Beilage Nr». 6. z^m Kaiser«. Königl. pribilcgirtcn Bothen von und für Tirol und
Vorarlberg. Domierötag, 31. August 1320. Älltoll Schlieider; Necrolog. <AuS dem Vonvcrsalionjblatt.) '
Vorarlberg hat ein.» seiner ausgezeichnetsten Söhne verloren, den AppeUatioilSrath und beider Rechte Doetor, Anron Schneider. — Wir glaubeil ans den Dank unser, r Leser Anspruch zu haben, wenn wir aus dem E^nversatioiis LeLieou und ano einigen F l ugsch r » f- te», die vorzüglichern Lebensiniistande Vieles
durch seinen glühenden Patriotismus und durch de» Wechsel leiner Schicksale merkwürdigen Mannes liefern. Anton Schneioer wurde am >3. Oktober 1777 in dein V0rarlbergifch en (»»14 baierisch verbliebenen) Flecken Weiler gebore», Sein Vater war ein armer Wundarzt. Seine Mutter dnrchwaiidert noch letzt^ in ihnen a^hrzigjahrige» ^llter, rastlos an ihrem langen ^ta be, zu Fuße, Tirol und
Vorarlberg und Pie Schweiz, im Handel mit Kirfchenwaner und mit den Latrieinien ihrer Heimath. Schneiders Talente, sein äußerst
lebhaftes We sen, seine einschmeichelnde Offenherzigkeit bewogen einige Evniicr, Len armen Knaben den Studien zu widmen. Er vollendete die Huniaiiivre» zu Feldkirch, den phi losophischen und juridischen Euro an der Leopolds- Universität zu Innsbruck. — às i7»)l> Morean bis über den Lech vordrang, als »?»)<) Iourdan biS Ost er ach vorrückte und Massen« Granbnudeil überwältigte, als Nkoreau's ^iege über Kray, den Parsd 0 rfer - Wassenstillstaiid herbeisuhrten, lind
Vorarlberg in alle» oiesen Epochen
mit dein getreuen Tirol ruhnnviirdig wetteiferte, diente Schneider vom Gemeine» bis zum Lieutenant/ durch alle Grade mit Auszeichnung; und war insonderheit einer der Verthei diger von Feldkircy» a« dein glvreichen 22 — 2S. Mar; >7>)<i unter Iellachich wider Mall e n a 's sechs malige wüthende Sturine. Die juridische Faeultät zu Innsbruck wollte nach beendigtem Kriege, dem ^andciien
Vorarlberg eineil ausgezeichilereu Beweis ihrer Hochachtung seines tapiern Widerstandes geben, nn^i einen hossiiungsollen
Vorarlberger, der zugleich bei jener Vertheidigung ha cker mirgefochten, iineiitgeidlich zur Doctoriviirde pro,,10- vireu. — Zu seltsamer Vorbedeutung fiel die Wah. ans Schneider, der sich hieraus in Bregen; niederließ, sich gan; der Advocatie widmete, und in
Vorarlberg, im angreifenden Schwaben und iu der Schweiz großes Zutrauen nnd häustge» Zulauf gewann. — Im Jahre 1807 wurde er als ein geheimer Agent Oesterreichs von dem baierischen General-Kommissär in Ulm, Baron G r a sen re u th , gelegenhcitlich
