sind freilich viele, innere Abrüstung, Antiterrorgesetz usw., besonders aber das Mietenproblem. Wenn es hier einmal einen Halbweg gerechten Ausgleich gäbe, könnte Oester reich doch wieder mehr aufatmen. Was hier speziell in Wien geleistet wird, kann man aus folgenden zwei Beispielen ersehen, die wir einem großen deutschen Blatte entnehmen: In einer der vornehmsten Straßen Wiens „besitzt" ein bekannter Wiener Architektund Maler, echter Friedensmillionär, ein herrschaftliches Haus. Die Wohnungen
, weil ihm das Geld für Koh len fehlt. Nun kann er, im Ueberrock (aus Frie denszeit!) darin auf und ab gehend, zuhören, wie die Mietsparteien die 400 Türen zuschlagen. In anderer Hinsicht sind die Wiener „Rat haussozialisten" doch nicht so unbarmherzig. Wenn so ein ehrengeachteter Hausbesitzer end lich am Abschnappen ist, dann geht er aufs Rat haus, Abteilung Städtischer Hausbesitz, und bietet der Stadtgemeinde Wien sein Anwesen zum Kauf an. Der Beamte sagt: „Bitt' schön, nehmen S' Platz!", zieht eine Kartei
zerrüttet war und hat die Hand nach dem niedlichen und sonnenverbrannten, aber auch ent nervten Bewohner des sonnendurchgluteten Bodens ausgestreckt. Liegt diese Ueberlegenheit des bleichen Mannes schon in der Physiologie begründet, so ist sie jedenfalls auch durch die Weltgeschichte reichlich nachgewiesen. Wie dem Spannungsverhältnisse zwischen den einzelnen Rassen aber auch immer sei, der Peter Dann sagte er, sich räuspernd: „Herr Daxmoser, die Stadtgemeinde Wien bietet Ihnen bis an Ihr Lebensende
in Ihrem Hause Wohnung und monat lich 200 Schilling Rente, dafür geht Ihr Haus in das Eigentum der Stadt über!" Ist das nicht großmütig? Was will der halbverhungerte, drei viertelserfrorene Hausbesitzer machen? Er beißt die Zähne zusammen und sagt: Ja. Die Stadt Wien aber ist um ein Haus reicher. Auf diese Weise hat die Stadt Wien bereits einige tausend Häuser erworben. Sobald jedoch das Haus in städtischen Besitz übergegangen ist, gelten die neuen, normalen städtischen Mietpreise, und die Mieter
haben die längste Zeit umsonst gewohnt. Das Geschäft muß man eben verstehen. Der Streik in der Autoindustrie in Wien tobt weiter, da die kommunistisch eingestellten Arbeiter die Abmachungen der Vertrauensleute nicht anerkennen und die Arbeitswilligen am Ar beiten verhindern. Auch Deutschland droht wieder eine Regie rungskrise wegen der bekannten Kreuzerfrage, da die Mehrheit der Sozialdemokraten die zweite Rate für den Panzerkreuzerbau nicht bewilligen wollen, wodurch die Bildung der großen Koalition