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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 12
Datum: 31.12.1908
Umfang: 12
2824 ' Ro m,31. Dez. Es hat sich hier hier ein Zen tralkomitee gebildet, das Bestimmungen über die Summen tresfeu wird, die von der private« nnd öffentlichen Wohltätigkeit für die Opfer von Messina aufgebracht werden. Weiter hat sich unter dem Vorsitze des Herzogs von Aosta ein Hilfskomitee gebildet, das sich aus den Präsidenten des Senats und der Kannner, den Gcneralstabschefs der Armee uud der Marine, dem Bürgermeister von Rom, dem Präsidenten vom Roten 5trcnz, dein Verbände der Presse

, den .Generaldirektoren der Bank von Italien nnd den Chefs des öffentlichen Sanitntswesens sowie der Zivilverwaltnng znsammenseht. Roni, 30. Tez. Der Malteser-Orden hat der Regiernug ein Feldspital zur Verfügung «gestellt. — Ter amerikanische Milliardär Pier-- pont Morgan spendete 50.000 Franken für die von der Katastrophe betroffene Bevölkerung. Rom, 30. Tez. Tie hiesigen Banken ha ben zur 'Linderung der Notlage in Calabrien neu Sizilien eine Million Lire gespendet. In «llen Städten Italiens werden öffentliche

Sammlungen eingeleitet. Die Mitglieder des Adels und der besten Gesellschaftskreise haben sich mit ^lamhaften Beträgen an die Spitze der Subskription gestellt. Neapel, 31. Dez. Seit 24 Stunden treffen unablässig Dampfer mit Verwundeten ein, die von der Herzogin von Aosta mit Speise und Trank gelabt werden. Berlin, K0. Dezember. Die „Norddeutsche All gemeine Zeitung' schreibt: Nach einer Meldung des deutschen Botschafters in Rom konnten amtliche Nachrichten ans Messina bisher nur durch Torpedo boote

befördert werden. Sichere Auskunst über das Schicksal des deutschen Konsuls in Messina und der Deutschen dort und in anderen Orten war bisher leider nicht zu erlangen. Man besitzt vorläufig nur die Mitteilung, daß eine Anzahl Deutsche ans Mes sina durch den Lloyddampfer „Therapia' nach Ne apel gebracht worden sind. Rom, 30. Dezember. Ter deutsche Generalkonsul iu Neapel hat den Norddeutschen Lloyd gebeten, Messina durch einen Dampfer anlaufen zu lassen, um die Verletzten der deutschen Kolonie an Bord

zu nehmen. Ein von Korfu kommendes Lloydschiff nahm davon achtzig Personen an Bord, um sie in das deutsche Hospital uach Neapel zu überführeu. Auch die amtlichen Nachrichten ans Rom treffen sämtlich infolge Überlastnng des Dienstes mit Ver spätung ein. Paris, 30. Dez. Wie aus Messina gemel det wird, sind in dem vom Erdboden verschwun denen Hotel Triuaeria 16V Gäste umgekommen, darunter 90 Engländer und Amerikaner und 43 Deutsch e. Rom, 31. Dez. Der deutsche Kousul in Messina, viele deutsche Familien

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 22.07.1903
Umfang: 8
Eduard Gerardi in Cembra zum Bezirksrichter iu Cembra. Rom, 22. Juli. Papst Leo XIII. Hinter ließ keinerlei Anordnungen bezüglich der Konstitutioneu des Konklaves. Die selbe» bleiben unverändert. An der ge strigen ersten Kongregation nahmen 28 Kardinäle teil; Monsignore Merry de Val wurde mit 20 gegen L Stimmen zum Sekretär der Kousistorialkougregation gewählt. Die „Tri- kmua' behauptet, die Gegeukaudidatur Merry de Vals sei gegen Kardinal Rampolla ge richtet gewesen, der sie bekämpft hätte

sidenten. Toth nahm die Wahl - an nnd be tonte seine Solidarität mit Kossuth und den anderen Mitgliedern der Parteileitung, die aus der Partei ausgetreten sind. Papst Leo XS5-. s. Rom, 22. Juli. Die Kardinäle werden am 31. d. M. abends zum Konklave zu sammentreten. Rom, 22. Juli. Im Laufe des gestrigen Nachmittags wurden im Petersdome die ersten Verfügungen zur Vest'attung der Lerche des Papstes in einem provisorischen Grabe getroffen. Rom, 22. Jnli. Die Leiche des PapstZes wurde gestern

von den Doktoren Lapponi und Mazzoni e i u b a l s a m i e r t. Heute wird sie iu die Peters kirche übertragen, wo sie drei Tage ausgestellt sein wird. Die Kardinäile werden bis znm Konklave, welches wahr scheinlich am 1. August eröffnet wird, täglich zusammentreten. Die Beratungen werden absolut geheim gehalten. In der gestern abgehaltenen Kardinalskongregation wurde» der Fischerriug uud die päpst - lichen Petschafte zerbrochen. Rom, 21. Jnli. Rom ist in Trauer. Die «leisten Geschäfte sind geschlossen

. Die Menge, die gestern abend nach dem Petersplatze geströmt war, wurde ans /»V.UOll geschätzt. Die ganze Nacht wurde das Vatikancinartier vou Kavallerie durchstreift. Die drei Särge, die Leos Überreste ansnehmen werden, sind lu> reits fertiggestellt. Rom, 2l. Juli. Seit gestern abend laufen unzählige Telegramme ans allen Welt teilen ein. Die meisten europäischen Herr- scher haben als erste Kondolenzdepcschen an Rampolla gesandt. — Auf dem Peter splatz stand bis spät iil die Nacht eiue nach Tau senden

zählende Menge, darunter viele Frauen, welche Tränen vergossen. Rom, 22. Juli. Kardinal Oreglia hat in seiner Eigenschaft als Camerlengo die Vertre tnng des heiligen Stuhles über nommen. Rom, 22. Juli. Gestern abend nahmen die Doktoren Mazzoui uud Lappoui nnter Assistenz von vier weiteren Ärzten die Einbalsamie rung der Leiche vor. Der Körper des Papstes ist derartig zusammengeschrumpft, daß die früheren Züge nicht mehr erkennbar sind. Rom, 22. Jnli. Nach einer Meldung des „Giornale d'Jtalia

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 10.07.1903
Umfang: 8
des Papstes unverändert. Rom, 9. Juli. Die „Tribuua' meldet: Im Laufe des Abends verbreiteten sich in der Stadt Gerüchte vom Tode des Papstes, welche große Bestürzung Hervorriesen, jedoch sofort de mentiert wurden. Um 9 Uhr abend erfolgte die Berufung Dr. Mazzonis in den Vati kan, welcher um 10^ Uhr dort eintraf. Da Dr. Mazzoni den Wagen fortschickte, vermutet man, daß er länger im Vatikan verweilen werde. Der Petersplatz ist belebt. Rom, 9. Juli. Die „Italic' veröffentlicht eine Unterredung

mit Berufung auf die gestrigen Erklärungen Koloszvarys die Notwendigkeit der Fortsetzung des Kampfes für die nationalen Forderungen betont und die Abgeordneten zu einer Besprechung der weiteren Aktion bei Barabas eingeladen werden. Rom, 9.Juli. Nach einer Meldung der „Capitale' wurde in einem Gedankenaustausche zwischen der französischen und italienischen Negierung vollkommen übereinstimmend anerkannt, daß im Falle des Ablebens des Papstes die Reise des Königs nach Paris verschoben und wahr scheinlich

anhält, im Lanse des hentigen Nachmittags zu gewärtigen. Papst L-o Xlll. Rom, 9. Juli. Ju der Nacht vou gestcrii auf heute konnte der Papst ohne besondere Be schwerden urinieren. Das erklärt hinreichend die Besserung, die jetzt im Befinden des heiligen Vaters eingetreten ist. ^Mazzoni äußert sich noch nicht optimistisch. Er versicherte jedoch heute morgens dem römischen Korrespondenten der „W. Allg. Ztg.', das Leben des Papstes könne auch noch ein Jahr daueru; frei lich fei auch der Tod binnen

2-t Stunden nicht änsgeschlossen. Rom, 9. Juli, 11 Uhr vorm. Professor Maz zoni sagt allen, die ihn fragen, der Papst habe sich, objektiv betrachtet, rüstiger als ein Dreißigjähriger erwiesen. Alle Lcbcnsfuuktiouett seieu ohne Aus nahme wieder normal. Bei dem sinnver wirrenden Aus uud Ab der letzte» Tage sei ja nichts Sicheres zn sagen, sonst müßte man sagen: „Der Papst sei außer Gefahr.' Rom, 9. Jnli. Die „Italic' veröffentlicht eine Unterredung mit einem berühmten römi schen Kliniker

, welcher die D i a g n o s e der Doktoren Lapponi nnd Mazzoni kritisierte nnd erklärte, daß zwanzig Tage nötig seien, bevor sich 399 Gramm Flüssigkeit im Brnstscllsack bilden können. Er fügte hmz», daß es sich um eine Brustfellentzündung mit Exsudat handle, von welcher der Papst vor mehr als ?9 Tagen befalle» worden sei. Rom, 9. Jnli. Bevor Professor Dr. Ros soni zum uachmittägigeu Konsilium iuS Ge mach des Papstes eintrat, bereitete Dr. Lap poni den Papst darauf vor, welcher trotz großer Schwäche in voller geistigerKlar- heit

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 06.07.1903
Umfang: 8
. Abends fand abermals eine Festvorstellung und ein Konzert statt, das vom russischen Gaste Goreloff dirigiert wnrde. Abends bewegte sich von den Kgl. Weinbergen ein großer Fackelzug auf den Altstädter Ring, wo Gesangvereine Choräle vortragen. Der Zug löste sich sodann auf. Papst Leo XIRI. schwer erkrankt. Rom, 6. Juli. Das Bulletin vom gestrigen Abend lautet: Die Schwäche des Papstes hat leicht zugeuommen. Der Krankheitszustand der Lunge ist unverändert, das Bewußtsein ist klar. Der Papst kennt

den Ernst seines Zustandes, ist jedoch guten Mutes und klagt bloß überSchmäche. Ueber Verlangen des Papstes wurde er mit den heil, sterbsakrämenten nnter großer Assistenz der Kardinäle' und änderer hohen Würdenträger ver sehen. In vatikanischen Kreisen hofft man, der Papst werde die Nacht noch überleben. Rom, 5. Juli 10 Uhr 35 Min. vorm. Der Pa pst verbrachte eine ruhige Nacht, so daß Dr. Lapponi 5 bis 6 Stunden schlafen konnte. Das Befinden des hl. Vaters ist stationär; es trat weder e.ine Besserung

noch eine Verschlimmerung ein, indeß Verantwortlicher Redakteur Johann TschugmcN. lst der Zustand des Papstes noch immer ernst. Um K Uhr 30 Min. vormittag fand ein Consilium Dr. Lapponis mit Prof. Dr. Mazzoni statt. Rom. 5. Juli. Um 11 Uhr 30 Min. wurde folgendes Bulletin über das Befinden des Papstes veröffentlicht: Dr. Lapponi, besorgt um das.Be- sinden'<Sr. Heiligkeit, hielt ein Konsilium? mit Professor Dr. Mazzoni ab. welcher die von seinem Kollegen gestellte Diagnose ans senile Lungeuverhärtung bestätigte

Oreglia, di Pietro, Gotti, Mocenni und' Ranipolla eine Beratung ab. Die Mitglieder des diplomatischen Korps begaben sich in den Vatikan, nm Erkundi gungen einzuziehen. Der Kardinal-Vikar ordnete Gebele in den Kirchen an. Rom, 5. Juli. 2 Uhr 15 Min. nachmittag: Die Doktoren Lapponi und Mazzoni unter suchten den Papst sorgfältig. Die Untersuchung nahm fast eine halbe Stunde in Anspruch. Rom, 5. Juli 3 Uhr 15 Min. nachm. Gegen Mittag hat sich der Zustand des Papstes leicht verschlimmert. Dr. Mazzoni

erklärte, die Krankheit zeige das Bestreben sich aus zudehnen und deßhalb sei der Zustand ernst, wenn auch augenblicklich nicht allarmierend. Die Doktoren Lapponi nnd Mazzoni machten dem Grafen Camillo Pecei nnd dem Kardinal-Staats- sekretär Nam p o l la Mitteilung von dem ernsten Z »stände >sr. Heiligkeit. Rom, 5,. Juli. Die „Tribnna' sagt, seit gestern empfange der König, der in Näeconigi weilt, zahlreiche Depeschen vom Ministerpräsidenten Za- nardelli, ebenso gehen an die Nnniiatnren im Auslande

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 21.07.1903
Umfang: 10
1556 Rom. 20. Juli. Papst Leo XIII. ist um 4 Uhr 4 Min. nachmittags gestorben. Nom, 20. Juli. Dem Tode des Papstes ging eilte tiefe Lethargie vor «ins. Um Z Uhr -w Min. kündigte der Leibarzt Dr. Lapponi weinend an, daß die Katastrophe nn mittel bar bevorstehe. Der G r o ßp ö n i t e n z i a r Nannntelli begann, am Kopfende des Bettes knieend, die Sterbcgebetc zn beten, während die Neffen des Papstes, Nampolla, die Würdenträger und unge fähr K0 Personen im Zimmer knieten und heftig weinten

sind am Petersplatze versammelt. Polizcipatrouillen und Truppen stehen auf dem Petersplatze in Bereitschaft. (Privat-Tclcgranime.) Rom, 21. Juli. Sofort nach dem Eintritt des Todes drückte Dr. Lapponi dem -Papste die Augen zu nnd kreuzte ihm die Hände aus der Brust. Sodann zogen die Kardinäle, die Angehörigen der päpstlichen Familie, das diplomati sche Korps und die anderen anwesenden Per sönlichkeiten, ungefähr 60, an der Leiche des Papstes vorbei und küßten ihm die H a n d. Alles war tief bewegt. Kardinal

O r e- - glia, welcher offiziell vom Vatikan Besitz ergriffe nHatte, verließ das Sterbe- gemach. Die Schweizergarde erwies ihm die Ehren eines Souveräns nnd geleitete ihn in feierlichem Zuge bis zu seinen Ge mächern, während sich die anderen Kardinäle zurückzogen. Rom, 21. Juli. Gestern um 4 Uhr M Min. nachmittag begab sich Kardinal Oreglia unter Vorantritt der Schweizergarde und von der Nobelgarde begleitet, zusammen mit dein V i ze- ca mm erleng o Monfignor Passerini und den Klerikern der apostolischen

friedlich schlafend ans seinem Bette zu ruhen. Nach Beendigung der Zeremo nie verkündete der Kardinal deu Anwesenden den Tod Leos und verließ daraus das Gemach, ge folgt von den Klerikern der Kammer. Rom, 21. Jnli. Nach der offiziellen Fest stellung des Todes Leos wurde dcsseu Leich nam in Gegenwart des Vizeea mm er leng o, eines Notars der apostolischen Kammer, der päpstlichen Zeremo- niare aiut» des Leibarztes Lapponi. mil ' einer weißem Soutane, weiß e n S ch n h e n und der Mozetta (einem Schleier

zn den päpst lichen Wohnränmen wurde verschlossen und. in Gegenwart des Vizecammerlengo uud eines Notars wurden die Siegel angelegt. Zur Be sichtigung des Leichnams sind nnr die Kardinäle, die Mitglieder des diplomatischen Korps, sowie des römischen 'Adels und einige wenige, mit einer vom .Hardinaleamnierlengo ausgestellten Autorisation verschone Personen zugelassen. Rom, 20. Juli. Der „Osservatore Rvmanv' sagt, der Papst hatte heute früh Momente des Bewußtseins. Indem er sich an die Ärzte wendete

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 09.07.1903
Umfang: 10
Offiziere in folge des Königsmordes in Belgrad es ablehnten, mit Vertretern des serbischen Offizierskorps zu Ver kehren. Aus der gleichen Ursache werden auch die deu österreichischen und ungarischen Regimentern zu geteilten serbischen Offiziere in die Heimat zurück kehren. Hannover, 9. Juli. Das nächste deukfcheBun- desschießsn findet in München im Jahre 19l)^ statt. . Rom, 9. Juli. Die Reise des Königs nach Paris wird, falls der Papst stirbt, vom 14. Juli auf den Anfang Angust verlegt werden. Paris

auf die künftige Politik der Jnngtschechen, das; sie fest entschlos sen seien, keine wirtschaftlichen nnd anch keine anderen für die Regierung wichtigen Fragen znr Verhandlung im Parlament zuzu lassen, so lange nicht auf die bescheidenen Forderungen der Tscheche« Rücksicht B r ü n n bestehen. Ohne Ausgleich mit den T s ch echen gebe es keinen Ausgleich mit Ungarn und überhaupt keine ruhige und sach liche Verhandlung mehr im Parlament. Pnpst Leo XIII. Rom, 8. Juli, 12 Uhr 25 Min. Der Papst lies; Monsignore

Au g e l i rufen und sagte ihiti, es schmerze ihn sehr, an der Andacht der Mut ter Gottes vom Berge Karmel nicht teilnehmen hu können. Die An da ch t. b e g i n n e mor gen, gerade morgen werde er sterben. Der Monsignore versuchte dem Papst diese Ah nung auszureden. Der Papst aber sprach kein Wort mehr. Rom, 9. Juli. Dr. Mazzoni demen tiert, das; er gesagt hätte, der Zustand des Papstes sei hoffnungslos und Se. Heilig keit könne noch drei Tage leben. Rom, 9. Juli. Die „Tribuna' sagt, der Papst habe gestern

um halb 11 Uhr das Bett verlassen und sei ohne Hilfe bis zum Fauteuil gegangen. Er hab? Bouillon und ein weiii-.i Wein genommen. Die Kardinäle begaben sich gegen 9 Uhr vor mittag .in den Vatikan. Rom, 9. Juli. Eine Sonderausgabe der „Voce della Veritk' sagt, daß gestern bis b Uhr nachmittag, das Befinden des Papstes im we- . seutlichen. st.q t i.y.n qr. geblieben ist. Der Z u st a n d Sr. Heiligkeit ist, , wie dem Blatte versichert wird, folgender: Der verhältnismäßig zufriedenstellende Zustand

der Lunge und des Brustfells dauert an, doch funktioniere» die Nieren schlecht nnd lassen insbesondere die Kräfte anch weiter nach. Ronr, 9. Juli. Um l5 Uhr 59 Min. abend war gestern der Instand des Papstes andau ernd sehr ernst. Die Ärzte sind wegen Aus bleibens jeglicher H arnab so n de r n n g beunruhigt. Der Papst beginnt ansgeregt zu sei», er schläft viel und es ist auch eine Be nommenheit des Sensor in ms bemerkbar. Rom, 9. Juli. „Giornale d'Jtalia' schreibt: Das fortdauernde Ausbleiben der Harnab

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 28.10.1867
Umfang: 8
, die Ansichten der englischen Regie rung über die römische Frage mitzutheilen. ^teilten. Der „Mom'teur' vom 2l5. d. meldet: Alle Bemühungen der Garilaldiner cincn Ausstand in Rom zu organisireii, sind vollständig gescheitert. Der Abgeordnete Cairoli, welcher versucht hatte, sich mit einigen Gesiniiungö^ciiosseniiachNoin einzuschiffen, wurde getödtet, und sein Bruder verwundet. Nichts- vestoweniger rückt Garibaldi an der Spitze von ttlOO Freiwilligen in der Richtung von Monte Notondo gegen Rom

vor. — Garibaldi steht bei Monte No tondo. — Florentiner Blätter melden: Garibaldi habe mit den ^chaaren Menotti'S (5orresc nnd Ältonte Maggiore besetzt ; in Rom sei der Belagerniigözustaiid verkündet; die Insurgenten haben Bagnarea wieder erobert. — Ei» Telegramm dcr „Times' aus Florenz vom 25. Okt. meldet: Die Ruhestörungen in Rom waren nubedeutend, Barrikaden wurden nicht ernchtct. Nur wenige der Ruhestörer wurden getödtet, l<13 ge fangen. Die Rädelsführer werden einem Kriegsgericht überwiesen

, daß eS sich mit unserer Armee uud unserer Flotte be schäftige, deren Wohlbestehen von dein der Nation nn zertrennbar ist ! aber möchten sie das hochherzige Un gestüm ein wenig besänftigen nnd glauben, daß auch ich manchmal leide, wenn ich mich zurückhalte» mnß.' — Seit drei Tagen gebricht eö nnS gänzlich an zu verlässigen Nachrichten aus Rom Die telegraphische», sowie die Postverbindungen sind unterbrochen nnd wir sind ausschließlich auf das Bülletin >cS Ecntral-Jn- surrcctiouScomitv'g angewiesen, dessen rastlose

Bericht erstatter ganz besondere Wege und Verkehrsmittel zu kennen scheinen, ^s wird aber die Zuverlässigkeit die ser Berichte von viele» Seiten in Zweifel gezogen. da es keineswegs annehmbar ist, daß von einer so groß artigen Revolution, wie sie das Bülletin als in Rom ansgebrochen angibt, sonst anch kein Laut uud keiu Zeichen wahrzunehmen sei» soll. Dies vorausgeschickt, gebe ich Ihnen die letzten Berichte des besagten Flug blattes: „In Rom kämpft man feit zwei Tagen. Die Zuavenkaserne anf Piazza

Sora. von dem Volk unter- minirt und angegriffen, wnrde in die Luft gesprengt. Die >wladt ist mit Barrikaden bedeckt, die Jusurrectio» trinmphirt. Garibaldi hat, kaum in Terni angckom- R»«5 mm, seine Reise nach der Grenze fortgesetzt: in dem Augenblick marschirt er an der Spitze von fünftausend Mann Freiwilligen gegen Rom.' — Ein hier vielfach wiederholtes Gerücht will dagegen wissen, daß ihm in Foligno die Weiterreise verwehrt und er zum dritten Mal festgenommen worden sei. — Die Kunde

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 24.07.1903
Umfang: 8
dalnon des „Bnrggräsler', vom v. Pernwerth- schen Anwesen, von den Englischen Fräuleins, vom Obermaiser Rathanse, vom Psarrtnrin und Widnm Mais ?c. Trauerflaggen. Infolge Ab lebens des Papstes wird das für hente abend an gekündigte Promenadekonzert nicht abgehalten. * 5 * Die Leiche des Papstes ist gegenwärtig im Dom von Peter ausgestellt. Die scharen der Gläubigen drängen sich in den Niefenraniu, um den Geschiedenen noch einmal zu sehen. Rom, 24. Juli. Nach einer Meldung des „Giornale d'Jtalia

' empfiehlt der Papst Leo XIII. in feinem Testamente die Fort führung der von ihm eingeschlagenen kirch lichen Politik und widmet sein Vermögen vollständig kirchlichen Zwecken. In der H o f- kirchc zelebrierte heute der H aus k a Plan des Königs deu TranergotteSdienst für den Papst. Rom, 24. Juli. Nach d^m „Gioruale d'Jtalia' sei das vom Papst Leo XIII. zurückgelassene Testament 30 Zeiten stark. Der Papst habe den Vollstreckern seiner letzwilligeu Verfügungen empfohlen, die von ihm eingeschlagene

Kirchenpolitik fortzuführen. Das Testament cuthalte Verfügungen bezüglich des Vermögens des Papstes, welches er voll ständig kirchlichen Zwecken widmet und versüge, daß seine Leiche in der Kirche sau Giovanni in Laterano beigesetzt werde. Rom, 23. Juli. Während der Mittagsstun den, als die Hitze am drückendsten war, nahm die Zahl der die aufgebahrte Leiche des Papstes Besichtigenden etwas ab, wuchs aber im Lanfe des Nachmittags wieder gewaltig an. Die Polizei versieht den Dienst innerhalb des Petersdomcs

äußerst wachsam. Vor der Kapelle des allerheiligsten Sakramentes selbst verhindern Polizei nnd Karabinieri jede An sammlung, indem sie die Besucher nicht allzu lange vor dem Gitter der Kapelle verweilen lassen. Rom, 24. Juli. Bei der Überführung der Leiche des Papstes nach St. Peter erlitt Kar dinal Oreglia einen Ohnmachtsanfall und mußte in seine Wohnung gebracht werden. Rom, 24. Juli. Hier hat ficli ein Komitee gebildet, um einen Appell au die ganze Welt zur Errichtung eines Kolos sa lin ouumeutes

für Papst LeoXIII. aus dem Capreo bei Carpineto zu richten. Rom, 24. Juli. Das heilige Kolle gium wird am Samstag vormittag das beim Vatikan akkreditierte diplomatische Korps offi ziell empfangen; der Doyen desselben wird eine Ansprache halten, welche der Kardiual- Camerleugo Oreglia erwidern wird. Rom, 23. Jnli- Die dritte Kongre gation der Kardinäle übernahm hente mor gens die Schriften der Dataria, die Schlüs sel und Ziegel der Kanzlei und ernannte die K o m missio n sür die Arbeiten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 08.10.1864
Umfang: 6
französischen Botschafter ln Rom. „Zum erstenmal', sagt e«, ..ergreift heute die französische Regierung da- Wort in der alle Gemüther bewegenden Frage, und theilt uns veruiiltelst deS „Monileur' eines der auf den französisch-italienischen Antrag bezüglichen Aktenstücke mit. Dasselbe besteht in einer unter dem 42. Septem ber von Hrn. Drouin de LhuyS an Hrn. v. SartigeS ge- richteten Depesche. Da der „Moniteur' sie veröffent licht, ohne irgend eine Erläuterung hinzuzufügen, so läßt eS sich schwer

entscheiden, ob Hr. v. SartigeS, als er sie erhielt, schon Kenntniß von den hauptsächlichsten Bedingungen deS französisch -italienischen Vertrags hatte, der, wie eS heißt, am 45. September unterzeichnet wor den ist. Wie dem auch sei, so schreibt ihm die Dcpe- fche die neue Haltung vor, die er einzunehmen, sowie die Sprache, die er in Rom in dem Augenblick zu führen Hatte, als der Vertrag in Paris unterzeichnet war. Durch diesen Umstand bilvet sie in Wahrheit einen offiziellen Kommentar zu dem Vertrag

birgt, und erwägen wir genau jedes Wort und jeden Beweisgrund. Hr. Drouin de LhuyS hegt gegen Rom Beschwerden, die er sich durchaus keine Mühe gibt, zu verheimlichen, die er im Gegentheil mit Nachdruck be tönt. Italien wirst er nichts vor; denn man kann doch wohl keinen Vorwurf darin erblicken, wenn er eS an die seiner Zeit von dem General Durando an das Tuilerienkabinet gerichtete unzulässige Aufforderung und an die Aufwiegelungen der letzten Jahre erinnert, weil man sich beeilt hinzuzufügen

sein wird, er sagt nur, daß diese Macht nicht mehr „diesel ben Gefahren' laufen wird. Er sagt nicht, daß Rom -dem Papst unter allen Umständen zugesichert ist, und daß es niemals die Hauptstadt Italiens werden wird; er sagt, daß die Regierung von Turin darauf verzichtet, ihre Plane auf Italien »auf dem Weg der Gewalt' zu verfolgen. Mögen wir uns nun an die Schlußfolge rungen deS Hrn. Drouin de LhuyS halten, oder die Ur theile mit einander vergleichen, die er über Italien und Rom fällt, so sehen wir immer

an die katholischen Mächte zu erlassen, der wenn ihm Folge geleistet würde, das Signal zu einem mehr oder weniger allgemeinen Krieg sein würde.' Italien. Ueber die merkwürdige Audienz, die Hr. v. SartigeS beim Papst hatte, gibt ein Korrespondent der „A. Z.' aus Rom einige Notizen, wie er diese aus guten Quellen erfährt. Die Haltung deS Hrn. v. SartigeS war etwas verwirrt; der Papst war ruhig, fast heiter. Er ließ alle oratorischen Umschweife und Klauseln des Hr. v. SartigeS unbeachtet, und machte keine Ein würfe

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 12
Datum: 29.03.1830
Umfang: 12
der gefürsteten Grafschaft Tirol I. 63: „Stadt Botzen, ist ein uhralte Römische Wohn-Stadt, so aus dem ^vc-n- tino und ?unàic» mit mehreren erhellet, also zwar, daß die Länge der Zeit ihren ersten Urheber zu wissen nit vergunnen will, jedoch erweist IVIstlìaèus IZurg- iLclinorus auö besagten I?unckio und andern Schrifften, daß zu Zeiten des Königs Ariovist! bU Jahr vor Er bauung der Stadt Rom, und 3iHL noch Erschaffung der Welt, livTsnurn oder Üol2-!„um gestanden seye.' Auch Franz Nigrin sagt

in seiner Beschreibung der ge fürsteten Grafschaft Tirol 64» : „Botzen ist eine uralte Stadt, welche schon zu Zeiten des Königs Ariovisti, und also etliche bc» Jahr vor Erbauung der Sladt Rom, und 3>4ü nach Erschaffung der Welt erbauet gewesen.' Aber in dem Buche von Nigrin, so ich beiHanden gehabt, ist mit Tinte das Wörtchen „vor' auSgestrichen, und dafür das Wörtchen „nach' hinausgeschrieben. ES scheinet also ein Druckfehler zu seyn; folglich auch bei dem obigen Ungenannten, und sollte demnach heißen: Jahr

nach Erbauung der Stadt Rom.' Auf diese Weise stimmen dann dieser Beiden Angaben mit der in des Brandts Ebrenkranzel, ans dem sie treulich entlehnt sind, richtig überein; denn Brandis sagt in seinem be kannten Ehrenkranzel II. ,26: „Jrdoch erweist IVIatliaous IìurglvcI,r»Li»5 auß besagten vnd andern Schrifften, das schon zu Zeiten des Königs /V,-invisti, 6» Jahr nach erbauung der Statt Rom, vnd 3,4g nach Erschaffung der Welt, vau-unuin oder vol-anurn ge standen seye.' Wenn gleicher Ungenannte sagt: „by Jahr

vor Erbauung der «Stadt Rom,' und Nigrin ganz unbe stimmt, „etliche tic, Jahr nach Erbauung der Stadt Rom,' Brandis hingegen „KN Jahr „ach erbauung der Statt Rom,' wenn gleich diese Angaben im Betreff der Zeitrechnung volle ,3l> Jah:e von einander entfernt sind, so sagen sie dennoch alle drei einstinnnia „3,/,» nach Erschaisung der Well.' Wahrhaft, eine sonderbare Uebereinstimmung! Weil Ariovist, Ebrenvest, vielleicht ein üblicher Herrschernaine mag gewesen sevn, so muß der Ariovist dieser drei Sshrif

,steiler, wenigstens dieser Zeilrechnung zufolge, ein anderer seyn, als jener Ariovist, den uns der Römer Casar kennen gelehrt. Sollte es aber trotz dieser Zeitrechnung dennoch der nämliche seyn, dann fallen wieder große Schwierigkeiten auf die Druckfehler! Hiernach könnte man somit auch diese Leseart : „öS Jahr nach erbauung der Statt Rom,' für einen Druckfehler erklären» ferner müßte man hierauf daS Wortchen „nach^ bei Brandis, und die Tinteverbesserung bei Nigrin ganz verwerfen, und das Wörtchen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 30.12.1908
Umfang: 10
in nächster Zeit durch die Verpestung der Luft infolge der Verwe sung der Leichen schwere epidemische Krankheiten zum Ausbruche gclan- g c n werden. In der Umgebung von Messina irren Taufende von Personen nmher, welche in wahnsinniger Angst flüchteten und bisher noch nicht wagten, zurückzukehren. Rom, 29. Dez. Viele hunderte von Flüch- lingen, welche in panikartiger Flncht dem Hafen zugeeilt wareu, um sich mittelst Barken und Booten auf das hohe Meer hinaus zu retten wurden von den Flutwellen verschlungen

. Rom, 29. Dcz. Zahlreiche öffentliche und Private Gebäude Roms haben Trauerfahnen ge hißt und bietet die Stadt einen düsteren Ein druck. Die Telegraphenämter sind von Hunder ten von Personen umlagert, welche Depeschen absenden oder erwarten. Rom, 29. Dez. Die „Tribuna' meldet in ihrem Abendblatte, das; in Mcssina allein 75.000 Töte gezählt werden. Die Zahl der Toten in Calabrien allein soll über 30.000 betragen, ungerechnet die Zahl der Verwunde ten, die noch weit größer ist. Von den Tele graphen

mit Heiligenbildern die Straßen. Rom, 29. Dez. Im Laufe des heutige» Tages wurde eine drahtlose Verbindung von Nom nach Mcssina hergestellt. Nom, 29. Dcz. Von den Torpedobooten, die sich im 'Augenblicke der Katastrophe vor Mcssina befanden, fehlt bis jetzt jede Nachricht. Nom, 29. Dez. Das russische Geschwader, welches seit einigen Tagen im Hafen von Augusta lag, bestand aus zwei Linienschiffen und zwei Kreuzern. Die Marinekapellc kon zertierte taglich in der Stadt nnd die Behörden fratcrnisicrtctt

mit den russischen Schisssossi- zicrcn. Ob cin Schiff der russischen Eskadre durch das Erdbeben Schaden gelitten hat, konnte bis zum gegenwärtigen Momente nicht fest gestellt werden. Palermo, 29. Dcz. Infolge des gestrigen. Erdbebens sollen sich die Linien der Küste Si ziliens verändert haben. Rom, 29. Dez. Ans Neggio di Calabria ist noch immer kein Sterbenswort gekommen. .Ein Bauer, der die Stadt nach dem Erdbeben heil verlassen hal und '.ucileto zu F»s; er reichte, erzählt: Um halb ti Uhr früh habe sich uuter

dumpfem Getöse eine viele Meter hohe Welle vom Kanal her aus die Straudstraßeu gestürzt und Kirchen, Paläste nnd Häuser im Augenblick zertrümmert. Ob der Bauer die Wahrheit sagt, läßt sich natürlich nicht ergrün den: doch ist die? wahrscheinlich. Rom, 2!>. Dez. Cataugaro, der Kapitän der Karabiuieri, der aus Neggio hier eingetroffen ist, berichtet, daß diese Stadt zerstört nud die Zahl der Toten enorm sei. Nom, 29. Dez. Der Kapitän des Dampfers „Moutebello', der aus Messiua 500 Flücht linge

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 11.10.1888
Umfang: 8
nach Rom zurückgekehrt. — Gestern Vormittags wurde (wie bereits gemeldet. D. N.) der Versichernngsbcirath im Ministerium des Innern dnrch den SectionSchef R. v Weingartner eröffnet. Zum Präsidenten wurde Hofrath Kaan, zum Vicepräsirenten Hofrath Dr. Zehetner gewählt. DaS Musterstatut der Bezirks und BetriebScassen der Krankenversicherung wurde nach eingehenden Verhandlungen definitiv angenommen und dann die Sitzung geschlossen. Eine neuerliche Einberufung des Beirathes ist erst für jeue Zeit

über diesen Gegenstand.als hinfällig angesehen werden. Wie man des weiteren dorther meldet, wird in Kreisen der galizischen LandtagS-Abgeordneten für den 14. dS. eine Ovation für Se. Excellenz Dr. Smolka vorbereitet, nachdem an diesem Tage daS 40. Jahr seit seiner ersten Wahl zum Präsidenten des Reichsrathes ab läuft. Ausland. Wie die „Nordd. Allg. Ztg.' meldet, werden während des Aufenthaltes deS deutschen Kaisers in Rom zwei neue Telegraphenleitungen zwischen Rom und Berlin fungieren. Ein Draht für das königliche HanS

, den kaiserlichen und den Staatsdienst verbindet Rom direct mit Berlin, der zweite Draht wird über München geleitet und soll namentlich der Presse die nen und den directen Privatverkehr zwischen Rom und Berlin vermitteln. Zwischen Rom und Neapel arbei ten während der Anwesenheit des Kaisers ein Doppel apparat, ein gleicher Apparat arbeitet zwischen Rom und Mailand. Zwischen Rom und Paris arbeitet sogar ein vierfacher Apparat während der Tage des KaiferbefncheS. ^5 In Rom ist der Bericht des Generals Grafen

': Die Annahme einiger Journale, dass der Kaiser in Wien und Rom „Verpflichtungen' zu erfüllen gedenke, welche er Russland gegenüber mit Bezug auf die bulgarischen Angelegenheiten eingegangen, scheint uns sehr gewagt zu sein. Nach den vfficiellen Organen ist die An nahme gestattet, dass die Besuche deS deutscheu Kai sers den Zweck haben, in feierlicher Weise die guten Beziehungen mit den Höfen und die friedlichen Inten tionen der neuen Regierung zu constatieren; eö kann demzufolge nicht von Unterhandlungen

über besondere Fragen die Rede sein. In Peterhof hat sich der deutsche Kaiser gewiss die Ueberzeugung von den stied- lichen Absichten RnsslandS verschafft; er wird sich zweifellos bemüht haben, den Wiener Hof eindringlich davon zu überzeugen, und wird, wenn er es für nöthig erachtet, dies auch in Rom thun; in keinem Falle aber würde dies aus irgend einer Art von Ver pflichtung resultieren. Die „Swoboda' setzt die Artikel über die Situation der Bulgaren in Macedoni en fort und sagt, dass 11 Bulgaren ans

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 6
Datum: 10.02.1865
Umfang: 6
Privilegien. Werzeichniß ter im Monate August 1SS1 vom k. k. Privilegien-Archive «in registrirten ertheilten, verlängerten.^ übertragenen und außer Kraft (Fortsetzung). 0. Außer Kraft getretene Privilegien. Peter Catraro (das theilweise Mitbenutzungsrecht an Heinrich Escher übertragen), auf tie Erfindung in tcr Erzeugung eine» eigen thümlichen hydraulischen Eemente« von besonderer Güte. Vom I3> Februar 1W, ungiltig rom IS. Februar 1861. D. Z. erl. Carl Thoma und -Anton Schlee

, auf die Verbesserung ihrer privllegirten Erfindung einer Klaviatur für Fortepiano-Spieler zur Uebung im Fingersatze. Bom 19 Februar 1W?, ungiltig rom ». Februar 1861. D. Z. erl. . . .c» Joseph Tobias Gcldberger, au' die Erfindung einer eigenthüm lichen Zusammensetzung und Vereitung einer sogenannten .balsami schen Oli-enseife.' Bom 23. Februar ISA. ungiltig vom 23. Februar in t. D. Z. erl. ^ MarcuS Rocca und Joseph Gentill,aus die Erfindung. Oel au« Baumwollsamen zu gewinnen. Bom 2«. Februar ILöS, ungiltig

vom 23. Februar 1861. D. Z. erl. Matthäus Georg Ratsch, auf die Verbesserung eines FrictionS- rcllen-LagerS für die Hauptwellen bei Windmühlen. Vom 23. Fe bruar ISW, ungiltig vom 2S. Februar 1KS1. D. Z. erl. Rudolph Kdoip, auf die Erfindung eines rothen Farbstoffes, ge nannt : .Anilin-Roth.^ Vom 8. Februar 1860, ungiltig rom 8. Fe bruar 1S61. D. Z. erl. > - LouiS StoeSger, auf die Erfindung, das Rauchen der mit Stein kohlen oder anderen rauchenden Substanzen geheizten Kessel, vorzüg lich der Locomotive

zu verhüten. Vom L. Februar 1860, ungiltig rom 6. Februar tklit- D. Z.' erl. ^ David Franz Ludwig Nuchet, auf die Erfindung einer Notations maschine. Vom 2i. Februar IS60, ungiliig vom 21. Februar 1861. D. Z. erl. Earl Girarde't, auf die Erfindung einer schieberarti'gen Schnalle mit feststehendem Dorne. Vom t. Februar 1861, ungiltig vom 1. Februar.1861. D. Z. erl. Karoline Klein, auf dir Erfindung einer Beleginassa zum Ueber- ziehen von Fußböden, Tischplatten und anderen Möbelstücken. Vom I. Februar IS6I

. Vom 1Z. Februar 1861, ungiltig rom IS. Februar 186t. D. Z. erl. Denis Marasfich, auf die Erfindung von geruchlosen Pissoirs zum Auffangen des UrineS. Vom 2t. Februar 1861, ungiltig rom 21. Februar IM. D. Z. erl. Johann Jakob Gutknecht, auf die Verbesserung' feines bereits pri- vilegirten GaS- und FlüsfigkeitSmesserS (Gasuhr). Vom ?. Februar 1862, ungiltig vom 7. Februar 1861. D. Z. erl. Joseph Stapf und Marimilian Mayr. auf die Verbesserung in der Stahl- und Eisen-Fabrikation durch eine neue HärtungS-Melhode

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 8
Datum: 01.10.1860
Umfang: 8
thatkräftige Unter stützung zu verschaffen. Reisen Sie mit Gott, und seien Sie des Wohlwollens Ihres Kaisers versichert. (Allg. Ztg.) Paris, 23. Sept. Die „Palrie' meldet: Man versichert, das OkkupationS-KorpS in Rom werde ver stärkt. Eine Division soll von Lyon dahin abgehen. Am 23. haben die Garibaldianer am Volturno wieder die Offensive ergriffen. Paris. 29. Sept. Der ^Constitutionnel' zeigt den Abgang einer neuen Division nach Rom an. Diese Maß regel sei die Consequenz der letzten in Italien einge

tretenen Ereignisse, des revolutionären Charakters der letzten Bestrebungen Garibaldi'S. 136V wie 1349 werde Frankreich Rom und daS Papstthum gegen die Demo kratie beschützen. Der „Constitutiönnel' denkt, die An wesenheit der Franzosen verhüte den Angriff der Revo lution. Entgegengesetzten Falls bilden die Franzosen eine unübersteigliche Schranke zum Schutz der ewigen Stadt und der Autorität des KirchenoberhauptS. Die Truppen vermehrung mache den Schutz der Stadt Rom wirksamer, und respeltire

und die ganze Besatzung ergaben sich als Kriegsgefangene. Turin, 27. Sept. Der heutigen »Opinione« wird geschrieben : ES scheint, daß der Papst unter der An drohung, Rom zu verlassen, Napoleon aufgefordert habe, aus die Räumung der römischen Staaten von Seite PiemontS zu dringen. Der Kaiser wird nichts als die bloße Vertheidigung der Stadt Rom veranlassm, übri gens die Abreise des PapsteS nicht hindern. Einer Aufforderung deS PapsteS, die Franzosen abzuberufen, würde Napoleon gerne nachkommen. Die „Opinione

' zweifelt noch, daß der Papst abzureisen entschlossen, be merkt jedoch, daß in diesem Falle die größte Schwierig keit gegen Italiens Einigung entfernt wäre. — Der König reist wahrscheinlich SamStag den 29. Sept. nach Bologna. Turin, 23. Sept. Die heutige „Opinione' be- merkt: Sobald der Papst Rom verläßt, wird vom Mincio bis zum äußersten Punkte Siziliens nur Gin Volk und Eine Regierung herrschen, und Italiens ganzer Kraft bedarf eS, um die Rückkehr deS PapsteS an der Spitze einer Koaliiion

, Oberst Puppi getödtet. Sie haben mehr als 1WV Mann und viele Gefangene verloren. (A. Z ) Perugia, 27.Sept. Man versichert, der heil. Vater werde Rom verlassen. Der Generalkommissär Pepoli hat das Tribunal der Inquisition aufgehoben, ebenso die Klöster, ihre Güter werden eingezogen und unter StaatS- administration gestellt. Die Sammlungen, Comites und Werbungen für Garibaldi find untersagt. (A. Z.) Rom, 25. September. General Goyon hat vorge schobene Posten auf 2 Meilen von Rom ausgestellt. Corneto

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 16
Datum: 02.01.1909
Umfang: 16
, das; alle calabrifchcn Städte zwischen Scylla nnd Neggio sowie darüber hinaus in Trümmern liegen. .Höchstens ein Zehntel der Bevölkerung sei am Leben ge blieben. Das Städtchen scylla ist mit tZ00 Einwohnern vom Erdboden verschwunden. Rom, 1. Jän. Nach einer ersten Statistik sind 27.00» Tote in Neggio: 2000 Leichen sind geborgen, ebenso 3000 Verletzte. Rom, 1. Jän. cxs verlautet, das; zwei li- parische Inseln in den Fluten verschwunden sind. Ter Minister hat sofort das weitere zur Fest stellung der Tatsache nnd

zur Organisation des Hilfsdienstes veranlaßt. Rom, 1. Inn. In den Spitälern Nea pels, wo Hunderte der Verletzten liegen, ist eine Wundstarrkrampf-Epidemie ausgebrochen Ans dem Mailänder bakteriologischen Institut wurde sosort eiue größere Sendung von Te tanusserum requiriert. No m,1. Jänner. Zahlreiche Journalisten in- nnd ausländischer Blätter, welche in das In nere des Erdbebengebietes im Auftrage ihrer Blätter abreisen wollten, wurde» von der Re gierung dahin verständigt, das; derzeit die ein zige mit Not

hergestellte telegraphische Verbin dung unbedingt für ^-taatszwecke reserviert blei ben müsse. Rom, 1. Jänner. Die nächste Ausgabe der Hilssmannschasten ist es, die Toten zu beer dige«. Ju ganz Messina macht sich bereits ein starker Leichengeruch bemerkbar. Die Toten, welche in der Feuchtigkeit uud im Moder liegen, verwesen sehr schnell. Falls nicht bald ihre Beerdigung stattfindet, ist der Ausbruch einer Epidemie nicht zu vermeiden. Rom, 2. Jän. Infolge der Unmöglichkeit, die Verletzten und Verunglückten

»nd entsetzlichsten Verwüstnng. Nom, 1. Jän. Die Negiernng hat sich ver anlaßt gesehen, eine große Anzahl von Ver waltungsbeamten nach Sizilien uud Calabrieu zu entsenden, da die dortigen Verwa l t n n g s- vrgane sich zu nie ist ebeusalls üuter den Opsern der Katastrophe befinden. Rom, l. Jänner. Die Regierung beabsichtigt der demuächst z»samme»trete»de» außerordent liche» Session der Kammer einen Gesetzentwurf betreffend die Erhöhung der Steuern vorzu legen, ans deren Erträgnis sür die Hinter bliebenen

der Opfer gesorgt werden soll. Wie verlautet, soll eine allgemeine Erhö hung der direkten Stenern für die Dauer vou 5 Jahre» um ein Fünftel stattfinden. Der Deputierte Ernesto Arton bean tragt die Aufnahme einer nationalen An leihe mit einer Verzinfnng von 2 Prozent. Es sollen Schatzscheine in der Höhe von 10 bis 1000 Lire ausgeben werden. Auch eine mäßige Erhöhung der P e rs onentarife auf den Eisenbahnen ist als eines der Mittel sür die Hilfsaktion des Landes geplant. Rom, 2. Jän. Das Parlament

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 10
Datum: 08.01.1909
Umfang: 10
ich wieder. Post ist keine in Mes sina. Anch die Landhäuser sind alle zerstört. Wir haben keilt Geld — kaum die Fetze», uns zu decken. Habt keine Angst! Bin wenigstens mit Mann gesund.' Rom, 7. Jän. Von den Frcmdenkolonien in dem Unglücksgebiete erleiden die Engländer die größten Verluste, da, wie nunmehr fest steht, 300 Engländer der Katastrophe znm Opfer entfällt. Rom, 7. Jän. Die gesamten Spenden aus dem Auslände werden derzeit auf 30 Millionen Lire veranschlagt, wovon auf Amerika die Hälfte entfallen

ist unversehrt. Die Häuser waren hier meisten- teils niedrig. Der Wiederaufbau Reggios wird viel leichter sein. Ungleich schwieriger wird sich die Ausgabe gestalten, die an der Küste und im Gebirge gelegenen verwüsteten Ortschaften Ealabriens wieder auszubauen. Rom, 7. Jän. Unter dem Vorsitze des Kö nigs findet morgen der entscheidende Minister rat statt, welcher endgiltig über die Hilfeleistung durch den Staat beschließen soll. Der Wieder aufbau aller durch das Erdbebeu zerstörten Ort schaften beansprucht

»ach fachmännischer Schät zung eine» Betrag von 300 Millionen Lire, welche innerhalb dreier Jahre aufzubringen wä re«. Die Regieruug unterhandelt bereits mit einem besoudereü Syndikat, welchem der Wie deraufbau der zerstörten Ortschaften übertragen werdeu soll. Rom, 7. Jän. Außer den bereits gespen deten 200.000 Lire hat der König sür die Opfer der z-üngsten Ereignisse in Sizilien nnd Calabrieu sine Million Lire zur Verfügung gestellt uns/ zwar je 500.000 Lire dem ita lienischen /.Noten Kreuz

' und dem nationalen Hilfskomitee. Rom, 7. Jänner. JnReggio wurden heute ueuerliche, ziemlich starke Erdstöße verspürt: Rom, 7. Jän. Die Meldung von der Bil dung eines neuen Kraters in Reggio wird als uurichtig bezeichnet. Messina, 7. Jän. Gestern sand ans den Trümmern Messinas eine Versammlung statt, welche den Wiederaufbau der Stadt forderte uud hiebet auf die historische und nationale Notwendigkeit der Wiedererstehnng Messinas ver wies. Genua, 7. Jän.. Große Aufregung ver- nrsacht es hier, daß der Tampser

„Campa- gna', der 700 Flüchtlinge an Bord hat, bisher noch nicht eingetroffen ist. Sowohl in Mef fina selbst als in Livorno und Rom schien bisher Nachrichten über den Verbleib des Dampfers. M a iland, 7. Jän. Der „Secolo' meldet ans Messina: Tie Bestattung der Opfer der- Erdbebenkatastrophe erfolgt ans acht Friedhöfen. Dnrchschnittlich werden von den mit den Aus- rcnnnungs- und Bergungsarbeiten, betrauten Soldaten 1000 Leichen Pro Tag auf den acht Friedhöfen nach vorheriger Desinfektion be stattet

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 13.05.1862
Umfang: 6
auf diplomatischem Wege (wenn es angeht), nöthigen- fallö durch die Waffen; 3. Abtretung der Insel Sar dinien und LignrienS an Frankreich. In diesem Augen blicke, fügt mau. bei, unterhandelt man noch wegen Genua. E,n anderer Berichterstatter schreibt: WaS den Ein zug der Piemvntesen in Rom betriffi, so ist Folgendes bereits scstgestellt: GoponS Ernennung zum Senator ist bereits unterzeichnet; Lavaletre geht mit den aus gedehntesten Befugnissen nach Rom zurück; Rom wird sehr bald eine gemischte Garnison erhalten

, mit oder ohne Papst; der größere Theil der französischen Be satzung zieht sich auf Eivitavecchia zurück; entfernt sich der Papst, so soll Lavalette eine KardiualS-Regierung einsetzen, wenn sich auch nur Ein Kardinal dazu bereitwillig findet. Aber bis jetzt hat sich keiner ge funden. Das ist eine noch zu iicsciti'genve Verlegen heit, denn eine Regierung aus dem Volke einzusetzen, wagr er wegen der niazzmislischen Umtriebe nicht. Der Papst ist entschlossen, Rom zu verlasse». Ueber feine Anschauung selncr Lage gibt

folgender Um stand Aufklärung: „Ein französischer Airchenfürst zeigt Er. Heiligkeit an, daß er demnächst mit sich uach Rom eine große Summe, die die Gläubigen dem heil. Stuhle zur Verfügung stellten, bringen werde. Darauf kommt schnell aus Rom die Antwort: „Kommen Sie, aber das Geld lassen Sie in Frankreich und verwahren Sie es dort sicher. Wir werden cs später zurückverlangen.' Belgien. Brüssel, 9. Mai. Der heutige belgische Moui- teur meldet: ES ist keine bemcrkenöwcrthe Aenderuug im Befinden

Rom dadurch zu beschwichtigen suchen, daß sie behaupten, der General sei nach Frank reich berufen, nicht zurückberufen. Das ist aber eine grobe Selbsttäuschung. Die revolutionäre Partei weiß sehr gut, daß die Abreise des Generals Goyou von Rom der Anfang- zur Räumung dieser Stadt von Seite der französischen Truppen ust. Einer der Be weise hievon ist der Umstand, daß die piemontesischen Staatspapiere, die früher wenig' oder keine Känfer fanden, seit einigen Tagen merklich in die Höhe ge^ gangen

sind. Die „Patrie' versichert, daß General Goyon sofort zum Senator ernannt werden würde, waö das Aufhören seiner Mission in Rom mit klaren Worten andentet. Die Sache kam so. Montag den 28. wurde die Rückberufnng Goyons im französischen Ministerrath beschlossen, und zwar ohne Widerspruch, weil man den unbeugsamen Entschluß deS Kaisers kannte; anch die Freunde des Generals Goyon, der Marschall Randon und Gras Walewski, machten keinen Versuch, ihn zu bekämpfen. Nach dem Mini sterrath wollte der Kaiser

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 18.10.1865
Umfang: 6
werden die Thäter nicht entdeckt, so wird j-der Kluge sich hüten die Eisenbahn zu be nutzen oder nur bei der äußersten Nothwendigkeit reisen. — Bei einer Brunnengrabung, die so eben in Modena vorgenommen wird, stieß man auf eine alte römische Straße, worin Gräber, Sarkophage und einzelne Skelette vorgesunden wurden. Sosort ließ die Regierung weitere Nachforschungen anordnen. (A. Z.) Rom. Der Pariser Korrespondent der „Debatte' glaubt in der Lage zu sein, Bestimmteres über die Ent- Wicklung des Drama'S

, wie solche in Paris und Florenz beabsichtigt wird, angeben zu können und er theilt ihr über die Lösung, die streng mit den „napoleonischen Ideen' überhaupt zusammenhängt, Folgendes mit: „DaS napoleonische Kaiserthum, daS von einem religionslosen Staate und Volke nichiS wissen will, will noch weniger eine unabhängige Kirche und einen vollkommen selbst- ständigen Papst. Wonach eS strebt, ist: «ine napo« leonisirte Kirche, ein napolconisirteS Papstthum, alS wesentliche Ergänzung des imperialistischen Systems. Rom

verhält sich aber diesen Bestrebungen gegenüber abwehrend und darum müssen dort Modifikationen vor genommen werden, welche, ohne den Aufenthalt des PopsteS daselbst unmöglich zu machen, die Situation desselben wesentlich ändern. Und darum erreicht auch der Schutz, den Frankreich dem Papste gewährte, sein Ende, und eS ist dafür gesorgt, daß weder Oesterreich noch Spanien daS Hüteramt in Rom übernehmen. Da ober kaum anzunehmen ist, daß der hl. Vater der Revolution werde Stand halten können, so rechnet

man in den Tuilcrien aus das baldige Eintreten deS Momentes, der eS einer provisorischen Regierung gestattet, die Wisent- lichsten Umgestaltungen in administrativer und legisla- tiver Beziehung mit Hinneigung zum Code Napoleon vorzunehmen. Die siegreiche Revolution wird die Anne xion RomS an Italien aus sprechen und Victor Emanuel einladen in seine Hauptstadt einzuziehen. Letzterer wird Rom den Titel als „(üupilol d'Iionneur' zugestehen, den Römern alle Rechte italienischer Staatsbürger gewähren, die Zollschranken

zwischen beiden Staaten werden fallen und die bisherigen Unterschiede zwischen Rom und dem übrigen Italien so ziemlich verwischt werten. Nur Eines aber wird der König nicht gewähren: Rom zur effek tiven Hauptstadt seines Reiches zu machen und mit seinem Hof, seinen Ministerien unv seinem Parlament daselbst zu restdiren. Florenz wird, so wurde eS zwischen Italien und Frankreich vereinbart, der Sitz der italieni schen Regierung bleiben. Nach diesen Erklärungen des Königs wird die römische Munizipalität

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 10.05.1865
Umfang: 6
der Räumung RomS durch die Franzosen verlautet nun aus zicmlkcH unter richtet:« Quellen. eS solle eine Umgehung der betreffen den Bestimmung im September. Vertrage stattfinden, und die französische Regierung werde der päpstlichen ein KorpS von 6000 französischen Gendarmen zur Ver fügung stellen. Soll man eS als eine Vorbereitung für diese Maßregel ansehen, daß die Gendarmen in Rom jetzt in einer neuen der französischen ähnlichen Adjustirung öffentlich erscheinen? ' — AuS dem Neapolitanischen berichtet

nach allen Richtungen durchstreifen. Dem „Constitutionnel' wird von Turin aus ver sichert, daß die Unterhandlungen zwischen der italieni- schen Regierung und dem heiligen Stuhl auf sehr gutem Weg seien. Hr. Gianotti, erster GesandtschastSsekretär, welcher der Mission deS Hrn. Vegezzi beigegeben ist, ist am letzten Sonntag mit sehr befriedigenden Depe schen von Rom zurückgekehrt. General Rossi, erster Adjutant deS König«, ist/nachdem er einen vertrauli- chen Auftrag in Neapel beim Prinzen Humbert aus. 44S geführt

hat, mit sehr wichtigen Mittheilungen nach Rom abgegangen. Die „Opinione nationale' entlehnt einem Turiner Blatt (dessen Namen sie nicht nennt) die fol genden Artikel eineS Vertrags, der zwischen Italien und Rom bereits zum Abschluß gelangt sein soll: 1) Die Regierung Sr. Heiligkeit erkennt die Aus übung der EouveränetätSrechte Sr. Maj. deS Königs Viktor Emanuel in den seiner Regierung augenblicklich unterworfenen Provinzen an, und ihrerseits verpflichtet sich die Regierung deS Königs die volle Ausübung

hat. Die Unterhandlungen mit Rom sind auf geschoben, aber nicht abgebrochen. Es ist noch keine Verpflichtung übernommen worden. AuS Florenz, 1. Mai, schreibt man dem „Moni- teur': Was die Mission Vegezzi'S in Rom betrifft, so zweifelt Niemand daran, daß das Resultat dieser Mis sion ein vorläufiges Einvernehmen sein wird, für wel ches die Parlamentöferien der italienischen Regierung die Zeit lassen werden, die Grundlagen zu entwickeln und die definitiven Beschlüsse auszuarbeiten. Rom, 29. April. Die Römer

ge reist worden ist, ist weit davon entfernt, diese thörich ten Leidenschaften zu theilen und freut sich darüber, zu sehen, daß der große Papst den Unordnungen im König reich beider Sizilien einen Zügel anlegt.' — Die Ueber- raschung war übrigens sehr groß, als ein Telegramm ankam, welches ankündigte, daß das Ministerium von Turin den Gesetzentwurf wegen der Aushebung der Klöster zurückgezogen habe. Briefe auS Rom vom 2. April (über Marseille) sagen, daß Hr. Maurizzi, Sekretär des Hrn. Vegezzi

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 25.02.1868
Umfang: 6
, die der gegenwärtige Botschafter in Rom dem h. Vater darzubringen hat,' sind eS nicht, die ihn in seiner Ruhe und weltbekannten Heiterkeit trotz der mißlichen Zeitverhältnisse erhalten. Wenn der Botschafter in Nom gegenwärtig keine Aus gabe hat, wie die Zeitungen melden, als daß er mit Hülfe der . politischen Znaven von Paris das Gewissen des PapsteS stürme, so ziehe mir ein solcher Gesandter lieber heute alö morgen ab und ich bewillige in Rücksicht auf das rein kirchliche Interesse keinen Groschen für den selben

. (Rufe links: Sehr gut!) Das ist meine Anschauung in dieser Beziehung und nur der Parität willen beantrageich, daß wie bei an deren Botschaftern auch für den Botschafter in Rom der volle Gehalt ausgezahlt werde (Gelächter), nicht deswegen, weil ich gerade in unserer Zeit die Vertretung der kirch lichen Interessen von dem Botschafter in Rom erwarte. Denn wenn einmal, wie man behauptet, beschlossen ist, das feierlich gegebene Wort dem Papste gegenüber zu brechen, so kann eö ja anch hier in Wien

eines ähnlichen gleichartigen Postens in einem anderen Lande. Die Besoldung des Botschafters in Rom, wie sie ein gestellt ist, ist dieselbe wie in früheren Zeiten, wo die Preise bedeutend niedriger waren als jeizt. Es sind von jeher in Rom, was noch jetzt der Fall ist, gewisse CercmonialaUSIagen nothwendig, die in Paris und London in gleicher Weise gar nicht bestehen, und endlich ist die Palastwohnung. auf. welche die Botschaft angewiesen ist, wieder mit außerordentlichen Auslagen für zahlreiche Dienerschaft

erhob, darauf will ich gerade nach den ' bereits stattgesundenen Erörte rungen nicht eingehen, niir scheint nur, er nimmt dabei eine Basis der Vertretung an, auf welcher die Botschaft in Nom nie beruhthat, nämlich diejenige der Ausdehnung deS Kirchenstaates und der dadurch angezeigten gegen seitigen diplomatischen Beziehungen. Das ist nie, auch in früheren Zeiten nicht die Basis der Vertretung in Rom gewesen, sie hat in ganz anderen Gründen und Rücksich ten ihren Ursprung und ihre Rechtfertigung

und ich glaube, es genügt, an einim Beispiele nachzuweisen, wie wenig gerade diese Bemessung hier den Ausschlag geben kann. Es hat in Rom, mit Ausnahme einer Großmacht, welche bekanntlich zn einem diplomatischen Bruche mit Rom ge langte, keine Vertretung seit den Aenderungen der letzten Jahre eine Reduetion erlitten; die Vertretungen sind in Rom allseits dieselben geblieben, trotz der eingetretenen politischen und den Kirchenstaat 'mindernden Ereignisse. Beispielsweise hat Baicrn einen Gesandten

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Seite 3 von 4
Datum: 10.12.1853
Umfang: 4
war, so ging die wichtige Ausgabe, die katholisch-kirchlichen Angelegen heiten in Deutschland zu orduen, anf diesen über. Auch der hl. Vater zu Rom, der schon früher bei Napoleon zu Gunsten der Kirche in Deutschland sich, wiewohl vergebens, verwendet hatte, und später wie der mit Bayern li»d Württemberg deshalb unterhan deln ließ, hielt nun den Angenblick für günstig, um die linter Trümmern theilweisc begrabene Kirche Deutsch lands wieder aufzurichten nnd ließ deshalb dnrch fei nen Legaten Consalvi feine

dazu machen. So blieb es bis zinn Ende des zweiten Jahrzehnts des laufenden Jahrhunderts. Da schloß Bayern unter den nenen deutschen Staaten zuerst ein Kon kordat mit, tdeui heil. Stuhle ab, um sich mit der Kirche nach den Profanirnngen, die auch dort im Ge folge der Säkularisation waren, auszusöhnen. Dieses Konkordat machte in Dentschland ungewöhnliches Auf sehen. Viele glaubten, die Zeit fei vorbei, wo man mit Rom über kirchliche Dinge verhandelte; Alles dieses gehöre ins Bereich der Staatsgewalt. Hier aber sah

» Bnndesstaaten enthielten aber im Ganzen fast nnr die Prinzipien des febronianischen Kirchen- rechtes, und waren daher auch uicht ihrem vollstän digen Inhalt nach zur Mittheilung in Rom bestimmt. Nnr waö man in Rom alS ainiehmliar betrachtete, wnrde im Auszuge in Form einer Deklaration dem apostolischen Stuhle zur Kenntnißnahme vorgelegt. Rom verwarf Vieles und änderte Manches an diesen Bestimmungen, weßhalb sie zurückgezogen wnrden und die zwei Gesandten der Fürsten i» Rom den 3. Sept. 131ö eine Erklärung

mit dem etwas stolzen Titel: iu!»>ztt!» cliiti li> lilitz, tilti-, vc:l.'It.'!-i.'lo t-iitliolitinv ruwuii.tv überreichte». Zu Rom war man aber deßhalb vorsichtig, weil man ohne Zweifel von dein nicht überreichte» Theil der «Grnndzüge', nach wel chen die Regierungen ans alle Fälle die katholischen Angelegenheiten in ihren Gebieten zu leiten überein gekommen waren, unterrichtet war. Um zu einem Abschluß zu kommen, beschränkte man sich jetzt in Frankfurt aus die Ausarbeitung uud Vorlage

eines Orgailisatioilscntwnrfes, der dann auch mit wenigen Aendernngen in der Erektions- nnd Circnmscriplions- Bnlle: 1'ruvitl-l vom 16. August 1821, durch welche die oberrheinische Kirchenprovinz auf die bekannte Weise errichtet wurde, die Bestätigung er hielt. Der mehr prinzipielle Theil der Grnndzüge wurde ganz im Stillen von den vereinigten Re gierungen in eine Kirchenpragmatik umgearbeitet, welche den für die neue Kirchenprovinz designirten Bischöfen zur Unterschrift vorgelegt werden sollte. — Aber auch dies blieb in Rom nicht unbekannt

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