sich in die Pflichten und Rechte derselben mit der alten Haushälterin. Agathe von Sandorf hatte einem Knaben das Leben gegeben. Es war Spätherbst; aber die Sonne schien warm, die Bäume wären hier noch immer grün, und Agathe hatte, auf ihres Mannes Arm gestützt, den ersten AuSgäng ins Freie gemacht. „Otto,' sagte die junge Frau, sich zärtlich an ihn schmiegend, „Dein Antlitz strahlt vor Freude/ Du hast -etwas beglückendes? Darf ich Theil nehmen, und Deine Freude erfahren?' „Mein süßes Weib, mein Glück ruht
zu einer Bank. „Der Herr, meine Agathe, ist der, welcher wie wir, unter dem Drucke eines schweren Geheimuisscs litt — welcher gut machen will, was sein Vater an ihm und uns verbrochen. Es ist der Fürst, der voller Sehnsucht kommt, um die Schwester zu umarmen!' Jetzt musste Saudorf seine Fran halten, für diese Nachricht hatte er in seiner Freude ihre Kräfte überschätzt. Aber sie hatte Recht, Glück todtet nicht, sie erholte sich bald. „Das war es, was noch zu meinem Eden fehlte,' rief sie ans. „Mein Otto
angekündigt. Und eS war schön und rührend zu sehen, als endlich Bru der und Schwester einander in den Armen lagen, als der Fürst dem Grafen Otto von Sandorf die Hand entgegenstreckte, auf Agathe wies und mit ins Herz dringender Stimme sagte: „Verzeihung um dieser willen da!' Beider Hände blieben lange, lange in einander, und beide Männer schämten sich nicht, dass eine Thräne in ihren Augen blinkte. Sie fühlten, dass sie jetzt endlich gesunden, was sie so lange ver geblich gesucht hatten, — den wahren
Freund! In dem sie beide so dastanden und Agathe und die Für stin sie voll stolzer Freude betrachteten, schien es Su sanne, dass zu diesem schönen Bilde noch etwas fehle; sie gieng hinaus und kam mit dem Kinde auf dein Arm zurück, die Fürstin gewahrte . es zuerst und beugte sich über das kleine Wesen. „Sehen Sie, Otto, eö gab vor so vielen Jahren eine Stunde, wo ich meine Lippen auf die Stirn eines Knaben drückte, der so alt war, wie jetzt Ihr Söhnlein. Damals gab ich ihm den Spruch in die Ferne