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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 01.12.1904
Umfang: 8
des Tiroler Bauernbundes UM 10 6br vormittags, die öffentliche Vauernversammlung um i <Zbr nackmittags abgehalten. Programm und Redner bleiben gleich. Exkönigin NataUe von Serbien. Die Weyausfuyr und die Kandels- vertrage mit Deutschland. Die HandelsvertragSverhandlungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Teutschland sind eben in vollem Zuge begriffen. Damit man lin dieser An^ gelegenheit klar sehen und unsere Interessen wahren könne, muß man zuerst mit Deutschlands Zollpolitik ins Reine kommen

. ES ist eine bekannte Tatsache, daß es in der Geschichte der Zollpolitik kein Ereig nis gibt, welches größeres Aufsehen erregt hat, wie der neue Zolltarif, auf dessen Grundlage wir jetzt mit Deutschland inS VertragSverhältnis treten wollen. Dieser neue deutsche Zolltarif übt wohl aus keinen anderen Staat eine so tiefgehende Wirkung wie auf Oesterreich und wenn der Zolltarif in un veränderter Form ins Leben tritt, so wird er nicht nur störend auf unseren Handelsexport einwirken, sondern unseren Viehexport vollkommen

lahm legen. Welch große Interessen da auf dem Spiele stehen, das zeigt am deutlichsten ein «Blick in die Verkehrsstatistik, nach welcher der Export vom gemeinsamen Zollgebiet nach Deutschland an 800—900 Millionen Kronen ausmacht. Der Export des lebenden Gutes beträgt 59,000.000 X. DaS rapide Anwachsen der Bevölkerung s hat Deutschland zu einem Industriestaat gemacht. Der immense Fleischkonsum hält mit dieser Völkerver mehrung Schritt. Mit dem Anwachsen des Kon sumes ist auch der Import

nach Deutschland ge wachsen. Der große! Import hat die dortige hei mische Produktion unrentabel gemacht und hier be ginnen die Klagen der deutschen Agrarier. Sie sagten, wie bisher der Schutzzoll für die Bodenpro dukte zu einem zollpolitischen Bedürfnis geworden sei, so bilde jetzt der Schutz der Viehzucht die drin gende Notwendigkeit der nationalen Produktion. Der Viehzoll des neuen Zolltarises beweise, daß sich die deutsche Regierung ^.vom den Anforderungen der Agrarier gebeugt habe. Das j Bestreben

der Verdrängung des Vieh- jmpmtks hat sich zuerst bemerkbar gemacht, als Deutschland in den neunziger Jahren die Einfuhr der russischen Cchase und des Hornviehes verboten hatte. Die Motive des Verbotes bildeten damals Veterinäre Gründe. Als aus Amerika die Schweine pest nach Deutschland eingeschleppt würbe, untersagte man 4893 den Import von Borstenvieh aus Wiener- Neustadt und 1895 am 5. Juni auch aus Köbanya. Nachdem aber unser ganzer Export von Köbanya aus erfolgte, so war mit einem Schlage der gesamte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 18
Datum: 11.04.1925
Umfang: 18
zur Meistbegünsti gung bestand, außer Kraft getreten. Seit diesem Tage ist Deutschlands wirtschaftliche »olle Handelsfreiheit wieder hergestellt. Bis jetzt hat Deutschland nur einen einzigen Handelsvertrag abgeschlossen: mit Englano. Mit Italien kam am 10. Jänner das bekannte Modus Vivendi-Abkommen zustande, das am 31. März um weitere drei Monate ver längert wurde: mit Frankreich wurde erst «ach mühsamen Verhandlungen ein Provi sorium erzielt: mit Belgien kam vor kurzen «in Handelsabkommen zustande

anlangt, so haben wir Wie derau darauf verwiesen, welche Besorgnis die ital. Industrie vor der deutschen Konkur renz erfüllt. Die Handelsvertragsverhandlun- gen zwischen Italien und Deutschland schlep pen sich darum auch sehr longsam dahin, roe.! Deutschland die allgemeine Meistbegünsti gung grundsätzlich verlangt, die ital. Jdustrie ober von ihrer allgemeinen Anwendung nicht viel wissen will. Allerdings muß man auch bedenken, daß Deutschlands Revision des Zolltarifs noch nicht beendet ist und daher

eine sichere Grundlage für ordenülche Ver handlungen fehlt. Zur Kennzeichnung der Lage des Handels verkehrs zwischen Deutschland und Italien geben wir die zwei nachstehenden Tabellen bekannt die wir an Hand der statistischen Ausweise des Finanzministeriums zusammen gestellt haben und die sich auf die Einfuhr Italiens nach Deutschland im Jahr 1S24 lalso wo noch die einseitige Mcistbegünstigungs- tlauscl zuungunsten Deutschlands bestand! beziehen. Wir haben hiebei nur jene Waren- aruppen hervorgehoben, deren

. Lire) usw. Landwirtschaft liche Produkte führt Italien aus Deutschland nahezu keine ein: in der obigen Uebersicht sind dieselben unter „andere Waren' eingerech net, weil kein Artikel den Wert von 10 Mill erreicht. Man kann also sagen, daß Italien aus Deutschland fast ausschließlich Industrie produkte (durchwegs Ganzsabrikate) und Rohstoffe bezieht. Anders sieht das Bild der Ausfuhr Italiens nach Deutschland aus. Ausfuhr nach Deutschland. MSikonen Wre Geslügeleier 81 Kondensmilch 10 Käse 2 t Reis

nach Deutsch land betrug 1924 15S4 Millionen Lire, also nur 45 Millionen Lire mehr als die Einfuhr aus Deutschland. Den wichtigsten Ausfuhr posten stellt gezogene Seide (361 Mill. Lire): dann folgen getrockneteFrüchte (145 Mill. Lire), Trauben und Frisch obst (109 Millionen Lire), Südfrüchte (108 Millionen Lire), Hanf (98 Mill. Lire), Geflügeleier (81 Mill. Lire). Die land wirtschaftlichen Erzeugnisse machen in der obigen Tabelle einen Wert von 584 Mill. Lire aus: dazu find

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 09.06.1925
Umfang: 8
und sie mit gewissen Vorbehal ten verknüpft, die nur eine methodische und keine sachliche Bedeutung hätten. Vermutlich wird die Londoner Regierung den Wunsch äußew, daß an Deutschland nicht von vorn herein mit nackten Worten die Forderung gestellt werde, daß es sowohl aus «ine Re vision der Ostgrenzen wie auf den Anschluß 'Oesterreichs verzichten müsse oder daß es an erkennen müsse, daß die GrenÄragen nicht einem Schiedsgericht unterworfen werden können. Wie sähe Europa politisch aus. wenn der Sichvrheitspakt

unter solchen Bedingungen zustande käme? 'Wir hätten ein doppeltes Bündnissystem: Den Westpakt und die Ver träge Frankreich-Polen-Kleine Entente im Osten. Sowohl das eine wie das andere dieser Systeme würde in den Rahmen des Völker bundes gefaßt sein, so daß das Ganze den Absichten des Genfer Protokolles sehr nahe käme. Deutschland wäre ebenfalls Mitglied des Völkerbundes (sein Wille zum Eintritt) wird bekanntlich auch von England zur Be dingung gemacht) und dadurch nach allen Sei ten durch die Verpflichtungen gebunden

teilung der Machtverhältnisse auf dem Kon tinent zwischen dem entwaffneten Deutschland einerseits und den waffenstrotzenden West- und Ostmächten anderseits aussehen würde. Auch die Frage der Ostgrenzen ist bisher offenbar nur grundsätzlich, nicht aber in ihren Einzelheiten geklärt: England schützt den Frieden vor seiner Tür und hält sich alle über flüssigen Verpflichtungen nach Möglichkeit vom Leibe; Frankreich nimmt von England, was es kriegen kann, und verfolgt im übrigen seine eigenen Pläne

. Aber wo bleibt bei alle dem Deutschland, das durch seinen feierlichen Verzicht auf Elsaß-Lochringen den Preis für diese Verständigung zwischen Paris und London zahlt? Was bleibt noch von dem Ge- aenseittgkeits-Vertrag übrig, wenn die rheini sche Neutralität nicht gegenseitig, sondern eben nur einseitig garantiert werden soll? Nie Hellseherin uvd AmuMeu. Ein Rigaer Medium beschrÄbk das Schicksal der NordpÄfforscher. Die Gedanken der ganzen Kulturwelt sind aus der Suche nach Amundsen und seinen wagemutigen

der Ab sicht, daß die Note in der Entwaffnungs- ircge in gemäßigtem Tone gehalten sei. Die „Victoire stellt fest, daß Deutschland wenig stens relativ entwaffnet sei und daß in Be zug auf die Sicherstellung Frankreich einen militärischen Borsprung über den östlichen Nachbarn habe. Frankreich müsse die zehn Jahre, die ihm bis zur Räumung von Mainz noch verblieben, ausnützen, um wieder eine Großmacht zu werden. — „Figaro' schreibt, daß die Note nicht den Charakter eines Ulti matums habe, sondern daß sie eher

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 12
Datum: 04.11.1917
Umfang: 12
, das uns mit Deutsch land vereint, auf dem Prinzipe der Parität (Gleichheit) aufgebaut sei und nicht auf den Grundsätzen des Vasallentums'. Der Ton des Großteils seiner Rede zeigte gerade nicht besonderes Wohlwollen gegen den Bundesgenossen. Doch brauchen die scharfen Akzente, die der sozialdemokratische Redner bei Besprechung unseres Bundesverhältnisses zu Deutschland benutzt hat, weiter keinen Eindruck zu machen — sie waren vielmehr auf augen blicklichen Erfolg berechnet — aber der oben angeführte Satz läßt

es doch der Mühe wert erscheinen, auf den Gegenstand selbst einzuge hen, umsomehr, als man dann und wann Äu ßerungen hört, als ob unser Bündnis mit Deutschland wirklich darnach angetan sei, die Monarchie dein deutschen Reiche unterzuord nen, sie, um das Wort Dr. Liebermanns zu ge brauchen, zum Vasallen des deutschen Reiches zu machen. Auch sonst kann man öfter Äuße rungen vernehmen, die entweder von Miß trauen gegen den deutschen Nachbarn uiid Bundesgenossen diktiert sind, oder auch die handgreifliche Absicht

ich vor allem die Behauptung auf, daß bei der heutigen Weltlage Deutschland gar nichts daran liegen kann, die österreichisch-un garische Monarchie zum gefügigen Vasallen zu machen und als solchen behandeln zu können. Das Bündnis hat vielmehr für Deutschland um so größeren Wert, je mehr wir selbst gekräftigt und darum Deutschland möglichst ebenbürtig dastehen: umso höheren Wert, je mehr auch wir selbst dabei unsere Befriedigung finden und je wohler uns darum dabei auch ist. Der Be weis dieses Satzes ist doch nicht schwer

. Fast die ganze Welt steht den Mittelmächten feind lich gegenüber. Die Anzettler dieser Feind schaft gehen daraus hinaus, uns militärisch zu vernichten und erst noch den Krieg mit Waf fen durch einen wirtschaftlichen Krieg fortzu setzen. Und diese geradezu teuflischen Absichten sind viel mehr gegen Deutschland als gegen un sere Monarchie gerichtet. Darum muß den ver bündeten Mittelmächten, in erster Linie aber Deutschland, alles daran liegen, daß der Vier bund, daß also auch jedes einzelne Glied

des selben möglichst stark sei, damit der Bund selbst die Kraft besitze, dem vereinten Ansturm der übrigen Welt zu widerstehen: es muß beson ders Deutschland alles daran liegen, daß der Bund möglichst eng geschmiedet, also auch je der Bundesgenosse, darum auch wir, und wir ganz besonders, in diesem Bunde unsere volle Befriedigung, darum auch unsere volle Selb ständigkeit und unsere ungehinderte Entwick- lungsmöglichkeit finden. Es wäre für Deutsch- zu selbstmörderisch, etwas anderes zu wollen, land

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 14
Datum: 09.03.1921
Umfang: 14
von den deutschen Verpflichtungen gc!.'rochi'n. so wäre die Ausführung der Zwangsnuißüahmen gegen Deutschland wahrscheinlich unnötig gewesen. Durch uni'iögliche Forderungen an Deutschland wollte Frankreich seine von hysterischer Angst und blindwütigem Haß verlangten Ziele gegen Deutsch, land erreichen. Wie die Zusicherung Englands gewonnen wurde, erzählt der Pariser „Oeuvre'. Danach hat die Weigerung der Vereinigten Staaten, die Man date in Mesopotamien anzuerkennen, stark erregt. Er wünscht

für Frankreich er wachsen, scheint man dort n.'ch nicht zur Genüge zu erkennen Eine ungeheure Kluft tut sich auf, in der Frankreich vielleicht noch einmal verschlungen wird. England sorgt sich urr die nordamerikani- sche Flotte und sieht sein Weltreich fetzt viel schlim mer als einst durch Deutschland bedroht. E? will Frankreich als Bundesgenossen im Krieg mit Nord amerika haben und ihm dafür Deutschland und die rücksichtsloseste Ausführung des ^ersmller Ver trages als Preis bezahlen. Lloyd George markiert

Tobsucht über die deutschen Gegenvorschläge, weil er dem französischen Ministerpräsidenten Briand das Herz schwer machen und ihn zur Teilnahme an der Einkreisung Nordamerikas bewegen will. Bri and erhält Deutschland ausgeliefert nud vielleicht noch mehr, als die Pariser Beschlüsse besagen, aber er wird dafür den Krieg gegen Nordamerika ein tauschen. Und Italien? Wohl merkt man, dost die italie. Nische Oesfentlichkeit über die Londoner Brutalitä ten stark erregt ist. Aber die offizielle italienische

Politik geht mit den Alliierten durch dick und dünn. ^ Wiederum steht Deutschland allein in seinem Leide. Ks wird trotzdem nicht zerschmettert wer den können, wenn in seinem Innern die nationale Einheitsfront entsteht, die durch Wiederbelebung jener geistigen Kräfte, die deutsches Wesen groß und stark gemacht dem Vaterlande einen besseren Dienst erweist, als es eine mechanische Einigung tun könnte. Wie sich Frankreich bezahlt machen will. Paris, g. Man. Ein Redakteur des „Echo de Paris' stellte

an Nriand die Frage, was wird Frankreich unternehmen, damit es von den Deut» scheu Bezahlung erhalt, Briand antwortete: Wir werden das Geld dort nehmen, wo es liegt. Die militärische Besetzung wird in einer Weise durch« gefuhrt werden, daß sie uns Geld einträgt.- Besorgnisse in des sranz'öfischen Presse. Paris. 9. März. Die französische Presse droat die Befürchtung aus, das» durch den Abbruch der Londoner Verhandlungen Deutschland, das was es »sollte erreicht Habs, nämlich dich es sich fLr kei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 28.04.1904
Umfang: 8
ihres Bruders erfüllen würde. „So also kehrt der Bruder wieder, mit den selben Gesinnungen und Ansprüchen. Das traurige Ereignis hier hat nicht vermocht, ihn zu bessern. Vermischtes. Tatsachen über des AMoßot m Deutschland. ES ist Tatsache: 1. daß in Deutschland jährlich 676,470.000 Liter SchnapS getrunken werden; das find 6,764.700 Hektoliterfässer, zu deren Fortschaffung etwa 112.745 Doppelwaggon nötig wären. (M. Be rechnet nach den Angaben eines Beamten der Güter expedition.) Auf den Kopf der Bevölkerung

— also auf Männer und Frauen, Jünglinge und Jung frauen, Greise und Kinder — würde bei ganz gleich mäßiger Verteilung dieses Branntweines 13V2 Liter kommen. 2. Daß in Deutschland in jedem Jahre 5,455.600.000 Liter Bier getrunken werden; das find 54,556.000 Hektoliterfässer, zu deren Transport etwa 909.267 Doppelwaggon vorhanden sein müßten. Auf den Kopf der Bevölkerung würden entfallen 1074/g, Liter, das ist mehr als ein Hektoliter. 3. Daß in Deutschland im Jahre 322,000.000 Liter Wein getrunken

werden; das find 3,220.000 Hektoliter fässer, deren Fortschaffung 53.666 Doppelwaggon erfordern. Auf den Kopf der Bevölkerung würden entfallen 6Vs Liter. (Nö. Den Angaben 1—3 liegt die vorletzte Statistik und Volkszählung zu Grunde.) Nach neuen Feststellungen betägt der Bierverbrauch in Deutschland jetzt schon 125 Liter'pro Kopf und Jahr. 4. Daß Deutschland diesen Alkoholsee all jährlich mit etwa 3 Milliarden (3000 Millionen) Mark bezahlt, eine Zahl, die sich außerordentlich leicht spricht

auf jeden Deutschen, ob reich oder arm, alt oder jung, Mann oder Weib, 54^/z Mark; daS be deutet für eine Familie mit sechs Kindern jährlich 436 Mark! Das sind für einen Tag 119 Mark. 5. Daß alljährlich in Deutschland 1600 Sklaven der Trunksucht in Selbstmord endigen, das entspricht der Einwohnerzahl eines größeren ländlichen Kirchen sprengels. 6. Daß alljährlich in Deutschland 30.000 Menschen als Säufer in die Nacht des Wahnsinnes versinken, das sind etwa so viel, als eine mittlere Provinzstadt Einwohner zählt

. 7. Daß jährlich in Deutschland 150.000 Trinker als Uebertreter der Gesetze und als Verbrecher dem Arme des Strafrichters verfallen. 8. Daß der vierte Teil aller Geistes kranken ihr Elend der Trunksucht verdanken. 9. Daß, n zehn Jahren (1877—86) allein in den Kranken häusern Preußens 14.186 Personen an Säuferwahn- inn gestorben find. 10. Daß unter den jetzt leben- )en deutschen Männern zirka eineindrittel Millionen ich durch gewohnheitsmäßiges Trinken vor der Zeit zu Grunde richten und töten. 11. Daß zur Zeit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 25.08.1922
Umfang: 6
will Deutschland — ein siebzig Millionenvolk ver nichtet wissen, aus Angst vor dem Empor blühen und Wiedererstarken des deutschen Lölkes. (Und diese Tage der Auferstehung werden kommen.» Nun hat sich England von der Heizpolitik des gallsüchtigen Poincare obgewandt, aus kluger Berechnung und wohl wissend, daß, wenn es weiter im Schlepptau der sonzösi- scheiß Politik oerbleibe, wennn also der Haß unter den Nationen verewigt wird, auch sein eigener staatlicher Organismus durch die sen gallischen Bazillus

verseucht wird. Die Londoner Konserenz, in der Frankreich Deutschland kein Moratorium zur Zahlung der Reparationsschuld gewähren wollte, um Zwangsmaßnahmen — also die so sehnlichst gewünschten Sanktionen — durchführen zu können ist am Widerstande Englands ge scheitert. Durch die Entente geht nunmehr ein Bruch. Die Trennung zwischen England und Francreich wird der Anfang vom Ende sein. Ein militärischer und politischer Ge danke liegt ihr zu Grunde. Cno/and will die Herabsetzung der französischen Armes

und Flotte. Dazu wird sich Frankreich nicht ver stehen. Die bittere Stimmung Frankreichs gegen England, das eben für die Gewäh rung eines Moratoriums an Deutschland ist. Bradbury und Mauclere sind von der Repa rationskommission zur Ueberprüsung der Zahlungsmöglichkeit nach Berlin gesandt worden, also zur Entscheidung, >x> ii>h Deutschland in einem schuldbaren Zahlungs verzüge befindet oder nicht, diese bittcre Stimmung macht sich Luft in der Rede Poincares. die er in Bar-ie-Duc hielt. Wi« Poincare

aus Deutschland ge wandert find, sind nicht der in einer schweren Lage sich befindlichen französischen Indu strie und nicht den Bewohnern der zerstörte'« Gebiete zu Gute gekommen, sondern die hat der unersättliche französische Militarismus verschlungen. Darum verschweigt Poincare m seiner Hetzrede mit Grund, was Deutsch land bereits geleistet hat. Nach einer Aufstel lung der »Deutschen Allgemeinen Zeitung' sind aus den zwei Leistungsgruppen — di rekte, also V-r- und Sachleistungen und Neuestes vom Tage

und der Zinanzminisier Segur mit zwei Sekretären an. Schänzel, der schon früher im Automobil angekommen war. empfing sie m.i Bahnhof. Beim Empfang waren auch nm.eseiid der Präsekt, der Bür germeister und viele Offiziere. Die Ehrende zeugung leistete eine rhrenkompagnie. Das NeparattgASyrMem. Paris. 25. August, hier ist man der An sicht. da^ ein Abbruch der Berliner Repara tion: indiungen nicht meh fürchten sei. nachdem Deutschland in ' ' 'n Gegenvor- sch'.ägen die Zustimmung zur Einsetzung eines amerikanischen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 13.07.1925
Umfang: 8
ist heute nicht mehr in der Lag«, in Europa gegen Frankreich zu kämpsen oder auch nur gegen Frankreichs Willen Truppen auf dem Kon tinent zu landen. Die Räumung der Ruhr und der Kölner Avne kann heute zugestanden werden, weil nach Verwirklichung des Paktes Frankreich jederzeit in der Lage ist, unter ir gendeinem Vorwande deutsche Lande von neuem zu besetzen. Allerdings schein« die englische Rechnung einen schweren Fehler zu enthalten. In Deutschland hat man nach Empfang der Note Briands vom 1k. Juni

erkannt, was die Gegenseite will. Man hat erkannt, daß Deutschland schutzlos französischer Willkür aus geliefert werden soll, die Deutschland jederzeit in einen Konflikt hineinziehen kann, der eine willkommene Veranlassung zu neuen „Sank tionen' bietet. Deutschland sieht täglich mehr, daß es als Faktor in der englischen Rechnung genau so notwendig ist wie Frankreich. Eng land braucht Deutschland, und es ist nicht ein zusehen, weshalb dieses sein Mitspielen auf der Weltbühne zu einem geringeren Preis

»erkaufen soll als Frankreich. Dazu kommt noch eins: Deutschlands Stellung in der Mitte Europas legt ihm die historische Sendung auf, Bindeglied zwischen Ost und West zu sein. Aus diesem Grunde kann sich Deutschland nicht ein seitig unter den Briandschen Bedingungen in die westliche Kombinotion einspannen lassen, die nur dazu da ist, Deutschland zum höheren Ruhme Frankreichs dauernd am Boden zu halten. Zerschneidet Deutschland den Draht nach Moskau, so setzt es sich der Gefahr aus. gerade auf Grund

sich die Weimarer Versammlung, den Tod im herzen, entschloß, dieser entehrenden Erniedrigung, gegen die sie erst würdevoll protestierte und zu der sie sich schließlich doch angesichts der drohenden Kanonen, des zu befürchtenden feindlichen Einbruches und der Zerstückelung verstehen mußte. Sicher beruft sich der Para graph 231 nur aus den von Deutschland selbst zugegebenen Angriff auf Belgien. Aber das setzt nicht voraus, daß dieser „Angriff' auch schon die Meinschuld Deutschlands beweist

Gold. Von Dr. Karl Meusburger, Brixen. (Fortsetzung und Schluß.) Unter ähnlichen Umständen, wie Böttger in Deutschland, führte LI Jahre später der Arzt Dr. James Price auch in England eine Me- tallveredlung vor. Neben einem Goldschmiede halte er eine Reihe naturwissenschaftlich ge bildeter Männer, sowie andere, einwandfreie Leute hierzu als Zeugen eingeladen. Ein wandfrei war auch die Art und Weise, wie die Versuche vorgenommen wurden. Price selbst beteiligte sich daran in keiner Weise, er gab

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 31.05.1919
Umfang: 8
Seite 2 Samstag, den 31. ^Ma^ ISIS gen wolle, obwohl man die Erklärung abgegk- bon. die Völker sollen über ihr zukünftiges Los selbst entscheiden dürsen. Die 6VÖ.Vl)l) Deut,che in z Saarbecken wolle man von Deutschland lostren nen, in Schleswig in rein deutschen Gebieten eine Volksabstimmung veranstalten u. den Dänen über ihre Wünsche hinaus entgegenkommen. Ebenso sei en die Entscheidungen der Konferenz in Oberschle sien, Posen. Ost- und Westpreußen aus keiner ein heitlichen Grundlage ausgebaut

. Um Deutschland deutsche Gebiete zu rauben, wurden bald histori sche, bald enchnographische und dann wieder wirt schaftliche Rücksichten vorgefä)oben. Ebenso sei auch die Entscheidung in der Frage der Kolonien sowie die Fordrungen, Deutschland dürfe sich nicht mit Deutschöfterreiich verbinden und müsse alle Ver- trage, die mit den übrigen Alliierten abgeschlossen werden, schon im Vorhinein anerkennen, ganz im Widerspruch mit einem Frieden des Rechtes. Wei terhin wird im Vertrag daraus verwiesen

, daß die Entente die Kriegsentschädigungsfrage. ohne Deutschland auch nur nach dm Kräften seiner Lei stungsfähigkeit zu fragen, gelöst habe und es al - tein für den Krieg verantwortlich mache, obwohl Wilson selbst erklärte, daß der Krieg nicht durch eine Tat. sondern durch das ganze europäische Sy stem hervorgerufen, worden fei. Im dritten Kapitel werden die Folgen des von der Entente auferlegten Friedens für Deutsch land dargelegt. Es sei dies ein Friede, der Deutsch land einfach zur Sklaverei verurteile nnd

daher in dieser Forin nicht angenommen werden könne. Nach einem Bericht der des Wolffbüros wer den dann die Gegenvorschläge auseinandergelegt. Der Reduzierimg der deutschen Heeresmacht auf Mann wird zugestimmt. Weiterhin wird - die vollständige Entwasfung der deutschen Kriegs- ! flotte unter der Bedingung, daß Deutschland ei- Nach einem Bericht des Wolffbüros wer- -ZM.sXX) Man» wird zugestimmt. Weiterhin wird nen Teil der Handelsflotte erlMt, angenommen. Die territorialen Fragen solle

geforden. Deutfchlcuid beansprucht ferners die Teilnahme an der Verwaltung seiner Kolonien noch den Grundsätzen der Völkervereini- «iung. Bezüglich der Frage der Kriegsschuldigen -fordert es die Einsetzung eines neutr. Gerichtshö fe, vor dem alle, die sich.Kriegsverbrechen haben zuschulden kommen lassen, abgeurteilt werden sol len. Hinsichtlich der Vergütung von Krieg s- fchäden erklärt sich Deutschland bereit, im Ver kauf einer bestimmten Zeit 100 Milliarden in Gol-d zu bezahlen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 26.07.1922
Umfang: 8
, Drechsler» Hrizware», Lederwaren, Spielwaren, Korb.va- ren. Spieen, Slickercien u. a. m. aufmerksam. Dos Musterlager ist geöffne' m den Monaten Mm bis September. — Frachlcnvcrkehr Italien—Deutschland. Die Genossenschaft der Obstgroßhändler bringt zur Genossenschaft der Obstgrotzhändler der Staots- eisenbahn!>.'rwaltung („Bollettino commerciale delle serrovie dello Slato' Nr. 393) auch die Sta tionen Saturn, Branzoll, Neuinarkt, Auer, Un- termais, Lana-Vurgstall, Terlan und Eizmunds- kron

für die Berechnung des direkten deutsch- italienischen Warentarises vom IL. Juli an zu gelassen werden. — Obstcxport nach Deutschland. Mit Bezug auf die bei der Handelskammer am II. Juli l. I. ftattgeiundene Besprechung in Transportsragen teilt die Delegazione ferro?.? in Tricnt mit, daß die Obsttransporte nach Deutschland mit dem La- steiizuxe K17V (Bozen ab 21.5») befördert werben, sodaß sie in Ausstein rechtzeitig genug eintrefsen, um mit dein Ziuz 7938 um 1.07 Uhr des nächsten Tages in Münil>en anzukommen

von 10.000 Dollar a eomo ausbezahlt werden. Der nächst« Schritt wird sein mit Deutschland, Oesterreich und Ungarn Verträge abzuschließen üb«r die Regelung von aus der Kriegszeit stam menden Ansprüchen dieser Länder gegen die Ver einigten Staaten und deren Ansprüche gegen diese srüher feindlichen Länder. Mit Deutschland sind Verhandlungen über einen Vertrag in diesem Sinn« im Gange, mit denen man den Besuch des deutschen Botschafters in seiner Heimat wohl in Beziehung bringen darf. Der den vorgenannten

jetzt vereinbart, daß Polen den Transitverkehr nach Rußland für Deutschland frel- gil. und daß Deutschland hinsichtlich der Waren- ausfuhr nach Polen ebenso, w!« andere Valuta» schwachen Länder bebandelt wird. — Erhöhung des Zollausgeldes ln Ungarn und Jugoslawen. Mit Gültigkeit vom 25. Juli wird in Ungarn bei Zahlung des Zolles in Papierkrs- nen das 200koche der im Zolltarif genannten Sätze (bisher das 170sache) emgehsben In Ji-go- slavien wurde mit Gütigkeit vom IS. Juli da« Agio bei der ZMunq

Besserung eingestellt, be sonders was den Absatz nach Amerika anbetrifft. Wi« die „Deutsche Gewerbezeitung' berichtet, ist jedoch die Umstellung der Kaliindustrie noch nicht beendet und wird sich zunächst auf den Ausbau der fabrikatorischen Anlagen beschränken. — Preiserhöhungen und Ermäßigungen in Deutschland. Die Wirtschaftliche Vereinigung deut scher Messingwerlr Hai den Grundpreis für Mes singbliche auf ZKS Mark und sür Messingslangen aus I2S Mark je Kilogramm herabgesetzt. — Der Reichskalircit

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Seite 2 von 8
Datum: 12.12.1919
Umfang: 8
und St. Germain gekommen, zuviel Hunger und Slot jeder Art. TiiM WiWstag. Elne Anfrage au die Entente. — Lebensmittel und Rohstoffe oder Anschluß an Deutschland. Innsbruck, 51. Dezember. In der heutigen Sitzung des Tiroler Landtages wird ein von allen drei Par teien gezeichneter Antrag zur Verhandlung ge langen. in dem an die Entente die Anfra- g e gcnchtet werden soll, ob sie imstande ist, die Versorgung Nordtirols mit Le bensmitteln und Rohstoffen zu übernehmen und für die Zukunft aufrecht zu erhalten

zum wirtschaftlichen An schluß an Deutschland soll eine Zoll-, Ernährung s- und Wahrungsein heit errichtet werden, worüber direkte Ver- handlunaen mit der deutschen Reichsregierung geplant find. An der einstimmiqen Annahme des An trages ist nicht zu zweifeln. Zur Durchreife des Staatstauzlers in Inns bruck. Die ..Tiroler Zeitungskorrespondenz' er fährt von unterrichteter Seite: Wahrend des Aufenthaltes am Bahnhofe unterrichtete Lan deshauptmann Schraffl den Staatskanzler über die Stellungnahme

gegen den Anschluß Stellung genommen, da dies das Ende des deutschösterreichischen Staates bedeuten würde. Deutschland. Drohungen au Deutschland. Zwei Note«. Scharfe Sprache. Am 7. Dezember abends wurden dem Ba ron Lersner die zwei von der Entente angekün digten Noten überreicht. Die erste befaßt sich mit den verschiedenen von Deutschland ge machten Einwürfen, während die zweite aus schließlich die Verantwortlichkeit der deutschen Regierung an der Versenkung der deutschen Flotte in Skapaflow zum Gegenstande

hat. Die italienischen Blätter, di« die beiden Noten imWortlaut bringen, enthalten sich im allgemei nen eines Kommentars. Der Ton der Noten ist kurz und scharf und weist von dem be kannten diplomatischen Stile wenig auf. Die Forderung, daß Deutschland für die Versenkung in Skapa Flow Schwimmdocks, Krane. Schlepper usw. auszuliefern habe, wird aufrechterhalten. Deutschland könne aber nach der Ablieferung auf Grund vorzubringenden Materials Rückforderungen erheben. Was die Kriegsgefangenen anlangt, so wird darauf ver

, wiesen, daß Frankreich bereits erklärte, die Ge fangenen nach dem Inkrafttreten des Vertra ges auszuliefern. Es habe keinen Grund, diese Erklärung zu wiederholen. Im allgemeinen hält die Note an den Forderungen vom 1. No vember fest. Der Schlußsatz der ersten Note lautet: „Im übrigen erinnern wir Deutschland zum letzten Male daran, daß die Kündigung des Waffenstill standes genügt, um den alliierten Hee ren alle Bewegungsfreiheit zur Durchfüh rung der militärischen Maßregeln, die sich als notwendig

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 02.06.1920
Umfang: 8
Lozen,Mitttvoäj, 2. Zum M8 Einzz!r.P?LiZ L!) ftvi ». Zlaiit!, per I»>t! Zu Wüiial . Lire z.— Lr Bozen zum Ädho en Zm ^onai Li» ?.eo Kitir Cenl. monllLUh. dr TeutZH-O^errelch Sm Z)I»nal Ii lS.»V «htm t>ei Sei Huup>-ll>>« i,» Tc^ in Innidru« iuui Iwei! gen Taz««»l». SÄlNKUWlRikiltil ZiiWMIihW W.Wil ÄÜKK M VMW. ^or einiger Zeit ist von der Landesregie rung in Innsbruck eine Kommission zur Vor bereitung des Anschlusses an Deutschland ein- geielzt worden. Nun erörtert Abg. Prof. Doktor Schöpfer

in Oesterreich. Er fährt dann fort: „Wenn der Tiroler, ich betone, der Tiroler, für den Anschluß an Deutschland ein tritt, so darf er nur für einen föderali- stischen Anschluß sein, für einen An schluß, durch welchen er im Deutschen Reiche nicht minder, als er es bei der Zugehörigkeit zu Oesterreich verlangt, die Selbständig keit gesichert und verbürgt findet. Wir sind uns also klar, an welche Art die Angliederung, an welche Versassung wir denken, wenn man vom Anschluß spricht.' Nach einer Schilderung

des Verfassungs streites im Deutschen Reiche, der sich ebe falls um die Gegensätze Zentralismus und Födera lismus dreht, gelangt Hofrat Schöpfer zu fol genden Schlüssen: „Deutschland steht ganz gewiß vor neuen, großen, inneren politischen, um nicht zn sagen von den sozialen Kämpfen, die durch die Ver- sussungskämpse wieder neue Nahrung bekom men werden. Es braucht nicht das gan^e Ge biet des Deutschen Reiches in gleicher Weiss in diese Kämpfe hineingezogen zu werden: aber es wird sich kein Teil den Wirkungen

«. Ausgibtieden« Zettun»en in» »oll- »edStzttnft,!. „dich »iftn ,» „r, «nie». „Der Tiroler'erscheint täglich. a«>e»»»«e» m» «»»»« «»» Seitrtnze«. des Deutschen Reiches das Gepräge aufdrücken werden. Wie immer nun diese Kämpfe ausgehen und zu welch hohem Grad sie die politische Fie berhitze auspeitschen werden, soviel ist gewiß, die Verfassungsfrage ist in Deutschland noch nicht geklärt. Daraus ziehe ich den Schluß: In sofern dem Anschluß an Deutschland die Klä rung der Verfassungssrage vorangehen

soll — und daß sie vorauszugehen hat. steht mir fest — ist der tatsächlich-.' Anschluß Tirols oder Oe sterreichs an Deutschland gegenwärtig noch verfrüht. Bleiben aber gegen alle Erwartung dem Deutschen Reiche diese Kämpfe erspart, bleibt Deutschland, wie es durch die Weima rer Nationalversammlung geworden ist, ein zentralistisch regierter Staat, dann scheint mir gerade darin eines der größten Bedenken gegen oen Anschluß zu liegen. Dann ginge nament lich Tirol einer Zukunft entgegen, die mit fei ner vielhundertsährigen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 22.01.1923
Umfang: 8
, der mangelnde Fremdenverkehr, die Unsicherheit der Preislage, die die Käuser vor nicht unbedingt benötigten Elnhausen zurückhält, die in folge des niedrigen Mark- und Kronenlurses offen und heimlich erfolgte Einfuhr von Waren aus Deutschland und Oesterreich im Reifendenocrkehre, die mangelnde Regelung der Gehaltssrage der Stuatsvediensteien. die erhöhten Steuern, die ichtvanlenden Waliitaverhältnisse angeführt. Im Meraner Nezirke ist infolge einer Erhöhung der Fremdenfrequenz gegenüber dem J .hre IS21

der bis jetzt von französischen Soldaten erschossenen Deutschen Enlschädignugen zu oerlangen. Kl! heldenhafter EM. Mainz. 22. Jänner. Die verhafteten Zechenbesiher und Generaldirektoren werden am Dienstag, 4 Uhr nachmittags vor das französische Kriegsgericht gestellt werden. Der Sohn des verhafteten Wüsterhoser hat sich nach Mainz begeben und der französischen Behörde mit der Bitte vorgestellt, seinen allen kränklichen Vater zu entlassen und ihn an seine Stelle ins Gefängnis zu werfen. Tirol für Deutschland. ! Innsbruck

! Lloyd George veröffentlicht einen Artikel über den Einmarsch Frankreichs ins Nuhx. I gebiet. Er sieht voraus, daß der sranMiHi Imperialismus keinen Ersolg haben wirz, I Dann fährt er sori: „Noch einmal wirji ji-h Frankreich aus das ausgehungerte Deutsch land und seine Schläge haben eine» Zchr-z des Entsetzens ausgelöst bei allen diesseits und jenseits des Ozeans, die durch! vier Jahre während des Weltkrieges an dül Seite Frankreichs standen. Deutschland, z:>I schlagen und entwassnet durch die gemein

^! men Anstrengungen Amerikas, Italiens,! Frankreichs und Englands, gebunden m-il den Ketten eines eisernen Vertrages, dieses Deutschland noch zu zerstampfen, weil es nun auf dem Boden liegt, hat keim Macht das Recht. ?iur ganz verkomme« Herzen finden noch eine Besriedigunz wenn sie dem gefallenen Riefen den Esels, flchtritt geben können. Aber was nülzt dies für die verwüsieiez Gebiete Frankreichs oder für die Forderuv> gen der Alliierten? Ein? »och größere Men ge von Kohle und Holz

Milliarden Gel!- mark gekostet. Wäre es nicht besser gewesen, den größeren Teil dieser Summe für d» Wiederausbau der zerstörten Gebiete zu ver wenden? Jehl, wo Deutschland niedergetreta wird, ist es angezeigt, daran zu erinnere dag die von ihm geleisteten Iahlungen sll Reparationen, sür das Besahungshes schon dreimal höher sind, als jene Kric? entschädigung, die Bismarck im Zahre verlangt hat. Man bedenke aber, daß da- mit der Wert der Kolonien, die im Deutschland losgerissen wurden, nicht ivk griffen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 20
Datum: 12.03.1921
Umfang: 20
Finanzausschuß -ine Prüfung der Londoner Beschlüsse wegen der Vlrtnng auf die amerikanischen Interessen. Das englische Alttechaus billigt die Wirtschaft»- mabnahmeu gegen Deutschland. London, 11. März. Das englische Unterhaus hak oen Gesetzentwurf über die Durchführung der wirt schaftlichen Strafmaßnahmen gegen Deutschland bereits angenommen. Darnach sind 50 Prozent des Wertes aller voa Deutschland nach England einge führten Daren von den deutschen Exporteuren als Sonderabgabe an das englische Schatzamt abzu

und verlangte von ihm die Erklärung, daß Frankreich weder an die An» nexion noch an die Autonomie des linken Rhein« users denke. Briand gab die gewünschten Erklä rungen ab. Eine neue Rede Lloyd Ecorgös. Im Unterhaus billigte Sir Carson die Politik der Regierung gegen Deutschland. Der Arbeiter- abgeordnete Clynes 'verlangte friedliche Metho» den. Hierauf erklärte Lloyd George: „Da die Kam mer nicht protestierte, als den Truppen der Vor marsch gegen Deutsch'and anbefohlen wurde, hat sie durch ihr Schweigen

ihre Zustimmung ausge» drückt und ihr Teil an der Verantwortung über nommen. Deutschland habe den Friedensvertrag bisher nicht eingehalten. Die Sachverständigen der Alliierten haben die Leistungsfähigkeit Deutsch lands genau überprüft und sie sind zu dem Schmis se gelangt, daß Deutschland tatsächlich in der La» ge ist zu zahlen. Man wird aus Deutschland nichts herausbringen, bevor man ihm nicht klar macht, daß man den Willea und die Macht hat es zur Leistung zu zwingen. Ich bin überzeugt, daß Deutschland

, wenn es die Bedeutung unserer Hal tung verstanden Hai, sich zu einem Abkommen be reit fanden lassen wird. Wenn Deutschland unsWi- derstand entgegensetzt, hat es nichts zn gewinnen, aber alles zu verlieren'. Bezeichnend für die Stimmung im Unterlmuse war der starke Beifall, der der Rede Lloyd Georges zuteil wurde. Der Srient und die Londoner Konferenz. London. 11. Marz. De? Oberste Nat der Al liierten hält morgen, den 12. Marz zwei Konfe» »enzen ab. Ja der Vormittagssitzung, zu der die türkischen und griechischen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 24.11.1918
Umfang: 8
und für sie gesorgt werde, von allen maßgebenden Faktoren des jungen Staa tes berücksichtigt und gewürdigt werde. Ich habe mit dem Kriegsminister über die Zukunft der Berufsoffiziere gesprochen, der mir versi cherte, daß er bereits mit allen Nntionilregie- rungen in Verhandlungen stehe und von ihnen mündliche Zusagen erhielt, daß die Auszah lung der Gebühren sowie der Persionen gesi chert sei. Schriftliche Zusagen erwartet er noch, wenn sie vorliegen, werden sie sofort veröffent- Vcht werden. Aus Deutschland

. „Los von Berlin' ist der Ruf, der sich all- enthalben in Deutschland erhebt. Schon das Zentrum sagt in seinem Aufrufe: „Berlin ist * Vicht Deutschland! Berlin ist nicht das deutsche Noll! Die „Kölnische Volkszeitung' führt nun diesen Gedanken näher aus, indem sie sagt: Schon in Friedenszeiten war die Arroganz Berlins schwer zu ertragen, die alles im Rei- «he, was außer Berlin war, als Provinz behan dele. Jetzt ist die Lage noch unerträglicher ge worden, wo ein Ausschuß willkürlich aus Ber lar

schafft, entscheidenden Einfluß haben und nicht die Berllner Demago - Hen. Berlin ist jetzt nichts weiter als eine be- Kcbige Stadt in der Provinz Brandenburg. Es hängt vom Belieben des deutschen Volkes ab. ob es dort seine Zentralverwaltung einset zen will. Weder Köln, Koblenz, noch Frank furt werden je eine Vormundschaft Berlins dul den. In ähnlichem Sinne äußerten sich auch die „Münchner Neuesten Nächrichten', welche München als Zentralstelle von Deutschland vor schlugen. Der Lebensmittelmangel

beginnt in Deutschland gefahrdrohend zu werden. Solf teilte in einer neuen Note an Lansing mit, Deutschland befinde sich in einem Zustande, daß er nicht einmal für eine Woche die Ernäh rung der Städte sicher stellen könne. Einen ähnlichen Aufruf um Hilfe in der Not hat auch Eisner in Bayern erlassen. Indessen dauern die Kämpfe zwischen den beiden sozialdemokratischen .Richtungen an. Obwohl Liebknecht bedeutend in der Minder heit ist, zumal sich die Soldaten ausnahmslos gegen ihn erklären, gibt

. VerschiedeneMItteilungen, La» von Wien! Dieser Ruf wird in Innsbruck nun immer lauter erhoben, weil man dort die von Wien aus betriebene Politik des Anschlusses an Deutschland als gefährlich für Tirol hält. Die Innsbrucker Presse wendet sich mit großer Schärfe gegen die Wiener Politik. So schreibt Dr. K. im „Allg. Tir. Anzeiger': „Unsere Po litik gegenüber Deutschösterreich ist klar gege ben. Noch wissen wir nicht, bevor die konsti» tuierendey Nationalversammlungen nicht be fragt worden sind, ob wir ein Deutschösterreich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 18.10.1922
Umfang: 8
und bereit jei, im Falle eines Rücktrittes jede Regierung zu unterstützen, welche England nütze. Diese Rede Lloyd Georges war durch eme heftige gegen chn gerichtete Propaganda in vnem Großteil der englischen Presse oeran- icht. deren Ursache seine angeblich zu ver» Khnliche Haltung gegenüber Deutschland war, wÄurch England in immer neuem Gegen - 'atz Zu Frankreich kam. Jetzt, nachdem trotz der vernichtenden Niederlage der Griechen, England immer noch tatsächlicher Beherr scher der Dardanellen ist. trat

Lloyd Georges, selche sich durch den neuesten Antrag Brad- lmry in der Reparationskommisfion auf ein fünfjähriges Moratorium für Deutschland kennzeichnet oder es kommt die frankophile Politik der Konservativen obenauf. Nach den neuesten Nachrichten aus Eng land entwickelte sich Lloyd Georges Reise nach Manchester zu einem großen persönlichen Triumphi er ist wieder Herr der Situation, insbesondere sein Rückzugserfolg in der Orientfrage beigetragen hat. Er beherrscht heute despotisch das Ministerium

amerikanischer Truppen aus Deutschland. Washington. 17. Oktober. Am IS. d. hatte Präsident harding mit dem Staatssekretär im Kriegsministerium und mit dem General Pershing eine lange Unterredung über ver schieden? Armeefrageu. Aus gutinformier ter Quelle verlautet, daß beschlossen wurde, die amerikanischen Truppen am Rhein dem nächst nach Hause zu befördern. Das Datum des Abtransportes wird demnächst bekannt gegeben werdv. »Deutschland ist nicht in der Lage, ande rer Staaten Militär zu erhalten.' Berlin

, 18. Oktober. Zu der bevorstehenden Zurückziehung der amerikanischen Truppen vom Rhein verlautet, daß die Vereinigten Staaten die gesamten Besahuogskosteu — ungefähr Zl> Millionen Dollar — selbst tra gen werden. Die Truppen werden zurückge zogen. weil Deutschlands gegenwartige Lage nicht darnach sei. anderer Staaten Militär erhalten zu können. Vorstehende Nachricht aus Amerika — die bedeutungsvollste seit langer Zeit — ist da zu angetan, Deutschland und damit auch die Welt erleichtert aufarmen zu lassen

. Sie be> deutet ein Verdammungsurteil gegen die bisherige Unterdrückungspolitik der Entente gegenüber dem gepeinigten Deutschland und zugleich einen Mahnruf an die übrigen Al liierten. das amerikanische Beispiel nachzu ahmen. Die als nüchtern gerühmten Ameri kaner sind auch als erste aus dem Sieges rausch ernüchtert. Wird England nachfolgen' Sein Verhalten in letzter Zeit, der immer stärker hervortretende Gegensatz zu Frank reich und anderes mehr, rechtfertigen eine leise Hoffnung nach dieser Richtung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 10.01.1922
Umfang: 6
, auch die Kräfte des deut schen Volkes nicht hinreichen könnten, alles das zu ersetzen, was der Stillstand der Pro- duktion während der Kriegsjahre und die Maffenoemichwng von Menschen und Ma terial zugrunde gerichtet haben. Nicht einmal wenn Deutschland noch die wirtschaftlichen Kraft des Jahres 1S14 hätte, wäre dies mög lich, umfowenigsr aber nach diesem Kriege, welcher dem deutschen Volke zwei Millionen Tote an Soldaten, mehrere Millionen Tot en Frauen und Kindern als Opfer der Blok- ki-Se und außerdem

Millionen von Invaliden gekostet hat. Am allerwenigsten, nachdem ihm der Friede von Versailles nicht bloß alles Eigentum im Auslande, sämtliche Kolonien, die Kabel, die gesamte Handelsflotte, dann aber auch noch seine wichtigsten deutschen Crenzländer genommen hat. Mit Elsaß-Lo thringen hat Deutschland neun Zehntel seiner ganzen Eisenerzeugung, mit Oderschlesien und dem Saargebiets sechs Millionen eingebüßt. 65 oehi aus dem Kriege schwer verstümmelt und seiner wichtigsten Arbeitsmittel beraubt hervor

. Die Erfüllung der ersten Repara- lionsocrpflichtungen war auch nur deswegen möglich, weil Deutschland seilten eigenen Hausrat ausliefern konnte und dadurch keine besonders schwere Beunruhigung der allge meinen wirtschaftlichen Loge verursacht wur de Ader bald kam ein Augenblick, wo die ab zuliefernden Gegenstände erschöpft waren und Zsutfchland Milliarden von Goldmark be- zchlen sollte. Nun hatte sich bis zum Sommer MI etwas Merkwürdiges ereignet. Trotz der ungeheuren Verluste an Land, Leuten 'und Material

und trotz der Verschlechterung seines Geldes, ja vielmehr gerade wegen der Entwertung des Geldes entwickelte sich des deutsche Wirtschaftsleben günstig, seine Industrien, welche billiger arbeiteten als die englischen und amerikanischen, wurden mir Austrägen aus dem Auslande überschüt te! und verdrängten die Waren der Feldstär ken Länder vom Weltmarke. Die Folge da von war ausgedehnte Arbeitslosig keit bei den Feinden und reichliche Beschaf fung in Deutschland. Selbstverständlich wurde dies sehr bald

? der unter dieses sauenden deut schen Sachleistungen i.n Mette osa 7 Nil- lic-rden gestrichen ' ur.d der Vertrag uvr eiue Gültigkeit von .? Üahrcn hnbe. Frank- Das entwaffnete Deutschland m»'-:s ange sichts der Dro.'uing Frankreichs, daß daz Ruhrkohlenrevier besetzt wiirde, falls Deurfch- land obiges „Londoner MiiN'Ntum' nicht an nehmen sollte, diese Lerpf'iiiUung ut>er:ieh- men, welche nach einer aeuanen Aerechnuna, Deutschland auf 65 Jahre tributpflichtig inachte. Zlber die Dinge find frü.ler al^ die Men schen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 07.05.1923
Umfang: 6
überreicht. Daria wird in der Hauptsache erklärt: Die französische Regierung könne verschie dene Stellen der deutschen Note nicht ohne zu widersprechen hingehen lassen.' Es sei nicht richtig, daß Maßnahmen der Alliierten gegen Deutschland gegen den Vertrag von Versailles verstoßen, vielmehr sind viele d?r deutschen Vorschläge in der genannten Note dem Verlrage von Versailles gerade entgegen gesetzt. In diesem vertrage seien die Bedin gungen für die deutschen Zahlungen sestge- legt. Außerdem wurde

im Jahre ISZl ein Zahlungsplan für die Reparationen feslge- seht und auch diesen habe Deutschland nicht eingehalien. Weiters habe die Reparations- kommission nachher der deutschen Regierung einen Zahlungsausschub gewährt und auch diesem sei Deutschland nicht gerecht geworden. Die Note erklärt dann weiter, daß Deutsch land in dem von den 'Alliierten gedrungener- weise besetzten Ruhrgebiete einen passiven Widerstand organisiert und Beamte und Ar beiter zu Sabotageakten und anderen straf rechtlichen

bis dahin nur mehr !S.S20 Millionen Goldmark dar stelle. so muß jedermann einsehen, daß keine weitere Erörterung platzgreisen kann. Die Zahlung der weiteren zwei Raten sei so ver klausuliert. daß deren Einbringung ernstlich in Frage gestellt sei. Deutschland schlage dann die Ersetzung der Reparationskommis- sion durch ein internationales Schiedsgericht vor. welchen Vorschlag Frankreich bekanntlich schon früher mehrmals abgelehnt habe. Schließlich teile die deutsche Regierung

vollständig gleich wie die französische. London, 7. Mai. In Londoner politischen Kreisen wird erklärt, daß gegenwärtig mit einer gemeinsamen Antwort Englands und Italiens auf die deutsche Note nicht gerechnet werden könne, so zweckmäßig es auch wäre, denn die Interessen Englands und Italiens gegenüber Deutschland seien so verschieden, daß leicht Schwierigkeiten entstehen könnten. Frankreich lehnte eine gemeinsame Note ab. Paris. 7. Mai. haoas meldet, daß die französische Regie rung auf die Anregung Lord

Eurzons, die Alliierten mögen alle gemeinsam eine Ant wortnote für Deutschland ausarbeiten, im gegenwärtigen Momente nicht eingehen konnte, heute handle es sich nicht darum. Deutschland Ratschläge zu erteilen oder Aus- träge zu geben, sondern nur um die Ant wort Frankreichs und Belgiens auf die Ar gumente des Reichskanzlers Tuno. Die al liierten Regierungen konnten auf die deut schen Vorwürfe hin nicht schweigen. Es sei allein Sache dieser beiden Regierungen, ihre Politik zu rechtfertigen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 28.07.1914
Umfang: 8
Deutschland als Bundesgenosse Oesterreichs mit seinen ganzen Machtmitteln dastehen würde, nm jeden Angriff eines dritten ans Oester reich als einen Angriff auf Deutschland selbst zurück weisen. Die Boiksstimmnng ist in ganz Deutschland die selbe.- üvcrall östcrreichfreundlich. Als in Berlin am Samstag abends die ersten Extrablätter über die Ab lehnung der österreichischen Noie bekannt wurden, erschollen ans der Menge Hochrufe auf Oesterreich- Ungarn. Gegen 2000 Menschen zogen vor die öster reichisch

-ungarische Botschaft und stimmten unter wiederholten Hochrufen die wieder: „Deutschland, Deutschland, über alles', „Heil dir im Siegeskranze' und „Die Wacht am Rhein' an. Der österreichisch- ungarische Botschafter erschien aus dem Balkon der Botschaft und dankte snr die Kundgebung. Später kam es dort zu erneuten begeisterten Kundgebungen. Eine -MX) Mann starke Menge zog unter begeisterten Hochrufen aus Oesterreich und Kaiser Franz Joseph und unter Absingnng patriotischer Lieder und der österreichischen

Nationalhymne vor die österreichisch- ungarische Botschaft. Bor dem Botschastergebäude machte die Menge Halt und brachte begeisterte Hoch rufe auf den Dreibund uud den Kaiser Franz Joseph aus. Sodann marschierte die Menge zum Bismarck- denkmal, wo sie abermals in begeisterte Hochrufe aus Deutschland und die übrigen Dreibundmächte aus brach. München, 26. Juli. Die Nachrichten aus Wien rieseu auch in der bayerischen Hauptstadt eine leb- Iiafre Begeisterung hervor. Tauseude zogen unter patriotische» Liedern

Wilhelm befindet sich einige Tage früher als ursprünglich beabsichtigt war, ans der Heimfahrt von seiner Nordlandsreise und ist heute bereits in Kiel eingetrossen. Der deutsche Gcncralstabschef heimgekehrt. .Karlsbad, 26. Juli. Der Chef des Gencralstabes der deutschen Armee General b. Moltkc, der hier zur Knr weilte, ist nach Berlin abgereist. Teilweise Mobilisierung in Deutschland? Innsbruck, 27. Juli. Nach einer aus Berlin ein getroffenen Meldung wird in Deutschland eine teil weise Mobilisierung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 03.12.1904
Umfang: 12
zurückgegeben werden; er ist ehedem schon vergessen und die Erinnerung an ihn wird nur durch die Gerichtsverhandlungen und auf die Dauer aufgewärmt werden. Die Abreise PosadowSkyS aber bedeutet, daß unser Reich in Gefahr ist, die Freund schaft mit Deutschland zunächst auf wirtschaftlichem Gebiete zu verlieren; sie bedeutet, daß es nicht ge lungen ist, den mit allen Vollmachten ausgerüsteten Vertreter des Deutschen Reiches zu namhaften Zu geständnissen auf agrarischem Gebiete zu be wegen

. Bei den gescheiterten Zollverhandlungen stand Wohl und Wehe der österreichischen Landwirt schaft, darunter auch der tirolischen Viehzucht, darum auch die Existenzen von Tausenden von Bauern auf dem Spiele. Deutschland ist das wichtigste Absatz gebiet für unser Vieh; Deutschland will durch über mäßige Zölle und durch Ablehnung jeder Vtehsenchen- konvention das österreichische Vieh ferne halten, was den Ruin ungezählter bäuerlicher Existenzen bedeuten würde. Daß der Staatsminister PosadowSky abgereist ist, bedeutet

- blättern gewidmet wird als dem Abbruch der Zoll- Verhandlungen mit Deutschland. Die parlamentarische Lage. Das Parlament steht auf dem alten Fleck. Seit vielen Jahren war das Parlament nie notwendiger als gerade jetzt, wo die Zollverhandlungen im Gange sind und die wichtigsten Entscheidungen unmittelbar vor der Türe stehen. Es ist eine ungeheure Ver antwortung, welche die Obstruktionisten auf ihre ^Schultern laden. Bei den Jungtschechen haben die ^Radikalen wieder die Oberhand gewonnen; sie ver« langen

nicht dem Nachbarstaate auslieferu will, so darf in Trieft keine Universität entstehen.' Die Verhandlungen zwischen Oesterreich und - Deutschland abgebrochen. ^ Es machte einen sonderbaren Eindruck, daß in der letzten Zeit die den beiden Regierungen nahe stehenden Blätter sich zu betonen bemühten, daß die Handelsoertragsoerhandlungen zwischen Oesterreich- Ungarn und Deutschland einen hoffnungsvollen Ver lauf nähmen, obwohl die lange Dauer derselben, sowie die wenigen Nachrichten, welche aus den Ver handlungen

in die Oeffentlichkeit drangen, das Gegen teil bewiesen. Deutschland wollte in ewigen sehr wichtigen Punkten nicht nachgeben und Oesterreich konnte von seinem Standpunkt ohne Preisgabe speziell der agrarischen Interessen nicht abgehen. Die^ österreichisch-ungarischen Vertreter erklärten in aller Form, daß die deutschen Vorschläge sür Oesterreich- Ungarn unannehmbar seien und so erfolgte am 29. v. M. in aller Form der Abbruch derVerhandlungen. Was daraus folgen wird, ist noch nicht abzusehen. Die deutschen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 14.11.1921
Umfang: 8
auch teilzunehmen. Die ungar. Behörden arbeiten mit «llea Mitteln des Terrorismus und der Einfchiich- tttlliig, um die Bevölkerung zu einer Abstimmung 1« Ungarns Gunsten zu bewegen. Flaue Siepublitfeier. Innsbruck, 14. November. Die Feier der Repa» elft fand bei der Bevölkerung von Tirol sehr ge ringen Widerhall. Von den Sozialdemokraten wur- den säst überall Versammlungen veranstaltet. Die Versammlung in Innsbruck war sehr schlecht be ucht. Bor einer Streikwelle in Deutschland. Berlin, 14. November

. In Deutschland sind für die Zeit wieder einige Streiks zu erwarten. Die Industrie-Arbeiter, die Easarbeiter und die Ar» leite» an der elektrischen Zentrale beschlossen, wenn der Magistrat die erhöhten Lohnforderungen nicht iewilligt, in einer heutigen Versammlung zu be schließe», ob und wann in den Streit getreten wer» kn so». Wieder eine Beschimpfung Deutschlands. Berlin, 14. November. Die interalliierte Kom» «iffon sür Oberschlesien hat den stellvertretenden ^vollmächtig! en für die deutsch-polnischen Wirt

wuredn. Unverwüstliche Hoffnung. Ein Besucher Bulgariens schildert in der „K. V.' die Hoffnungen, welche das besiegte Volt der Bulgaren auf die Deutschen setzt: Er schreibt: „Deutschland und das Deutschtum hat nicht nur die anfänglichen Sympathien zurückgewonnen, sondern steht so hoch im Kurse der Sympathie, wie noch nie. Daß diese Sympathie für Deutschland u. diese Antipathie gegen Frankreich für den deut schen Handel und den deutschen Einfluß in späte ren Zeiten von unendlichem Werte

sein wird, braucht nicht erst betont zu werden. Alls Zukunsts- gedanken, die man in Sofia hegt, sind in irgend einer Weise mit Deutschland verbunden. Sie sa gen: „Wir leiden jetzt unter dem verlorenen Krieg und unter dem Hasse und dem Rachedurst der Sieger, aber es kommt die Stunde Deutsch lands. und dann werden wir Bulgaren auch wie der emporkommen' Spricht man von dem wirt schaftlichen Niedergange und der Unordnung der Finanzen, vom Warenmangel, vom Zugrundege hen der Industrie, Rückständigkeit des Ackerbaues

, so zitieren sie wieder nur Deutschland: „Die Deut schen werden schon wieder groß werden. Ihre Kaufleute, Ingenieure werden wieder nach Bul garien kommen und werden uns Heraushelsen.' Deutschland braucht für die nächsten fünfzig oder hundert Zahre keine Propaganda zu machen. Sein Ruhm, der Glaube an seine Tüchtigkeit, seine Be ständigkeit sind so fest begründet, in welchen Bal- kanwintel man auch kommen mag. Genährt wird diese Bewunderung sür Deutschland durch die ein reisenden Russen, die zu vielen

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