5 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1932/15_12_1932/DERSU_1932_12_15_3_object_7915739.png
Seite 3 von 6
Datum: 15.12.1932
Umfang: 6
Kennst d» das Land... ? Aus den Listen der Avanguardia gestrichen. Die „Alpenzeitung" berichtet am 2. Dezember: Auf Vor schlag des Kommlandanten der 41. Ava ngua rdistenlegion wurden folgende Avanguardisten wegen systematischen Fernbleibens und vollständiger Verständnislvsigkeit für dick hohe --Ehre, der Avanguardia anzugehören, von den Listen derselben gestrichen: Aiumelter Franz, Bozen; Obertl Maximilian, Ster- zing; Malfertheiner Seraphin; Rubatscher Erich, Bozen; Schis seregger Johann

, Bozen; Knoflach Karl, Mixen und Weiß Wilhelm ans Bozen. Das Elend in Bozen. Der Zentralrat der Vinzenzkonferenzen (Armenfürsorge) gibt seit kurzem „Vinzenzbriese" heraus, die Mitteilungen aus dem Wirken der Südtiroler Konferenzen und der chari- tativen Tätigkeit enthalten. Man sieht da mitunter trau rige, Bilder, die dartun, daß die Not im faschistischen Jtalchn getrau so Mvß ist wie in der übrigen Welt und daß daher auch das oft über Gebühr bewunderte Wirtschaftssystem der heutigen italienischen

Regierung das Elend mcht abzubremsen vermocht hat, so daß die Betroffenen nach wie vor auf die Hilfe gütiger Menschen angewiesen sind. Der Seelsorger von Oberau, einem Dorfe südlich von Bozen, das aber zum Stadtgebiete gehört, schreibt ans seitdem Seelsorgsbezirke folgendes: Ohne Unterschied wird alles untereinander geworfen. Da gilt keine Nation, keine Ueberlieferung, kein Beruf. Alle Ansichten kann man finden: Bolschewiken, Christushasser, Geldanbeter, Pessintisken, Liberale, Pharisäer, sogar

- ! schensurcht waren alle Bekannten, groß und klein, eingeladen worden, daran teilzunehmen. Rach dem Weihegebet sangen die Kinder das Herz-Jesu-Lied ... in den Baracken von Oberau. Eine Erklärung -er nalionalfozialistischen Reichs- Parteileitung. Me Leitung des Vereines für das Deutsch- ! Um im Ausland hat in der Angelegenheit der Be- j teiligung nationalsozialistischer Parteimitglieder an der ; faschistischen Jubiläumsfeier am Siegesdenkmal in Bozen, ! von der N.S.D.A.P. folgende Stellungnahme erhalten

: j „Sofort nach Bekanntwerden des Vorfalles hat die j Reichsleitung der N.S.D.A.P. der Oeffentlichkeit eine Er- j klärung übergeben, daß sie weder eine Abordnung ! zur Teilnahme an der Bozner Feier entsandt hat, noch ! überhaupt Mitglieder der N.S.D.A.P. im Auftrag der I Reichsleitung an der Veranstaltung in Bozen teilnahmen. Ts habe sich nur um zufällig in Bozen anwesende Partei genossen handeln können, die einer Einladung der örtlichen Stellen Folge leisteten. Wie die Reichsleitung inzwischen

1
Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1928/01_06_1928/DERSU_1928_06_01_1_object_7914982.png
Seite 1 von 10
Datum: 01.06.1928
Umfang: 10
11 Innsbruck, 1. Juni 1928 Faschistische Experimente. Das Schicksal der katholischen Iugendvereme in Südtirol. Mit Dekret vom 11. Mai hat der Präfekt der Provinz Bozen aus Grund des Kgl. Dekretes vom 9. April 1928 Nr. 696, das den Wirkungskreis, die Organisation und Aufgaben der „Opera Nationale Balilla" (faschistischer Jugendverband) bestimmt, die folgenden katholischen deut schen Jugendvereine in der Provinz Bozen als aufgelöst er klärt. Da aus dem Dekrete nicht eindeutig hervorgeht, wel ches

die deutschen Bezeichnungen für die aufgelösten Ver- einigungen sind, sollen die italienischen Bezeichnungen bei- behalten werden: Es wurden aufgelöst: Unione Cattolica Giovanile (Jugendbund) von Bozen, Unione Collegio Kvlping (Kath. Gesellenverein Bozen, Ora-s torio parrocchiale von Koltern mit den zwei Sektionen: Circolo Giovanile Cattolico (Jugendhort?) und ^ircolo Artigiani Cattoliei (Gesellenverein?) Ricreatorio Parroc chiale (Pfarr-Erholungsheim?) in Prad, Bintschgan, So- cieta Benessere Gioventu

während der Geschäftsstunden. Es gelang dem gerade anwesenden Präses nur mit Mühe die Frei gabe des im Vereinslokale angebrachten Kruzifixes zu er wirken. Die im Raume befindlichen Bereinsmitglieder wur den davongejagt. Vermutlich! wollte man mit diesem Ge waltakte der Balilla, die in Brixen ein eigenes geräumiges Haus mit anschließendem Sportplatz besitzt, bisher jedoch keine Erfolge zu verzeichnen hatte, die letzte unbequeme Konkurrenz aus dem Wege schaffen. In Bozen hat sich die Auflösung des katholischen Jugendhortes

in etwas milderen Formen vollzogen. Die Polizeibehörde hat den Obmann des Vereines nachträglich wissen lassen, daß Vereinsversammlungen rein religiösen Charakters auch weiterhin gestattet seien und das Verbot sich lediglich auf das gemeinsame Turnen und Spielen beziehe. Die Auflösungsdekrete hatten folgenden Wortlaut: Der Präfekt der Provinz Bozen dekretiert ^ Begründung, daß in der Gemeinde... ein katho- ufcher Jugendverein besteht, der seinen Mitgliedern und Handwerkslehrlingen außer der religiösen

werden. Der Kgl. jQuästor ist mit der Ausführung des gegen-» wartigen Dekretes beauftragt, das auch dem Herrn Fi- uanzmtendanten mitgeteilt wird, um Maßnahmen zu tref- die in feine Kompetenz fallen. Bozen, am 11. iMai 1928, Jahr 6. Der Präfekt: Umberto Ricci. Dieser Verfügung liegt folgende Vorgeschichte zu -? m ar 27 -, März hat der Papst bekanntlich zu dem be rtPfl™ Audienz erschienenen Wiener Kardinal über sein, tir s lung zur Frage des Religionsunterrichtes in Süd in,°? H 1 ! Anschlüsse daran

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1930/15_10_1930/DERSU_1930_10_15_2_object_7915405.png
Seite 2 von 8
Datum: 15.10.1930
Umfang: 8
und arbeitsamer Bursche bekannt. Aufiösmgsgesahr für das Bozuer Museum. Gelegentlich des Brixner faschistischen Gelehrten-Kvngresfes besuchte der italienische Unterrichtsminister auch das Museum in Bozen, das seit einem Jahre unter einer schleichenden Krise leidet, und belobte den seit dem Tode Tr. Rudolf Marsoners (1928) allein amtierenden Museumsvorstand Konservator Tr. Karl Maria Mayr in einer derart auszeichnenden Weise,, daß nusere Optimisten wieder aufatmen und die Mission des „Kommissärs" Antonio

de Alisi für abgetan bezeichnen könnten. Seit einem Jahre hatte nämlich dieses Werkzeug Ettore Tolomei's das Museum in Bozen tnit seinen Machenschaften beunruhigt. Von Hause aus dem deutschen Unterlande Bozens und der deutschen Familie von Leys entstammend, hatte er als ein bescheidener Versicherungsbeamter in Capo d'Jstria auf seinen Werbegängen allmählich auch auf heimatkundliche Gegenstände sein Auge geworfen und dem dortigen Lokalmuseum manches zugeführt, so daß er sich! schließlich

, weiteres zu erwähnen. Die Behauptung, daß Museen größerer Städte in Italien überal» von den Gemeinden verwaltet werden, zeigt wieder so recht die Unvertrautheit Alisis in Museumsangelegenheiten. Es gibt Hunderte angesehener Museen Italiens im Besitze von eigenen Vereinen und ein eigenes ansehnliches Werk, das sie namentlich anführt. Freilich gibt es wohl kein Museuni Italiens, das so sehr auf den Opfermut und die Unterstützung seiner Mitglieder und Mitarbeiter aufgebaut ist, wie das in Bozen

. Wie gesagt, erhielt es bisher von der Stadtverwaltung 6300 Lire Jahresunterstützung. Dieselbe Stadtverwaltung zahlt jährlich allein dem naturhistorischen Museum in Trient 15.000 Lire; außerdem unterstützen jenes Museum jährlich die Pro vinz Bozen mit 10.000 Lire, die Stadt Meran mit 8000 Lire, die Stadt Bruneck mit 2000 Lire. Insgesamt erhält also dieses Trienter Museum jährlich 85.000 Lire aus öffentlichen Mitteln, wie sein „Führer" ausweist. Gegen 3600 Lire des Bozner Museums wahrlich erfreulich

für Trient und ein Raub ant Südtiroler Volksvermögen. Mit begreiflicher Erregung sieht man in Bozen der Ent wicklung der Dinge im Museum entgegen. Soll das Museum durch Enteignung des Vereines zerstört werden, indem die Besitzer ihre Leihgaben zurücknehmen und durch die Neuregelung dem Museumsgedanken endgültig entfremdet werden? — Sollen die Heimatforscher und Schriftsteller um jede Lust ihres Schaffens gebracht werden? — Das sind die Fragen und Sorgen, welche zur Zeit die Freunde des Bozner Museums

3