auch von der kaiser lichen Regierung, aber sie kann nicht umhin, ja ist im Interesse des Ganzen verpflichtet, darauf anfmerksam zu machen, daß zwar die uralte Autonomie des drei- cinigcn Königreiches aufrecht erhalten bleiben müsse, aber dennoch zur Wiederanfrichtung eines mittelalter lichen unabhängigen Staatsgebändes die Hand nicht geboten werden könne. Die Wohlfahrt der auf dein Agramer Landtage vertretenen Länder selbst verlangt gebieterisch, daß die allgemeinen Finanzen und das Heerwesen in einer Hand ruhen
, auf welchem das Gesamintwohl begrün det ist. (Don.-Ztg.) Wien, 31. Okt. Hören wir, was die Schlesische Ztg. über „die neue Phase in Ungarn' sagt: Das genannte Blatt bemerkt zunächst, es seien in Ungarn aus dem Oktoberdiplom Nutzanwendungen gegen die Regierung gezogen worden, und sagt: Nachdem auch diese Nutzanwendnngen zu keinem Ziele geführt, entblödet man sich in Ungarn nicht, auf dem durch das Diplom geschaffenen Standpunkte die Regierung ob des Diploms anzuklagen, und dieses als das verderblichste und gefährlichste
Geschenk für Ungarn zu kennzeichnen. Das ist eine sophistische Politik, welcher es gleichgiltig ist, welche Mittel sie anwendet, wenn sie nur ihren Zweck erreicht. Die Schlesische Ztg. erzählt nun die Genesis des Diploms, und fährt dann fort: Das Oktoberdiplom erschien, und die Grauer Eon- ferenzen nahmen ihren Anfang. Die Vorgänge in Ungarn in dieser Zeit sind noch in frischem Andenken. Die österreichische Regierung erschien in der Stellung eines geschlagenen, aus dem Lande vertriebenen Fein
des. Alle niciittlngarischeil Beamten wurden ermittirt, zum Theil sogar beschimpft und bedroht, alle Admini strativ- und Gerichtsstellen, welche nicht der Ver fassung von 1843 oder dem Zustande vor ihr entspra chen, wurden abgeschasst, die kaif. Adler überall Her- abgerissen, und alle Gerechtigkeitspflege, die bereits im Gange war, sistirt, so daß man diesen Zustand als einen vollkommen rechtlosen bezeichnen konnte. Dir österreichische Regierung wurde von allen ver- 1V88 ständigen und wohlmeinenden Freunden beschworen
, möglicherweise für den ganzen Winter zur Herstellung seiner angriffenen Gesundheit nach dem südlichen Frankreich zu begeben. Schweiz. Bern, 30.Okt. Das Gerücht, daß dcr französische Gesandte wegen des Dappenthals, d. h. wegen unbe fugter Jurisdiction, welche die waadtländer Regierung in demselben ausgeübt, bei dem Bundesrat!) Rekla mation erhoben haben soll, wird heute bestätigt. Laut der heutigen „Berner Zeitung' ist sogar die Drohung, im Wiederholungsfälle Waffengewalt anzuwenden, bis in den Bundespalast