und kann höchstens jener gemeinen Parodie, die man von mir jenseits des Brenners macht, entsprechen. Da gibt es eine Sorte von Deutschen, die einem allzuviel vor die Beine laufen, und versuchen, ihr Spielchen mit jener Geschicklichkeit, die den Politikmachern eigen ist, zu spie len. Wir haben das auch in den alten Provinzen gekannt, dort wurde jedoch diese Sorte bald aus dem Umlauf zurückgezogen. Dasselbe ist auch in der Provinz Bolzano zu machen. Vor allem muß man wissen, daß die Menge in ihrer Einfältigkeit

die weitestgehende Freiheit zu tun und zu lassen, was sie will. (Der Höhepunkt der Heuchelei!) Da durch hingegen sichern wir uns wieder das Recht, mit allergrößter Freiheit dort zu intervenieren (aha!) wo ein Priester sich seiner Stelle unwürdig erweise und das Vertrauen seiner Hierarchie und dip Freiheit, die wir (!) ihm gewährt haben, mißbraucht." Am Schluß seiner Rede berührte Giarratana noch kurz seine Tätigkeit als Leiter des faschistischen Partei blattes, der „Provincia di Bolzano", indem er sagte

. Alle diese Ueberbleibsel einer Welt von gestern wer den überwunden werden, wenn wir, wie ich an Turati telegraphiert habe, hartnäckig zu arbeiten wissen, stolz der Sache Italiens gegen die Furchtsamen herinnen und gegen die Uebermütigen von draußen, zu dienen. Ihr habt gesehen, daß die „Provincia di Bolzano", das Organ des Provinzialverbandes, dem heutigen Tag eine besondere Bedeutung beigemessen hat. Ihr habt ge sehen, daß das Blatt nicht nur die Tage der Vergangen heit ins Gedächtnis ruft, sondern auch die Position

der Par- teikräste im Alto Adige dokumentiert. Ich habe das alles aus folgenden Gründen getan; erstens um eine Sondernummer des „Südtirol", und zwar die vom 1. September, die in ihrer Gänze dem Alto Adige gewidmet war, zu beantworten. Ich habe es aber auch getan, um jene Positionen festzulegen, die der Nen- ordnung der Partei, die ich ihr durch jenen Ton und jenen Geist, die ihr in der „Provincia di Bolzano" in den vergangenen zwei Monaten unter meiner Direktion wahl genommen haben werdet, entsprechen

nicht zur Ueberzeugung kom men zu wollen, daß er durch andere M e t h o d e n über haupt nicht zu seinem Ziele kommen kann. Er wird sich doch einmal bequemen müssen, nicht bloß die Methode, sondern das ganze System zu ändern. Wie in Südtirol „spontane Kuldtgungen" gemacht werden. Anläßlich des Rücktrittes Giarratanas von seinem Posten, erging an alle Schulen Südtirols folgende amt liche Verfügung: „Aus der „Provincia di Bolzano" werden Ew. Hwgb. die Abreise des Abgeordneten Giarratana erfahren haben. Es ist wohl

her vorhebt, er auch an die Front in die erste Linie gegangen sei. Seine Missionen haben ihm viele Orden eingetragen. Der „allwissende Duce". In der faschistischen „Alpenzeitung" veröffentlicht der neue Präfekturskommissär (Amtsbürgermeister) von Bozen folgende ergötzliche Begrüßung an die Bürger von Bozen: „Bürger! Ich übernehme heute das Amt eines Präsekturskommissärs eurer Stadt. Ich stelle mich euch vor mit dem gläubigen Willen zum Gedeihen von Bolzano beizutragen, beseelt von der festen

Entschlossenheit, alle Handlungen meiner Verwaltung dem Prinzip der Gerechtigkeit und dem neuen Geiste anzupassen, die dank der Tüchtigkeit unseres allwissenden Duce, das italienische Volk sicher aus den Weg zu seiner strahlenden Zukunft geleitet haben. Nehmet alle meinen Gruß entgegen, den ich gleichzeitig mich ergeben den staatlichen, militärischen und Zivilbehörden und allen faschistischen und syndikalen Organisationen ent biete. Bolzano, vom Stadthause am 21. November 1928/VII. Der Präfekturskommissär

Theodor Hoeniger. Eine „Besprechung" dieses Heimat buches in des Wortes allerbestem Sinne wurde aw,ch von. Ettore Tolomei in feinem Archivio per l'Alto Adige. B. 27!; 1932, S. 452 f., veröffentlicht. Nachdem er als Inhalt des Werkes 100 Bilder von „Bolzano antica" und „erläuternde Kapitel" festgestellt, fährt er wörtlich also weiter: „Der Titel verstößt gegen die Bestimmungen des Gesetzes, so daß das Buch vielleicht der Beschlagnahme durch Unachtsamkeit entgangen ist. „Bozner ist Eigenschaftswort

zu „Bozen", und Bozen muß für einen, der in Italien schreibt und druckt, durch „Bolzano" ersetzt werden. So spricht das Gesetz." Man meint Shylock zu hören. Auf jeden Fall wird sich vielleicht manch einer, der nicht „in Italien schreibt und druckt", versucht fühlen, aus Tolomeis Worten das Zuge ständnis herauszulesen, daß e r auch in Briefanschriften ausschließlich die deutsche Form Bozen und überhaupt die deutschen Ortsnamenformen verwenden dürfe. Wir möchten ihm aber von solchem Optimismus abraten

er mit Schrecken, daß er nach der ersten Nacht schon an seinem Körper 200 Wanzenbisse gezählt habe. Er mußte auf dem Fuß boden schlafen. Einer seiner Mithäftlinge war seit 14 Tagen nur deshalb in Haft, weil er auf der Bahn seine Braut geküßt hatte. Auch andere Häftlinge wurden wegen ganz geringfügiger Ursachen neben schweren Verbrechern gefangen gehalten. Abschaffung der Zweisprachigkeit in Bozen. Amtliche Verlautbarung: Der Podesta gibt bekannt, daß. in Entsprechung der van der kgl. Präfektur Bolzano

erhaltenen Maßregeln, da mit kommendem 1. Oktober in den Volksschulen der Ge meinde Bolzano der Unterricht ausschließlich in italie nischer Sprache erteilt wird, alle Manifeste, Kundmachun gen,/Angaben, Mitteilungen, Tabellen, Inschriften, Schil der/Etiketten, Tarife, Fahrpläne und allgeniein alle Schiris ten und Bezeichnungen jeder Art, die in öffentlichen oder dem Publikum zugänglichen Orten ,an das Publikum ge richtet oder für die Oeffentlichileit bestimmt sind, auch, wenn sie private Interessen

1923 Nr. 14718 an die Gerichtsbehörde erstattet. Bolzano, 20 Juli 1929, VII. Der Podesta: Rizzini. - * /Als Senator Tolomei im Bozner Rathause sein viel- g. lästert es Programm der systematischen .Entnationalisie rung' Südtirols zum erstenmale verlautbarte,. da hielt man. es selbst 'in den pessimistischen Kreisen Südtirols nicht für möglich, daß alle diese Maßnahmen durchg er führt werden sollten. Tolomei hat mit eisernem Fleiß alles zusammengetragen, was in den verflossenen Jahr hunderten

, habe ich bekanntzugeben, daß in sämtlichen Schulen der Provinz Bolzano der Unterricht ausschließlich in italienischer Sprache erteilt wird, ausgenommen die Ergänzungskurse für Fachunterricht in den Gemeinden von Appiano, Bolzano, Bressanone, Caldaro, Lana und Merano. Demzufolge wurde in den genannten sechs Gemeinde», während in den übrigen Gemeinden die Verfügung des Ar tikels 1 des Dekretes vom 28. Oktober 1923, Nr. 14.718 des Präfekten von Trento, bezüglich des alleinigen Ge brauches der italienischen Sprache voll

aller Tagesblätter ausgeschaltet worden ist, war der monatliche Defizit dieses Blattes niemals zu vermeiden, so daß der Faschismus wiederholt mit der Leitung recht unzufrieden war. Nun wendet sich die „Alpenzeitnng" wieder an die Zeitungsverschleißer von Bozen und Meran, um mit den gewöhnlichen Drohungen Begünstigungen zu erreichen, die auf dem Wege des guten Uebereinkommens nicht möglich waren. Sie schreibt: „P. T. Zeitungsverschleißer von Bolzano und Merano! Lasset uns einmal ein aufrichtiges Wörtlein

wir und wir verlangen auch nicht, daß bloß unsere, sondern alle, ja alle Zeitungen ohne Ausnahme von Bolzano an der am besten sichtbaren Stelle zum Verkauf angeboten werden. Diesbezüglich besteht auch eine gesetzliche Verfügung; sollten dessen ungeachtet die Zeitungsverschleißer sich ihrer moralischen Verpflichtung, das zu tun, was wir nach dem Gesetze fordern, nicht bewußt werden, so werden wir ihnen dieses Gefühl ihrer gesetzlichen Pflicht beizubringen wissen. ES besteht ferner eine gesetzliche Bestimmung

, welche lange Jahre hindurch von Italien getrennt waren, wieder mit demselben vereinigt. Die beiden Länder waren: Venezia Giulia und Venezia Tridentina. Die Venezia Tridentina. Diese Region bildet ein einziges Land. Der Präsekt desselben hat seinen Sitz in Trento (!), der Heimat Cesare Battistis (!!). Die be deutendsten Städte dieses Landes sind: Trento an dem Flusse Adige und Bolzano am Jsarco. (Das heißt man deutsches Lesebuch mit so einem Kauderwälsch.) Es sind schöne, gewerbstätige Orte." Lesestück 108