und schneelosen Wintern der letzten Jahre ausgeblieben sind. — Diese Woche hindurch sind im Gasthause „zum schwarzen Adler' in Landeck, das neu und sehr schön wieder aufgebaut ist, die Genoffenschaftsbildungen des Gerichtsbezirkes Landeck vor sich gegangen. Die Schuster, Schneider, Sattler und Gärber wählten als Vorstand den Schuh machermeister Jos. Tripp von Landeck; die Tischler, Zimmerleute, Wagner, Binder und Maurer den Baumeister Alois Ladner von Landeck; dir Bäcker, Müller, Conditoren und Metzger
des Herrn. Eines schönen Tages wollte unser Herrgott lustwan- s deln und lud alle Apostel und alle die lieben Heiligen dazu ein, also, daß Niemand mehr im Himmel zurückblieb als St. Peter, der Thorwart. Dem befahl unser Herr den Himmel an und er möge zusehen, daß er Niemand in denselben hinein laffe, während er fort sei. So zog dann unser lieber Herrgott mit dem ganzen himmlischen Herre davon. Nun währte es nicht lange, da kam ein Schneider daher und klopfte an das Himmelsthor. St. Peter ! fragte
nach Herkunft, Stand und Begehr. Der Schneider gab redlich Auskunft und sagte, er wollte gern in den Himmel. St. Peter erwiderte: „Ich darf Niemanden in den Himmel einlaflen; denn unser Herrgott ist jetzt nicht daheim, und ich habe strenges Gebot keiner Seele das Himmelsthor zu erschließen, dieweil unser Herr aus ist.' Das ver droß den Schneider; er ließ aber nicht nach St. Peter 1 zu bitten und zu beschwören, er möge ihn doch einlaffen, er sei ja mit dem geringsten Platze zu frieden. Endlich wurden
sie einig in der Art, daß der Schneider hinter der Thür in einem Winkel hübsch züchtig und still sitzen müsse, damit ihn unser Herr, sobald er mit dem himmlischen Heere zurück- komme, nicht gewahre und sich erzürne. — So zog a r fo der Schneider in den Himmel ein und setzte sich nach der Uebereinkunst in den Winkel hinter der Himmelsthür. Als nun St. Peter wieder hinaus war, stand der Schneider auf und sah sich die himmlische Herberg näher an; gar vieles hatte er zu durchsuchen und zu bewundern
, bis er in alle Winkel hineingeschlichen war. Endlich kam er zu vielen prachtvollen Stühlen, die im Kreis aufgestellt waren; der Stuhl aber der in der Mitte stund, fiel besonders in die Augen, denn er war aus reinem Gold und viele kostbare Edelsteine gleißten daran; er war auch größer als alle die übrigen Stühle und davor stand ein goldener Fußschemel. Auf diesem kostbaren Thronseffel saß unser Herrgott, wenn er daheim war. Diesen Stuhl nun sah der Schneider und je mehr er ihn ansah, je beffer er ihm gefiel; endlich