trugen die Paradeuni form! mit den Helmen aus dem 16. Jahr hundert. geschmückt mit dem roten Rosshaarbusch. Ein Sergeant in roter und schwarzer Uniform trug das Ban ner: Eine grosse Fahne mit fünf hori zontal wechselnden Streifen in blau, gelb und rot mit den Wappen des regie renden Papstes, denen Julius’ II'.. und in der Mitte dem Wappen des komman dierenden Obersten der Garde, gegen wärtig Baron Heinrich Pflffer von Altis- hofen, der siebente seines Namens. Das kleine Heer erschien unter dem Wirbel
Sprache: «Ich schwö re, in Treu und Glauben alles zu befol gen, was jetzt vorgelesen worden ist. Mögen Gott und seine Heiligen mir hel fen !» Nach dieser Zeremonie ordnete sich das kleine Heer von neuem und zog wiederum unter Trommel- und Pfeifen klang in Parade zum Hofe hinaus. Raffael schul die Uniform Die Schweizer Garde trat im Vatikan tum ersten Mal am 9. September 1505 auf Befehl des Papstes Julius II. auf, der den Kanonikus von Lyon, Peter Von Hertenstein, beauftragte, 50 Gardisten im Kanton
Zürich anzuwerben. Diese Massnahme, zu der die damals so zahl reichen politischen Verbrechen rieten, wurde am 23. Januar des folgenden Jah res ratifiziert. Die Schweizer, die, wie es in einem Aufruf Julius’ II. hiess, eine Garde «zum Schutze der Freiheit der römischen Kirche» bilden sollten, nah men an Zahl schnell zu. Die ersten, die in den Vatikan eintraten, kleideten sich noch nach der Mode der Zeit. Unter Ludwig XIV. tauchten die ersten Uni formen auf, und die Waffentragenden fast aller Heere
begannen von dieser Zeit an die Farben der Herren zu tra gen, denen sie dienten. Im Jahre 1527 erschien auf der Titelseite eines Ge dichtes zu Ehren Julius’ II. eine Zeich nung, aus der zu ersehen ist, dass die damalige Uniform der Schweizer Gar de noch nichts Dekoratives und Martia lisches hatte: es war eine Art Toga, viel leicht etwas unbequem, die dazu diente, die Wachmannschaften vom Volk und den Adeligen zu unterscheiden, die den Vatikan besuchten. An eine besondere Uniform hingegen scheint
als erster Raffaello Sanzio gedacht zu haben. Als er in der Sixtinischen Kapelle das Fre sco Julius’ II. inmitten der Schweizer malte, entkleidete er sie ihrer üblichen Tracht und gab ihnen eine Phantasie uniform. Und in der Tat erscheinen die Gardisten auf dieser Zeichnung zum er sten Mal in Kleidern mit gelben, blauen und roten Stoffen, mit den eigentümlich gebauschten Aermeln und der Halskrau se, auf dem Kopf den gold-seidenen « balzo», an dessen Stelle bei bestimm ten Anlässen ein mit Stickereien