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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 10.09.1866
Umfang: 6
, als sollte die orientalische Frage wieder einmal in den Vordergrund der Ereignisse treten, ist es gewiß interes sant, die Ansichten, die in Rußland in dieser Beziehung herr schen, kennen zu lernen. Die in St.Petersburg von Zeit zu Zeit erscheinende „Russische Korrespondenz,' die ats da« Organ der alt-russischen Partei betrachtet werden darf, spricht sich nun neuesten« über die orientalische Frage aus. Sie findet, daß die Ansichten über dieselbe in Rußland gespalten seien. Die eine Partei betrachte die Frage nicht als reif

auf die Verbes serung ihrer Lage hinzuarbeiten, bis ihre Unabhängig keit gesichert werden könne. Möge Europa etwas für sie thun und Rußland werde zustimmen, aber es wäre Unsinn, sich in den Kampf zu stürzen, blos um mit den Westmächten zu rivalisiren, die sich aus den Ehristen- bewohnern Werkzeuge zu machen streben. Der Augen blick werde schon kommen, wo diese Bevölkerungen ihre Blicke nach Rußland richten werden. Bis dahin müsse Rußland die größte Zurückhaltung in Bezug auf alle europäischen Fragen

und namentlich auch die orientalische beobachten. So die eine Partei. Die andere halte den entscheidenden Moment für gekommen. Sie gebe zu. daß es in russischem Interesse wäre, die orientalische Frage noch aufzuschieben, aber sie habe sich Rußland aufge drängt. UeberdieS werde Oesterreich feit feiner letzten Niederlage gegen den Orient gedrängt, man wolle eS an die «spitze der Slaven stellen, und andererseits kämpfe die Türkei gegen Kräfte, die ihre Mittel übersteigen; die Westmächte suchen augenscheinlich

die Orientsrage ohne Rußland zu lösen. Kann Rußland da unthätig bleiben? Das Nationalitäten-Prinzip sei durch die letzten Ereignisse zu unerhörter Macht gelaugt, das deutsche Element werde als nationale Einheit handeln. Warum sollte denn Rußland allein jenes Prinzip in der orien talischen Frage verleugnen? „Wir wollen leine Eroberun gen, wir wollen unsere Herrschaft im Orient nicht aus dehnen, aber wenn die christliche Bevölkerung unter türkischem Joche sich zu regen beginnt, soll Rußland allein

ihnen keine Sympathien zeigen und müssen wir nicht ihre Anstrengungen unterstützen? ^ Zwischen diesen Parteien stehe die Regierung; man könne ihre Absichten nicht errathen, da noch keine That dieselben zu erkennen gebe; die Zukunft werde sagen, welcher der beiden Meinungen sie sich anschließe. Es wird wohl die erste der oben charakterisirten Parteien sein, deren Ansichten daü „Journal de St. Peteröbourg' wiedergab, als es erklärte, Rußland werde, nachdem Europa den vorge^ schlagenen Kongreß in den deutschen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 30.10.1863
Umfang: 6
? Großbritannien. London, die Presse über Auswär tige«. Italien. Turin, die Haltung der russischen Repräsen tanten. Rußland. Polnische». Amerika. New-Merk, vom Kriegsschauplatz. N 1 a> ! r a x. Amtlicher Theil. KundmacVung. Laut Eröffnung des hohen k. k. Finanzministeriums «om 23. Oktober 1363 Z. 4528 F.-M. haben in Ge- mäßheit des gleichzeitig erscheinenden Gesetzes vom 23. l. Mts. die durck das Ersetz vom 13. Dezember 1862 Nr. 89 N.«G.«Bl. zu den Gesetzen vom 9. Fe bruar und 2. Auguir 13S0 in Betreff

mit immer frischem Lorbeer zu schmücken, ha ben weder bei dein Volke noch bei der Armee ver fangen wollen. Einen seine Stellung und die Zu kunft seiner Dynastie rettenden Krieg, das fleht der Kaiser Napoleon jetzt sehr gut ein, wird er nur in Europa führen müssen. Aber man macht ihm den Krieg gegen Rußland, der unstreitig der populärste in Frankreich wäre, fast unmöglich und der österr. Politik wird eS jetzt ebensosehr wie der englischen zu geschrieben, daß es nicht einmal zu einem ganz ern sten

da in eine nicht zu unterschätzende Gefahr gerathen könnten. Sieht sich der Kaiser Napoleon in der polnischen Frage wirklich verlasse», und wird er die Aufregun gen eines Kampfes bedürfen, um die drohender wer dende Stimmung im Innern seines Reiches zu über täuben, dann wird er möglicher Weise seinen Waffen ein anderes Ziel anweisen müssen, wenn es ihm zu bedenklich erscheinen sollte, sie gegen Rußland zu keh ren: baun können wir einen merkwürdigen und be denklichen Umschlag gar leicht erleben, und dann ist plötzlich Oesterreich

und nicht Rußland jener Feind, den der Kaiser Napoleon suchen wird. Das sind keine bloßen Möglichkeiten, nach dem Worte, daß Alles in der Welt möglich ist, sondern ernste Erwägungen, von denen wir glauben, daß sie auch in unseren politischen Kreisen geltend gemacht wordeU sind, und nichts be stätigt besser, daß eine solche Wendung eintreten könnte, als eben der neue Ton in der offiziösen Pariser Presse. An die Stelle Rußlands könnte also Oesterreich tre ten, daS von Italien aus bequeme Angriffspunkte bietet

. Aber wenn wir uns vergegenwärtigen, wie groß der Haß gegen Oesterreich in Rußland ist, und daß die Versuche zu einem Bande zwischen Frankreich und Rußland selbst in jüngster Zeit, zur Zeit des Frankfurter Fürstentages nämlich, nicht ohne ernsten Hintergrund waren, so werden wir die Möglichkeit nicht ausschließen dürfen, daß uns auch vom Norden bedenkliche Gefahren rntgegenziehen könnten.' — Diese Anschauung der Sachlage findet nicht nur in Wien, sondern auch iu der Provinz viele Anhänger. Nach dem „Fremdenblatt

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 06.11.1860
Umfang: 8
hat auch, wie »S heißt, zu den Füßen .PiuS IX. solche Gaben niederlegen wollen, wie der Kaiser von Rußland sie mache!« konnte. Alles wurde abgelehnt. Die Spende der Gläubigen wird hinreichen. Der Papst bleibt so freier in seinen Bewegungen. Man versichert mir, die Sammlungen in Spanien beliefen sich auf 13 Millionen Franken. Die Patrie sagt, daß der eigentliche Grund, weshalb Vice-Admiral Le Barbier de Tina» aiige>riefcn wurde, die Blokade und die Beschießung von GaLla zu verhindern, Rücksichten seien deS AnstandeS

reich und von Rußland sind eben so grundlos wie die erfundenen Protokolle mit vier oder noch mehr Punkten, in denen die drei Mächte sich angeblich ihre Territorien garantiren und in gewissen Fällen Frankreich vereint den Krieg erklären wollen. Vielleicht hat die französische Regierung eine Absicht dabei, die Sache so darzustellen, aber ich kann nur wiederholen, was gesagt ist — in Erwartung zuverlässiger Aufschlüsse. Die französische Regierung hatte wenig Mühe, ihre Stellung zu den Warschauer

Zustand der Kaiserin-Mutter, welche bereits am 26. Oktober mit den hl. Sterbsakra- RR«R menten versehen wurde und gestern früh 7'/^ Uhr ver storben ist. Die Politik Rußland«, so erfreulich ihre neueste Wendung auch erscheinen wag, darf keineswegs übe,schützt werden. Man vergegenwärtige sich nur Ruß lands Berfahren seit dem Jahre 1856. Nach dem Pariser Frieden war es, wo Rußland im Bunde mit Frankreich Sardiniens Ansprüche unterstützte und seine Zustimmung zur Berurtheilung der neapolitanischen

Re gierung ertheilte. Seitdem zeigte die Abtretung deS HasenS von Villasranca und die Gründung einer förm lichen russischen Kolonie in Nizza, wie sehr innig daS Einverständniß der beiden Mächte, Rußland und Frank, reich sei. Rußland, daS die Lawine der italienischen Revolution mit in'S Rollen gebracht, konnte sich am wenigsten über die Grenzen derselben täuschen, noch im vorigen Jahre bewies sich Rußland durch Fernhaltung Deutschlands vom Kriege sehr thätig im Dienste der italienischen Revolution

. Daß eS Rußland nicht um Italien zu thun ist, ist selbstverständlich. Rußland liebt die Revolution nicht, aber eS nutzt sie auS. Einer sol chen Politik, bei der jede Handlung nur ein indirekter, unberechenbarer diplomaiischer Schachzug ist, konnten sich auch Oesterreich und Preußen nicht definitiv an schließen. — Die Depesche deS Fürsten Gortschakoff hatte ihrer Schärfe wegen einen gewissen Eindruck in unsern offiziellen Kreisen he«vorgebracht. Eine so strenge Sprache hatte man nicht eraartet

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 25.09.1860
Umfang: 6
einer Woche die Nachricht ausrecht erhalten, daß eine russisch-französische Allianz sich schlechterdings realifiren (??) werd«. (Stimmt mit der Zusammenkunft in Warschau schlecht, oder vielmehr gar nicht zusammen, flnm. d. Red.) Eine volle Aussöhnung zwischen Oester- reich und Rußland ist nur möglich, wenn Oesterreich auf seine bedeutendsten Interessen im Oriente verzichtete, ja sie wird auch dann noch höchst unwahrscheinlich, zumal die Kabinet« von Wien und Berlin fich für die Aufrxchthaltung d«S Pariser

Vertrage« von 1856 erklärt haben, den Rußland eben rückgängig wachen will, um seine Freiheit im schwarzen Meere wiederzuerhalten. Daß dies Rußland gelungen sei, wie die «Köln. Ztg.' die Tag« meldete, indem Oesterreich in die Abände rung des Friedens von 1356 zu Gunsten RußlanvS ge willigt haben sollte, wird hier an kompetenter Stelle ent schieden in Abrede gestellt. Der Kaiser Alerander kommt spr die auswärtige Politik Rußlands überhaupt nur in zweiter Linie in Betracht, er ist durch die inneren Fragen

keine sich widerstreitenden Interessen baben, obwohl der Kaiser Alerander, wir gesagt, einer solchen Allianz abgeneigt ist. (Hqt Rußland wirllich keine Interessen der Legitimität zu vertreten und zu wahren? Und kann, dars eS ruhig zusehen, wenn die Revolution mit einem Thron« nach dem anderen tadula rosa macht? Gewiß nicht, die erste und dringendste Pflicht, die der Eelbsterhaltnng, drängt Rußland zur preußisch-österreichischen Allianz. Anm. d. R.) Aber Rußland will seinen Preis und bisher hat L. Na poleon

sich noch wenig geneigt bewiesen, ihn zu bewil ligen; die jetzig« scheinbare Annäherung an Oesterreich und Preußen ist ein Avertissement Gortschakoss'S an den Gebieter Frankreichs, um ihn zu Anerbietungen zu nö- thigen, (solche sollen bereits in einem eigenhändigen Briefe L. Napoleons, der hier in den seltsamsten Ver sionen kursirt, dem Kaiser Alerander gemacht sein,) eS ist ein drohender Wink, ein Hinweis darauf, in welche Lage daS französische Kaiserreich sein würde, wenn Rußland die Hand zur Herstellung

der heiligen Allianz böte. Eine Annäherung Frankreichs an Rußland wird sich im Fortgange der orientalischen Wirren entwickeln, und wir können uns nicht darüber täuschen, daß Oesterreich und Preußen Ereignissen entgegengehen, zu denen die bisherigen Begebnisse nur als Einleitung erscheinen. Kommt eS aber zu ei'nem russisch-französischen Bündniß, dann hat eS für uns die eine große Bedeutung: eS wird England vollends auf unsere Seite treiben. Wenn sich alle Kräfte Deutschlands und Englands vereinigen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 12.12.1849
Umfang: 6
der französischen Republik und Lord Norinanby, dem brittischen Botschafter in Paris, dieser Tage veranlaßte. Die Sache hat ihre volle Richtigkeit. Schon bei dem Ansbruche der Differenzen zwischen der Pforte und Rußland, wegen dcr ungarischen Flücht linge, bemerkte ich Ihnen, daß Ludwig Napoleon zu fein wäre, um für Lord Palmerstvn die gebratenen Kastanien aus dem Feuer holen zu wollen. Meine damalige Ansicht bat sich jetzt vollkommen bewäbrt, da die sogenannte entente corilials zwischen Frankreich und England

. Als Rußland am 8. Juli IL.iZ den Vertrag von Unklar-Eskelessi mit dcr Pforte abschloß, beeilten sich Frankreich und England, gegen einen geheimen Artikel dieses Verirages zu protestiren, weil dcr Zweck eines lolchen Artikels nur dahin ging, ein Schlitz- lind Trutz- bündniß zu Gunsicn Rußlands gegen England lind Frankreich zu bilden. Rußland halte nämlich sich auS- bedniigen, daß im .Falle eines Krieges die Pforte dic Meerenge der Dardanellen jeder westlichen Seemacht vcriperren mußte. Da die dieöfältigc

für i»«er geschlossen bleiben müßte. Durch die Absperrung der Meerenge de« Bosporus wurde der Vertrag von Unkiar-Eskelessi factisch ver nichtet, indem Rußland das Recht benommen wurde, nach Belieben jene Meerenge zu passiren, wie der Ver trag von 18ZZ ihm frei ließ. Nur ungern und nach langem Tergiversiren ließ sich Rußland herbei, dic Convention zu unterfertigen und es liegt klar am Tage, daß der Ezar niemals sonder liche Sympathie für selbe hegen konnte, indem sie ja zunächst gegen den moskovitischen Einfluß

i» Constanli- nopel gerichtet ist. Um so angcncbmcr muß dermalen dem Ezar erscheinen, daß gerade England mit eigenen Händen diese Eonventio» zerreißt, nud dic Pforte zur Mitschuld verleitet. — Was beute England sich beraus- nimmt, kann Rußland früher oder später mit gleichem Rechte thun, und so wie der Admiral Parker dic Dar- danelle» passirte, kann uun eine rnssischc Flotte durch dic Meerenge des BoSporuc, den Weg nach Eonstanli- nopel nehmen. Als Ludwig Napoleon gewahrte, daß Rußland, an statt

de la Mancka vor den Windmühlen einnahm. (Lld.) Großbritannien. London, 6. Dez. „Dic brittisch-amerikanisch. Liga' in Toronto (Ober-Canada) hat sich gegen dic Anncrations- bewegung erklärt. Hingegen hat cine Anzahl angescbe- ner Männer, namentlich großer Grundcigenihümer, cine Denkschrift an dic Regierung des Mutterlands ge richtet in Betreff eines anf Reciprocität zn gründenden Tarifs zwischen Canada und den Vcrcinigtcn Staatcn (Times.) Rußland. Petersburg, 20. Nov. Dieser Tage hat bier cine Schrift

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 05.10.1876
Umfang: 6
von einer „südslavischen Demonstration' be richtet. Es soll nämlich dort anläßlich der Prokla- mirung Milan's zum König eine Tanzunterhaltung arrangirt worden sein, bei welcher das Lokale mit serbischen Wappen und Fahnen geschmückt war. Wegen dem und wegen geheimer Anwerbungen soll nun eine Untersuchung gepflogen werden, und sollen in deren Folge bereits fünf Verhaftungen vorgenommen wor den sein. ^— Der „Pesther Lloyd' bespricht die Situation folgendermaßen: „Ob mit oder gegen Rußland? Diese Frage sei aktuell

geworden. Man könnte er warten, daß eines TageS zu wählen sein werde zwi schen Entsagung und mannhafter Entschlossenheit, zwischen einer Aktion gegen unsere Interessen und einer Aktion zur Wahrung unserer Interessen. Die Antwort könne nicht zweifelhaft sein. Oesterreich- Ungarn könne im Oriente nicht der Trabant einer andern Gewalt sein; es müsse eine selbstständige Politik verfolgen.' Der „Lloyd' führt aus, ein Hand in Hand gehen mit Rußland sei nur auf Grund einer Konservirungspolitik möglich

und sagt dann: „Nichts kann und darf uns veranlassen, dieser Politik untreu zu werden. Es gibt keine Gemein schaft zwischen uns und Rußland über die Gränzen des Status qno ameliorä hinaus und eS gibt keinen Preis, den uns Rußland für die Verlängerung dieser Politik bezahlen könnte. Keine Konzession wäre groß genug, um die Gegenkonzession, die wir gewähren müßten, wett zu machen ; eine Aktion auf Beute theilung wäre unmöglich, wir wären stets im Nach theile und würden nur für die Ausbreitung Ruß lands

Propaganda^msch^n^. Jeder Akt der Dekompofition im Oriente ist an und für sich ein Gewinn für Rußland, eine Schädi gung Oesterreich-Ungarns. Ist eine Gemeinschaft mit Rußland auf dem Prinzipe deS «tatus «zuo nicht möglich, weil Rußland nicht will, zum Zwecke der Erwerbung oder der Dekompofition aber nicht, weil wir nicht dürfen, so ist der Fall einer Aktion gegen Rußland gegeben. Wir dürfen keine passive Rolle spielen.' Der „Lloyd' polemisirt dann gegen jene Ausfüh rungen, welcbe, weil Deutschland

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 10
Datum: 27.10.1909
Umfang: 10
d. M. mit: An Weizen wurde eine Gesamtmenge von 465.933 Meterzentner eingeführt, wovon. 133.450 Meterzentner bei österreichischen, 332.483 Meterzentner bei ungarischen Zollstellen verzollt werden. Als Herkunftsländer erfcheinen: das Deutsche Reich für 12.233, Rußland für 68.290, Rumänien für 310.160, Serbien für 43.253, Bulgarien für 17.266, die europäische Türkei für 14.563 und Italien für 1974 Meterzentner. Tiie bei österreichischen Zollämtern abgefertigte Einfuhr verteilte sich alH die einzelnen Kronländer

folgendermaßen: Wien: eine Gesamtmenge 'von 6761 Meterzentner, woven 4936 Meterzentner aus Rumänien, 1324 ans Rußland und 1 Me terzentner aus Serbien waren. Bukowina: 43.979 Meterzentner, nnd zwar 32.966 aus Ru mänien und 16.013 aus Rußland. Galizien: 40.000 Meterzentner aus Rußland. Böhmen: 16.054 Meterzentner , und zwar 8003 ans Deutschland, 7612 aus Rumänien und 439 aus Rußland. Schlesien: 5964 Meterzentner, und zwar 4371 aus Rußland und 1093 aus Deutsch land. Mähren: 1324 Meterzentner aus Ruß land. Ober

-Österreich: 600 Meterzentner, hic- von 500 ans Rumänien und 100 aus Deutsch land. Tirol: 6653 Meterzentner, und zwar 1631 aus Deutschland, 3561 aus Rumänien, 1053 aus Rußland uud 403 Meterzentner aus Italien. Vorarlberg: 1310 Meterzentner aus Teutschland. Salzburg: 101 Meterzentner aus Deutschland. Trieft: 3943 Meterzentner, und zwar 2766 aus Rußland, 1171 ans Rnmänicn, 5 aus Italien und 2 Meterzentner aus Grie-

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 12
Datum: 05.01.1877
Umfang: 12
i>7. Von der k. k. x ezirkSbauptmlilinschnft Bozcn am L4. Dezember 1876. Der k. k. Stalttialtereirath: Srrobele. Nichtamtlicher Theil. Politische Tages - Chronik. Innsbruck. Die „ Moskauer Ztg.' schrieb jüngst, daß Rußland, nun, wenn es nach der Konferenz zu-:> Kriege mit der Türkei komme, nicht mehr für sich allein, sondern für Europa die Waffen führe. Aus Anlaß dieses Artikels schieibt die Berliner „National Ztg ': „Wonach in Rußland seit einem Jahre ge seufzt ward: die Gewähr, eaß Europa einem Klicg Rußlands gegen die Türkei ?uhig znsehen

werde — ist im Begriffe sich zu erfüllen. Ader dieser „lolalisirte Krieg'' scheint Rußland nicht mehr genügen. Die Stimme der „Moskauer Zeitung' ist keineswegs eine vereinzelte oder gewichtslose. Sie ei klärt heute, wenn eS zum Kriege komme, so kämpfe Rußland nicht für jrine besonderen, sondern für die Interessen Europa'S. Europa führe dann Krieg mit russischen Waffen, Europa sei dann verpflichtet, mehr zu thun als neu tral zu bleiben. Nicht Rußland habe die Orient- s-age aufgeworfen, obwohl es in seinem Interesse

liegen könnte, der Türkei den Gnadenstoß zu geben. Rußland könne nicht dis Opfer des Krieges bringen unte^ der Gefahr, im Rücken oder von der Seite an gefallen zu werden, und müsse sein eigenes Interesse mit dem irgend einer and.'rn Macht verbind^:. Das sind merkwürdige Bekenntnisse, die wir da vernehmen. Wir wissen wohl, daß in den leitenden Kreisen Rrn» lands, daß in den Anschauungen Kaiser Alexanders der Krieg stets wenig Einschmeichelndes hatte. Wir wissen, baß man sich von den Strebern

hat weiter fortreißen lassen, als man anfangs voraussah; daß die Mobilmachung Zustände und Aussichten in'S Klare gesetzt hat, die wahrlich nicht zu kriegerischen Unter nehmungen ermuntern. Die wirthschaftliche Bedräng- niß in Rußland hat einen Grad e.reicht, der einer Krisis gleichkommt. Die gesellschaftlichen Zustände sind so verwirrt, wie Kaiser Alexander es in den zwanzig Jahren seiner Heirschaft nicht erkebt hat. Die Anforderungen, welche ein auswärtiger Krieg an das Reich stellen müßte, wülden

, er wird doch gefaßt werden müssen auch mit erheblichen Opfern den Bundesge nossen im Orient zu erkaufen, wenn man die großen Pläne in Wirklichkeit noch vollständig auszuführen gesonnen sein sollt.'. — Wir scheu eine Spiegclfech- teiei in der Befürchtung teS Moskauer Blattes, daß Rußland i^ einem türkischen Kriege „von hinten oder von der Seite' angefallen werden könnte. Die in letzter Zeit heftiger wiederkehrenden Ausfälle gegen Oesterreich sind zum Theil Symptome der Erkenntniß der eigenen Schwäche. Indeß

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 04.09.1863
Umfang: 6
und das amtliche Blatt ist daher heute noch nicht in der Lage, wie man allge- mein erwartete, die letzte Note Drouyn de Lhuys an den Fürsten Gortschakoff zu veröffentlichen. Heute soll indeß die bezügliche Rede aus dem Ministerium des Aeußern bereits erflossen sein. Paris, 3l. Aug. Die „France' veröffentlicht einige Einzelheiten über den Verfassungsentwurf für Rußland, der angeblich in diesem Augenblick von der Regierung geprüft wird. Das Parlament soll danach aus einem Senat und einer Kammer bestehen

hat Nachricht gegeben und bekommen, daß der Vice- kanzler so gütig gewesen sei, sie freundlich aufzunehmen und zu antworten, daß er nichts zu antworten habe, da er die drei Aktenstücke zuvor dem Kaiser, seinem allergnädigsten Herrn, vorlegen müsse. England und Oesterreich find über diese absichtliche Verzögerungs» Politik Rußlands im Grunde wenig verstimmt, Frank» reich wird durch Rußland aber zur Verzweiflung ge trieben. Nachdem es sich das Verhältniß zu Nußland aus dem Grunde verdorben hat, stellt

sich heraus, daß es völlig vereinzelt ist und daß Oesterreich in seiner deutschen Politik, die Frankreich vornherein als einen Versuch zur Emancipation vom französischen Einfluß angesehen hat, von England unterstützt wird. Nach dem Rußland die Conferenzen abgelehnt Halle, haben verschiedene diplomatische Versuche staltgefunden, eine andere Form für die Lösung der polnischen Frage zu finden. Der erste bestand darin, daß auch Frankreich von den Conferenzen Abstand genommen und sich da mit begnügt hätte

, daß Rußland daS Programm der 6 Punkte wirklich ausführt und für diese Ausführung sich entweder in einer Note oder in einem autographi schen Brief deS Kaisers Alexander verpflichtet. Diese Combination ist jetzt als definitiv gescheitert anzusehen. Der zweite bestand, in einem direkten Einverständniß zwischen Rußland und Frankreich, über welches unter handelt und zu dessen Zustandekommen sogar eine be deutende französische Persönlichkeit direkt nach St. Pe tersburg geschickt worden ist. Ich kann Ihnen heute

auf das Bestimmteste mittheilen, daß auch dieser Ver- such keinen Erfolg gehabt hat. Es blieb nun noch ein drittes Programm übrig, welches die Russen eine Zeit lang mit einer gewissen Ostentalion zur Schau getra gen haben. Dieses Programm lautete: I.» I'olognv liliro äans la liussio libre, daS heißt: wir wollen auch Rußland eine Verfassung geben, und innerhalb dieser soll auch Polen eine weit liberalere Verfassung er halten, al< die, welche in den 6 Punkten enthalten ist. Da« osficielle Aufstelle« dieses Programms

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Seite 1 von 6
Datum: 10.01.1855
Umfang: 6
einer mit der hohen Pforte abzuschließen den Uebereinkunst unter die Kollektiv-Garantie der Mächte gestellt werden, deren Bestimmungen zn glei cher Zeit alle besonderen Bestimmungen regeln sollen.' Dieser Satz bedeutet die absolute Verwerfung so wohl von Rußland für gewisse Fälle in den alten Verträgen vorgesehene Aktion, als auch von dessen Autorität und dessen Einfluß in den Fürstenthümern, und gibt ihm demzufolge zu Nachbarn auf seiner wich tigen Gränze in Bessarabien und in der Nähe seiner werthvollen

der durch die Wiener Kon- greßakte geheiligten Grundsätze erfolgt.' Dieses Wort »befreit' legt Zeugniß für die An schauung der Mächte ab, daß Rußland seine Lage an den Mündungen der Donau benutzt habe, um dort Fesseln anzulegen sülulilir lies vnlra.t-s). Die Mächte müssen ihm also diese Stellung zu entziehen oder es außer Stand zu setzen wünschen, dort^ eine schädliche Aktion zu üben. Mithin sind ernste Maß regeln gegen ein großeS Reich zu ergreifen, welches seit langer Zeit wenig gewohnt war, sich Bedingungen

und in den tiefen Oeffnungen der hohen Küstenfelsen gegen die Macht der Elemente und gegen Angriffe im Krieg so stark bewehrt hat. Vierzigjährige Arbeiten und ^Hunderte von Millionen würden Sinope nicht diese ausnehmende Stärke von Sebastopol geben. Wahr scheinlich werden deshalb die Verbündeten um das Gleichgewicht im schwarzen Meer herzustellen, zur Verminderung der gegenwärtigen Streitkräfte Ruß lands schreiten. Allerdings wird dieses Mittel für Rußland empfindlicher und schwerer annehmbar

sein. Aber der Krieg wird kein Ende nehmen, ohne daß die Mächte dieses Mittel durchsetzen. IV. „Wenn Rußland nicht abläßt, das Recht in Anspruch zu nehmen, ein offizielles Protektorat über die Unterthanen der hohen Pforte, welchem Ritus im mer sie angehören, auszuüben, und wenn Frankreich, Oesterreich, Großbritannien, Preußen und Rußland sich nicht gegenseitig ihren Beistand leihen, um von der Initiative der ottomanischen Regierung die Be kräftigung und Heilighaltung der religiösen Freiheiten der verschiedenen

^niedergeschrieben hat. Diese Klausel macht die Nichtigkeit der Kund gebungen offenbar, welche dem Kriege einen religiösen Charakter aufprägen und das russische Volk fanati- siren wollten, indem sie ihm Siege für den orthodoxen Glauben versprachen. Es heißt dies sich eine Nieder lage gefallen lassen, nicht nur in Konstantinopel, wo es keine religiöse Aktion mehr zu beanspruchen haben wird, sondern auch iu Petersburg selbst, wo man dem Kaiser von Rußland nicht mehr den glänzenden Nimbus wird bewahren

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 03.05.1855
Umfang: 6
te;?x>en l fl. zg kr. EM. Die Tiroler Volk»- und Schühenzeitung erscheint wöchentlich dreimal. Prei» halbjährig t fl. Ät kr., per Post belogen 2 fl. 2l> kr. EM. n e b e r s i ch t. Die öffentlichen Volksschulen im Kronlande Tirol »nd Vor- arlberg iin verflossenen Schuljahre. Roveredo. die bei ter Pariser Ausstellung sich betheiligten Industriellen. Wie», die Schwäche Rußland». Die Stellung Oesterreich». Auch die Militärkanzlei »ach Galizien. Bedeutung ter nahen Abreise des FZM. v. Heß. Die Ncise Napoleons nach Wien

, Giacomo Keppel in Roveredo, Giacomo Montagni in Riva, D. A. Stoffella in Roveredo, G. B. v. Tacchi in Rove redo, sämmtlich mit Mustern von roher und verarbei te? Seide, Dott. Bartolomeo Caffoni in Val di Ledro, mit Proben von Magnesia, Pietro Vittorelli von Borgo in Valsugana, mit dem Modell einer Maschine zum Schneiden nnd Polieren von Stein und Marmor jeder Art und Größe, und Lorenzo Weiß und Comp. in Trient, mit rothgefärbtem Baum wollgarn. Wien, 23. April. Rußland im Krieg mit den Westmächten

hat keine Seemacht. ES hat ihnen gegen über nur Schiffe zum Verstecken, nicht zum Benützen. Die Westmächte allein vermögen Rußland in seinen edelsten Theilen freilich nicht zu treffen, Rußland aber vermag diese seine Gegner gar nicht zu berühren. Wie soll eine rnssischeKugel ihren Weg nach England oder nach Frankreich finden? Wir dürfen den Fast anneh men, daß die,Anglo-Franzosen ihre Expedition in der Krim aufgeben, ohne selbst hiebet' zu erkennen, daß Nußland in Vortheil geriethe. Peter der Große strebte

nach dem Meere, damit es Rußland nütze, aber im Kriege mit den Westmächten hat Rußland von dem selben mir Schaden. Es trägt nur feindliche Kano nen an seine offenen Städte. Wir wollen nicht in Abrede stellen, daß Nußland Jahrelang ohne unter zugehen, alle die Leiden ertragen könnte, welche in Folge der Entziehung der Meeresstraßen, in Folge steter Kriegsbereitschaft es treffen müßten. Aber die Westmächte können es lv Mal so lange aushalten, ibre Flotten, die doch irgendwo kreuzen müssen, im Pontns Eurinus

und im baltischen Meere zu beschäf tigen. Nehmen wir an, daß die Westmächte ihre Thä tigkeit in diesem Kriege ganz allein auf Beherrschung der russischen Gewässer und Küsten beschränken, daß sie dann und wann eine russische Stadt, wie Odessa, einäschern, daß sie hie und da, wie im Kaukasus, eine Insurrektion begünstigen, daß sie nur so viele Truppen in der Ostsee und im schwarzen Meere ver wenden, um Rußland zu zwingen, 1<1 Mal so viele zur Abwehr und Bereitschaft zu halten; nehmen wir ferner

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Seite 1 von 4
Datum: 03.01.1855
Umfang: 4
denken werden, im höchsten Grade ge spannt. Mit dem Jahre hat sich das Blatt der Ge- schichte gewendet. Im Anfang des laufenden Jahres stand Rußland als der Angreifende der Türkei gegen über und verhandelte mir derselben über die Form ter Einigung, ob durch Note oder Vertrag und Pro tokoll. Nichts von diesen dreien konnte zu Stande gebracht werden, und die Türkei mußte zur Behaup tung ihrer Rechte und Integrität, ihrer Ehre und Freiheit zum Schwerte greisen, um sich des mäch tigen Gegners zu erwehren

. Heute bei Ablauf deS Jahres findet sich Rußland in einer ähnlichen Lage. Die drei Großmächte stellen an Rußland Bedingungen, von deren Erfüllung und Nichterfüllung die Entschei dung der orientalischen Frage abhängig gemacht wird. Fürst Gortschakoff verlangt, ehe er sich in Unterhand lung einläßt, vor allem ein Protokoll von den Groß mächten, daß die Integrität des Ezarenreiches unan getastet verbleibt. Die Gesandten der Westmächte haben sich darüber bei ihrsn Committenten in Paris und London befragt

, worin Ruß land der Allianzvertrag Oesterreichs mit den West mächten notifi;irt wurde, kein russisches Aktenstück dem Wiener Kabinet zugekommen sei. Es fehlen nur noch drei Tage bis zu dem Ablaufe des Termines, wo Rußland entweder auf die Vorschläge Oesterreichs rückhaltslos eingegangen sein muß. oder letztere Macht genöthigt ist, den Allianzvertrag in ein Schutz- und Trutzbündniß mir den Westmächten übergehen zu lassen nnd sich thatsächlich an dem Kriege zwischen Rußland und den Westinächten

zu betkeiliqen. So wahrscheinlich es aber einerseits ist, daß innerhalb dieer drei Tage von Rußland keine Antwort an Oesterreich auf die letzte Note erlassen wird, und so eitel die Hoffnungen sind, daß etwa Fürst Gortscha koff ausgedehnte Vollmactilrn beütze, auf deren Grund lage er die drohende Katastrophe aufzuhalten in der Lage sein werde, ebenso gewiß ist es, daß keine Ver- längerung deS Termines zur Abgabe der russischen Erklärung eintreten werde, sondern daß die Ereig. Nisse, welche aus dem fruchtlosen

Verstreichen dieses Termines hervorgehen, ihren unaufhaltsame,, Lauf nehmen werden. — Es wir auch unter diesen Um ständen einleuchten, daß der Kaiser von Oesterre ch den Vorstellungen des Königs von Preußen zur Hiut- anhalrung eines offcnen Bruches zwischen Oesterreich und Rußland kein günstiges Gehör zu geben im Stande ist und die Mission deS Obersten Frhrn. v. Manteuffel kaum auf Erfolg zählen kann. Möge Preußen seine Lage in. diesem ernsten Momente von Neuem erwägen, und es aufgeben, bei einer Macht

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 09.02.1909
Umfang: 10
für 40jährige treue Diente zuer kannt > ' Ans der Türkei. . i. . . . . . . ^ Die Pforte hat am 5. Februar ihren Gegenvor schlag an die türkische Botschaft in Petersburg und eine Kopie desselben der russischen Botschaft in Kon stantinopel geschickt. Die Pforte führt in ihrem Gegenvorschlag aus, daß das, was ihr Bulgarien At'jzahlen'hätte und was der Türkei an kapitalisierter Kriegsentschädigung Rußland schulde, sich beinahe ausgleiche.' Details über diese Verrechnung der Pforte sind bisher' nicht bekannt

. Es verlautet nur, daß Sie ausgerechnete Summe 138 Millionen Frank be trage' und daß die Ausrechnung durch den Minister des Innern Hilmi Pascha geschah. „Jeni Gazetta' utid „Jkdäm' sagen, daß die restliche Kriegsentschä digung,-die die Türk, i an Rußland zuzahlen habe, ein Kapital von 6^ Millionen Pfund repräsentiere. Dieselbe Summe wird auch von verschiedenen hohen Funktionären der Pforte genannt. „Jen» Ga^elta' führt in Besprechung des russischen Vorschlages nnd des türkischen Gegenvorsa)lageS ans: Dus

russische Offert ist ein glücklicher Anfang der freundschafltichen Versicherungen, welche unser Freund Rußland seit einiger Zeit der Pforte gibt. Das Blati bezeichnet es als zweifellos, daß Rußland den Gesichispnnlt der Pforte akzeptiere und schließt: Wir wün>chen, daß dieser Zahlungsmodus, der die legetimen In teressen der Türkei sichert, Rußland als Gelegenheit dienen wird, unsere guten Beziehungen zu stärken. Die Petersburger Telegraphen Agentur erjährt aus zuverlässiger Quelle, daß der türkische

Botschafter in St. Pet-rsdurg am 7. Febrnir dein Minister des Äußern die Antwort seiner Regierung auf den russischen Vorschlag be üblich der Finmizvel-mitllung Nnßlanos im türtisch-bnlgarischen äio- sl kt uberg>ben hat. Die Pforte stellt nicht mehr die Forderung der Regulierung der türkisch-bulgarischen G^-nze, erbebt prinzipiell keine Einwände gegen den rnisiichen Vor schlag und schlügt ihrerseits ein Fn'.»n.;abkommen auf Grundlage der vollständigen L>q»,d tion ihrer Kriegsentschädigung on Rußland

vor. Diesen Vor schlag der Türkei belät die rnssische Regierung gegen wärtig. ' Jlr offiziellen Kreisen St. Petersbnr. verlautet, daß Rußland mit großer Sympathie den politischen Standpunkt der türkischen Gegenvorschläge akzeptierte und seine Bereitwilligkeit kundgab, die Kriegsent schädigung zu liquidieren. Ans Htadt und Kand. 1 . .1 Inn s b r ü ck, 9. Febr. (Erzherzog Eugen.) Aus Laudert schreibt man uns unterm 8. d. Mts:: Hente hat Herr Erzherzog Eugen in Begleitung seines Flügel adjutanten Gcncralstabsobcrstcn

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 21.11.1854
Umfang: 6
der» Sekte energisch entgegenzutreten. Die KorrespvnZ denj bemerkt dazu im Wesentlichen fokgsndtS:^,Diese ganze Nachricht ist unseres BedünkenS sehr ünwa^ scheinlich. Aus 'der zwischen dem Grafen Buvl und den Gesandten Frankreichs und Englands am 3. Äug.' ausgetauschten Note geht zunächst hervor,,daß Oester-' reich die vier Punkte nicht überschreiten wird, so lange rS mit Rußland im Frieden .bleibt; dagegen behält, eS sich in derselben Note das,Recht vor für den Fall, daß es z»lr Theilnahme

am Kriege gedrängt werden sollte, nach seinem freien Ermessen über die Bedingungen zu entscheiden, welche eS bei dem Friedensschlüsse auf zustellen gedenke. Für diese letztere Eventualität ist also auch der Fall vorgesehen, daß Oesterreich über die vier Punkte hinausgehen könnte. In der That würde Rußland allein Bortheil davon ziehen, wenn Oesterreich die Verpflichtung übernehmen sollte!, sich unter allen Umständen auf die vier Punkte, zu be schränken, denn in diesem Falle Hütte Rußland eine Bürgschaft

dafür, daß es im schlimmsten Falle nicht mehr verlieren konnte, alS es bereits verloren hat, und würde also dreist mit Hintansetzung aller von der Kriegskunst gebotenen Vorsichtsmaßregeln die verwe gensten Operationen versuchen können, ohne dabei irgend etwas auf's Spiel zu setzen. Die Sache liegt daher so, daß wenn der Frieden zwischen Oesterreich und Rußland bestehend bleibt, gar kein Grund vor liegt, von Oesterreich die Erklärung zu verlangen, daß es nicht über die vier Puukte hinansgehen

nam haft zu machen, welche sie bei dem Friedensschlüsse mit Rußland zur Geltung bringen wollen, und die in den vier Punkten bezeichneten Garantien in der Weise zu modifiziren, wie es die Fortsetzung der Feindselig keiten nöthig machen könnte, und diesen Vorbehalt hat Oesterreich durch die Thatsache anerkannt, daß es eine ähnliche Erklärung abgab. Da nun Rußland durch kategorische Zurückweisung der vier Punkte die Fortsetzung der Feindseligkeiten herbeigeführt hat, kann Oesterreich natürlich

nicht zu Gunsten Rußlands auftreten, wenn die Westmächte mit den Waffen große militärische Erfolge erreichen, und in Folge dessen die vier Punkte überschreiten sollten; eine derartige Er klärung von Seiten Oesterreichs wäre sogar schon deßhalb ein für die Westmächte nachtheiliger Act, weil er Rußland ermüthigeu würde, ihnen gegenüber zu den ertremsten Mitteln seine Zuflucht zu uehmen. Wien, >6. Nov. Heule fand die Generalver sammlung der Aktionäre der Wien-Raaber Eisenbahn statt

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 08.03.1854
Umfang: 8
Nach einer solchen, unter gebildeten Staaten uner, hörten Handlungsweise haben Wir Unsere Gesandt schaften aus England und Frankreich abberufen und alle politischen Verbindungen mit diesen Mächten ab, gebrochen. Und so stellen sich/ in einer Reihe mit den Fein den des Christenthums, England und Frankreich Nuß land gegenüber, das für die orthodore Kirche streitet! Aber Rußland wird seinen heiligen Berns »u'cht verleugnen, und wenn die Feinde sein Gebiet an greisen, so sind wir bereit

reich an seiner Gränze Verlegenheiten bereitet werden könnten. Gewährt dies, vorderhand wenigstens, eine örtliche Beruhigung, so sind weitere Gründe vorhan den, das Friedenswerk nicht als schon völlig geschei tert ansehen zu müssen. Wien, 3. März. Während aus London die Nach richt kömmt: England und Frankreich haben durch Kouriere, welche am 27. abgingen, Rußland aufge fordert, innerhalb sechs Tagen die Erklärung abzu geben: die russischen Truppen werden die Donau- sürstenthümer bis Ende April

räumen, bringt das ,'Journal de St. Petersbourg vom 23. — also «och vier Tage früher als jene Kouriere abginge« — die Kriegsproklamation des Kaisers von Rußland in einem Ausruf an das Vo l k. Die Au fforderung der West- Uebnngen in der Nacht und unter der Erde sind ein Schauspiel, welches man sonst in Büchern nicht be schrieben findet. Man muß indeß gestehen, daß das selbe ganz geeignet war, einen hohen Begriff vou der Sauberkeit und guten Einübung der türk. Soldaten einzuflößen

in Zweifel')tand. An diesem Aktenstücke sind die Ideen wahrlich nicht gespart, welche den Fanatismus nicht blos der russi schen, sondern anch der türkisch-griechischen Bevölke, rnng zu entflammen im Stande sind. Rußland spielt die rein politische Frage abermals auf das religiöse Gebiet hinüber. Die Konsequenzen dieser geführ, lichen Aufstacheluug der Leidenschaften liegen bereits dnrch die Revolution in Albanien, durch die unab sehbare Agitation in Griechenland vor Augen, und dennoch

hat es nicht unterlasse«, auch diesmal diese Sturmtöne Hinanszurufen durch die ganze der grie chischen Kirche angehörende Welt. Es ist somit un- ableugbar, Rußland ruft alle die Elemente zu Hilfe, die es bisher zu verabscheuen, zu bekriegen sich die Miene gab. Während Louis Napoleon sich alle Mühe gibt, den revolutionären Leidenschaften die Ueberzeugung beizubringen, daß sie, wenn sie sich in diesen Kampf uuberufener Weife mischen wollten, an ihm eineA festen Gegner finden werden, geht Rußlaud Yen um gekehrten

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 10
Datum: 26.02.1880
Umfang: 10
des Kaisers Alexander ll.. beider Staaten, welche zwingend auf das übrige Eu- I sondern .die.öffentliche-Meinung von ganz-Europa ropa drückten, könnten daher nur auf eine aggressive! nun so vorliegend bxjchäfsigt.'. Politik berechnet fein^' I Nach dem „Ä'aily-News joll der Czar die Ab- Diefer Artikel rief in Berlin, da die „Nordd. ^ Allg. Ztg.' bisher alle feindlichen Absichten Ruß lands gegen Deutschland bestritt, große Bennrnhi ficht haben übe,- ganz Rußland den Belageiungs zustand zu verhängen

? Man! länger anspruchsvoll zeigen werde. Montenegro wird denkt nicht mehr an das eroberungssüchtige, zu neuen I demnach seine Ansprüche anf die Ebene von Pod- Waffenthaten gerüstete Rußland; man spricht nur I gorizza am Skutari-See, sowie auf den Bezirk von mit dem innigsten Bedauern von diesem unglückseli- ! Merkovitz an der Adria aufgeben müssen. Von einer gen, erbarmungswürdigen Reiche, das heute unter I internationalen Konferenz wegen dieser Angelegenheit gung hervor. In Abgeordnetenkreisen erblickt

Abgeordneten Fritsche und Hasselmann an. welche trotz ihrer Ausweisung zur Session erschienen. ^ Das gewaltige, siegreiche, den europäischen Frieden bedrohende Rußland, das Welten umfas sende Slavenreich, vor dessen kühnen Angriffsplänen noch jüngst das zivilisirte Europa zitterte, was ist dem Schlangenblick einer ruhelosen, stets wachsamen geheimen Regierung erbebt; man sieht mit banger Erwartung auf den fchwer gebengten Heerscher dieses Reiches, dessen Leben ein Spielball des nichtswürdi gen Verrathes

. ^ Gestern Abends 7 Uhr yiurde vom Stadt thürme aus Feuer in der hiesigen Maschinen- und Spinnfabrik angezeigt. Im Schlott des Dampf kessels neben der Schlosserei hatte sich beim Reinigen desselben Ruß entzündet. Das Feuer wurde aher glücklicher Weise sofort erstickt. ^ Die „Bozn. Ztg.' brachte gestern die unter den gegenwärtigen Umständen schon an und für sich unwahrscheinliche Mittheilung aus Meran, daß für Se. Majestät den Kaiser von Rußland das Schloß Rametz auf 3 Monate gemiethet worden sei

, und daß der Czar unter dem Namen eines Grafen Ro manoff dortselbst seinen Aufenthalt nehmen wird. Wie uns ans Meran mitgetheilt wird, ist dies Alles pure Erfindung. scheide der ruchlosesten Mordanschläge geworden ist. I angenommen betrachten, welcher darauf hinansgeht, Das sind die Worte, mit welchen die „Presse' vom eine internationale Gränzbestimmnngskommission an Samstag ihren Leitartikel bginnt. Worin liegt aber I Ort uud Stelle' zu entsenden, die ihre Beschlüsse mit der Grund, daß gerade in Rußland

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 25.05.1855
Umfang: 6
. Die Couriere, welche die betreffenden Depeschen der k. k. Regierung nach London nnd nach Paris über bringen, sind gestern abgegangen. Deutschland. Berlin, 20. Mai. Die Mittheilung der Ham burger Börsenhalle, daß nach Königskütte bei Mys- lowice in Schlesien der Befehl ertheilt sei, alle Vor bereitungen für den Empfang des Königs und der Kaiserin-Witwe von Rußland zu treffen, entbehrt zu verlässigem Vernehmen nach jeder Begründung. Wir haben schon vor mehreren Tagen angedeutet, daß die ursprünglich sür

zu substituiren, wel ches der Wiener Hof an Rußland zu richten hätte. Damit wäre allerdings die Basis einer sichern An näherung zwischen den Westmächten und Rußland ge wonnen, gesetzt daß Oesterreich die moralische Gewiß heit besäße, den Hof von St. Petersburg zur An nahme des stalus »juti lloltant wirklich zu bestimmen. Rußland darf nicht vergessen, daß je länger der Krieg dauert, desto härtere Friedeusbedingungen ihm aufer legt sein werden. Die Westmächte fangen bereits von Entschädigung der Kriegskosten

zu reden an, .was darauf deuten läßt, daß wenn Rußland nicht in Bälde zur Lösung der dritten Garantiefrage willig die Hände bieten mag,Frankreich und England mit der Einschrän kung der russischen Seemacht sich nicht mehr begnügen werden, wenn die erwarteten Erfolge der Militär- Operationen in der Krim sich endlich verwirklichen sollten. Paris, !9. Mai. Das Attentat Pianoris hat bewiesen, daß die Revolutionäre unverbesserlich sind, und daß sie nicht aufhören, gedeckt durch die englische Gastfreundschaft

das Königreich Polen zu besuchen. (Allg. Z.) Großbritannien. London, 17. Mai. Die Vertheilung der Me daillen an alle aus der Krim heimgekehrten Offiziere, Gemeine und Unteroffiziere wird morgen von der Kö nigin mit großem Ceremouiell vorgenommen werden. — Auch in England fühlt man bitter die Uneut- fchiedenheit der Situation. «Times' ist noch immer nicht frei von aller Furcht vor einem schimpflichen Frieden, sie besorgt, daß man am Ende mit Rußland noch weiter verhandeln werde. Es seien beklagens- werthe

Wetter bisher wenig gelitten, wohl aber die Seidenraupenzucht. Das florentinische Ge biet ist vom Krpptogam noch verschont, in anderen Gegenden zeigen sich Spuren desselben in den Wein, gärten. Rußland. Aus St. Petersburg wird gemeldet: Der Kai ser hat im Hinblick auf eventuelle Kriegsereignisse fol genden Ukas an den Jnstizminister erlassen: »Die in den Stadtgefängnissen des Gebiets Bessarabien be findlichen Arrestanten sollen nach dem Gouvernement Charkow, die aus dem (an Galizien grenzenden) Gou

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 03.12.1855
Umfang: 6
ist ja hauptsächlich, die Kapitalien von dem Papierhandel und der Börse ab« und dem Gewerbsfleiße des Volkes zuzuwenden, wo sie eine nützlichere und sicherere An lage finden. Die immer wieder auftauchenden Friedensverhand- lungen entbehren eines reellen Grundes. Der Zweck des Krieges ist so lange nicht erreicht, als Rußland nicht solche Opfer bringt, die seine Friedensliebe außer Zweifel stellen, und Garantien gibt, die Europa vor jener aggressiven Politik sichern, die es zum Verderben aller seiner Nachbarvölker

, daß der Kaiser Frankreichs in der Erkenntniß, daß ein allzugeschwächtes Rußland kein tüchtiger Bundesge nosse Frankreichs sein könne, seine Sache von der England's trennen werde, oder daß Deutschland sich für Rußland gegen den Westen ausspreche. Trüge rische Hoffnungen! Man darf heute nicht mehr glau ben, daß das mit Blut gekittete englisch-französische Bündniß sich so bald lösen werde, ein Bündniß, das den Interessen beider Staaten schon deßhalb entspricht, weil ein Bruch zwischen beiden diesen Interessen

, die sie mit dem größten Kraftaufwand? im Orient ver fechten, entschieden und offenbar feindlich sein müßte. Der Kaiser Frankreichs, dessen Klugheit, Besonnen heit lind politischen Scharfsinn Niemand bestreitet, wird eine Aufgabe, an die er seine Ehre und Macht der Mit- und Nachwelt verpfändet, nicht ungelöst lassen, und kann es nicht! Deßhalb hat die Allianz des Westens feste Bande, und um so mehr, weil Eng land Frankreichs noch lange bedarf. Wenn Rußland mithin den Frieden von der Lösung dieser Allianz er wartet

, — so mag es noch viele Jahre dauern, und Blutströme kosten bis zum endlichen Friedensschluß. Von Deutschland aber hat Rußland eben so wenig eine Unterstützung seiner Politik zu hoffen. Auf welcher Seite Deutschlands erste, ja eigentliche Großmacht steht, wissen wir. Oesterreich ist traktatmäßig ein Alliirter der Westmächte, ss ist mit Millionen Geldes und der Hand ans Schwert zum Schutze der Türkei, für die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit der Völ ker und gegen die aggressive Politik Rußlands einge

treten. Würden aber Preußen und die kleineren deut schen Mächte zu Rußlands Gunst eine kriegerische Haltung annehmen, um von den Westmächten die Her stellung des Friedens zu erlangen, so wäre dies eine Ableitung des Kriegs - Unglückes von Rußland auf Deutschland, und dazu wird und kann sich eine deutsche Macht um so weniger hergeben, alS es nicht vergessen ist, wie verläßlich in solchen Fällen eine Allianz mit Rußland wäre. (Schlnß folgt.) TagesnachriiHten. Innsbruck» den Z. Dezember. — Der Banus

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 22.01.1855
Umfang: 6
Sand in die Augen zu streuen. Wir haben weder Beruf noch Lust, Eng land» äußere Politik zu preisen, aber das ist gewiß, die Parteigänger russischer Politik haben am aller wenigsten Grund, dagegen zu eisern. Faßt der Britte alleS was in Europa stch bewegt und gestaltet, nur vom Standpunkte Englands auf, und sucht er aus alle» Verhältnissen Gewinn für sein Jnselland zu er, zwecken, so fragen wir, wie denn Rußland, von sei nem Eintreten in die europäische Gemeinschaft an bis zur berühmten Note

wenden, lebenskräftige organische Staaten-Gebilde sich erhoben haben, und daß selbst ihre vielfach be fehdete Herrschaft in Ostindien denn doch ein anderes Bild biethet, als selbes unter den eingebornen Fürsten Hindustans sich darstellt. Von Rußland wissen wir nichlö, als daß es, wohin sich seine Herrschaft aus zustrecken Gelegenheit fand, Länder und Völker mit eiserner Gewalt in sein System zwang, ein furchtba res System, das für die Horden asiatischer Steppen in ihrem primitiven Zustande gut

englischen Krämerthums, in ihrer politischen Anschauung vollständig Hand in Hand gehen, und ein rührendes Versöbnungsfest feiern. Die Ritter der Kreuzzeitung und Richard Cobden sind völlig eins, daß der gegenwärtige Krieg gegen Ruß land keinen zu rechtfertigenden Grund habe, daß Nie. mand mehr den Frieden liebe als Rußland, und Lord Zlderdeen hingegen von einem wahren Kriegsdäinon besessen fei. Die Wahrung der großen politischen und geistigen Interessen Europas, welche auf den Alliauzmächten

Friedensfreunde. Z Wien, l6. Jänner. Die diplomatischen Un» terhandlungen sind hier seit mehreren Tagen l'nS Stocken gerathen. Sowohl der französische alS eng lische Gesandte haben wiederholt erklärt, daß tkre Instruktionen zu den ferneren FriedenSunterhandlungen mit Rußland nicht ausreichen. Gorrschakoff hat mehr mals die Ordre aus Petersburg erhalten, stch in jede Unterhandlung mit den Vertretern der Westmächte einzulassen. Sie sehen, daß Rußland alle möglichen Anstrengungen macht, um Oesterreich

auS dem west, lichen. Konzert herauszuspielen. Indeß hat jener Staat sich durch^eigene Verschuldung um daö Ver trauen gebracht, daS derselbe in früherer Zeit bei uns genoß. Obwohl eS unter unS sowohl alS im übrigen Deutschland in allen Kreisen der Nation noch viele Personen gibt, die mit Rußland sympathesiren. Diese Erscheinung befremdet unv um so mehr, als rs gewiß ist, daß Deutschland in Nußland nicht die geringsten Sympathien hat und ein Gegenstand der Verachtung unter den Russen ist. Ich würbe

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 21.08.1866
Umfang: 6
Soldat an die Gränze geschickt werde, so glaubte es doch der Kosakenoffizier nicht, und fügte hinzu, daß Rußland bald in Galizien cinmarschircn werde, um dem polnischen Spuk ein Ende zu machen. Man darf indeß sich nicht sehr wundern, wenn ähnliche Nachrichten in Polen und Rußland verbreitet werden, wo die galizische Grenze noch fortwährend hermetisch abgesperrt, und die galizischen Zeitungen nicht zugelassen werden, während man in Privatbriefen sorgfältig jede Politische Notiz vermeidet. Indeß

beschäftigt der Aus tritt Oesterreichs ans dem deutschen Bunde die russische Presse noch fortwährend in hohem Grade Die .MoS- kowskijaWicdvmosti' widmet dieser Angelegenheit neuer dings einen Leitartikel, wo unter Andern, gesagt wird, daß Rußland gegen den deutsch-konservativen Staat Oesterreich nichts einzuwenden hatte, aber bei einer all fälligen Union der slawischen Stämme Oesterreichs und namentlich der Stärkung , des polnischen Elements in Galizien nicht gleichgiltig bleiben könne. .Ein slawi sches

Oesterreich' führen die.MoSkowSkijaWiedomosti' Weiler aus, .womit gegenwärtig mehrere föderalistische Führer in Wien, Prag und Lemberg sich beschäftigen, wäre für Rußland in vieler Beziehung bedenklich, denn es würde z. B. den Polen in Galizien die Mittel ver schaffen, gegen Rußland fortwährend zu - agitiren und das Königreich Polen zu reizen.' Schließlich kommt das russische Blatt auf das rus- sischerseitS zeitweise wiederholt angeschlagene Thema zu rück. daß eigentlich Galizien in .nationaler und terri

torialer' Beziehung zu Rußland gehöre und der pol nische Adel in Galizien nur ein Eindringling sei! — Es ist wirklich bezeichnend, daß die russischen Annexionö- gelüste nach Galizien in gewissen Zeitabschnitten stets neuerdings auftauchen. So erinnert man sich noch lebhaft der famosen Broschüre: „la liussie o la lZ»I- Zioie' vom Fürsten A. Trubetzkoi, welche nach dem Kriege 1359 gleichzeitig in Paris und Petersburg er- schienen und ganz Galizien als .russisches Land' an- nectiren will. Aus Görz

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Seite 2 von 10
Datum: 07.06.1873
Umfang: 10
der Verfassung«, freunde in Vorarlberg hält am nächsten Sonntag im Schützenhause in ' Blü'denz eine außerordent- liche Hauptversammlung; auf der Tagesordnung steht: Bericht de» Obmann«. 2. .Besprechung der durch die Wahlreform geschaffenen . politischen Lage und bezügliche «ntrSge der BereinSvorstehung. 3. Bera thung über Gründung von Schulvereinen. 4. Ver. Handlung über eingebrachte Anträge. Wien, 4! ' Jütii.' ^ sDem > Besuche Sr. Majestät de» Kaisers von Rußland in Wien widmen sämmt liche ungarischen

des ststns yuo als eine wünfchenSwerthe Aufgabe des Augenblicks anerkennt, hat er die Noth wendigkeit, eine derartige Formel aufzustellen, viel- leicht auf eine lange Reihe von Jahren hinaus geschoben und die Verständigung mit Oesterreich- Ungarn ermöglicht. Wir wiederholen, nickt darauf kommt es an; daß Gegensätze nicht vorhanden seien, sondern darauf, daß sie nicht gellend gemacht wer den. Wenn Rußland den Gang der Dinge unbeirrt läßt, wenn es auf jede direkte oder indirekte Ein mischung verzichtet

, nicht wir sind es, die unsere Aktion an die Stelle der russischen setzen werden. Wir haben daS größte Interesse daran, die Ruhe i« Orient ungestört zu wissen, und wenn Rußland darin Reciprocität übt, so sehen wir nicht ein, warum wir nicht in vollstem Frieden und aufrich tigster Freundschaft mit unserem mächtigen Nachbar leben sollten. Hoffentlich sind es diese Anschauun gen und Ueberzeugungen, denen der gegenwärtige Besuch des Kaisers neuen Ausdruck gebe« wird. Erfüllt sich diese Hoffnung, dann wird eS in der That

der heutigen Revue d«p Erzherzog Ludwij Mctvr zum Russischen Genpral^ und ^Jnhaher Äne«^tussische» 4 'Jüni. Bei,dem heutige» Valadinä in der Hofburg brachte der Kaiser von Oesterreich folgenden Toast au«: „Auf da» Wohl Unsere» lieben Gaste». Meine» theueren Freunde». Sr. Majestät de» Kaiser« von Rußland! Er lebe hoch!' Sodann spielte die Kapelle die russische Volkshhmne. Der Kaiser von Rußland erwiederte hierauf mit folgendem Toast: „Auf da« Wohl Sr. Majestät de» Kaiser» von Oesterreich, nebst

Meinem herzlichen Danke fürSeine lieben Worte.' AUf das Wöhl^ Ihrer Majestät der Kaiserin l'' Hieraufspielte die Kapelle die österreichische VolkShhmne. *— 5. Juni. Der Kaiser von Rußland erschien in österreichischer Uhlanen-Unisorm in Begleitung de» Grafen Grünne um halb 12 Uhr auf dem AuSstel- lungSplatze. Schon früher waren der Großfürst- Thronfolger in österreichischer Jnfanterie-Obersten- Uniform und Prinz Wladimir als Husaren-Oberst mit zahlreicher glänzender Suite angelangt. Beim Kommissionshause

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