E. Donnerstag 9. ßhr. Kimmelf. DienStag 7. Stanislaus. »lüülles Sie »Wii? Wer zur Zeit die Politik der Deutschen Oesterreichs verfolgt, der weiß eigentlich nicht, was sie wollen und anstreben und welches ihr gemeinsames jZiel ist. Die einen sind für eine Kronländerteilung, andere wieder wehren sich dagegen aus allen Leibeskräften, die einen stel len diese Forderungen auf, andere oerlangen wieder das gerade Gegenteil. Wollen nun die Deutschen ihren Einfluß im Reich wahren, so müssen sie endlich
einmal über die zukünftige Politik sich klar werden und ein gemeinsames Mindestprogramm und Ziel sich setzen. Auf zwei Hochzeiten kann das-deutsche Volk in Oe sterreich nicht zugleich tanzen. Entweder sehen die Deutschen nur mehr in der Umwandlung der österreichischen Erbländer in einen Bundes statt des Deutschen Reiches die Rettung und das Heil, oder sie wollen an dem Staate Oesterreich festhalten und im Anschluß an den osterreichi- ichen-Staatsgedanken und an^dis Dynastie.ihre- Zukunft sicherstellen. Im letzteren
Falle muß aber auch das deutsche Volk sich über die Mit - tel und über das Ziel klar werden und alle Kräfte zur Erreichung desselben zusammen lassen. In dem allgemeinen österreichischen Volks rat wäre eine über den politischen Parteien stehende Organisation geschaffen, es handelt sich nur darum, alle deutschen Parteien dazu zu ge winnen und sich auf ein Mindestprogramm zu einigen, das von allen vertreten werden kann. Daß der jetzige Zustand kein befriedigender ist und die Unklarheit
sind, nicht schwer fallen, ein solches zu finden. Im allgemeinen kann man lagen, daß alle Häuser, wo Engländer sich auf halten, gut. aber nicht billig sind. Die Englän der und Amerikaner sind als Gäste sehr ange - neyme Leute, dem: sie zahlen, wenn sie gut de ment werden, gerne, was von ihnen verlangt und fragen nicht viel nach den Preisen: viele von ihnen sind nämlich so reich, daß das weis keine Rolle spielt, aber auch die minder Alchen zahlen freigebig, schon aus dem Grun as, Weil sie in ihrem eigenen Lande
österreichische auszugeben, kann ein deutscher, dem die Landeseinheit über alles geht, sich als Wortführer der deutschen Nation ausspielen? Wie kann man von einer „deutschen Gemein - «MyssenNMsche. lv«Äeo« wenn die Deutschen in Tirol, Mähren, Schle - sien, Steiermark, Kärnten, unterstützt von vie len, aber nicht allen Deutschen in den Donau - Provinzen und in Salzburg, gerade das als schwerste völkische Bedrohung empfinden, was zahlreiche Deutsche Böhmens als einzige völki sche Retwng ansehen? Abg. Jesser