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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 28.10.1922
Umfang: 8
. Wie j»ch in meiitenl Buch „Europa ohne Frieden' dargelegt habe, sind die Verträge, die in Paris gcschlos- jöji und nach den kleinen Orten, wo sie nnterzeichntt wurde;', wie Versailles. Saint-Äerrnain. NeuUly und Le vres benannt worden, die Negation aller vom der En tente feierlich verkündeten Prinzipien. Durch fast ein Jahrhundert an Siege gewöhnt, hat Deutschland, wenn das Waffenglück ihm günstig, war, sich nie solcher Miß bräuche oder solcher Angriffe gegen die Ziviltsaiion schul dig gemacht, tvie

sie die Friedensverträge der Entente und ihre Anwendung brandmarken. Es kann nicht'ge- I«ignet werden, daß Deutschland die größere Anzahl rot Schlachten gewann, noch daß cs schließlich durch Hunger und den Mangel an 'Rohmaterial. der der Be völkerung harte Opfer aujcrlegte. zuiammenbrach. aber auch weil die Proklamalioneu der Ententemächte uird be sonders die feierlichen Versprecht»,, gen, de in den Erklärungen Wilsons einen gerechten und entsprich, nden Trieben verbürgten, die innere Widerstandskraft des Landes

und, wenn auch unwillig, zu einer Einigung gekommen wären; zum erstenmal in der mo dernen Geschichte w »irden Deutschland und die anderen (besiegten Nationen nicht einmal der Beratung zngezogen. Das Resultat ivor. daß statt der vierzehn Punkte Wilsons folgende vierzehn Punkte der Entente heraus- Lamen: 1 . Keine klaren Verträge, die offen am Bcratungs- tisch abgeschlossen »vären. 2 . DemWand wurde ol,ne irgendweHe Abstimmung Vieler deutscher Gebiete beraubt und alle besiegten Staa ten ivurden in offener Mißachtung

des Nationalitäteu- Prinzipcs um bedeutende Territorien gebracht. 3. Nachdem Deutschland, nach Wi-sons Versicherung, ldatz die Rüstungen iii Europa auf das Minimuin redu ziert würden, das die innere Sicherheit erlaube, seine Waffen ausgelicfert hatte, hat Frankreich seine Armee verdreifacht Md die vexenrigten Armeen der Lipgerlän- Lcr sind viel Lroßtzr als vor dem Krieg. 4t 'Deutschland sollte nur Elsaß-Lothringen heraus- geben. es »vurde aber rein deutscher Gebiete beraubt und Ostpreußen wurde

wurde Deutschland aller seiner be weglichen Werte, seiner Kolonien, seiner Handelsflotte, seines rollenden Materiales, seiner ansländ-schen Besitz tümer usw. beraubt. 7. Autzerdem und immer im Gegensatz zu den «ingegangenen Verpflichtungen der Entente, nur durch KLortverdrehung. »vurde das Prinzip der Reparationen Mgeschmuggelt. Diese Kriegsentschädigungen waren ab sichtlich übertrieben ivorden. u»n eine Kontrolle über d.s Beben Deutschlands auszuüben und das deutsche Volk h«abzudrücken

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 10
Datum: 08.11.1924
Umfang: 10
nen erst nach vollzogenen Tatsachen erfuhr. Die Handelsvertrags-Verhandlungen aber, die demnächst auch zwischen Italien und Deutschland beginnen wer den, scheinen in die öffentliche Diskussion gezogen werden zu sollen, woraus man bereits schließen kann, daß im Lande selbst verschiedene Interessen ge gensätzlich über dieses Thema denken. Der Wider- streit der Anschauungen ist dabei begründet einerseits durch die Forderungen der italienischen Landwirt schaft, die mit großer Ungeduld darauf wartet

, den ehemaligen Absatzmarkt nach Deutschland wiederzu gewinnen, und anderseits durch die hier erst in und pach dem Kriege entwickelte Industrie, die sich davor schützen möchte, daß Deutschland wiederum, wie vor dem Kriege, die Kompensation für seine umfangreiche Einfuhr italienischer landwirtschaftlicher Erzeugnisse in der Ausfuhr von Jndustrieartikeln nach Italien suche. Die italienischeLandwirtschaft er wartet die Oeffnung der deutschen Zollpforten, sei es in Erinnerung an die früheren goldenen Zeiten

, de ren Reminiszenz in der besonderen Sympathie er kenntlich wird, die man auf dem italienischen Lande für Deutschland hat, sei es infolge der verringerten eigenen Aufnahmefähigkeit, die besonders der Wein bau beklagt, da die gewaltigen aufgestapelten Wein vorräte, selbst nach der Aufhebung der nach dem .Kriege eingerichteten Verbrauchsabgabe für das In land, die Ausbeutung der neuen Ernte immer mehr vehindern. Der deutsche Warenabsatz nach Italien wiederum ist. wie auch in den anderen ehemaligen

Hauptabsatzländcrn Deutschlands, in ge waltiger Weise zurückgegangen. Im letzten Vor kriegsjahre stand Deutschland auf beiden Seiten des italienischen Außenhandels als Führer da, indem es 13.6 Prozent der gesamten italienischen Ausfuhr im Werte von 343 Millionen Lire aufnahm und 17 Prozent der italienischen Gesamteinfuhr für 612.7 Millionen Lire deckte. Die deutsche Metallindustrie, die chemische Industrie, aber auch die Gewerbe, die ssür den täglichen Bedarf des Haushalts, der Beklei dung und der Büros sorgen

nach Deutschland mit 775 Millionen Lire um beinahe 60 Millionen Lire höher als die Einfuhr von Deutsch land. Deutschland steht heute mit seiner Einfuhr nach Italien an vierter Stelle hinter den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich, während es dagegen als Abnehmer italienischer Waren be reits an zweiter Stelle hinter Frankreich, aber noch vor der Schweiz, England und Amerika rangiert. Einfuhr aus Italien nach Deutschland Die wesentliche Veränderung des früheren deutsch- italienischen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 27.11.1925
Umfang: 10
Deutfthlanö und seine Vertragspartner Pie ungeheure Tragweite des Locarno-Paktes für die Westmachte. England und Frankreich sind auf Deutschland im Rahmen einer großangclegten Weltpolitik ange wiesen. Betrachten wir einmal die weltpolitische Lage Englands und Frankreichs, um uns klar zu machen, was für beide Mächte von den Ver handlungen in Locarno abhing und abhängt. Eng land steht seit dem Verluste des Weltkrieges — denn England hat durch den Krieg eine Weltposition verloren — in starkem

und der Pole Skrzynski als Freunde Frankreichs haben in Locarno ihre Zusttmmung gegeben. Wenn Deutschland unterschreibt, ist der Eu ropablock unter englisch-französischer Führung fer tig. Der- deutsche Reichskanzler und Außenminister treten energisch für diese Unterschrift ein. Sie beto nen. daß eine Aera friedlichen Zusammenlebens in dem allen Europa folgen werde. Das wird ganz bestimmt der Fall sein, wenn die bcrcchttgtcn deut schen Ansprüche Befriedigung finden. Aber da be stehen die schwersten Bedenken

. Zunächst muß man im Auge behalten, daß das ircundschastliche Verhältnis zu Rußland sich schwer aufrecht erhalten läßt, wenn Deutschland dem Bunde beirretet. Skrescmann hat das zwar bestritten, aber andere behaupten es und die Rüsten selber auch. Im Konfliktfallc mit Rußland werde Deutschland einfach nicht neutral bleiben können. Im gegebenen Falle werden die andern oben das tun, was man' sich dem cnttvasftteten Deutschland gegenüber erlau ben kann. Der rechtliche Vorwand ist leicht zu be schaffen

. Bei diesen Betrachtungen darf man nicht aus dem Auge verlieren, daß England kein großes Interesse an Deutschland hat, so lange es mit Frank reich einig ist. Das Interesse Englands wird immer nur so we it gehen, Frankreich nicht übermächtig wer- den zu lassen. Der Kernpunkt der V.rhandluugcn von Locarno scheint aber ganz besonders in der Frage der Ab rüstung zu liegen. Deutschland ist entwaffnet und wird weiterhin militärisch kontrolliert, vielleicht durch den Völkerbund. Glaubt ein Mensch, daß Frankreich

auf eine Abrüstung cingehcn oder einer Neurüstung Deutschlands zustimmcn würde, die Deutschland auch nur die entfernteste Möglichkeit gäbe, sich wenigstens gegen die Ucbergriffe der Tsche chen und Po'cn zu wehren?! Frankreich wird nie mals freiwillig an seiner militärischen Uebcrmacht auf dem Festlandc rütteln lassen. Das bedeutet, daß Mutschland dem Europablock nur als Mitglied zw.itcr Klasse angehören könnte, ganz gleichgülttg, ob man ihm einen Ratssitz im Völkerbunde ein- räumt oder nicht. Trotz all

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 11.04.1925
Umfang: 10
, als es im vaterlimdischen Interests erwünscht sein konnte. Die Parteifii^er haben sich weder durch ein großes taktisches Geschick, noch durch rasche EntschlutzfähiAeit ausgezeichnet. Mm hätte wünschen müssen, daß sie sich an der Linken ein Beispiel genommen hätten. Nun aber ist der Handel vorbei und nun ist Einigkeit vonnöten. Einigkeit und nichts -anderes. Das Volk kann und muß sich sammeln im Zeichen Hindenburgs. Wenn ein MoSnn- in Deutschland lebt, der aus den Ehrentitel eines getreuen Eckart seines Volkes Anspruch

u. a.: -Da wir die Verteilung der Parteien in Deutschland kennen, so wissen wir, woran wir uns zu halten habär: die Hälfte oder beinahe die Allste derselben ist imperialistisch, die -andere Hülste ist demokratisch. Die Republik steht also aus ziemlich schwachen Füßen. Wir können und dürfen das nicht vergessen, wenn wir mit Deutschland verhandeln, um die durch den Ver trag von.Versailles geschaffene Situation zu ver bessern. Aber wir werden auch nicht den Fehler begehen, -das Schicksal der deutschen Republik

tei, spricht sich noch deutlicher aus. Es fei klar, baß es im Interesse der Deutschen liegt, den an deren Nationen noch mehr Äertrcmen «inzuflö- tzen als bisher, und das werden sie nicht errei ch«!, wenn sie ihr Staatsoberhaupt aus den Reihen der Rechten wählen. Wir in Frank reich wünschen.' ohne uns in die inneren! Fragen zwischen don Parteien in Deutschland einmengen (?) zu wollen, -natürlicherweise den Erfolg eines Kandidaten der Lin ken. Was werden diese französischen Räte in Deutschland

für Wirkung Hecken? Mäßigung gegenüber Deutschland. In einer Auslegung des deutschen Wahlergeb nisses vom 29. März kommt der ehemalige englische Ministerpräsident Lloyd George zu dem Ergebnis,' eine Politik der Mäßigung gegenüber Deutschland zu empfehlen. Die Gedankenreihe und Auffassung, welche Lloyd George seinen Lesern austischt, wird in Deutschland nicht ohne Widerspruch bleiben, sie ist auch gar nicht besttebt, der Politik der. Reichspar teien Verständnis und Gerechtigkeit 'entgegen zu bringen

. Mag der Dawes-Bericht viel Geld aus Deutschland herausholen oder nicht, jedenfalls hat er einstweilen zu einer Beruhigung der Gemü ter geführt. Als eine Art Brompulver hat er unzwei felhaft seinen Erfolg gehabt. Es bleibt nun abzu warten, ob seine belebenden Ingredienzen ebenso wirksam sein werden. In den angstvollen Tagen vor seiner Annahme gediehen die Parteien der Ge walt: der Kommunismus gewann Millionen von Stimmen und die Hitler-Leute wurden in- Süd- deukfchland eine Macht

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 13.06.1925
Umfang: 10
Laune: Sie sehen, es ist so schönes Wetter, wir sind zusammen spazieren gegangen, wie hätten wir uns nicht verstän digen sollen. Auf die Frage, wÄchen Inhalt die Note habe, erwiderte Chamberlain. es ist doch bester, wenn der Empfänger einer Note deren Inhalt zu erst kennen lernt. Hierauf folgte eine neue Frage: Was glauben Sie, ob Deutschland die Note armimmt? Briand erwiderte: Ich glaube es mit aller Be stimmtheit. Es ist meine tiefinnerste Ueberzeugung, daß die Note so abgcfaßt

ist, daß sie von Deutschland angenommen werden kann und angenommen wer den .wird. Ich kann Ihnen weiter sagen, daß dieser von uns geschlossene Pakt, wennihmDeutsch- land bei tritt, ein Instrument des Frie dens fern wird, intb die Welt so weit vorwärts bringen wird, wie man es nur hoffen kann. Chamberlain fügte hinzu: Ich muß Ihnen sa gen, daß ich mich diesen Worten meines Freundes Briand voll anschließe. Auch ich bin voll guter Hoffnung. Auf eine weitere Frage, ob der Völkerbund eine Rolle in dem Sicherheitspakt spiele

, sagte Briand wieder lächelnd: Glauben Sie ernstlich, daß wir uns Genf dazu ausgesucht haben, um einen Pakt abzu schließen, nur um den Volkerbund auszuschließen. Der ganze Pakt atmet die Luft des Völkerbundes. Der ganze Pakt will nur das eine, den Frieden sichern. Auch hier schloß sich Chamberlain den Wor ten Briands vollinhaltlich an. Auf eine neue Frage, ob Deutschland dem Völkerbund beitretcn werde, erklärte Briand, Deutschland habe wiederholt seine Absicht, dem Völkerbunde beizutrcten, kundgetan

. Wir ha ben dies mit großer Befriedigung aufgenommen und wir hoffen, daß gerade der Sichecheitspakt für Deutschland noch mehr Anziehungskraft be. deuten wird, dem Völkerbünde beizutreten. Wir werden Deutschland willkommen heißen und Deutschland wird, s o h o f f e n w i r, in unseren! Kreise eine wertvolle Bereicherung bedeuten. Weiteren Fragen entzog sich Briand mit der An merkung, er und Chamberlain würden ihr möglich stes tun. um die Note tunlichst rasch nach Deutsch land gelangen zu lasten

, damit die Wißbegierde aller befriedigt werde. * Die vorstehenden Bilüer und Schilderungen stammen aus deutschen Leitungen. Eine äußert sich über den Eindruck ganz elegisch und ineint, die manchenorts in Deutschland gehegten Hoffnungen, daß England jetzt ein anderer Geist, als »er des Versailler Vertrages beseele, seien am Montag in Genf wohl für lange Zeit zu Grabe getragen wor den. Nun ja, gerade erbaulich sieht die Szene der sich umschlingenden Außenminister vom Montag abends nach der Lektüre des vom Sekretär

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 10
Datum: 15.07.1916
Umfang: 10
schtedene Handelsuntersceboote im Bau. Die beiden ersten, die „Deutschland' und „Bremen', schwimmen bereits auf dem Ozean. Die Größe der Boote beträgt etwa 2000 Tonnen. Erbauerin der „Deutsch land' ist die Germaniawerft in Kiel. Deutschen Schiffsbauingenieuren ist es Vorbehalten geblieben, diese in die Geschichte der Seeschiffahrt tief ein schneidende Neuerung zu schaffen. Dieser Erfolg ist um so höher einzuschätzen, als er mitten im Krieg, der alle Kräfte fesselt, von einem kriegführenden

Volke errungen wurde und zwar in aller Stille, wenn auch nicht ganz unbemerkt. Denn vor Monaten, während der Streit zwischen Amerika und Deutschland sich zuspitzle, wollte eine Dame in Amerika von Deutschland sichere Nachricht er halten haben, daß man U-Boote baue, die eine Fahrt nach Amerika ausführen können. Die Vier verbandsblätter machten sich über den neuen deutschen „Bluff' weidlich lustig. Vor einigen Wochen tauchte die Meldung auf, daß zum 7. Juli die Ankunft eines deutschen U-Bootes

nicht ganz wehrlos ist. Das U-Boot „Deutschland' war unbewaffnet, obwohlnach amerikanischer Auffassung auch bewaffnete Handelsschiffe durchaus nicht als Kriegsschiffe zu be handelnsind, wenn sie die Waffe nur führen, um sich zu verteidigen. Die gleiche Behandlung der bewaffne ten wie der unbewaffneten Handelsschiffe hat Wil son Deutschland gegenüber durchgesetzt und hat sich bereits jetzt in der eigenen Schlinge gefangen, er muß, gern oder ungern, das U-Boot „Deutschland' als Handelsschiff anerkennen

, sodaß es sich beliebig lange in den neutralen Häfen, die es anläuft, auf halten kann und nicht bloß 24 Stunden, wie es Kriegsschiffen gestattet ist zwecks notwendiger Aus besserungen. Baltimore, 11. Juli. Der Kapitän des Unterseebootes „Deutschland' versicherte mit Be stimmtheit, daß die „Deutschland' das erste einer Reihe gleichartiger Schiffe sei die erbaut wurden, um einen regelmäßigen Handel mit überseeischen Ländern zu nnterhalten. Die „Deutschland' ver ließ Bremen mit eiwa 750 Tonnen kostbarer

Färb stoffe. Als das Boot am Sonntag in die Nähe des Virginia-Vorgeoirges kam, beschloß der Kapitän, unter Wasser die Dunkelheit abzuwarten, ehe er auf die Küste zusteuerte. Als sich dann das volle Mondlicht auf die Erde ergoß, fuhr die Deutschland mit voller Kraft zwischen dem Virginia-Vorgebirge hindurch. Berlin, 12. 7. Wolffbnreau schreibt: Zu den Erfolgen der Unterseeboote als Waffe ist nun ein neuer auf einem anderen Gebiete hinzugetreten. Eine Ladung wertvoller Güter wurde im Handels

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 10
Datum: 30.05.1925
Umfang: 10
©i^cr^ekefcagc. ' Englische ^BesorMffe. Dex StanL» der Verhandlungen über vieSiche- ; rungsfrage wird an Londoner maßgebenden Stel len mit immer größerer Besorgnis- verfolgt- Frank reich scheint die Warnung -des englischen Kabinetts betreffend die Teile, der Note an - Deutschland, die nach englischer Ansicht einer Verständigung nicht förderlich waren, -nichts gerade befriedigend beant wortet zu haben. Man verhehlt ferner in. England nicht, daß der größte Deutschenfeind in Belgien

den Krieg bekom me» wird. Die englische Regierung hält noch in elf ter Stunde daran fest, daß Frankreich sich mit Deutschland und England als Partner zu einein wirklichen Friedenspakt zusammenfinden wird, statt die allerverhängnisvollste Alternative zu wäh len, Mitglied einer antideutschen Kombination zu werden. Der diplomatische Berichterstatter des „Obser ver' weist ferner darauf hin, daß Frankreich in seiner Antwort an Deutschland verlangt, daß in den Sicherungspakt eine Bestimmung ausgenom men

haben, da nach englischer Mei nung die Gerechtigkeit dieser Grenze bezweifelt wird. Frankreich hat jetzt zu wählen. Die Wahl liegt zwischen einem Frieden, den Deutschland, Frankreich, Italien und Broßbritannien auf Basis der Dauerhaftigkeit der gegenwärtigen Grenze im Westen garantieren, während die Ostgrenze nur inncchalb der Bestimmungen der Völkerbundsat- zung zu irgendeinem Zeitpunkt revidiert werden kann, oder Frankreich bildet einen europäischen Block gegen Deutschland an dem Eng land sich unter keinen Umständen

zu Fall gebracht. Die Frage sei heute, ob Briand die Pläne, wie sie von Poincare entworfen seien, wieder aufleben lassen wolle. Wenn dies der Fall wäre, so wären die Bemühungen um einen Sicherheitspakt wohl vergeblich. Deutschland, das zum Wiederaufbau seiner militärischen Macht Jahre belwtigen würde, könne -nicht als unmittelbare Gefahr angesehen werden. iSchwierigkeiten wüchen'stch vielmehr im Stillen Ozean oder im'Mittelländischen ' Meer ereignen können, als am Rhein oder Nordsee. Es sei indessen

, z, B. auf versöhnliche Mittel aur Regelung , dieser Grenzen zu verzichten, würde cs unange bracht sein, auf diese Frage im Augenblick zurück- zukommcn, da Polen ja durch eine Bestimmung, geschützt sei,'wonach eine freie Zustimmung aller Signatarmächte für die Abänderung der Verträge erforderlich ist. Wenn Deutschland im voraus mit geteilt würde, daß sein Ersuchen um eine schieds gerichtliche Entscheidung in irgend einer, von den Fricdensverträgen vorgesehenen Fragen und be sonders in der der Ostgrenzen keinesfalls

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 23.03.1926
Umfang: 8
über die Tätigkeit der deutschen Dele- . gation in Genf ab. Das Bestreben sei dahin gegan gen, Deutschland seine volle Gleichberechtigung in der Mitwirkung im Rahmen des Völkerbundes zu sichern. Die deutsche Außenpolitik sei darauf gerich tet, die Bedrückungen Deutschlands zu vermindern und auf ein erträgliches Verhältnis zu den Sieger mächten zu gelangen. In dieser Hinsicht sei in Lo carno ein großer Fortschritt erreicht worden. Eine andere Politik sei heute gar nicht gut möglich. Die Art, wie man in Gens

mit Deutschland gesprochen, bedeutet eine moralische Genugtuung für Deutsch land. Obwohl die Genfer Tagung im Punkte Beitritt .zum Völkerbund für Deutschland einen erfolglosen Ausgang hatte, so brachte sie Deutschland einen mo ralischen Erfolg. Denn die erste Völkerbundskommis sion hat bei Prüfung des. Ausnahmegesuches festge stellt, daß Deutschland seine internationalen Verpflichtungen erfüllt habe. Gerade um diese Feststellung habe Deutschland jahrelang gerungen und sie ist für das Reich ein Sieg von großer

oder Amerikas werden! Entweder wird' der Völkerbund jetzt zerfallen oder er wird sich zu etwas ganz anderem entwickeln, als er war.' So seufzte kürzlich in Genf ein nichtdeutscher Völ kerbunddiplomat. Es scheint, daß die bequemen Zeiten aber nicht erst mit, sondern bereits schon vor dem Eintritt Deutschlands vorbei sind. Der Prager Senator Medinger . schreibt über die Genfer Tagung u. a.: Ich hörte in Genf wenig Vorwürfe gegen Deutschland. Seine moralische Position ist eben unanfechtbar. Es be stand einfach

, die sich in einer fast lächerlichen Kanapeefrage äußerte.. Es rächt sich, daß man die Be siegten bei der Gründung des Völkerbundes nicht entspre chen lieh, sagt Meoinger und fährt fort: Ich war seit 1022 bei den meisten Välkerbundver- sammlungen und kann daher den Unterschied oer Atmo sphäre seststellen. Die Gehässigkeit gegen Deutschland war so gut wie verschwunden; die deutsche Delegation war Ge genstand achtungsvollen Interesses. Man hörte viel Deutsch reden, delltsche Zeitungen lagen überall

sein w'id? Fugst interca, sugit irreparabile tempus! Auch die Schwierigkeiten in der Ratszusammensetzung wären bei einem .früheren Eintritt Deutschland kaum so groß gewesen. In den Minderheitenstagcn merke man heute schon Deutschland „ante Portas'. Es Uxree bei Deutschlands Eintritt gar nicht nötig, daß Deutschland in Genf Haupt- und Staatsaktionen unternimmt, es Wird durch seine bloße Anwesenheit wirken. Es kann durch gelegentliche Anfragen, durch sein Ausmerksammachen von Konserenz- kollegen usiv

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 6
Datum: 12.01.1922
Umfang: 6
hat, das läßt sich schon heute sagen, für Deutschland einzig und allein die Be deutung, daß die Alliierten angesichts der ehernen Tat sache, daß das Reparationsabkommen vom Mai 1921 wegen seiner inneren Sinnlofigfeit für Deutschland uner füllbar ist, gezwungen werden, sich mit dein Wiedergutma- chungsprohlem überhaupt zu beschäftigen. Die Lösung, die dabei herauskommen wird, wird die augenblicksich« Lage Deutschlands nur sehr wenig oder überhaupt nicht erleichtern. Die Siebenhundert Millionen Goldmark

, die auch trotz des Friedensschlusses noch unsere Feinde von heute sind, nicht entschließen könnest^ sich mir Deutschland als gleichberechtigtem Partner an einem TW ;u setzen und in Gemeinschaft mit uns zu prüfen, was wir als besiegtes. Volk den Siegern als Kriegsentschä digung — denn wieder gutzumachen hat Deutschland nichts — zahlen können, solange wird die sog. Repars- tionspolitrk Ler Entente ein Haupthindernis für die Her beiführung geordneter Verhältnisse in Europa fein. Wenn der europäische Organismus

wieder jn Funktion treten soll, so mütz ftds Land der Mitte, Deutschland. erst wir- der frei atmen fönnen. Die guten und klugen Worte, mit Lenen Lloyds. Georges die Notwendigkeit einer großen Wirtschafts- und Finanzkonfererrz. zu der alle europä ischen Mächte eingeladen werden sollen, in Cannes begrün- !det hat. tönen in unseren Ohren als schöne Phrasen Mmge man uns die Hand an der Gurgel hält und ngen aus uns herauspressen will, die wir einfach icht feisten Dirnen. So macht die Konferenz in Can nes schlechte

wol- Es ist jedem Lande das System zu lassen, das \ s in dieser Beziehung bevorzugt.' j , Die hier proklamierte Achtung vor der Freiheit I mes jeden Landes wird durch die Bedingungen, welche die - Äahlungserleichtenmgen str das Jahr -- N2 knüpfen zu wollen scheint, zu einer Phrase enne- Tigll Wenn die Alliierten verlangen, daß die Eisen- - ^hn- und Kosttarife in Deutschland noch mehr erqhht, l K Lvhlenprcise auf den Jnnenmarkt erhöht, die -Zölle ^ Gvldmark bezahlt, der Notenmnlauf eingeschränkt

des Obersten. Rates wurde für die Lösung der Re- pavationsfrage ein ganz neues Systöm gefunden. Man ist der Überzeugung, doch die deutsche Mitarbeit, die man mit einem vernünftigen Vertrag erreichen kann, die beste Garantie für die zukünftigen Zahlungen ist. Die Hauptpunkte des noch nicht ganz festgslegten Sanierungsplanes find etwa folgende: es Deutschland Muß ein Moratorium gewährt werden, es ist nn- kmöglich, Käß man von Deutschland die ldssüllung der Werpsiichtungen des Londoner Ultimatums verlange

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 6
Datum: 06.01.1923
Umfang: 6
aus der Wicdergutmachungskonserenz der Entente in Paris Kriegsgefahr, weil Frankreich entschlossen ist. in irgend -auch gemeinsam mit Frankreich gegen Deutschland vor- gc-hen wolle, wenn die lleberwachungskommisswn eine vorsätzliche dlichterfilllnng bei Deutschland feststellen würde. Unbedingt müsse aber England gegen die Ergreifung von yner Form das linke Rheinufer Deutschland zu entrei- j Pfändern und gegen die Besetzung des Stfymt* und Ruhr •o'^ einzuverleiden und England dazu nicht die Mbietes sein, weil sie die Herstellung

des deutschen Kre- Znstnnmuilg geben will. tbites erschwerten und Deutschlands Hauptschlagader eben Deutschland hat jüngst durch Vermittlung einer drit. jm Rhein« und Ruhrgebiet liege. r^! .kranrösisch-tt Regierungwsi-j Der belgische .Ministerpräsident Theunis hat sich sen lassen, datz es berert sei, gememsanr mit Frankreich tait Pojncare solidarisch erklärt jund den andern am Rhein interessierten Großmächten, ^ UM. T.U.1 _ ... i.. - der Zeit njicht rückwärts bewegen lassen. Sonstige stark!» Veränderungen

bockbeinige Haltung ^t die Besetzung des Ruhrgebietes erfolge, wenn stuf der Wiedergutniachungskonferenz irr Paris und sein rsrankrerchs Plan abgelehnt würde. Bestehen auf seine Pläne und Forderungen, von de- England ^scheint wieder nachgiebig zu werden. Die neu es .tveih, daß sie Deutschland niemals erfüllen kann. -englische Presse spricht davon, datz es zu einem Kom- . ... . „ . ... . - „„ ^ So sichert es sich Vonvand und Gelegenheit, um in pvomjtz kommen werde. ..Zn jedem Falle Zehen die Dinge

j ^ ^uuer-mehr^ londern n lr - '^-h» Deutschland einrücken zu können. Deutschland. Engl^.d für Deutschland sehr düster. . naliennche ^staalvb»nger stnd. Wer -uoler >^' .wlll, der Italien und Frankreich haben ihre bis ins Einzelnste' Ui fK ‘ ,c,t,c,t ' ^renper» »„o mctze den italienl,chel» #*** DnMüX ift im Em. ‘ ' !l “ ' ' * ' Mgenkominen soweit wie nur immer möglich, oielleichr AUUvjmUU, Kein Tiroler und kein Tirol? Der „Piccolo Poslo' sichk trotz aller Beschneidmiaei» noch viel zu viel Freiheiten

zu leisten, zu bekunden. Aber alt das ge- „, ivrh „, «lügt den Ententemächten nicht. - Unter den Ententevorschlägen ist der englisch.- ver- Uältnismätzig der für Deutschland mildeste, wenn auch dr alles eher als. milde ist. Er sieht ein vierjähriges Moratorium (Zahlungsaufschub) Bungen, dann jährlich neu Platz!« Wirklich? Ter Bei süsser oes „Piccolo Posto'-Artikels Milliarden steigende Zahlungen Plan hat ein höchstens zweijähriges Uitoratonum aus tzsnlvmmeu und dies nur unter Zugeständnis ivoitest

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 10
Datum: 06.10.1923
Umfang: 10
das ihnen die Aussicht eröffnet, die reichen Indu strien an der Ruhr zu kontrollieren. In einem solchen Programm ist kein-Raum für Großmut. Dieser Umstand wird eine wirkliche Ver ständigung mit Deutschland unmöglich machen. Eine deutsche Regierung, die ihre Zustininiung zu einer Okkupation deutschen Gebietes und einer Ausbeu tung deutscher Arbeit gäbe, wie der französische Ehr geiz und die französischen Interessen sie Vorhaben, würde schnell von ihren eigenen Landsleuten ver- worfen

, die direkt von cincin Aufenthalt aus Deutschland zurückkehren, er zählen von wachsender Ordnüngslosigkeit. Kleider- und Nahrungsmitteldiebstähle sind an der Tagesordnung. Hungrige Strolche machen die Nacht in vielen deutschen Städten unsicher: Abgesehen von dem -Fehlen der Ruhrkohle, wird das Geschäft durch die Markkatastrophe paralysiert. Niemand kann bestellen oder berechnen. Die Hausfrau kann, wenn sie ihre Tageseinkäufe machen will, nicht sagen, ob die mageren Einkäufe, die sie vorhat, in der Zeit

, und selbst unter der Voraussetzung, daß alles geregelt ist, wird es noch Wochen dauern, bis die Ruhrminen und Fabriken wieder in Gang gebracht sind. Viel mehr Wochen würde es bedürfen, um die erschreckte .Mark wieder herauszulocken. Aber immerhin, es wäre eine Verbesserung der Situation, bevor der Winter kommt, wenn man sich jetzt auf Bedingungen einigen würde, die Deutschland nicht in revolutio nären Ansruhr stürzen. Frankreich ist überzeugt, daß die — vollständige und unzweideutige — Unterwerfung unmittelbar bevorsteht

habe, daß Deutschland auf dem Punkt stehe zu kapitulieren. Denn Deutsch lands Zustand ist wirklich verzweifelt. Die Wieder aufnahme der Arbeit an der Ruhr ist aber kein Ab schluß. Im besten Falle würde das bedeuten, daß Frankreich, Belgien und Italien vor Weihnachten wieder die monatlichen Kohlenlieferungen aus Deutschland erhalten, die durch die Ruhrinvasion unterbrochen wurden. Aber Frankreich und Belgien gingen an die Ruhr, um die rückständigen Repara tionszahlungen zu erzwingen und so lange keine Ver

wird von der Leitung der Deutschen abhängen. Deutschland wird nicht in eine Ruhrbesetzung willi gen, was immer Herr Stresemann unterschreiben mag. Es kann eine Zwischenzeit von Zerfall und lokalen Unordnungen geben, während welcher Deutschland hilflos und gebrochen ist. Aber die Deutschen sind keine Rüsten, Sie sind ein hochge- lildetes Volk von gründlicher Erziehung und einem tarken Pflichtgefühl für Gemeinde und Staat, de nen sie angehören. Sie werden sich aufraffeu und schließlich'wieder zusammenkommen

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Seite 3 von 10
Datum: 09.08.1916
Umfang: 10
iftnrhrirhitm nahe alle von uns haben Frau und Kinder in Deutschland zurückgelassen. Ich bin ein Sachse, Verletzungen des Völkerrechtes. aber seit 1883 in Bremen ansässig.' Das k. und k. Ministerium des Aeußern hat ^ , einen zweiten Nachtrag zur Sammlung von Nach-^ Der letzte Bericht vom „L 13'. weisen über Verletzungen des Völkerrechtes durch' Die Kopenhagener Berlinske Tidende meldet aus die mit Oesterreich Ungarn Krieg führenden Staaten Göteborg: Ein Fischer aus Macstrand fand

und Nacht. Aus .der Gemeinde Ostra raubten die Russen 78 Schafe, 4000 Rinder und gegen 2000 Schafe, die in den Wäldern waren. Am 16. Juli plünderten die Russen den römisch-katholischen Pfarrer Berny und bedrohten ihn mit dem Erschießen. Von den Gewaltakten' der Russen ist hauptsächlich die Bevöl kerung rumänischer Nationalität betroffen. Die „Deutschland' aus der Heimfahrt. Das deutsche v-Handelsschiff „Deutschland' hat am 1. d. nachmittags seine Rückfahrt von Balti more nach Bremen angctreten

. Allem Anscheine nach ist die Ausreise glücklich vonstatten gegangen. Nach einer Meldung des Eorriere della Sera aus London kreuzte das Unterseeboot am Abend am Kap Virginia und nützte die Dunkelheit aus, um sich mit großer Geschwindigkeit an die Grenze der amerikanischen Territorialgewässer zu begeben. Die „Deutschland' war in einiger Entfernung von einem amerikanischen Kreuzer und zwei Torpedobooten es kortiert, außerdem von kleinen Dampfern, die von Ausflüglern überfüllt waren. Drei Meilen von der Küste

entfernt hielt die „Deutschland' an und die Mannschaft sang auf Deck vereint „Deutschland. Deutschland über alles', dann folgten lebhafte gegenseitige Hochrufe. Die „Deutschland' tauchte unter und verschwand. Kapitän König erklärte vor der Abreise aus Baltimore, daß er noch im Laufe dieses Monats in Bremen eiuzutreffen rechne und daß er den Weg durch den Kanal nehmen wolle trotz der Bewachung der Engländer. Die „Deutsch land' habe außer ihrer Last an Kautschuk und Nickel auch Bier für die Mannschaft

an Bord. Eine Schilderung des Kapitäns der „Deutschland'. Nach „Associated Preß' hat Kapitän König ge genüber Vertretern der amerikanischen Presse über die „Deutschland' und ihre Fahrt folgendes erklärt: „Ehe wir unsere Reise begannen, übten wir mehrere Wochen lang mit dem Schiffe in der Ostsee, um mit ihm vertraut zu werden. Natürlich wurde alles geheim gehalten, außer den Eigentümern und der Admiralität wußte von dem Unternehmen niemand In den Gewässern von Helgoland übten wir wieder und lagerten

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 10
Datum: 05.08.1916
Umfang: 10
3 tages des Kriegsausbruches eine» Erlaß gerichtet, Kriegsjahres zu einer Krise zugespitzt haben, die verwendet. Es war eilt bescheidener aber praktischer worin er den beispiellosen Heldenmut der deutschen nach allem bisherigen entscheidend sein wird. Die Plan, der genau bis in alle Einzelheiten studiert Truppen in Taten und Leiden hervorhebt und be- Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß Deutschland war. 'Als die Schicksalsstunde schlug, lief alles wie tont, daß Heer und Flotte vereint

jetzt jede Einfuhr von Fett- ist ebenso zu schänden geworden wie der Plan, Feinden heraufbeschworenen Krieg bis zum endgil- waren, Getreide und Mehl nach Norwegen gesperrt. Deutschland auszuhungern. Auf Deutschlands Fluren tigen Triumphe der Alliierten durchzufuhren. Die 2 Dampfer seien mit großen Mehlvorräten ange lohnt Gottes Gnade des Landmannes Fleiß reich- 2 Kriegsjahre haben die Mächte der Entente durch kommen, deren Auslieferung England verboten habe, sicher, als wir zu hoffen wagten. „Roch liegt

Niemals hat mich die Zuversicht verlassen, daß den Feind zu bezwingen und der gerechten Sache Vormictag im ganzen Lande die Glocken eine Deutschland unbezwingbar ist, und jeder Tag best- zum Triumpfe zu verhelfen. , Viertelstunde lang ihre eherneu Stimmen ertönen, stigt aufs neue diese meine Ueberzeugung. Das _ , _ . f ^ Die meisten Kirchen waren für die Andächtigen ge- deutsche Volk weiß, daß es um sein Dasein kämpft. ENgnfche Krtegsztele. öffnet Es mürben zahlreiche Versammlungen ab- Es kennt

seine Kraft und vertraut auf Gottes In der „National Review' veröffentlicht der be- gehalten, worin Tagesordnungen für den Welt- Hilfe. Dieses Vertrauen konnte bisher nichts er- kannte Volkswirt Edgar Crammond einen Aufsatz frieden angenommen wurden, schüttern. Frei, sicher und stark wollen wir wohnen über die voraussichtlichen Friedensbedingungen. Er. - & märtet auf dem Erdbälle! Dieses Recht soll und kann beginnt mit der von Deutschland zu zahlenden, 8 5* uns niemand rauben!' Kriegsentschädigung

. Für den Fall, daß der Krieg' Im Oeuvre vom IG. Juli wird geschrieben - Am Der Kaiser richtete eine Kundmachung an die bis März 1917 dauert, sollen Deutschland und Tage des scanzösijchen Ralionalfcstes, dein 14. Juli, Wehr zu Land und See, worin er seiner Hoffnung Oesterreich-Ungarn folgende Summen zahlen: an bot ein Verkäufer in Paris Ansichtskarten feil, und Zuversicht Ausdruck gibt, daß der Geist der Belgien 500 Millionen Pfund = 10 Mlliardcn welche die ..Teilung Deutschlands nach der Kriege

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 07.11.1925
Umfang: 10
der Satzungen noch zwei Jahre lang Äs Mitglied gelten und es sei zu hoffen, daß nach zwei Jahren eine andere Atmosphäre herrschen .werde, wie denn auch die heutige Lage eine andere sei als vor Zwei Jahren. Mit dem Eintritt Deutschlands werde ein besiegter Staat Mit glied des Völkerbundes werden und dann könnten sich viele Dinge ändern, zumal Ungarn auch in der Minderheitenfrage gleichlaufende Interessen wie Deutschland Hobe. Sie Freiheitsbewegung in Speien. Paris, 6. Nov. Letzte hier eingelangte Meldungen

. der König Karl als Judcn'knecht be zeichnet hatte, vom Gerichte wegen Majestätsbetei- dignng zu anderthalb Millionen Kronen Strafe verurteilt. der Locarnopakt und die Mächte. Den Weg, der seit drei Jahren von der Eannes- Konfcrcnz nach Locarno begeichncl L l o y d George als einen rauhen und steinigen. Seitdem haben wir das Ruhr-Fiasko und den Sturz des französischen Franken erlebt. Die Krise in Deutschland wegen der Locarno-Verträge darf nicht als ernsthafte Bedrohung derselben angesehen wer

den. Das Nudel, das den Pakt von Locarno iw. Dickicht des Waldes angrcist, wird, obwob» nach seine», Blute lechzend, cs doch nicht wagen, die Roste anzufallcn, - die ihn hindurchtragen. Kein Land habe mehr zu gewinnen durch tue Ratifizie rung dieses Vertrages als D c u t s ch l a n d. Die Verhandlungen wurde» von der deutschen /Regie rung cingclcitet. Wenn der Pakt angenommen wird, kann Deutschland in»Ruhe an die Wiederherstel lung seines Kredits und Handels gehen. Es wird weder Ruhr-Einfälle mehr geben

Gebiet betreffen. Das ist der Grund, wes wegen das industrielle Deutschland in seiner Mehr heit für das Abkomme» von Locarno cintritt. Die Dcutschnotionalen wenden ein, daß diescs Abkoin^ nie» Deutschland für alle Zeiten verpflichtet, die Grenzen anzuerkcncn, die im Augenblick des^ ärg sten Zusammenbruches festgclcgt wurden, ' aber Strescmann weist daraus hin, daß selbst, soweit El saß-Lothringen in Frage kommt, das Abkommen von Locarno nur fcststeht, daß Deutschland nicht versuchen

soll, eine Berichtigung der Grenzen durch Gewalt herüeizuführen, daß jedoch nichts Deutschland hindert, dies mit friedlichen Mitteln zu tun. Was die Ostgrenzen betrifft, so sieht der Pakt eine Garantierung der. bestehenden Grenzen vor. Aber auch hier ist Deutschland nur verpflichtet, nicht zur Gewalt seine Zuflucht zu nehmen, um eine Aenderung oder Berichtigung zu erlangen. Von jedem Gesichtspunkt aus hält es der Englän der für ein Jntereste des deutschen Volkes, eine Unterschrift seiner Delegierten in Locarno anzuer

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 10
Datum: 02.05.1925
Umfang: 10
, Stimmen abgegeben. Die Zahl der Stimmbe rechtigten war beim.ersten Wahlgang 39,215.232. - Inzwischen werden allerdings einige Wahlbe- ! rechtigte gestorben fein» aber doch picht 9 Ml- ! lionen. Übrigens ist es bei keiner Wahl mög- ! lich, .alle Wahlberechtigten bis zum ältesten | Greis oder Greisin an die Urne zu bringen. 90 1 Prozent ist schon eine ganz ausgezeichnete Wahl- ; beteiligung. wie wir.sie hierzulande inachen. Zn ! Deutschland waren es diesmal 78.5 .Prozent ge- j gen 69 Prozent am 29. März

der Rechtsparteien als vielmehr einen. Persönlichkeitserfolg Hindenburgs. Die „Epoea' (faschistisch) glaubt nicht daran, daß HindeWurg sich einer Abenteurerpolitik w idmen werde. — Der „Mondo' ist der An- . sicht, daß «der Sieg Hindenburgs eine Folge der Haltung der Kommunisten in Deutschland und ^ Rechtsparteien (Poincare) in Frankreich ist. — Die „Tribuna' bringt einen Artikel, „in dM gesagt , wird, der Erfolg Hindenburgs b'e- ÜMe, .daß D^tschländ beinahe reis sei. sein Ge- 'selbst zu bestimmen, Deutschland

denke .nicht' mehr davcyr, seine Handlungen am,Maß stäbe seiner Feinde zumessen. Die Wähl könne aber - keinerlei- Bedenken erregen und die En- stente. brauche darob sich nicht zu alarmieren. — Der „Popolo d Italia' weist,auf,die Vor gänge in Brstg L?en und an die Wähl Caillaux hin und glaWt, daß der Ausgang der Wahl in Deutschland furchtbare Wirkungen haben werde. Von der französischen Presse. j „E ch o 0 e P a r i s' schreibt zur Wahl Hinden- ^ burgs: Entgegen der Annahme Der Engländer, Amerikaner

und des unintelligenten Herriot gibt es kein neues Deutschland. Wenn der Wahltag vom 26. April diesen eigentlich ein wenig brutalen Be weis erbracht hat, dann können wir wenigstens nicht sagen, daß er nach aller Hinsicht ungünstig gewesen sei. Man kann uns nicht mehr von einem gegenseitigen Schutzvertrag und allen anderen Hirn gespinsten sprechen, wie dies noch am Samstag Baldwin getan hat. Man sehe sich doch den massi ven Hindenburg an, der morgen vielleicht als Ab- kommandierter dem Schicksal Deutschlands

. Alles in allem er warten wir aber keine wesentliche Blenderung auf dem Gebiete der äußeren Politik. Wir hof fen, daß Deutschland die glatte Durchführung des Dawes-Plan'es nicht unterbinden werde. Es ist aber möglich, daß es notwendig sein wird, die -Militärkontrolle in Deutschland sortzusetzen. Da anzunehmen ist. daß der neue Präsident einige von seinen ' alten militärischen Kameraden zu feinen Beratern machen wird, werden auch die Alliierten ihre Wacht am Rhein aufrecht erhal ten. Vorläufig

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 4
Datum: 27.07.1920
Umfang: 4
die russische Kavallerie die deutsche Grenze bereits erreicht. Der Abg. Hoetsch, der diese Mitteilung machte, fügte zwar hinzu, „daß sich die Russen diesmal dem deutschen Boden uährrn, nicht, um gegen Deutschland Krieg zu führen, sie stehen im Kamvs mit den Polen, und ihr Bormarsch in der Richtung auf Ostpreußen dient nur dem Zweck, den eine» Flügel der polnischen Armee zu umzingeln und den militäri schen Zusammenbruch Polens vollständig zu machen. Für diesen Zweck ist das Betreten deutschen Bodens

Propaganda. Beiden Gefahren könne die deutsche Rrgieruno die Stirne bieten. Wenn aber von der Eutente etwa beab stchtigt sei, Deutschland als Etappe oder Durchmarschaebtrt gegen Rußland für den Fall einer Unterstützung der Poler zu betrachten, so dürfe kein Deutscher einer solchen Absicht sich schweigend beugen oder zu ihrer Durchführung helfen. Was daS Interesse der Entern« au Deutschland augehr, so glaube er nicht, daß sie eine Ber uichtuug Deutschlands wolle, weil sie wisse, daß sie mi> Deutschland

zugrunde gehen würde. Der Standpunkt der deutschen Regierung ist durch diese offizielle Erklärung Ihres Außenministers eindeutig festgelrat ES frägt sich nur, ob die Entente sich die Erfüllung der Forderungen nicht erzwingen wird wollen. Was dann? Wird der Oberste Rat einen Protest der deutschen Regierung beachten? Es ist auch möglich, daß ein erzwungener Durch tranSport einen Generalstreik und spartakisttsche Unruhen in Deutschland auslöseu würde. Ungeahnte Schwierigkeiten können durch diese Forderung

für Deutschland entstehen, denn es ist auch gar nicht gewiß, ob die in Westlittauev operierende rote Armee nicht gezwungen wäre, Landungs operationen der Alliierten au der Memelküste, also aul deutschem NeuttalitätSgebiet, eutgegeuzuketeu und hiedurch gleichfalls die deutsche Neutralität zu verletzen. Nach einer Meldung der „TempS' hat der Oberste Rat zur Unterstützung Polens die Mobiltsteruug von 16 Divisionen beschlossen. Wie die Pariser Blätter melden, wollen die Miierten das Verlangen au Deutschland

stellen, die Hilfstruppeu für Polen durch deutsches Gebiet zu transportieren. Es würde sich der F a l l B e l g t e n S wiederholen, wenn die Entente auf ihrem Plan bestünde und Deutschland z-vingeu sollte, den Transporl zuzulassen. Es rächt sich überhaupt die Enteutepolttik tu folgenschwerer Weise. Während sich die Entente mit Worten immer wieder gegen eine Einmischung In die innere Polink der Staaten aussprach, muß sie von Sowjetrußland, dem sie die Ein mischung in Polen verbietet

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 4
Datum: 13.07.1921
Umfang: 4
sich alle mög lichen und uninöglichen Forderungen an Deutschland er wirkte. wird bereits von den „Siegen?' selbst Als eine Komödie bezeichnet. .So schreibt in den „E. e. T.' der Senator A. Loriä in scharfen Worten von einem He- rensabbat von geraden schreienden Fehlern.'die auf den Wiedergutmachungskongressen heute immer wieder fend- deckt werden. B^änntlich schreibt der Friedensvertrag den Deut- chen eine AnlfangszaHlun g von 25 Dlllliarden Fr. in Waren. vÄc. Diele 'Zahlung gibt nun -.zu den ko mischesten

» eme Schraube angenommen von all den Tausenden von; witz ihrer ssttiedensbädingungen in seinen absurden Folgen sMaschrnen. die ihm Deutschland gratis liefern mühte. j am eigenen Leib zu verspüren bekommt aus dem Mil- Dis Alliierten widersetzten sich nun auch de/ 'Bestimmung. > liardentraum erwachen und der Vernunft ein Wort mtt- dätz ein -Teil der Entschädigungssumme in Färb st of- zureden gestatten. Nitti hqt ganz richtig gesaK: Wenn fen bezahlt werde, damit nicht ihre während des Krieges

um die; andere ab. die Deutschland 'in Warenlieferungen auferlegt wurde. Änd nun stellen sich die Sieger die Frager Wiej soll nun Deutschland eigentlich zahlen? > Am diese augenscheinlich unentwirrbare Schwierigkeit ; ^»^^'vmbrinaen. zu lösen, haben die Fachleute der Ententestaaten einen: „ . , sogenannten „Dreiecksplan' «ausgeklügelt. der nach ihrer! Neue Banknoten. Ansicht die 'Sttuation zu retten imstande sein sollte. Der! Rom. 12. iJusi. (Eigenb.) Die Amtszeitung v«üs- Plan besteht im Wesentlichen darin, daß. Deutschland

, welche dann den sichen Papiergeldes, sondern um Ersatz unbrauchbarer oder . Ententestaalen auf das Konto der RepMAftionen über- j schmutziger Scheine durch neue, gemacht, daß Deutschland einen Teil der Kriegsentschä- j wiesen wird. So würde dann in der Tat die gefürchtete j ^ ngung in -Form von Schiffen zahlen müsse. Heute UeberWoemmung Mtt deutschen Waren 'von den west-! JKfOtlpettlJ OOlt japult ttt Jialten. wissen die Herrschaften bereits, dah diöfe Schiffe für die, europäischen Staaten abgewehrt fern, ohne dah

würde das Nerkaufsanbot 'Englands von »eutschen Schiffen, die es an Zahlnngsstatt unter dem Tttel der Reparationen erhalten hat. eine derarttge Ent- vettüng des lSchiffsn'.aterials und einen Stur; des Frach tentarifs verursach«!, die zum Ruin einer der europäischen öauptindustrien führen mühte. Deshalb geben die eng- ischen Sachverständigen in Reparattonsfragen den Rat, ene Klauseln des Friedensverttäges, wonach Deutschland für die Allnetten neue Schiffe zu erbauen hätten, einfach Men zu lassen. Noch mehr

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 09.08.1884
Umfang: 12
werden, laßt sich mit Grund annehmen, desto mehr, da durch das Scheitern der Londoner Konferenz sich eine neue Grup- pirung der Staaten zu vollziehen scheint, England vollständig vereinsamt dasteht und Frankreich eine Anlehnung an Deutschland sucht. In Vorarlberg ist wieder Graf Belrupt, welcher der liberalen Minorität (4 Stimmen) des Landtages angehört, zum Landeshauptmann und der neugewählte konservative Abgeordnete für Dornbirn, Adolf Rhomberg, zum Stellvertreter des selben ernannt worden

. Eine Verordnung räumt der Regierung, gegen die nachträgliche Genehmigung durch den Reichs rath, die Befugnis ein, unverzinsliche Darlehen im Gesammtbelrage von 800.000 fl. an die in Galizien durch die letzten Uederschwemmungen Beschädigten zu gewähren. Der von der Regierung der galizischen Landes-Regiernng bereits zur Ber- fügung gestellte Betrag von 100.000 jl. kommt von dieser Summe in Abzug. Der Kaiser hat die Auflassung der Festung Königrätz und die theilweise Abtragung der Schanzen gestattet. Deutschland

der Zivilisation ein Recht auf eigene selbst- ständige Interessen nicht zuerkannt. Sie haben sich einer der beiden Westmächte als dre Folge anzu schließen und kommen nur auf dem indirellen Wege dieses Anschlusses zur Hebung. Allerdings hat Deutschland nicht bloß die finan ziellen Interessen seiner Bondholders (Besitzer von ägyptischen Staatspapieren) in der ägyptischen Frage, sondern auch seine Beziehungen zu den übrigen europäischen Mächten im Äuge zu behaüen. Der selbe Satz sollte für jede dieser Mächte

und Italien eben so wenig wie Deutschland. Keine derselben hat eS ihrem Interesse entsprechend gefunden, in englischem Interesse einen Druck aus Frankreich zu üben; am allerwenigsten aber kann dies von Deutschland er wartet werden, welches von dem Hauptvrgan der englischen Presse, der .Times', nicht bloß in dem vorliegenden Artikel, sondern seit Jahren regel mäßig feindlicher Absichten gegen Frankreich ange klagt wird. In Frankreich gegen Deutschland zu hetzen, liegt in der Gewyhnheit des City-Blatts

. Die von dem selben vertretene englische Politik bedarf der fran zösischen und womöglich auch der russischen Feind schaft gegen Deutschland und sucht sie zu fördern, wo sie kann. Während sie die direkten Beziehungen Englands z« Frankreich pflegt, ist sie gleichzeitig bestrebt, die unangenehmen Seiten, die sich dabei ergeben, nach Möglichkeit auf Deutschland abzubin den. Glücklicherweise' finden dergleichen Versuche 'weder in Paris »och in Berlin mehr Glauben, und die englische Politik

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 24.09.1926
Umfang: 8
, welche mit den Bezugs- s gebühren noch im Rückstände sich befinden, ehestens ' dieselben einzuzahlen. l Die Bezugsgebühr ist immer im vorhinein , zu entrichten. ? Bezugspreis: j Zum Abholen monatlich Lire 2.56: j Mit Zustellung oder Postzusendung Lire 3.—; Ausland monatlich Lire 5.—. Bon der deutsch - französischen Berstiludiguug. Es gibt in Deutschland lind in Frankreich Leute, de ren Optimismus sogar so weit geht von einer E n t e n t e (Bündnis) der beiden Reiche zu sprechen und eine solche in absehbarer Zukunft

der Belgier zu überwinden hat, nur die erste, freilich sehr wichtige Etappe wäre; ihr würde der K a l i- t r u st, dann der K o h l e n t r u st' folgen. Die politi schen Grenzen haben die auf einander angewiesenen Rohstoff - Borkommen und Fabrikationszweige künst lich geschieden: die Trusts sollen die politischen Grenzen ausheben, deren Wichtigkeit damit sinken würde. Frank reich ist auf Jnnenkolonisation angewiesen, Deutschland ist übervölkert. Auch die Möglichkeit einer bedeuten den deutschen

hinzukommen — wenn» die beiden Staaten sozusagen Alliierte geworden sind. Jede Machterweite rung Deutschlands käme dann Frankreich, eine jede Frankreichs Deutschland zugute. Genau so, wie vor 1914 Deutschland sich für Oesterreich-Ungarn, Frankreich sich für Rußland einsetzte . Es würde in allen Proble men eine vollständig neue Einstellung erfolgen. - Andererseits, heißt es, seien die Vorteile für Deutsch land, die aus der Schaffung der deutsch-französischen Entente kämen, so einleuchtend, daß in Paris

sogar Rechtspolitiker heute kaum noch ernsthaft an der Auf richtigkeit Deutschlands, zu ihr. zu gelangen, zweifeln. Die Befreiung der besetzten Gebiete wäre dabei wohl das sichtbarste Symbol, jedoch politisch lange nicht das wichtigste. Deutschland könnte über eine ungeheures Absatz- unh Arbeitsgebiet verfügen, wäre vor jedem An griff geschützt, hätte Erleichterungen seiner Auswande rung und Produktion in Frankreich selbst wie in dessen noch menschenarmen Kolonien, die Einwanderer und Wagemut

benötigen. Sein Verhältnis zu Polen, der Tschechoslowakei und auch zu Oesterreich wäre nach der Entente mit Paris auf neue und bessere Grundlagen gestellt. Frankreich weiß, daß es Deutschland viel zu gebe«; hat, aber fühlt es auch, daß es viel von Deutsch land empfangen würde. Kriegsmüde und verstimmt wegen der Schulden und der Währungskalamität stände es allein, wenn nicht Deutschland wäre usw., usw. So. schreiben links und rechts an beiden Ufern des Rheins diejenigen, die in der deutsch-französischen

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 10
Datum: 22.12.1925
Umfang: 10
. In der F e u e r w e h r h a l l e wurde die Er richtung eines hölzernen Einbaues zwecks Un terkunft für die Nachtdiensthabenden Feuer wehrleute genehmigt. Kosten 1500 Lire. Tagesnerngkerten. t. Abschaffung des Paßoisums in Holland. Kürzlich hat im Haag eine Besprechung stattge funden, die sich mit der bevorstehenden Aufhe bung des Paßzwanges, namentlich im Verkehr mit Deutschland, -befaßte. Die Militärbehörde hat gegen die Aushebung des Visums keine Be denken mehr. Die endgültige Llbschaffung des Paßvisums soll vor dom 1. Jänner

sich jeder Verheiratete überzeugen. Die Summe folgender Daten: Geburtsjahr, Jahreszahl der Ver ehelichung, Lebensalter und Zahl oer EheMre er gibt in jedem Falle 3850. Wer findet den Grund dieser verblüffenden Tatsache? Eine Rede von -er Leber weg. Der bayerische Ministerpräsident Dr. Held hat kürzlich in seiner Rede zum Staatshaushalt ganz bedeutend über das Thema Haushalt hin- ausgeredet und alle möglichen innen- und außen politischen Dinge erörtert. Deutschland sei vollständig entwaffnet und ihm gegenüber stehen

bis an die Zähne bewaff nete Staaten, nirgends Wrüstung, sondern im mer neue Rüstungen. Deutschland ist in> seiner Ohnmacht der Spielball der anderen geworden. Das Ziel dieser Politik muß daher auf Wieder erlangung von Freiheit, Recht und Ehre gerich tet sein. Deutschland hat ein Recht darauf, als Großmachtstaat und als Kulturmacht von beson derer Prägung und Eignung sein volles Recht wieder zu erhalten. Es ist ein enormer Verlust für die Welt, -wenn die deutsche Kultur beim Neuaufbau der Welt

nicht auch anderen Staa- ren gegenüber voll zur Auswirkung kommt. Es gibt keinen Staat in der Welt, der sich mit Deutschland aus dem Gebiete des Wissens und Könnens messen könnte. Deutschland darf da her beanspruchen, anders behandelt zu werden, als es zurzeit behandelt wird. „Darin sehe ich die Bedeutung von Locarno, daß ein anderes Verhältnis .zwischen Deutsch land und den übrigen Staaten geschaffen werde. Weiter gehe ich in meinen Hoffnungen gar nicht. Ich bin mir voll bewußt, daß nicht die Gerech tigkeit

zu dem Ergebnis von Locarno geführt hat, sondern die Tatsache, daß die Lage eine der artige ist, daß die übrigen Staaten sich dem Zwang der Verhältnisse nicht entziehen konn ten. Ich bin weiter der Meinung, daß jetzt der Kampf erst beginnt. Deutschland dürfe nicht müde werden in der Bekämpfung der Kriegs- schuldlüge. Im August 1914 sei das ganze deutsche Bock in der tiefsten Ueberzeuguug. in den Krieg gezogen, daß es seine Existenz vertei digen muß. Das war die Meinung bis tief in die Reihen

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Seite 2 von 8
Datum: 14.05.1926
Umfang: 8
il t; : - l-f fr ; f 1 ' g !'' t Mng zu ziehen, welche Umstände den Vertragsaib- Lchlrch ibeMeunigt haben konnten. Ce ist bekannt, daß Deutschland «und Rußland durch eine lange Reihe von Jahren mit starken wirlscMtspolitischen, handelspoktischen und geistigen Banden verknüpft waren, und zwar bis zu einem solchen Gvcche, daß' man mit der Kenntnis der deut schen Sprache, vor jeder andern Sprache, nicht ein mal die russische Sprache Felder ausgenommen, die von der Masse der nichtslawischen

sich des Testa mentes Kaiser Wilhelm I. erinnerten und das gutzu machen versuchten, was WilhelmII. schlecht gemacht hatte. Und es war auch natürlich, daß ihrerseits die Staatslenker Rußlands eingekreist und verfolgt, wie «in Wild von denselben Ententemächten, welche Deutschland unter Knechtschaft hielten, sich, vom Selbsterhaltungstrieb geleitet, an letzteres anzunä hern versuchten. Es sei hinzugefügt, daß der Versuch von Cannes, wo Deutschland zum erstenmale hätte in Gegenwart der Ententemächte

zur Konferenz zu gelassen werden sollen, von Frankreich mit drama tischer Schaustellung zerstört wurde. Dann hat das- felbe Frankreich mit hartnäckiger Feindseligkeit aus der Konferenz von Genua, wo zum erstenmale, dank der Anregung Italiens, Sieger und Besiegte neben einander faßen, den Abschluß des Vertrages von Rapallo zwischen Rußland und Deutschland beschleu nigt. Da Tschftscherin sshr fürchtete, der englische Außenminister Chamberlcnn beabsichtige mit den' Vettvägen von Locarno Rußland vollständig

zu iso lieren, ritte er nach Berlin, um Deutschland zu be schwören, es möge nicht in den Völkerbund eintreten. Deutschland ging in genauer Einhaltung der forma len in Locarno übernommenen Verpflichtungen im hmirigen März nach Genf, wo es ds Dar des Völ kerbundes — verschlossen fand. Endlich fühlte Brasi lien das Bedürfnis im voraus zu verkünden, daß es auch im Herbst seinen- Einspruch' gegen Deutschland erneuern werde. . Wie können wir uns nach' all diesen Geschehnissen noch' wundern, daß der deutsch

obschloffen. Der Ar- tikri. welcher zu Erörterungen und' Einsprüchen An laß bieten könnte, ist der Artikel 3 des deutsch-russi schen Vertrages, womit beide Teile sich verpflichtet haben, nicht an einer eventuellen Koalition znm Zwecke eines wirtschaftlichen und finanziellen Boy kotts gegen den andern Vertragspartner teilzuneh men. „Da sieht man,' heißt es. „Deutschland hat sich verpflichtet, dem Völkerbunde nicht zu folgen im Falle dieser Rußland boykottiert. Ratürlich wird es sich auch wohl hüten

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