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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 07.02.1917
Umfang: 4
Scholastika. Sonntag 11. Maria L. Momag 12. Eulalia. Dienstag 13. Benignus. «ÜM-MMüIWl! BllM lSIIW. Asffoederung Wilsons an die Schweiz, sich dem Vorgehen Amerikas anzuschließen. Bern, 5. Februar. (Schweizer Depeschen- Agentur.) Präsident Wilson richtete an die Schweizer Regierung eine Note, worin er sie Änlädt, sich dem Bor gehen Amerikas gegenüber Deutschland anzuschließen. Der Bundesrat befaßte sich in einer besonderen Ätzung mit dieser Note und stellte die Ant wort an Wilson fest. Diese Antwort

einer Anleihe von SVV Millionen Dollar eingebracht, um Armee und Flotte in Bereitschaft zu stellen j >nd jedem Auftreten von Elementen, die mit ! Deutschland sympathisieren, Widerstand zu lei- ! ften. Der Marinesekretär Daniel empfahl der > Marinewerst und den Schiffsstationen, ent- sprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um Amerika vor Verschwörungen zu schützen. die «egen des Abbruches der diplomatischen Bezie hungen mit Deutschland entstehen könnten. — Die amerikanische Regierung erwägt

sind vier Dampfer der Hamburg—Amerika-Linie, die stch dort seit Kriegsausbruch befanden, von der Behörde beschlagnahmt worden. Ruhige Entschlossenheit in Deutschland. Verlin» S. Februar. (KB.) Die politischen Kreise sind sehr erstaunt darüber, daß Wilson von einer vermutlichen Aktion spricht, wahrend es sich doch für Deutschland und seine Bundes genossen um eine wohlüberlegteernste Aktion handelt. Im allgemeinen läßt sich betonen, daß das Vorgehen Amerikas kein< Ueberraschung ist. Deutschland

wird es ruhig abwarten, daß die U-Boote das Ihr igeleisten werden. ^ Berlin, 5. Februar. (KV.) Die hiesigen Blätter stimmen in Besprechung des Bruches zwischen Amerika und Deutschland darin über ein, daß der Bruch nich^t unerwartet kam. Der „Lokalanzeiger' schreibt: Wir sind gewappnet. Jeder neue Bundesgenosse, den unsere Feinde werben, hat neue Kräfte im deutschen Volke lebendig gemacht. — Die „Vossische Zeitung' und das „Berliner Tage blatt' meinen, daß Wilson nicht von einem Bruch des deutschen

am 3. Februar dem Staatssekretär Lansing sein Beglaubigungsschreiben. Der Abbruch der di plomatischen Beziehungen beschränkt sich vor läufig auf Deutschland. Die Haltung Spaniens. Madrid. 4. Februar. (KB.) Ag. Havas meldet: Gestern früh haben die Gesandten der Bereinigten Staaten und der Schweiz dem Mi nisterpräsidenten Grafen Romanos einen Be such abgestattet. Vormittags wurde ein Mi nisterrat abgehalten, der 3 Stunden dauerte. > Nach der Sitzung erklärte der Ministerpräsi dent, daß die deutsche Nöte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 02.06.1925
Umfang: 8
Auchsbrugger. Dozen. - Druck: Vuchdruckerei TyroNa. Bozen «inzelprew 30 Cent, auswärt» 3S ' Inwnbmit Poft«o»atl. L. 3.—.? L.73.—, Oiste«. 3»>0S5ai. Zu» ^ momitü L. Poschh«» - » fortlaufende «»«ahme Ses „suchtet zur ?al,luna der Bezug«qebM>» r. 122. — 2K. Nchrg. B>ze»'Merml, Aenstag, 2. Ämi MS >,» W Ä WS ff-'? U«slW»i»te bmilgeW. i Jen Ferien eolgegeo. Zacrliche lleberreichung am Z. oder 4. Juni. Paris, 2. Juni. (AB.) Ae Botschafterkonferenz hat sich am Sams- I lag mit der Zlbrüstuugsuole für Deutschland

da Uebergabe veröffentlicht werden. Bulgarien mutz abrüsten. Lulgarien muß die nach dem Attentat in Ccha eingestellten überzähligen Truppen in der Stärke von 10.000 Mann, wie seinerzeit bestimmt, am ZI. Mai abrüsten. In der Wrüstuagsnote an Deutschland legt Le Botschasterkonferenz zuerst getreu den ^ krähten der Kontrolltoinmission den Stand der Abrüstung des Deutschen Reiches dar. Au Mer Stelle werden die vertraglichen Klau- Di über 'die Abrüstung ausgezählt, denen Deutschland nicht nachgekommen

ist. Der dritte Punkt beinhaltet eme Aufzählung der Verpflichtungen, die imter Aufficht der Miü- doiimtwlle noch durchzuführen sind. Der Schluß der Note beschäftigt sich mit der Räumung Kölns wi> betont, daß diese sofort erfolg«! werde, ! sobald Deutschland den militärischen Bestim mungen des Friedensoertrages nachgekom men ist. knglischer Garantie-Antrag für Frankreich aus 20 Zahre. Paris, 2. Juni. (AB.) yavas msDet, Chamberlain habe Frank- «ich eine Garantie seiner Grenzen für ZV ^ahre angetragen. Das komme

der französischen Republik, ^wlergue, der Ministerpräsident Painleve andere hohe Staatswürden- !md am Sonntag zum ersten oßiziellen «Mch hier emgetrvffe«. Sowohl der Staats- Ini-^ ^ Ministerpräsident haben An- denen sie dem Wunsche gaben, Elsaß-Lochringen möge eine ^ Zwischen Frankreich und Deutschland ^u. Die Scheidewände des Hasses, die llvch zwischen den beiden Staa- bestehen,'müßten verschwinden. Die »Voce Repubblicaua' für den Anschluß und für eine erleuchtete Politik im Etschiand. (Telephonliche

. Es gibt also eine Möglichkeit zur Verständigung und wir glauben, diese wird um so leichter sein, je erleuchteter die Politik sein wird, die man gegen die Bewohner des Etschlandes betreiben wird.' Rasligvac für einen eisernen Handschuh. Der Senator Morello (mit seinem Schrist- stellernamen „Rastignac') veröffentlicht in der „Tribuna' einen sehr unfreundlichen Artikel gegen Deutschland. Er billigt die letzte außenpolitische Rede Mussolinis und warnt Italien vor der alldeutschen Politik: „Gewisse

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 24.09.1923
Umfang: 6
in Bulgarien, daß die Regierung wohl gesiegt habe, doch SS4 Menschen getötet und mehr als 2000 verwundet worde« seien. Jas deutsche Volk ungebrochen. Berlin, 24. September. (Ag. Br.) Strese- mann erklärte einem Vertreter der »Natio- nal-Tide' gegenüber, daß er für eine Ver ständigung zwischen Frankreich und Deutsch- land arbeite. Deutschland sei bereit, alle pro duktiven Pfänder zu stelle«, die es besitze. Falsch sei aber, vom deutschen Volke als von einem zolomm^nasbrochenen Volke zu reden. Maßnahmen

seiner Verwunderung darüber Ausdruck, daß Deutschland ganz die Groß mut der Sieger vergessen habe, die doch einen Waffenstillstand unterzeichnet haben, als sie ganz gemächlich nach Deutschland vorrücken und die letzte« Reste des kaiserlichen Heeres sprengen konnten. 2« Deutschland gebe es leider noch Immer Leute, die auf wahnfinnige horchen, die das Volk in sinnlose Abenteuer, wie die passive Resistenz, treiben. Frankreich warte geduldig, bis sich der Wahn zerstreue. „Frankreich ein Muster des Friedens

'. Die zweite Rede hielt Poincare in Pols Petre. In dieser erklärte ^r. daß in Europa der Friede sofort wieder hergestellt sein wird, sobald sich Deutschland entschließt der Unge rechtigkeit ein Ende zu machen, daß die Sie ger die deutschen Verwüstungen zahlen müs sen. Die in Deutschland versuchten Manöver mit Drohungen mit bolschewistischen und nationalistischen Revolutionen erschrecken Frankreich nicht. Frankreich sei davor voll kommen sicher, denn es sei ein Muster sried- licher disziplinierter

Demokratie in Europa. Das republikanische Deutschland habe noch nicht sein Gleichgewicht gefunden. Es wird dieses Gleichgewicht finden, sobald es sich überzeugt hat. daß es den Vertrag von Ver sailles durchführen muß. Frankreich wünsche ebenso wie Deutschland und alle Alliierten eine Systemisierung der Reparationsfrage, doch verlange er eine Syste misierung. wie er deren Grundlinien schon oft gezeichnet habe. Er habe kein weitere» Wort hinzuzufügen und auch keines wegzu nehmen. .Frankreich

ist nicht militaristisch'. In Toul hielt er die dritte Rede. Da er klärte er. daß Deutschland seine alten impe rialistischen Begriffe abstreifen müsse, wenn ein dauerhafter Friede hergestellt werden soll. Vor allem müsse es die Rq»arationen be zahlen. Frankreich sei schweren herzen» in» Ruhrgebiet marschiert, besonders weil es ge zwungen war. dem Einmarsch militärischen Eharakter zu geben. Frankreich, das nickt militaristisch sei. liebc nicht kriegerische Unter nehmungen. Deutschland hat ohne jeden Grund den Krieg

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 24.11.1921
Umfang: 8
hat sich die allgemeine Teuerung in England um 170 Prozent, in Frankreich und Italien um 300 Prozent, in Deutschland um 1000 Prozent, in Oesterreich aber um 4000 Prozent er höht. Die natürliche Folgeerscheinung dieser Preisstei gerungen sind die Lohnbewegungen. Alle Berufe haben innerhalb der letzten 14 Tage neue Lohnfor derungen gestellt. Während sich die bisherigen Lohnforderungen um 30—00 Prozent der Löhne und Gehalte bewegten, hat diesmal die Lohnbewe gung mit weitaus höheren Prozentsägen eingesetzt

Zeitungen verlangen sogar, daß ein Teil der chemischen Fabriken Deutschlands beseitigt werden falle, „damit Deutschland in Zukunft nicht allein das Mono pol für die chemische Industrie besitze, die den Deutschen im Kriege beinahe den Sieg gebracht und den Verbün deten unsagbare Leiden verursacht habe.'' Der Reichskanzler Hot der Reparationskommission ein Schreiben überreicht, worin es heißt: „Die deutsche Regierung geht davon aus, daß an und für sich es nicht dem Sinne der Bestimmungen

und ausländischen Wirt schaftskreilen (und bei Stinnes auch mit politischen sen) gesponnen werden.' Dir Nexarationsloinmission ist von Berlin ebzereist, ohne bisher das Schreiben des Reichskanzlers zu ^ antworten. Der französische Finonzminister Doumer hielt die dri Kaminer eine Rede, die klar dartut. daß Fran^-ich ^ Hilfe der Reparationsleistungen Deutschland will. Er sagte: „Mehrere Kollegen haben Iwän effante Angaben gemacht, die mit unseirn ^ rmali». neu'übereinstimmen und uns erlauben

, zu sa^en. daß Deutschland zahlen kann, wenn es will. Ich sag? ^ d:ücklich, wenn Deutschland will: nicht nur die jezigz deutsche Regierung. In Deutschland müssen die verum, wortlichen Männer, die doch sicherlich Vaterlandslieb« Im Herzen tragen, sich über die Folgen klar sei«, die eintreten würden, wenn ihr Land Bankrott machte. um seine Verpflichtungen nicht zu erfüllen. (!) Ich M versuchen, ohne Zorn oder gar Haß zu sprechen und sage: Wenn dieser Bankrott einträte, würde er Erelg. nisse nach sich ziehen

weiter Bulkskreiie, end lich einmal wieder Ruhe, Ordnung und die Möglichkeit der Pflege des Wirtschaftslebens und des Wiedcrau'- baues zu haben. In einem eigenartigen Kontrast p dieser Entwicklung der Volksseele in Deutschland stehen die Regierungsbildungen in Deutschland. Man köm» soft sagen: Je weiter der Zug nach rechts im Bolle, desto weiter der Zug nach links bei den R^ierimii-- bildungen/ Zur politischen Welt^e äußert sich in der „A. P.' folgende Stimme: In der Geschichte unleres Erdteiles vollzieht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 12
Datum: 10.04.1925
Umfang: 12
nach Deutschland infolge der im Modus Bi- oendi-Abkommen vom 10. Jänner 1!>25 ent haltenen MefftbeMNfkHUNHsLwuie! die Zei chen sind, wie sie auf Grund des spanisch deutschen Handelsabkommens s0r Spaniens Weinausfuhr nach Deutschland gelten, rst die wettere Cntmickwng der spanisch-deutschen Handelsvertrayssrage für uns wichtig. Diese Zollsätze sind, wie schon früher mitgeteilt, die ßolHenoern Rotwein in Gefäßen über 15 Liter 20 Gotdmart, in Flaschen 30 Goldmark', Weißweine 30, be,?o. in Raichen 43 GoS- mark

. Diese ermäßigten ZMsätze ermöglichen den spamischen und italienischen (und uaseren heimischen) Weinen die Konkurrenz m Deutschland und haben in der Tat die Wie derausnahme unseres heimischen Weingeschäftes mit Deutschland be günstigt. Die Wiedergewinnung de» deut schen Absatzmarktes für,msere Weinausfuhr würde unserer heimischen Weinwirtschlyt einen wünschenswerten Rückhalt bieten: je breiter die Absatzmöglichkeiten Kr unser Pro dukt, desto sicherer die Zukunft. Es ist daher erklärlich, daß unsere Wein

-?k»teressenten <und natürlich auch die italienischen Interes senten) das SchickfÄ des deutsch-spanischen Handelsvertrages mit Spannung und Inter esse verfolgen. Zwei Fragen sind es. die uns dabei inter essieren: 1. Wird der spanisch-deutsche Handelsver trag ratifiziert werden? 2. Welche Zölle gelten für d« Weineinsuhr von Italien nach Deutschland, wenn der ivanisch-deutsche Handelsvertrag nicht rati fiziert wird? Zur ersten Frage ist folgendes sa^en: die Ablehnung des deutsch-spanischen Han delsvertrages

werden wird, läßt sich heute natürlich noch nicht sagen, das hängt zum Teil auch von den innerpolitischen Ent wicklungen Deutschlands infolge der Präsiden tenwahl ab. Sehr wichtig und interessant für uns ist aber die zweite Frage: Welche Zölle gelten für die Weineinsuhr von Italien nach Deutschland, wenn der spanisch-deutsche Han delsvertrag von: Reichstag ai cht ratifiziert wird? Entfallen dann die ZoUermAiaun- gen. die Italien ja auf Grund der Meestbe- günftigungsktou-ot des Modus Bw«nd»-B«r- träges

wird, durch ««e berechtigte Auslegung de» iSal.-deutschen Modus Äivendi -Abkommen» vor Der Wort laut der Italien zugestandene« Meiftbegik»- stigunqsklausel ist nämlich der svlqeade: „Ab heute wird Deutschland für die Boden produkt« und Industrie -Erzeugnisse, welche in Italien erzeugt oder von dort eingeführt werden, die gegenwärtig aus Grws» der Han delsverträge oder Handelsabkommen Deutsch lands mit anderen Staaten angewendeten günstigsten Einfuhrzölle anwenden, bezw. die aünstigerM <Msätze, welche später

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 29.10.1924
Umfang: 8
. — Druck: -Zuchdr ucke«! Tqrolia Bo,e» » o flichtst ,ur Zabluix, Ser »?>uqzqel,iihr Nr. 24S. — 85. Jahrg. Äozen-Meran, Mittwoch. 2g. Mober IM ,!M lÜIISillZ lill! ^ :ÄZ. Jeutschiaud und der Bölterbmd. Italienische Blätter meldeten gestern, es stehe IbÄiens Antwort auf die Denkschrift beoor, womit Deutschland um Aufnahme in 5« Völkerbund ansuchte. Bekanntlich gaben Mac Donald und Herriot schon auf der heu rigen Völkerbundstagung Deutschland sehr Gütlich zu oerstehen, daß es jetzt im Völker bund überaus

der jetzigen gänzlichen Jnteressenoerschvedenheit ihrer Glieder ein baldiges Eitde voraus. Man kztc in Paris großen Wert auf sin freund schaftliches Verhältnis zwischen Polen und der Tschechoslowakei, denn erst dadurch ^ würde der Ring um Deutschland geschlossen. Das mar ein Lieblinzsgedanke Poincares, aber auch dieser Wunsch ging bisher nicht m Erfüllung. Polen selbst ist innerlich so Mahren, daß es schwerlich die Prüfung eines Krieges gut besteh?» würde, umso- wch- eis es ja nur eine Frage der Zeit

ist, wann man die zwischen Polen und Rußland schwebenden Streitfragen mit dem Schwert austragen wird. Was nützt Frankreich in «üiem etwaigen Krieg gegen Deutschland ein im Rücken von Rußland angegriffenes Polen? Eo möchte nun Frankreich Deutschland durch die Schlinge eines bedingungslosen Kntnus in den Völkerbund einfangen und unschädlich machen. Die Mitglieder des Völkerbunds gewähr ten einander ihren Besitz. Frankreich hat sich dos deutsche Elsaß-Lothringen einver- es forderte Deutschlands Nachbarn

zur «neignung deutschen Gebietes aus. um sie Limmer zu Deutschlands Feinden zv wa chs». oz verbot Oesterreich die Vereinigung ^ dem Deutscl>en Reich. Frankreich hat ^recht getan, Deutschland hat Unrecht ge- 5üen- Die Gewährleistung des gegensei- 6Zen Besitzes ist für diese zwei Staaten also grundverschiedenes. Trotzdem erklärte herriot, es dürfe für Deutschland im Völker- imd weder Ausnahmen noch Vorrechte ae- i den. Als od da noch von Vorrechten die Rede sein könnte! Das Deutsche Reich

will sich begreiflicher weise durch seinen Eintritt nicht wieder zur Kriegsschuld bekennen. „Niemand hätte von Deutschland eine nochmalige Anerkennung seiner Schuld verlangt,' schreibt Iouvenel. Aber die Mitglieder des Völkerbundes müs sen ja die Verträge anerkennen und im Ver smller Vertrag steht eben auch der Schmach paragraph von der Kriegsschuld. Man muß nach Iouvenel nicht die Zukunft, sondern die Gegenwart ms Auge fassen. Warum denkt dann Frankreich immer an seine Zukunft, an seine Sicherheit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 15.07.1905
Umfang: 10
Seite 2 „D e r T i r o l SamStag, 15. Juli weiß, daß seine Hauptkrast im Bauernstand und w der Landwirtschaft gelegen ist. Wir könnm daher Deutschland sein Vorgeben nicht übel nehmen. Aber eines sollten wir tun, wir sollten Deutschlands Beispiel nachahmen, wie wir ja schon so vieles ohne Notwendigkeit den Deutschen nachgeahmt haben. Schon der autonomeZolltarif hatte speziell sürunLinTirol eine sehr unangenehme Beigabe: die Erhöhung der Getreidezölle. . Ich habe bereits bei Beratung

des autonomen Zolltarifes hier, im Hause, vorgebracht, daß die Er höhung der Getreidezölle, wenn sie die Wirkung hat, daß das Getreide um die Zollerhöhung im Preise steigt, für uns eine jährliche Mehrausgabe von ' 3,300.000 T bedeutet. Dieser neue Vertrag mit Deutschland bringt uns aber noch Schlimmeres: eine Erhöhung der AuSführzölle, und zwar auf Maische, O bst und Vieh, also gerade auf jene Artikel, die wir bisher im Ausland zu verkaufen gezwungen waren. Wir Hiroler habm uns daher verpflichtet gefühlt

, die Schädigung aufzuwicgen, die. wir durch den autonomen Tarif und durch den Vertrag mit Deutschland erleiden. (Schluß folgt.) Rundschau. Kurze Nachrichten. Die Meldung von einer bevorstehenden Begeg nung des Kaisers Franz I o f e f mit dem König Eduar d in Marienbad wird als durchaus unbegründet bezeichnet. Prinz Karl von Dänemark soll formell als K ö nig von Norwegen in Vorschlag g e brach t w orden sei n. Der Vorschlag sei Gegenstand der Beratung zwischen den beteiligten Höfen. Viel hänge von König

der Leistung an Volkskrast zu verteilen. Deutschland und Frankreich. Zwar wurde zwischen Deutschland und Frank» reich wieder em Auskommen gefunden, indem beide Staaten sich vereinbarten, die Marokko-Frage in einer internationalen Konferenz zu regeln. Frank reich aber kann seinen Zorn über die moralische Niederlage Deutschland gegenüber schlecht verhehlen. Deie tiefe Groll gegen Deutschland klingt auch trotz des hochfahrettdm Tones ans einer Erklärung Deleaff6S über die Marokko-Frage ewem Redakteur

deS „GauloiS' gegenüber deutlich genug hervor. Delcassvsagte: „DieInteressen F r a nk rei chS liegen auf Englands Seite. England ist unser bester Käufer. Was kauft Deutschland >Äon uns? Nichts oder säst nichts. Dagegen verkaust UNS Deutschland Mülles und -'eS kann Frankreich, - eS Mn -EMmltz M Hertschast zurl See AiM'streitig machm>/ Dieser Beistands nun' hätte für uns dm Wert, daß Deutschland in die U n mög lich tet t versetz t w ü r d e, u n S d e n K r i e g z u erklären. Was. vermöchte in dem Falle

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 25.09.1923
Umfang: 8
, was ein Fehler wäre und aller Wahrscheinlichkeit nach keinen Erfolg hätte, denn die Geschichte lehrt, daß n>an mit Gewalt Körper aber nicht Herzen beugen kann. Seine Preisgabe des Rhein- und Ruhrgebietes. Deutschland trifft in diesen Tagen Entschei dungen von größter politischer Tragweite. Die Aufgabe des passiven Widerstandes scheint unmittelbar bevorzustehen. Die Rhein- und Ruhrvertreter haben sich dafür entschie den. Wenn Deutschland damit seine letzte Waffe aus der Hand gibt

, so werden diese zu Mitträgern der Verantwortung gemacht. Die Ministerpräsidenten der Länder werden heute an den entscheidenden Besprechungen teilnehmen. Deutschland fordert als Voraus setzung aller Verhandlungen die Unverletzbar keit des Rhein- und Ruhrgebietes und die Rückkehr aller Ausgewiesenen und Eingeker kerten. Dagegen schreibt der „Temps'. die Verurteilten hätten kein Anrecht aus Begna digung und Rückkehr. Stresemann appelliert an Amerika, entscheidend einzugreifen und erinnert, wie Deutschland schon

, die dadurch um nichts hoff nungsvoller geworden ist. Kommt es wirk lich zur bedingungslosen Kapitulation, so ist nicht abzusehen, was für innerpolitische Ver wicklungen dadurch in Deutschland heraufbe schworen werden, die auch nach außenhin nicht ohne Auswirkungen bleiben werden. Berlin, Zö. Sept. <Ag Br.> Offiziös wird gemeldet: Nachdem die diplomatische Aktion der letzten Tage zwecks Beendigung des , Ruhrkonsliktes zu keinem erfolgreichen Ab- ! schlich geführt hat. ist nach den bisherigen Be richten

Repubbiicana' stellt das Versagen der italienifchen Außenpolitik fest, während Eng land und Frankreich sich wieder nähern. Aufruf au Amerita. Berlin. 25. September. Stresemann appel lierte In einer Unterredung mit einem ame rikanischen Vertreter an die Gerechtigkeit de» amerikanischen Volkes. Dreimal Hobe sich Amerika in die Geschicke Europa» einge mengt. Am verhängnisvollsten war diese Ein mengung. als Deutschland im Vertrauen aus die t4 Wilsonschen Punkte die Waffen nie derlegte. Deutschland erlebte

eine furchtbare Enttäuschung, die es jedoch überwunden Hab«. Heute vertraue es wieder auf das Gerechtig keitsgefühl des amerikanischen Volkes. Ame rika möge überzeugt fein, daß Deutschland alles tun werde, um feinen Reparationsoer- pflichlungen nachzukommen. KW «euer Reparationsvlau. Paris, 22. September. (Ag. Br.) Vertinax tritt im „Echo de Pari»- für folgenden Repa- rationsplan ein: Frankreich soll sich für Bezahlungen aus schließlich an die besetzten Gebiete hatten. Man habe berechnet

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 13.07.1925
Umfang: 8
ist heute nicht mehr in der Lag«, in Europa gegen Frankreich zu kämpsen oder auch nur gegen Frankreichs Willen Truppen auf dem Kon tinent zu landen. Die Räumung der Ruhr und der Kölner Avne kann heute zugestanden werden, weil nach Verwirklichung des Paktes Frankreich jederzeit in der Lage ist, unter ir gendeinem Vorwande deutsche Lande von neuem zu besetzen. Allerdings schein« die englische Rechnung einen schweren Fehler zu enthalten. In Deutschland hat man nach Empfang der Note Briands vom 1k. Juni

erkannt, was die Gegenseite will. Man hat erkannt, daß Deutschland schutzlos französischer Willkür aus geliefert werden soll, die Deutschland jederzeit in einen Konflikt hineinziehen kann, der eine willkommene Veranlassung zu neuen „Sank tionen' bietet. Deutschland sieht täglich mehr, daß es als Faktor in der englischen Rechnung genau so notwendig ist wie Frankreich. Eng land braucht Deutschland, und es ist nicht ein zusehen, weshalb dieses sein Mitspielen auf der Weltbühne zu einem geringeren Preis

»erkaufen soll als Frankreich. Dazu kommt noch eins: Deutschlands Stellung in der Mitte Europas legt ihm die historische Sendung auf, Bindeglied zwischen Ost und West zu sein. Aus diesem Grunde kann sich Deutschland nicht ein seitig unter den Briandschen Bedingungen in die westliche Kombinotion einspannen lassen, die nur dazu da ist, Deutschland zum höheren Ruhme Frankreichs dauernd am Boden zu halten. Zerschneidet Deutschland den Draht nach Moskau, so setzt es sich der Gefahr aus. gerade auf Grund

sich die Weimarer Versammlung, den Tod im herzen, entschloß, dieser entehrenden Erniedrigung, gegen die sie erst würdevoll protestierte und zu der sie sich schließlich doch angesichts der drohenden Kanonen, des zu befürchtenden feindlichen Einbruches und der Zerstückelung verstehen mußte. Sicher beruft sich der Para graph 231 nur aus den von Deutschland selbst zugegebenen Angriff auf Belgien. Aber das setzt nicht voraus, daß dieser „Angriff' auch schon die Meinschuld Deutschlands beweist

Gold. Von Dr. Karl Meusburger, Brixen. (Fortsetzung und Schluß.) Unter ähnlichen Umständen, wie Böttger in Deutschland, führte LI Jahre später der Arzt Dr. James Price auch in England eine Me- tallveredlung vor. Neben einem Goldschmiede halte er eine Reihe naturwissenschaftlich ge bildeter Männer, sowie andere, einwandfreie Leute hierzu als Zeugen eingeladen. Ein wandfrei war auch die Art und Weise, wie die Versuche vorgenommen wurden. Price selbst beteiligte sich daran in keiner Weise, er gab

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 26.08.1911
Umfang: 12
Seite 2 „D er T i >. o ! r ' Samstag, den 26. August IlUI. daß England schon recht geringschätzig über uns denken muß, wenn es Frankreich nicht gestattet, diesen Vorschlägen zuzustimmen.' Das Marokko-Abenteuer kann aber sür das Deutsche Reich unter Umständen recht bös endigen. Bielsach sagt man sich, daß Deutschland bei einem Kriege mit Frankreich gar nichts gewinnen könne. Denn wenn selbst Rußland wirklich neutral bliebe, was trotz des ebeu abgeschlossenen Vertrages über Asien

sehr unwahrscheinlich ist, könnte Deutschland nur zu Land Ersolge erzielen, da Frankreich zur See mit vollster Sicherheit ans die Hilfe Englands rechnen kann, denn diese? Land sehnt ja bekanntlich den Augenblick herbei, wo es die gefährliche Rivalität der deutsche» Flotte vernichten könnte. Und das; die vereinigten Flotten Frankreichs und Englands die deutsche Kriegsflotte vollständig vernichten könnten, das zeigt uns ein bloßes Recheuexcmpel, in welchem wir die verschiedenen Seeinheiteu gegenüberstellen

, da gegen eine vierfache Ucberlegcnheit auch die größte Tapferkeit nicht auszukommen vermag. Ueb- rigens rechnet Frankreich, wie erst kürzlich ein hoher Offizier verriet, sehr stark aus die Mitwirkung seiner großen nnd vorzüglich geschulten Lnstslotte. Die Hilfe Oesterreichs kann Deutschland nichts nützen, da unsere Flotte, selbst wenn sie im Verein mit Italien über das englisch-französische Mittelmeer- geschwader siegte, die Meerenge von Gibraltar nicht Passieren kann. Aber selbst den günstigsten Fall: Neutralität

Nuszlands. Festigkeit des Dreibundes und Sieg Deutschlands zn Land angenommen, so ergibt sich für Deutschland als Schlußbilanz : Verlust der Flotte, der Kolonien, des Handels, Der Trost, daß auch Frankreich zerrüttet wäre, kann Deutsch land wenig Helsen, denn als einziger Sieger bliebe England übrig. In Frankreich ist die Stimmung für einen Krieg nicht ungünstig, da sich die französische Nation in ihrem Besitzstände, zn dem es auch Marokko rechnet, angegriffen sieht. Der Franzose sieht sich im Vertei

digungszustand gegen „preußische Uebergriffe'. Und wenn es gegen „Prnssiens' geht, da erwacht selbst im Arbeiter der Wunsch nach Revanche nnd läßt ihn seine Sorge um Familie und Leben vergessen. Die französische Regierung hat darnin einen festeren Rückhalt an der gesamten Bevölkerung, während in Deutschland nur interessierte Kreise znr Unnach- giebigkeit raten. Der deutsche Kaiser hat schon so oft Proben feiner aufrichtigen Friedensliebe gege ben, daß wir auch in diesem Falle von ihm erhofsen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 17.08.1923
Umfang: 8
zwischen dem besehten und dem unbesetzten Deutschland bis Zt. August ver längert. Teuerung lm besetzten Gebiet. Essen. 17. August. Die Reichsregierung hat zum Ankauf von Lebensmitteln und zur Herabsetzung der enorm hohen Fettpreise im besetzten Gebiete 200.000 holländische Gul den zur Verfügung gestellt. Von den Lebens- mittelpreisen in den besetzten Gebieten kann man sich eine Vorstellung mache?,, wenn »nan hört, dah in den letzten Tagen ein Pfund Margarine mit 1.200.000 Mark bezahlt wer- den muhte. Der nächste

Politik' de- i grüßt wird, kommt doch andererseits zwischen ! den Zeilen der sehr spärlichen Kommentare. ' die die Morgenblätter den Ereignissen in Deutschland widmen, verschiedentlich die Be- ! fürchtung zum Ausdruck, daß für Deutschland der Regierungswechsel die Rettung vor dem völligen Z'.'sammenl-uch be^eiit'n könne, aus den man hier alle Hoffnungen gesetz: hatte. Nur die demokratischen Organe begrüßen den Wechsel der Situation mit »usgesproche- ner Sympathie. Sie geben der Hoffnung Ausdruck

, daß dadurch eine direkte Verstän digung Mischen Frankreich und Deutschland ermöglicht werde. Das „Echo de Paris' läßt sich aus '-erun melden, daß eine der ersten Regierungsver- handli'ngen voraussichtlich die Miederbeset- zung der Botschasrerpvsten von Baris nnd Brüssel sein ward«. Für den Paris»? Posten sei der ehemalige Reichskanzler Dr. Wirth oder aber Dr. Räumer in Aussicht genom men. Eine solche Geste könnte ^war nicbt ohne meiters als eine Mißbilligung der Politik des passiven Widerstandes gedeutet

Ministerium. Deutschland befinde sich in völligem Bankerott, die Staatskassen seien leer, die Notenpresse rotiere mit wahn sinniger Geschwindigkeit und erreiche trotz dem nicht, den Bedarf an dem völlig ent werteten Papiergelde zu decken. Der Ab grund. an dem Deutschland sich bejinde, sei riesengroß. Lediglich die deutsche Industrio habe aus dem Schiffbruch die Milliarden zu retten vermocht, die sie in Sicherheit gebracht habe. Cuno habe das Land ruiniert, ober er habe die Interessen

seiner Klassengenossen gewahrt. Das sei der größte Skandal, den die Geschichte auszuweisen habe. Von Dr. Stresemonn. dem Nachfolger Cunos, sei lediglich bekannt, daß er von der lleberzeugung durchdrungen sei, daß Deutsch land in seinem Unglück von England nichts mehr zu erwarten habe, und daß es eine Rettung nur bei Frankreich finden könne. Wenn dies zutreffe und Stresemann den Mut aufbringe, eine solche Politik loyal durchzu führen, so könne es immerhin möglich sein, Deutschland vor dein völligen Ruin zu retten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 24.06.1925
Umfang: 8
eine Eigenkraft. Allerdings kann sich diese Eigentraft nur entfalten nicht im Gegensatz, sondern in Freundschaft zu seinen Nachbarn. Die bisherige polnische Politik hat sich gang einseitig auf die französische Hitfe verlassen und hat sich im Vertrauen daraus oiend mit Deutschland sowohl als auch mit Rußland zerstritten. Frankrs'ch aber liegt weit von Polen, und es könnt« einmal der Tag kommen, da einem erstark ten Deutschland oder einem erstarkten Ruß land gegenüber die französische Hilfe sast wertlos wäre

aber — und das ist das Ent scheidende — leistet sich selbst damit den größ ten Bärendienst. Die Freundschaft Deutsch lands und Rußlands entgeht ihm, und es gewinnt dafür nicht einmal ein starkes Polen. Ein starkes Polen entsteht nämlich nur dann, wenn Rußland sowohl wie Deutschland an einer Niederwerfung des polnischen Staates kein Interesse mehr haben, sondern im Gegenteil an seinem Dasein. Das aber wird der Fall sein, wenn der unnatürlich aufge blähte polnische Leib ein« normale Forin angenommen hat. Nur ein Polen

, welches mit seinen Nachbarn in Frieden lebt, ist ein starkes Polen — das ist der Karidinalsatz, den Frankreich an die Spitze feines politischen Programms schreiben sollte. Ein solches Polen zugrmckegurichten, wird weder Ruß land noch Deutschland in den Sinn kommen, denn weder Rußland noch Deutschland haben Lust, Millionen der schwierigen National polen in ihren Grenzen zu haben. Bei näherer Ueberlegung also ist die pol nische Frage, und damit der Kern des fran zösisch-deutschen wie des französisch-russischen Änvernchmens

Deutschlands und Ruß lands, sondern auch die Sicherheit des unge störten Daseins Polens. Es sängt also, wie wir jetzt sehen, nicht nur zwei, sondern sogar drei Uiegen aus einen Schlag. Will es sich m'-t diesem Polen intensiv befassen und will es damit verhüten, daß dieser Polenstaat etwa in Abhängigkeit von Deutschland gerät, so ist das ganz seine Sache. Weder Deutschland noch Rußland wird in solche französische Politik hmeinsahron. Dies Polen wäre ja kein Aergernis für seine Nachbarn

, sondern die VerwirklZchung des SclbstbiMmmungs» rechts der polnischen Nation, das weder von Rußland noch von Deutschland jemals bestrit ten werden wird. Frankreich würde aber noch etwas viel Wichtigeres damit erzielen. Jetzt hat es ewig Angst vor geheimen Abmachungen Deutschlands mit Rußland, Tritt es jedoch dem Verhältnis Deutschland-Rußland be:. so ist es unmittelbar beteiligt am europäi schen Osten, viel uiiinittelbarcr als irgendeine Beziehung Frankreichs zu Polen jemals er reichen könnte. Frankreich hat durch Polen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 22.08.1921
Umfang: 8
zu können, wäre eine Konirolle der deutschen Industrie durch Alliierte. Neue Teuerungszulagen in Deutschland. Berlin, 22. August. Heute beginnen hier beim Reichssiuanzaml die Verhandlungen mit Vertretern der Arbeiter- und Beamienorganisationen wegen l6cn?ähnmg neuerlicher Teuerungszulagen. Somjetrngiaud taust in Deutschland. Zerlin, 21. August. Die Sowjetregierung machte aus der Messe oou Königsberg starte Einkäufe in landwirtschaftlichen Maschinen. Aünskirchen und Zvestungarn. Ajen, 21. August

der rein wirtschaft lichen und sozialen Fragen ist verhältnismäßig noch jung. Die erste praktische Verwirklichung die ses Gedankens ist der seit dem Waffenstillstand in Deutschland geschaffene Reichswirtschaftsrat, der allerdings mehr beratenden und begutachten den als beschließenden Charakter hat. Vor einigen Wochen las man in der deutschen Presse von der 'lischt der Regierung, diesen Rat in eine berufs ständische erste Kammer umzuwaitdeln. Ob aller dings derselben nur rein wirtschaftliche Fragen

zwischen England und Deutschland gearbei tet: zwei Statsmänner erster Ordnung hatten am Tische der Vernunft miteinander beraten, ohne daß das Klirren der Waffen wichtigere Weltwirtschaft?- plane verwirren und beirren sollte. Sir Edward Grey sah einen Krieg mit Deutschland, in den ganz von selbst durch ihre Bündnispflichten alle Völker gerissen werden müßten, als das gleiche, schlechte, englische Geschäft, das ihm der Botschaftsrat selbst für den Siegesfall als wenig aussichtsreiche deut sche Zukunft

des portugiesischen Be sitzes in Afrika zwischen Deutschland und England (Interessensphären) geschlossen. Die Politik der fol genden Jahre führte Deutschland und England im mer mehr auseinander. Nach der Marokkokrise von 1!>11, die „haarscharf' am Kriege vorbeiführt?, hat te Englands liberales Kabinett wieder stärker den Wunsch, „das Verhältnis zu Deutschland zu bes sern.' „Im Herbst 1311 wurden die ersten erneuten Tastversuche von beiden Seiten mit großer Behut samkeit unternommen. Es entsprach dem Wesen

der englischen Diplomatie, daß sie erst in unver bindlichen, persönlichen Unterhandlungen aus ge sellschaftlichem Anlaß, hauptsächlich mit dem als Ge schäftsträger fungierenden Botschaftsrat von Kühl mann, vorsichtig sondierte, auf welchen Gebieten englische Zugeständnisse möglich wären, um zu einem besseren Verhältnis mit Deutschland zu ge langen. Die Antworten des gefragten Diplomaten, die nichts als seine Privatmeinung kennzeichneten, wiesen nach Kleinasien und Afrika. Es bot sich Ge legenheit, den Umfang

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 31.01.1921
Umfang: 8
Generalkonsul in Trieft Dr. Quiatkowsky v«rde zum österreichischen Gesandten beim Quin» »al ernannt. ZmWand treibt zu wenig Steuern ein. Die Ansicht Lloyd Georges. London, 29. Jänner. Lloyd George erklärte in einer Rede in der gestrigen Sitzung der Konfe- nnz, dah Deutschland seine Staatsbürger nicht an nähernd in der gleichen Weise besteuere, wie die alliierten Länder. Nach den Berechnungen der sachverständigen wurden vom englischen Einkom men 27 Prozent» in Frankreich in Prozent. ,n Teutschland

aber nur 12 Prozent verlangt. Ne SLrafMgv.en gegen Zemschland. Paris. 29. Jänner. Bezüglich der Eniwaff- »Uügsfragc ni'.irdc beschlossen, da^ Deutschland s?!Ug entwass.iet werden iniisse. In dem Projekt, das Marschall Foch ausgearbeitet hat, sind drei Friste» vorgesehen, wovon die eine mit <5. ^ril dlginüt. Als Stcafmaiznahmen sind vorgesehen: 1. dic Fans für die tFjiihrigc Besc>;uiig des Liheinlai-- t's durch die Alliierten, beginnt erst mit jenem !age zu lausen, an dem Deutsuiland seine Abrü- iluuq!-!)erp

>l:chtungcn erjüllt hat. 2. Die Alliierten dchalien sich das Recht vor, das Nuhrgebiet oder jeden anderen beliebigen Tri» von Deutschland zu besetzen. 3. Es steht ihnen das Aecht zu, im Rhein land Zollrepressalien auszuüben. t. Deutschland wird solange es seine Entwaffnung nicht durchge führt hat, zum Völkerbund nicht zugelassen. Diese Ttru,s„iut,onci! werden Deutschland ersl b.?«i»nl gegeben werden, sobald sich bei den im Heder ilnit» sindenden Londoner Vespre.hunzen herauf,.stellt

haben wird, das; Deutschland midersneiiitig ist. Eie sind em'g ^ Zeulz hiKud K-jbz'ipxs^en. Teutschland iiiui; >.tiit!iiardeu Golvn-.ark zahlen. Pari s. Gauner. Tie Ailiierten-Konsereiiz hat sür die A'iedergutmachungssrage zu einem Ue- bcreintommen gesuhlt. Es beruht im WeseiUlichen auf folgender tirnudwize: Deutschland mu^j ab l. 'Äai 1L2l durch 42 Jahre hindurch Ratenzahiuir- gen leisten. Die ersten beiden Raten betragen je zwei Milliarden, die folgenden je drei Milliar de» und die übrigen ZI je sechs Milliarden Hold

mark. Augerdem muh Deutschland t2 Zahre hin durch an die Reparationstommission l2' c> seines Aussuhrwertes zahlen, wodurch Demschland ange stachelt werden soll, ÄsrpMhtuage« sobald als möglich zu erfüllen. Zn den ersten zwei Zahre» soll es sür die solgenden zwei Zahl k »nd für den Rcsi Z ^ Nachl>:ü erhalten, wen» es die Leistungen vor der vorgesehenen Zeit voll bringt. Das Usbereinkommen sieht weiters die Kontrolle des deutschen Zollwesens durch die Re« parationskommisfion und die Einführung neuer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 07.08.1925
Umfang: 8
. Deutschland md Pole«. Lrandmarkuug der polnischen Politik. Berlin. 7. August. MB.) Der deutsche Reichstag befaßte sich gestern dringlich mit der Frage der Deutschen- Ausweisungen aus Polen. Außen minister Stresemann wies mit ernsten Wor ten darauf hin, daß man mit einer solchen Politik, wie sie Polen betreibe, nicht zur Be ruhigung Europas beitrage. Deutschland habe sich bemüht, eine Linderung der polnischen Härten wenigstens für die alten Leute, Frauen, Kinder und Waisen zu erlangen

, doch war alles nutzlos. Der Geist, der aus den pol nischen Zwangsmaßnahmen sprühe, sei der Geist des Egoismus und des Hasses. Polen beleidige nicht nur Deutschland, sondern die ganze Kultur durch sein Vorgehen und seien daher die deutschen Gegenmaßnahmen vollauf berechtigt. Das Haus genehmigte dann eine Entschließung, in der das Vor gehen Polens als eine Verletzung aller Men schenrechte bezeichnet und von der Reichs regierung verlangt wird, daß sie alle passen den Gegenmaßnahmen ergreift und für das Wohlergehen

der Vertriebenen so rasch als möglich sorgt. Eine französische Stimme über den polnischen Korridor. Berlin, ö. August. Das „Berliner Tagblatt' meldet aus Paris: Im .Matin' erklärt Henri de Iou- oenel, daß von den Verhandlungen über den Pakt das Schicksal Frankreichs abhänge. England sei durch die Idee hypnotisiert, daß Deutschland so rasch als möglich dem Völker bund beitreten müsse. Chamberlain habe den an sich berechtigten Wunsch, daß Deutsch land die Bedingungen des Völkerbundes an erkenne. Von IM Millionen

Europäern, die heute dem Bunde noch nicht angehören, wür den in diesem Falle 6t) Millionen Deutsche sich der Organisation des Friedens anschlie ßen. Henri de Jouvenel gibt die Wichtigkeit dieser Entdeckung zu. aber er fürchtet, daß Chamberlain geneigt ist. diese Wichtigkeit zu überschätzen und den Beitritt Deutschlands zum Bunde durch Zugeständnisse oder Pri vilegien zu bezahlen. Hier sei die Gefahr. Deutschland rechne mit einem Kriege Ruß lands gegen Polen, bei dem Deutschland ohne großes Risiko große

Borteile erlangen könne. „Deutschland weiß,' fährt Jouvenel fort, .daß es in seinem Zustande halber Entwaff nung vorläufig selbst zum Kampf noch nicht fähig ist, aber seine Beziehungen zu Polen werden mit jedem Tage schlechter. Die pol nische Regierung hat mit der Ausweisung von 3V.VVV Deutschen dem Haß eine neue Nah rung gegeben. Wenn Polen damit auch nur einen Rechtsspruch ausführt, so ist doch zu beachten, daß gute Prozesse nicht immer zu guten Beziehungen führen. Wir müssen im übrigen loyal

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 22.10.1925
Umfang: 8
L. 13.—, Oesterreich 8 3.S0. — Postscheck 11/712. — Fortlaufende Annahme des Blattes verpflichtet zur Zahlung. Nr. 241. — ZK. Jahrg. Donnerstag, 22. Sltober MS conto oo»«-. Marx über Locarno. Seine Ursache zu übermäßiger Areude. Karlsruhe. 22. Okt. (AB.) Der ehemalige Reichskanzler Marx er- Uärte, daß Deutschland keinerlei Ursache habe, sich über die Abkommen von Locarno übermäßig zu freuen. Es sei jedoch höchste Zeit, daß es in den Völkerbund eintrete, denn nur dadurch könne seine Stellung er leichtert

der Text der Verträge von Lo carno vor. Er bringt keine Ueberraschun- gen. Obwohl man die Konferenz als ein ge lungenes Stück Geheimdiplomatie bezeich nete, ist dem vorliegenden Text der Ver träge nichts zu entnehmen, worauf man nicht vorbereitet gewesen wäre- Die häufigsten Worte im Bertrage von Versailles sind wohl: „Deutschland verzichtet' und „Deutschland erkennt an'. Verzichtet auf Gebiete, die ihm bisher gehörten, er- kennt die Beschlüsse an, welche die alliierten und assoziierten Mächte

', damit es zu diesem Beschluß käme! Ist ein Fortschritt zu bemerken, der zwischen den Methoden von Versailles und Locarno liegt? Gewiß, ein Fortschritt in der Form ist da. Die Unterscheidung zwischen alliierten und assoziierten Regierungen auf der einen und Deutschland auf der andern ist äußerlich weg gefallen. Dafür schließen die Gegner von ehe dem einen Vertrag, der allen beteiligten Signatarmächten Garantien gewähren soll. Den Franzosen wird ihre Beute, uralte» deutsches Limd, garantiert, den Deutschen

nicht unwesentlichen Punkten die in dem Vertrage als alliiert« Mächte bezeichneten Staaten das alleinig« Entscheidungsrecht, d«s fi« bisher beanspruch ten und auch ausübten, auf zugunsten de« Gedankens der Schiedsgerichte. Das ist aller dings ein wesentlicher Erfolg. Aber die Ab- surdität des Bersoiller Vertrages «ußte j« von selbst dazu führen. Die Zeit Hai den Beweis erbrach«, daß Deutschland wioder als Wettmacht gowertet werden muß. daß es wiever «inen Platz un ter Gleichen einnehmen wird. Rur wenige Jahre

hat Deutschland gebraucht, um sich von seinem Sturze zu erholen, wenn «s auch ein langer und beschwerlicher Wog war, ehe es dieses Ziet erreichte. Darum wollte man sich mit Deutschland noch schnell vertragen', da das Diktieren sich nicht mehr so leicht ma chen läßt. Es ist gewiß sin Opfer, daß Deutschland die Grenzen im Westen garantiert, di» sicher nicht im Geiste der Versöhnung und de» Selbstbestimmungsrechtes der Völker gezogen worden find. Wir» man.da» in F»vnk«lG Kein Seuatorenschub. Das Präsidentschasls

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 27.05.1924
Umfang: 8
Deutschland nach rechts. Weder die französischen noch die deutschen Wahlen find entscheidend. Sie spiegeln die Verwirrung der Ansichten wieder, die die Völker allenthalben beunruhigt. Die Rechte in Deutschland schwankt, was sie mit dem Eachverständigenbericht anfangen soll, und die Linke in Frankreich ist sich nicht klar, was sie bezüglich des Ruhrgebietes machen will. M weder in Deutsc^and noch in Frankreich gibt es eine mögliche Parteigruppierung mit einer hinreichend starken parlamentarischen Mehrheit

, die das Risiko übernehmen könnte. Es ist schwierig, die Lage in beiden Län der» abzuschätzen. In Deutschland gibt es dmundzwanzig. in Frankreich mindestens »cht Parteien. Bei dem Durcheinander der politischen Sektierer ist es unmöglich, aus mathematischem Wege Mehrheiten sür oder gegen eine bestimmte Politik zu berechnen. Es herrscht keine Parteidisziplin, keine Treue zu den Parteiführern, die der Stetigkeit die nen könnte. Da ist ein: Anzahl kleiner Grup pen, die soeben aus einem wütenden Kampfe

hervorgegangen sind, wobei sie bemüht wä re», einander aus lauter Vaterlandsliebe und Menschlichkeit umzubringen. Können sie sich zu einem gemeinsamen Zweck vereinigen, der, wenn er zum Frieden führen soll, in bei den Ländern ünvolkstümlich sein muß? Eine vteuererhöhung zum Zwecke der Bezahlung der Schäden an Frankreich kann eine Regie rung in Deutschland nicht volkstümlich ma- i chen; ein Steueraufschlag zu dem Zweck, den Deutschen einen Teil ihrer Reparationszah lungen nachzulassen, kann zur Volkstümlich

keit einer Regierung in Frankreich nicht bei tragen. Und aus Grund der letzten Wahlen lann eine Regierung in Deutschland, die ge willt ist, begründete Ansprüche zu bezahlen, bloß über eine 'kleine und zweifelhafte Mehr heit verfügen: und eine Regierung in Frank reich, die bereit ist. aus übertriebene Ansprü che .zu verzichten, kann bestenfalls nur hoffen, van einer unbedeutenden und unsicheren Mehrheit ständig unterstützt zu werden. Trotz dieser widrigen Umstände sind Ele mente vorhanden

, die einer Beruhigung in beiden Ländern günstig sind: die Mehrheil, sowohl in Deutschland als auch in Frankreich, ist bereit, den Sachverständigenbericht anzu nehmen; aber es sind noch andere günstige Umstände vorhanden, die Ermutigung bie ten. In Deutschland wünscht das Großkapi tal Ruhe. Zum Glück belasten die ersten bei den Jahre der Wirksamkeit der Sachvcrstän- digenvorschläge die deutschen Finanzen nicht >Ät schweren Verpflichtungen. In der Poli tik ist kein Teil der Gesamtheit so kurzsichtig

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 11.08.1914
Umfang: 8
, der sich nur durch die Fluch: der Festnahme entziehen konnte. Der Handstreich aus die modern 'ausgebaute Fesruug selbst glückte nicht. Nach- dem dann die deutschen Abteilungen am >'>. Angnsr verstärkt worden waren, wurde der Angriff aus die Festung unternommen und am 7. Angust um ^ Mir früh wurde sie im Sturm eingenvmmen. Die Nach richt von der Einnahme Lüttichs rief in ganz Deutschland, aber anch in Oesterreich großen Jubel hervor, dies um so mehr, als Lüttich eine moderne, vollkommen ausgebaute Festung ist. Die Wiener

Blätter drücken einmütig die herzliche Freude über die Erstürmung Lüttichs aus, welche nicht nur ein Ruhmesblatt in der deutschen Anneegeschichte bleiben wird und als Beweis ihrer vor nichts zurückschrecken den Entschlossenheit und Angriffskraft gelten muß. sondern auch einen groszen konkreten Erfolg für wei tere Operationen bedeutet, indem nunmehr die Straße nach Frankreich frei ist. Die strategische Besetzung Belgiens durch deutsche Truppen hat größtes Aussehen gemacht und Deutschland sei tens

seiner Gegner heftige Vorwürfe eingebracht. Der Reichskanzler hat diesen nicht geleugneten Bruch des Völkerrechtes mit dem Rechte der Notwehr entschul digt. Hätte Deutschland diesen Schritt nicht getan, so wäre zweifellos Frankreich durch Belgien in die dnrch Festungen nicht geschützte rechte Flanke des deutschen Aufmarsches eingedrungen, was katastro phal enden müßte. — In diesen Tagen ist es ange zeigt, an ein Ereignis zu erinnern, das vor einigen Jahren größtes Änssehen erregte. Eine geheime Kommission

, bestehend ans französischen und engli schen Genera Isla bs o ssi z i ercn, unter letzteren einer der bedeutendsten Heerführer Englands, Feldmarschall French, l>atte ganz Belgien bereist, und zwar im Einvernehmen mit der belgischen Regierung, nm Belgiens Nerteidignugsniaßnahmen gegen Deutsch land und den strategischen Aufmarsch in einem Zn- knnstskriege mit Deutschland zn besichtigen. Die Sa che kam bald auf und war den Beteiligte», vor allem Belgien, höchst uiiangcnehm. Deutschland wußte seitdem, wozu

Belgien im großen Kriege dienen sollte. Dnrch seine wunderbare, heroische Entschlos senheit kam es den Plänen seiner Feinde gottlob zuvor. Kriegserklärung Deutschlands an Frankreich. Berlin, Augnst. Am 3. August, 1 Uhr 50 Min. nachmittags, sandte der deutsche Reichskanzler an den deutschen Botschafter in Paris ein Tele gramm, worin der Botschafter den Auftrag erhielt, infolge Einbruches französischer Truppe» in deut sches Gebiet der französischen Regierung die Erklä rung abzugeben, daß Deutschland

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 12
Datum: 25.11.1922
Umfang: 12
. Das Advokarurgericht von St. Louis schrieb, daß der Hotelbesitzer Ba genskz in St. Lvuis ohne Erben gestorben sei und bestimmt habe, daß sein Barvermö gen in der Höhe oon AV.V00 Dollar seinem Bruder, der in Deutschland im rheinisch- westfälischen Industriegebiete wohn», zuzu senden sei. Eine amerikanische Auskunftei hat in Verbindung mir einer deutschen die jetzige Wohnung des Erben im Auftrag des Ver storbenen ausfindig gemacht, worauf die Ue- berfendung der Erbschaft durch das amerika nische Gericht erfolgte

. Das flämische Wochenblatt „Blaanderen' bringt unter der Überschrift „Merkwürdige Zahlen' über die Sterblichkeit der französischen und deutschen Kriegsgefangenen folgende Mitteilung: „Nach den vom französischen Kriegsminister ver öffentlichten Zahlen waren in Deutschland -173.000 französische und in Frankreich -i21.MV deutsche Soldaten als Kriegsgefan gene interniert. Davon sind gestorben 18.222 Franzosen in Deutschland und 22. MZ Deut sche in Frankreich. Es lohnt sich wohl, die Zahlen zu veröffentlichen

-, sür Menschen okme Vorurteil sind sie außerordentlich viel sagend. Sie beweisen nämlich, wie frevelhaft es ist, durch systematische Aigen die Völker gegeneinander aufzuhetzen. Danach sind an den Deutschen in französischer Kriegsgefan genschaft 5.2 Prozent gestorben, während von den Franzosen in deutscher Kriegsgsfangen- 'chafr nur ihr Leben einbüßten. Die Zah len beweisen, daß Deutschland mehr Recht dazu hätte, sich über die Behandlung seiner Kriegsgefangenen zu beklagen, als Frank reich

Jagd in den Gassen der Stadt. — Es wäre sehr zu empfehlen, wenn man auch bei uns an ähn liche Maßregeln dächte, ' wie Deutschland ausgesogen wird. In der Zeitschrift „Die Leipziger Mustermesse' wird ein bezeichnende» Biüpiel sür die sich aus den Vaiuloschivcmkuugen unter Umstän den ergründen Verhältnisse angeführt: Ein Argentinier harte bei ieiuer Ankunft in Deutschland in der Woche vor der Eröffmmg der Leipziger Messe bei einem Dollarturs von Mark im ganzen Dollar ein t'.ewechsett, Bon den dafür

gelösten 18 Mil lionen Mark kaufte und bezahlte er für 5 Millionen Mark soior: greifbare Ware auf der Messe. Den restlichen Betrag ivech- selte er sei einem höheren Dollarkurs um — der Dollar ging damals vorübergehend zurück — und erhielt dafür 92M Dollar. Er verläßt also Deutschland m:c einen Ueber- schuß von ZM Dollar mmmi für 5 Millionen Mark deuriche ^adnkute mit und hat in Deutschland uoch d^u> andrrihnlb Wochen umsonst geleiu ' Die No! der alten, kranken Dienstmäd chen in Wien. In Wen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 27.11.1922
Umfang: 6
Seite 2. »Ver Tiroler^ Montag, den 27. November IgZZ. DieProgramMvede des neuen deutschen Reichskanzlers Euno. Unser Deutschland, das der Menschheit so viel an höchsten Werten der Gesittung und Ge sinnung und der Ausprägung besten Men schentums gegeben hat, soll im Umkreis gleich berechtigter Völker wieder ein sich selbst be stimmender. aus eigenen Kräften und eigenem Recht lebender Staat werden. Der Weg zu diesem Ziel ist weit, viel weiter, als er drän gender Ungeduld erscheint. Deutschland

kann, nicht zahlen. Heute ist die Frage der Erfüllungsmöglich- keit und ihrer Grenzen geklärt. In Cannes, in Genua und später überzeugten sich die in der Reparationskommifsion vertretenen Mäch te, daß die Deutschland auserlegt« Leistung unerschwinglich ist. Sachverständige aus den Gläubigerstaaten wie aus neutralen Ländern fanden sich in der Anerkennung der gegenwär tigen Leistungsunmöglichkeil und in eingehen der Darlegung ihrer Gründe zusammen. Nicht Deutschland sag:. daß es das Verlangte nicht zahlen wolle

, sondern die Gläubiger und die Sachverständigen der Weltwirtschaft erklären, daß Deutschland nicht zahlen kann. Reparationsfrage — Schuld frage. Im Vordergrund unserer Verantwortung und Sorge steht die Reparationsf'-age, die mm zur Schicksalsfrage de? deutschen Wirtschast ge worden ist. Die Stellung der Regierung hier zu ist klar: So wenig die tragische Frage der Schuld am Weltkriege für das richterliche Ge wissen der Weltgeschichte durch irgendein ge schriebenes Wort entschieden werden kann, ebensowenig Sinn

hat es für uns, die Tat sache des verlorenen, nicht des verschuldeten Krieges zu leugnen. Die Regierung betrachtet es als ihn: Pflicht, ohne >-<?liä)e Scheu alles beizutragen, was ein gerechtes Urteil über die Schuldsrage herbei führen kann. Aber ebenso betrachtet sie es als notwendig, nach diesem verlorenen Kriege zur Abtragung der Deutschland auferlegten Ver pflichtungen, insbesondere zum Friedenswerk des Wiederausbaus der zerstörten Gebiete in Frankreich, die die volle Wucht des zerstören den Krieges zu tragen

ist Lebenselement weil die^ die Lebensfrage unserer Nation ist. Wir erwarten die Steige rung der Leistung von allen Beteiligten, von der Unternehmerschaft wie von den Arbeitneh mern aller Berufe. Sorge um den Rhein. Wir wollen eine ehrliche, seichte und deut sche Politik treiben, was Deutschland und die ganze Welt brauchen: Einigkeit und Arbeit. Wohl wissen wir. daß Deutschland deutsch bleiben wird und keime seiner Ländir dem Herzen und dem Geiste nach von Deut Wand abgetrennt werden kann. Aber mit Sarge

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 28.09.1923
Umfang: 8
selbst ohne Intervention des Militärs. Nur im Gebiete von Dcrkoviha Ferdinands sind die Kommunisten noch die Herren der Lage, doch sind die Truppen mn Umzingeln der Auf ruhrer. viele Rädelsführer sind bereits ge- flüchtet. -t- Die Boschewiken uad die Ereignisse in Deutschland. Der bekonnte russische Kommu nistenführer und Volkskommissar Bucharin hielt, wie die Moskauer „Prawda' meldet, aus der Delegiertenkonferenz der Sowjetkom- missäre in Tis'is eine Rede, in der er sich auch mit der Lage in Deutschland befaßte

. Nach seiner Aismung ist Deutschland nun mehr für den kommunistischen Umsturz reis und er setzt große Hoffnungen aui ihn. Er sprach: Die Ereignisse, die sich gegenwärtig in Deutschland vorbereiten, sind ein Faktor, an dem die russische kommunistische Partei nicht achtlos vorübergehen kann. Wir sind der festen Ueberzeugung, doß wir am Vor abend weltbedeutender Ereignisse stehen und daß die deutsche kommunistische Partei schon in den nächsten Wochen, vielleicht noch früher, die Macht an sich reißen wird. Es muß

daher das Bestreben der russischen kommunistischen Partei sein, die Tätigkeit der deutschen Koni- nrumstenführer aus das kräftigste zu unter stützen. Es ist für uns ungemein wichtig, daß in Deutschland die kommunistische Revolution mit Erfolg durchgeführt wird. Ein geglückter Umsturz in Deutschland kann eine Weltrevo- lutlon nach sich ziehen und dann können wir in der ganzen Welt das Sowjetsystem ein- führen. Wir dürfen anderseits nicht vergessen, daß im Falle eines Mißerfolges Ses kommu nistischen

Putsches in Deutschland Sewjetru^- land Gefahr läuft, durch eine Mauer der Reaktion abgesperrt zu werden. Die europäi sche Reaktion würde dann Deutschlund als Aufmarschgebiet gegen Sowjetruß'and ver wenden. um die verhaßte bolschewistische Re gierung zu stürzen. Der Niederbruch der deut schen bürgerlichen Bewegung ist daher für die Existenz und Weiterentwicklung der rusisschen kommunistischen Regierung von ungeheurer Bedeutung. Der Sieg der deutschen Kommu nisten wäre ein Wendepunkt für die ganze

kommunistische Bewegung in Europa. lral 1914 wegen der englischen Kriegs« rung an Deutschland aus dem Kabineft t Ein Erdbeben im Bakonyer Wald. tz.I die Blätter aus Raab melden, wurde I Umkreis der Sladt am 23. September mittags ein Erdbeben verspür». Das H.l.1 war im Gebiete des Bakonyer Waldiz'^I sonders stark fühlbar. Zwei Ortschaften z,I litten sogar Schaden. t Der japanische Wiederaufbau. Ein I liches Dekret zeigt die Eröffnung eines dites von 100 Millionen Pen zur Ux ftützung der durch die letzte

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