1.245 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1902/22_01_1902/BRG_1902_01_22_3_object_766622.png
Seite 3 von 12
Datum: 22.01.1902
Umfang: 12
Errichtung einer Staatsgewerbeschule in iladwei» auf einem Missverständnisse über den Inhalt diese» ResolutionSan- trage» beruhte', dann kommt der christlichsociale „JnnSbrucker Correspondent'. der mit den Vor gängen im christlichsoeialen Lager sehr vertraut zu ein scheint, und beschuldigt „die gewissen kirchlichen ' dignitäre vom Schlage eine» Hofcaplan» Schwing»- hakl, Friedle und Wolf, sowie die bekannten fünf altconseroativen Aebte und 24 Decane de» Lande» Tirol, gerade schnurstracks

für die Wiederwahl K. H. Wolf heißt es u. A.: „K. H. Wals ist noch zu einer wichtigen politischen Rolle berufen'. Was mich betrifft, will ich ihm in keiner Richtung hinderlich sein. Wenn Wolf früher ein mal gesagt hat, dass er sich eher die Hände ab hauen lassen würde, bevor er sich von mir trennt, so erkläre ich heute öffentlich, dass dies nicht mehr nothwendig ist, weil ich selbst die Trennung von ihm vollziehe. Bekanntlich hat schon die alldeutsche Bereinigung am 17. December v. I. bei Anwesenheit

von 15 Mitgliedern cinmüthig er klärt, dass Wolf im Falle seiner Wiederwahl nicht mehr in die Bereinigung aufgenommen werde. Was mich betrifft, so bin ich bekanntlich kein Streber und fc: n Kleber und meine Ehre und mein Leben sind nicht von dem Besitze eines Mandates abhängig, welches ich jederzeit in die Hände meiner Wähler zurücklege und dies umso lieber, als mir in den Bertrauenskörpern oft sehr unheimlich zu Muthe wurde. Man spricht und schreibt von einem Zwie spalt, von einer Trennung zwischen mir und Wolf

. Run ist es jetzt offenkundig und die Anhänger Wolfs können jetzt rufen: Hoch die Partei der Zukunft, hoch die Wolf-Tschan-Partci! Ich selbst begnüge mich auch künftig im Dienst der all- dcuschen Sache thätig zu sein, so wie ich dies seit über 30 Jahren, obwohl ich oft ganz isoliert war, nach meinen bescheidenen Kräften gethan habe. Ich habe diese Worte ausschließlich in meinem Namen gesprochen und vom Rechte Gebrauch ge macht, meiner Ueberzeugung Ausdruck zu geben. Bon demselben Rechte

werden gewiss auch alle Herren der Alldeutschen Bereinigung Gebrauch machen und zu meiner Erklärung Stellung nehmen. Ich schließe mit den Worten des Dichters: „Die Welt wird schlechter mit jedem Tag, wer weiß, wie das noch werden mag.' (Stürmische Hcilrnfc und Beifall.) — Etwas kleinlaut und verzagt bemerkt die „Ostdeutsche Rundschau': „Die Erklärung Schönercrs, sich von Wolf zu trennen, kommt nicht überraschend. Sie ist aber bedauerlich gerade in diesem Augenblicke, wo Wolf. getragen von dem Vertrauen

1
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1897/27_11_1897/BRG_1897_11_27_3_object_799636.png
Seite 3 von 16
Datum: 27.11.1897
Umfang: 16
„unter dauernden Beifallssalven' schloß. Es geht daraus unzweifelhaft hervor, daß Wolf der Gefeierte des Tages war und daß der ganze Volkstag unter dem Zeichen Wols's stand. Wer ist denn aber dieser Wolf. der die Bozener Deutschen so „entflammte' ? Als Parlamentarier, als Abgeord neter hat er noch gar nichts Gemeinnütziges geleistet, er ist der ärgste Spektakelmacher, benimmt sich im pauli, gegen die katholische Bolkspartei und die Christlichsozialen gekehrt, obwohl die Letzteren immer auf Seite der übrigen

der lassen. Wolf drohte im Frühjahr im Parlamente! Goldwährung. Unermüdlich hat Baron Dipauli mit der „Germania irredenta', das heißt, mit der i auch hingewiesen auf die ungerechte Belastung Tirols „Widerrechtlichen Losrcißung der deutschen Pro- \ durch die Grundsteuerregulirung, und er hat es vinzen von Oesterreich und deren Vereinigung mit \ auch erreicht, daß eine hohe Summe zur Behebung Deutschland'; Wolf war es. der im Reichsrathe j dieser Ungerechtigkeit in Tirol angewiesen wurde, drohte

, daß die Fenster der Hofburg erzittern müssen besonders daß die Alpen und Wälder separat mit vor dem Zorne des deutschen Volkes; Wolf hat! einem Betrage berücksichtigt wurden. Er hat einen mit seinen Gesinnungsgenossen die Pilgerfahrten nach ! langen Kampf in der Sleuerkommission geführt mit Dresden und Leipzig mitgemacht, um die deutschen ' dem endlichen Erfolge, daß 2“- ««--*■- Brüder um Hilfe gegen die österreichische Regie rung anzubetteln; was dort gesprochen wurde, ent zieht sich aus preßgesetzlichen

Gründen hier der Wiedergabe; es genüge festzustellen, daß dort ver langt wurde, Deutschland möge Oesterreich den Krieg erklären - wegen der Sprachenverordnungen. Wolf gehört zu jenen Leuten, welche bei deutschnationalen ; Millionen Grund- steuernachlaß einzutreten hat; dabei sei der Antrag erwähnt, daß diese 2'/, Millionen nur zur Be hebung der Ungerechtigkeiten verwendet werden. Ferner sein Initiativantrag auf Abschreibung der Grundsteuer bei Elementarereignissen, der ganz im Sinne Dipauli's

helfen, treibenden und vor Allem sür die Bauern ein und wenn man sich in der Resolution gegen den .Vor- : brachte eine ganze Reihe von Bestimmungen in das Wurf der antiösterreichischen Gesinnung verwahrt' —.! Gesetz hinein, wodurch thatsächlich kein Bauer Tirols Was Wolf in religiöser Beziehung Alles geleistet' mehr Einkommensteuer zahlen wirb. Einige Punkte Hot, ist ja ohnedies allgemein bekannt: Er ist der j feien erwähnt: Pauschalirung der eigenen Erzeug- j wüthendste Bekämpfet der katholischen

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1898/12_11_1898/BRG_1898_11_12_2_object_805796.png
Seite 2 von 16
Datum: 12.11.1898
Umfang: 16
haben wollen. (Lebhafter Beifall rechts.) (Abg. Wolf: Wie lange wird das noch dauern!) Es wäre eine Freude für mich, einzutreten für meine Minister kollegen und den Ruf zurückzuweisen, den man dem Justizminister gegenüber zu erheben sich unterfangen hat: Schämen Sie sich! Schämen Sie sich! Ich thue es nicht, weil, wenn Akzente in diesem Hause laut werden, die den Gefühlen im strengsten Maße widersprechen, die uns Alle beseelen, die wir Alle stolz auf unser Vaterland sind, die wir uns Alle als Oesterreicher fühlen

(Lebhafter Beifall und Händeklatschen rechts), ich die Empfindung habe, daß Angriffe gegen eine Regierung, Angriffe gegen ein Mitglied des KabineteS, ja selbst Angriffe gegen die Armee in den Hintergrund zu treten haben, da wir eine höhere Sache im Auge haben, nämlich den österreichischen Gedanken, und der österreichische Gedanke wird nicht wankend gemacht werden, trotz Wolf, trotz Schönerer. (Stürmischer, an haltender Beifall und Händeklatschen rechts. Widerspruch seitens der Schönerianer

für feine in rechter Stunde, mit großer Würde und tiefem Ernste gesprochenen Worte von den Ministern und vielen Abgeordneten beglückwünscht. — Am Schlüsse der Sitzung vom 7. d. M. beschwor der Ab- geordneteWolf einen neuen Entrüstung-sturm herauf, indem er die Polen ein „Schmarotzer volk' an dem österreichischen Staatskörper nannte. Anhaltende stürmische EntrüstungSruse folgten diesem Ausdrucke. Der Präsident rief Wolf unter lebhaftem Beifalle der Rechten zur Ordnung. Wolf wollte die Rede fortsetzen

, wurde jedoch durch ununterbrochene stürmische EntrüstungS- und Schlußrufe, sowie die Rufe: „Pfui! Heraus mit ihm! Gehen Sie nach Preußen!' und anhaltenden Lärm daran gehindert. So oft Wolf zu reden begann, erneuerte sich der Lärm. Zahlreiche polnische und böhmische Abgeordnete wandten sich unter stürmischen Entrüstungsrufen gegen den Abgeordneten Wolf. Rufe wie: „Elender Schurke! So einen Schurken soll man ohrfeigen! Hinan» mit dem preußischen Lumpen! Das dulden wir nicht; Wort entziehen!' wurden

aus dem Lärm heraus hörbar. Um den Platz des Abgeordneten Wolf sammelten sich zahlreiche Ab geordnete, welche Wolf immer wieder im Weiter- sprechen hinderten. Die Rufe: „Wort entziehen! Wir werden ihn nicht anhören; ein preußischer Spion ist da«. Widerrufen!' dauerten fort. Abgeordneter DaSzynSki (Sozialdemokrat) rief: „Wenn Sie ein ehrlicher Mensch sind, werden Sie sofort widerrufen!' Abg. Wolf rief: „Präsident, haben Sie die Macht, mir Ruhe zu verschaffen!' Stürmische Rufe rechts: „Nein!' Ununterbrochen

3
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1912/07_02_1912/BRG_1912_02_07_6_object_806991.png
Seite 6 von 8
Datum: 07.02.1912
Umfang: 8
B« BurggrSfl« tlctnen Erzählungen, dir in den verschiedensten Zeitungen und Kalendern erschienen. Seine Bücher fanden großen Absatz 2n der Reklame für den Kur» ort Meran war Karl Wolf ein Meister, nach Legionen zählten die Notizen, die er über Meran al» seinerzeiliger Kurhaurlnspektor versandte. Sein Hauptwerk war die Gründung de« Dolksschauspiele« im Jahre 1892, eine Attraktion für den Kurort Meran. Noch im Herbste 1911 leitete er die Aus führungen. Wolf schrieb für da« Dolkeschauspiel

die Stücke „Andrea« Hofer' (gemeinsam mit I G. Husterer), „Tiroler Helden', „Auszug zur dritten Jselfchlacht' und „Herzog Frirdel mit der leeren Tasche', von denen erster» die öftesten Aufführungen erlebte. Eine Autorität war Herr Wolf für tiroltsch- nationale Beranstaltungen, al» solche dürfte er unersetzlich sein. Wir können den „Neuen Tiroler Stimmen' nur vollständig beipflichten, die die«, bezüglich schreiben: „War da (in der Arrangierung von Festen und öffentlichen Aufzügen) seit Jahrzehnten

in Meran geleistet wurde, war wohl zumeist sein Werk. Bel Festzügen war Karl Wolf, auf einem Gaul reitend, wohl immer die typische Einleitung»- sigur. Eine Stärk« von ihm war auch die malerische Arrangierung von lebenden Bildern. Damit hat er schon in den Slebzigerjahren al« Leiter de« katho lische» Gesellenvereinttheater« geglänzt und viel belgetragen, diese Bühne in der Kurstadt und Um gebung so beliebt zu machen, daß volle Häuser eigentlich ein Erbstück derselben geworden

sind. Auch die Volksschauspiele verdanken einen Gutteil ihre« Renommee» den wunderbar malerischen und in ihrer Masseuwlrkung grotzartigen Schlußtableau». Karl Wolf verstand e», die richtigen Typen au» seinen Laudileuten herauszuholen.' Eine hervorstechende Charottereigeuschaft Karl Wolf« war sein großer Wohltätigkeitosinn, ein Erbteil seiner edlen Mutter, und seine Liebe zu den kleinen Leuten, für die er immer eine offene Hand hatte. Seine Liebenswürdigkeit im persönlichen Verkehre war sprichwörtlich

, sie war eine der Ursachen seine« grotzen Einfluss» auf die Massen der Bevölkerung, der ihm beim Volksschausplele und bei den ver schiedenen nationalen Aufzügen gut zu statten kam. Auch in gemeinnütziger Weise beteiligte sich der Ver blichen«. Der Meraner Feuerwehr gehörte er über 40 Jahre an, davon fast zwei Jahrzehnte al» ver dienstvoller Oberkomwandant, welche Stelle er erst im Vorjahre wegen seiner angegriffenen Gesundheit zurücklegtr. Viel leistete Wolf seinerzeit für die Meraner Bürgerkapelle (bet deren ersten

4
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1898/25_03_1898/BRG_1898_03_25_2_object_801794.png
Seite 2 von 14
Datum: 25.03.1898
Umfang: 14
. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen rechts. — Abg. Schönerer: Ja, Herr Präsident, Sie gehören in'S Zuchthaus! Sie sind reif dazu!) Es ist meine innerste Ueberzeugung, daß uns dies gelingen wird und gelingen muß, wenn wir Alle von dem festen Willen beseelt sind, alles Trennende beiseite zu legen und einzig und allein Recht, Gerechtigkeit und Billigkeit nach allen Seiten hin walten zu lassen. (Lebhafter Jn'S Zuchthaus gehörter, in^L Zuchthaus!—' Beifall rechts. — Abg. Wolf: Was ist' Abg. Jro: Jn'S

Zuchthaus mit ihm! —i denn mit der Lex Falkenhayu? — Abg. Schö- Präsident: Hohes Haus! (Abg. Wolf: Er'nerer: Sie Staatsverbrecher, Sie gehören ins war auch an der Schusterei betheiligt, daß man! Zuchthaus!) Wir Alle wollen diese Grundsätze die Abgeordneten hinausgeschleppt hat. — Abg.) walten lassen, wir werden sie bethätigen, wir Schönerer: Wir verwahren uns, daß ein ! Alle wollen uns aber bestreben, den langersehn- Zuchthäusler ein Hoch auf den Kaiser ausbringt! s ten Frieden in diesem Hause

anzubahnen und — Abg. Wolf: Gibt es eine höhere Schufterei, j zu fördern (lebhafter Beifall rechts), und wenn als die Verfassung zu brechen?) — Präsident:! wir den Willen haben, den Frieden in diesem Gestatten Sie mir, daß ich ihnen für die' hohe j Hause anzubahnen und zu fördern, so müssen Ehre und Auszeichnung, die Sie mir soeben ! wir Alles hintanhalten, was denselben zu trü- durch meine Wahl zum Präsidenten des hohen ' ben und zu stören geeignet wäre. Und da er- Hauses erwiesen

haben, meinen ergebensten und , lauben Sie mir. daß ich in dieser Richtung eine besten Dank ausspreche. (Abg. Schönerer: i Frage ventilire, welche ich allerdings nur in Sie sind ein Zuchthäusler!) Durch diese Wahl' paranthesi zu berühren mir vorgenommen habe haben Sie mich auf den höchsten parlamentarischen j und die zu besprechen mir absolut nothwendig Vertrauensposten gestellt und mir dadurch nicht > erscheint. (Abg. Wolf: Diesen Gauner läßt nur eine hohe Ehre erwiesen, sondern auch eine - man frei herumlaufen

, und als Weihe geschenk diese» Jubiläums zu den Füßen unseres Herrn und Kaisers den Frieden der Völker Oester reichs legen. (Lebhafter Beifall rechts. — Abg. Wolf: Sie hätten gleich Justizminister werden können, als Sachverständiger der Gaunerei!) Ich fordere Sie daher auf, mit mir einzustimmen in Reihe von schweren, großen Pflichten auferlegt, welche zu erfüllen ich mit meinen schwachen Kräften bestrebt sein werde. (Abg. Schönerer: Sie gehören in's Zuchthaus! — Abg. Wolf: Ein Schurke auf dem Präsidialstuhle

5
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1905/13_05_1905/BRG_1905_05_13_4_object_808563.png
Seite 4 von 20
Datum: 13.05.1905
Umfang: 20
für den Bauerfeind Resel stimmten. Im Vcrsammlungsberichte, aus Kältern datiert — aber aus der Feder Schraffls oder seiner nächsten Freunde stammend — wird Baron Biege- lcben als „baronisicrter, eingewanderter Jude' be zeichnet, der von einer „eingewanderten Judcn- familie abstammt.' Eine plumpe Lüge! Ncuprags, 10. Mai. DoS Touristenun glück imHochfchwabgebiet in Steier- mark hat auch hier Trauer verursacht. Denn der eine der Verunglückten, UnivcrsilätSprofcfsor Dr. B i k- • / Brx EMgFrSfiv? tor Wolf Edler

v. Glanvell in Graz, war mit seinen Eltern schon seit zwanzig Jahren ein all jährlich wiederkehrender Stammgast deS Bades N e u» PragS, von wo er schon in seinen Studienjahren die gewagtesten Hochtouren in die Dolomiten «achte. In den Progser-, Sextner. und Ampezzaner Dolornten dürste wohl kau« eine Spitze existircn, die Prosejsor Wolf v. Glanvell nicht an der schwierigsten Stelle be stiegen hatte. Durch »ehrere von ih« herausgegebene touristische Schriften (Dolomitensührer, Besteigungen

in den GeiSlerspitzen in der „Alpenzeitung' «Führer durch die Prvgser Dolomiten' u. s. w.) hat er viel zur Ber«ehrung deS Fremdenverkehres und der Touristik i« Hochpustertal und besonders i« Pragsertal beige tragen. Auch durch Makierung zahlreicher Wege und Stege zu leichteren Bergtouren i« Pragsertal. sowie auch durch Anlagen von Spazierwegen zu Aussichts punkten hat sich Professor Wolf in PragS viele Ver dienste erworben, und sein Na»e wird daher auch hier besonders in NcupragS immer in ehrender und dankbarer

Erinnerung bleiben. Auch zur Winterszeit, wo ja unser Tal durch Schneemasien zeitweise von der Außenwelt fast gänzlich abgesperrt ist, ka« in den letzen Jahren öfter« Professor Wolf «it Familie und seinen Freunden noch NcupragS u« dort dc» Sport deS SkilaufenS zu huldigen. Sein tragischer Tod hat daher in PragS ollge«eineS Bedauern erregt, war er ja auch bei der Bevölkerung i« ganzen Tale durch seinen ostooligen hitsizen Aufenthalt bestens bekannt und überall beliebt. Die Leiche der Dr. Viktor Wolf

v. Glanvell wird nach St. Veit in PragS überführt und dort beigesetzt werden. I Ueber dar Touristenunglück selbst wird gemeldet: Pros. Wolf v. Glanvell begab sich SamStag von Graz au» mit Dr. Pe'.ritsch, Stopper und UniversitälS-Pros. Dr. StryzigomSki inS steirische Oberland, um a» Sonntag dir Hochschwabgruppe zu besteigen. Aus dem Wege schloffen sich ihnen Bergingenieur Stcindl aus Leoben und Herr KleinhanS aus Wien an. übernachteten i« Fölzhotel (Aflenz). Bor der Mitteral« trennte sich die Gesellfchast

6
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1903/07_03_1903/BRG_1903_03_07_3_object_774580.png
Seite 3 von 8
Datum: 07.03.1903
Umfang: 8
Gatten durch den Advokaten Dr. Friedrich Förster beim k. k Landesgerichte in Wien die Ehescheidungs klage eingebracht. Die Ehescheidungsklage wurde von der unglücklichen Frau Wolf wegen forgesetzler roher Beschimpfung und tatsächlicher Mißhandlung durch ihren Gatten gegen diesen eingebracht. Um weiteren Mißhandlungen zu entgehen, hat sich die Arme mit ihren Kindern zu ihren Eltern nach Cilli geflüchtet, wo sie sich gegenwärtig aufhält. Die Ehescheidung wird von Frau Wolf auch wegen grober

sittlicher Verfehlungen und „Verirrungen' des Abg. Wolf begehrt. In dem Ehescheidungs prozesse wird auch die durch den Prozeß Wolf- Schneider enthüllte Tatsache eine Rolle spielen, daß Abg. Wolf eine nahe minderjährige Verwandte seiner Frau, die in seinem Hause zu Gaste war, zu schwerer Unsittlichkeit verleiten wollte, ein Ver gehen, das Abg. Wolf mit Volltrunkenheit zu ent schuldigen und zu bemänteln suchte. Der Prozeß, durch den die Frau des Abgeordneten Wolf ihre Befreiung von einem langen Martyrium

sucht, wird schon demnächst durchgeführt werden.' — Im Brüxer Prozesse führte Wolf seine Frau als „braven deutschen Kameraden' vor, der ihm ver ziehen habe. Herr Wolf scheint es auch in diesem Exempel mit der Wahrheit nicht genau genommen zu haben, was seine Getreuen nicht hindern wird, ihn auch fernerhin als „hehre Siegfriedsgcstalt', als „Perle des deutschen Volkes' zu feiern. Ausland. In» Nbgesrviretsir« wurde der sogenannte Trierer Fall ver handelt. Bischof Dr. Sonnn ist gegen die pari tätische

7
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1898/30_04_1898/BRG_1898_04_30_9_object_802442.png
Seite 9 von 16
Datum: 30.04.1898
Umfang: 16
: Er hat noch keine Zwischenrufe gemacht!) Ich wende mich an ihn, nicht weil er Zwischenrufe gemacht hat und nicht einer Gewohnheit im Tiroler Landtage folgend, sondern darum, weil er der Sprecher des verfassungs- treuen Großgrundbesitzes war und Einiges ge sagt hat, was an unsere Adresse gerichtet war, und was, wie ich glaube, nicht unerwidert bleiben soll. Ich anerkenne zunächst den Muth, mit welchem Herr v. Grabmayr der radikalen Strömung entgegentritt. (Ironisches Bravo! seitens des Abg. Wolf.) Ja, Herr Abg. Wolf

, ich habe gar nicht die Absicht, zu sprechen, um ihren Beifall wachzurufen. (Sehr gut! und Heiterkeit rechts.) Es wäre mir sehr unangenehm, wenn mir heute ein Wort entfahren würde, das Ihren Beifall findet. (Sehr gut! rechts.) Die« zur Kennzeichnung unserer gegenseitigen Stellung. (Abg. Wolf: Ganz hübscher Barreauwitz, sonst nichts! — Abg. Türk: Wenn Sie nur den Beifall der Slaven haben! Den werden Sie schon gewinnen!) Der Herr Abg. Türk kennt mich noch anS dem alten Hause und könnte am ehesten beurtheilen

, daß solche Zwischenrufe, welche vielleicht Mitglieder, die meine parlamentarische Vergangenheit nicht kennen, machen können, passen- der unterlassen werden sollen. — Ich anerkenne also den Muth, und ich wiederhole eS — gestört durch den Zwischenruf des Herrn Abg. Wolf — daß Herr v. Grybmayr mit Entschiedenheit der radikalen Strömung entgegengetreten ist. (Abg. Wolf: Das gefällt mir, daß Sie das gesagt haben! Warum soll ich nicht „Bravo!' rufen?- Ich anerkenne sein Bestreben, dieses Parlament arbeitsfähig

. — Es hat Herr v. Grabmayr von der Kluft zwischen deutschen Klerikalen und den Liberalen gesprochen. Da müssen Sie mir zunächst gestatten, daß ich Ihnen da» Wort „klerikal' definire. „Klerikal' ist derjenige, der auch für die Kirche Rechte und Freiheit will, derjenige, der sich nicht scheut, seinen Glauben offen und unerschrocken zu bekennen. (Abg. Wolf: Das steht ja in den Matriken!) Das muß ich gestehen: ich meine darunter jene Katholiken nicht, die nur gelegentlich im Tauf- oder Trauungsbuche

oder im Sterberegister vorkommen (Heiterkeit und Sehr gut! rechts), auch jene habe ich nicht hier im Auge, von denen der Herr Abg. Wolf neulich gesprochen hat, denn daS ist keine richtige Auf fassung, wenn man glaubt, ob katholisch oder protestantisch, sei alles eins. (Abg. Wolf: Das habe ich gesagt, weil uns durch die czechischen Hetzpfaffen die katholische Religion verleidet wird!) Da sind wir auf einem Standpunkte angelangt, wo uns eine tiefe Kluft scheidet, daß ich ver zichten muß, mit Ihnen darüber

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1899/08_11_1899/BRG_1899_11_08_1_object_752563.png
Seite 1 von 12
Datum: 08.11.1899
Umfang: 12
: Donnerstag, 9. Theodor, Orestes- Freitag, lv. Andreas, Avellini. Samstag, 11. Martin B-, Mennas- Mürkte: 10. St. Martin bei St. Lorenzen VK., Sterzing VK-, Ala, Fulpmes. 11 Girlan BK., Meran K-, Fleisch und Getreide, Mals V. und Getreide. Brixen. (Hopfgarten) VK., Lech K., Jenbach VK- und Flachs, Biegen V. und Pf-, Stenico 2 Tage VK- und Produkte, St- Martin (Täufers) VK-, Stams VK-, TerreS (Cles). Der Hochverräther Wolf. Wie schamlos der Reichsrathsabgeordnete Wolf bei den Versammlungen

, die er in den verschiedenen Provinzen unseres Vater landes abhält, auftritt, haben wir schon mehrmals festgestellt. Aber es scheint, daß er sich bei diesen Versammlungen in Oester reich noch etwas zurückhält und sich nicht Alles zu sagen getraut, was er auf dem Herzen hat. Denn noch um viele Pcrzent unverschämter spricht der Sammel-Wolf im Reiche draußen, wo er häufig von Gleich gesinnten zum Sprechen eingeladen wird. Es wurde uns eine Nummer der „Nürn berger Volkszeitung' zugesendet, die über eine in Nürnberg

stattgehabte Wolfver sammlung Folgendes schreibt: Am 2. November abends hielt im Kultürvereinssaal der Wiener Reichsrath (bei üns sagt man Reichstagsabgeordneter) Wolf einen Vortrug über das Deutsch- thum in Oesterreich, im Besonderen. über die Ziele der deutsch-radikalen Partei in Oesterreich. Die Versammlung war stark besucht und wurde von Herrn Polizei kommissär Gerner und Offiziant Albrecht überwacht. Auch soll ein hiesiger Staats anwalt da gewesen sein. Die Rede war nichts anderes als eine rohe

Beschim- pfüng der österreichischen Katho liken und der kath. Geistlichkeit. „Der Klerikalismus und der Ultramon- tanismus', sagte Wolf, „habe- Volks- verr.ath verübt (die Beweise für diese ungeheuerliche Anschuldigung blieb Wolf natürlich schuldig) und arbeite den deutsch feindlichen Czechen in die Hände.' Wolf wäre es am liebsten, wenn die Czechen, Polen,Galizier einfach to d tgetr e t e n würden. Der Haß des'Wolf gegen die kath. Geistlichkeit geht so weit, daß er die selbe öffentlich im Parlament

beschimpft. So rief er einem „mit einem Kreuz ge schmückten' Prälaten zu: „Ihr Kleid zwingt mich, Hochwürden zu sagen, aber zu Ihnen sage ich Euer Nichtswürden!' (Pfuirufe.) Der Klerikalismus, rief Wolf, ist völkisch und geistig das Gefährlichste, was es gibt, darum ihm unaufhörlicher Haß und Krieg bis aufs Messer. „Herr laß es Dummheit regnen übers'Land und gib die Macht in unsere Hand,' so sagt Wolf, lassen die Jesuiten beten. „Wir suchen die Ultramontanen in ihren Schlupfwinkeln in Tirol

9
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1904/16_03_1904/BRG_1904_03_16_3_object_799843.png
Seite 3 von 10
Datum: 16.03.1904
Umfang: 10
darüber hinwegsetzt, ein Erstaunen, das allenfalls noch durch den Um stand gesteigert wird, daß in dieser Regierung ein konservativer Tiroler Sitz — und vielleicht auch Stimme hat.' ütw 2$<tnf««ei in In „Esten« Die „Toter.' im Parlament werden lebendig mitten in der Obstruktion. Samstag kam es schon bei Verlesung der Anfragen linksdeutscher wegen der Vorgänge an der Wiener Universität, wo es zu Austritten zwischen deutschen und czechischen Studenten kam, zu Streitereien. Der Wolf mischte

sich natürlich auch darein, seitdem er sich von seinen früheren Geschichten etwas erholt hat. Die Czechen lachen Wolf aus und schreien: „Zucker, Zuckermann, Seidl.' Der czechische Abg. Skala nimmt ein Stückchen Würfelzucker aus der Westentasche und zeigt es dem Wolf. Dieser springt auf und zu den Bänken der Czechen zu Abg. Skala, und läßt die geballte Faust auf diesen, der sein Gesicht mit der linken Hand schützt, niedersausen. Die czechischen Ab geordneten Udrzal, Holanskh und Reichstädter packen den Abg

. Wolf beim Rockkragen und werfen ihn, mit den Füßen traktierend, von der Bank rücklings hinaus. Wolf taumelt zurück und hat keine Zeit, sich der Schläge der Czechen zu erwehren. Da mengen sich die deutschen Abgeordneten in den Rauf- handel ein und wehren die Czechen ab. Die Czechen schreien: Pfui Wolf! Hinaus mit ihm. Ueber Ver langen der Czechen erhielt Wolf den Ordnungsruf vom Vizepräsident Kaiser. — Wolf verteidigte sich und verlangte, daß auch der alte Schurke (Skala) zur Ordnung gerufen

10
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1907/29_05_1907/BRG_1907_05_29_3_object_758467.png
Seite 3 von 8
Datum: 29.05.1907
Umfang: 8
von »osrat Dr. . Dieses llpostaten- H. Wolf Seite be der Ber- npromisse i anderen lall“ und für Wo! orhin ge t. u. L.' ichsozialen mit dem folgender ie wider Aufmerk- j ein Re- Sblattes'. gründete te feinen cers fuhr 1 Leitern es' und les An- «der an sches Re lesterreich bübischer ete den immun!- schüren henlehrer tzsakra- Feierlich der ka- auf der s Hohen- iurgijchen benützte die Ehebruchs- und Verführungsaffäre Tschan-Seidel, um den Hochzeitsredner von Trautenau aus der alldeutschen Partei

hinauszuwerfen. Dann kam die Zuckerkartell-Geschichte und immer mehr verlor dieser Mann, mit dem sich einst der Minister- Präsident Badem duellierte, den letzten Rest politischen Kredites. >ls am 2. Dezember 1905 der Verein „Freie Schule' eine Protestversammlung gegen den Katholikentag abhielt, da drängte sich Wolf vor und hielt nachstehend zitierte Rede: „Als deutschnationaler Politiker und Vertreter eines der freiheitlichsten und aufgeklärtesten Bezirke des deutschen Volkes in Böhmen

auf Tod und Leben.' ... So sprach der Apostat vor nicht zwei Zähren über den Ka tholikentag, den Bürgermeister Dr. Lueger namens der Stadt Wien begrüßte und im Rathause empfing. Und heute schließen Eeßmann und Weiskirchner mit einem Wolf ein Wahlkompromiß und ließen im „Deutschen Volksbl.' wörtlich erklären: „Die Christ- lichsozialen sind infolge des mit der Leitung der freialldeutschen Partei geschlossenen Kompromisses gezwungen, Mann für Mann für Herrn Wolf zu stimmen, und auch mit vollster Kraft

an überzeugte Katholiken gestellt worden.' Dr. Lueger hat seinerzeit dem Sinne nach im Ab . geordnetenhause gesagt mit Bezug auf K. H. Wolf: „Es kann keinen einzigen Deutschen geben, der mit solchen Gassenjungen gemeinsame Sache macht!' — Und am 23. Mai 1907?! Das „Deutsche Volksblatt' dagegen weiß sogar von Befriedigung über das Zustandekommen dieses Kompromisses in Parteikreisen zu melden und findet in der Bekehrung der Parteileitung zu dem Grundsätze, daß auch der radikalste Deutschnationale

gegen einen Sozialdemokraten oder Juden (im Falle Wolf gegen den Deutschsortschrittlichen Dr. Eppinger) aufs nachdrücklichste zu unterstützen sei, eine Wand lung zum Besseren: „In dieser Wandlung drückt sich, schreibt das Blatt, geradezu mit elementarer Gewalt endlich das nationale Solidaritätsbewußtsein unter den Deutschen Oesterreichs aus'. Wir sind allerdings der Ansicht, daß ein Mann, der deutschen Namen geschändet hat wie K. H. Wolf, nicht zu den Deutschen gezählt werden sollte. Der christlichsoziale Wiener

11
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1902/07_06_1902/BRG_1902_06_07_2_object_769466.png
Seite 2 von 20
Datum: 07.06.1902
Umfang: 20
Der Burggräfler L nerer richtete auf das hin die Anfrage an den Präsidenten, ob er für den Fall, als dem Wunsche des Vorredners Rechnung getragen wird, auch dem Wunsche Rechnung zu tragen willens ist, dass zu gleich der Bericht des Jmmunitätsausschusses be treffend die Auslieferung des Abg. Wolf im Falle Vergani auf die Tagesordnung gesetzt werde. Nun gieng die Tragödie los. Abg. Wolf: „Ich bin ganz einverstanden. Das ist eine echte Schö nerianische Tücke! Das ist moralische Verkommen heit

!' (Lärm und Rufe bei den Alldeutschen: „Lausbub!' „Hinausmit ihm!') — Abg. Stein (zu Wolf): „Moralisch verkommen sind Sie, Sie Haderlump!' — Abg. Malik (zu Wois): „Zucker- cartcll!' — Abg. Dr. Tsch an macht gegen dic Schönerianer einen auf der Galerie unverständlichen Zwischenruf. (Rufe bei den Schönerianern: „Ost deutscher Schwiegervater! Das ist der Compagnon des Verführers seiner Tochter!') — Abg. Schö nerer: „Güterschlächtcr Dr. Tschau!' — Abg. Stein (zu Tschan): „Sie wurden von 22 Ab geordneten

„ehrloser Kerl' genannt und haben nicht reagiert.' — Abg. Wolf: „Schönerer ist der tückischeste Mensch auf Erden!' — Abg. Dr. Schalk (zu Wolf): „Sie ehrloser Schuft!' — Abg. Wolf (gegen den Abg. Dr. Schalk): „Erst ist er vor der Waffe gekniffen, dann vor dein Ehrenrathe! Broschüren schreiben ist keine Kunst!' — Abg. Dr. Schalk (zu Wolf): „Sie sind ein ehrloser Kerl!' (Großer Lärm.) — Abg. Lind- ner (zu Wolf): „Ein anderer hätte sich schon längst erschossen!' — Abg. Kliemann (gegen Wolf): „Seit

einem halben Jahre laust er mit dem geladenen Revolver herum: Der Kerl soll sich er schießen!' — Abg. Wolf: „Nach Ihnen!' — Abg. Lindner: „Ein.Bestochener!' (Andauern der Lärm.) Sie £t«afs«n¥äittpf* in Sem haben wir in den Telegrammen der letzten Nummer kurz berichtet. Ministerpräsident v. Körber gab im Abgeordnetenhause auf Grund amt licher Berichte eine Darstellung der Vorfälle, die sich im wesentlichen mit den officiellen Telegrammen deckt. Redner sagte, er könne nach den bisherigen Nachrichten

12
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1902/01_11_1902/BRG_1902_11_01_2_object_772493.png
Seite 2 von 16
Datum: 01.11.1902
Umfang: 16
ruhen im Schatten des Kreuzes- baumes; denn am Kreuze.hat der Gottessohn alles mit Gott versöhnt und Frieden gemacht. Unter dem Kreuze sollen die Leiber der Erlösten im Frieden ruhen, denn am Kreuze- hat Jesus den Tod über wunden und uns das Leben gegeben, im Kreuze, im Glauben an den Gekreuzigten ist Heil. „Ver schlungen ist der Tod im Siege ..... Gott sei Dank, der uns den Sieg verliehen hat durch unsern Herrn Jesus Christus' (1. Kor. 15, 54). Marg. Tschan durch K. H. Wolf marktschreierisch

an die große Glocke gehängt und der Oeffent lichkeit preisgegeben. Hinsichtlich des letzteren Um- standes geben die Zeugen Z . . ., Tr . . . und Leo S . . . an, daß Professor Seidl dem Zeugen Z . . . diese Mitteilungen machte, weil er - sein vertrautester Freund war, dem er über die Begriffe eines Karl Hermann Wolf bezüglich deutscher Treue und deutscher Gesinnung die Augen öffnen wollte, und Leo S . . . und Tr . . . bestätigen, daß ihnen Professor Seidl nach dem Duelle (nachdem also bereits der Fall Wols

-Tschan bekannt war. Anmerkung der Schriftleitung.) die Affaire Wolf'Grete Tschan aus dem Grunde mitteilte, weil Leo S . . . und Tr . . . als Vertrauens männer der Partei am Parteitage in Böhmisch- Kamnitz berichten sollten, um Licht in die Sache zu bringen, da der Abgeordnete Tschan in Boden bach (nachdem die Presse bereits ausführlich die Sache besprochen hatte. Anmerkung der Schrift leitung.) versichert hatte,' Wolf habe ihm ehren- wörtlich erklärt, daß zwischen ihm und Grete Tschan

nichts vorgefallen sei. Gewiß mag der Entschluß, derlei Enthüllungen über sein zerstörtes Familienglück der Oeffentlichkeit zu machen, dem Professor Dr. Seidl nicht leicht gemordet sein, jedoch den unwahren Berichten solcher Leute gegenüber, die sich eines K. H. Wolf noch annehmen, füllte er sich als rechtlich denkender Mann verpflichtet, der Lüge die Maske vom Gesichte zu reißen, vielleicht unklug, aber niemals unehrenhaft'. — Zu dieser, jedenfalls ausfälligen Urteilsbegründung macht das Schönerer'sche Blatt

die folgende An merkung: „So steht es wortgetreu in dem Urteil des k. k. Bezirksgerichtes Tetschen vom 28. Erntings 1902, G. Z. U. V/2. Dieses Urteil ist klar und unzweideutig, vernichtend aber insbesondere für einen, der unsichtbar auf der Anklagebank saß, für K. H. Wolf, und diejenigen, die, um mit dem Urteile zu sprechen, „sich eines K. H. Wolf noch annehmen', vernichtend aber auch für Dr.Tschan, der, obgleich er den ganzen traurigen Sachverhalt, der ihn als Vater tief schmerzlich berühren mußte, kannte

13
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1898/17_12_1898/BRG_1898_12_17_7_object_806476.png
Seite 7 von 16
Datum: 17.12.1898
Umfang: 16
Sonntag, 18. ds. Mt». Gnadengabenfchießen, mit doppelten Besten. Montag, 26. d. M. (Stephanstag) um 12 Uhr mittag» Beginn -es Fest- und Frei- schießenS. Beste und Prämien: 50 Dukaten, 323 Gulden und 200 Krone«. Die Vorstehung. Letzte Wost. LVien, 15. Dezember. Die heutige Sitzung des Abgeordnetenhauses begann erst gegen 2 Uhr nachmittag«. Während Justizminister Ruber Interpellationen beantwortet, betritt Abg. Wolf, die heutige konfiSzirte Nummer der „Ostdeutschen Rundschau' in der Hand haltend

, den Saal und ruft: „Da» ist eine Schurkerei und bodenlose Gemeinheit, wegen einer solchen Dummheit zu konfiszireu.' Dann wendet er sich zum Justiz minister Ruber und ruft: „Der BobieS, ihr Stellvertreter, ist ein Schurke!!' Zahlreiche Ab geordnete der Linken, an die Wolf die „Ostdeutsche Rundschau' vertheilt, eilen mit dem Blatt in der Hand gleichfalls zu Ruber und rufen ebenfalls: „Das ist eine Gemeinheit!' Abg. Wolf wirft ein Zeitung-exemplar auf den Tisch Ruders und ruft: „Der BobieS

ist ein Verbrecher und Schurke!' Justizminister Ruber, der wegen des anhaltenden Lärms nicht weiter lesen kann, setzt sich. Mi nisterpräsident Graf Thun zeigt mehrere Jnter- pellationSantworten, die er verlesen wollte, und ersucht den Präsidenten, dieselben dem steno graphischen Protokolle einzuverleiben, da die Regierung an der Verlesung gehindert werde. Stürmischer Widerspruch links. Die Abgeordneten ' Groß, Zeller, Bielohlawek und Wolf irotestiren in heftigen Worten gegen das Ber- angen Thun's

, da es eine Entwürdigung des - Parlaments involvire. Der Präsident erklärt daS Verlangen Thun'S sei nicht durchführbar und rügt in scharfen Worten das Benehmen Wolf». Justizminister Ruber setzt dann die Verlesung fort. Venssel, 15. Dezember. Das Gerücht von der Nievermetzelung von vier Belgiern am oberen Kongo findet durch den heute früh fier eingetroffenen Bericht des Vizegouverneur» Fuchs seine Bestätigung. Die Agenten Badard und GyffcleS wurden zu Anfang Oktober in Dundu Sana von dem Stamme der Budja über rascht

sei. Telegramme des „Kurggrafler'. 2tHcn ? 15. Dezember. (Abgeordneten haus.) Während heute der Justizminister Ruber vor Uebergang zur Tagesordnung mehrere Inter pellationen beantwortete, stürzten Wolf und mehrere Abgeordnete der deutschen Volksparter gegen die Ministerbank mit Nummern der heute konsiszirteu „Ostdeutschen Rundschau' und unter den Rufen: „Diese Konfiskation ist eine Schur kerei!' (Großer Lärm.) Der Justizminister unter bricht die Jnterpellationsbeantwortungen. Mi nisterpräsident

14
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1902/13_12_1902/BRG_1902_12_13_3_object_773372.png
Seite 3 von 16
Datum: 13.12.1902
Umfang: 16
. 3£**<S&Ii<£ auf veir Vvszetz ivsif Die Brüxer Geschworenen haben also Herrn Wolf freigesprochen, denn um nicht» andere« handelte e« sich, trotzdem er der Kläger war. Unwillkürlich erinnert man sich da au den Wahrspruch der irischen Jury: „Der Angeklagte ist unschuldig, aber er soll'« nicht wieder tun.' Herr Lols geht au« diesem Prozesse weit mehr belastet >ervor, al« er in denselben eingetreten ist, denn die Hauptanschuldigungrn wider ihn vermochten nicht n dem Maße entkräftet zu werden, daß er filber- rlank

und entsündet vor den Augen einer rigorosen urteilenden O.ffentlichkeit dastehen würde. Ja, die löse LiebeSgeschichte, welche de» Anlaß zu Wols'S Sturz von der Höhe gab, ist — wie die Brrhand- ung dartat — nicht vereinzelt. Wolf freilich meinte ia feiner berechnenden Selbstverteidigung, wer rein und fleckenlos sei, möge gegen ihn eine» Stein erheben. Wer al« Politiker sich eine Zu« unst sichern will, darf keine Vergangenheit haben. Sonst hätte ja auch bei einiger rhetorischer Be gabung Casanova die Eignung

zum Bolksmanu und Parteiführer besessen. Ein Parnell war mehr al« ein Wolf und hatte weniger verschuldet al« dieser, trotzdem war er politisch unmöglich geworden. . )errn Wolf aber wurden beim Verlassen de« < SchwurgerichtSsaaleS begeisterte Ovationen bereitet. Das erscheint un« da« Bedenklichste an dem ganzen Streitfall zu sei», denn es läßt erkennen, daß in einem großen Teile de« deutschböhmischen Stamme« )a» Empfinden für die Sittlichkeit und Reinheit eine merkwürdige Abstumpfung erfahren hat. Wäre oast

nach alledem ein Wolf möglich? Dieser wackere Streiter gegen die Liguori-Moral, dieser Poseur, der andere Böller al» minderwertig be zeichnete? Aber nicht Wolf allein, auch die an- rerea Größen der Alldeutschen erschiene» in merk würdigem Lichte. Da ist Dr. Schalk, der gegen eine Freunde Material sammelt, wie ein Detektiv von Berns, da ist Dr. von Berg er, der al« Biedermann auftritt, al« „unentwegter' Anhänger Schönerer'«, bi« Dr. von Stransky einen Brief ireisgibt, der da« Gegenteil dartut

. Und da ist lieser Dr. von StranSky selber, der nicht zu wissen cheiut, daß ei» Brief ein Geheimnis in einer Enveloppe ist, das Leute von Takt und Lebensart nicht preisgebe» dürfe», da ist Franko Stein, der einen „Judenknecht' anbettelt, da ist schließlich Schönerer selbst, der in ungezügelter Rachsucht Wolf zu verfolge» beginnt, al« dieser ihm un- iequem geworden war. Wahrlich, eine auserlesene Gemeinde von tadellosen Gentlemans. Wenn heute sich über sie auch die liberal-deutsche Presse ent rüstet, so hat gerad

16
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1902/07_05_1902/BRG_1902_05_07_2_object_768758.png
Seite 2 von 14
Datum: 07.05.1902
Umfang: 14
in einem spaltenlangen Artikel: „Im. .Sumpfe der Corruptiou' Wolf, dem sie „Lumpenmoral' vor werfen, für immer abzumurksen. Wir heben bloß dir milderen Stellen hervor: „Das gegen das de- magvgische und volksausbeuterische Gebaren Wolf'« und seiner Ostdeutschen vorliegende Belastungs material ist derartiger Natur, dass bei dessen Ver öffentlichung — und das wird auch im Interesse der alldeutschen Sache geschehen müssen — die be rufenen Hüter des Gesetzes unbedingt werden ein zugreifen gezwungen

, ist eben kein Grundsatz für Torruptionisten. Wir witiden Schönerer einfach nicht mehr verstehen, wenn er diesen Bernichtungs- kampf nicht zu führen gesonnen wäre. . . . Das« Wolf beim Gimpelfänge gewöhnlich Glück hat, haben wir auch bei der betrügerischen Comödie in Brünn wieder gesehen. Schönerer und seine Ge treuen haben zur Z it der Lotsagung den Wolf wahrlich nicht für so schlecht gehalten, als wie er sich heute darstellt. Man glaubte, die schmutzigen Weibergeschichten wären das einzig Belastende

soll. Schönerer und seine Getreuen durften ihre ursprüngliche Ab sicht, ihre Mandate niederzulegen, nicht verwirklichen, weil dadurch die ostdeutsche Cor- ruplion die ganze deutsche Ostmark verpestet hätte. Wir glauben schon, dass sich Wolf und seine Press« garde über diesen Eatschluss ärgern. Darum ist es auch zum Lachen, wenn die Herren Kliemann, Schönerer, Hafer u. s. w. von dem verzuckerten Hauptorgan der Ostdeutschen als „Kleber' bezeichnet werden. Das sagt ein Mann, der seinen - Wählern gegenüber

erklärte, er müsse sich erschießen, wenn er da» Mandat nicht erhalte. Uebrigen» . ist es mit Wolf „Matthäi' am Letzten.» — Die Wölfischen Kanoniere schießen mit gleich grobem Geschütze zurück. In einem Artikel des „Saazer An zeigers' wird die wenig erquickliche Historie ye> - vorgezogen, dass Schönerer sein Elternhaus v Wien au anrüchige Frauenspersonen verpaß lrt, gehabt- habe.. Schönerer Habe . damals, behauptet)-, da« sei, ohne sein Borwiffrn geschehen. . Als er i - von erfuhr, habe er sofort

seinen Verwalter et -. st lassen. Die Ähnlichkeit diese« Falles mit bes Ä Wölfischen Bestechungsaffaire liege auf der. Hand: Der Brrwälter der „Ostd. R.' habe das.Geld ohne Kenntnis Wolf'» angenommen und sei rntlass:r

17
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1902/08_02_1902/BRG_1902_02_08_2_object_766951.png
Seite 2 von 16
Datum: 08.02.1902
Umfang: 16
der wiedergewählte Abg. Wolf die Angelobunglformel: „Sie werden Seiner Maje stät dem Kaiser Treue und Gehorsam, unver brüchliche Beobachtung der Staatsgrundgesetze sowie aller anderen Gesetze und gewiffenhafte Erfüllung Ihrer Pflichten an Eidelstatt geloben' — mit den Worten: „ich gelobe.' Wolf sitzt jetzt in der Nähe der Deutschen Volktpartei, seinen früheren Sitz hat Herr Malik inne. — Zu Beginn der Sitzung gieng da« Gerücht, Abg. Prinz Lichtensteiu sei plötzlich verschieden, dieser erschien aber bald

, 127 Grafen, 112 Freiherren und 156 anderen Adeligen. Gegen 50 Theilnehmer besitzen inactiven Officierscharakter im Heere oder in der Marine. An alle bisherigen oder noch zu erwartenden Theil nehmer wird die Aufforderung zum Eintritte in eine ganz Oesterreich umfassende Liga gegen das Duell gerichtet werden. g«d«tt Ivcklf. I» der neuesten Nummer der „Unverfälschten deutschen Worte' zählt Abg. Schönerer eine Reihe von Thatsachen und Fragen auf, in denen er sich mit dem Abg. Wolf in Widerspruch

befunden hat. Die betreffenden Angelegenheiten sind folgende: Bei den Wiener Gemeinderathrwahlen im Jahre 1895 war Wolf für ein Zusammengehen mit der Lueger-Partei. - Schönerer war überhaupt dagegen, wollte aber nach geben, wenn Lueger gegen Vergani Stellung nehme, gegen den damals der bekannte Ehrenbeleidigung«- process schwebte. Obwohl Lueger ablehnte, beharrte Wolf mit Rücksicht auf sein Blatt dennoch auf dem Wahlbündnisse, wodurch er die bekannte christlich sociale Anempfehlung seine» Blatte

« erzielte. Ueber diesem Zwiespalte ist damals der Wiener „Deutsche VolkSoerein' in Trümmer gegangen, an dessen Stelle dann Wolf allein den „Verein der Deutsch nationalen' gründete. Bei den letzten Wiener Ge meinderathrwahlen hat sich Wolf bekanntlich mit

18
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1902/22_10_1902/BRG_1902_10_22_2_object_772277.png
Seite 2 von 14
Datum: 22.10.1902
Umfang: 14
, in welcher er seine große Freude und Befriedigung über den Pilgerzug äußerte. Dann nahm der hl. Vater überaus gütig eine Postulatioiisadreffe in Prachteinband bezüglich der Seligsprechung der Erzherzogin Magdalena von Oesterreich entgegen, welche von Ihrer königl. Hoheit der Frau Erzherzogin Marie Lonise, ver witwete Fürstin zu Jscnburg-Birstein überwiesen wurde. Jfeff «tf*> 2$lWenn ein Ange klagter das Gericht flieht, ist das in den meisten Fällen begreiflich. Allein der berühmte K. H. Wolf flicht das Gericht sogar

als Kläger. Bekanntlich erklärte Wolf, daß er Hlawitschka, der die böse Zuckerkartell Geschichte in die O.ffentlichleit gebracht Hai, geklagt habe. Die „Alld. Korr.' stellt nun nach genauesten Erhebungen fest, daß Wolf die- im IV. Hefte enthaltenen schweren Anschuldigungen überhaupt gar nicht geklagt hat und somit auf eine Genugttuiing für den Vorwurf, „daß er Schwerg- gelder vom Zuckerkartelle angenommen und die ihm anvertrauten Interessen seiner Wähler ver kauft und verraten habe' verzichtet

hat. Nur um die entrüstete Wählerschaft über diesen Umstand täuschen zu können, hat Herr Wolf eine Stelle des V. Heftes — also nicht des Heftes, das zuerst die Enthüllungen über K. H. Wolf brachte — geklagt. Die „Alld. Korr.' schreibt dazu : „Ader selbst diese Scheinkläge kann zu einem Abschlüsse dadurch nicht gelängen, daß sich Herr Wolf der Vorladung des Untersuchungsrichters des Wiener LandesgerichteS seit Monaten entzieht. Obwohl Herr Wolf täglich

19
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1898/26_11_1898/BRG_1898_11_26_1_object_806062.png
Seite 1 von 16
Datum: 26.11.1898
Umfang: 16
VkschviriL jede« Mittwoch «»d Kamotav nnd kostet: vierteljährig mit ziostversendnng I st. 85 irr., hirivjährig 8 st. 50 Irr.» ganrj'ähris 5 st. in lolro: vierteljährig 1 st. 5 irr., halbjährig 2 st. 10 kr.» ganzjährig 1 st. SO irr., monatlich 60 irr. Bestellungen auf den „Burggraf! er', darauf bezüglche Geldsendungen, Inserate, Reklamationen beliebe man nur an die Administration des „Bnrggräsirr' Meran, Berglanben Nr. 62, zu richten. Das Duell Gniewosz-Wolf. Abermals ist unser Abgeordnetenhaus

Zeuge der unerhörtesten Skandale gewesen! Die Herren Schönerer und Wolf haben dasselbe durch die Ausbrüche ihres scham losen Verrathes am Vaterland besudelt. Noch niemals haben diese Individuen ihren offenen Haß gegen unser theures, altehr würdiges Oesterreich so frech, so unverhüllt geäußert, als es bei dieser Gelegenheit der Fall gewesen ist. Schönerer ist nicht davor zurückgeschreckt, seinen Haß gegen unseren Staat emphatisch zu betonen, wörtlich zu sagen, daß er unser Vaterland hasse

. Der vom polnischen Sozialisten Das- zynski so trefflich ins Licht gesetzte Ab geordnete K. H. Wolf aber hat seinem Herrn und Vorbild treue Gefolgschaft geleistet. Es ist wirklich unfaßlich, daß ein vom Abgeordneten Daszynski als politisch ausgehalten bezeichneter Mann, eine Persönlichkeit, die mit der Sammel büchse für sich und ihre Zeitung Almosen sich verschafft, daß ein derartig allen politischen Feingefühls ermangelnder Mensch die eiserne Stirne hat, seinen Mund im Parlamente zu öffnen

, das ein christliches, j und keine heidnische, methsaufende und zu Ehren der Götzen Roßfleisch fressende Barbarensippschaft ist, findet selbst auf Seite des radikalen Flügels der deutschen Volkspartei kaum noch Beistand. Die übrigen Kampfgenossen vom November vorigen Jahres ziehen sich mehr und mehr von einer so kompromittirten Persönlichkeit zurück. Viele derselben sind im Grunde nicht viel besser als Wolf. Aber einen Vorzug besitzen sie doch noch vor ihm. Sie haben noch nicht völlig mit der politischen Scham

gebrochen. Es ist immer noch ein Zeichen von Besserungsfähigkeit, wenn ein Bösewicht oder ein Lasterhafter seine Unthaten zu verhüllen sucht. Das läßt sich auch auf politischem Gebiet von so manchem deutsch nationalen und deutschfortschrittlichen Ab geordneten und Parteimann behaupten. Aus dem Allem läßt sich der Schluß ziehen, daß sich über den Abgeordneten Wolf und seine engeren Parteigenossen bereits eine so. allgemeine ungünstige An schauung gebildet hat, daß sie als eine wirkliche Strafe bezeichnet

20
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1901/08_06_1901/BRG_1901_06_08_2_object_762055.png
Seite 2 von 8
Datum: 08.06.1901
Umfang: 8
gierter Wolf: Wo steht da-? — Delegierter Dr. Tollinger: In den verschiedenen Aeußer ungen, die in den stenographischen Protokollen de- Abgeordnetenhauses protokolliert sind. — Delegierter Wolf: Die feindlichste Macht für Oesterreich ist Rom und nicht die alldeutsche Bewegung! — Präsident ersucht, den Redner nicht zu unterbrechen. — Delegierter Dr. Tol linger (fortfahrend): .... wo die Devise ausgegeben wird: ein Reich, ein Kaiser, eine Religion! Wa» ' ist denn da für eine Religion

, waS für ein Kaiser gemeint? Bitte nur heraus mit der Sprache! — Delegierter Wolf: Für Euch ist der Papst die Krönung des Weltge- bände»! — Delegierter Dr. Tollinger: Man sollte diejenigen Elemente schützen und nicht be leidigen, welche für da» Vaterland eintreten. Ein Jahr ist bereits vorüber feit den Fällen Tacoli und Ledochowßki, und beide Fälle sind ungesühnt. ES ist die Pflicht des Staates, solchen Leuten, die man wider alles Recht aus ihrem Berufe herauSgeriffen hat, eine entsprechende Genugthuung zu geben

. Dass man nicht so lange warten muss wie seinerzeit der Kriegsminister Graf Bylandt meinte, bis die OsficierScorpS aller europäischen Staaten ihre Meinung über dar Duell ändern, zeigt dar Beispiel Englands . . . Delegierter Wolf: Da lachen die Karyatiden! — Delegierter Dr. Tollinger: E» kann fein, dass sie lachen; es fragt sich nur, über w:n. Redner verliest das Schreiben, welches seinerzeit Prinz Albert von England an den Herzog von Wellington richtete und in welchem er die Noth wendigkeit betonte

, ein Ersatzmittel für dar Duell zu finden. Allerdings sei derjenige, der da» Duell verwirft, doppelt verpflichtet, darauf zu achten, das» er der Ehre eines Andern nicht nahetritt oder, wenn er sie verletzt hat, da» Wort zurück, zunehmen rund die Verzeihung seine» Gegner» zu erlangen. Für die Beleidigung soll eine wirkliche Genugthuung geleistet werde», nicht eine schein bare, denn da» Duell ist weder eine Sühne, noch hat eS irgend eine Beweiskraft. — Delegierter Wolf: DaS wird auch davon nicht verlangt

Wolf: Ein Volksvertreter spricht von hohem und höchstem Adel als Borbildern! Da hört sich alle» auf! ,n— Delegierter Dr., Tol linger: . .-j. rine^auf ^mehrere Länder sich er streckende Antiduellbewegung zu infcenieren. Red ner beantragt schliesslich folgende Resolution: „Die k. u. k. Militärverwaltung wird aufgefor. dert, eine Reform de» militär-eyrenräthlichen Verfahren» : in der Richtung durchzuführen, das» in Hinkunft den überaus peinlichen GewiffenS- conflicten in der Duellfrage

21