wird. In der Ententepresse wird zwar die Ansicht vertreten, Deutschland werde nie seine Unterschrist unter den Friedensvertrag setzen, aber so ganz sicher fühlt sich die Presse in ihrem Urteil nicht. In Deutsch land selbst dürste ebenfalls keine Klärung geschaf fen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 13.10.1920
Umfang: 8
ohne Deutschland leben kann. Nitti sagt, die Cntents habe ihren Kampf als Kampf um Freiheit und Recht, als Waffengang für die Zivilisation und Demokratie ausgegeben und fragt dann : Hätte Deutschland härter vorgehen kön nen als d5- Alliierten? Was könnte es noch ver» langen, was wir nicht gefordert hak>e;»?Wir forder» lcn von ?. et'/.Wand die vollständige Entwaffnung, die Au-litfcniiig der Kriegsflotte, die Preisgabe der Kolonien, fast sämtliche Handelsschiffe, das Eigentum im Ausland nud den Verzicht

auf die Bewegungsfreiheit, eine Kriegsentschädigung, de« »eil Höhe heute noch nicht sestskeht und die voll ständige Kontrolle. Oesterreich wurde in einer Weise zerstückelt, daß es nicht weiß, wie es leben Zoll. Die Türkei hat den ganzen Besitz in Europa eingebüßt und steht in Gefahr, alle asiatischen Län der zu verliefen. Hätte Deutschland ärgere Forde» rungen stellen rönnen? Der Unterschied zwischen dem deutschen Frieden und dem der Entente durfte nur darin liegen, daß die Entente ein Völkerbund statut ausarbeitete

, was Deutschland vielleicht nicht getan. Nitti weist darauf hin. daß Europa neue Wir ren durchtoben und alle Staaten neue Gefahr--« wittern. Anstatt des Friedens entstehen neue Bündnisse. Frankreich schließt ein Verteidigungs bündnis mit Belgien und die südeuropäischen Staa ten schließen sich zur kleinen Entente zusammen, k'ie Sieger fühlen sich nicht sicher, wenn sie auch den Tegner entwaffnet haben. Posten wurde Dr. Karl, der bisherige Präsident I des Handels»Finanzamtes in Bremen, eine bisher

oder sonstige gesetzliche Porschristen nicht bereits genehmigte Ausgaben zur Felge haben, ohne vorher rechtzeitig eingeholte Zustimmung des Neichoschatzministers ge troffen werden. Zerstörungswut Der Entente. Berlin, 12. Oktober. Die deutsche Regierung ist in Kenntnis gesetzt worden, dich nach einem Be- chlufse der Lotschsftexkonferenz vom 2. Oktober die » Deutschland befindlichen schnetlaufenden Diesel motoren abgebaut und zerstört werde» müssen und daß deren Erzeugung fernerhin zu unterbleiben

an Deutschland keine Schwierigkeiten bereite. Die Volksabstimmung verstoße nicht gegen de» Frie- »»»nsvertrag von St. Eermain. Frankreich dagegen. Paris, II. Oktober. In politischen Kreisen »rrlautet. daß Frankreich für eine Verständigung In der Finanzfrage zwischen Frankreich und Dentschland sei, falls Deutschland auf eine politische Bereinigung mit Oesterreich verzichte. Die italienisch-südslawischen Verhandlungen in Florenz? Rom, 11. Oktober. Außenminister Sforza unrd morgen der Eröffnung des Kongresses

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 14.12.1918
Umfang: 4
und schließlich die von den Hochschulen verliehenen Auszeichnun gen, z. V. das Ehrendoktorat. Die ehemaligen Adeligen dürfenAhren FaMliennam^l nicht mit einem Ehrenwort'oder einem den Ldek bezeich neten Zusatz versehen. Die Bürger der Repu blik können auch im Auslande Auszeichnungen nicht rechtsgültig annehmen. Die Rückkehr der deutsche» Truppe». Die Züricher „Nationalzeitung' berichtet, daß binnen kurzer Zeit eine Million Menschen nach Deutschland kommen werde, nämlich die Soldaten, die auf dem östlichen

Wels organisiert werden. Die Angehörigen dieser städtischen Schutzwache wer den die gewöhnliche feldgraue Uniform mit et-- ner roten Armbircke tragen. Sie werden voll ständig bewaffnet und auch mit Maschinenge wehren ausgerüstet sein. Sobald diese 100.000 Mann starke Schutzwache zusammengestellt und beeidigt sein wird, findet die Demobilisierung der jetzt in Berlin zurückgehaltenen regulären Truppen statt. Fürchterliche Strafe für Deutschland. Der Pariser „Temps' gibt offen zu. daß es dem Plane

Frankreichs entspricht, das Deut sche Reich m Mittel- und Kleinstaaten aufzulö sen. Die Alliierten würden nicht mit der Berli ner Zentralregierung, sondern mit verschiede nen regionalen Gewalten in Deutschland ver handeln. In den Nahrungsmitteln besäßen die Alliierten eine Waffe, die sie zu Gunsten einet! Beeinflussung des Ganges der deutschen Revo lution wirksam anwenden könnten. Bezüglich Deutschösterreichs hofft der „Temps', die Deutschösterreicher würden sich ihr Verhältnis zu Deutschland

noch einmal überlegen, sobald» sie von den Nachbarstaaten die notwendigen Sicherheiten für ihr wirtschaftliches Gedeihen außerhalb der politischen Gemeinschaft mit Deutschland bekämen. Hungertod in Deutschland. Wie das „Baseler Volksblatt' von hervor ragender Schweizer Stelle in Deutschland er fährt, sind seit Beginn des Waffenstillstandes, also seitdem der Eisenbahnverkehr für die De- Mobilmachung mit Beschlag belegt ist, in Deutschland an SntkraMNy undHrmger etwa 50.000 Personen gestorben. Der Präsident

(die jetzt zu Deutschland gehören) widerrechtlich entzogen worden. Die Bestrebungen Belgiens gehen nun dahin, diese Gebiete wieder zu gewinnen und außerdem von den Riederlanden Zugestand - nisfe in Bezug auf die Beherrschung des Uns terlauses der Schelde zu erlangen.

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 11.11.1915
Umfang: 8
Donnerstag, den 11. November Seite 3 stallten den Krieg erklärt. Es befinden sich vielmehr im Kriegszustande: Deutschland mit 8 Staaten (Italien fehlt 8 9esterreich-Ungarn mit allen 9 feindlichen Mächten 9 Bulgarien mit den 6 Mächten: Rußland, England, Frankreich, Italien, Monte negro und Serbien (Rußland ist sinnge mäß mit angeführt, obwohl die förm liche Kriegserklärung noch aussteht) 6 Die Türkei mit denselben 6 feindlichen Mächten 6 Ferner von der Gegenseite: Rußland

mit den 4 Zentralmächten Oester reich-Ungarn, Deutschland, Bulgarien und der Türkei 4 England mit denselben 4 Mächten 4 Belgien mit den 2 Staaten Deutschland und Oesterreich-Ungarn 2 Frankreich wie Rußland und England mit 4 Staaten 4 Monaco mit 2, nämlich Deutschland und Oesterreich-Ungarn 2 Italien mit 3. nämlich Oesterreich-Ungarn, der Türkei und Bulgarien 3 Montenegro mit 4. Deutschland, Oesterreich- Ungarn, der Türkei und Bulgarien 4 Serbien mit denselben 4 Mächten 4 Japan mit Deutschland und Oesterreich Ungarn

2 zusammen 58 Da aber vorstehend jeder Krieg doppelt gezählt ist. nämlich bei Freund und Feind, zum Beispiel Deutschland gegen Japan und Japan gegen Deutschland, so muß die Summe 58 durch 2 geteilt werden, um die Zahl aller gegenwär tig im Gang befindlichen Kriege zu finden. Es sind 38:2 --- 29! Rabbi Ben Akiba würde also wenn er heute noch lebte, nicht sagen können: „Alles schon dagewesen!' (Der Verfasser hat noch einen schlimmen Feind vergessen: San Marino!) Aus Stadt und Land Kriegsauszeichnungen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 30.03.1921
Umfang: 10
18kg ange» «ommene Militärstrafgesetz mit denAbiinderungen der Gesetze von 2S. Znni I87l. Nr. Sg8, IS. Juli t87l. Nr. 348, und 3N. Znni 187«. Nr. 3148. sowie des Militiirfeestrafrechtes vom 28. November 18KS, ?ir. ÜAK7, nebst den abändernden Gesetzen vom 30. Zuni 187K. Nr. S181. u. 21. April 1877. Nr. 4223. ferner das Versahren vor de» Militärgerichte» vom 22. Dezember 1872, Nr. 1210, Uber Militär« lirashiiuser usw. ausdehnt Der Kommumftenausstand in Deutschland. Die Lcnnawerke gewonnen. Mcsserburg

, 2i>.März. Heute morgen wurden die Leunaioerke, der stärkste Stützpunkt der mitteldeul- ^chen Roten Armee trotz heftigen Widerstandes ge- »ommen^ Ein Enlkomnien war für die Eingeschlos senen umnöglich. Bisher wurden tausend Gefange ne gezählt. Die Alakerialbeulc ist sehr grofz. Die Lage am Dienstag. Äerlln M. März. Die Lage in Deutschland gestaltet sich nach hier einlausenden Berichten fol, gcndermaßen: In Gotha wnrde der General- streik proklamiert. Im Ruhrgebiet ist die Lage im großen und ganzen

unverändert «nd r u- hig, nur im linksrheinischen Gebiet ist eine Ar» bcitseinstcUung von einigermaßen beträchtlichem Umfange zu verzeichnen. Zn Bochum streikt eine Zone. Zn Sachse n herrscht Ruhe. Zn Dres« den wurde eineKommunisienbande, bestehend aus ?8 Männern und 14 Feanen verhaftet. Ueberall !n Deutschland wurden außerordentliche Serichte zur rascheren Erledigung der Abortei» !ung der zahlreichen Verhafteten eingesetzt Römischer Ministerrat. Rom, 3V. März. Giolilti wird für heule früh aus Turin

bis 50.VM l. von Italien als Abzahlung fiir die Wiedergutmachung beschlagnahmt. Dieses Eigentum wird nun der deutschen Regierung zur Verfügung gestellt, wofiir diese eine Milliarde in 5 Zahresraten bezahlen muh. Deutschland schlug eine Verringerung dieser Summe vor, wofiir »s Handelsbegünstigungen einräumen wolle. ßin Angriff aus ein Militärdepot in Mailand. Mailand, 3«). März, früh. Heule Ilacht fand ein Anschlag auf ein Militärdepot, in dem vor allem Granaten lagern, statt. Bis 2 Uhr früh Hörle man das Geknatter

widersetzen würde. Amerika hat nach dem Friedens verträge mitzuentscheiden. Es hat sich von den Hauptmächten zurückgezogen. De» Spruch der übri gen Mächte allein anzuerkennen ist Deutschland rechtlich nicht gehalten. Immerhin stslien auch Ei',' land, Japan, Italien den Palen nicht so n'sUos wohlwollend gegenüber wie Frankreich. Man kann also wohl auf eine objektive Prüfuuq der Rechts lage hoffen. Im Tericht der Hohen Kommission in Oppeln an die Honpimöchte muß zunächst der ..Hergang AZahl' erschopsend

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 26.02.1924
Umfang: 8
«, die Geschichte vollständig verhöhnt. Der Versail- ler Vertrag stehe zweifellos im Gegensatz zu den Grundsätze« der dem Waffenstillstände vorausgegangenen Vereinbarungen, uulee denen Deutschland die Masse« gestreckt hat. Der Minister ersuche, die entsprechende Atmosphäre zu schaffen and hoffe, daß die Schritte durch eine Weltkonferenz oder durch den Völkerbund oder durch beide unternom men werden würde«, um zu dem Stand punkt zurückzukommen, de« der verstorbene Präsident Wilson im Gegensatz zur Politik

, die Gattin de» Präsiden ten der französischen Republik, ist au» dem Sinderhilfskomitee des Roten Kreuzes ausge treten. weil diese» eine Propaganda für die bo »geraden deutsche» Sinder entfaltet hatten Vrianda Wahlparole. Zahlungsaufschub für Deutschland. — Sturz des nationale« Blocke». Paris. 26. 2. (AB.) Sei einer Wahlrede erklärte Nriand unter andere«: Noch könne Deutschland nicht die ungeheuren Summen ausbringe«, die es auf Grund des Vertrage» von Versailles zu zah len habe. Er sei dafür

, daß Deutschland eiu Zahlungsaufschub gewährt werde, damit es feiue Finanzen unterdessen in Ordnung drin- ge« könne. Er gehöre nicht zu jenen, die da behaupten. Deutschland müsse schikaniert wer den. Deutschland Hab« sei« Gute» und sei» Schlechtes. Als Wahlparole stellte der Red ner ans: Es genüge nicht, nur z« sagen: De, nationale Block müsse gestürzt werben. E, müsse oietmehr tatsächlich und um jeden Prei, gestürzt werden. Sturz der belgische» Regierung? Brüssel. At. 2. (M.) In der belgischen Sammer

der Dockarbeiter die auf de» Arbeitgeber» vor geschlagenen Bedingungen für dl« Beileg»»» des Streikes augeaomwe». Heute wurde i» allen hafenplShea England» die Arbeit «ie der aufgenommen. Scharen Hitlers kam. Die Nationalsozialisten wurden auseinandergesprengt, ihre Führer gefangen gesetzt. Es ist der größte politische Prozeß des nachrevolutionären Deutschland. Der Kapp- Putsch mit dem ihm folgenden Jagowprozeß, das Verfahren geg^n Fuchs und Machaus läßt sich mit dem Hitlerprozeß nicht entfernt vergleichen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 03.06.1919
Umfang: 8
abzuschließen, wenn die Bedingun gen annehmbar sind. Trifft dies nicht zu, wird der Vertrag der d.-ö. Regierung vorgelegt werden, welche ihn wieder der Nationalversammlung zur Kenntnis bringen wird. Seitz erklärte dann, er befurchte, daß der'Vertrag nicht den 14 Punkten Wilsons entsprechen und Forderungen enthalten werde, die mit dem Selbstbestimmunqsrecht der Völker im Widerspruch stehen. Bezüglich des An schlusses an Deutschland erklärte er, Deutschöster reich allein könne nicht bestehen

einen domi - nierenden Einfluß hätten. Was die Deutscheu verlangen. In dem zweiten Teil der deutschen Gegenvor schläge wird die Bereitschaft Deutschlands, die mili tärisch- Macht zu reduzieren, die Festungen im Westen zu schleifen und dort eine neutrale Linie zu schaffen, ausgesprochen. Für Deutschösterreich wiiÄ verlangt, daß es sich dem deutschen Reiche an- ffchließen dürfe. Außerdem wird gefordert, daß Schlesien Deutschland belassen werde, damit es die wirtschaftlichen Forderungen der Entente erfüllen

kann, und Oft- und Westpreußen nicht von ein - «utder losgerissen werden. Deutschland erklärt sich bereit, die Gebiete von Posen und Westpreußen, soweit sie von polnischer Bevölkerung bewohnt sind, an die Polen abzutreten. Für Schleswig wird verlangt, daß eine Volksabstimmung bloß in den gemischtsprachigen Gebieten und nicht auch in den rein deutschen Gebieten stattfinde. Deutsch tand anerkennt die russischen Staaten und wird sich nicht in die inneren Angelegenheiten der neuen RÄche einmischen

. Es wird dann gegen die Weg nahme der deutschen Schiffe und Kabel protestiert und gesagt, Deutschland fühle sich nur oerpflichtet, die Kriegsschäden in Belgien und Nordfrankreich, nicht aber jene, welche Rumänien, Serbien. Mon- itemgro uiü» Italien fordern, zu vergüten. Die Forderung nach Uebergabe des deutschen Kaisers an einem Gerichtshof der. AWierten wird zurückgewiesen. Schüeßlich wird die sofortige Auf nahme in den Völkerbund als den andern gleich - Bestelltes Mitglied gefordert. Viel besprochen wird in den französischen

der Friedensvertrag einer Revision unter zogen werden, andere wieder vertreten die Mei nung, daß die deutschen Gegenvorschläge zurück gewiesen werden. Ebenso sind die Meinungen in Deutschland ge teilt. Viele zweifeln an der Erfüllung, der Forder ungen der Deutschen, manche halten die Gegenvor schläge als zu weitgehend und erklären, daß Deutschland nicht einmal das erfüllen kann, was in den Vorschlägen zu erfüllen versprochen wird. Schaffung einer Rheinrepublik. Nach Meldungen italienischer Blätter besteht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 10.12.1919
Umfang: 8
die Staatssekre täre Reisch, Zerdik, Löwenfeld-Ruß und Set konschef Äckeres. Vizekanzler Alnt in Vorarlberg. Vizekanzler Fink ist in Bregenz Än- getroffen, um gegen die Anschlußbewegung Stellung zu nehmen. Er erklarte, daß die Mel dung. wonach der Oberste Rat seine Erlaubnis zum Anschlüsse Vorarlbergs bereits gegeben habe, unrichtig sei. Teutschland. Ein Ultimatum au Deutschland. Frankreich wM das Ruhrgebiet besetze«. „Daily News' erklär^ daß das Kommando der französischen Truppen im besetzten Rhein gebiete

angewiesen wurde, alle Vorkehrungen zu treffen, damit die vom Obersten Rat auch Umgeordneten Maßregeln, wie die Besetzung von Essen und des Ruhrgebietes durch zuführen. — Me Vorgeschichte des Konfliktes ist folgende: Am 1. November luden die Alli ierten Deutschland ein, eine Kommission nach Paris zu senden, um das letzte Protokoll über das Inkrafttreten des Friedensvertrages zu un terzeichnen. Die Kommission kam. reiste aber nach zwei Tagen, ohne in Unterhandlungen ein zutreten, wieder ab. Baron Lersner

protestierte in einer Note an den Obersten Rat scharf gegen die Zurückhaltung der deutschen Gefangenen in Frankreich. Der Inhalt des Ultimatums. . Die „Havas' veröffentlicht ein Kommu. nigue, in welchem sie erklärt, daß der In halt der an Deutschland gesandten Note geheim gehalten werde, daß aber die Note so geholten sei, daß begründete Hoffnung bestehe, daß Deutschland noch vor Ablauf dieser Woche das endgültige Protokoll über das Inkrafttreten des Friedensvertrages unterzeichnen

werde. Die Kriegsgefangenen werden sosort nach dem Inkrafttreten freigehen. Deutschland wird aus gefordert, sofort das Protokoll über die Aus führung des Waffenstillstandes zu unterzeich > nen, sonst würden die Alliierten zu mili tärischen Maßnahmen greifen. Nach den französischen Blättern ist die neue Note in einem sehr energischen Tone gehal ten. Zu einem Ultimatum fehlt ihr nur der Um stand. daß die Antwort Deutschlands nicht befristet ist. England bereit, einzugreifen. In London fürchtet man, daß Deutschland

das Protokoll nicht unterzeichnen wolle. Deutschland habe angeblich ein und eine halbe Million Mann unter den Waffen, Verschiedene Nachrichten. Bevorstehender Krieg zwischen Ungarn und Tschechen? Die tschechischen Blätter verlautbaren in Anknüpfung an die bereits gebrachte Meldung über Mobilisierung der Tschechoslovakei eine Regierungsmitteilung, w welcher darauf hin gewiesen wird, daß 4V.VYV ungarische Soldaten an der tschechischen Grenze stehen. In Budapest werde ein weiteres H»er von 40 Mann aus gerüstet

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 08.05.1919
Umfang: 8
, Falschlunger, Gart- » Dufka; schwerverwundet: der Unterjä- U Zoster: gef. wurden Volkswehrmann Otter Mwerverwundet). Raminger und Schwitzer (bei- e ieichverwundet> und Zugsführer Pizkl: ver- 'M Patrf. Gamper, Jäger Achammer, Moser ZW Pomaroli. Zusammen 2 Offiziere und 13 k-^k ? < ^ niemand. Laut Mitteilung des Oberbe- Mshabers haben sich die Tiroler bei den Kämp en sehr brav gehalten. Ans Deutschland. Die deutsche Nationalversammlung übersiedelt nach Verlin. ^ einer Züricher Meldung wurde

in Deutschland, erklärte, die Ursache des drohenden Bolschewismus liegt in der Aushungerung Deutschlands. Vier Jahre lang hat sich das Volk mit Kartoffeln und Rüben ge nährt. Fleisch ist nicht zu haben, die Fische selten uno das Brot nicht zum Essen. Der Bolschewismus des Volkes ist der Hunger, der Bolschewismus der gebildeten Kreise hat seinen Grund in dem Un glück. das Deutschland getroffen. Befragt über die gegenwärt, deutsche Regierung sagte Bülow. er sei der Ansicht, daß Ebert und Scheidemann

alles getan hätten, was gegnwärtig für Deutschland ge schehen könne. Wenn sich einmal die Regierung ge festigt hat, wird für Deutschland eine neue Aera anbrechen. Sehr viel arbeiten die Katholiken. die kn Berlin in bedeutender Minderheit sind, aber in Süddeutschland und in den Rheinprovinzen das Uebergewicht haben. Schließlich befragte der > Korrespondent den Fürsten, was er von Fiume i halte. Darauf erwiederte Bülow: Darüber be steht kein Zweifel. Fiume ist eine italienisch. Stadt , und gehört Italien

. In dieser Frage wird Son- i nmc, der in Verfechtung seiner Politik starrköp fig ist, den Sieg davontragen, Wenn wir aber sagen, daß Fiume wie Zara, Sebenico und Spa- lato Italien gehören, so müssen wir auch verlangen daß. wenn wir objektiv sein wollen, Danzig Deutschland verbleibt und andere deutsche Gebiete nickt von einer fremden Nation annektiert werden, welche Gründe immer ins Feld geführt werden mögen. < Verschiedene Nachrichten Die Staatssekretäre Deutsch und Dr. Bauer Bot- fchewistenfreunde. Aus Zürich

abhängig ist. Dr. Bcmer und Deutsch drängen auf einen Anschluß an Deutschland, weil dadurch dis sozialistische Partei mehr Rückhalt bekommt. Revolutionskrawalle in Bulgarien. Aus Saloniki wird gemelSet: Nachrichten aus Bulgarien bestätigen, d? eine ausgedehnte revolutionäre ^ropaaanda in verschiedenen Städten Bulgariens am Werte ist, um den Um sturz zum Kommunismus herbeizuführen. Diese ''rovaganda arbeitet in den Städten mit sehr arokern Hrfola da. dort das Leben von Tag zu Ta' teurer wird. In Sofia

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 03.07.1920
Umfang: 10
hin AAd ein solcher Lärm, daß der Präsident «- Sitzung schließen mußte. Paris, 1. Juli. Der „Temps' schreibt zur Frage der deutschen Kriegsentschädigung. Saß alle Anzeichen darauf hindeuten, daß sich Deutschland auf dem geraden Wege zum Ban kerott befinde. Es sei unmöglich, mit der de-:k- schen Regierung über die Festsetzung von Jah resraten zur Bezahlung der Kriegsentschädi gung zu diskutieren, da sie doch keine Sicher heit sür die Bezahlung der Ratcn geben kön ne. Auch eine internationale Anleihe

für Deutschland sei nicht möglich, da niemand Geld in einem Lande anlesen wolle, das unmittel bar vor dem finanziellen Zusammenbruch ste he. Der »Temps' ist der Ansicht, daß in Deutschland entweder eine radikale Regierung ans Ruder komme und daß Deutschland dann nicht bezahlen werde, oder daß Deutschland re organisiert werde und eine Regierung bekommt» die es ablehnt, zu bezahlen. Kein KgiserprvZetz. London, 30. Juni. Zm Unterhause sagte Lloyds George, das NichtZustandekommen des Kaiserpro zsffes bedeute

werden, auch in Deutschland von den So zialisten zum offenen Bürgerkrieg gerüstet wird. Ohne Widerspruch konnte der „Bayri sche Kurier' kürzlich einen Bericht veröffentli chen über Versammlungsbeschlüsse der Unab hängigen Münchens, in denen die Richtlinien Ksl'k^.ugsgeben wurden, n. ch denen sich die demnächst einsetzende Umsturzbewegunq in Deutschland entfalten soll. Ueber die Rote Ar mee, welche die deutschen Sozialisten im Ge heimen ausstellen, veröffentlicht der „Lokalan zeiger' Mitteilungen, die anscheinend

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 18.08.1921
Umfang: 8
Seite S Kahlt schalten sollen, während die in den abgetrete- ' fallen. Die Situation wäre für Deutschland «er- ? nen Gebieten wohnhaften Personen ihre gegenüber ^ mutlich günstiger, wenn der Oberste Rat beschlos- Oesterreich (d. h. gegenüber dort wohnhaften Per- ' sen hätte, nicht dem Völkcrbundsrate. sondern der sonen) bestehenden Schulden in der neuen Wäh- ; Völkerbundsvsrsammlung die Abfassung des ^ ^ rung ihres Gebietes abzuzahlen hatten, dafür aber ! achtens anzuvertrauen.' Das irische

, da sich die Alliierten bereits im vorhinein verpflichteten, dieses „Gutachten' als bindend zu «rklären. Die Entscheidung des Völkerbundes ist durch die Stellungnahme England-Italiens und Frankreichs nicht präjudiziert. Er kann und soll die Frage ganz neu prüfen: kann Sachverständi ge und auch Deutschland und Polen hören. Wenn auch Deutschland dem Völkerbünde nicht ange höre. so weÄ»e e» doch auf die oder andere Weise zu Wort kommen können. Das bedeute! einen we sentlichen Fortschritt gegenüber den Beratungen

des Obersten Rates, bei denen Deutschland nicht einmal als Zeuge „vernommen' wurde. Eine neuerliche Verzögerung, die Deutschland »nd vor allem Oberschlesien ohnehin schon schwere Opfer an Blut und wirtschaftlichen Werten koste te. scheint eine Stelle der Rede Lloyd Georges anzudeuten. Er «einte es sei wahrscheinlich, daß der Völkerbund»«lt die Entscheidung nicht selbst treffen, sonder« «wem Schiedsgerichte übertragen werde. Eine »e«e Tagung des Oberste« Skates. Anfang September wird in London eine neue

Tagung des Obersten Rates stattfinden. Auf dieser Zkgung wird die Zurückziehung der fran zösischen Truppen aus dem Abschnitt Düsseldorf Geraten werden lieber die Aussichte« für Deutschland schreibt Theodor Wolsf zusammenfassend im „iver- liner Tageblatt': „ . . . Aus alledem ergibt sich, daß im Völkerbundsrate eine sichere Mehrheit für eine uns günstige Lösung sich einstweilen nicht feststellen läßt, noch weniger aber sich eine Mehr heit für die französischen Pläne sich zusammen finden

Oesterreich und dem Alt-Auslmch bildete . ^ ^ ^ der Militärschule von Saint-Cyr Ä i ^°gen. trat er mit 20 Jabren ins französis^ . ^ ^ ^ ^ i Heer, machte dort einen Feldzug in Algerien mit ! und kämpfte im Kriege 1870/71 gegen Deutschland. ! 1873 nahm er an bosnischen Erhebungen gegen die ! Türken teil und leitete dann oll die Jahre her die i serbische Bewegung gegen die Obrenowitsch. Und s mehrfach sind die Beweise, daß Peter selbst an der ? Verschwörung gegen den letzten Obrenowitsch be teiligt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 4
Datum: 18.06.1919
Umfang: 4
Mittwoch, den 18. Juni. MB nächsten drei ÄOre W0M> Mann nicht überstei gen. Eine ZivWomnrWon der Alliieren nwrd dis Verwaltung der von den Alliierten besäten deut schen Gebiete am linken Rheinufer in die Hand nehmen. Mit diesem Dokument, das nur wenige Aen - derungen enchält, wird Brockdorff-Ran^u nach Deutschland sich begeben, um es der deutschen Re gierung vorzulesen. Die Übersetzung des Vertra ges wird aus der Fahrt nach Düitschland besorgt. Wenn Deutschland bis Samstag abends nicht ant

können. Es beißt, daß die Partei, die für die Ableh - nung des Vertrages ist, immer stärker wird und weite Kreise umfaßt. Die Ereignisse in Ungarn haben viele in der Meinung bestärkt, daß ein Wi derstand Aussicht aus Erfolg biete, zumal die Ver hältnisse in den Ländern der Alliierten nicht mehr so gesesKgt sind, daß eine längere Fortführung des Krieges ohne Gefahr einxs inneren Zusammen sturzes kann. In Deutschland ist man viel fach der Meinung, der Bolschewismus werde auch in den Staaten der AMerten

, wenn der Friede nicht bald geschlossen wird, um sich greifen und die Regierungen zwingen, Deutschland größere Kon - Sessionen zu gewähren. Nach e ?nem Londoner Be richt hat die Krise zimschen Lloyd George und Clemenceau und das Scheitern der Behandlungen in der italienischen Frage die Deutschen zum Wi - d erstände ermuntert. Man hofft in Deutschland auf die einreißende Uneinigkeit der Alliierten und das Scheitern des Pariserkongresses. Die Vermögensabgabe in Deutschland. DemnäMt werde der deutschen National

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 08.08.1920
Umfang: 16
in den so bestimm ten Grenzen unterstützen werde. Und setzt verläßt uns England. Und doch ist Westeuropa ebenso ge- sähroct roie wir. Wenn Polen verschu?indc!,so ver hundertfacht sich die deutsche Macht. Denn schon heute wird es Deutschland nicht schwer sein, mit ei nem bolschewistischen oder monarchischen Rußland eine überragende Macht zu bilden. Wie es heißt, besteht zwischen Millerand und Lloyd George in Bezug aus die Betrachtungsweise der polnischen Angelegenheiten völliges Einverständnis. Deutschland

verhandelt mit Rußland. Der Berliner Korrespondent des „Petit Pari sien' meldet, daß zwischen Deutschland und Ruß land bereits wirtschaftliche Verhandlungen schwe ben. Deutschland soll das Material sür die russi schen Schienenwege liefern, Lokomotiven, Techni ker und Arbeiter. Als Entgelt hiefür würden die Bolschewiken die Polen aus Danzig verjagen, ohne jenes Gebiet zu besetzen und bei den Verhand lungen mit der Entente die Zuziehung Deutsch lands verlangen, wie auch die deutschen Interessen

in den besetzten Gebieten ist mit 2 polnischen Mark festgesetzt worden. Angeb lich ist der russische Bevollmächtigte in Berlin Kopp der Inspirator dieses Verhaltens. In Berlin hat man die Ueberzeugung. daß Deutschland allein in der Lage ist. technisch und industriell Rußland zu reorganisieren. Polens Entschlossenheit. Die polnische Regierung hat erklärt, den Kamps bis zum Aeußersten führen zu wollen. Falls es notwendig ist, wird sie sich in eine Stadt des Westens begeben, und von dort aus die Verteidi gung

. Nur ein Abzeichen haden sie gemein-» sam: Den roten Stern. Deutschlands Neutralität g?sLhrd?N Reichstag erklärte Außenminister A-I mons, aus dem Westen drohe neue Gefahr. ?!il Entente könnte gezwungen werden, durch DeuGi land zu marschieren, um Polen zu Helsen. Möglichkeit müsse ernstlich erwogen weiden. Z'ö'-il es wahr ist. was einer der Redner der UnadhWi-1 gen sagte, daß die Entente große Vorbe»!Niu'»,I zum Truppen- und Mmiitionotran-.>port tu-/ Deutschland treffe, so sei dies eine schwere ÜÄl letzung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 05.02.1920
Umfang: 8
» Verfassung für Bayern giltig sei. einem Volksrese» xxnten au unterwerfen. Die Ausliefenmgsfrage. Paris, 2. Feber. Der „Matin' meldet, daß der Botschafterrat demnächst den Geleitbrief ab fassen werde, welcher mit der Liste der am Kriege Schuldigen Deutschland am 10. Feber übergaben werden soll. Diese Liste enthält ungefähr 890 Na men, darunter: Hindenburg, Ludendorff, Falkenhayn, der deutsche Kronprinz, Prinz Oskar von Preußen. Bethmann-Hollweg, Tirpitz. Prinz Rupprecht von Bayern, Herzog von Württem berg

, die Generäle Kluck, Bülow, Mackensen. (In Deutschland ist der Wille, deutsche Staatsbürger nicht an die Feinde auszuliefern, einmütig. Keine deutsche Regierung dürfte es insbesondere wagen Hindenburg auszuliefern. Besteht die Entente auf ihrem Verlangen, so beschwört sie ein namenloses Unglück über Deutschland — über sich selbst aber die schwersten Gefahren herauf.» Aalten. Die adriaksche Frage. Rom, 3. Feber. Die adriatische Frage scheint sich zu einem diplomatischen Karfreit Italiens auszuwachsen

gegen die Entsendung des Herrn von Luzius als deutschen Botschafters nach Rom er hoben, und zwar wegen seiner Verbindungen mit den Bolschewismen, die er als deutscher Gesandter in Stockholm pflog. Nach dem „Berliner Tageblatt' gehen diese Verbindungen aber nicht auf ein Lieb äugeln mit den Bolschewisten zurück, sondern auf die Notwendigkeit, sich auch mit den russischen Bor gängen vertraut zu machen. Nichtsdestoweniger wird Deutschland Nicht auf Herrn von Lucius be stehen. Der Bormarsch de» Bolschewismus

ohne Aufenthalt vorwärts, im Gebiet der Ku bankosaten haben die Roten ewen Aufstand niedergeworfen. Die ukrainische Sowjetregie- erllStt, Hab lk vi» «lgtWckrch» nicht überschreiten wolle und' weder Deutschland noch gegen andere Länder 'ÄnI griffsabsichten hege. — In Dorpat wurde zw!, schen den Esten und den Bolschewiken FM« geschlossen. — Moskau hat den Polen neuerlich den Vorschlag gemacht die schwebenden Fra. g en fr iedlich zu lösen. Verschiedene Nachrichten. Der Kulturkampf der Tschechen bewegt

Unterausschuß, bestehend aus mehreren Ne'.ch:- ministern u»Ä drei preußischen Ministein ge bildet. . : Die Helden von Scapa Flow sind aus englischer Gefangenschaft nach Deutschland zu rückgekehrt. : Abg. Dr. Kramarsch erklärte, daß sich auf den deutschen Gütern durch die Vcsisd- lung mit tschechischen Legionären tschechisch« Dörfer bilden würden. : Der englische Vorschlag, eine inter na ti o n a l e F i n a n z k o n f e r e n z. die die j Wege, auf denen eine Besserung des Valuta« elends erreicht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 28.01.1921
Umfang: 8
. . . . Die Welt braucht nichl nur Kre- ditorganisation' sie bedarf wirtschaftlicher Füh rung- Bevor die Grundlagen der wirtschaftlichen Wellgenesung gelegt werden können, müssen wir erst Frieden haben. Die Entschädigungsforderung an Deutschland muß endgültig festgesetzt werden auf einen verständigen Betrag, so daß Deutsch land zur Produktion und zum Handel zurückkehren kann. Ein Modus vivendi muß mit Rußland ge funden werden. Die europäischen Staaten müsse aufhören, ihre Budgets durch Ausgabe von im mer neuem

Papiergeld zu balancieren, sonst wird der Kurs nie gesund. Das sind nicht bloße Theo rien. Man steht die Folgen der unnormalen Zu stände z. B. an der amerikanischen Schweinezucht: unser Farmer hat gegenwärtig auf jeden Zentner, den er verkauft, Opfer zu bringen, warum? Weil ln Deutschland der Fettverbrauch unter normal geblieben ist.' Diesen wahren Frieden, von dem oben die Rede ist. haben wir heute n?ch nicht. Und die Wer ke von Versailles und St. Germain, die doch den Krieg abschließen und den Frieden

bringen sollten, haben ihn nicht zu stiften vermocht. Weshalb? Weil man das Werk, als man es aufbauen wollte, grundsätzlich falsch angefaßt hat Die Welt ist wirt schaftlich ein Organismus, und erst recht war es Mitteleuropa. Sein Herz war Deutschland, und von dort aus flutete das Blut der Wirtschaft durch die Adern der anderen Länder, und umgekehrt. Nicht war es in erster Linie Sache derjenigen, die im Frühjahr 1919 in Versailles vcrsammclt wa ren, die politischen Grenzsteine in Europa zu ver schieben

» Sowjetrußland «nd die Rote Armee in Deutsch« land. Berlin, 28. Jänner. Wegen nachgewiesener Unterstützung der Aufstellung einer Roten Armee in Westdeutschland durch Sowjetrußland ist «qe deutsche Note nach Moskau abgegangen. SY Millionen Eoldmark für Lenin. Berlin. 23. Jänner. Eduard Bernstein hat kürzlich im „Vorwärts' die Behauntung aufge- stellt, daß Lenin und Genossen IS17 zur Förderung ih?er Aktion gegen die Kerenski-Regierung »aus dem Fonds des kaiserlichen Deutschland' mehr als fünfzig Millionen

Eoldmark bei ihrer Durchreise durch Deutschland erhalten hätten. Bon der Roten Fahne wurde das bestritten, nnd sie fügte drohend hinzu: „Wenn Herr Eduard Bernstein glaubxn sollte, daß Lenin in Deutschland vogelsrei ist, dann wird er bald an seinem eigenen Leibe zu erkennen heben, dag er sich geirrt hat. Einstweilen hoffen wir noch, daß Bernstein nur eine alte geistesschwa che Klatschbase ist, und da» er seine Zeugen nennen wird. Also wir warten.' Bernstein erwidert jetzt daraus, indem er auf den Schluß

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