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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 12
Datum: 05.08.1905
Umfang: 12
Nichtamtlicher Teil. Die Vorgänge in llngarn» Die gesainte öffentliche Meinung Ungarns be saßt sich ans das intensivste mit dem Zer,all der liberalen Partei, welcher in der Konferenz dieser Partei am 2. August beschlossen worden ist. Mau ist allgemein der Ansicht, das; eine weitere Existenz der liberalen Partei vollständig ausgeschlossen sei. Ab aber die Mitglieder der liberalen Partei in einem Parteiverbande blei ben oder ob sie außerhalb der Parteien eine bis auf weiteres zuivarteude Stellung

einzu nehmen gedenken, das wird sich erst in der für den 17. Angust einzuberufeudeu großen Konfe renz entscheiden. Mau weiß noch nicht, ob diese Konferenz entscheidende Entschlüsse fassen wird. Jedenfalls ist zn verzeichnen, daß man sich mit der Idee befaßt, eine Landesversammlung der gesamten liberalen Partei einzuberufen. Der frühere Minister Baron Ernst Daniel, der in der gestrigen Konferenz von vierund zwanzig Mitgliedern der liberalen Partei den Vorsitz geführt, hat sich in folgender Weise

über die Bewegung in der Partei geäußert: Meh rere Mitglieder der Partei wäre» schon längst der vielfachen Angriffe überdrüssig geworden, denen die liberale Partei immer uud immer ausge setzt war uud die diese Partei in einem fal schen Lichte erscheinen ließen, als ob sie die Verwirklichung der nationale« Forderungen Ungarns verhindern wollte. Mehrere Mitglie der der liberalen Partei haben nnn eine Ak tion eingeleitet zu dem Zweck, daß die Partei in der Krise Stellung nehmen möge, um die Eutwirrung

zu beschleunigen. Man trat an mich heran mit dein Ersuchen, an die Spitze Kiefer Bewegung zu treten und ich erachte es als meine patriotische Pflicht, dieser Aufforde rung Folge zii leisten. Der ausgesprochene Zweck dieser Bewegung in der liberalen Partei be steht dariu. oie Entwirrung der Krise zu för dern, uud zwar auf der 67er uud aus libe raler Basis. Hch erkläre eutschiedeu, wir haben nicht die Absicht, uus der Koalition oder einer 5er Koalition attgehörigeu Parteien anzuschließen. Auf eine Frage

bezüglich des Programms, welches die in der gestrigen Konferenz auwe- feudeu Mitglieder der liberalen Partei vertreten wollen, antwortete Baron' Daniel: Es ist ent schieden ein großer Irrtum zu glauben, die liberale Partei werde durch ihren Eintritt in den Verbaud der Koalitiousparteien die Ent wirrung 'fördern. Dieser Schritt wäre im Ge genteil höchstens geeignet, die zwischen der Krone und der ungarischen Nation schwebenden Diffe renzen noch weit schärfer zuzuspitzen. Der Kö nig hat der Majorität

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 18.04.1866
Umfang: 8
mit sich nach Bozen brachte. In Ter lan soll er über gewaltige Kopf- und Brustschmerzen geklagt haben. Hier kam er in ganz bewußtlosem Zu stande an uud verschied um 9 Uhr Abends. Derselbe hatte bereits in seiner frühen Jugend das Unglück, voni zweiten Stocke herabzustürzen. -j- M era n, 14. April. In Nr. 81 Ihres verehrten Blattes hinkte ein Knrsreuudlicher nach und will mit vielem Wortschwalle und ohne gründliche Belege die Welt überzeugen, daß denn doch in Meran eine kur- seindliche Partei existire. Allerdings

gibt es eine kur- nb ersre un d l i che Partei, weil sie es im eigenen hohen Interesse ist; wahr jedoch ist eö, daß ein großer Theil des BürgerthumS gerade nicht durch Dick und Dünn mit dieser Partei gehen will. Kurfeindliche Partei aber, wir wiederholen es, kennt man in Meran keine; und diesen unsern Ausspruch stellen wir dem Urtheile der Meraner Bürgerschaft anHeini. Der Korrespondent sagt: „daß eS vor 12 Jahren gewissen Bemühungen gelungen wäre, die Mehrzahl der Meraner gegen das damals

Partei, damals Stadtbaumeister, vyr 12 Jahren den Gründer der Knreinrichtungen habe in die Fluthen der Passer werfen wollen, so müssen wir einen solchen Tratsch weit über die Gränzen desLächer- lichen hinaussetzen. Es hat sonst der Satz im gewöhn lichen Leben Geltung: „Lasset die Todten ruhen!' Nun jener Stadtbaumeister und singirte Vorkämpfer, der bekannte Sch HanS ist lange schon in die ewige Nnhe eingezogen; lassen wir ihn also ruhen. Daß er aber ein Vorkämpfer der kurfeindlichen Partei

zu erdrücken oder doch möglichst zu beschädigen.' Aus diesen Worten erkennen wir klar den Standpunkt unseres Gegners. Also den Kampf für die GlanbenSeinheit und wahrscheinlich die Zertrümmerung der Statuen im Knrgarten dahier zielten darauf ab, das Kurwesen zu erdrücken oder doch möglichst zu beschädigen. Dadurch geräth aber das Kurwesen in das politische Fahrwasser, und zwar durch eine Partei, die sich kurfreundlich nennt, und damit gewinnt das beliebte Schlagwort „kurfreundlich' eine ganz

; doch Herren der Meraner sollten sie picht werd»»,. Dieß ist die Ansicht der- Mehrzahl ve« BSrgerthum«, «uch auf die Gefahr hin von den vollblütigen Kurfrcunden als kurfeind'ich aus» geschrien zu werden. Es ist sehr widerlich und ekelhaft, wie man einen hochanfehnlichen Mann, der freilich nick» zur kurüberfreundlichen Partei gehört, mündlich und schriftlich als Kurfeind brandmarken will. Dieser Mann muß jener Partei sehr gefährlich erscheinen und vielen Einfluß haben. Dieser hochansehnlichr Herr

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 23.01.1867
Umfang: 6
Glaubensbekenntnisses entweder angenommen oder zu rückgewiesen werden, würde sich arg täuschen. Sei es weil die Verhältnisse hier ganz andere sind, als in den übrigen Krouländern, da hier bei einer großen Partei es sich eben nicht um die Frage, ob mehr oder min der liberal, ob verfassungsmäßig oder nicht verfassungsmäßig handelt, sondern um die Frage, ob italienisch oder österreichisch — sei eö weil öffentliche Wahlagitationen gewissermaßen nicht im hiesigen Volkscharakier liegen. Nur der aufmerksame Beobachter nimmt

Partei gegenüber hier nicht auskomme; und die letzten Landtagsverhandlunaen andererseits geben ja das Zeugniß, daß die „klerikale' Partei, wie man sie hier heißt, in Innsbruck ja doch thue, waö ihr beliebe, es mögen nun sieben oder siebzehn wälfchtirolische Deputirte im Landhause sitzen. Diesen gegenüber erwiedern einige energischere Na turen, daß dies zwar der Fall gewesen, aber eben nur deshalb, weil hier die österreichische, sogenannte „gut gesinnte Partei'. ..das Herz in den Hosen

' habe, und bei jeder entscheidenden Gelegenheit am Kampsplatze fehle, so daß eben die rührige italienische Partei. die weder so klein, noch so unsähig ist, wie man sie von SS allzu devoten Federn manchmal schildern hört — über all den Sieg davon trage; und daß ferner, wie die meisten Abstimmungen des Landtages zeigen, die Ab- stimmungS -Nesultate ganz andere wären, wenn anstatt der 7 wälschtirolischen Abgeordneten deren 20 bis 2V, wie es nach der Wahlordnung sein könnte, im Land- tagösaale säßen, deren konservativster

noch immerhin libe raler, als viele der deutschtirolischeu Depntirten wäre. Die Herren, die der Wählerklasse des großen Grund besitzes angehören und überhaupt für Beschickung des Landtages sind, ziehen die Frage in Erwägung, ob sie nun den Anerbictungen der liberalen oder aber der klerikalen Partei folgen und dieser oder jener ihre Wahlvollmachten schicken sollen. Durch eine eigene Schicksalsfügung fanden sich vor circa 3 Tagen zwei Hauptvorfechter der beiden Parteien hier ein, um für Stimmen zu werben

; ein Beweis, daß jede Partei ein sieht. daß die Entscheidung der Wahlen im Körper des adeligen Großgrundbesitzes in den Händen der Wälschtiroler liegt, die, wenn sie von dem Wahl rechte nur Gebrauch machen wollten, alle Zehn Ab geordneten anstandslos aus ihrer Mitte durchdrun gen. Ueber die Anbietungen der beiden Parteiführer kann ich, da ich dieselben nicht persönlich gesprochen, nichts Verbürgtes melden; doch wurde mir von dritter Hand versichert, daß von beiden als Preis für eine bestimmte legale

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 17.01.1871
Umfang: 8
unserer Verfassung den Traditionen und Ueberzeugungen der ultram ntaneu Partei nicht entsprechen. Aber die Mitglieder dieser Partei sind viel zu erfahren, um nicht einzusehen, daß Tausende und Tausende in ganz Oesterreich diesen Gesetzen zugejubelt haben und weit entfernt, einem Rückschritt sich anzube quemen, eher noch einige Schritte vorwärts zu gehen wünschen. Die Regierung erblickt in den Ultra- montanen in Tirol eine der Parteien, welche die Verfassung bekämpfen; sie stützt

sich aber auf die Majorität der Bevölkerung der ganzen Monarchie, wenn sie dieser Partei zuliebe die Verfassung nicht umzuschmelzcu gedeukt. In einem konstitutionellen Staate können weder partiknlarislische Tendenzen einzelner Provinzen, noch auch Zwecke der Kirche - selbst die hehrsten nicht- den NeichSgedanken verdrängen oder sich demselben überordnen. Der ReichSgedanke muß über jeden, sei eS po itischer, sei es religiöser PartikulariSmus stolz emporragen. Wenn die Negierung dieses Prinzip strenge wahrt, woran

der nltramontanen Partei in Oesterreich; insbesondere macht sich bemerkbar die föderali stische Partei, die im „Vaterland' ihr Hauptorgan, dem mehrere Provinzblättcr, unter A. auch die tiro lischen klerikalen Blätter gedankenlos nachplappern, gefunden hat; dagegen ist die centralistische kath. Partei (wenn man sie so heißen darf) im „Oesterr. Volköfr.' vertreten, der bekanntlich unter dem Protektorate Sr. Eminenz des Kardinal-Fürst- erzbischofS von Wien steht. Letztere Partei ist als eine gntösterreichische

zu betrachte«: sie bewahrt die StaatStraditionen, und kann sich in diesem Sinne wohl eine konservative Partei nennen. Der öster reichische Kaiserstaat ist ihr nicht jenes unbestimm bare Gemengsel von Königreichen nnd Ländern, zu welchem die föderalistisch-fendcile Partei Oesterreich herabwürdigen will, sondern ein organisches Ganzes, in welchem die von der Krone ernannte Regierung der Kirche einen kraftvollen Schns gewährt. Diese Partei acceptirt auch die Verfassung wesentlich als ein Mittel, den Staat

zn wahren, welche vielmehr nnter den zersetzenden anti- staatlichen Umtrieben der Föderalisten mittelbar leiden würden. Man denke nur au den sich regen den HnssitiSmuS in Böhmen — Wenn man die beiden genannten Blätter lieSt, so muß man staunen, mit welcher Heftigkeit und Gemeinheit das Or gan der föderalistischen Partei den „Oesterr. Volköfr.' angreift, der durchaus eine maßvolle Haltung bewahrt und durch seine verständigen politi schen Anschauungen sich geistig weit überlegen seinem Gegner zeigt

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 15.03.1881
Umfang: 6
staatserhaltende Partei und macht sich Handlungen schuldig, die weder den einen noch den andern Titel rechtfertigen. Was das dem Staate und der Partei frommen soll, ist ein Räthsel, dessen Lösung selbst den großen Geistern der Partei nicht leicht sein dürfte. Wäre der Verfaffungsgedanke nicht so sehr in Fleisch und Blut der Bevölkerung übergegangen, er müsste wahrhaftig durch derartiges Handeln er- schüttelt werden. So aber wurzelt er nach wie vor fest in dem Herzen des Volkes, aber man bricht

den Stab über die Thaten einer Partei, welche Oester reichs beste Männer bloß deshalb stürzt, weil sie sich ihrem Terrorismus nicht fügen. So wie seinerzeit das Cabinet Aucrsperg, die Minister Dr. v. Stremayr, Baron Korb und Baron Horst dem Anstürme der Verfafsungspartei gewichen sind, so ist dies nun auch der Präsident des Ab geordnetenhauses, Graf Coronini. Die höchste Ehren stelle, welche das Haus zu bieten hat, hatte für ihn angesichts der Schmähungen. Verdächtigungen und Beschuldigungen, denen

Juristen der Verfassungs partei beider Häuser eingeholt hatte, konnte die ge hässigen Ausfälle, denen er in der letzten Zeit aus gesetzt war, um so weniger ruhig hinnehmen, als sie von der Partei ansgiengen, der er angehörte. Zu dem hatte man ihm zugemuthet, er solle als Präsi dent nicht nach den Gesetzen, nicht vollkommen un parteiisch handeln, sondern nur nach den Dictaten der Partei. Diese Zumuthung allein, nach der der ganze Parlamentarismus sä absuräum geführt würde, war derart verletzend, dass

? Es zeigt zum mindesten, dass die Aus fälle der Partei gegen den Grafen Coronini unüber legte waren, und dass man jetzt einsieht, wie sehr man gefehlt hat. Derartiges ist aber nichts weniger als geeignet, das Anfehen der Partei zu fördern. Die Verfassungspartei pflegt über ihre Zurück drängung, über Unterdrückung des Deutschthums, über die Besetzung hervorragender Posten durch Männer, die der Gegenpartei angehören, zu klagen, und wer ist schuldig, wenn die höchste parlamen tarische Ehrenstelle

der Verhandlungen vollauf Genüge geleistet hat und bezeichnet die Thatsache, dass er von der eigenen Partei moralisch gezwungen worden ist. seine Stelle niederzulegen, als ein un günstiges Zeugnis des sittlichen Wertes dieser Partei. Auch die meisten der der Linken des Abgeordneten hauses nahestehenden Organe können nicht umhin, den Schritt des Grafen Coronini zu bedauern; dies gilt vor allem von der „Wiener Allgemeinen Zeitung' die von ihm sagt, dass er bestrebt war, auf dem Präsidentenstuhle unparteiisch

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 04.07.1872
Umfang: 6
nicht an die Zukunft zu appslliren, die beredtesten Ergebnisse der jüngsten Vergangen heit und Gegenwart können darüber belehren, wer. die Interessen der staatserhaltenden Partei in Oester-iA.'-'^ reich vertritt und das Wohl der Bevölkerung ernst im Auge hat, ob jene, welche unbekümmert um den klaffenden innern Widerspruch ihrer Parole bald mit diesem, bald mit jenem Extrem spelnliren, oder jene, welche mit Treue und in rastloser Arbeit den ein heitlichen Grundgedanken ihres StrebenS verfolgen lZoSLSQ»» ZterxZo

schengedenken nickt erlebt wurde, richtete gestern hier und im P-stherCouiitate ungeheure Verwüstungen an. Ein Knabe wurde erschlagen, mehrere Personen wer den vermißt. Pesth, 2. Juli. Aus den Kreisen der Deak-Partei bringt „Pesti Naplo' einen bemerkenswerthen Artikel über die Partei-Constellation und die Stellung deS'^ Ministeriums im nächsten Reichstage. Die Deak- Partei werde im Reichstage ohne die Croaten eine Zweidrittel-, mit den Croaten eine Dreiviertel- Majorität haben. Gegenüber

den föderalistischen und sonstigen oppositionellen Blättern, welche von einer Ministerkrisis sprachen, bemerkt „Naplo', Mini sterkrisen müßten eine ernste Ursache hahen, welche aber nicht vorhanden sei. Ministerkrisen in Ungarn werden nicht in geheimen Conventikeln, sondern im Reichstage gemacht. Ohne Willen der Deal Partei kann dem Ministerium kein Haar gekrümmt werden. Die Regierung aber ist der Ausfluß der Deak-Partei, und so lange sie ihrem Berufe, die Jveen der Partei zu realisiren. entspricht

, ist sie unerschütterlich. Fallen könnte sie nur, wenn sie diesem Berufe untreu würde.— DaS bisherige Wahlresultat ist folgendes: 205 Dea« kisten, 112 Oppositionelle; die Deak-Partei hat50 Be zirke gewonnen, 20 Bezirke verloren. — In Siebenbürgen ist es der Opposition dennoch gelungen, die geschlossene deakistische Herr- schast aufzurollen. Der Aranhofer Stuhl wählte zwei Oppositionelle, die Deak-Partei verlor außer- dem einen Sitz in Kaschau. Georg Dartal fiel in Iakofälva durch. In Udvary unterlag gleichfalls

die Deak-Partei. In Mediasch wurden der pen- siönirte Major Sachsenheim und der Ministerial- Sekretär Schreiber (beide Altsachsen^ gewählt. Stand der Wahlergebnisse: 203' Deakistek, 109 Oppofi '!«2ev »Vuiüdrr». v'Ikusev 'icieaksl kos?eo«» Zries. . l'stsed . lnosdr liall . . SckvIUl. Nriilerr ^VSrrl . linkst« Iloneol Sltloek

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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 14
Datum: 05.12.1891
Umfang: 14
für die liberale Partei. Handelsminister Marquis v. Bacquehem erklärt, dass bezüglich der Consum vereine die Weisung an die politischen Behörden erlassen wurde wegen Bestrafung der verantwortlichen Leiter solcher Institute, welche die Grenzen ihrer Wirksam keit überschreiten. Auch bezüglich der Einrichtungen der bei den Privatbahnen bestehenden Lebensmittel magazine seien Erhebungen eingeleitet worden. Ge genüber dem Grafen Kaunitz erklärt der Minister die Angriffe auf die Gewerbe-Jnspectoren für ganz unge

zwischen beiden, nämlich die Beschäftigung von 20 Arbeitern in der Werkstätte, keineswegs zutreffend sei. Was die ge werbliche Prodnction eines Landes betreffe, so lässt sie sich nicht von den ausländischen Productionen ab trennen, sondern ist vollständig abhängig von dem Zu stand der gesammtcn Weltwirtschaft. Redner führt aus, dass sich in neuerer Zeit eine Partei gebildet habe, welche den Kampf gegen die conaarroncs üs- lo^nie auf ihre Fahne geschrieben hat. Diese Partei hat aber zum Erkennungzeichen

der oonenrreneo die Confefsion gemacht, was nicht nur unsinnig ist, sondern die Partei geradezu widerwärtig macht. Diese Partei geht aber in ihrem Hasse gegen die illoyale Concurrenz so weit, dass sie jede Eoncurrenz über haupt bekämpft, und Abg. Fürst Liechtenstein verlangt auS diesen: Grunde sogar den Befähigungsnachweis für die Fabrikanten, wodurch sich die Kleingewerbetrei benden selbstverständlich die Concurrenz der Großen vom Leibe halten würden. Die Partei bemühe sich immer, die Handwerker

mit Wien ein wirtschaftlicher Missgriff sei, ist irrig. Dieselbe ist vielmehr eine der glänzendsten Thaten des Kaisers, und indem die Regierung dieser Initiative folgte, vollbrachte sie ein Werk von weltgeschichtlicher Bedeutung. Die viele« Millionen, welche die neuen Anlagen beanspruchen, werden dem Gewerbe zugute kommen. Redner reflectisrt auch auf die Bemerkung des Fürsten Liechtenstein von dem Zusammenhange einer Partei mit dem mobilen Capitale. Zweifellos sei damit die Vereinigte Deutsche Linke

erörtert schließlich die Wichtigkeit der Motoren sür das Kleingewerbe, und empfiehlt die Einsetzung einer Commission, die vielleicht unter dem Namen „Gewerberath' dem Ministerium attachiert würde. Redner wünscht, der Handelsminister möge auf dem von ihm betretenen Wege verbleiben. Es folgt nun eine Reihe von thatsächlichen Berichtigun gen. Abg. Fürst Liechtenstein, gegen Abg. P ichler, erklärt, dass er mit seinen Worten gar keiner Partei habe nahe treten, sondern nur alle habe auffordern

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 26.10.1893
Umfang: 8
der Volksvertreter heranzuziehen. Jede Partei, welche on die Stelle der einzelneu Staatsbürger wie der VertretungSkörper setzt, greift auf das veraltete ständische Princip zurück. Es sei ungerechtfertigt, dass man der Regierung daraus einen Vorwurf mache, dass sie die Wahlreformvorlage eingebracht habe, ohne zuerst die Erlaubnis der Clubführer eingeholt zu haben. Das Ministerium habe gar nicht das Recht, mit wenigen Personen zuerst auszumachen, was zu geschehen habe. Auf diese Weise werde der Parlamentarismus

anmaßend, dass die Herren der Linken sich allein einbilden, sie seien Bür ger. Es gebe nur Gemeinde- und Staatsbürger. Die Herren verstehen aber unter Bürgern eigentlich Patri cier, nur wollen sie es nicht offen heraussage«. Red ner vertheidigt die demokratische Partei gegen den Vorwurf, dass sie den Deutschen in den Rücken falle. Die demokratischen Vereine haben stets daS allgemeine, directe, gleiche Wahlrecht als ihren ersten Programm- Punkt ausgestellt. Er wendet sich gegen die Behaup tung, dass

die Deutschen durch die Vorlage so viele 'Stimmen und Mandate verlieren würden. Man könne doch nicht Gesetze für eine einzelne Nation machen. WaS die Deutschen verlangen, könnten mit demselben Rechte auch die Ezechen und alle übrigen Nationali täten verlangen. Alle «Staatsbürger seien aber gleich, und die Gesetze müssen für alle gleich fein. Abg. Graf Hohen wart erklärt, er gebe im Auftrage feiner Gesinnungsgenossen den schweren Bedenken Ausdruck, welche seiner Partei die Regierungsvorlage als unan nehmbar

erscheinen lassen. Indem die Regierung in der Vorlage das Princip der Interessenvertretung, auf welcher die ganze Wahlordnung aufgebaut ist, wenig stens nach der Anschauung seiner P.'.rtei, entschieden verlasse, habe sie eine neue, hochwichtige und ernste Frage ganz unerwartet und unvorbereitet in dieses Hans geworfen, und seine Partei habe nicht die ge ringste Beruhigung, dass die Regierung die Kraft und die Möglichkeit haben wird, den Stein, den sie einmal ins Rollen gebracht hat, wieder auszuhalten

und die Eonsequenzen abzuwehren, welche aus dem einmal preis gegebenen Principe von selbst fließen, und welche von der neuen Wählerschaft mit aller Entschiedenheit be tont, mit allen, Nachdrucke gefordert werden. Allein wenn seine Partei über< diese vielleicht etwas ferner liegenden Bedenken in..einem, gewissen Optimismus ge genwärtig hinausgehen wollte, so müsse sie ja doch wenigstens die allernächste Zukunft ins Auge fassen und da scheine es, dass eine Wahlresorm auf dieser Grundlage eine sehr bedeutende

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 19.07.1894
Umfang: 6
und di: Gleichberechtigung dcr czcchischcn Sprache auch in allen Aemtern angebahnt habe. Die parlamentarische Opposition soll bei allcr Entschiedenheit vornehm und sachlich sein und sich im Rahmen des staatsrechtlichen Programms bewegen. Die jnngczechische Partei achtet jede Religion als eine An gelegenheit innerer Ueberzeugung, doch den Missbrauch der Religion zu politischer Agitation nnd gegen die Interessen dcr Aufklärung und des Fortschritts vernr- theilt sie auf das Entschiedenste nnd erklärt den Kampf dagegen

als Pflicht jedes AnliängerS der Partei. Die juugczcchischc Partei wird fortfahren, die Arbeiter iu dem Kampfe um die Erweiterung ihrer Rechte zu uu- terstützen, ohne sich jedoch mit ihnen solidarisch zu sühlcn. Ein Bündnis mit cincr dcr ConlitionSpartcicn wird für unmöglich crllärt; im klebrigen jedoch wahrt sich die Partei das Recht, mit irgend cincr parlamen tarischen Partei in Verbindung zu trctcu. Einheitlich keit in den Aeußeruugcn der Abgeordneten, sowie un- bedingte Solidarität der Abgeordneten

, dcr Journalistik nud jedes einzelnen Anhängers der Partei werden für nothwendig erklärt. Es wird als vereinbar mit dcr oppositionellen Taktik erklärt, in cnlturclle» und wirt schaftlichen Fragen die Unterstützung dcr Regierung zu suchen, beziehungsweise die Regierung zu unterstütze«, doch ohne PreiSgcbuug dcS oppositionellen Stand punktes. Die inneren Vorgänge in den parlamenta rischen Clubs sollen ohne Zustimmnng dcr Clubleitung nicht veröffentlicht werden dürfen. Hinsichtlich des Ver hältnisses

»l anderen Parteien sprach sich die Conse renz zunächst dafür aus, dass die sogenaiiutc mähri sche Volkspartei als ei» Theil der jnngczcchischen Par tei anzuseilen sei, jedoch ihre eigene Landesorganisation behalten solle. In der Schaffung eine,- konservativen Partei iu Böhmen würde die Partei kein besonderes Unglück für das czechifche Volk sehen, wenn diese neue Partei das staatsrechtliche und nationale Programm der Czechen zur Grundlage ihres Programms nehmen würde, doch könne man in dcu heutig» Altczechcn ciue

derartige couservative Partei uicht sehen. Diese Pro- granimpunkte werden dem seinerzeitigen juugczcchischcn Parteitage zur Beschlusöfaffung vorgelegt werben. Einige derselben sind wie die „Pr.' bemerkt, von der Art, dass sie gewiss nur nach schwerem Kampfe gegen die radikale Gruppe durchgesetzt werden konnten. Die Bestimmung, dass die Opposition der jungczechischcn Abgeordneten künftig eine voi nehme und fachliche fein soll, würde allerdings ein Einlenken in die Bahnen der Mäßigung bedeuten, zugleich

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Seite 2 von 8
Datum: 19.10.1869
Umfang: 8
Vcher Herr, der einzige Sprecher der klerikalen Partei im Bürgerausschusse von Brtxen. gegen die Wähl berechtigung der Gemeindegenossen vorgebracht hatte. Schon das Stirnmenverhältniß von 9 zu 3, wornach also nur mit geringster Majorität der gedachteBeschluß der Stadtverlretung in obigem Sinne zu Stande kam, sowie der Umstand, daß selbst das konservative Mit. glied Hr. Dr. Planer mit den Liberalen stimmte, und nun die einhellige Petition de» konstitutionellen Ver- eines, welchem viele

an der Spitze des Blattes einen Brief über die AuSgleichS- frage, dem wir Nachstehendes entnehmen: ,^3n dem oft ausgesprochenen Wunsche jener Deut schen, welche sich zur Verhandlung bereit erklärten, wenn die freisinnige czechifche Partei ihnen die Hände reichen wollte, erblickt der Verfasser ein dem Ausgleich freundliches Zeichen und knüpft hieran die Versiche- rung, daß die große Mehrheit der czechischen Nation zur freisinnigen Partei gehöre, und von demselben bren nenden Verlangen nach bürgerlicher

nehmen, welche ihrer nationalen und bürgerlichen Selbstverwaltung keinen Abbruch thut. Für jetzt find nur die Delegationen der Mittelpunkt zu einem gleich berechtigten internationalen Kongreß, und die Czechen weigern sich daher auch nicht, die Delegationen zu be schicken.' Prng. Das „N. Wiener Tagblatt' bringt sol« gende Mittheilung, die eS von einer mit den Partei. Verhältnissen wohlvertrauten Seite erhalten haben will: ES wird nämlich gegenwärtig nicht blos in Wien, sondern namentlich auch inGraz

und Linz an der Bit- dung einer deutsch-österreichischen Partei gearbeitet, welche die in der demnächst erscheinenden Broschüre des Dr. Adolf Fischhof entwickelten Ausgleichsvor schläge zu den ihrigen machen und einen letzten Versuch unternehmen will, um unter den verschiedenen Natio- nalitäten eine gegenseitige friedliche Verständigung herbeizuführen. Außer einer Anzahl gegenwärtiger Abgeordnelen sollen bereits zahlreiche bekannte Po- Mische Männer ihren Beitritt zu der neuen Partei erklärt

Gemeindevertretungen, in allen politischen Vereinen würde der Antrag gestellt werden, denselben zuzustim- men. Bus diese Weise hofft man die Bildung einer alle Nationalitäten umfassenden großen politischen Partei herbeizuführen, welche den Verfassungswirren in der diesseitigen Hälfte des Reiches ein Ende machen würde. Prag, 16. Okt. In der heutigen Sitzung der Stadtverordneten wurde die Zuschrift verlesen, womit Dr. Klaudy die BürgermeisterSwürde ablehnt. Die Wahl eines Bürgermeisters wird für die nächsteWoche

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Seite 1 von 10
Datum: 26.10.1872
Umfang: 10
huldigen, ebenso auch bei den Landgemeinden der Valsugana, nur in den Land bezirken des NonSthale» siegle die klerikale Partei. Auffallend ist die geringe Betheiligung der Wähler In den meisten Städten und Orten, von 127 Wäh lern erschienen z. B. nur 17 Z DaS geschah in CleS. In manchen anderen Orten war das Verhältniß auch kein erheblich besseres. Es ist daS ein trauri ges Zeichen von TheilnahwSlostgkeit an öffentlichen Angelegenheiten, einer Th^ilnahmSlosigkeit, die fast jede Hoffnung vernichtet

, daß je einmal in Wälsch tirol die Zügel des politischen Treibens aus den Händen einer extravaganten nationalen Partei an solche Männer übergehen, welche am konstitutionellen Leben Oesterreichs rilckhalts los en unv vollen Antheil nehmen. Die Lethargie reo Volkes marbt es jenen sehr leicht, sich obenauf zu erhalten, diesen aber geradezu unmöglich, irgendwie zur Geltung zu kommen. Man sage nicht, diese letzlern Elemente in Wälschtirol fehlen, sie sin? genügend vorhanden, so gut wie die Wähler d' »rären, die ihnen ver

trauten, aber es fehlt an don '>otor-'n, es fehlt an der Partei Org^nisirung, an Nüh'-igkeit. Organisirt und rührig sind nur die zwei äußersten Parteien, die national-liberale und die klerikale, die große Menge, welcke zwischen diesen beiden Spitzen steht, verharrt in Utttbätißkeit und läßt nach links uud rechts ge währen. Es müßte daS Volk erst wachgerüttelt werde», und dazu hätte der Landtag selbst daS wirksamste Mittel in ver Hand, — er verschließe einfach jenen Gemeinden, welche nicht ordnungs

mäßig vertreten sind, die Kassen seiner Fonde, daS Mittel wird wirken, es werden nach und nach die Vertreter WälschtirolS, mit Ausnahme jener vielleicht der größern Städte in den LandtagSsaal einrücken. Das Mittel, so leicht und einfach anwendbar und so sicher in seinem Erfolge, wird jedoch nicht ange wendet werden, — eS könnte ja möglicher Weise dann die liberale Partei um die eine oder andere Stimme verstärkt werden, und das wäre ja in den Augen der gegenwärtigen LandtagSmajorität daS größere

Unglück, als Lücken im LandtagSsaale. ' Innsbruck, 26. Okt. Wenn man sonst die Plätt-r rer „staatsrechtlichen Opposition' las und von den Reden hörte, welche in den VereinS- vers^mi»ln»gen tiefer Partei gehalten wurden, so mußte man no bwenl-ig glauben, daß Jeder, der ir gend ei» Artikelchen sür ein Or^an der staatsrecht lichen Opposition schrick', orer einige Sätze zu Gun> st-n r er selben in irgend einer Versammlung der „Rechtspartei' heranwagen vermochte, das Patent eines ausgezeichneten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 12.06.1893
Umfang: 6
treuen Männer keine gemeinsame Politik mit Leuten treib« können, welche die Republik anstreben. In den da» Herrscherha»« betreffend«, sta »tSrrchtlichen Fragen sei eine principielle Einigung noch viel nothwendiger, alG in den kirchenpolitischen. Au» diesem Grunde sei er schon vor drei Jahren aus der Unabhängigkeit« - Partei ausgetreten und habe den 1849er Bestrebungen gegenüber eine 1843er-Partei gegründet. Es sei keine Zufälligkeit, dass sich unter dem Anhange EötvöS' auch Gras Karolyi

und der Abgeordnete Herman befinden. EötvöS wollte eine Kossuth-Partei gründen. Dieser politische Zwist sei sehr gefährlich, da der Anhang Eötoös' eigentlich eine Calvinisten Partei geworden sei und zu befürchten steht, dass dieser Partei gegenüber eine altconservative und katholische Partei entstehen werde. Kossuth habe nie den in Ungarn lebenden Un garn cmgerathen, dass sie seine Principien befolgen, daher werde sich Kossuth für keinen der beiden Bruch theile der UnabhängigkeitSpartei erklären. Ugron stellt

die Prognose, dass die in der alten Unabhängigkeits partei verbleibenden Abgeordneten fleißig und ruhig arbeiten werden, während EötvöS und sein Gefolge als unduldsame Ultras immer unter Lärm trachten werden, sich in revolutionären Principien hinaufzu licitieren. Ausland. Gegenüber 5en von deutschfreisinniger Seite zur Bekämpfung der Militärvorlage vorgebrach ten Anwürfen bringt der „Deutsche ReichSanzeiger' eine ziffermäßig belegte Richtigstellung, der wir Fol gendes entnehmen: Die Angabe, dass

der Reichstag wegen eines Unterschiedes von l 1.000 Recruten auf gelöst wurde, ist unrichtig, da der Unterschied zwischen dem von den vereinigten Regierungen acceptierten An trage Huene und der vom Reichstage angenommenen Ziffer für die FriedenSpräsenzstärke 28.000 Recruten ausmacht. Weiter constatiert das amtliche Organ, dass die jährliche Truppenaushebung in Frankreich sich um rund 44.000. Mann höher stellt, als in Deutsch land. Nach den Angaben der freisinnigen Partei würde die künftige deutsche

Mehreinstellung von 25.000 Mann ohne Er höhung der Friedenspräsenzstärke eine bare Unmöglich keit sei, und dass durch den Vorschlag dieser Partei eine Schonung der älteren Jahrgänge in der Armee auch nicht erreicht würde, während nach der Regie rungsvorlage anstatt früherer sieben Jahrgänge künftig nur sechs, statt sechzehn nur dreizehn, statt zwanzig nur sechzehn und statt vierundzwanzig nur zwanzig erforderlich sein würden. 5^ In Darmstädter Hofkreisen ist von der be vorstehenden Verlobung des Großfürsten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 30.05.1906
Umfang: 8
. Aus Monte Carlo wird hieher telegraphiert: Am 29. d. M. er schoß sich hier der Lemberger Naphta-Großin- dnstrielle Johann Fibich nach einem Spiel- verlnste von 8 0.0 0 0 Gulden. Fibich hinter läßt große Wechselschuldeu. Parlamentarisches aus Ungarn. Budapest, 30. Mai. Die Verfassnngs- partei hielt gestern abends eine Konferenz ab. Ter Vizepräsident Franz Nagy begrüßte den Präsidenten der Partei, Koloman. Szell, uud versicherte ihu der aufrichtigste» Freundschaft und Sympathie der Partei. Szell dankte

für die Wahl zum Präsidenten und sagte: Jene Prin zipien u»d Überzeugungen, die mich aus meiner ganzen Laufbahn leiteten, sind, wie ich fühle, vollkommen identisch mit den Prinzipien der Nerfaffungspartei. Deshalb bleibe ich, an der Spitze der Partei stehend, derselbe, der ich war. Wenn Sie mich als solchen aufnehmen und an Ihre Spitze stellen, kann das nur eine Ände rung für mich sei», auch feruerhiu an diesen Prinzipien und Überzeugungen festzuhalten. Ich glaube, Sie erwarteu von mir keine politische

, daß die Partei es für eiue offene Frage erkläre, wer von der Partei an der Delegation teilneh me» wolle und' wer nicht. Die Partei nahm den Antrag des Präsidenten an. Abge ordneter Hrabopßky beantragte, daß die De legation angewiesen werde, dem Reichs tage einen Bericht vorzulegen. Kossuth er klärte, dies sei anch in der Vergangenheit im mer geschehen. Abg. Hollo sprach den Wunsch aiis, daß in der Wirksamkeit der Delegationen zukünftig hervorgehoben werde, daß die De legationen

kein Z e u t r al p a rl a m e u t feien. Dies möge auch äußerlich dadurch zum Ausdrucke gebracht werden, daß die bisher ge bräuchliche» äußere» Forme» so zum Beispiel die feierliche Eröff»»»g unterblei ben. Das bisherige Übergewicht der Delcga- tioucu möge, mit der Verfaffuilg in Einklang gebracht nnd cine n e n e G e f ch ä f t S o r d n » »g für die Delegationen festgestellt werde», die der staatsrechtlichen Stellung derselben ent spricht. Ferner solle die nnmerische Mehrheit der Partei auch bei der Zahl der Delegierten ans

der Partei respektiert werden. Verfügungen gegen sozialdemokratische Verbände. Budapest, 30. Mai. Der Minister des In nern verfügte, daß gegen den sozialdemo kratischen „Landesverband der Feldarbeiter' und gegen den „Landesbund zur Verteidigung der Arbeiter' wegen strafbarer Agitation die Untersuchung eingeleitet wurde.

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 25.10.1895
Umfang: 8
an das bulgarische Volk betrachten, da er wisse, das« derselbe zur Anbahnung eines officiellen Verkehrs mit Russland nicht genüge. London, 24. Oct. Der „Standard' meldet aus Constantinopel: Hier laufen üble Gerüchte um über Rachethaten gegen die jungtürkische Partei. EM Effendi ist, da ihm ein Briefwechsel 1tt73 mit einem großen Londoner Tage«organ nachgewiesen wurde, verhaftet und schwer gefoltert worden. Er soll seitdem verschollen sein. Es wird vermuthet, dass ungefähr 50 führende Mitglieder

der jungtürlifchen Partei >am «sametag verhastet und nach der Medicin schult gebracht wurden. Dort sollen sie wegen Theil nahme an den armenischen Unruhen summarisch ver- urthcilt und insgesammt hingerichtet wolden sein. Telegraphische Depeschen. (Telegramme des Correspondenz-Bureau.) Wien, 24. Oct. Ihre Majestät die Kaiserin ist um 6 Uhr abends aus Gödöllö hier eingetroffen. Wien, 24. Oct. Abgeordnetenhaus. Expo sä des Fin anzmin iste rS. Der Minister betont, in den nächsten Jahren und schon 1397 seien viele

, doch nur im Rahmen des Staatsgrundgesetzee. Da die Regierung selbst den Verdacht reaktionärer Bestrebungen zurück weist, bestehe in dieser Hinsicht kein Gegensatz zur liberalen Partei. Im wirtschaftlichen Programme der Regierung fehle der Hinweis auf die Interessen der Mittelklassen. Redner theile des Ministers Auffassung bezüglich des ungarischen Ausgleichs. Die RegierungS- Erklärnng enthalte keine aggresive, vielmehr manche sympathische Punkte. Gegenüber der Regierung der freien Hand werde die deutsche Linke

eine freie Stel lung einnehmen. Von den Thaten der Regierung im Haufe und in der Verwaltung mache die liberale Partei ihre weitere Haltung abhängig. (Lebhafter Bei fall links.) Der jungczechifche Abgeordnete Herold erklärt, die böhmische Frage bleibe eine Angelegenheit der österreichischen Politik; er betont, die Aufhebung des Ausnahmszustandes liege vorzüglich im Interesse der Regierung. Die Zustände in Böhmen seien durch Nichtdurführung der sprachlichen Gleichberechtigung ver schuldet. Die Stellung

, welche jetzt mehr als noth thue und von der Bevölkerung gewünscht werde. Eine starke Regierung, welcher nur Oesterreichs Banner vorschwebt, sei vollkommen sicher, stet« eine Majorität zu finden, welche gerne und freudig folgen werde. Da« Regierungsprogramm enthalte nichts, was des Redner« Partei nöthigte, auf irgend welche staatsrechtliche, finanzielle oder wirtschaftliche Bestrebungen zu ver zichten. Der Eindruck des Programmes sei im großen Ganzen ein günstiger, befriedigender. (Beifall des Centrums). Redners

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 17.10.1873
Umfang: 6
ist, und in mancher Gemeinde kommt es vor, daß alle Wähler, welche zu Hause und nicht krank sind, sich einfinden. Dieses zahl- reiche Erscheinen bei der Wahlurne ist aber nicht überall der klerikalen und liberalen Partei zuzu schreiben, sondern geschieht auch überhaupt, weil Parteien bestehen, von denen die eine der andern die Oberhand nicht lassen will. So z. B. bekämpf ten sich zu Castello im Tesinothale die zwei Par- teien des Franz Boso Tamburlo und de« Johann Bapt. Boso Caretta, welche Parteihäupter zwei Schwäger

, aber keine Freunde sind, und hat die des Tamburlo den Sieg davongetragen. Beide sind übrigens für den Kandidaten der national-liberalen Partei. Ob und inwiefern? die Geistlichkeit bei die« sen Wahlen betheiligt ist, und in welchem Verhält nisse die Wahlmänner der klerikalen und liberalen Partei sich herausstellen werden, kann gegenwärtig noch nicht angegeben werden, jedoch dürfte in der Valsugana nur ein Drittel der Wahlmänner der klerikalen Partei angehören. UebrigenS wurde auf die Gemeindewähler

immer noch ein sehr großer Zweifel und viele Stim men haben sich seit jeher gegen eine solche Tren nung erhoben. Aber kein Zweifel kann herrschen, ob in der Valsugana die sogenannte national-libe rale Partei oder die klerikale siegen wird, wenn man nur ihre Kandidaten vergleicht. Erstere hat den Herrn Dr. Carl Dordi, Advokaten in Trient, aus Borgo gebürtig, die andere den Herrn Ernst Zanetti aus Borgo als ihren Kandidaten aufgestellt und wer diese Zwei kennt, kaun vernünftiger Weife nur für Dordi

stimmen, weil er ein gediegener, kennt- nißreicher Mann von festem Charakter und von Allen hoch geachtet ist. Wie man aber den Ernst Zanetti als Kandidaten für einen Posten eines ReichSrc»thS--Abgeordneten aufstellen konnte, will man nicht und am wenigsten in seinem Geburtsorte Borgs begreifen, und seine Kandidatur ist ein Be weis, daß die klerikale Partei über keine geeigneten Subjekte zu verfügen hat. Zanetti mag zwar Kennt nisse besitzen, aber für ein ReiSSrathSmitglied ist er wegen Unkenntniß

der deutschen Sprache und wegen seines nicht gerade höflichen Benehmens in öffentlichen Sitzungen und Versammlungen wenig geeignet. Er verlegte sich einst auf Chemie und war 1849' bei der Belagerung Roms unter den Schaaren Garibaldi'S; später machte er Reisen in den Orient wegen Seidenwürmer-Saamen, dann figurirte er unter der Oesterreich feindseligen Partei und wurde 1866 aus Oesterreich verwiesen, später bis vor wenigen Jahren war er Anhänger der natio. nal-liberalen Partei

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 05.10.1901
Umfang: 10
Partei in neuem Gewände sei, gewarnt und Abg. Dr. Erler, gegen den in dem Aufrufe verschiedene Vorwürfe er hoben werden, gebeten wird, von der Gründung einer deutschen Volkspartei in Tirol abzusehen. Gegen diesen Aufruf wendet sich Dr. Erler in einem längeren Artikel „Zur Abwehr' im „Tiroler Tgbl.', in dem er seinen in seinem ersten Appell an seine Wähler ver tretenen Standpunkt vertheidigt und den Gründern des Vereines der Dentschnationalen Gesinnungswechsel vor wirst. Dr. Erler schließt s:ine

Abwehr mit den Worten: „Ich bin und bleibe treu meiner festen und innigen Ueberzeugung, dass die unstreitbar verworrenen Verliältnisse im deutschen Parteilager Tirols mir durch die Gründung einer großen einheilichen Partei auf Grund eines Programmes, dem sowohl Radikale als Gemäßigte zustimmen können, zu klären sind; ich werde daher der Aufforderung des Vereins der Deutsch- nationalen, von der Gründung einer deutschen Volks- partei in Tirol abzusehen, keine Folge leisten und richte vielmehr

und ihre wankelmüthige, nach oben schielende Politik der letzten Monate ihr Ansehen auch in den Alxenländern vollständig erschüttert hat.' — Für 16- October ist hier eine Vollversammlung des „Deutschen Wähler- Vereins' in Aussicht genommen. Am 3. dS. ist der Wahlausruf der ezechischen Rea listen. Partei erschienen. Er wendet sich zunächst in scharfen Worten gegen die jungczcchifche Partei und fordert die Sammlung sämmtlicher politischen Kräfte des böhmischen Volkes, die jedoch iiur durch das all gemeine Wahlrecht

zu erzielen sei. Er proklamiert eine Politik des nationalen Friedens, damit sich beide Völker des Landes ihren actuellen Ausgaben widmen können; vor dem Hochmuth und dem TerroriSuiuS der Alldeutschen werde sich aber die Partei nicht beugen. Der Ausruf nimmt weiter gegen den ClericalismuS Stellung und fordert schließlich die Wähler auf, dort, wo die Partei nicht Candidaten aufgestellt habe, ihre stimmen jenen Candidaten zu geben, die der realistischen Partei am nächsten stehen. Es handle sich nicht um neue

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 02.07.1870
Umfang: 6
standen. So haben sich in Nassereith Kooperator und Hilfspriester derartig unanständig benommen, daß sie auf den Tisch schlugen, an dem die Wahlkommission saß, (der Geindevorsteher und die Gemeinderäthe gehören nämlich der verfassungs freundlichen Partei an), und vom Wahlkommissär zur Ordnung gerufen werden mußten. So war eS auch in Noppen, wo der erst vor L Monaten zum Priester geweihte Hilfspriester Rudolf Sailer, da er nicht al» ein in der Seel- sorge bleibend verwendeter Geistlicher im Sinne

ihren Grund hat/ an denen jedoch der Herr Dekan von Silz, ein höchst würdiger und ruhiger Priester, keine Schuld trägt. Wie von mehreren Selten versichert wurde, soll eS seine Richtigkeit haben, daß das Fernbleiben von der Wahl, sowie das Stimmen für die Regierungs partei geradezu als Todsünde erklärt wurde. In Silz hatte sich daher die verfassungsfreundliche Partei, um ernste Szenen zu vermeiden, der Wahl ganz enthalten, zumal ohnedies ihre Niederlage vorauszu sehen war. Bedauernswerth

freundliche Partei hatte den dortigen Vorsteher als Kandidaten aufgestellt; derselbe hatte vor einem Jahre auf einmöthigeS Andringen der Gemeinde sein Vorsteheramt beibehalten und war auch Wahlmann gewesen. Heuer aber agitirte der Klerus gegen ihn und so wurde ein zwar sehr geachteter, aber gegen über den verfassungsfeindlichen klerikalen Einflüste rungen und Befehlen vielleicht nicht genug selbst- ständiger Mann, Anton Klotz, zum Wahlmanne gewählt. Aerger ging es am 21. d.M. inHolzgau her

. Hier waren alle Schleusen der klerikalen Agitation geöffnet und wurden klerikale Männchen und Weib chen nach allen Weltgegenden hin als wohlgedrillte Agitatoren postirt. Es Ware unnütz, Ihnen allerlei Geschichten zu erzählen; genug, es gelang auch hier den verständigen Borsteher zu beseitigen, und dafür den Herrn Georg Weissenbach mit Stimmenmehrheit durchzusetzen. Wir erwarten jedoch, daß dieser ge achtete Mann es verschmähen werde, seine Stimme einem Kandidaten der klerikalen Partei zu geben

mit Be friedigung auf den heißen Kampf zurückblicken. Das Eis ist gebrochen und unser schließlicher Sieg ist nicht mehr zweifelhaft, falls nun das Treiben der Klerikalen nicht früher Reich und Land zu Grunde richtet, ein Unglück, das der Himmel gnädig von uns abwenden wolle. 3lmpez;o. Die Wahlen der Wahlmänner fanden im Bezirke Ampezzo in der besten Ordnung statt. Von den 13 Wahlmännern gehören nur 2 der kleri kalen Partei, die übrigen 11 aber der liberalen Partei an. Die Betheiligung an denselben Seitens

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 03.08.1905
Umfang: 10
' zufolge wurde der Major Wieckowski, welcher we gen Mißbräuche bei der Assentieruug verhaf tet worden war, in Wien verurteilt. Das Ur teil lautet auf Degradierung, Verlust des Adels uud siebe» Jahre Gesäuguis iu der Festung Josefsstadt. Der Mitangeklagte HanPtmann Acht erhielt vier Jahre Gefäuguis. Die Krise in Ungarn. Budapest, 3. Aug. Das bemerkenswerteste Ereignis des heutigen Tages ist die bereits augeküudigte Konferenz von 24 Mitgliedern der liberalen Partei, in welcher über das weitere Schicksal

der Partei beraten wurde. Es wurde die Frage ausgeworfen, ob die Par tei noch weiter beifammenbleiben oder sich auf lösen, oder eudlich sich zu einer neuen Partei umgestalten solle. Alle drei Parteileitungen ersuchen, sür den 18. August eine Konferenz einzuberufen. Bis zu diese,n Tage wird kein einziger der in der heutigen Konferenz amve- fendcn Abgeordneten den Verband der liberalen Partei verlassen. In der heutigen Konferenz wurde ein engerer Ausschuß gewählt, der die Aufgabe hat, sämtliche Mitglieder

der liberalen Partei von der Konferenz nnd deren Resultat zu verständigen, die Einbernfung einer Partei konferenz für den 18. August zu erwirken und eine Vorlage auszuarbeiten, die der Parteikon ferenz unterbreitet werde« soll- Diese Vorlage soll die Entwirrung anf der 1867er Basis be fürworten uud betonen, haß es Pflicht jedes Abgeordneten sei^ diese Lösnng der Krise zu unterstützen. Nimmt die Parteikonferenz die Vorschläge dieser Konferenz, welche sich übrigens auch auf die weitere Haltung der Partei

- be ziehen, an, so werden die hente versammelten Mgeordneten den Parteiverband nicht verlassen. Im entgegengesetzten Falle treten sie aus der liberalen Partei aus. Angesichts der in der

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 17.09.1872
Umfang: 6
. Die Fehde zwischen den publi zistischen Repräsentanten der einzelnen klerikalen Frak tionen hält noch immer an, und die prinzipielle Kluft, welche dieselben »on einander trennt, tritt dabei im mer sichtbarer zu Tage. Der „Volksfreund' prä- cisirt seine politische Stellung gegenüber den „Vater ländischen' einerseits und den ..Liberalen^' anderseits in folgender Weise: „Die aufrichtig katholischen Fö deralisten haben mit der ebenso aufrichtig katholi schen reichsgetreuen Partei die religiösen Ueberzeu

sich auf mehrere Wochen vertagen. Pesth» 13. Sept. Koloman Ghyczh hat — wie das „Neue P. Journ.' »ernimmt — seine Be mühungen, auf Grundlage feines Programmes eine Verständigung de» linken Centrum» mit der Deak- Partei herbeizuführen, nicht aufgegeben, und direkte Besprechungen hatten zwischen dem Führer der Majorität und dem Präsidenten des Clubb« der Linken stattgefunden. Zu dem von Ghyczy gewünsch, ten Resultate dürften diese Besprechungen jedoch vorläufig kaum führen. In der Frage des gemein samen Heeres

stehen sich die Ansichten der beiden großen Parteien de» Reichstage« so schroff gegen über, daß ein Ausgleich unmöglich ist; Deak und mit ihm fast seine ganze Partei ist entschlossen, ge rade in diesem Punkte ihre Pflichten gegen die Monarchie auf da« strikteste zu erfüllen. — Im Auftrage der sächsischen Deputirten machten die Ab geordeten Gull, FabriziuS, Emil v. Trauschensel» und Frhr. v. Füllenbaum Franz Deak ihren Besuch. Sie erklärten in ihrem eigenen Namen und im Namen ihrer sächsischen

Kollegen ihren Beitritt zur Deakpartei und sprachen die Hoffnung aus, daß ihre Pflichten gegen die Partei mit denen wohl zu vereinigen feien, welche ihnen durch das Mediascher Programm auferlegt feien. Deak stimmte dieser An sicht vollständig bei. Die Deak-Partei habe als Grundlage die gemeinsame Anerkennung und loyale Aufrechterhaltung des Ausgleiches vom Jahre 1867, lege aber ihren Mitgliedern durchaus nicht eine ab- solute Unterordnung unter die Ansichten der Majo rität in allen Fragen auf, besonder

werden könnte, bei einer etwaigen Abweisung durch die Partei ihre An- sichten vor dem Hause und in dem Haufe voll und ü» ganz zu vertreten. Er selbst sei schon oft in die' Lage gekommen, gegen Beschlüsse seiner Partei zu ''' ^ stimmen und einmal habe er sogar in dem vorletzten Reichstage dem Antrag seines Parteiclubb« einen ^ andern entgegengestellt, der dann mit Hilfe de« linken,,„dr. .d,. Centrums und eine« Theiles der Deakpartei ange-u»» »>,». nommen worden sei. Er Pflege sich in jedem ein zelnen Falle die Frage vorzulegen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 25.02.1899
Umfang: 10
, weil man in ihm nach siiner letzten Meraner Rede nicht mehr einen geeigneten Interpreten der natio- nalpolitischcn Forderungen der Teutschen von Tirol erblicken könne, und weil überdies die der deutschnationalen Partei angehörigen Mitglieder des Landeswahlausschusses iu keinerlei Verhand lungen mir Dr. v. Grabmayer eintreten wollen. Zugleich wurde beschlossen, das in diesem sinne concipierte Antwortschreiben allen auswärtigen Mitgliedern des Landeswahlausschusses mitzu theilen und deren Votum hierüber einzuholen

des Landeswahlausschusses einzube rufen, um durch mündliche Aussprache allfällig obwaltende Missverständnisse beseitigen zu können. Zu der hierüber am 20. Februar l. I. anbe raumten Vollversammlung des L.-W.-A erschienen Mitglieder, die in sechsstündiger Verhandlung die einstandene Differenz einer eingehenden Er örterung unterzogen. Dr. v. Grabmayr vertrat seinen bekannten politischen Standpunkt, erläu terte den sinn seiner letzten Meraner Rede und betonte, dass eine Spaltung der Partei umer den gegenwärtigen Verhältnissen

vermieden wer den sollte. Er könne zwar kein Wort seiner Rede zurücknehmen, aber es könne von einer Be leidigung der deutsch .nationalen Gruppe der Partei keine Rede sei«; jedenfalls sei ihm die Absicht einer solchen Beleidigung ferne gelegen. Dagegen beharrte Dr. Wenin im Namen der Deütsch- nationalcn ans der Behauptung, dass die Natio nalen durch die Rede des Dr. v. Grabmayr empfindlich beleidigt worden seien, kritisierte die Stellungnahme des Dr. v. Grabmayr gegenüber d'ii Clericalen, erklärte, dass

Dr. v. Grabniayr das Vertrauen der Nationalen verwirkt habe, und verlangte, dass die Absenkung des Absageschreibens an Dr. v. Grabmayr beschlossen werde. Gegen diesen Antrag der Nationalen erhoben jedoch alle anderen Redner lebhaften Einspruch. Von allen weiten wurde betont, dass dnrch einen schroffen Bruch mit Dr. v. Grabmayr und dem von ihm vertretenen Großgrundbesitz eine höchst bedauerliche Spaltung der Partei herbeigeführt werde; es wurde auf die hervorragende Bedeutung und die großen Verdienste

des Dr. von Grab mayr hingewiesen und der dringende Wunsch aus gedrückt, einen solchen nicht leicht zn ersetzenden Mann der Partei zu erhalten. Mehrere Redner, darunter Rector Stolz, Lun aus Meran, Hußl aus Schwaz :c. erklärten geradezu, dass auch sie ihre Mandate für den L.-W-A. niederlegen wür den, wenn man Dr. v. Grabmayr zum Austritt zwinge. Aehnlich lauteten mehrere von auswär tigen Mitgliedern eingelaufene Schreiben, nament lich ein Brief des Bürgermeisters Praxmarer von Kufstein, der in eindringlichster

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Seite 2 von 10
Datum: 07.11.1901
Umfang: 10
Nichtamtlicher Theil. Inland» Wir haben seinerzeit in Kürze mitgeteilt, dass bei dem katholisch-konservativen Parteitag in Sterling außer dem Parteiprogramme auch ein Wahlaufruf der Partei an die LandtagSwähler beschlossen wurde. Dieser Wahlaufruf ist inzwischen der Öffentlichkeit übergeben worden, wegen Raummangels war es aber bis nun nicht möglich, auf denselben näher einzugehen. Wes halb wir dieses Versäumnis heute nachholen wollen. Der Aufruf betont, dass die Partei bei den bevor stehenden

Wahlen einen Kampf nach zwei Seiten zu führen habe: gegen den Liberalismus aller Grade und gegen die christlichsociale Partei. Die Versuche, mit letzterer v'r den Wahlen einen Ausgleich zu erzielen, seien gescheitert und mussten scheitern, denn die christlichsocialen Gegner — sagt der Ausruf — wollen nur nehmen, aber nichts geben. Sie verlangten, dass man ohne Rücksicht auf die Wähler ihnen Wahlkreise zusichere, die noch vor wenigen Monaten ihre konser vative Gesinnung bei den Reichsrathswahlen

unzwei deutig bewiesen haben. Die konservative Partei habe daher beschlossen, den Kampf aufzunnehmen und l.hnt jede Verantwortung für den unheilvollen RisS ab. „Wir sind — heißt es in dem Wahlausruf w«iter — entschiedene Katholiken. Wir verwerfen jenen Jn- differentiSmuS, der ausdrücklich oder versteckt die ver schiedenen christlichen Bekenntnisse für gleichberechtigt erklärt. . . . Wir verwahren uns dagegen, dass das Christenthum durch einen unklaren und theilweise auch gefährlichen Antisemitismus

ersetzt werde. Wir krnnen die Schäden, welche das ungläubige internationale Judenthum in Handel und Wandel, in Kunst und Literatur dem christlichen Volke zugefügt hat, gar wohl und wir haben eS bekämpft, bevor eS eine anti semitische Partei gegeben hat, und werden eö stets be kämpfen. Aber dass wir heute, wo die impertinente „Los von Rom'. Bewegung ganz offen von der pro testantischen Hauptmacht unterstützt wird, uns mit dem größteniheilS ungläubigen Protestantismus verbinden und Arm in Arm

in dem Völkerreiche Oesterreich eine provi- dentielle Einrichtnng, welche durch ihre Existenz ebenso ein lebendiger Protest gegen das revolutionäre Nationalitätenprincip als auch gegen den politischen Hauptgrundsatz des Liberalismus, den gleichmacherischen CentraliSmuS ist. Als Frcnnde der Autonomie verwerf-n wir jedoch alle Pläne, welche die Einheit der Großmacht Oesterreich und damit seine Kraft schwächen. Die katholisch-couservative Partei ist durchaus nicht begeistert von der Entwicklung der öffentlichen

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