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Der Burggräfler
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Seite 6 von 8
Datum: 29.02.1908
Umfang: 8
zwischen den damaligen Unterschriften und der letzten Wahl.' Also ist es aufgelegte Unwahrheit, wenn die deutschen Bürgeroereinler behaupten, daß Frl. Reich „vollbewußt ihre Vollmacht zur Wahl des Hr. Dr. Huber eigenhändig unterschrieben u ns (der deutsche Bürgerein identifiziert sich mit Frl. Paula Huber!) übergeben hat'. Wie wir weiters erfahren, kam Frl. Paula Huber mit einem ganzen Packt Vollmachten zu Frl. Reich und verlangte die Unterschrift aus zwei Vollmachten mit dem Hinweise auf Vertretung gleicher

Großgrundbesitzer in Verbindung getreten. Ich hatte mir erlaubt, demselben vorzuschlogrn, ed mögen im Gegensätze zu dem Kompromiß Dr. v. Grab mayr mit den klerital-seudalen ein nicht weiter verbind liches Wahlübereinkommen mit den national-freisinnigen Italienern getroffen werden, nach welchem dielelben fünf ausgesprochen Freisinnig-nationale des deutschen LondeSteileS akzeptieren und wir ebenso fünf Herren ihrer Gruppe als Kandidaten ohneweiterS annehmen. Ein Eifolg für diese Kombinalion ist nur zu erwarten

mögen. Der Kompromiß zwischen den deutschen Großgrundbesitzern wurde doch 1901 geschlossen, um angesichts der immer mehr dem Radikalismus und der landesfeindlichen Richtung zuneigenden Entwicklung der italienischtirolischcn Politik ihrer Vertretung nicht noch eine bedeutende Verstärkung aus dem Großgrundbesitz hivzuzufügen. Nun zeigen sich gerade die Deutschradikalen erbötig, mehr nationalliberale Italiener in den Landtag hineinzubringen, wenn nur diese ihnen selbst zu Mandaten verhelfen

bei der Landtagswahl, wenden, deren Führer bekanntlich im Deutschen Bürgerverein saßen oder noch sitzen. Diese haben in Nr. 21 der „Volks-Ztg.' einen Meraner k. k. Beamten ohne jeden Beweis als „besonders eifrigen Sammler von Frauenvoll machten für die Schwarzen' nach oben denun ziert. Die Deutschfreiheillichen haben an diesem Vor gehen nicht Anstoß genommen. Dagegen entrüsten sic sich, weil wir es nicht nach unserem Eeschmacke fanden, daß der freisinnige Kandidat für sich selbst 3 Stimmen abgab. Er wäre

Nummer beigelegen. Jedermann kann es durchsetzen. Was erscheint darin etwa dem Deutschen Bürgerverein als „politischer Kampf', etwa die Mahnung an die „Osterpsiicht' oder „Warum fasten?' oder „Wie fasten?' oder der „Heiland am Oelberg', oder die Glaubenslehre über den „einen Gott' und dessen „Eigenschaften', oder die Ausführung über die „Branntweinpest', oder die Mahnung Dr. Fehrenbachs an die Ka tholiken, sich zu organisieren, zu Arbeit und Pflicht erfüllung, oder sind's die „Zwölf Eewiffensfragen

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 18
Datum: 21.01.1911
Umfang: 18
: „Vor 40 Jahren, am 18 Januar 1871, ist im Schlotz zu Versailles die Kaiserproklamation «folgt. Der 18 Januar ist der Gedenktag der Zusammenfassung der deutschen Stämme und Staaten zu einem Reich auf föderativer Grundlage, dessen Bundespräsident Deutscher Kaiser heitzt, vrlcher staatsrechtlich der priwus intcr pares (der erste unter Gleichgestellten) unter den deutschen Bundessürsten ist. Das Deutsche Reich ist nicht das grotzdeutsche Ideal. Der Begriff hat gewechselt, mehr und mehr wird in liberalen

und konservativen Blmtern Preutzens die Nivellierung der Emzelstaaten und Stämme die „grotzdeutsche' Idee genannt. Grotzdeutsch ist etwas anderes: Die Zusammenfassung aller Deutschen. Das ist im Deutschen Reiche nicht der Fall, denn Oesterreich ist aus demselben ausge schlossen. Das neue Deutsche Reich ist die Verwirklichung de» kleindeutschen Programms des Freiherrn von Lagern. Der Gedanke ist nicht dem Haupte des Fürsten BismaiS entsprungen. Trotzdem ist Fürst Bismarck der Reichsgründer, durch dessen Staat

» lunst man an das Ziel gelangte. Fürst Bismarck schuf europäische Kombinationen, hinter denen er seine Absichten reisen lassen konnte, er sorgte, datz im Krimkrieg Preutzrn neutral blieb, er lietz 1859 Oesterreich gegen Napoleon im Stich, er warf 1866 Oesterreich aus Deutschland und besiegte die sich rntgegenstellenden deutschen Stämme, um unter genialer Ausnützung der Lage (Fernhaltung von europäischen Bündnissen gegen Preutzen) 1870/71 bas Deutsche Reich erstehen zu lassen

, für das alles »orbereitet war. Man soll die geschichtliche Wahrheit auch an solchen nationalen Erlnnerungstagen, wie der 18. Januar einer ist, nicht zurückstellen. Die Mittel, mit denen das Deutsche Reich geschaffen wurde, sind zweifelhafter Art gewesen. Das Deutsche Reich aber, wie es besteht, gestützt auf Oesterreich und eng befreundet mit diesem, ist der wärmsten Sympathien aller Deutschen sicher. Das Reich hat man in der Erstzeit seiner Ent Wicklung als einen Faktor zur Fortsetzung der preutzischen Kriegs Politik

. Landwirtschaft, Handel, Gewerbe und Industrie erfreuen sich sorgfältiger Pflege und haben sich machtvoll entwickelt. Manches hätte anders gehen können, allein dem deutschen Baterlande hängt jeder Deutsche mit ganzem Herzen und mit vollster Treue und unerschütter- lichem nationalen Bewutztsein an. Da« hat sich absolut auf das Deutsche Reich übertragen, dem Staate der Germanen, wie er möglich war. Zum Ausbau und zur weiteren Entwicklung de» Reiches mit vollster nationaler Hingabe mitzuwirken, ist Pflicht

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 21.12.1898
Umfang: 14
zu verwirklichen. Nun erst gelang es dem deutschen HauS Oesterreich, der „Casa d’Austria“, in der That, ein Weltreich zu begründen, wie es feit den Zeiten der Römer Europa nicht geschaut hatte. Burgund, also halb Frankreich und Belgien, die Niederlande, Spanien, halb Italien, Böhmen, Ungarn ward habsburgisch, ward kaiserlich und Karl Y. durfte es sogar wagen, die Inschrift ayf den Säulen des Herkules „Nec plus ultra“ zu verändern, in das stolze „Plus ultra!“ und ein Reich zu vereinigen, in dem die Sonne

sollen. Damit soll auch nicht ge sagt werden, daß wir nicht viele Versäumniffe verschuldet haben. Nur da» soll damit bekräf tigt werden, daß trotz all' unserer Fehler noch nicht Alle» verloren ist, daß e» noch Zeit ist, uns zu besinnen zu unserem Heile und zum Heile de» gesummten deutschen Volkes. Noch steht un» ein reicher Wirkungskreis offen, noch sind es Aufgaben deutscher Kultur, die wir hier in Oester reich zu erfüllen haben. Und noch ist eS die Krone des heiligen römischen Reiches deutscher

. österreichische Volkshumor hat diesen Hauptfehler - wohl erkannt. Besonders der gutmüthige Wiener charakterisirt diese österreichische Raunzerei treff lich, aber etwa» grausam, indem er den Typu» der „dummen Kerls von Wien' aufstellt. Da mit meint er eben den hier bescheiden hausenden Better des deutschen Michels, der sich Alles ge fallen, Alles aufbinden läßt, der da glaubt, alle Püffe, alle Spöttereien feien ihm nun einmal so von rechtSwegen zugetheilt, weil es eben in dieser Ecke

des deutschen Vaterlandes so zugehen müffe. Aber das deutsche Märchen, da» mit Vorliebe die Gestalt solcher scheinbarer Dümmlinge aus bildet, zeigt auch, wie da plötzlich aus dem guten Kerl ein Held wird, der alle seine sich klüger dünkenden Brüder überflügelt. Diesem deutschen Märchenhelden nachzueifern, wollen wir Oesterreicher uns nun doch auch ein wenig unterfangen. Wir wollen die Kühnheit haben, zu behaupten, daß Deutschland nicht nur außerhalb unserer Grenzen liegt, daß vielmehr die beste deutsche

Arbeit hier bei uns geleistet worden ist und noch jetzt geleistet wird, und daß sich auch bei uns hier die Zukunft der deutschen Geschichte entscheiden wird. Die GeschichtSfälschung zu Ungunsten Oester reichs beginnt schon mit den Urzeiten. Wie wird die nicht ganz klare und reine That de» Cherus kers Hermann übertrieben! Man vergißt ganz, daß ihre Folgen sehr vorübergehend waren, da wenige Jahre nach der Hermannschlacht wieder Römer als Herren die Gegend durchzogen und den Cherusker» auf ihre Bitten

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 6
Datum: 19.02.1920
Umfang: 6
einfah und auch offen erklärte, daß die Ex'stevz Juterrffensphäre eindezogeu wurden, durch daS und Erhaltung Orsterreich-UngaruS als Großmacht deu scher Eir fluß und deutsa e Kultur weit noch : für das Denische Reich selbst e'ne Notwendigkeit Eüdostru bis zum Balkan reichte. Beweis hieiür' sei. Dies traf besonders rach dem Berliner kor. greß waren z. B. die deutschen Mittelschulen in Görzs (1878) zu, auf welchem sich Deurschland dir Feind- und Triest, die deutsche Unimrsttät tu Cz'ruowttz.s

deutsche Stadt, das größte Wirt chajtliche Zentrum Erneuerung der deutschen Katserwürde 1871 imrdes Reiches. Und jetzt? Neugierig stvd wir auch, Schlöffe zu Versailles nichts geworben. Bekarnr-swer dem Deutschen Reich zu jenem crcßev E'nstuß sich laden 1871 zw.schev den Regieruvgrn tvzwiedrr verhllst, den es !re.st dec- Bündnisses m't Paris vnd Wir» scheu Verhavdiurpen betreffs eines Bündviffrs statt; ober sic zerschlugen sich, weil schließlich Katjer Frarz Joses I. von einem Bruderlrikg

der Deutschen iu den Gebieten der alten Monarchie mit ihrer srü- hrrru Stellnrg vergleichen, müssen wir gestehen, daß die habsburgtsche Dynastie, die durch eiu dau erndes Bürdvis sich ans deutsche Reich anlehute, ihre Hauptstütze war. Vom Zvsamwevhalt und der wirtschosrllchru Blute des ganzen Re'chrs unter Kaiser Franz Josef I. profitierten die Deutschen iu Orstrrr rtch, auch die Tttoier. speziell die Meran er gar sehr. Die Deutschen in Orsterreich souuren sich gewffermaßen im Glanze der Doppelmouarchte

. Wöchrntl.Ämattgr Ansgadr: Vonat Biertelj. Halbjahr 1 Jahr Loko zum Abholen 1- — Mit Postversendung im Inland 110 Für die Länder des Weltpostvereins — 3 - 13 -- 330 6 - 6 * 13 * 2 » 425 »50 17 — Dir Habsburger und das deutsche Volk. (Schluß.) sie wäre mit Freuden ausgenommen worden. Aller- Volk etwas mehr Dankbarkeit verdienen, fpGell von dtrgs den Deutschen kn Oesterreich trachte dar den Deutschen in Oesterreich, als mau ihnen in Bündnis mit Deutschland dir größten Vorteile. Wirklichkeit erweist und thuen

nicht wollte. Später (noch 1871 und 1878) hätte das Haus HabLburg-Lothrlvgen leistete der deutschen Nationalversammlung gegenüber den HohenzoÜern. ,r es schon zustande» gebracht, wenn er sich mit Nation noch wertvollere Dienste. Diese Dynastie Ge können den Großteil ihrer Güter behalte» und Rußland verbunden hätte. Warum wollte er die war nämlich das Bindemittel, durch das die nicht- sich auf denselben aushalten. Auslösung des Habsburgcrstaalrs nicht? Weil er deutschen Völker Oesterreich-Ungarns in die deutsche

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 36
Datum: 29.12.1923
Umfang: 36
mit Dolch und Gift schlugen sicht die Spanier, für Deutschland konnte dieses Bei spiel nicht bestimmend sein. Die tiefste Kraft des deutschen Volkes gab» die Grundlage für die Erhebung ab: die deut sche Bildung wölbte sich über dem zerrisse nen Reich wie ein weiter Himmel. Freilich schweiften die Deutschen ins Weite und stießen dabei fast zufällig wieder auf dis deutsche Ver gangenheit. Die geistige Bewegung allein war freilich nicht imstande. Napoleon, zu besiegen. Staatliche Formen waren notwendig

20. Dezember^ 1923 Seite 3 And protestieren: Nein, nein, nicht nach Rom, nach Trient muffen die Deutschen schauen! Das sollte.doch endlich einmal aufhören. Sittlicher Wiederaufbau. Der Stresemannbries an Kardinal Faulhaber. Die „Deutschen Stimmen' veröffentlichen den Wortlaut' des Briefes, den der vormalige deutsche Reichskanzler und zetzige Außenmini ster Dr. Stresemänn an Kardinal Faulhabtzr ge schrieben hat. Der Brief ist datiert Berlin, den 13. Okt. 1923 und lautet: Ew. Eminenz bitte'ich

» hierdurch meinen verbindlichsten Dank aüssprechen zu dürfen für die so gütigen Mit teilungen, die mir durch Herrn . . . . überbracht wurden. In den 8 Wochen, seitdem ich an der Spitze der Reichsregierung stehe, habe ich un endlich viel an Trübsal aus deutschen Landen erfahren, und fast unerträglich war der außen- und innenpolitische Druck der Verantwortung» der auf mir lastet. Der Mut zur Verantwor tung ist in Deutschland auf ein Mindestmaß ge sunken. Der Gedanke, daß der Einzelne Opfer auf sich nehmen

muß gegenüber dem Staate ist zurückgetreten gegenüber dem Egois mus, der uns an: Volke verzweifeln läßt. In dieser Situation, welche mich seelisch außerordentlich bedrückte, waren mir die Mit teilungen über die Stellungnahme Ew. Emi nenz eine große Stärkung. So wie meiner Mei nung nach der Wiederaufftieg des deutschen Volkes nur aus der sittlichen Idee heraus er- , wachsen kann, so kann auch derjenige, der an verantwortlicher Stelle die Führung hat, nur dann etwas erreichen, wenn neben

an. daß der früher oft hervorgetretene Gegensatz der Konfessionen jetzt zurückgetreten ist und der ' große allgemeine Gedanke christlicher Lebens auffassung sich über diesen Gegensatz hinweg die Hand gereicht hat in allen den Fragen, die das Vaterland angeben. Wenn Ew. Eminenz die Güte haben, sich in den Dienst der Sache dieser sittlichen Wiedergeburt des Volkes zu stellen, so werden die Worte Ew. Eminenz weit über die Grenzen Ihrer Glaubensgenossen hinaus von dem ganzen deutschen Volke gehört

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 12
Datum: 03.07.1901
Umfang: 12
Regierung trotz ihrer herkömmlichen „Gutmütigkeit' noch einige reich»« deutsche Prediger, die im Vereine mit den braven Alldeutschen gar zu arg in „LoS von Rom' machten, über die Grenze complimentierte, dann wäre da» wohl ein oa3U8 belli' — ein Kriegs fall! Die deutschen Katholiken sollen sich wohl in diesem heiligen Kriege todtschießen laffen, da mit in Oesterreich stet» eine kirchenseindliche Po litik getrieben wird.' „ES wäre recht wünschenswert', heißt e» in dem Artikel weiter, „wenn dem deutschen

durch Zusiche- rung von Galizien und de« preußischen Osten noch viel eher mit RusSland verständigen, wie da» Deutsche Reich mit RusSland und Italien bezüglich einer Auftheilung Oesterreich». DaS wären dann freilich keine „clericalen Armeen, an deren Sieg man (nach der „Saalezeitung') nur in LourdrS glaubt'. Das» diese vereinigtem BundeSgenoffen trotz allen großen Vorzügen der deutschen Armee auf die Dauer vielleicht da»^ Deutsche Reich niederringen könnten, selbst wenn Italien auf deffe» Seite stünde

, da» dürfte kaum ein Sachverständiger im Deutschen Reiche bezweifeln. Da» Deutsche Reich hat unter Umständen Oesterreich minde stens ebenso nöthig, wie umgekehrt, und zwar trotz allen Mängeln in Oesterreich. Dar liegt in der gesammten politischen Lage. Durch die alldeutsche Hetze in Oester reich wird aber das so dringend nothwen dige feste Bündnis zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich ge stört Die Alldeutschen diesseits und jenseit» der deutschen Grenze stören da» Ver trauen und hindern

Reichs kanzler demnächst, etwa durch eine Interpel lation de» Centrums, die Gelegenheit ge boten würde, diesen unberufenen Hetzpolitikern, die da» deutsche Reich im AuSlande nur compco- mittieren, ganz gründlich heimzuleuchten. Für da» Verhältnis mit -Oesterreich dürfte eine derartige amtliche Kundgebung nach all der Hetze nicht nur nützlich, sondern beinahe nothwendig gewor den sein. Die muthwillige Jugend hat nun nach gerade genug Fensterscheiben eingeworfen. Wenn der Weltkrieg wirklich käme

, wie er in der „Saalezeitung' an die Wand gemalt wird, dann könnte e» dem Deutschen Reiche trotz „dem traditionellen Pech der römischen Bajonette' recht schlimm ergehen. Sollte infolge der ungestörten Hetze gegen Oesterreich letztere» zu der Annahme kommen, das» die Leitung de» Deutschen Reiche» die Hetze billigt und sich dadurch gezwungen sehen, sich mit RusSland zu v.rständigen, so würden Frankreich und Dänemark von selbst als weitere BundeSgenoffen sich einstellen. Im Noth falle könnte sich aber Oesterreich

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 16
Datum: 15.09.1906
Umfang: 16
Schwindel. Die Italiener wurden von den Deutschen vor den Kopf gestoßen und jetzt rechne man aus ihre Bundesgenossenschast. Die Deutschen werden im Parlament, das auf Grund des gleichen Wahlrechtes Zusammentritt, eine hoffnungslose Minderheit bilden, selbst wenn sie geschlossen auftreten würden. Im alten Oesterreich haben nur Adel nnd Geistlichkeit geherrscht und durch ihre Unfähigkeit das Reich an den Rand des Ab grundes gebracht. (Hier schneidet Herr v. Grab- mayr parteipolitisch auf. Im „alten

. Auch für das Pluralsystem könne er sich nicht begeistern, betrachte aber dieses als kleineres Uebel. 2m Wahlreformausschuffe wurde wie in einer,Jahrmarktbude gehandelt. Die Deutschen blieben nicht immer standhaft. Ueberzeugte Anhänger des gleichen Wahlrechtes dürften unter den Deutschen- wenig sein, es wirkten da Einschüchterung, Oppor tunität, Mandatsverlustfurcht usw. mit. Er könne nicht begreifen, wie spottwohlfeil die Deutschen ihre Haltrrng verkauften. Die Geschichte mit einem deutsch- romanischen Block sei

Oesterreich' - meint er da Oesterreich bis 1905, oder das Kaiserreich von 1405—1866? — sollen Adel und Geistlichkeit das Reich durch ihre Unfähigkeit an den Rand des Abgrundes gebracht haben? Bis in die Zeiten Kaiser Ioses II. halten allerdings Adel und Geistlichkeit bedeutenden Einfluß, aber in jenen Tagen stand Oesterreich groß da und mächtig, trotz dem cs sich fortgesetzt gegen halb oder ganz Europa zu wehren halle. Heute, seitdem der liberale „Segen' über das Reich gekommen, wäre es nicht mehr

jede öffentliche Tätigkeit unterbunden. Die traurigsten Zeiten hatte aber Oesterreich durchzumachen, als die Freisin nigen ans Ruder kamen, dem Minister Beust halfen, Oesterreich in zwei Hälften zerreißen, den Nationalitätenkampf entfachten, den „wirtschaftlichen Aufschwung' herbeiführten, der mit dem Börsen krache endigte, und das ganze Reich zum Schuldner des jüdischen Grohkapitals machten und durch die fortgesetzte Belämpsung von Kirche und Klerus ein gemeinsames Zusammenarbeiten der Bevölkerung zum Wohle

als politische Macht biete keine Gefahr, wohl aber als politische Vor macht. Ob Oesterreich bestehen kan», wenn die Deutschen aus der führenden Stellung verdrängt sind, bleibt abznwartcn. Redner wies auf die an das zukünfiige Parlamet kommenden stavischen For derungen, die voraussichtliche slaoische Mehrheit und die hiedurch bedingten schweren Zeiten für die Deutschen Oesterreichs. So lange Deutsche in der Regierung sitzen, sei die Gefahr nicht so groß, aber es scheint, daß »ach der Wahlreform der Mohr

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 26.09.1920
Umfang: 8
italienisch«,: Bankgruppen erfolgt ist, die nun auch den Holzreichtum Nordtirols rücksichtslos zu vernichten bc-s giltiÄen. » „Grotzdeulfche' Plauderei: Anftylntz Oesterreichs an — Italien? Dr. T'inghoser, b er Führer der F-recheilliche« „Groß-, deutschen' Oesterreichs, hat sich aus dem Großde«ffchen Parteitage in Salzburg in einer Unterredung mfr xinem Mitarbeiter der „Wiünchner Augsburger Abendzeitung' über die Frage des Anschlusses Oesterreichs an das Deutsche Reich in einer Weise geäußert

, daß- man im bolschewistischen. Rußland so ekwas töte einen Verbündeten gege« die En-j ieme habe. Nkan vergißt dabei, dabei, Laß Sowjejtruß-i land nicht nur dem allen Deutschen Reich, sondern auch einem Deutschland der Mehrheitssozialisten ebenso feind lich gegenübersteht, >vie dem imperialfflischen Englatid und Frankreich. Sehr charakterffttsch für die Stellung des Bolschewis»:us, Deutschland gegenüber ist ein Lei artikel &er Petersburger „Jswestija' vom 24. Aug. (Nr. 187). Das Blatt geht davon aus, daß. die politische

Miltirol. Die deutsche Jrredeuta in Südtkrol. In der DonNers-ogsi'tzüug de-? Star es kam auch> jene Interpellation zur Sprache, über die wir neulich _ unter der Spitzmarke „Schlotternde Gespensterfurcht' bereits be- richtei haben; nämlich daß/ in der italienischen Kresse Ge« rächte breitgeschlagcn wurden, daß, ein. lebhafter Waffen^ schmnggel nach SDiivl im SHwuiihe sei daßi die Deutschen an: -Ärmerionstag einen bervaffnete« Ausstand anzeckeln sollen und' daß die deutschen Zeitungen

des italienischen Tirols enr-- standen stttd, und zwar uutso mehr, als letztere inzwischen Waffen und 'Munition in erhebliche« Mengen aufgehäuft hacken sollen. Da man aber den Sein ber 2 iszlvlin kenne, welche den größeren Teil der deutschen Be-' Volkerung unseres Tirols beseele, so brauche man schließlich diesen Gerüchten kein übermäßige? Gewicht bei zulegen. Andersens schien es ihm und De« anderen An- fragendvn doch ratsam, eine Anfrage an 'die 9iessier:fttg zu richten; ebinge durch die Schtväche der inneren

zwischen uns und Tirol bessern; jedenfalls fordere er die Regieruug ans, unseren Ein richtungen auf das schärfste Respekt zu verschaffen. In eineni Bologneser Blatt wird ein Interview veröffentlicht, das ein Berichterstatter mit einem „her< Vorvagenden Mitglied des Deutschen Verbandes' letzter Tage in Rom hatte. Der Berichterstatter war ganz er- schrocken, als chui unser Landsmann eirre kühle, gerade imd jedes italischen Blülenschmuckes ledige deutsche Anis wort gab. So mußte Äer Mann hören, daß wir 'nt Südttrol

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 16
Datum: 12.06.1901
Umfang: 16
«**»i<tz. Heute liegt cine interessante Kundgebung des Alldeutschen Verbandes im Deutschen Reiche' vor. Vorletzten Sonntag wurde in lllm der dies jährige Gautag der süddeutschen Ortsgruppe des Alldeutschen Verbandes unter Vorsitz von Dr. Schultheiß abgehalten. Aus den Verhandlungen wird im „Schwab. Merkur' mitgetheilt, dass eine Aussprache über das Verhältnis der All deutschen im Deutschen Reich zu denen in Oesterreich, also des Deutschen Verbandes zu der „Alldeutschen Vereinigung' der dcntschradi- calen

Abgeordneten im österreichischen Rcichsrath stattgefunden habe. In den Kreisen des All deutschen Verbandes habe es seinerzeit peinlich berührt, dass die Vertreter der Schöncrcr-Wolf- Partci die Bezeichnung Alldeutsche ohne alle Rücksicht auf den Alldeutschen. Verband und dessen Stellilng über dem Partciwesen gewählt haben, wodurch in Oesterreich und außerhalb desselben die Meinung entstehen konnte, dass der Alldeutsche Verband sich mit den Zielen und dem Auftreten der Dcutschradicalen in Oester reich

solidarisch fühle. Demgegenüber habe der süddeutsche Gautag jetzt von neuem festgestellt, dass der Alldeutsche Verband als überkonfessio neller Verein die sogenannte „Los von Rom'- Bewcgung zu betreiben stets abgelehnt habe, und ebensowenig die jüngst wieder von Schönerer formulierte Forderung einer Aufnahme der ehe maligen deutschen Bundesbrüder Oesterreichs in das heutige Deutsche Reich zu unterstützen ge neigt sei. Eine Förderung des österreichischen Dcutschthums sei auch im Rahmen des von Bismaick

werde. — Also selbst ein Theil der Alldeutschen im Deutschen Reiche weist die Bestrebungen der „Alldeutschen' in Oester reich zurück: Herr v. Körb er jedoch lässt ibnen die weiteste Duldung angcdcihen. Das lässt doch tief, sehr tief blicken! Ausland. Dentschknnd. Im St. Hedwig-Kranken- hausc in Berlin ist der Legation-rath Friedrich v. Kehler gestorben, einer der verdienstvollsten Förderer de» katholischen Leben» in Berlin und einer der treusten Vorkämpfer der katholischen Sache im Deutschen Reiche. Friedrich v. Kehler

mit den Grundlehrcn der Politik vertraut zu machen. Delegierter Dr. Lecher suchte seinen alldeutschen freunden zu Hilfe zu eilen und entschuldigte die alldeutsche Bewegung mit der an grenzenlose Unwissenheit -streifenden Behauptung: Durch die Sprachenvcrordnungcn sei dem deutschen Volke seine Sprache wegge nommen und verweigert worden, sein Recht vor deutschen Richtern in deutscher Sprache zu finden und durch die dem Volke anfgenöthigten Priester werde dasselbe gehindert, zu .seinem Gotte in deutscher Sprache

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 16
Datum: 26.10.1901
Umfang: 16
, die gewiss nicht aus Liebe für Oester- reich und das Kaiserhaus sich nach Oesterreich sehnen, sondern hier politische Umtriebe machen, Oesterreich in einen Religionskrieg stürzen und dat Volk für die preußische Annexion vorbereiten wollen, haben die link-deutschen Patrioten nichts einzuwenden. Während zur Zeit kein einzige» Mitglied französischer Congregationen in Oester reich eine seelsorgliche oder unterrichtende Thätig keit ausübt, find in den letzten Monaten gegen hundert reich-deutsche Pastoren

. Im Jahre 1866 wurde der deutsche Staatenbund aufgelöst und Oesterreich mit Waffen gewalt und Verrath au« Deutschland hinaus geworfen. Es gibt für Oesterreich keine deutschen Bundesstaaten mehr, daher ist die Bevorzugung von Angehörigen deutscher BundcSstaaten gesetzlich vollkommen unberechtigt. Da« heutige deutsche Reich ist für Oesterreich seit 1866 und 1871 A u S l a n d. Wenn nun der Unter richt-minister Dr. v. Harte! am 22. dS. im Reichs rathe erklärte, die viele.« Gesetze und Verord nungen, denen

. Wahr haftig, da muss Grabmayr wieder einmal das Wort ergreifen über die Verwilderung unseres öffentlichen Lebens. Znkmd. 2Kafs. Abg. Dr. Seiet; und Genossen (darunter der Vertreter der Stadt Meran, Dr. Perathoner). von der deutsche» Volks partei, dann die deutsche Fortschrittspartei haben im Reichsrathe Dringlichkeitsanträge eingebracht zur Fernehaltung der aus Frankreich ausge. wicsenen religiösen Gcnoffenschaften von Oester reich. Beide Anträge hat nun der Alldeutsche Dr. Eisenkolb

dieser geistlichen Cougrationen, von denen irgend eine österreich- und dgnastie- feindliche Thätigkeit gewiss nicht zu besorgen ist, wird von den linken Parteien allgemein als dringendstes Gebot des StaalSwohleS. ja als Staat-nothwendigkeit selbst hingestellt. Dr. Eisen kolb eilt noch den französischen Culturkämpfern um Meilenschritte voraus und verlangt, das- „von nun an Geistlichen und Nonnen aller Orden und Congregationen jeglicher Unterricht untersagt werde'. Gegen die Einwanderung reich-deutscher Pastoren

und Pastoren- candidaten nach Oesterreich gekommen und voll bringen da ihre Maulwirf-arbeit gegen Kirche und Vaterland. Und diese Reichsdeutschen soll unsere Regierung und unser Volk hier unweigerlich und sozusagen unbesehen wie die Katz im Sack aufnehmen! Die „Ostd. Rundsch.' wenigsten« schreibt: „Gegen die Berufung reich-deutscher Pastoren nach Oesterreich lässt sich nicht- machen. ... Die Berfaffung der beiden protestantischen Kirchen in Oesterreich ist durch da- sog. Protestan- lenpatent vom 8. April

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Seite 3 von 16
Datum: 13.07.1901
Umfang: 16
frucht bringenden Schaffen empfangen hat, er und alle die, deren Pflicht es ist, ein solches Werk zu stützen und zu fördern. Jener Theil der reich-deutschen Presse, der unaus gesetzt über Oesterreich und die katholische Kirche lästert, ist überaus empfindlich dagegen, wenn die auswärtige Presse gewissen Unter- und Ober strömungen in Deutschland ihre kritische Auf merksamkeit widmet. Der Umstand, das- dies in jüngster Zeit insbesonder- in französischen, rus sischen und englischen Zeitschriften

der Fall war, hat reich-deutsche Blätter veranlas-t, das Wort von einem „Syndikat zur Verleumdung Deutsch lands' zu sprechen. Die „Köln. Volküztg.' meint nun, das» die officiellen Kreise Deutschland- dem „Syndikate' wenig Stoss bieten. „Weit leichter wird es dem „Syndikat der Verleumdung' — so fährt das Centrumsblatt fort — „durch die oft genug gekennzeichnete Agitation der All deutschen und die protestantisch-theologische Polemik zu Gunsten der „Lo- von Rom'-Bewegung ge macht, seinen Anklagen

» über den katholischen Schulverein hielt, ist von zahlreichen reich-deutschen Blättern in einer für den späteren Kaiser von Oesterreich s o schwer beleidigenden Weise erörtert worden, wie sie mit den politischen Beziehungen zu dem verbündeten Kaiserstaate sicherlich unvereinbar ist. Wa» würde man sagen, wenn der deutsche Kronprinz bei seinem ersten politischen Aus treten von der Wiener- und Pester Presse in so flegelhafter Weise heruntergerissen würde! Und Oesterreich-Ungarn, dar doch kein Basal> lenstaat

» bis an die Memel; ebenso geht e» >ei extravaganten Aeußerunger kleiner polnischer Blättchen. WaS aber die Polenfreffer täglich legen die Polen loslassen, das wird fein säuber- ich verschwiegen und die vielfachen frechen Ver leumdungen der Polen, ihrer Geistlichkeit und ihre» ErzbischofS findet man ganz in der Ord nung, denn dergleichen geschieht „im Interesse der nationalen Sache.' Sicherlich wird von der deutschen Presse weit mehr gegen Oester reich-Ungarn gesündigt, al« umgekehrt. Nun leben

des Deutschen Reicher ist, kann gewiss die gleiche Rücksicht für sich be anspruchen. Nicht minder mussten in Wien Man denke sich, welche Qualen und Beschwerden ein solcher Zustand veranlasst! Zur Zeit, wo vieles mit Essenzen, als Essig Thee-, Rum- rc. Essenzen und flüssigen echten Kaffeeextract (welch letzterer übrigens von Pros. Pott in München, dem Leiter der Verprovian tiernng der Alpenvereins-Schutzhütlen und von Damen auf Alpenreisen gelobt wird und welcher vielmals besser ist als der vielfach hölzerne

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Seite 2 von 14
Datum: 18.07.1906
Umfang: 14
- feinden an einzelnen Stellen abgcschrieben. Schade, daß die „Mer. Ztg.' nicht auch den Seifen ver brauch als Kennzeichen für die Güte einer Re ligion aus Eoudenhove abgeschrieben hat. Cou- denhove weiß nämlich auch, warum die Deutschen in Südungarn sich besser waschen als die Magyaren, und diese wiederum besser als die dort lebenden Rumänen: die Rumänen feien orthodor, die Ma gyaren katholisch und die Deutschen protestantisch. Coudcnhove's Buch ist sonst geradezu vernichtend für die von der „Mer. Ztg

! „Eine Religion für das Reich dieser Welt, „das eben nach Christi Ausspruch nicht „sein Reich ist, sondern das direkte Ge- „genteil! “ Genügt das der Los von Romlüstcrncn „Mer. Ztg-'? Ein Freund unseres Blattes übergibt uns zu ge nannter Auslese der „Mer. Ztg.' noch folgende Be merkung : Napoleon I. war ein Ricscutalent, das wird nie mand in Abrede stellen. Hätte er sich nicht von der Leidenschaft nach Kriegsruhm mit sich reißen lassen, so tonnte er ebenso ein Segen für Europa werden, wie er in Wirklichkeit

ein Attila geworden ist. An Geist und Talent stand er sicher etwas höher als der pensionierte Sekretär Eoudenhove Kalergi oder auch die „Mer. Ztg.' Nachdem die stille Insel Helena dem großen Denker Gelegenheit zu ruhiger Ucberleguug geboten hatte, entspann sch zwischen ihm und den Generälen Bertram und Montholon unter andern auch ein Gespräch über Christus und feine hl. Kirche. Napoleon sagte: „Das größte Wunder Christi ist das Reich der Liebe, welches er gegründet hat. 2n Bezug auf das Gewinnen

und angcbetet wird!' So Napoleon. Wenn das Hündlein den Mond anbellt, weil es in seinem tierischen Unverstand in demselben einen Gegner erblickt, so bemitleidet gewiß niemand den Mond, der droben ruhig seinen Weg wandelt; Mitleiden verdient vielmehr das arme unvernünftige Tier, das den Mond mit seinem Bellen zu schrecken glaubt. Die Anwendung ist sehr leicht. Nur elende Verblendung kann die Feder eintauchen gegen das Reich der Liebe, das Gott selbst gegründet hat und leitet und das unendlich

sich an die 3 hl. Märtyrer aus dem Nonsberge und den hl. Vigilius) und in der 2. Hälfte die hier zuerst sich nicderlassenden Deutschen mit Ausnahme allfälliger katholischer Heruler arianische Irrgläubige waren. Die Zahl der urkundlich bekannt gewordenen Pfarrer oder Vikare zu St. Peter (siehe Ladurners Stams und P. Kassian Primissars annalibus Stams Ain 16. September 1807 wurde das Stift Stams von der bayrischen Regierung aufgehoben und im folgenden Jahre alle Widumsgüter von St. Peter mit Ausnahme eines kleinen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 16
Datum: 26.04.1902
Umfang: 16
Pfatten. Mitten im deutschen Südtirole scheint sich hier eine prononeierte italienische Ge meinde herauszubilden und mit deutschem Gelde ihrer deutschen Steuerzahler italienische Nationak- Politik zu treiben. Seit einige» Monaten führt die Gemeinde ihre Correspondenz italienisch und belästigt ihre Nachbar-Gemeinden mit italienischen Zuschriften, aber nicht genug damit. Vor wenigen Tagen kam eine von der Gemeinde Kältern au die Geweiode Pfatten gerichtete Zuschrift au die Gemeinde Kalter» zurück

eine wie immer benannte derartige Vereinigung besteht. Christian Schrott, Reichs- rathsabgcordnetcr.' — Diese christlichsocialen Schreiber beztvecken unserer Meinung nach zwei Dinge: Es soll so die conservative Partei systema tisch misscreditiert werden, weiters sollen barm herzige Seelen zu eifrigerer finanzieller „Kräftigung' des christlichsoeialen Pressfonds bewöge,» werden. Praxis est multipler. Weeum er fiefe gehnndett tznt. Nunmehr wird e» in aller Form eingestanden, das» die Sprengung der „deutschen

Gemeinbürgschaft' festen» der „Deutschen Lolkspartei' keinen anderen Zweck halte, al» auf gute Manier -die Oberherr» schrei de» „Berfaffungßtreuen Großgrundbesitz,»' k4 t werden und die Christlich Socialen vor > dir Tnür- Izu setzen. DieMüchenberger „Bolkrzeitung' :>ä» in einem.Wiener, allen, Anscheine nach i-u-: Abg. Prä d e selber'^stammenden Artikel un- herau», indem'sie ausführt: „Am deut- It: s gelangt da» Missbehagen der den National deutschen abgeneigten politischen Parteien wohl in >em Verhalten

der Christlich-Socialen zum Aurdruck. Die christlichsociale Partei de» Abgeord netenhauses war in der Obmäunercsnfrrrnz ver treten; da» behagte ihr sehr gut, denn sie entnahm »iesem Umstände ihre Anerkennung al» eine deutsche Partei. Unter dem Deckmantel der Zugehörig keit zur deutschen Obmännerconferenz vermochten >ie christlichsocialen Führer in der angenehmsten Form ihren natürlichen Verbündeten und Sym- pathiegenoffen von der Rechten de» Hause» unter- chiedliche kleine, aber nicht unwichtige

Gefälligkeiten u erweisen, ohne sich äußerlich etwa» am Deutsch- thum zu vergeben, denn ihre zum Schaden der Deutschen ausgeführten politischen Schach- und Winkrlzüge erschienen immer durch die Obmänner- couserenz gedeckt. Mau mus» doch ohne weitere» zugeben, das« der politische Unterschied zwischen den Christlich-Socialen und den übrigen deutschen Par teien — mit - Ausnahme der Katholischen Volk»- larkci — viel bedeutender ist, al» der zwischen den Lhristlich-Soeialen und den Parteien der Rechten; elbst

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 04.12.1909
Umfang: 8
/8w BmggrSfl« auf die Bundestreue des Deutschen Reiches, oit gegenwärtige Slavenpolittk ln Oesierr-^4 als gegen den Dreibund und gegen da, Zusammengehen Oesterreich-Ungarn» mit den deutschen Reich ge« richtet. Die Dringlichkeit -oird abgelehnt. Nächste Sitzung morgen. Die ungarisch- Krise. Wien. 3. Dezember. Ministerpräsident Dr. Wekerle konferierte nach An« tunst in Wie» mit Staatssekretär Vertesy, Grafen Aehrenthal, Grafen Zichy und wurde wieder um 1 Uhr vom Kaiser in Audienz empfangen

Wan neck au» Wien, im Jungdeutschen bunde zu Hamburg eine Ansprache, worin er unter anderem sagte: „Das Deutsche Reich habe durch die Unterstützung Oesterreichs in der serbischen Krise in falscher Aus- fassung der Bundespslichten übel angebrachte Treue gezeigt. Die Angliederung Bosnien» und der Herzegowina sei durchaus kein Gewinn, sondern eine Gefahr für da» Deutschtum. Auch in wirt schaftlicher Hinsicht habe da» Deutschtum dadurch schweren Schaden erlitten. Die „Nibelungentreue' der Deutschen

. Die Thronrede bei Wiedereröffnung des deutschen Reichstages besagt unter an derem, daß die in letzter Tagung vereinbarte Steuer gesetzgrbung dem Reiche neue Einnahmequellen er schlossen habe und daß man trachten müsse, d finanzielle Stellung des Reiches mit den so gewon nenen Mitteln zu befestigen. Die erfreuliche En Wickelung der überseeischen Besitzungen in Afrtta und der Südsee und das Anwachsen der eigenen Ein nahmen in denselben entlaste da» Reich nicht uner heblich von den Ausgaben für die Kolonien

Reiches sei eine unheilbare Bloß st ellung und die Deutsch-Oesterreicher müßten gegen eine solche Auslegung des Begrisfes Treue entschieden Verwahrung einlegen. Es sei ein gewaltiger Irrtum, wenn man im Deutschen Reiche glaube, daß Oesterreich-Ungarn jemals diese Treue vergelten werde. Die österreichische Regierung sei ein notorischer Feind de» Deutschtums. Es gäbe keinen Natkonalitäten- kampf mehr, sondern nur noch einen Kampf des Staates Oesterreich-Ungarn gegen die Deutschen.' So sprechen

Alldeutsche über ihre österreichische Heimat und agitieren im Deutschen Reiche gegen dessen Bündnis mit Oesterreich und gegen die Be tätigung der Bundertreue, und zwar am Grabe Bis marck's, der das Zustandekommen des deutsch-öfter« reichlichen Bündnisses in die Wege lettete und für die Besetzung von Bosnien und Herzegowina durck Oesterreich war. Bekanntlich haben vor drei De zennien die Deutsch-Liberalen Oesterreich» gegen die Okkupation Bosnien» durch Oesterreich gestimmt, indem sie die Mittel

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 05.02.1919
Umfang: 8
. Eine Versammlung von Grazer Hochschülera forderte, daß au beiden Hochschulen die Einschrei bung und Prüfung slavischer Hochschüler untersagt werde. Die südslavtschen Behörden haben die deutsche Realschule tu Marburg geschloffen und beginne» den Deutschen die LebeuSmiitkl zu ver weigern. Ebenso hat General Maister das Gr- schemeu der «Marburger Zeitung' eingestellt. — Der Kampf um die Grenzen zwischen Deutschdster- reich und Güdflavteu hat außer der volklichen auch »tue große wirtschaftliche Bedeutung

, welche Arbeiter einst, llteu und entließen je «ach dem Geschäft-gange, daun wie schon avgedentet, die Bemessung der Arbeitslosen- «merstötzung tu der Welse, daß der Arbeitslose mit seinem Nichtstun ebensoviel erzielt oder »och mehr als jener, der tm Schweiße feine- Angesicht- sein «rot tßt. Die Gntscheibuug zwischen Deutschen und vüdslawen tu Kärnten wurde, da sich die Vertreter der deutsche» Klagen- surrer Reg-erung und der slowenischen in Laibach nicht einigen konnten, einer amerikanischen Militär

- kommlsstou übertragen. Diese Kommission hat im nördlichen Käruteu zugunsten der Südslaveu ent schieden. Run will auch noch Italien ela Wort mitiprrchea namentlich hinsichtlich Klageufurt und Blllach. da es ihm nicht gleichgültig sein könne, ob diese Eisenbahnknotenpunkte zwischen Po und Donau in dentfchen oder südslawischen Händen lägen. Die Ereignisse tu Marburg. Marburg (Steiermark) ist dreiviertel deutsch. Die südslaviiche Besatzung vergewaltigt die Deutschen. Neulich war eine Volksabstimmung, bet

der sich zwei Drittel der Bevölkerung für den Anschluß au Weutschösterreich erklärte». Die Anwesenheit einer amerikanischen Kommission zur Untersuchung der volklichen Verhältnisse tu Steiermark benützten die Deutschen Marburg- zu einem großen Umzug. Die südslaviiche Besatzung schoß aus Rache tu den Zug, es gab 8, nach anderen Meldungen 15 Tote und zahlreiche Verwundete. Die provisorische steirische Landesregierung hat sich au das StaatSamt für AeußereS um Einschreiten von Ententetruppeu ge wandt

. Die künftige Berfassuug Deutschlands. Der von Hugo Preuß auSgearbeitete Entwurf für »ine neue deutsche Reich-Verfassung ist vielfachen Entwendungen begegnet. Man denkt daher daran, für die augenblicklichen Bedürfnisse durch ein Pro- v'sonum vorzusorgeu. So soll die Staatskammer (Vertretung der einzelnen Bundesstaat.«) vorläufig nicht durch Bolkewahlen gebildet werden, soudern die einzelnen Baudesstaaten sollen in ähyltcher Wesen und tm ähnlichen Be hältnisse wie früher für deu Buudesrat ihre Vertreter

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 4
Datum: 23.12.1920
Umfang: 4
düs Wahlrechtes. — Von de» Wählerverzeichnissen. — Von der Zusammensetzung der Wahlbehörden. — Von den Wahl kreisen. t— Bon de» Abgeordneten. >—Allgemeine und Straf. Lestrmmüngen- — Aebergangs- und Schlußbestimmungen. Antzeschlossm folgen als Beilagen Musterformulare für Stimmzettel WaHkuvert, Stempel, Legitimationskärte und Zeichnungen, wie die Wahlurne, der Amtstisch. der Wahl- sprengelbehörden und der für die Wähler bestimmte Tisch aüszusehen Haben-' Der Abordnung des deutschen Verbandes wurde

am Sonntag in Rom versichert, daß diese Heftchen bereits >n!ach Trient geschickt seien. Hier in Südtirol ist davon Wodj nichts bekannt geworben. Die Ausgabe möge doch in Anbetracht der Eile beschleunigt werden- Interessant ist in diesem Heft, daß der Text von An- fang bis zum Ende deutsch ist, auch die Titel in den Un- terschrjjten, wozu sich das Generalzivilkommissariat i» Trient in seinen deutschen, bezw. zweisprachigen Erlässe inloch nie entschließen konnte. Es wird also zur Nach, «chmung empfohlen

- - ; gemeinsamen gedeihlichen Zusammenarbi^tens in der gleichen friedlichen Richtung ergeben. ! Es muß festgestellt werden, daß die Vertreter des Zentrums, sowohl Parteiführrr wie P esse>ertn ter, dem '• Anschlußgedanken durchaus jympath sch gegnü erstehen , und sich zur großdeutschen Idee bekennen» ffc sogar als ein Erbstück der deutschen Katholiken aus der Zeit vor > ' 1866 bezeichnen. Blutige Strstzrufrrne in ffrrrars. Die Fa'ssttv von F-rrora ahmten das agaresflve Betspik drr Bologneser G sturvrpfg-ukssru

Rundschau. Brdrr eine Krise tiroiischrr Zlbgenrünrtrr nach Berlin wird der „Sir. Zeitungskorrespondenz' von zustän diger Seite mitgeteilt, daß mehrere Abgvordnete der Tiroler Volkspartei, und zwar Dr. Peer, Dr. Steidle und Dr. Stumpf nach Berlin fuhren» um an Ort Und Stelle sowohl mit den maßgebenden Vertretern der deutschen ReichSregierung wie jenen der bürgerlichen Parteien in Verbindung zu treten Und mit diesen übe» aktuelle und insbesondere tiroische Fragen Fn? Aus sprache - zu pflegen

. Die Abordnung fand überall die beste und of.enherz'gste Aufnahme und wurde insb^ sondere von maßgeoendsten offiziellen Vertretern der deutschen Re.chsresierung nie auch den sohr^naen Per sönlichkeiten des Zentrums und der Deutschen Volks- Partei wiederholt empfangen» wobei in eingohendster Weife die derzeit brennender Fragen u^d besonders auch die Lage Tirols erörtert wurden. Mit den Vertretern der Zentrumspreffe, Elche , wegen des eben stallsindenden Parteitages des preu ßischen Zentrums zahlreich

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 12
Datum: 08.04.1891
Umfang: 12
, ll. April. Leo d. Gr. P. Kl. Märkte: 9. April: Kirchdorf Die Zukunft des deutschen Kaisertums. Die Ideen, welche dem alten deutschen Kai serreiche zu Grunde lagen, ergeben sich mit Klar» heit aus seinem Titel: „Heiliges römisches Reich deutscher Nation'. Ein heiliges Reich nannten eS unsere Vorfahren, weil es mit seinen Einrich tungen auf dem Boden des Christenthums stehen, weil eS die möglichst vollkommene Verwirklichung des GotteSreicheS auf Erden bilden sollte. Daher mußte der Kaiser am Grabe

seiner Regie rung an, daß „Friede, Eintracht und Einmüthig- keit unter dem ganzen Christenvolke herrschen solle.' Das römische Imperium hatte so lange ge dauert, hatte so sehr mit seinem Wesen alle Ver hältnisse durchdrungen, daß es. besonders den Romanen, schwer fallen mußte, sich vorzustellen, das als ewig geweissagte Reich könne aufhören. Daher ist es natürlich, daß man das von Karl gegründete Reich als eine Fortsetzung des römi schen ansah und daher „römisches Reich' nannte. Da aber die Deutschen

den erhaltenden Kern des selben bildeten, da es germanische Institutionen waren, die überall in Geltung waren, da der Kaiser aus deutschem Blute war, io fügte man noch hinzu: „deutscher Nation'. Heilig — rö misch — deutsch, christlich — universal — national — das sind die Stichworte zur Be zeichnung des alten Reiches. Das neue deutsche Reich aber, das seit 1871 besteht, macht keinen Anspruch darauf, die Fortsetzung des alten zu sein. ES begnügt sich damit, einen Theil des al ten zu einem Bundesstaate

vereinigt zu haben und den Kaisertitel wieder anzuwenden, also ein Nationalstaat zu sein, wie etwa Frankreich. ES fragt sich nun, ob Tendenzen vorhanden sind, die das Reich dazu drängen könnten, eine Rolle zu spielen, die der deS alten ähnlich wäre und ob eS in der Lage ist, diesen Strömungen gerecht zu werden und schließlich, ob der daraus eventuell entstehende Zustand für Europa einen Fortschritt bedeutet. Sollte das Letztere der Fall sein, so wäre eine solche Veränderung natürlich eifrig zu erstreben

natürlich in dem andern seinen Feind, suchte ein frivoles Bündnis mit ihm, wenn es augenblickliche» Vor. theil brachte, fiel dann aber sofort über ihn her. wenn er sich davon einen größeren Gewinn ver sprach. Dies war zu Zeiten, als das „hcil. Reich' noch stark war, nicht der Fall. Denn die kom pakte Masse desselben im Zentrum des Welt theiles, sowie der Respekt, den man noch vor dem Kaisertitel hatte, hielt die andern Staaten von großen Kriegen ab. Man erinnere sich, daß das Reich aus Deutschland

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 20
Datum: 10.06.1905
Umfang: 20
ist der Luthervereiu zur Erhaltung der deutschen evangelischen Schulen inOesterretch. In Oesterreich besteht er schon seit einiger Zeit. Um der Größe der Not willen möchte er sich aber auch über da» .Deutsch- reich verbreiten. Im August 1904 hat sich inner halb der Dresdener Lkhrerschast die erste reich»- deutsch- Ortsgruppe gebildet, die jrtzt bereit» fast 700 Mitglieder zählt und schon 500 Mark an den Hrnptvrrein in Oesterreich hat absenden können. Ächt Ortsgruppen habe« außerhalb Dresden» sich gebildet

, weil er verschiedene Kovfiikte mit den österreichischen Be- hördcn hatte und sich in Dresden niederließ. Bon dort machte er aber häufig Ausflüge nach Oester reich. Hcgemann ist auch mit der Feder fleißig tätig. Unter anderen schrieb er eine 'Flugschrift über die Dogmatisirrung der Unbefleckt» Empfängnis Marias und eine Broschüre gegen daß Papsttum, betitelt: „Unfehlbar'. Wie da» „Z. N. B.' bemerkt, wird nicht leicht eine der tausend fanatischen und lügne rischen protestantischen Flugschriften abstoßender

, noch mit der österreichisch:« Staatsbürgerschaft. Die Folgen da« von können, wenn eS so fortgeht, nicht zweifelhaft sein. Auf da» Ueteil der Geschichte über solche „Staatslenker' kann man aber neugierig siio. Gin deutsch-evangelischer Schulverein. Zum Berliner „Allgemeinen Deutschen Schulverein', zum „Alldeutschen Verband', dem „Gustav Adolf Verein', dem „Evangelische« Bund', zum „verein für Evaugelisation in Oesterreich?' zum „Ulrich Huttenbuod' u. a. soll sich nun auch ein „Luther, verein' zur Eihaltung der deutschen

Traum, und soll da» Deutschtum nicht immer mehr untertreten werden, so gilt e« für uns, die deutsche evangelische Schule dorr zu erhalten und zu starken. Schön ist'», wenn immer neue Kirchen drüben sich erheben, aber nicht minder uotwenig, ja um der Zukunft willen viel leicht notwendiger sind die deutschen evangelischen Schulen, wie da» ein erfahrener Kärntner Pfarrer bestätigt: „Was helfen uns neue Kirchen, wenn wir nicht da« künftige Geschlecht dem E-angrlium erziehen? Wir müssen von unten

. Aber die Not unserer Brüder ist groß. Wir bitten die weitesten Kreise: „Kommt helft!' 1 Mark Jahresbeitrag ist so wenig, daß wohl jeder beitreten kann. Höhere Beiträge sind um de» edlen Zwecke» willen natürlich sehr erwünscht. Möchten sich bald allenthalben im Deutschen Reiche Ort»- gruppen auftun. Wer sonst leisen Anschluß in der Nähe zu finden weiß, kanu natürlich gern au die Dresdener Ortsgruppe sich augliedern'. — So der Aufruf. E« handelt sich hier also um eine Art evangelisch-deutschen Schulverein

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 12
Datum: 15.05.1918
Umfang: 12
wären die schlechtesten Ratgeber nicht nnr im In teresse von Tirol und Oesterreich, sondern ganz besonders im Interesse des deutschen Volles. Diese Stimmung im Land und Reich haben unsere großen Feinde im Westen schon lange herbeigesehnt und durch ihre Presse und andere Mittel zu erzeu gen sich bemüht, weil sie mit Hilfe dieser Stimmung den Sieg über die Mittelmächte zu erringen hoffen, den sie sonst mit den militärischen Waffen niemals erreichen können. Es ist höchste Zeit

in Tirol mit dem Sitze in Bozen. Seine Rede, die nach Frei tag ln den Blättern starke Streichungen durch die Zensur erlitt, schilderte, wie die Opfer der Tiroler und der Deutschen in Oesterreich von der Zentral regierung durch Zurücksetzung der Deutschen und Bevorzugung der Slawen vergolten wird, stellte den hungernden Deutschböhmen und den Tirolern die prassenden Tschechen und die durch Wucher reich gewordenen Juden gegenüber. Der Jude — dieser Parasit und VolkSschädltng — Ist allmächtig

Dr. v. Hörmann mit der Mahnung an die Regierung: Tirols Geduld sei zu Ende. So könne es nicht mehr weiter gehen, sollen nicht höhere Güter zu Grunde gehen. Der Stimme des deutschen Volksunwillens müsse Ausdruck ge geben, für die Zukunft müßten Forderungen gestellt werden, namentlich für die Gestaltung des südlichen LandeSteiles. Run sprach Hofrat Prof. Dr. Michael Mahr über dieKrlegsziele im Süden, nachdem er die Forderungen der Jrredenta, deren Entstehung und Umsichgreifen geschichtlich auselnandergesetzt

- mento, dann die Paßgebiete in deu Karntschen und Jultschen Alpen. Ueber Pustertal, Kreuzberg nach Marano und Triest wäre die nächste Verbindung Tirols mit dem Meere. Die natürliche Grenze gegen Italien in Friaul ist der Tagliamcnto oder die Livenza. Auf diese Grenzen haben wir ein natürliches Recht, darüber muß jetzt entschieden werden, soll mit Italien der Friede möglich sein. Nach verschiedenen Begrüßungen nahm Prof. Edgar Meyer daS Wort zum Gegenstände: Gründung eines deutschen Holksrates

in Tirol zu schaffen, der deutsches Erbe deutsch erhalte. Dr. Karl Forcher-Mayr -Innsbruck. beantragte folgende Entschließung: „DerI aus Süd- wie Nordtirol zahlreich besuchte Deuffche Dolksrat beschließt die Gründung. eines aus Vertretern der deutschen Parteien! Tirols, der in Tirol tätigen deutschen Schutz-' vereine, von Gemeinden, Handels- und Ge werbekammern, Berufskörperschaften aller Art, gewerblichen und landwirtschaftlichen Genos senschaften und Verbänden und sonstigen deut schen Vereinigungen

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 4
Datum: 07.10.1920
Umfang: 4
-, den ist. Es ist auch Vieles Lc dem Buche, waS^für die ehe« maligeic Oestxrrcichcr namentlich für uns Tiroler sehr lehrreich ist und auch in Norötirol, wo der streit über Reich auch die gewisse . (Georg Baumgartner) sagt in der Einleitung zum Aus zug'aus dem Kapitel „Bor Italiens Eintritt in den näher lag als das österreichische.' Um am Schlüsse: „d.e gelegentliche 'Anklage gegen Erzberger, er habe im Welt, krieg oft mehr de» österreichischen als de» deutschen Interessen gedient, kann keine schlagendere Widerlegung

und das driltemal anfangs Mai, das erstemal mit pri vatem Charakter, die beiden wirdern Male als Berufe-! ner von Bülow. Es würde zu weit sichren, würde» wir auch nur andeutungsweise skizzieren, was über diese Aufenthalte sprechen, man den an führt, daß der Anschluß die Rett, an Interessantem und völlig Spannendem mitgeteilt wird, iring Tiidlirols erleichtere. Erzbergcr ist zweifellos Dem-- Den Eindruck erhält man aber, daß die römischen Äo- scher durch und durch und teilt mit den Deutschen im chen Erzbergers

eigentlich mehr ein Kampf mit der öfter' Reich auch die gewisse Borliebe für Italien. G. B. reichischen Botschaft waren, den Erzberger zroischeuhinein in Wien mir Tisza, Burian n. a. weiterführte. um Tester« reich die Italien genehmen Konzessionen abzririnaen, als Line Lehre aus Lr?brrgrr's „Lrlrbniffen im Weltkrieg'. Es ist gut, daß Erzberger „Erlebnisse aus dem Weitst krieg' geschrieben hat. Sie gelten als erivas vom Be« sten, was bisher über den Gegenstand veröffentlicht wor

als im „Jtalien'-Kllvitel seines Buches finderi. Der Freund Testerrcichs nimmt nicht ohne schmerzliche Gefühle Abschied von rhist.' Erzberger schildert Sie Bemühungeic der deutschen Diplomatie, Italien vom Eintritt in den Weltkrieg ferne und kein Miileiö siic Macchio ldeu österreichischen Botst schafter) .und keine Rücksicht aus Wien. Die jämmerliche Entschlusslosigkeit Macchios kann uns zum Verhängnis werden. Ein Mann, der Weinkrämpfe bekommt, wenn er den Boden unter sich schwanken fühlt, muß weg, erbarst

. Italiens Verpslich-z tung, au der Seite 8er Mittelmächte zu kämp'en, wurde in manchen selbst maßgebenden deutschen Kreisen als njicht gegeben angesehen. Die nach Kriegausbruch von Italien ausgehenden Anregungen, auf Grund des Art. 7. de» Dreibundvertrages einen Ausgleich mit Oester- reichckUngarn wegen dessen angestrebter Machtcrweite^ ung auf dem Balkaiü herbeizuführen, fanden in Ber-c lin eine kühle Aufnahme, solange das deutsche Heer .seinen Siegeszug dtirch Belgien und Nordfrankreich fort- setzre

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Seite 2 von 16
Datum: 06.07.1912
Umfang: 16
brtragen, von denen 400 Millionen auf da» k. u. I Heer und 140 Millionen Kronen auf die Flotte entfallen werden. Neue Geheimräte. Wie da« k. k. Tel-K-B. erfährt, wurden dem Minister für öffentliche Arbeiten Trnka und dem Minister Dlugoez dle Würde eines Geheimrate« verliehen. Zunahme der Ehescheidungen im Deut schen Reich. Auf je 100000 Einwohner ent. sielen im Jahre»durchlchnitt im Deutschen Reich 1900 bi» 1904: 15,8,1905 bl» 1908:19.6 1909: 23.1 Ehescheidungen. Nach den Ergebnissen der beiden lrtzteu

die Partei de» Redner» unmöglich für da, Ludgrtprovisorium stimmen. Dazu kommt die Art, wie in Tirol den Italienern gegenüber vorgegangeu wird. Mau möchte gerne die Italiener austilgen (oho!), im Küstenlande in» Meer werfen und in Tirol sie zu Deutschen machen (? ?). Er w'rd aber doch nicht gelingen, auch wenn die künftigen 2ahre ebenso ungünstig sein sollten, wie da» j'tztge, wo mau gemeint hat, daß, während Italien tn den Krieg mit Afrika verwickelt ist, gegen die Italiener in der Monarchie

alle» erlaubt fit. Die Ausweisungen sind tu Italienisch-Ttrol au der Tagesordnung, während mau reichrdeutsche Agitatoren nicht avzutasten wagt, weil hinter ihnen nicht nur der Deutsche Nationalverband, sondern auch da» Deu sche Reich (?) steht. Wir wünschen, sagt Redner, datz im Lande Ruhe herrsche, daß der Landtag ar beite, daß man weiter aus dem Wege der Kompromisse sich bewege (durch die sich die Italiener jede Arbeit hübsch teuer abkauseu lassen!), datz endlich auch Im Parlament die entscheidenden Par

wird und die Italiener in diesem Parlament nicht« zu suchen haben. Sie werden selbst dte Italiener, die sich so maßvoll, so ruhig gezeigt haben, zu einer radikalen, zu einer Berzweiflungrpolttik treiben, da» werde der Deutschen Verdienst sein. (Obiger Hinweis Dr. v. Grntilr'« auf den Krieg der Italiener in Afrika nimmt sich au«, wie wenn der Herr Abgeordnete von Welschttrol der Anschau ung huldigte, dir italientschiprechenden Gebiete tn Tirol wären so eine Art retchsitalienischer Kolonie. Und der Schwindel, mau

wolle dir Jiallener in Tirol zu Deutschen machen! Liiher ist e» doch immer umgekehrt geschehen. Dar Querulanten- tum hat tu Dr. v. Gentili und Genossen seine Verkörperung gefunden.) Abg. Kofler beantragt, daß die allgemeine Er mächtigung der Regierung zur Bestreitung unvorher gesehener Ausgaben auf Fälle von Elementar- rreiguissen eingeschränkt werde, (üngeuommeu.) Abg. Dr. Stülzel (Natlonaloerband) bekämpft den Antrag Tonisch ck betreff, der 17 Millionen und erklärt, bezüglich de« böhmischen

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